THEMA: Savanna - extra dry: Etosha, Caprivi, Chobe 2019
03 Okt 2019 09:47 #569263
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Fortsetzung

Mittagszeit im Camp heißt auch immer Birding-Zeit. :) Während sich die Kinder rund um unser Zelt austoben und auch wieder auf dem Landcruiser spielen, streifen die Eltern über das Lodgegelände und halten ihre Augen offen, um vielleicht einige Vögel zu entdecken.
Wir entdecken einen Yellow-Bellied Greenbul und eine Laughing Dove.





Ein Black-Collared Barbet kühlt sich unter dem Rasensprenger ab. Über diese Sichtung freue ich mich besonders, da ich diesen Vogel zum ersten Mal entdecken kann.



Auch ein Terrestrial Brownbul zeigt sich uns.



Am frühen Nachmittag brechen wir noch einmal in Richtung Mahango auf. Die Kinder ruhen sich auf der Rückbank aus, unsere Kleine schläft bald ein.
Wir entschließen uns, noch einmal zu den Floodplains zu fahren, denn zu dieser Tageszeit liegen sie in einem besseren Licht.
Gleich am ersten Turnout können wir zwei Klunkerkraniche entdecken. Wir sind begeistert, handelt es sich bei der Begegnung doch um eine lange herbeigewünschte Erstsichtung! Schön ist, dass man hier das Auto verlassen darf und so kann ich mich den Kranichen vorsichtig ein wenig nähern.





Bald darauf kommt uns der erste fotografierbare (und etwas lädierte) Büffel dieser Reise entgegen.



Weitere halten sich auf den Floodplains auf. Dort sehen wir auch eine White-Faced Whistling Duck.





Da wir um 16 Uhr auf die Bootstour gehen wollen, drehen wir bald um und erleben kurz vor der Einbiegung auf die Transitstraße ein kleines Abschlusshighlight. Direkt neben der Pad äst im recht dichten Busch eine Rappenantilopenherde – wahrscheinlich sind es die Tiere von heute Morgen. Immer wieder können wir einzelne Tiere recht unverbuscht ablichten und freuen uns darüber. Mit so vielen Sables hatten wir im Vorfeld nicht gerechnet. :cheer:





Bald darauf sind wir zurück in der Lodge und es heißt „Bitte einsteigen!“. Die Kinder sind nach dem kurzen Gamedrive ausgeruht und freuen sich auf die Ausfahrt. Kurzer Unmut kommt auf, als die bösen Eltern darauf bestehen, dass der Nachwuchs zur Sicherheit Schwimmflügel anlegen soll. Vor allem unsere Große – stolze Inhaberin des Seepferdchens – reagiert expressiv indigniert. ;)

Heute Nachmittag haben wir Glück, denn wir sind die einzigen Gäste, die den Bootsausflug gebucht haben und so kommen wir ganz unverhofft in den Genuss einer privaten Tour. Bootsführer Michael ist schon seit langer Zeit auf der Lodge tätig. Wir sind uns gleich sympathisch und erzählen von gemeinsam Erlebnissen mit einem früheren Manager. Auch ist Michael sehr an der Vogelwelt des Okavango interessiert und reagiert erfreut, als wir ihm sagen, dass wir nicht nur auf die großen Tiere aus sind.



Die Fahrt beginnt mit der nicht alltäglichen Sichtung eines White-Backed Night Herons, der im dichten Schilf unweit des Anlegers versteckt ist. Die Fotosituation ist nicht gut, wir freuen uns trotzdem über den ein oder anderen Schnappschuss des scheuen Vogels.





Bald sehen wir die obligatorischen Krokodile, die immer wieder am Ufer dösen.





Der weit verbreitete Pied Kingfisher lässt nicht lange auf sich warten.



Ein Water Thick-Knee setzt den Reigen fort.



Auch Flusspferde lassen sich am Ufer sehen. Unserer Großen wird in der Nähe der Riesen ein wenig mulmig zumute…





Am Flussufer geht es auch abseits der Hippos lebendig zu. Wir freuen uns über Warzenschweine, einen prächtigen Buschbock und Wasserböcke.









White-Fronted Bee-Eater und der obligatorische Trauerdrongo lassen sich in den Uferbäumen sehen.





