THEMA: Die Eulenmuckels cruisen vom KTP ins Kaokoveld
16 Jun 2020 21:03 #590480
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  • Eulenmuckel am 16 Jun 2020 21:03
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@Peter: Danke, dass du dich erinnert hast. Ich habe den Artikel nochmal gelesen. Demnach hatte der Mann die Elefantenkuh wohl nicht bemerkt und war ihr zu nahe gekommen – ein tragischer Unfall. Entsprechend aufmerksam und vorsichtig sollte man sich daher dort bewegen.

@Kati: Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass ihr dieses Erlebnis niemals vergessen werdet. Solche Situationen können passieren. Ich finde es wichtig, dass man sie nicht mutwillig oder leichtsinnig herbeiführt, indem man zum Beispiel in seinem Stuhl sitzen bleibt, wenn sich ein Elefant nähert, bis es zu spät ist, um sich zu entfernen. Denn wir können nicht wissen, wie so eine Situation ausgeht.

@Matthias: Auch wir haben uns sehr gefreut, als du wieder etwas Farbe im Gesicht hattest. Die Campsite in Puros ist wirklich schön. 2017 hat uns der Wind nachmittags ja ordentlich den Sand um die Ohren fliegen lassen. Aber wenn wir mal "viel" Zeit haben, würde ich auch gerne eine Nacht verlängern. Immerhin hatten wir noch nie genügend Zeit (oder Muße), den Sundowner auf der Jan Joubert Koppie zu erleben.

Liebe Grüße
Uwe
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17 Jun 2020 09:02 #590499
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  • Topobär am 17 Jun 2020 09:02
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Eulenmuckel schrieb:
Aber wenn wir mal "viel" Zeit haben, würde ich auch gerne eine Nacht verlängern. Immerhin hatten wir noch nie genügend Zeit (oder Muße), den Sundowner auf der Jan Joubert Koppie zu erleben.

2 Nächte auf der Campsite lohnen sich definitiv. Man kann in der Region so viel unternehmen, dass es locker für mehrere Tage reicht.

Wir haben auf der Jan Joubert Koppie schon so manchen Sonnenuntergang erlebt. Man stellt es sich spektakulärer vor, als es dann schlussendlich ist. Die Sonne verschwindet schon deutlich vor Einsetzen der Dunkelheit hinter den gegenüber liegenden Bergen. Einen klassischen Sonnenuntergang hat man dadurch gar nicht. Dafür geht dort gerade in der kälteren Jahreszeit nach verschwinden der Sonne oftmals ein sehr kalter und unangenehmer Wind.
Als wir das letzte Mal auf der Community Campsite waren und den selben Standplatz wie Ihr hatten, sind wir zum Sonnenuntergang in die Dünen gegangen, welche flussabwärts gleich hinter dem Stellplatz beginnen. Das hat mir besser gefallen.
Die Jan Joubert Koppie besuchen wir inzwischen lieber am frühen Morgen, wenn die Sonne gerade das Tal erreicht und dieses dann sehr schön ausleuchtet.
Letzte Änderung: 19 Jun 2020 15:42 von Topobär.
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18 Jun 2020 20:40 #590602
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  • Champagner am 18 Jun 2020 20:40
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fotomatte schrieb:
Die Bilder vom Purros Community Camp gefallen mir gut, das nächste Mal müssen wir wenigstens zwei Nächte bleiben...

:laugh: Meine Rede - wobei ich eher an einen längeren Aufenthalt denke. Schließlich will ich ja auch sehen, was aus dem Zement wird, den ich Colin mitbringen soll B) .

Muckels, jetzt fahrn wir dann bald zu dem schönen Aussichtspunkt, gell? :whistle: Die Betonung liegt übrigens auf "bald" :P !

Liebes Grüßle von Bele
Letzte Änderung: 18 Jun 2020 20:59 von Champagner.
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02 Jul 2020 21:37 #591376
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@Thomas: Danke für die Infos zur Jan Joubert Koppie. Ich freue mich schon auf unseren nächsten Besuch in Puros.

@Bele: Also (noch) länger als zwei Nächte wird es mich vermutlich nicht in Puros halten. Aber wir können dich auf dem Rückweg von Norden kommend ja wieder einsammeln, nachdem du das neue Kirchenfundament gegossen hast. ;)

Obwohl die Ferien bereits begonnen haben und Ruth eigentlich Zeit haben müsste, fällt es im Moment schwer, sich mit Afrika zu beschäftigen, wären wir nach unserer Planung doch gerade im Khaudum unterwegs. Beim Sichten der Fotos vom letzten Urlaub wird uns schnell wieder klar, was wir gerade verpassen. Lichtstimmung, Weite, Einsamkeit, Geruch von Staub und trockenen Blättern und die Begegnungen mit der Tierwelt sind in einem kleinen Alternativurlaub nicht zu ersetzen. Uns ist natürlich schon bewusst, dass es sich hierbei um ein Luxusproblem handelt, um ein Aufgeschoben und nicht um ein Nie-Mehr. Und so findet man dann doch die nötige Motivation, so dass es endlich weitergehen kann.

