THEMA: Savanna - extra dry: Etosha, Caprivi, Chobe 2019
22 Okt 2019 19:14 #571006
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Fortsetzung

Nach der wunderbaren Bootstour am Morgen spannen wir im Mukolo Camp erstmal ausgiebig aus. Die Kinder spielen in der Hütte und auf dem weitläufigen Gelände – auch der Landcruiser dient erneut als Klettergerüst. So wird der Bewegungsdrang gestillt.
Hier zwei Impressionen des Camps und unserer Cottage.





Ich stromere derweil immer wieder über die Wiesen am Flussufer und halte nach Vögeln Ausschau.
Weit entfernt stehen einige Marabus. Weit fotogener ist aber ein Schreiseeadler, der in einem der Campbäume sitzt.



Sehr ergiebig ist die Futterstelle in der Nähe der Lapa. Hier herrscht ein stetiges Kommen und Gehen. Vor allem Blue Waxbill, Red Billed Firefinch und Brown Firefinch lassen sich hier aus geringer Distanz beobachten. Das macht Spaß.









Netterweise wird uns in der Küche außer der Reihe eine kleine Mittagsmahlzeit aus leckeren Sandwiches bereitet, die die Kinder nur so verschlingen. Auch uns schmeckt es sehr gut und wir sind dankbar, denn auf ein Selbstversorger-Mittagessen waren wir gar nicht vorbereitet…

Von Hennie lassen wir uns die Tracks im nahen Mudumu Nationalpark erklären. Auf einer kleinen Karte zeichnet er uns die relevanten Tiefsandstellen ein und meint nur trocken: „Don’t go there.“ Leider sind viele der Pads des Nationalparks nach kurzer Zeit von Hennie als No-Go-Area gekennzeichnet. Durch die anhaltende Trockenheit ist der Sand eben auch besonders fluffig… :S

So starten wir am Nachmittag mit gemischten Gefühlen in Richtung Mudumu und hoffen, dass ich das Auto nicht ein weiteres Mal versenke… :blink:

Bevor man in den Nationalpark einfährt, muss man nach rechts abbiegen, um zum Rangerhauptquartier zu gelangen und dort ein Permit zu bekommen. Als wir ankommen, ist das Tor zum Hof verschlossen und wird uns erst nach einiger Zeit geöffnet. Auch die Büroangestelle lässt sich erst nach längerer Wartezeit sehen. Wir werden dann aber freundlich begrüßt und sind laut Liste die zweiten, die heute in den Park einfahren. Die junge Dame gibt uns ihre Mobilnummer – für den Fall, dass wir im Tiefsand stecken bleiben sollten. Na das kann ja heiter werden… :whistle:

Nach der Registrierung geht es dann schließlich los. Wir passieren den Eingang zum Park und biegen bald rechts von der Transitstrecke in den Busch ein.



Die Wege sind recht gut beschildert und so können wir uns mit der kleinen Nationalparkkarte ganz gut orientieren. Tatsächlich sind die Straßen aber immer wieder sehr sandig und teilweise wahnsinnig eng. Teilweise befährt man offene Grasebenen und kommt bis an den Fluss heran.



Dann führen die engen Pfade jedoch auch immer wieder durch dichten Busch und noch dichteren Wald. Hier sieht man kaum zwei Meter nach rechts oder links.
Tiersichtungen lassen nicht lange auf sich warten. Vor allem sehen wir Zebras.





Und bald auch einige Büffel im dichteren Busch.



Und Elefanten – in sehr großer Zahl. Immer wieder Elefanten. Fotos machen wir aber nur ganz wenige, denn wir konzentrieren uns vor allem auf die Wege und deren Zustand. Über weiter entfernte Sichtungen freuen wir uns, aber immer wieder sind die Dickhäuter ganz nah an der Pad und queren sie plötzlich in direkter Nähe. Vor allem in den dichter bebuschten Teilen macht uns das sehr nervös und wir drehen irgendwann an einer der wenigen geeigneten Stellen um. Hier wollen wir nicht unplanmäßig halten müssen… Das Steckenbleiben im Mahango wirkt durchaus noch nach.





Schön ist aber die Einsamkeit im Park – insgesamt begegnen wir in den zwei Stunden, die wir dort verbringen, nur einem Rangerfahrzeug. Jedoch können wir diese durch den überall anzutreffenden Tiefsand am Ende nicht richtig genießen. :unsure:
Im schönen Spätnachmittagslicht begegnen uns noch einige Kudus und dann stoßen wir wieder auf die geteerte Transitstraße.



Später hätten wir auch nicht zurückfahren können – denn erst mit Einbruch der Dunkelheit erreichen wir das Mukolo Camp.



Das Abendessen ist wieder sehr schmackhaft, die Nacht wieder extrem kalt.



Morgen geht es nach Botswana zum letzten Teil der Reise. Gute Nacht.
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25 Okt 2019 13:02 #571245
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16. Kapitel: Auf nach Botswana!
01.08.2019


Tja, über den heutigen Tag gibt es nicht viel zu berichten. Auch sind nur sehr wenige Bilder entstanden. Der Vollständigkeit halber sei er jedoch nicht ganz ausgespart.