Und dann folgt für uns ein ornithologischer Höhepunkt. An der Uferböschung sitzt ein Malachite Kingfisher – der Vogel, den wir so sehr mögen und auf den wir uns so sehr gefreut hatten. Zwar hält er sich die meiste Zeit im Schatten auf, dafür können wir ihn über einen langen Zeitraum aus der Nähe beobachten. Das Fotografieren ist trotzdem nicht ganz einfach – zwar hält der Vogel still, aber das Boot schwankt schon recht stark und daran müssen wir uns erst gewöhnen.







Nach weiteren Krokodilen und einer Gabelracke (das Licht wird stetig schöner…) können wir entdecken, dass sich einige Elefanten dem Flussufer nähern. Toll!







Außerdem zeigen sich wieder Busch-, Wasserbock und Warzenschwein von ihrer mehr oder weniger ausgeprägten Schokoladenseite. ;)









Den Sonnenuntergang verbringen wir bei einer weiteren kleinen Elefantenherde, die am Fluss trinkt. Viel schöner kann so eine Flussfahrt nicht ausklingen.









Moment mal – kann sie doch: Denn hinter uns schwimmt ein Otter umher. Leider ist das Licht mal wieder schleckt, so dass nur Dokumentationsfotos entstehen können… Aber immerhin: Jetzt habe ich auch einen Otter gesehen!







Das Abendessen in der Lodge ist wieder sehr gut. Heute sind weit weniger Gäste anwesend und es herrscht eine schöne und ruhige Stimmung. Einzig die Malariaprophylaxezeremonie nervt zunehmend… :P

Im Zelt sorgen wir heute für die kalte Nacht vor (wir sind ja lernfähig ;) ). Wärmflaschen sorgen bei uns allen für eine weit bessere Nacht, die begleitet wird durch das regelmäßige und ganz nahe Rufen einer African Wood Owl, die wir aber leider nicht entdecken können.
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06 Okt 2019 18:16 #569568
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13. Kapitel: Im Tiefsand
29.07.2019


Erneut wache ich als erster der Familie auf und verlasse leise das Zelt. Es ist bitterkalt und der Fluss liegt im Zwielicht des im ersten Ansatz anbrechenden Tages.
Das nahe Grunzen der Flusspferde lenkt meine Schritte zum westlichen Ende der Lodge. Ich gehe die sanfte Uferböschung herab und stehe direkt am Flussufer. In zehn Metern Entfernung hält sich eine kleine Flusspferdgruppe auf und lässt immer wieder die Köpfe sehen, nur ihr Schnaufen durchbricht die morgendliche Stille.
Auf einer nahen Flussinsel fressen im dichten Busch einige Büffel. Die Stimmung ist wunderbar friedlich.





Langsam geht die Sonne auf – ihre wärmenden Strahlen sind höchst willkommen.



Meine Familie möchte es heute etwas ruhiger angehen lassen und so fahre ich noch vor dem gemeinsamen Frühstück allein auf eine kurze Stippvisite in die Mahango Core Area.

Heute möchte ich die Pad zum Wasserloch fahren, die wir bisher noch nicht kennen. Die Anmeldung am Gate verläuft sehr schnell – wir haben gestern für drei Tage bezahlt und die Dame am Tor kennt mich bereits.
Ich biege einige hundert Meter nach dem Tor nach rechts von der Transitstraße ab. Zuerst führt der Weg kurz durch eine offene Ebene, um dann aber ziemlich dauerhaft dichtes Buschland zu durchschneiden.
Sichtungen halten sich heute früh sehr in Grenzen. Einzig eine ziemlich scheue Pferdeantilope lässt sich unweit der Straße ablichten.



Zwei Mal durchfahre ich auf dem Weg zum Wasserloch kleinere Tiefsandabschnitte, die das Auto kurz zum Schwimmen bringen, aber insgesamt ziemlich harmlos sind. Ein weiteres Mal – kurz vor Erreichen des Wasserlochs – muss eine etwas längere Tiefsandpassage überwunden werden, die heute früh aber auch ohne Probleme gemeistert werden kann.

