THEMA: Namibia und Botswana
21 Okt 2019 14:17 #570850
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Tage 13 und 14 – 21. und 22.7.2019

Teil B

Bootsfahrten zur Vogelbeobachtung sind keine ganz einfache Sache – die Bootsfahrten an sich sind dabei natürlich nicht das Problem, aber die Annäherung an die scheuen Biester, der Sonnenstand, der Blickwinkel, den man einnehmen wird, wenn der langsam fließende Okavango ein treibendes Boot verfrachtet – das alles zusammen ist mitunter problematisch. Wenn man möglichst gute Bilder erhaschen will, ist es notwendig sich zu konzentrieren, es ist nicht möglich, so „nebenbei“ auch noch den Ersatzcaptain zu spielen. Passt das nicht, dann wird aus Spaß ganz leicht Frust… Grundsätzlich geht es leichter, so meine Erfahrung, wenn alles sein kann, aber nichts sein muss – wenn man also locker an die Sache herangeht und sich nicht ärgert, wenn etwas verpasst wurde… einfacher gesagt, als getan…
„Zebra“, unser Captain am Okavango, war das beste Beispiel dafür, wie es sein sollte – da hatten wir wieder einmal irrsinniges Glück. Ein freundlicher, fröhlicher Zeitgenosse, dem seine Gäste ein Anliegen sind, der sich um alle Belange annimmt – und der vor allem sein Handwerk versteht. Nicht nur, dass er unglaubliche Augen hat, hat er auch noch ein Gespür für die Wünsche der Kunden. Ihm ist es nicht müßig, sein Boot immer wieder in Position zu bringen (oder zumindest lässt er es sich nicht anmerken). Er weiß, wie die Tiere reagieren, welche Fluchtdistanzen einzuhalten sind. Zusammenfassend kann ich sagen, er war das Beste, das uns bei den beiden Ausfahrten passieren konnte. Wir waren insgesamt knapp acht Stunden unterwegs und ohne „Zebra“ hätten ich die Bilder nie geschafft – mein Dank gehört wirklich auch ihm (und meiner geduldigen Begleiterin, die auch ausgeharrt hat… ohne Fotoapparat!).
Ich werde es an dieser Stelle so halten wie in Teil A: Von den verschiedenen Tieren zeige ich jeweils eine oder mehrere Aufnahmen unmittelbar hintereinander. Damit entspricht die Reihenfolge hier natürlich nicht der der tatsächlichen Aufnahme. Folgende Tiere sind zu sehen:
Binsenralle, Braunsichler, Buschbock, Glockenreiher, Goliath-Reiher, Graufischer, Graureiher, Hammerkopf, Jacana, Kapstelze, Klaffschnabel, Kupferschwanz-Kuckuck, Löffler, Malachiteisvogel, Mangrovenreiher, Mohrenralle, Nilgans, Nilkrokodil, Nilwaran, Nimmersatt, Python, Riedscharbe, Rohrdommel, Rotrücken-Fischeule, Scherenschnabel, Schlangenhalsvogel, Schreiseeadler, Senegal-Kiebitz, Silberreiher, Sporngans, Sumpfwürger, Waffenkiebitz, Wassertriel, Weißbrustkormoran, Weißstirnspint, Witwenpfeifgans, Zwergspint





































































































Fortsetzung folgt!
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21 Okt 2019 15:31 #570863
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Tage 13 und 14 – 21. und 22.7.2019

Teil B – Fortsetzung

























































































































Morgen folgt noch Teil C der wunderbaren Tage bei Drotzky's - dann gibts einen kurzen Abstecher zu den Tsodilo Hills. Bis bald!
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Letzte Änderung: 16 Mai 2022 14:32 von Luigi15.
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22 Okt 2019 11:33 #570914
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Tage 13 und 14 – 21. und 22.7.2019