Viele Grüße
Uwe und Ruth
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02 Jul 2020 21:43 #591377
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Tag 25 – 6. August 2019 – Landschaft und Aussicht

Puros – Munutum

Heute Morgen weckten uns die Frankoline mit ihrem lauten Gezeter. Einer fängt an, und alle anderen stimmen in das Gekreische ein, wobei jeder versucht, den anderen zu übertönen. Wie sehr vermissen wir diesen liebgewonnenen Weckruf schon. Wir standen auf und frühstückten, während langsam die Sonne aufging.



Außer den Frankolinen kamen noch Rotbauchwürger, Sperlinge, Glanzstare, Gelbschnabeltokos und Schildraben zu Besuch. Ein Sichelhopf prokelte eine Larve aus einem trockenen Ast.





Maskenbülbül



Brustbandprinie



Weiblicher Cabanis-Weber



Graukopf-Sperling



Obwohl es nur ein bis zwei Grad wärmer war als gestern, empfanden wir die Temperatur als sehr angenehm.



Wir packten langsam zusammen und füllten unseren Brauchwassertank auf. Bei der Rezeption bezahlten wir die Übernachtung und das Feuerholz, von dem wir auch noch ein Bündel mitnahmen. Dann wollten wir in Puros tanken. Gestern hatten wir ein Schild gesehen, das auf Diesel hinwies und uns zu einer anderen Campsite führte. Dort gab es aber keinen Treibstoff. Der Besitzer war sehr nett. Er telefonierte und schickte uns in den Ort. Bei der Manchester United Bar, die zugleich ein kleiner Shop ist, kauften wir Toilettenpapier und erhielten die Wegbeschreibung zu Colin.



Wir sind immer wieder überrascht, wie beliebt Billard ist. An den entlegensten Ecken findet sich in jedem noch so kleinen Shop, Pub oder einfach unter einem Baum ein Billardtisch.



Der sympathische Mann hatte Diesel für uns zum Preis von 20 Dollar je Liter. Wenn man bedenkt, dass er diesen selbst in Sesfontein oder sogar Palmwag einkaufen und transportieren muss, ist das gar nicht so teuer.



Wir tankten jeweils einen Kanister und sahen uns ein wenig um. Bei Colin werden auch Ziegelsteine hergestellt.



Er erzählte uns, dass er Deutsche und Südafrikaner besonders mag und diese teilweise im Voraus bei ihm Diesel bestellen. Wir fühlten uns sehr geschmeichelt. ;) Für den Fall, dass wir nochmal bei ihm vorbeischauen sollten, gab er uns auch gleich seine Handynummer. Außerdem wäre er auch ein dankbarer Abnehmer für Beton, den er gut zum Bauen seiner Kirche nutzen könne. Beton war für heute aus, und wir hatten auch nicht vor, gerade mal welchen in Sesfontein zu besorgen, und so machten wir uns bald wieder auf den Weg.









Wir verließen Puros Richtung Nordwesten auf der D3707, die sehr gut zu fahren war.





Bald bogen wir nach Westen zu einem besonderen Aussichtspunkt ab. Zwölf Kilometer führte eine Spur zur Grenze des Skelettküsten-Nationalparks.

Foto von Bele







Am Ende verlief der Weg steil bergauf, so dass wir im Schritttempo mit Untersetzung fahren mussten. Bevor wir den höchsten Punkt erreichten, zeigte die Schnauze unseres Autos so steil nach oben, dass wir außer Himmel nichts mehr sehen konnten.



Oben angekommen zeigte sich ein sehr eindrucksvolles Panorama. Dieser Aussichtspunkt verdiente seinen Namen. Wir konnten endlos über die Hügel in Richtung Atlantik schauen, wo etwas Nebel über dem Horizont hing. Dieser Abstecher hatte sich gelohnt.















Nein, die beiden hatten sich nicht gestritten. Manchmal ist man so überwältigt von einem fantastischen Ausblick, dass man sich einfach mal nichts zu sagen hat und nur genießt.