Das Wasserloch selbst liegt auf einer kleinen Ebene, deren starke Beanspruchung durch Elefanten deutlich zu sehen ist. Hier wächst kein Strauch mehr, es herrscht braune Ödnis. Leider sind außer einigen Grünmeerkatzen hoch in den Bäumen keine Tiere anwesend und so kehre ich nach kurzer Wartezeit um – ich möchte ja pünktlich zum Frühstück bei meiner Familie in der Lodge sein.



Auf dem Rückweg scheint der Busch erwacht zu sein – vor allem begegne ich jetzt regelmäßig Elefanten, die sich aber durch den dichten Bewuchs, der hier herrscht, wirklich gelungener Aufnahmen verweigern. Daher zeige ich an dieser Stelle nur eines der recht verbuschten Bilder zur Illustration.



Auch Kudus lassen sich im schönen Morgenlicht beobachten.



Den Schluss macht ein (viel zu selten fotografierter) hübscher Impalabock.



Wenig später bin ich zurück auf Ndhovu und werde fröhlich von meinen Lieben begrüßt. Gemeinsam setzen wir uns zum gemütlichen Frühstück auf die Aussichtsterrasse und genießen den Ausblick und das gute Essen – so viele Eier wie im südlichen Afrika essen wir zuhause nie… So vergeht die Zeit wie im Fluge.



Wir spielen gemeinsam auf dem Lodgegelände und genießen die Umgebung.
Für den Nachmittag buchen wir einen Ausflug in die Buffalo Core Area – man kann mit dem Boot direkt von der Lodge übersetzen und wird dann am anderen Ufer von einem Gamedrive-Wagen aufgesammelt.
Da die Kinder keine rechte Lust haben, vorher nochmal rauszufahren, darf ich nochmals am späten Vormittag allein in den Mahango fahren.

Ich möchte dem Wasserloch eine zweite Chance geben und biege also erneut nach rechts ab.
Kurz nach der Einbiegung treffe ich auf eine Herde Pferdeantilopen, die sich nah der Pad lange beobachten lässt. Hier entsteht mein bisheriges Roan-Lieblingsfoto.



Auch auf dem weiteren Weg lassen sich Pferdeantilopen sehen. Heute ist Roan-Tag.



Aufmerksam schaue ich nach links und rechts in den Busch und achte dabei wohl zu wenig auf die Straße. Waren die ersten zwei Tiefsandpassagen wieder kein Problem, so wird mir die dritte und ausgeprägteste zum Verhängnis – denn der Sand ist in der Wärme des Tages um einiges lockerer geworden… :S

Ich bin für diesen Untergrund zu langsam und zögerlich unterwegs und werde immer langsamer… Dann steht das Auto still und mein Puls geht nach oben. Zum Glück kann ich den Wagen noch einmal durch ein Fahrmanöver befreien. Das bringt mich aber nur wenige Meter weiter und dann ist unglücklicherweise endgültig Schluss. Mitten auf der Tiefsandpassage kurz vor dem Wasserloch stecke ich fest. Blöd. :pinch:
Ich steige aus und sehe mir die Lage von außen an. So tief ist das Auto noch nicht eingesunken, es ist nicht hoffnungslos. Aber es wird wohl ein wenig dauern… Also zücke ich erstmal mein Handy, um meiner Frau zu sagen, dass sie sich keine Sorgen machen soll. Und was sehe ich: Kein Netz. Auch blöd – ziemlich blöd. :pinch:

Gut: Ich habe etwa zehn Liter Wasser dabei und auch genug Proviant. Von dieser Seite aus wird kein Problem entstehen. Und bestimmt kommen auch bald andere Fahrzeuge vorbei. Diese lassen aber tatsächlich auf sich warten – am späten Vormittag ist hier nicht viel los. :S

Sandmatten haben wir keine mitbekommen und so lege ich eine Fahrhilfe aus einigen Ästen, als doch irgendwann ein weiteres Auto vorbeikommt. Der Fahrer gibt mir Anweisungen, aber meine Rampe hilft leider wenig. Stattdessen gräbt sich das Auto weiter ein, vor allem weil sich die Vorderräder nicht mitdrehen, was uns ein Rätsel ist – 4x4 ist einweisungsgemäß mittels Hebel im Innenraum nämlich aktiviert.