Teil C

Nachdem die Bootsfahrten mit „Zebra“ mehr als ergiebig waren – es waren knapp 1000 Bilder entstanden – haben wir beschlossen, auf eine weitere Bootsfahrt zu verzichten. Vielmehr wollten wir stattdessen einen Ausflug zu den Tsodilo Hills unternehmen, die meine Frau ohnehin noch nicht kannte. Von Drotzky’s zu den Tsodilo Hills sind pro Strecke knapp 80 km zurückzulegen, die Straße ist zudem gut ausgebaut, nur an wenigen Stellen etwas unebener. Wir kamen zügig voran, nachdem wir unser Chalet knapp vor acht Uhr nach einem guten Frühstück verlassen hatten. Es war keine besondere Eile geboten, zumal beim Rundgang zwischen den Granitfelsen ohnehin immer wieder schattige Stellen zu finden sind.
Bei den Tsodilo Hills muss man sich am Eingang registrieren und fährt von dort zu einer Art „Besucherzentrum“, von wo weg man ausschließlich mit Guides unterwegs sein darf. Uns wurde eine etwas korpulentere, junge Dame zugeteilt, die durchaus Mühe hatte, die bergauf führenden Strecken zu schaffen. Wir hatten uns für den „Rhino Trail“ entschieden, der ein „Facelifting“ erfahren hatte – es gibt stellenweise neue Treppen und auch zwei Aussichtsplattformen. Wir marschierten im Uhrzeigersinn um den sogenannten „Female-Hill“. Die Granitfelsen dieser UNESCO Weltkulturerbestätte sollen etwa eine Milliarde Jahre alt sein. Etwas über 4.000 vorwiegend ockerfarbene Malereien aus der Spätsteinzeit und Eisenzeit, die vermutlich von den San selbst gefertigt wurden, sind dort zu sehen. Die Zeichnungen geben Einblicke in das Leben der Menschen der letzten 10.000 Jahre und dessen Veränderungen durch die örtlichen Umwelteinflüsse.
Für mich ist das durchaus ein magischer Ort, den man mMn unbedingt gesehen haben sollte – vor allem, wenn man in der Gegend ist. Da es hier überwiegend Felszeichnungen gibt, ist das auch eine gute Ergänzung zu den Petroglyphen von Twyfelfontein. Vor allem der Farbenreichtum der Felsen – mit seinen vielen rot- und rosa-Tönen ist wirklich beeindruckend.
Wir waren mehr als zwei Stunden auf der laut meiner Uhr knapp fünf Kilometer langen Strecke unterwegs – natürlich zahlreiche „Fotostopps“ eingerechnet. Nach der Rückkehr ins Besucherzentrum machten wir uns gleich wieder auf den Rückweg zu den Drotzky’s Cabins, wo wir irgendwann am früheren Nachmittag eintrafen. Den restlichen Tag gestalteten wir sehr gemütlich, tranken den einen oder anderen Cafe und spazierten wieder durch die großzügig angelegte Anlage. Auch hier verging die Zeit rasend schnell – schon war die Zeit am Okavango auch wieder vorbei.
Bevor ich einige der Fotos zeige, die während des Aufenthalts bei den Tsodilo Hills entstanden waren, auch noch der kurze Hinweis, dass uns am Rückweg ein Schopfadler am Straßenrand aufgefallen war, für den es sich unbedingt lohnte kurz anzuhalten.









































In unserem Reisebericht geht es bald weiter ins Moremi Reservat und dort vor allem in den Bereich vom Khwai-Fluss, wo noch einmal viele Tiere zu sehen sein werden. Bevor es soweit ist, werden aber jetzt einige Tage vergehen, weil ich ab morgen wieder für ein paar Tage nach Südafrika abtauchen werde, um unseren Herbst gegen den Frühling einzutauschen…
Bis bald, beste Grüße, Peter
Letzte Änderung: 22 Okt 2019 11:59 von Luigi15.
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04 Nov 2019 11:41 #571908
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Exkurs - Südafrika

Heute vor genau einem Monat habe ich meinen Reisebericht gestartet – ich möchte diesen Zeitpunkt nutzen, um mich bei allen Leserinnen und Lesern für die vielen positiven Rückmeldungen zu bedanken. Ich freue mich unheimlich, dass so viele von euch – und ihr seid ja alle Expert*Innen auf dem Gebiet „Namibia-Botswana“ - mit uns mitreisen.

