THEMA: Kurz+trocken/ Skelettenküste südwärts April/Mai 19
17 Sep 2019 08:23 #567955
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@ Old Woman
Moin, Moin, liebe Beate, schön von Dir zu hören! Ich hoffe, Ihr genießt sowohl Kultur, Spezialitäten und Natur im Elsaß.
Auf dem grand ballon kann man den Menschenmassen übrigens gut entgehen...
@ Busko
Es freut mich, lieber Uli, daß wir Dir hier begegnen. Am Projekt "Hermannburg" arbeite ich noch :whistle:
@Martina56
Gell, es ist doch immer wieder anregend und nicht so anstrengend ( z.B. durch das Hartmannstal B)) , sich auf anderer Leute Reisen mitnehmen zu lassen.....
Liebe Grüße
Friederike
Letzte Änderung: 17 Sep 2019 18:10 von CuF.
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19 Sep 2019 09:43 #568191
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Am 28.4. fuhren wir wieder Richtung Sendlingsdrift



und statteten den botterbloomtrees Besuche ab – sehen aus wie kleine Flaschen mit Pinseln.









Außerdem fanden wir auch die halfmen-Pflanzen, die zu suchen wir nach der Lektüre der kleinen Broschüre über das Richtersveld wegen der darin enthaltenen Legende der Damara über deren „Entstehung“ eigentlich gar keine Lust mehr hatten.









und andere Pflanzen



Auch sahen wir blühende Köcherbäume, deren Blüten geschickt von Nektarvögeln geöffnet wurden




Hier in Aktion:
vimeo.com/359267807

ein Klippspringerpaar und viele Felsenschwalben.




Dieser Rätselvogel flog uns unterwegs vor die Linse - wir können ihn nicht identifizieren. Evtl. wieder ein Warbler, nur welcher?
Vielleicht können Konni oder Matthias ergründen, um welchen es sich handelt. Leider ist er etwas unscharf geraten.... :(
Es scheint ein African Stonechat zu sein - den hätten wir hier nicht vermutet! Dank an Matthias und Maddy! Ihr seid SPITZE!




In Sendlingsdrift



bekamen wir das Chalet Nr. 2, das etwas verkommener als das Nr. 6 war.

Wieder konnten wir einen fulminanten Sonnenuntergangshimmel erleben.







Morgens, beim Zusammenpacken, fanden sich auch einige Krabbeltiere, die man je nach eigener Nationalität den anderen zuschlägt und sie also auch „Franzosen“, „Russen“, „Schwaben“ oder „Preußen“ nennt….eigentlich heißen sie Kakerlaken.... :whistle:
Letzte Änderung: 20 Sep 2019 09:44 von CuF.
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22 Sep 2019 13:25 #568408
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Fahrt von Sendlingsdrift bis Fishriver Canyon Logde 29.4. bis 1.5.2019

Früh am Morgen des 29.4. fuhren wir am Oranje entlang





und durch den Gamchab-Rivier, der an manchen Stellen noch etwas feucht war.







vorbei an Ai-Ais durch trostlos dürre, öde Weite.





Es gab keinen einzigen grünen Halm. Wir versuchten, in Hobas, das nach einer Schlammlawine im Februar zerstört worden war, Permits für den Canyon am nächsten Tag zu bekommen, was nicht möglich war.

29.4. – 1.5. Fishriver Canyon Logde





In dieser schönen Lodge, die wunderbar angelegt ist – wobei wir lieber nicht wissen wollen, wieviel Wasser für die Außenanlage täglich verbraucht wird -, richteten wir uns erst einmal ein.

















Die Chalets sind geschmackvoll eingerichtet, in die Kullerfelsen geschmiegt, komfortables Badezimmer. Unseren Kühlschrankinhalt konnten wir in den Vorratsräumen der Lodge bunkern. Auf dem Gelände grasten Oryxe, waren Klippschliefer, Nektarvögel, Namaquatauben, Stare, Spatzen, Mousebirds und Bergschmätzer zu sehen.
