Es hilft nichts. Das andere Auto ist zu klein, um mich herausziehen zu können und der Fahrer will schauen, ob am Wasserloch jemand steht, der helfen könnte. Kurz darauf bin ich wieder allein.

Ich vertreibe mir die Zeit damit, den Landcruiser auszubuddeln, der mitgelieferte Klappspaten ist lächerlich klein und so sind meine Hände durch die kleinen spitze Steine im Sand bald ein wenig blutig. Ich beginne zu schwitzen und wenig später bin ich über und über mit Sand und Staub paniert. :S
Nach und nach lerne ich, dass man den weggeschaufelten Sand in weitere Entfernung befördern sollte – und trotzdem rutscht immer wieder feiner Sand in die frisch ausgehobene Grube nach. Sisyphos lässt grüßen.

Irgendwann kommt ein Fahrzeug aus Richtung des Wasserlochs. Auch dieses kann vor Ort nicht helfen, aber ich kann von den Insassen zum Gate gefahren werden, um dort Bescheid zu geben und vor allem in der Lodge anzurufen.
Gesagt – getan. Ich lasse also das Auto notgedrungen zurück und erreiche nach kurzer Fahrt das Gate, wo ich bei der netten Dame zu Canossa gehe. Wir können zum Glück mit ihrem Handy nach einigem Hin und Her die Lodge erreichen, denn mein Telefon hat auch hier kein Netz. Damit ist eine große Sorge aus der Welt.
Die Dame verständigt einige Ranger, die mich nach einiger Wartezeit mit ihrem Pickup zum Auto zurückbringen. Die beiden jungen Frauen sind sehr zuversichtlich, dass sie den Wagen in kurzer Zeit befreit haben werden.
An Ort und Stelle lassen sie erstmal viel Luft aus den Reifen und versuchen dann, den Wagen herauszufahren, so wie ich es vorher auch versucht habe. Leider haben auch sie wenig Erfolg. Immer weiter gräbt sich das Auto ein, immer wieder müssen wir buddeln. Das Spiel wiederholt sich einige Male. Insgesamt verschlechtert sich die Lage durch diese Manöver aber eher noch weiter. :S
Dann machen wir einen Versuch, den Landcruiser mit ihrem Fahrzeug herauszuziehen. Leider scheitert auch dieser. :(
Eine der beiden Damen fährt schließlich zurück zum Gate, um Verstärkung zu holen. Ich bleibe mit der anderen Rangerin am Wagen – wir buddeln gemeinsam und setzen uns irgendwann in den Schlagschatten des Autos, um uns ein wenig zu unterhalten.
Nach einer langen Zeit kommt die Verstärkung. Ein erfahrener Ranger schaut sich die Lage an und bemerkt recht bald, dass die Differentialsperre des Landcruisers nicht eingeschaltet ist – ich wusste leider gar nicht, dass man dies an den Vorderrädern tun kann / muss. Und auch keiner der anderen hatte diese Expertise. :S
Hier hätte ich mir eine genauere Einführung bei Übernahme des Fahrzeugs gewünscht. Über den Einschalthebel im Inneren des Fahrzeugs hinaus wurde 4x4-technisch nichts Weiteres erläutert. Und in meinem Anfängertum habe ich natürlich auch nichts vermisst… :blush:
Mit eingeschaltetem diff. lock hat der Landcruiser erkennbar mehr Grip. Wir buddeln und bauen erneut eine Rampe aus Zweigen und nach einigen dramatisch sandaufwirbelnden Versuchen ist das Auto tatsächlich frei und ich habe ganz weiche Knie (auch jetzt noch beim Schreiben...).
Glücklich fallen wir uns in die Arme und jubeln gemeinsam. Ein schöner Moment der Gemeinschaft am Ende dieser Strapaze. :)
Bald fahren wir im Konvoi weiter zum Wasserloch, um dort zu wenden. Die am Morgen noch leere Ebene ist, als wir sie erreichen, kaum wiederzuerkennen, denn sie ist über und über mit Elefanten gefüllt. Ich empfinde die Situation durch meine Anspannung als recht bedrohlich und eigentlich möchte ich auch nur noch weg. Die Dickhäuter sind mir in meinem aktuellen Zustand einfach viel zu nah.
Ich mache also einige wenige Aufnahmen zur Dokumentation. Für das Einfangen der Gesamtsituation habe ich leider nicht das passende Objektiv dabei.