In den letzten zehn Tagen war ich in Südafrika unterwegs – es waren spannende und wunderschöne Tage am Kap, die ich aber nicht für einen neuen Reisebericht nutzen werde, obwohl einige Bilder entstanden sind, die ich gerne mit euch teilen würde. Dieser Kurztrip führte mich zunächst drei Tage in den Kruger Nationalpark, wo die Hitze mit täglich um und über 40°C nahezu unerträglich war. Da mich diesmal meine Eltern begleitet haben (beide um und über 80 Jahre jung), die bisher noch nie in Afrika waren, aufgrund meiner Schilderungen aber „Blut geleckt“ hatten, wollte ich ihnen einfach ein paar wenige Highlights vorstellen. Von Nelspruit flogen wir dann noch nach Kapstadt, wo neben der Weingegend auch De Kelders/Hermanus und schließlich Kapstadt (bei Traumwetter!) besichtigt wurden. Aus Kapstadt flogen wir direkt nach Wien zurück, auf dem Hinweg waren wir aus Wien über Zürich mit Swiss nach Johannesburg und direkt weiter mit SA nach Nelspruit geflogen.

An dieser Stelle einige wenige Bilder, die während dieser Tage entstanden waren – dann geht es gleich mit meinem Reisebericht „Namibia-Botswana“ weiter!
Beste Grüße, Peter

















































































Letzte Änderung: 06 Apr 2022 22:59 von Luigi15.
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05 Nov 2019 10:21 #572004
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Tag 15 – 23.7.2019

Heute war eine sehr lange Strecke zurückzulegen, vor allem auch, weil der Abschnitt zwischen Shakawe und Maun einem Hindernisparcours gleicht und aussieht wie ein Emmentaler-Käse, überall unterschiedlich große Löcher…
Aus diesem Grund entschieden wir uns, Drotzky’s Cabins bereits um 06:30 Uhr zu verlassen – die Dämmerung brach eben an, als wir auf die Teerstraße nach Süden abbogen. Wenigstens war um diese Zeit nur mit mäßigem Verkehr zu rechnen, selbst die omnipräsenten Esel am Straßenrand schienen noch zu schlafen. Wir hatten noch etwas Biltong in einer unserer Vorratskisten, dazu gab es Äpfel und Wasser führen wir ohnehin immer genug mit. Zügig ging es Richtung Veterinärzaun, den wir bei Tsau um nach knapp dreistündiger Fahrt querten. Wie bisher auch immer, gab es hier niemanden, der sich um uns kümmerte. Ab Sehithwa, also auf der A3, wurde der Untergrund merklich besser, wir konnten noch einen Zahn zulegen und erreichten nach unspektakulären und ereignislosen 365 km Maun nach exakt 4 stündiger Fahrt.
Hier gab es erstmal ein Frühstück, der Cafe war dringend nötig geworden. Wir fuhren Richtung Flughafen und ließen uns im „Dusty Donkey“ nieder, einem mMn sehr netten Lokal mit etwas rustikalen Möbeln im Freien. Wir genossen einen kleinen Snack und vor allem die wärmenden Sonnenstrahlen. Inzwischen war in der Stadt schon mächtig Betrieb, Maun scheint unglaublich zu wachsen. Wir füllten natürlich auch den Tank unseres Hilux und stockten im nahen Spar auch die eigenen Getränkereserven auf. Bereits knapp vor Mittag waren wir bereit zur Weiterfahrt ins Mogothlo Tented Camp. Wir waren deshalb etwas in Eile, weil wir am heutigen Tag auch noch einen kleinen Gamedrive im Konzessionsgebiet der Lodge unternehmen wollten – so war gewährleistet, dass dieser Tag nicht als reiner Fahrtag dienen musste. Die Fahrt zwischen Maun und Sankuyo war extrem mühsam, der Staub ist inzwischen so fein, dass er durch alle Fugen ins Auto eintritt. Wie auf rohen Eiern ging es über die üble Rumpelpiste, zudem hatte ein Transporter für Pflastersteine einen guten Teil seiner Ladung vor uns verteilt. Für die etwas mehr als 100 km bis nach Mogothlo benötigten wir knappe zwei Stunden. Dabei entstanden auch nur zwei Bilder, die ich euch nicht vorenthalten möchte.