Wir blieben eine ganze Zeit und entdeckten viele Flechten auf den Steinen, wo sonst keinerlei andere Pflanzen wuchsen.



Hinab ging es wieder im ersten Gang in Zeitlupe.





Letzte Änderung: 11 Jul 2020 07:48 von Eulenmuckel.
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02 Jul 2020 21:56 #591378
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Auf dem Weg zurück zur D3707 quiekte Ruth plötzlich los, denn sie hatte sich die Haut am Unterarm im Sicherheitsgurt eingeklemmt. Wie sie das geschafft hatte, war uns ein Rätsel. Eigentlich soll der Gurt ja Verletzungen vermeiden. Irgendwas muss da schief gelaufen sein. Es ging weder vor noch zurück. Als sie sich endlich befreit hatte, wurde die Stelle sofort blau und schwoll an. Ruth würde es wahrscheinlich überleben, trotzdem kühlte sie sicherheitshalber mit Fenistil.
Der D-Straße folgten wir nicht lange, sondern bogen bald nach Westen in den Khumib ab. Dieser Trockenfluss war sehr breit, und die Fahrspur lag so tief, dass man nicht weit sehen konnte. Anfangs entdeckten wir dennoch ein paar Giraffen. Im Khumib blieben wir nur ein paar Kilometer, dann fuhren wir schon wieder nach Norden weiter.



Erneut veränderte sich die Landschaft. Rote Steine und große Felsen bestimmten das Bild. Unser Ziel war der Grizzly-Felsen, ein großer Stein, der die Form eines Bären hat.







Er war so groß, dass wir in seinem Schatten unser Mittagspicknick machen konnten. Wir machten es uns gemütlich und aßen Schwarzbrot mit Zwiebelwurst und Avocado.
Die Nebenstrecke führte wieder zurück auf die D3707. Kurz zuvor kamen wir an einer kleinen Quelle vorbei, an der drei Oryx ihren Durst stillten.





Die D-Straße war frisch begradigt worden, so dass wir zügig Richtung Orupembe vorankamen. In der Ferne flimmerte die Luft über der Ebene. Außer Steinen war kilometerlang nichts zu entdecken.



Falsch! Selbst in dieser lebensfeindlichen Umgebung standen vereinzelte Oryx herum. Wir fragten uns einmal mehr, von was außer Steinen sich die armen Tiere ernähren könnten.



Kurz vor Orupembe bogen wir nach Nordwesten ab und fuhren die letzten 30 Kilometer des Tages. Die Landschaft war flach und sehr eintönig. Viele klapprige Rinder standen in Gruppen zusammen, trotteten kraftlos umher und suchten vergeblich nach etwas Fressbarem. Die Tiere taten uns wirklich leid, und Ruth beschloss, nicht als Rind wiedergeboren zu werden. Wir sahen viele verendete Kühe, und an einer Stelle saßen ein paar Dutzend Geier oder kreisten im Himmel. Für die Vögel stellte das Leid der Kühe einen großen Glücksfall dar. Sie konnten ihr Mahl frei wählen, denn der Tisch war reich gedeckt.



Ohrengeier



Weißrückengeier



Da es schon auf 17 Uhr zuging, begannen wir uns zunehmend dringlich nach einem geeigneten Platz für die Nacht umzusehen. Die Aussicht, direkt neben der staubigen Pad, mitten auf der windigen Fläche und umgeben von verendeten Kühen die Nacht zu verbringen, war nur wenig verlockend. Unter dem einzigen ein wenig schattenspendenden Bäumchen hatte doch tatsächlich schon ein anderes Pärchen mit Camper sein Lager aufgebaut. Wir fuhren also weiter und begannen uns langsam Sorgen zu machen, als wir ein kleines Rivier erreichten.



Dort fuhren wir ein Stück in den Fluss hinein und stellten uns an den Rand. Der Platz war völlig in Ordnung. Sobald wir unser Lager aufgeschlagen hatten, besuchten uns ein paar durstige Rinder. Das Traptrap ihrer Hufe in den lockeren Steinen sollten wir noch die ganze Nacht hindurch hören.
Bei einem etwas verspäteten Sundowner stießen wir auf den Tag an und begannen danach mit den Vorbereitungen für unser Abendessen.



Wir kochten Maiskolben uns aßen sie als Vorspeise mit Butter und Salz. Dann grillten wir Springbock und legten Folienkartoffeln in die Glut. Nach dem Abwasch saßen wir noch länger beisammen und krabbelten erst kurz vor elf Uhr ins Zelt.



Kilometer: 176
Letzte Änderung: 02 Jul 2020 21:58 von Eulenmuckel.
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