Nektarvogel an Blumen
vimeo.com/361310772

Während unseres Aufenthaltes gab es immer mal wieder Probleme mit zusammenbrechender Stromversorgung.












Der 30.4. war dem Fischfluss gewidmet, der noch ein wenig Wasser führte

































Ein paar Lerchen huschten herum.........
Video Oh diese Lerchen-UFOs
vimeo.com/361307560

…und hier



fanden wir noch eine Stachelagame, die uns wie ein Alien erschien….
Das Foto ist aus dem - schlechten - Video herauskopiert, da ich nur die Videokamera dabeihatte und Claus weit, weit weg im Gelände herumlief B)
Letzte Änderung: 22 Sep 2019 15:08 von CuF.
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23 Sep 2019 06:55 #568471
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1.5.-2.5. Messosaurus Fossil-Camp
Als wir am frühen Nachmittag dort ankamen und der Driver schwungvoll die Kurve auf das Gelände neben der „Rezeption“ nahm, dachte die Beifahrerin F. noch : „Fahr da über die Bretter lieber nicht drüber, das sieht nicht gut aus“ – aber wie es so ist, als Beifahrer hat man sich nicht einzumischen und prompt saßen wir im Loch…….

Das viereckige Loch (gibt’s das – ein viereckiges Loch? Ist ein Loch nicht per se rund?)), das in grauer Vorzeit mal irgendwas mit dem Abfluss eines Waschhäuschens zu tun gehabt hatte, war mit selbstgemachten, sehr dünnen Betonbrettern abgedeckt und die hielten leider unserem schweren Landcruiser nicht stand. Sie brachen durch und wir hingen mit dem rechten Vorderrad in der Luft. Nun war guter Rat teuer. Wir beratschlagten mit Giel und einem weiteren Gast. Es kamen noch zwei andere Gästepaare dazu, alles ringsherum vorhandene Holz und Steine wurden in das Loch geschmissen, Giel holte zwei lange, mit sehr spitzen Nägeln versehene Bretter von der Farm und dann kam der große Moment, wo der Lift Jack (in einem anderen Thread hier als „Witwenmacher“ bezeichnet) angesetzt werden sollte. So gelang es, dass Auto hochzukurbeln, die Bretter – mit den Nägeln nach unten! – unter das Rad zu schieben, aber dann standen wir wieder auf dem Schlauch – wie kurbelt man den Lift Jack wieder runter?
Zum Glück waren die neu angekommenen Gäste alle aus dem Schwabenländle und einer davon technisch hochbegabt, wenn auch kein "Inscheniör". Er fand den richtigen Dreh und Giel konnte den Wagen rückwärts rausziehen.
Zu unserem großen Glück war nichts beschädigt. Hier hat sich einmal mehr erwiesen, dass Manfred Rommel mit seinem Gedicht die Ursache für die schwäbische Findigkeit richtig definiert hat:

„Der Schwaben Klugheit ist kein Rätsel,
die Lösung heißt schlicht: Laugenbrezel.
Schon trocken gibt dem Hirn sie Kraft,
mit Butter wirkt sie fabelhaft!
erleuchtet mit der Weisheit Fackel
noch das Gehirn vom letzten Dackel.“

So sah das Loch nach der Rettungsaktion aus.


Also, liebe Mitleser*innen: Immer ganz genau hingucken und hinhören, wenn der Autovermieter den "Witwenmacher" vorführt B)
In der Aufregung hatte keiner daran gedacht, Fotos zu machen.
Nachmittags unternahmen wir eine Führung mit Giel – ein sehr witziger, alter Herr voller Begeisterung und Stolz über seine „Schätze“























Die Campsite ist sehr einfach, liegt aber hübsch unter Köcherbäumen, die z.T. mit Siedelwebernestern behängt sind, inmitten von schönen roten Felsen.



Morgenhimmel mit Mondsichel und Jupiter

Am Morgen machten wir auf dem Gelände noch eine Rundfahrt und fanden einen Köcherbaum, an dem ein riesiges Siedelwebernest hing.