Um 14:15 Uhr trafen wir – im wahrsten Sinn des Wortes – ziemlich gerädert in der Mogothlo Safari Lodge ein. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes „Tented Camp“ in der Mababe Konzession. Die fix aufgebauten Wohnzelte sind gut ausgestattet, alle haben Dusche und WC integriert. Wir wurden „Zelt“ Nummer 2 zugeteilt, das doch etwas von der Gemeinschaftslounge, dem Restaurant und der Bar entfernt direkt oberhalb des Khwai-Flusses liegt. Bereits beim Check-in und dem Willkommensdrink war uns aufgefallen, dass der Khwai entsetzlich wenig Wasser führt, kein Vergleich zu unserer Anwesenheit vor zwei Jahren. Der Fluss bestand im Bereich der Lodge vielmehr aus kleineren Seen, nur ein Rinnsal verband diese Tümpel miteinander. Dennoch waren überall Elefanten zu bestaunen, selbst direkt vor unserer Unterkunft. Von der Terrasse der Lounge aus bewunderten wir auch eine Lechwe-Antilope, die das saftige Grün entlang des Flusses bearbeitete.







Nach einer angenehmen Pause und einer Erfrischung im Zelt wurde uns von der Lodge ein Gamedrive durch das Konzessions-Gebiet angeboten, dafür mussten wir keinen Aufpreis bezahlen. So fuhren wir gemeinsam mit unserem Fahrer, dessen Namen ich leider nicht notiert hatte – sorry, pünktlich um 16:00 los. Ich weiß, dass das Programm des heutigen Tages durchaus als ambitioniert bezeichnet werden kann, auf der anderen Seite wollten wir uns aber keine Möglichkeit entgehen lassen, dieses für mich schönste Safari-Gebiet zu durchstreifen…

Wir folgten dem Flusslauf des Khwai von der Lodge aus in nordwestlicher Richtung, also praktisch in Richtung Moremi-North Gate. Unser Fahrer erkannte bald, dass er auch für Vögel stoppen musste… Das Licht am Nachmittag entlang des Flusses war unglaublich sanft, die Farben mit den verschiedenen Gelbtönen teilweise fast schon surreal – so liebe ich es, durch die Landschaft gekarrt zu werden, zumal auch zwei weitere scharfe Augen mithalfen, lohnende Objekte vor die Linse zu bekommen. Für uns war es eine tolle Gelegenheit eines weiteren Gamedrives, die wir eben unbedingt nutzen wollten. Hier einige der Tiere, die uns an diesem Spätnachmittag vor die Linse liefen oder flogen…

























Ganz begeistert waren wir, als uns der Guide eröffnete, dass am heutigen Morgen in der Nähe ein Löwenrudel eine Giraffe gerissen hätte und dass wir dort vorbeischauen könnten – wenn wir wollten… Welche Frage? Er wäre fast schon spannend, darauf mit „nein“ zu antworten…
Nach einiger Kurverei sahen wir den stark riechenden Kadaver vor uns liegen. Wir hielten etwas Abstand, eine weitere Annäherung wäre ohne Maske ohnehin schwer denkbar gewesen. Es dauerte nicht lange und ein blutverschmierter Löwe und eine Löwin betraten die Szene – wie in einem Film spazierten sie auf uns zu… während die Löwin sich neben den Kadaver in das Gras legte, begann das Männchen vor uns die Knochen zu brechen… allein die Geräusche, die entstanden, wenn er versuchte noch etwas Fleisch herauszureißen, waren gewöhnungsbedürftig… Ich hatte so gespannt auf die Szenerie gestarrt, dass mir völlig entgangen war, dass sich eine weitere Löwin genähert haben musste – schließlich vergruben sich drei Raubtiere im Rest der Giraffe.



