Ich fahre alsbald hinter dem Rangerfahrzeug in Richtung Gate. Auf etwa halber Strecke kommt mir ein Fahrzeug entgegen, in dem ich meine Frau und die Kinder erkennen kann. Sie sind mit Lodgemanager Frank in den Park gefahren, um zu schauen, wie die Lage ist. Da seit meinem Anruf schon viel Zeit verstrichen ist, haben sie sich größere Sorgen gemacht.

Am Gate fallen wir uns in die Arme und eine riesige Anspannung fällt von mir ab. Erleichterung und Scham gehen eine besondere Paarung ein. Die letzten Stunden waren ein Abenteuer, das ich so bald nicht nochmal erleben muss (das aber seltsamerweise zu den Erlebnissen der Reise gehört, die wir am häufigsten in unserem Umfeld erzählen…).

Wir fahren kurz zum Rangerhauptquartier, das sich kurz vor dem Gate befindet. Ich bedanke mich ganz herzlich bei meinen Helfer*innen und wir verabschieden uns voneinander.

Die gesamte Aktion hat etwa vier Stunden gedauert – an den Gamedrive in die Buffalo Core Area am frühen Nachmittag ist nicht mehr zu denken. :(
Zum Glück nimmt mir das meine Familie nicht übel und ich werde von allen dreien sehr liebevoll aufgefangen. Die Kinder schenken mir kleine Spielzeuge zur Aufmunterung und ich stelle mich – endlich in der Lodge angekommen – unter die wohltuende Dusche.
Ein kleiner Trost ist zudem eine Elefantenherde, die sich am gegenüberliegenden Ufer zeigt.



Nach einiger Zeit der Erholung verschieben wir den Buffalo Core Besuch auf den folgenden Morgen und beschließen den späten Nachmittag nochmal auf der Flussseite des Mahango zu verbringen. Ich muss auf jeden Fall heute noch einmal fahren, um meiner aufgekommenen Unsicherheit entgegenzuwirken und uns allen ist es wichtig, dass wir an diesem Tag noch ein paar positive Erlebnisse sammeln, die die Waage in ein gesünderes Gleichgewicht bringen.
Und so brechen wir kurz nach 16 Uhr noch einmal zu einem kurzen Gamedrive auf…

Wird fortgesetzt.
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08 Okt 2019 16:55 #569740
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Fortsetzung

Unser kurzer Nachmittagsgamedrive führt uns auf die Flussseite des Mahango. Auf die Pad zum Wasserloch habe ich aus naheliegenden Gründen wenig Lust… :S

Die Flutebenen liegen am späten Nachmittag in einem schönen Licht und so freuen wir uns darüber, dass wir alsbald erneut auf die zwei Klunkerkraniche treffen. Auf den Turnouts fährt jetzt aber stets die Angst mit, sich erneut festzufahren. :dry: Glücklicherweise geschieht nichts dergleichen. :)



Sehr viel näher als die Kraniche präsentiert sich dieses Red-Billed Spurfowl.



Als wir unseren Weg vorbei an einigen im besten Gegenlicht stehenden Tsessebes fortsetzen, entdecken wir einen juvenilen African Harrier-Hawk (Gymnogene) in einem Baum. (Danke Bele!) Die Lichtverhältnisse sind nicht sehr gut, aber wir freuen uns (rückblickend) trotzdem über diese (unverhoffte) Erstsichtung.



Auf den Floodplains ist noch immer viel los. Viele White-Faced Whistling Ducks halten sich hier auf. Und auch Lechwe und unsere ersten Riedböcke dieser Tour lassen sich sehen.







Wir steigen aus dem Auto aus und genießen die Ruhe der uns umgebenden Natur, während unsere Kleine einmal mehr einschläft…



Der große Baobab liegt zu dieser Tageszeit in einem wunderschönen Licht.