Außerdem gab es unzählige Klippschliefer.
Auf einem Köcherbaum als Sitzwarte saß ein beeindruckend großer Kaffernadler (Verreaux Eagle). Den hatten wir bislang nur ein einziges Mal im Erongo hoch am Himmel beobachten können.
Da der Kamerarucksack schon verstaut und weggeschlossen war, gibt es von dem Prachtexemplar nur ein kleines Video.
Verreaux Eagle
vimeo.com/361311162
Kurz vor dem letzten Tor sprangen noch Löffelhunde davon.

Da unsere Gasflaschen leer zu sein schienen, frühstückten wir nicht, sondern fuhren nach Keetmannshoop, wo man bei Pupkewitz feststellte, dass in beiden Flaschen Wasser war, das auch die Düsen des Kochaufsatzes verstopft hatte. Nachdem das behoben war, trafen wir Giel noch einmal, der uns sein bevorzugtes Frühstückslokal verriet, wo wir dann auch eines zu uns nahmen.
Nach kleineren Einkäufen machten wir uns langsam auf den Weg zum Hardapdamm.
Letzte Änderung: 12 Okt 2019 14:35 von CuF.
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24 Sep 2019 12:44 #568626
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2.5.- 5.5. Hardap NP und Hardapdam Ressort





Hier ließen wir uns „upgraden“, da das reservierte Chalet keinen Blick auf den – spärlich gefüllten – Damm bot. So kamen wir in den „Genuss“ eines VIP-Chalets.
Das war ein besonderes highlight: eine Haustür, drei Terrassentüren, vier verschiedene Schlüssel. Zwei Schlafzimmer, drei Nachttischlampen, zwei davon ohne Birne, keine Möglichkeit (außer draußen auf der Terrasse am Grill oder mit dem eigenen Gaskocher), innen etwas zu kochen, Sprünge in den großen Glasscheiben, selbstabsenkende Toilettenbrille, aber leider zu klein für das Toilettenbecken, im separaten WC zwar ein Händewaschbecken, aber keine Möglichkeit, ein Handtuch aufzuhängen
Nach der Renovierung wurde das Ressort 2016 wiedereröffnet und schon finden sich massive Anzeichen von Schlamperei und Vernachlässigung. Gut, Nachttischlampen sind nicht lebensnotwendig, für fehlende Haken kann man improvisieren, aber es drängt sich das Gefühl auf, dass es den Mitarbeitern, Managern oder wer auch immer zuständig sein sollte, komplett gleichgültig ist, dass die Anlage langsam wieder vergammelt und verkommt.
Ekelig waren die Massen von großen Kakerlaken, die wir nächtens durch die Räume huschen sahen. Wir sprachen die Mitarbeiterinnen in der Rezeption bei Abreise darauf an. Der lapidare Kommentar war, dass die aus den Abflüssen kommen.
So what!

Das Frühstück im Restaurant haben wir nur 1x getestet, Essen gar nicht.
Sonnenuntergangsstimmung


Die Rundfahrten boten Erschreckendes: ein paar Giraffen, Springböcke, panisch flüchtende Zebras und Oryxe, .Gackeltrappen, ein reglos auf dem Ansitzbaum hockender Kampfadler, Mahaliweber, alles braun und vertrocknet, kein einziges grünes Hälmchen.




















Diesen Vogel haben wir als Long-billed Pipit (Langschnabelpieper) identifiziert und stellen ihn hier als solchen ein, bitten aber ggf. um Berichtigung.
Fotomatte hat uns berichtigt: Typisch, daß er den vermeintlichen Pieper als Sabotalerche enttarnen konnte! Danke!



Gruselig waren die vielen Tierkadaver in unterschiedlichsten Verwesungszuständen. Aasfresser fehlten gänzlich.
Morgendämmerung




Unterwegs auf dem sog. „fishpad“, sahen wir nur einen Stelzenläufer, ein paar sehr weit entfernte Pelikane und einen Pied Kingfisher.







