14._15.10.2019
Nkasa Rupara und mehr
In Afrika haben wir ein anderes Zeitgefühl.
Wir brauchen keinen Wecker, sondern werden mit dem erwachen des Tages auch wach.
So sind wir auch heute schon um 06.50 Uhr abfahrbereit.
Wir fahren aus dem Camp raus und nehmen prompt die falsche Richtung. So fahren wir um 7.00 Uhr durch Sangwali. Hier ist richtig was los. Es ist das namibianische Leben pur. Schulkinder machen sich adrett gekleidet auf den Weg, überall sind die Menschen schon unterwegs um das Wasser für dn Tag zu holen.Es ist ein toller Exkurs in ein uns weitgehenst unbekanntes Leben.
Wir nehmen diese Stimmung auf, ohne Bilder zu machen. Einfach nur erleben und tief sacken lassen.
Am Ende des Dorfes drehen wir um und fahren in die entgegengesetzte Richtung zum Nationalpark.
Wir passieren das erste Gate, dann fahren wir nach rechts zu dem Gebäude, in dem es die sie Permits gibt. Wie immer sind es 90 N$.
Innerhalb des Parks befindet sich die Rupara Lodge und die Jackelberry Luxury CS.
Auch hier ist alles sehr trocken und fast alle Straßen sind befahrbar.
Mokoro Touren gibt es dadurch nicht.
Im Gegenzug ist der Park oft sehr tiefsandig.
Es gibt unzählige Spuren und Abzweigungen. In dem Wirrwarr von möglichen Wegen wissen wir nicht immer genauwo wir uns in der Rupara Island Region befinden.
Landschaftlich ist es ein Traum. Es erinnert uns an den Moremi in Botswana.
Die rotbraune wogenden Gräser der Floodplains, die Weite und dazwischen abgestorbene Bäume.
Elefanten, Antilopen, Warzenschweine …
Die Landschaft hat uns in ihren Bann gezogen.
Irgendwie schaffen wir es an den Kings Pool am Linyanti zu kommen.
Die Elefanten, die wir am Fluss sehen, interessieren uns erst mal nicht.
Wir entdecken Geier … viele Geier.
Geier-Stapel
Es ist ein ständiges Ankommen und Wegfliegen.
Fasziniert beobachten wir dieses Schauspiel.
Dann fahren wir weiter zu den Elefanten. Ich muss zugeben, dass es für mich sehr entspannt ist, dass sie auf der anderen Flussseite sind.
Mittlerweile sind es 39° Grad und die Sonne steht hoch.
Zeit zum Rückzug.
Gegen 15.00 Uhr sind wir wieder auf der Campsite.
Wir relaxen mal wieder ein wenig und lassen das Erlebte sacken.
Dann backen wir zum 3. Mal in diesem Urlaub unser Brot.
In der Backphase
Das Ergebnis.
Auf der Campsite von Livingston ist es fast wie in der Wildnis.
Während Jürgen duschen geht, sitze ich am Tisch und mache mir Notizen von diesem Tag.
Während ich so gemütlich da sitze und den Tag Revue passieren lasse höre ich im Gebüsch neben unser ein leises Knacken. Affen .. ist mein erster Impuls … und schreibe weiter. Dann wieder dieses leise Knacken … Affen höre sich irgendwie anders an … also stehe ich leise auf und schaue nach.
Elefanten .. 1, 2. 3 an der Zahl.
Leise gehe ich um die Lapa zu Jürgen und bitte ihn sich mit dem Duschen zu beeilen, da die Elefanten kommen.
Ich gehe wieder zurück.
Es ist kurz vor Dämmerung, an den Fotoapparat denke ich in diesem Augenblick nicht.
Nur maximal 10 m von mir entfernt steht ein Elefant … und er möchte an den Wasserhahn, der direkt neben unserm Auto ist.
Blitzschnell laufen in meinem Kopf mehrere Optionen durch.
Ins Auto ... keine Option
Die Lapa … bietet nicht wirklich einen Schutz … keine Option.
Dann erinnere ich mich an die Wort von Jörg. “Mit Elefanten kann man reden“
So stehe ich also max. 10 m einem Elefanten gegenüber.
Ich muss dazu sagen, dass ich vor Elefanten den allergrößten Respekt habe.
Hilft mir jetzt aber nicht wirklich weiter.
In Nachhinein bin ich über mich selbst verwundert.
Ich schaue ich ihn ganz ruhig an.
Unsere Blicke treffen sich für Sekunden.
Dann schüttele ich ganz langsam meinen Kopf ohne meinem Blick abzuwenden und sage:
„Nein, nein … hier könnt ihr heute nicht hin. Heute wohnen wir hier“
Der Elefant schaut mich weiterhin an, dann schüttelt er seinen Kopf, stellt die Ohren, wiegt seinen Rüssel hin und her. Als wollte er sagen alles ok …. Und geht weiter.
Das war ein Wahnsinnserlebnis, das ich ohne Not nie machen würde.
Die ganze Nacht hören wir rund um unsere Campsite das Knacken der Äste, die unterhaltung der Elefanten und das Trompeten bis tief in die Nacht.
Was für ein Tag …. Was für eine Nacht!
Morgen geht es dann in den Mudumu NP