Die Zeit war schon fortgeschritten, als wir uns losrissen, um nahe der Lodge an einem stimmungsvollen Ort den Sonnenuntergang bei einem Gin-Tonic zu erleben. Was für ein Tag – spätestens jetzt wussten wir, dass es absolut Sinn gemacht hatte, morgens früh aufzubrechen um nachmittags einen Gamedrive am Khwai-River zu genießen. Eines war aber auch klar, ohne Guide hätten wir den Ort des Löwenrisses heute nie gefunden, das musste natürlich honoriert werden…











Um 18:30 trafen wir todmüde aber glücklich im Camp ein, wo inzwischen Elefanten die Wassertanks derartig ramponiert hatten, dass an Fließwasser in den Zelten nicht mehr zu denken war… Katzenwäsche war angesagt, dann schlichen wir bewaffnet mit Taschenlampen von unserem Zelt zur Gemeinschaftslounge, wo das Abendessen eingenommen wurde. Irgendwie schmeckte uns das Fleisch heute weniger, wir hatten wohl noch den Geruch der verwesenden Giraffe in der Nase…
Morgen geht es weiter, es wartet ein ganzer Tag am Khwai-Fluss und im Moremi Naturreservat! Bis bald!
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Letzte Änderung: 27 Mai 2022 12:36 von Luigi15.
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07 Nov 2019 17:41 #572257
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Tag 16 – 24.7.2019

Auf den heutigen Tag hatte ich mich schon von Anfang der Reise an gefreut – eine Fahrt durch das Moremi Naturreservat und dann auch noch am Khwai Fluss – da hatte ich vor zwei Jahren wohl die eindrucksvollsten Sichtungen. Ich liebe diese Landschaft. Meine Erwartungen für den heutigen Gamedrive waren nur insofern etwas gedämpft, als es einfach sehr sehr trocken war. Während beim letzten Besuch manche Strecken nur schwer befahrbar, andere komplett gesperrt waren, würde es diesmal wesentlich einfacher werden, überall hin vorzudringen – andererseits war natürlich abzuwarten, wie sich das auf den Wildbestand auswirken würde. Ich war vorsichtig optimistisch, denn wir hatten erfahren, dass der südliche Teil des Reservats überhaupt staubtrocken wäre. Die Tiere sollten also – so die Hoffnung – hier konzentriert anzutreffen sein.







Bilder von der Querung des Khwai Flusses beziehungsweise von der Situation bei Fourth Bridge aus dem Jahr 2017 dokumentieren, dass wir heuer praktisch in einer völlig anderen Landschaft unterwegs waren. Beim letzten Besuch nächtigten wir zudem im Dachzelt und allein im Moremi Bereich hatten wir uns für acht Tage einquartiert – der Blitzbesuch im heurigen Jahr mit unseren zwei Besuchstagen (dafür in einer Zelt-Lodge) würde natürlich nicht so ausgedehnte Fahrten zulassen. Der Gamedrive am Vortag mit den tollen Sichtungen hatte aber unser Jagdfieber wieder geweckt.
Vor 7:00 saßen wir bereits mit gepacktem Fotorucksack beim Frühstück, um ja möglichst keine wertvolle Zeit zu versäumen. Der Plan war, auf schnellstem Weg zum Moremi North-Gate zu fahren und von dort aus durch das Camp auf dem Khwai-River-Loop unser Glück zu versuchen. Die Pad – wenn man die überhaupt so bezeichnen kann, war bis zur Abzweigung nach Savuti eine einzige Zumutung. Das feine Sandpulver war extrem schmierig, speziell in den Kurven musste ich ordentlich Geschwindigkeit rausnehmen. Kurz vor 8:30 Uhr standen wir am Gate bei der Khwai-Brücke. Was folgte war Schockstarre: Der Ranger im Büro wollte mein Permit sehen… Um es kurz zu machen, es gab kein Permit und sein Vorschlag, am South-Gate eines zu lösen, ließ mich nicht in Jubel ausbrechen…
Ich hatte bei meinen an sich akribischen Vorbereitungen doch tatsächlich etwas vergessen! Die Korruption im südlichen Afrika ist absolut abzulehnen, doch in diesem Fall stand ich vor einem wirklichen Dilemma. Letztendlich rang ich mich doch dazu durch, eine kleine Zuwendung für die Instandhaltung der Brücke über den Tresen zu schieben… ;) Wir vereinbarten die Zeit, zu der wir den Park wieder verlassen würden und zwanzig Minuten später war der Schranken im Rückspiegel zu sehen…

Die Floodplains am Khwai-Loop sind eine sehr lohnende Gegend, hier gibt es praktisch immer etwas zu sehen. Ein Hornrabe thronte im schönen Morgenlicht auf einem abgestorbenen Baum – unsere erste Sichtung an diesem Tag.