Also los.

Nach einer bitterkalten Nacht lassen wir es heute sehr ruhig angehen. Wir frühstücken gemütlich gemeinsam in der Lapa und genießen die wärmenden Strahlen der Morgensonne. Die Kinder spielen auf dem Gelände des Mukolo Camps und toben sich vor der anstehenden Transferfahrt noch einmal gehörig aus. Ich packe derweil gemeinsam mit meiner Frau zum letzten Mal unser Gepäck in den treuen Landcruiser – heute Nachmittag werden wir uns von unserem Begleiter leider verabschieden müssen.





Vor dem Aufbruch besichtigen wir den zum Reisevehikel umgebauten LKW einer deutschen Familie, die wir in den letzten Tagen im Caprivi immer wieder getroffen und bei den Mahlzeiten im Camp kennengelernt haben. Von der Finesse des Umbaus und der Detailverliebtheit der Innenausstattung sind wir beeindruckt – wenn ich einmal pensioniert bin, möchte ich auch so ein Spielzeug haben. :)

Dann fahren wir schließlich die B8 stracks gen Osten. Wir passieren Katima Mulilo und beschließen, wegen der Grenzüberquerung besser nicht hier einzukaufen, sondern dies auf Kasane zu verschieben.
So erreichen wir bald den Grenzübergang Ngoma Bridge. Ab dem ersten August 2019 – also heute (!) – kann man die anfallenden Gebühren nur noch in Pula bezahlen. Die haben wir leider nicht. Zum Glück wird auch die Kreditkarte akzeptiert.
Die Einreiseformalitäten sind schnell erledigt, unsere Schuhe desinfiziert und unser Auto kontrolliert. Der Wasserstand des Chobe ist auf Höhe der Brücke extrem niedrig. Weite Teile des Flussbetts liegen trocken. In der Ferne lassen sich grasende Zebras erkennen.

Wenig später durchqueren wir auf der Transitstraße den Chobe Nationalpark in Richtung Kasane. Wir sehen eine Roan am Straßenrand und natürlich auch einige Elefanten, die dicht an der Fahrbahn äsen oder die Straße queren. Sobald wir anhalten, werden die Tiere aber erstaunlich nervös, sodass wir keine sinnvollen Fotostopps einlegen und ich die Bilder, die an der Straße entstanden sind, euch gern vorenthalten möchte. ;)

Bald erreichen wir Kasane und fahren zuerst in die „Innenstadt“ am Flussufer. Dort suchen wir den Choppies auf und kaufen für unsere folgenden Selbstversorgertage (zu) viel ein. Beladen mit Milch, Käse, Brot, Nudeln, Cereals, Obst etc. geht es dann schließlich zu unserer Unterkunft, die auf dem Hügel abseits des Flusses liegt.

Als wir die Reise gebucht haben, waren bereits die meisten Unterkünfte in Kasane belegt und so war ich froh, über eine Buchungsplattform das Bophirimo African Sunsets Guesthouse gefunden zu haben, das uns für vier Nächte am Stück ein bezahlbares und trotzdem ansprechendes Dach über dem Kopf bieten kann.
Die kleine Anlage besteht aus nur zwei Chalets, die im Garten der Besitzer stehen, und wird mit sehr viel Herzblut betrieben. Vor allem hatten wir mit dem erwachsenen Sohn der Familie – Lele – zu tun, der ein ganz wunderbarer und zugewandter Gastgeber ist.



Unser Haus ist riesig. Es besteht aus einer wirklich großen Wohnküche und drei Schlafzimmern mit je zwei Betten. Außerdem finden sich je zwei Duschräume und zwei Toiletten. Die Küche ist voll ausgestattet, die Möblierung insgesamt etwas einfach, aber immer zweckmäßig und funktionsfähig. Hier können wir uns auf unserer letzten Station der Reise fernab vom Schick (und den Preisen…) der Lodges am Flussufer wohlfühlen.

Um 15 Uhr kommt unser Kontakt von Namvic vorbei, um das Auto abzuholen. Nach einem kurzen Kontrollgang unterschreiben wir die nötigen Papiere und machen wehmütig einige Abschiedsfotos. Die große Kiste ist uns in den vergangenen Tagen durchaus ans Herz gewachsen. Der arme Namvic-Mitarbeiter muss unseren treuen Landcruiser jetzt nonstop bis nach Windhoek fahren. Wir geben ihm Chips und Cola mit und wünschen ihm viel Glück und Durchhaltevermögen für diesen Parforceritt.

Die Kinder fühlen sich in unserem Haus pudelwohl und okkupieren eines der Zimmer. Den Nachmittag über wird ganz viel mit dem mitgebrachten Playmobil gespielt und gelesen. Solche Tage sind auf ihre Art wertvoll – auch wenn mir das im südlichen Afrika immer etwas schwerfallen will.