Am nahen Picknickplatz treffen wir auf eine Pavianfamilie und genießen den Blick über den grünen Uferbewuchs. Ist das schön hier! Da sind die Strapazen der vergangenen Stunden bald vergessen.









Auf dem Rückweg treffen wir auf einige Büffel, die nah an der Pad grasen. So nah sind wir auf dieser Tour diesen Tieren noch nicht gekommen.





Ein juveniler Gaukler bildet den Abschluss unserer heutigen Vogelschar.





Und kurz vor der Ausfahrt aus dem Park lassen sich noch Zebras im goldenen Licht des ausklingenden Tages blicken. Schön.





Insgesamt verleben wir nochmal eine schöne Zeit im Mahango, die uns Lust darauf macht, irgendwann wieder hierher zurückzukehren.

Wir verabschieden uns von der Dame am Gate und steuern Ndhovu an. Einmal mehr genießen wir das Abendessen und ärgern uns mit den Malaria-Tabletten herum.

Dann geht es bald ins Zelt und es heißt: Gute Nacht.

Am nächsten Tag haben wir ein volles Programm: Am Vormittag holen wir den Gamedrive in der Buffalo Core Area nach, um danach gen Kongola zum Mukolo Camp zu fahren. Dort habe ich für 15 Uhr eine Bootstour auf dem Kwando gebucht. Darauf freuen wir uns schon sehr, haben wir doch im Vorfeld viel Gutes über die dort angebotenen Touren gehört.
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10 Okt 2019 17:53 #569993
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14. Kapitel: Von Fluss zu Fluss
30.07.2019


Im Morgengrauen wachen wir auf. Es ist einmal mehr bitterkalt, als unsere letzten Stunden auf der Ndhovu Safari Lodge anbrechen. Während sich die Kinder noch in ihre warmen Decken kuscheln und so gar nicht aus dem Bett steigen mögen, setzen sich meine Frau und ich in unsere unverzichtbaren Fleecejacken gehüllt auf die Terrasse und können am gegenüberliegenden Ufer einige Elefanten beobachten. Viel besser kann unserer Ansicht nach ein Morgen in Namibia kaum beginnen. :)



Als die Dickhäuter sich nach kurzer Zeit vom Ufer zurückziehen, nimmt eine Herde Sable-Antilopen ihren Platz ein. Diese Tiere direkt von unserer kleinen Veranda aus zu beobachten, hätten wir uns im Vorfeld nicht erträumt. Ndhovu ist einfach ein wunderbarer Ort – von dem wir aber leider heute Abschied nehmen müssen.





Als die Sonne aufgegangen ist, nehmen wir ein letztes Mal auf dem schönen Aussichtsdeck unser Frühstück zu uns. Ein kurzes Abschiedsbirding zeigt uns dabei nur einen Black-Collared Barbet, der vor lauter Gefiederpflege nicht für ein Foto stillhalten mag.





Der heutige Tag wird uns an den Kwando führen und wir haben dafür eine Transferstrecke von ca. 200 Kilometern zu bewältigen. Aber vorher wollen wir noch die Buffalo Core Area im Rahmen einer geführten Tour besuchen – mir ist heute noch nicht nach einer erneuten Tiefsandbegegnung als Fahrer...

Herzlich ist der Abschied von Frank und Ralf. Sollten wir einmal wieder in den Caprivi kommen, so würden wir auf jeden Fall wieder einige Tage auf Ndhovu verbringen. Wir fahren noch einmal kurz zum Mahango-Gate, um uns nochmal in aller Form für die Hilfe am gestrigen Tag zu bedanken und werden auch dort überaus nett verabschiedet.

Da das Gate der Buffalo Core Area auf der anderen Flussseite in Richtung Kongola liegt, fahren wir hinter dem Gamedriveauto der Lodge her und lassen unser Auto am Tor der Core Area stehen. So müssen wir am Ende des Gamedrives nicht mehr zur Lodge zurückfahren und sparen etwas Zeit.
Wir sind die einzigen Gäste auf dem Drive und können uns auf den drei Sitzreihen wunderbar ausbreiten. Voller Vorfreude werden wir durch das Eingangstor gefahren: Es ist mal wieder schön, gefahren zu werden und vor allem in einem offenen Wagen zu sitzen.