Vom sog. Birderparadies war das Wasser so weit entfernt, dass es Wasservögel überhaupt nicht gab.




Wir liefen dort ein wenig herum, sahen ein paar Nektarvögel, Siedelweber und andere, sehr scheue Vögel, die wir auf die Schnelle nicht identifizieren konnten.






Ein Oryx hatte uns nicht bemerkt und näherte sich dem Wasser - hohe Flucht, als es uns gewahr wurde.






Des Abends von der Terrasse aus konnte man mit dem Fernglas 20-30 Springböcke am Ufer erkennen und ein paar wenige Oryxantilopen.

Diese Tagen haben uns sehr bedrückt.

Morgen geht es zur letzten Station unserer Reise - zur Hakos Astrofarm.
Anhang:
Letzte Änderung: 09 Okt 2019 18:10 von CuF.
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24 Sep 2019 14:31 #568633
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5.5.-7.5. Hakos Astrofarm
Leider gab es hier keine Zimmer mehr, dafür aber eine wunderschön gelegene Campsite mit geschmackvoll eingerichteten und perfekt angelegten Wasch-und Toilettenräumen. Sehr empfehlenswert!


Leider ist die Campsite weit vom Haupthaus entfernt.


Dinner gibt es wegen der Sternengucker und -fotografen schon um 18.00 Uhr und wenn man danach zur Campsite zurückgeht, empfiehlt es sich – wegen der Gefahr, gelyncht zu werden - ausschließlich eine Rotlichttaschenlampe zu benutzen, denn überall stehen die Freaks hinter ihren Fotoapparaten und Sternenguckerquipment.
Es herrschte große Aufregung, denn ein paar Tage vorher war eine Supernova entdeckt worden und alle waren erpicht darauf, die nun auch selbst sehen zu können.
So war für unsere Sternenführung nur ein etwas wirr und unorganisiert wirkender Hobbyastronom übriggeblieben, der sich in unverständlichen Fachausdrücken verlor. Außer ein paar Nebeln bot er uns nichts Neues und mit dem Ausdruck „Teekännchen“, das zu zeigen wir ihn gebeten hatten, konnte er nichts anfangen. Das ist eben kein wissenschaftlicher Begriff!
Später auf der Campsite haben wir es selbst wiederentdecken können.
Es war sehr still hier, selbst die typischen Taubenrufe fehlten. Außer ein paar Bülbüls sahen wir keine Vögel.








Auf der Campsite blühten überall diese kleinen Pflänzchen


Die aufgefalteten Hakos Berge sind beeindruckend, noch mehr der mächtige Gamsberg, dessen Plateau man nicht alleine befahren darf.



















Aber auf eine sechsstündige Tour dorthin mit dem farmeigenen Auto hatten wir angesichts der Hitze keine Lust.
Die abendlichen Tischgespräche waren interessant, das Essen schmackhaft.
Der Umgang der Betreiber und mancher Sternenhimmelexperten – oder was sich dafür hält - mit „normal Sterblichen“ ist allerdings gewöhnungsbedürftig bis ruppig.
Der Sonnenuntergang des letzten "richtigen" Abends in Namibia mußte natürlich ausgiebig fotodokumentiert werden!






Und die Morgenstimmung auch:





Am Morgen des 7.Mai fuhren wir die zwei Stunden nach Windhoek, gaben das Auto ab, konnten unseren Kram dort stehen lassen und uns noch ein bisschen in der Stadt verlustieren.
Am frühen Nachmittag wurden wir zum Flughafen gebracht – und am Mittag des nächsten Tages waren wir wieder zu Hause.
Selten sind wir mit so zwiespältigen und uneindeutigen Gefühlen wieder zurückgeflogen.
Die Regenzeit ist vorüber – wie werden die Menschen und Tiere die nächsten Monate überstehen?

Vielen Dank an alle Leser*innen, Dankedrücker*innen, Kommentatoren*innen und "Bestimmer*innen.
Friederike + Claus
Letzte Änderung: 12 Okt 2019 14:41 von CuF.
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