Am späteren Nachmittag schaut dann noch Douglas von der Agentur Nkwe bei uns vorbei – auch ein sehr freundlicher Mann. Bei Nkwe haben wir die Aktivitäten für die folgenden Tage gebucht und wir besprechen nun abschließend die Reihenfolge der Durchführung.

Morgen werden wir früh am Tag einen geführten Gamedrive an die Chobe-Riverfront unternehmen. Am Nachtmittag steht dann eine Bootstour auf dem Chobe auf dem Programm.
Am Tag danach werden wir einen Ausflug zu den Victoria Fällen nach Simbabwe unternehmen und freuen uns darauf, die Wasserfälle den Kindern zu zeigen. Meine Frau wird dort außerdem ihr Weihnachtsgeschenk einlösen, wenn sie sich denn traut: Einen Helikopterflug über die Fälle.
Am dritten Tag werden wir erneut morgens mit dem Auto in den Park und nachmittags mit dem Boot auf den Fluss fahren.
So hoffen wir, dass ein abwechslungsreiches Paket für die kommenden Tage geschnürt ist, das in der Mittagszeit noch genug Raum für Spiel und Spaß mit den Kindern übriglässt.
Am Abflugtag ist dann gegebenenfalls noch Platz für einen weiteren Gamedrive am frühen Morgen, da unser Flug von Kasane aus erst am frühen Nachmittag starten wird. Mal sehen, ob wir diese Option nutzen.

Nachdem Douglas sich verabschiedet hat, spielen wir weiter, kochen und essen irgendwann gemeinsam, laden die Akkus der Kameras auf und freuen uns auf die Dinge, die da kommen werden. Was hat sich in den vergangenen zehn Jahren am Chobeufer getan? Wird die Zeit in Botswana ein abschließender Höhepunkt werden? Wir sind gespannt. (Und wir haben ja noch den Sichtungsfee-Bestechungsschnaps von Konni und Silke in der Hinterhand… :whistle: )
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27 Okt 2019 18:05 #571402
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17. Kapitel: Mehr Touristen als Tiere
02.08.2019


Heute soll es auf unseren ersten geführten Gamedrive an die Chobe-Riverfront gehen. Meine Erwartungen an diese Ausfahrt sind hoch – den Grund dafür kann ich selbst nicht wirklich nennen. Vielleicht weil wir – anders als gewöhnlich – geführt unterwegs sein werden, vielleicht auch, weil sich die Reise so langsam ihrem Ende entgegen neigt.

Bereits um 5.45 Uhr werden wir an unserer Unterkunft abgeholt. Draußen ist noch pechschwarze Nacht – die Kinder zu dieser frühen Stunde zu wecken löst durchaus ein schlechtes Gewissen aus.
Das Prozedere des Fertigmachens verläuft dann aber besser und zügiger als befürchtet und so sind wir tatsächlich pünktlich bereit für unser erstes Familiensafari-Abenteuer in Botswana.

Wir werden mit einem Kleinbus abgeholt und zu einem Treffpunkt an der Transitstraße gefahren, wo wir einige Minuten auf das Gamedrive-Fahrzeug warten müssen. Dabei braust bereits eine ganze Anzahl von offenen Landcruisern an uns vorbei in Richtung Sedudu-Gate. Ein Menetekel… :evil:

Als unser Fahrzeug ankommt, ist es bis auf vier unzusammenhängende Plätze besetzt. Wir müssen für Verständnis werben, dass unsere Kinder nicht allein sitzen können und finden dann auch eine Lösung, bei der wir jeweils zu zweit zusammensitzen können.
Wenige Minuten später erreichen wir kurz nach sechs Uhr das Sedudu-Gate. Und der erste Eindruck, den wir hier gewinnen, ist schon krass. Es steht eine wirklich große Anzahl an Gamedrive-Autos herum – so etwas haben wir in Afrika noch nie zuvor erlebt. Das grenzt schon an die Eindrücke, die wir am Gate des Yala NP in Sri Lanka sammeln mussten. Hier ist es uns definitiv zu voll. :S



Als wir die Registrierung abgeschlossen haben, reihen wir uns in den Konvoi ein, der zur Riverfront rumpelt. Immer werden wir auf diesem Gamedrive in mehr oder weniger großem Abstand Fahrzeuge vor und hinter uns haben. Teilweise fährt man als veritable Fahrzeugkette durch den Busch und am Ufer des Chobe entlang. Das erinnert uns mehr an eine Fahrattraktion in einem Freizeitpark, in der eine Kette von Gondeln aneinander befestigt ist, als an eine Pirschfahrt in einem afrikanischen Nationalpark. Widerwillig kalibriert sich die Erwartungshaltung… :S

Immer wieder hält der Guide und gibt uns Erklärungen zum Grenzverlauf zwischen Botswana und Namibia und dem Konflikt um Sedudu-Island. Tiere sehen wir im Zwielicht eher wenige, nur einige Kudus lassen sich sehen. Für Fotos ist das Licht jedoch noch zu schlecht.
Als die Sonne langsam aufgeht, kommen wir auf dem Weg ans Flussufer an großen Bäumen vorbei, auf denen zahlreiche Marabus die Nacht verbracht haben. Ein eindrucksvoller Anblick.



