Tag 18_19.10.2019
Khaudum Teil 2
Im Zuge unserer Planung für den Khaudum habe ich das Forum vor und rückwärts durchsucht und doch nur wenige Informationen darüber gefunden.
Für alle die ebenfalls den Khaudum bereisen möchten, zeige ich hier unsere Strecke mit den angefahrenen Wasserlöchern.
Insgesamt haben wir mit vielen Pausen an den Wasserlöchern für die Strecke ab dem Khaudum Camp bis zum südlichen Gate rund 7 Stunden gebraucht.
Da wir nicht genau wissen, was auf uns zukommt, starten wir mit den ersten Sonnenstrahlen um 6.50 Uhr.
Unser erstes Ziel ist das Tsau Watehole.
Die Strecke führt uns bei herrlichem Licht durch das Khaudum Omuramba Tal. Eine herrliche Ebene, in der plötzlich eine Roan Antilope unseren Weg kreuzt. Ich bin etwas überrascht und noch nicht wirklich im Fotografiermodus.
Auch ein Gnu verirrt sich noch in die Ebene.
Dann zweigt unser Weg nach Süden ab und wir fahren wieder auf tiefsandiger Rüttelpiste.
Der Weg ist rechts und links zugebuscht bzw. brandgerodet. Schätzungsweisesind im nördlichen Teil des Khaudums 80-90% der Fläche brandgerodet.
Teilweise klimmt das Holz noch und es liegt Brandgeruch in der Luft. In der Ferne steigt auch noch Rauch auf. Wir hoffen, dass wir nicht noch zu brennenden Flächen kommen und umkehren müssen.
Natürlich lässt sich in dieser trostlos erscheinenden Gegend auch kein Tier blicken.
Da ich ja nun weiß, dass man mit Elefanten reden kann --- schicke ich ihnen eine telepathische Nachricht -- unser Abkommen:
„WIR TREFFEN UNS AN DEN WASSERLÖCHERN UND NICHT AUF DIESER ENGEN TIEFSANDIGEN PAD“
Und wir ihr sehen werdet, haben sich die Elefanten daran gehalten.
Ich werde im Folgenden nur noch die einzelnen Wasserlöcher beschreiben, da sich an der Fahrsituation ja nichts ändert.
Tsau Waterhole (8.00 Uhr)
Schon bei der Anfahrt sehen wir die Roan Antilopen. Doch kaum hören und sehen sie uns kommen, flüchten sie in die nahe liegenden Büsche.
Wir besteigen die Hide und warten. Hier gibt es hunderte von kleinen, gelben Vögeln.
Keine Ahnung, ob es sich hier um Gelbbrustbülbül handelt - vielleicht kann einer der Vogelexperten ja aushelfen.
Und obwohl ein löchriges Netz gespannt ist, trifft uns schon hin und wieder ein Ministrietzel Vogelkacke.
Nach und nach kehren die scheuen Antilopen zurück.
Es ist fast unmöglich ein Bild zu schießen, in dem nicht ein kleiner Vogel dazwischen flattert.
Die Roan Antilopen in einer solch großen Anzahl zu beobachten macht Spaß.
Während die einen ihren Durst stillen, sichern die anderen ab.
Leeupan Waterhole (9.00 Uhr)
Die Leeupan ist eine große, offene, übersichtliche Ebene. Wie wir sehen können, wird hier wohl auch wildgecampt.
Auch hier gibt es eine Hide.
Und wie abgemacht, sind die Elefanten schon am Wasserloch. Nur leider im schlechten Licht.
Schlecht zum Fotografieren, aber trotzdem schön anzusehen.
Elefanten, Antilopen, Warzenschweine.
Tari Kora Waterhole (10.30 Uhr)
Wir erreichen Tari Kora. Schon beim Anfahren sehen wir
SIE !!! - DIE ELEFANTEN!!!
Der Hide liegt sehr nahe am Wasserloch, ist durch Drahtseile geschützt und hat 3 Ebenen - Parterre mit eingerechnet.
Das Ding ist nur --- wir stehen mit dem Auto neben der Hide. Und um zu dieser gelangen müssen wir in einem Abstand von ca. 25-30 m an den Elefanten vorbei.
Ein Bulle hat unsere Ankunft bemerkt und stellt schon mal die Ohren -- dies ist unser Platz.
Alles gut, wir wollen euch den Platz ja auch nicht streitig machen -- sind meine gesendeten Gedanken.
Langsam und leise öffne ich die Tür, schließe sie lautlos und gehe langsam die paar Schritte zur „sicheren“ Hide … und ich fühle mich sicher.
Meine Gedanken: „Wenn die Elefanten wüssten wie stark sie sind.“ (diese sende ich natürlich nicht)
Das Schauspiel, das sich uns hier bietet ist einmalig. Es ist ein ständiges Kommen und Gehen.
Jürgen zählt über 70 Elefanten.
Das Beste daran ist … wir können es ganz alleine und ganz in Ruhe genießen.
Das ist das Afrika, das wir so lieben.
Es wird geplanscht
Kräfte gemessen
Lautstark trompetet
Geschmust
Wir sind vollkommen happy und genießen die Situation in vollen Zügen. Und das alles für uns alleine. Fantastisch!!
Nach etwa 1 Std. nähern sich 6!!! Autos.
Sie gehören zu dem Tour-Operater, der auf dem Hinflug neben mir saß und mir erzählen wollte, dass wir nicht alleine den Khaudum befahren dürfen.
Und nun geschieht genau das, was wir nicht lieben.
Nach dem Motto, es ist ja eine organisierte Tour, was kann mir schon passieren, wird relativ lautstark ausgestiegen, Türen geknallt und in Wildwest-Manier und erhobener Brust an den Elefanten vorbeigegangen.
Auch wird für unser Verständnis viel zu viel gesprochen.
Für uns ist dies nach über 1 Stunden alleine mit den Elefanten das Zeichen zum Aufbruch.
Wir fahren Richtung Dossi.
Mein Sichtungswunsch dort sind Löwen oder Wilddogs.
Dussi Waterhole (12.00 Uhr)
Keiner der Wünsche wird erfüllt.
Es sind wieder Elefanten.
Auch mit der Gefahr, dass es überheblich klingt … wir fahren noch nicht einmal bis an das Wasserloch.
Ich mache ein paar Bilder aus der Ferne und dann fahren wir weiter.
Ab Höhe Dussi ist auch der Tiefsand Geschichte.
Entspannt fahren wir über Omuramba und Soncona Richtung Sikereti.
Das alte, verfallene Camp Sikereti ist komplett abgebaut. Es ist ein schöner Platz, evtl auch zum Wildcampen (ob es erlaubt ist, weiß ich nicht) geworden.
Gegen 14.00 Uhr erreichen wir das südliche Gate des Khaudum.
Und hier endet erst mal diese Etappe des Reiseberichtes.
Fazit Khaudum:
Unser Fazit zu diesem Park ist etwas zwiespältig.
Landschaftlich ist es nicht DAS Highlight. Der Park ist im nördliche Teil sehr zugebuscht (sofern nicht brandgerodet).
Die Tiersichtungen waren außer Elefanten und Antilopen sehr gering.
Direkt nach der Durchfahrt war unser Votum: Einmal reicht!
Heute mit etwas Abstand betrachtet und dem Wissen, was uns erwartet, könnte ich es mir durchaus vorstellen irgendwann dort nochmals hinzufahren.
Übrigens ist der südliche Teil des Parks einfach zu befahren.
Gefahrene Km: 178
Der Rest des Tages erfolgt in einem Extra- -Teil.