Etwas später trafen wir auf ein paar Wasserböcke und ganz oben auf einem Busch balzten einige Marabus – wir konnten die genaue Zahl der Vögel nicht ausmachen. Auch einige Witwenpfeifgänse schwammen vorbei und ein Nimmersatt gab seinem Namen alle Ehre. Die kläglichen Reste eines Kudu ließen auf mehr hoffen…

















Ein Klaffschnabel schien noch tief und fest zu schlafen. Giraffen, Streifengnu, Elefant und Letchwe waren dagegen schon mit Vormittagssnack beschäftigt.











Eine wirklich wunderschöne Sichtung war eine Wasserbock-Mama, die sich liebevoll um ihren Nachwuchs kümmerte! Wir schauten den beiden eine ganze Weile zu, bis plötzlich ein Elefant um die Ecke bog. Er kam uns so nahe, dass wir es vorzogen, das Feld zu räumen…





Der Ausblick aus dem Auto auf eine nahestehende Giraffe führte uns vor Augen, wie hoch diese Tiere tatsächlich sind. Ich habe versucht die Kamera aus dem Fenster möglichst waagrecht zu halten und hatte plötzlich Knie vor der Linse… Während unserer Fahrt Richtung Osten waren auch noch andere Tiere zu sehen, von denen ich ein Tier bisher noch nie gesehen hatte… Ist es möglich, dass es sich hier um einen Streifenschakal handelt?? Der Genosse war jedenfalls sehr schnell wieder von der Bildfläche verschwunden…













Das Ziel unserer Fahrt war eine Baumgruppe, wo wir schon bei unserer letzten Reise einen Leopard beobachten durften. Diese Baumgruppe, die damals schwer erreichbar war, liegt ziemlich genau gegenüber der Belmond Khwai River Lodge. Ein Guide dieser Lodge hatte uns damals über den Leo erzählt, der hier sein Revier hätte und immer wieder in den Bäumen gesichtet würde. Ich weiß, welches Sichtungsglück wir während dieser Tour bereits hatten, aber….
Wir trauten unseren Augen kaum, als wir direkt über uns stattlichen Leopard mit frischem Kill sahen – mir schossen fast Tränen in die Augen. Das Problem, das sich uns stellte war es nun nur noch, das Auto möglichst günstig zu parken, denn die Sonne stand bereits relativ hoch und eine Zufahrt von der anderen Seite war unmöglich… Mehrere Büsche mussten weichen, unser neues Auto bekam einige Kratzer ab und nach mehreren Positionswechseln entstanden die folgenden Bilder:



















Das Schönste an dieser Sichtung war – wir waren fast die ganze Zeit über die einzigen Bewunderer dieser Szene. Über uns brachen Knochen, Blut tropfte zu Boden… einfach unglaublich, das sehen zu dürfen!
Letztendlich tauchte ein Safarifahrzeug auf und bog in unsere Richtung ab – Zeit, die Szenerie zu verlassen, denn der Platz, den wir eingenommen hatten, war vermutlich der, den jetzt andere beanspruchten. Wir fuhren ein Stück weiter in östliche Richtung und sahen eine ganze Gruppe von Impala. Vermutlich hatte ein Tier aus dieser Gruppe keinen guten Morgen…







Wir kurvten ziemlich planlos herum, immer noch überwältigt von der Sichtung. An einer gut einsehbaren Stelle am Fluss machten wir eine Pause, aßen Äpfel, Karotten und Cracker – die Brösel wurden von einer Taube dankend angenommen… Dann machten wir uns langsam auf den Rückweg, ich hatte etwas Panik, sofort die richtige Piste zu finden. Wir kamen aber nochmals am „Leopardenbaum“ vorbei und es standen bereits drei Autos darunter. Der Leo hatte inzwischen den Baum gewechselt und ließ alle Viere herunterbaumeln… Es war offensichtlich ein Verdauungsschlaf angesagt…



Das ist das richtige Stichwort – ich brauche jetzt zwar keinen Verdauungsschlaf, aber eine Pause – Fortsetzung folgt!
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Letzte Änderung: 27 Mai 2022 12:38 von Luigi15.
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