Auch der Sonnenaufgang über der Flusslandschaft ist schön.



Auf der River-Front-Road setzt sich dann unsere Konvoifahrt fort. Wir halten an einem Flusspferd, das an der Böschung über uns steht und sich wegen der großen Anzahl an Fahrzeugen nicht zum Fluss zu trauen scheint. Lange bleiben wir hier stehen, wir finden das eher schade.



Auf der Weiterfahrt haben wir einige schöne Vogelsichtungen im Licht der aufgehenden Sonne. Der obligatorische Schreiseeadler sitzt in einem Uferbaum. In und an flachen Tümpeln waten und warten Nimmersatte und Löffler.





Immer wieder beäugt der Guide die Sandstraße und sucht nach interessanten (Katzen-)Spuren. Ich frage mich, was das im Angesicht der aktuellen Situation bringen soll, denn wir fahren sowieso einen mehr oder weniger festgelegten Loop ab und sind dazu noch hoffnungslos in der Blechkaravane eingereiht. Hmmm… :whistle:

Eine unserer Mitfahrerinnen stellt sich zu allem Überfluss als amerikanische Influencerin mit eigenem You-Tube-Channel heraus, die ständig ihre Mitfahrer abfilmt und interviewt. In solchen Momenten komme ich mir so alt und fremd in der Welt vor. Das Gebaren der jungen Dame hilft nicht, die Laune zu heben. :pinch:

Überragende Sichtungen haben wir am heutigen Morgen nicht. Immer wieder halten wir für eine längere Zeit bei Impalas oder Pavianrotten. Letztere ermöglichen uns netterweise einige schöne Aufnahmen. Vor allem ein im Licht der Morgensonne meditierender Pavian hat es uns angetan.





Aber auch die Jungtiere lassen interessante Beobachtungen zu.





Bald darauf lassen sich einige Zebramangusten im schönen Licht blicken.



Ohne weitere nennenswerte Sichtungen erreichen wir nach gut zwei Stunden die Serondela Picknick Site. Auch hier herrscht Hochbetrieb und wir rasten mit gut zehn weiteren Fahrzeugen hier. Mit diesem Massenandrang hatten wir im Vorfeld nicht gerechnet. Wir wussten zwar, dass die Region gut besucht ist, aber so gut… Ich muss zugeben, dass ich ein wenig frustriert bin. :(

Als wir nach der Pause weiterfahren, geraten wir nach wenigen hundert Metern in einen Stau. Da wir rund fünf Fahrzeuge vor uns haben, können wir natürlich nicht auf Anhieb erkennen, was gesichtet wurde. Und hier ist wirklich alles möglich, denn auch bei der Sichtung von Pavianen ergibt sich in den frühen Morgenstunden an der Riverfront durchaus ein kleiner Stau… ;)

Irgendwann können wir mit verrenkten Hälsen aber tatsächlich einen Honigdachs nah an der Straße ausmachen. An Fotos ist wegen des Verkehrsaufkommens aber nicht zu denken. Alsbald verabschiedet sich der Dachs und trabt zielstrebig durch das hohe Gras von der Straße weg. Wir können noch einige Blicke auf eines unserer Lieblingstiere erhaschen. :) Fotos wiederum werden durch das Tempo des Tieres und die recht dichte Vegetation verhindert. Aber immerhin: Eine Honigdachssichtung! Die anderen Fahrzeuginsassen finden das eher weniger spektakulär. ;)

Bald löst sich der Stau auf und der Safarikonvoi zieht weiter- begleitet von den Kommentaren der You-Tuberin.
Wir fahren auf einer Anhöhe zurück in Richtung des Gates und haben immer wieder schöne Blicke auf den Chobe mit seinen Bewohnern.



Irgendwann dann wieder ein Stau. Lange warten wir, bis wir an der Reihe sind, um dann ein im Busch schlafenden Flusspferd abzulichten. Ein unverbuschter Blick ist nur aus einem bestimmten Winkel möglich und so dauert es, bis das Auto sich immer wieder so platziert hat, dass jeder mal einen guten Blick auf das müde Tier werfen kann. Ich muss zugeben, dass meine Geduld hier durchaus strapaziert wurde… So unterschiedlich sind eben die Bedürfnisse der verschiedenen Mitfahrenden. :pinch:



Vorbei an tief im hohen Gras stehenden Elefanten nähern wir uns einem kleinen Höhepunkt der Fahrt. Wir treffen auf eine Herde Rappenantilopen, über die wir uns sehr freuen, die jedoch für die anderen Insassen eher uninteressant zu sein scheinen.
Das Licht ist nicht mehr außerordentlich gut, aber trotzdem machen wir hier viele Fotos – wohl auch als Kompensation für die ansonsten eher unspektakuläre Tour.







Ein Marabu lässt sich noch kurz vor Erreichen des Gates blicken und dann ist Schluss für den heutigen Morgen.



Um kurz vor zehn Uhr sind wir zurück in der Unterkunft und ich muss zugeben: Ich bin enttäuscht. Es waren zu hohe Erwartungen im Spiel – es war eben auch „nur“ ein normaler Gamedrive und da ist immer Glück ein entscheidender Faktor. Das ist mir hinlänglich bekannt.
Und zu allem Überfluss haben wir auch vergessen, den Bestechungs-Schnaps zu trinken. Dies jedenfalls wird nicht noch einmal passieren. ;)
Aber dass über weite Strecken im Konvoi mit vielen anderen Gamedrive-Fahrzeugen gefahren wird und man zumeist mehr Autos als Tiere im Blick hat, ist schon extrem desillusionierend. Und auch die sehr unterschiedlichen Bedürfnisse der Insassen und das damit verbundene Gefühl von Fremdbestimmtheit haben die Fahrt nicht entspannter werden lassen. :S

Uns ist zu diesem Zeitpunkt klar, dass wir diese Situation nicht wiederholen wollen und so organisieren wir für den übermorgigen Gamedrive um: Wir zahlen ein Upgrade für eine Privatfahrt, um selbst mehr Einfluss auf den Rhythmus haben zu können und wünschen uns, dass wir früher am Gate sein können, um wenigstens als eines der ersten Autos in den Park fahren zu können.

Jetzt heißt es aber erstmal entspannen und spielen, denn am Nachmittag steht unsere erste Bootstour auf dem Chobe an. Meine Erwartungshaltung hat sich zum Glück schon kalibriert. Ich versuche mich trotzdem uneingeschränkt auf die anstehende Fahrt zu freuen…
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30 Okt 2019 17:51 #571629
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Fortsetzung

Nach einer langen Pause nehmen wir uns um 13 Uhr ein Taxi und lassen uns zum Jetty fahren, der sich in der Nähe des Spar befindet. Bevor es aufs Boot geht, gehen wir Mittagessen. Dafür bietet sich das Hunter’s Restaurant ganz in der Nähe an. Dort kann man u.a. recht gut landestypisch essen.

Kurz vor 15 Uhr finden wir uns schließlich am Jetty ein. Dieser liegt auf dem Hinterhofgelände des Einkaufskomplexes versteckt hinter parkenden Autos und Gestrüpp nah an den Müllcontainern. Kein sehr einladender Ort.
Wir suchen uns einen Schattenplatz, bis Douglas von Nkwe erscheint und uns erklärt, auf welchem Boot wir mitfahren sollen.
Es handelt sich um ein kleineres Exemplar, das vielleicht 10 Passagiere fasst. Damit sind wir sehr glücklich. Auch die zwei mitfahrenden Bootsführer erweisen sich als aufmerksam, freundlich und kompetent im Hinblick auf die sonnenbezogene Ausrichtung des Bootes.
Recht pünktlich beginnt die Ausfahrt und natürlich ist man bei Weitem nicht allein auf dem Chobe unterwegs. Im Vergleich zu 2009 sieht man weit mehr Boote. Jedoch verteilt sich der Auflauf bald recht gut auf dem Fluss, so dass uns die Menge zu keinem Zeitpunkt so sehr auffällt oder gar stört wie bei dem Gamedrive am Morgen. :)

Bald lässt sich recht malerisch ein Schlangenhalsvogel ablichten.



Überhaupt spielen zu Beginn der Fahrt die Vögel eine herausgehobene Rolle. Aus geringer Distanz können wir Sporngänse beobachten und auch ein White-Crowned Lapwing lässt sich sehen. Über allem thront der omnipräsente Schreiseeadler.









An vielen Stellen des Ufers sieht man Tiere ruhen. Dabei sind die Reptilien durch den Nilwaran und Krokodile in allen möglichen Größen zahlreich vertreten. Teilweise kommt man den Tieren dabei erstaunlich nah, ohne dass diese sich stören ließen.







Besonders beeindruckt uns aber ein riesiges Wildbienennest hoch oben in einem der Uferbäume.



Wieder lässt sich ein Darter blicken. Dieses Mal mit Beute.



Die Büffel auf Sedudu Island liegen noch in bestem Gegenlicht. So können nur Scherenschnitte entstehen. Ist ja auch mal ganz nett.



Immer wieder sehen wir Krokodile, aber bald natürlich auch Elefanten, wobei deren Anzahl im Vergleich zu unseren Erinnerungen unseres letzten Aufenthalts am heutigen Tag deutlich geringer ausfällt.















Spannend zu beobachten ist eine Situation, in der ein junger Elefant neugierig einem Krokodil sehr nahekommt, das dann aus seiner Versteinerung erwacht und schnell das Weite sucht.







Auf Sedudu Island grasen viele Büffel. Auch Lechwe und Wasserböcke lassen sich im schönen Spätnachmittagslicht beobachten.











Während wir den Tieren fasziniert zuschauen, löst sich bei unserer Großen ein Wackelzahn und ganz stolz präsentiert sie uns die neue Lücke und den „Afrika-Zahn“.

In weiterer Entfernung können wir ein Puku ausmachen. Diese Sichtung hatte ich mir gewünscht und so freue ich mich, unsere diesjährige Antilopenliste um eine neue Spezies erweitern zu können.





Wir umrunden Sedudu Island und fahren langsam in Richtung Kasane zurück. Die Sonne nähert sich dem Horizont und taucht die Insel, die die meiste Zeit der Fahrt in unschönem Gegenlicht gelegen hat, in ein wunderbar warmes Licht, in dem sich uns ein weiteres Krokodil und vor allem einige Flusspferde von ihrer Schokoladenseite zeigen. Die Fotos von Hippokuh und Kalb mag ich dabei besonders gern.















Den Sonnenuntergang warten wir mitten auf dem Fluss ab. Ganz malerisch versinkt die Sonne und wir sind nach dieser Tour mit dem Tag versöhnt.





Am Jetty werden wir von Douglas erwartet und zu unserer Unterkunft gefahren.
Unsere Mädels lernen den Nachwuchs einer Schweizer Familie kennen, die das andere Chalet bewohnt und so ist für das Programm der nächsten Stunde gesorgt. Vergnügt wird miteinander gespielt, während die Eltern ein einfaches Abendessen zubereiten: Heute gibt es Spaghetti. Die Kinder rufen: Juhu! :)

Morgen haben wir mehr oder weniger tierfrei. Im nächsten Kapitel geht es nach Simbabwe zu den Victoriafällen – zu Land und in der Luft. Wenn wir denn erstmal die Grenze passiert haben sollten… :S
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18. Kapitel: Das Wasser – zu Lande und aus der Luft
03.08.2019


Um 7.30 Uhr werden wir von Douglas mit einem Kleinbus abgeholt. Er wird von einem Freund begleitet, mit dem er sich die Zeit in Victoria Falls vertreiben will. Wir sind die einzigen Gäste auf der heutigen Tour. Schön.

Nach kurzer Fahrt erreichen wir den Grenzübergang nach Simbabwe. Die Ausreise aus Botswana verläuft zügig und problemlos.

Die Einreise nach Simbabwe stellt sich am heutigen Morgen leider als genaues Gegenteil dar. Als wir ankommen, ist schon eine stolze Schlange vor den Schaltern der Immigration zu sehen. Es sind zwar drei Schalter geöffnet, trotzdem geht es nur extrem langsam voran. Jetzt ist Geduld gefragt, denn wir werden uns auf diesem staubigen Fleckchen Erde rund drei Stunden ohne jeglichen Schatten die Beine in den Bauch stehen. Die Kinder schlagen sich dabei ganz wunderbar, was mich bis heute sehr erstaunt. Gut, dass wir eine Tasche mit Lebensmitteln dabeihaben, so können sie immer wieder etwas essen und trinken. Ansonsten nutzen sie die Zeit, um im Staub Bilder zu malen. Überall ist ein Spielplatz. ;)
Wir unterhalten uns mit einigen US-Amerikanern und vertreiben uns so die Zeit. Immer mal wieder drängeln sich rücksichtslose Zeitgenossen in die Schlange, da sie Teil einer Tour sind, deren übrige Teilnehmer schon lange anstehen. Ein Ärgernis, da die Abfertigung jedes Passinhabers gute zehn Minuten zu dauern scheint. Auch kommt es vor, dass Männer gezielt von einem Grenzhelfer an der Schlange vorbei nach vorn zu den Schaltern bugsiert werden – hier ist wohl Geld geflossen… :S Meine Frau muss mich regelmäßig beruhigen, denn ich habe nicht wenig Lust einfach umzukehren und die Fälle Fälle sein zu lassen. :whistle:
Nach einer Ewigkeit erreichen wir endlich die Schalter. An jedem steht ein Computer, der jedoch keine Verwendung findet. Stattdessen werden von den Grenzbeamten mit einer Engelsgeduld Listen mit zig Durchschlägen ausgefüllt und weitergereicht. :side:
Als wir unsere US-Dollar für das Visum dem Schalterbeamten überreichen, bekommen wir nach Prüfung derselben bald die Rückmeldung, dass die Scheine nicht neu genug, zu verknickt und nicht sauber seien: „They are not beautyful enough.“ Solche Geldnoten akzeptiere die Bank Simbabwes nicht. Basta. :pinch:
Jetzt sind wir etwas verzweifelt, denn wir haben keine anderen Dollarscheine bei uns. Unser Glück, dass wir uns mit den US-Amerikanern in der Schlange ein wenig angefreundet haben, denn diese können uns aus unserer Misere befreien und mit druckfrischen Scheinen aushelfen. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn keiner hätte helfen können. Dann wären drei Stunden Schlange stehen wohl für die Katz gewesen… :evil:
Als wir die neuen Scheine in den Händen halten, wird uns unser Schalter plötzlich vor der Nase zugemacht. Wir stehen in einer Menschentraube und können die verbleibenden Schalter nicht wirklich erreichen. Jetzt unterstützt uns ein Grenzhelfer: Über viele Hände werden unsere Pässe und das Geld weitergereicht, bis sie einen geöffneten Schalter erreichen. Eine absurde Situation, die zum Glück gut geht und zu dem lange ersehnten Visum führt.

Als die Grenzangelegenheiten endlich abgeschlossen sind, steigen wir erschöpft, erleichtert und gleichzeitig genervt in Douglas‘ Bus ein. Das klimatisierte Fahrzeug fühlt sich plötzlich an wie das Paradies auf Erden… :P
Allein durch die Verzögerung an der Grenze ist unsere Halbtagestour zu einer Ganztagestour angewachsen, denn es ist bereits nach elf, als wir die fünfundvierzigminütige Fahrt nach Victoria Falls antreten und unterwegs im Vorbeibrausen einige Elefanten sehen.

Bevor wir zu den Fällen fahren, um sie aus der Nähe zu betrachten, steuern wir die Zentrale der Zambezi Helicopters außerhalb von Victoria Falls an, denn zu Weihnachten habe ich meiner Frau einen Gutschein über einen Hubschrauberflug über die Fälle geschenkt, den sie nun einlösen möchte.
Das Unternehmen ist hochprofessionell organisiert, es herrscht ein stetiges Kommen und Gehen von insgesamt drei Hubschraubern. Schnell ist der durchaus üppige Betrag von 165 US-Dollar für die knappe Viertelstunde in der Luft bezahlt und nach einer nur kleinen Wartezeit und Einweisung auf der Veranda des Flugplatzgebäudes kann es auch schon losgehen.
Die Kinder geben der Mutter Mutküsschen, denn diese hat durchaus Muffensausen… ;)

Während ich dann mit den Mädchen am Boden zurückbleibe und der Entfliegenden frenetisch hinterhergewunken wird, besteigt diese mit sehr gemischten Gefühlen den Sitz neben dem Helikopterpiloten, da der Rest des Hubschraubers von einer vierköpfigen Familie besetzt ist.



Der Pilot auf dem Sitz neben ihr strahlt eine so große Souveränität und Herzlichkeit aus, dass meine Frau sich gleich sicherer fühlt. Die anfängliche Angst weicht einem positiveren Gefühl der Aufregung.



Die Unmittelbarkeit des Startvorgangs ist bemerkenswert. Gerade noch auf dem Boden, bewegt sich der Hubschrauber jetzt schnell nach oben und die Erdoberfläche mitsamt der winkenden Familie, die man durch den Glasboden des Helikopters sieht, rückt rasch in immer größere Ferne.



Der Flug beschreibt eine Acht über die Fälle hinweg und ist trotz der recht geringen Wassermenge, die der Sambezi gegenwärtig führt, sehr beeindruckend.



Immer wieder ergeben sich großartige Ausblicke. Verblüffend, wie eng die Schlucht ist, in die das Wasser herabstürzt. Für das Fotografieren ist der Platz neben dem Piloten jedoch weniger gut geeignet, da man durch eine recht kleine Scheibe blickt, die zusätzlich durch eine Strebe getrennt ist. Der hintere Bereich des Hubschraubers verfügt über größere Fenster. Durch Glas muss man jedoch auch dort fotografieren.





















Gegen Ende der Tour führt der Flug noch kurz über den Sambezi Nationalpark und meine Frau freut sich darüber, weit unter ihr einige Elefanten erblicken zu können. Aus dieser Entfernung definitiv ihre Lieblingstiere. :P





Schnell sind die fünfzehn Minuten vorüber und der Hubschrauber nähert sich wieder seinem Landeplatz.



Von weit her sieht sie die Kinder hüpfen und winken. Sie freuen sich auf ihre Mama und die Mutter freut sich auf den Nachwuchs.
Der Helikopter setzt auf, eine glückliche und sichtlich gelöste Frau steigt aus. Die Familie ist wieder vereint und umarmt sich. Ein schöner Moment. :)

Bald hebt der Helikopter mit neuen Passagieren erneut ab. Die Kasse klingelt. ;)

Die drei Bodenbleiber lassen sich gespannt alles berichten – auf den Videomitschnitt des Fluges, der 50 US-Dollar kosten soll, verzichten wir jedoch dankend.

Jetzt geht es zurück in den Kleinbus und wir fahren in den Ortskern der kleinen Touristenstadt. Nach einer Mittagspause wollen wir am Nachmittag die Fälle vom Boden aus betrachten.
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06 Nov 2019 23:23 #572180
  • H.Badger
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  • H.Badger am 22 Okt 2019 19:14
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Fortsetzung

Wir werden zum Shearwater Café gefahren und verbringen dort unsere Mittagsrast. Der Laden ist ziemlich schick und könnte auch irgendwo in einer amerikanischen oder europäischen Großstadt zu finden sein. Der Service ist aufmerksam und freundlich, das Essen wirklich gut. Man befindet sich jedoch absolut in einer (vorwiegend weißen) Touristenblase. Dazu passt, dass man hier in US-Dollar bezahlen kann und der Preis der Gerichte auch in dieser Währung in der Karte ausgewiesen ist. Wir zahlen für uns vier insgesamt etwa so viel, wie wir auch in Europa für eine Restaurantmahlzeit ausgegeben hätten. Die Reste lassen wir uns als Picknickverpflegung an den Fällen einpacken, kommen aber mit dem Päckchen nicht einmal bis zum Auto, bevor wir es in bedürftigere Hände abgeben.

Wir fahren den kurzen Weg bis zum Eingang des Victoria Falls Nationalpark. Hier berappen die Erwachsenen 30 US-Dollar pro Person. Die Kinder haben noch freien Zutritt. Trotzdem ist dieser Tag mit den Transferkosten, den Visagebühren, dem Hubschrauberflug, dem Lunch und dem Eintritt bei weitem der teuerste der Reise. Aber wenn wir schon in der Gegend sind, wollten wir die Fälle den Kindern natürlich nicht vorenthalten.



Zwei Stunden verbringen wir auf den Wegen durch den Regenwald und klappern die diversen Aussichtspunkte ab. Unsere Töchter sind sehr beeindruckt von den Wasserfällen und genießen überdies die Möglichkeit, sich ausgiebig zu bewegen. Als sie schließlich nicht mehr mögen, bestechen wir sie pädagogisch sinnvoll mit Süßigkeiten – so werden auch die letzten dreihundert Meter geschafft. :whistle:
Immer wieder werden wir auf unserem Spaziergang von unerschrockenen Grünmeerkatzen beäugt, die den Kindern nicht ganz geheuer sind. Zu tief sitzen noch Erinnerungen an einen Pavianüberfall im Kruger, bei dem unser Picknicktisch nur wenige Zentimeter von unserer Großen entfernt von einem riesigen Baboonmännchen abgeräumt wurde… :sick:



Wie bereits durch unsere Luftaufklärerin berichtet, führt der Sambezi derzeit nur sehr wenig Wasser und große Teile der Felswand sind trocken. Als wir im Juli des Jahres 2009 hier waren, lag eine sehr ergiebige Regenzeit hinter der Region und die Fälle waren weitaus üppiger. Dafür konnte man durch den omnipräsenten Sprühnebel aber viel schlechter sehen und war zudem nach kurzer Zeit pitschnass – zum Glück hatten wir damals Regencapes dabei.

Hier einige Fotos aus dem Jahr 2009.






All dies ist bei unserem heutigen Besuch anders. Im vorderen Bereich der Schlucht fällt noch recht viel Wasser, je näher man jedoch der samibischen Seite der Fälle kommt, desto weniger Wasser gelangt in die Schlucht. Immer wieder schön sind die im leichten Sprühnebel entstehenden Regenbögen.













Am Danger Point, den wir als sehr glitschig in Erinnerung hatten (s.o.), kann man heute recht sorglos über trockene Felsen steigen und tief in die Schlucht hinunterblicken, ohne dabei auch nur einen Tropfen Wasser abzubekommen.



Gesättigt von den vielen neuen Eindrücken verlassen wir den kleinen Nationalpark und statten zum Abschluss unseres Besuchs noch dem Holzschnitzermarkt einen Besuch ab, denn die Kinder möchten gern ein Holztier als Souvenir mit nach Hause nehmen. Solche Besuche sind ja immer eher von der anstrengenden Art und so versuchen wir es kurz zu machen. Bald halten die Kinder zwei Holzgiraffen in ihren Händen und sind glücklich.

Die Fahrt zurück nach Kasane verbringen wir im Dämmerzustand. Die Grenzformalitäten bei der Aus- und Einreise laufen dieses Mal glücklicherweise sehr zügig ab. Und trotzdem erreichen wir unsere Unterkunft erst bei Einbruch der Dunkelheit. Wir verabschieden uns von Douglas und seinem Kumpel und besprechen kurz den morgigen Tag. Es steht eine frühe Privatfahrt an die Riverfront an und am Nachmittag geht’s noch einmal auf den Fluss.

In unserem Chalet kochen wir – weil es schnell gehen muss – Käsenudeln und verziehen uns bald in die Betten, denn der morgige Tag wird wieder vor Sonnenaufgang für uns alle beginnen.
Ich stelle noch schnell Konnis und Silkes Sichtungsfee-Bestechungswilli bereit – wir wollen ja am Ende der Reise nichts mehr dem Zufall überlassen... :whistle:

Aktuell: Kruger 10.23 www.namibia-forum.ch...nacht-im-kruger.html

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Alle Reiseberichte unter: www.namibia-forum.ch...r-reiseberichte.html
Letzte Änderung: 06 Nov 2019 23:40 von H.Badger.
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