Nach einigen Grünmeerkatzen sehen wir zuerst einen toten Vertreter der Namensgeber dieses Gebiets.



Alsbald lassen sich jedoch auch lebende Büffel ganz nah im goldenen Ufergras beobachten.







Überhaupt gibt es auch auf dieser Flussseite sehr malerische Floodplains. Hier garniert mit einem Wasserbock.



Als wir vom Fluss wieder in den dichteren Wald zurückfahren, begegnet uns eine stattliche Elefantenherde, die jedoch im recht dichten Busch verharrt. Daher fahren wir bald weiter.



Der erste nenneswerte Vertreter der Avifauna auf dieser Tour ist ein Bradfield’s Hornbill, der sich im schönen Sonnenlicht präsentiert. Wir freuen uns sehr über diese Erstsichtung.



Wieder geht es zurück an die Floodplains und unseren Blicken eröffnet sich eine weite Ebene, die über und über von Büffeln bevölkert ist. Ein Anblick, dessen Wirkung auf den Fotos leider gar nicht so gut herauskommt, uns aber in der Live-Situation ein ehrfürchtiges „Wow!“ entlockt und Gänsehaut erzeugt. Das ist Afrika, wie wir es lieben. :)





Neugierige Kudus lassen sich blicken und beobachten uns vielleicht sogar noch aufmerksamer, als wir sie.



Wir genießen die Blicke über die malerische Landschaft und treffen alsbald einen stattlichen Sablebullen beim Trinken an. Diesem wunderschönen Tier einmal mehr so nah sein zu können, ist ein ganz tolles Erlebnis.







Wenig später kreuzt die Antilope auf ihrem Rückweg in den dichten Busch erneut unseren Weg.



Wieder auf den offenen Floodplains angekommen, staunen wir über den Tierreichtum der Region. Wasserböcke grasen auf den grünen Ebenen. In weiter Entfernung stehen Büffel, Warzenschweine und Flusspferde.



Unsere Aufmerksamkeit wird aber vor allem von einer neunköpfigen Herde Pferdeantilopen gefesselt, die aus dem Busch getreten ist, um ihren Durst zu stillen. Über den Anblick dieser wunderbaren Tiere freuen wir uns einmal mehr besonders, sind es doch vor allem Roan und Sable, die wir auf dieser Tour in der Region so gern ausgiebig beobachten wollten. Dieser Wunsch wird uns auf ganzer Linie erfüllt. Darüber sind wir glücklich.







Bald eilen die Pferdeantilopen zurück in den schützenden Busch. So richtig wohl scheinen sie sich auf den offenen Ebenen nicht zu fühlen.



Wenig später treffen wir am Saum des Uferwaldes erneut auf einige Rappenantilopen, die wir aus nächster Nähe beobachten können. Das wiegt die fehlenden Raubtiersichtungen im Caprivi für uns völlig auf. :)



Wir verabschieden uns von den Floodplains und den im Wasser fressenden Büffeln und entdecken in einiger Entfernung noch einige Sporngänse – eine Erstsichtung für uns. :)





Vorbei an den Militärruinen und einigen sehr scheuen Roans geht es zurück zum Gate.



Es ist bereits kurz vor 12 Uhr. Wir verabschieden uns zufrieden von unserem Guide und steigen in unseren Landcruiser um. Jetzt heißt es Strecke machen, denn in drei Stunden wollen wir schon mit dem Boot auf den Kwando sein und hoffentlich eine Vielzahl an Vögeln ablichten. Ob wir uns da nicht verkalkuliert haben?

Haben wir nicht – alles hat geklappt. Wenn es auch zeitlich durchaus ambitioniert war… Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden.
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Fortsetzung

Die 200 Kilometer bis Kongola vergehen recht schnell – wir kommen gut voran und die B8 liefert uns keine nennenswerten Ablenkungen. Die Kinder hören ihre Hörbücher, wir unterhalten uns. Der Motor brummt sonor vor sich hin.

Nach einem Tankstopp in Kongola erreichen wir das nicht weit enfernte Mukolo Camp erst kurz vor 15 Uhr. Es ist also bereits höchste Zeit, sich für den Bootsausflug bereit zu machen.

Wir werden von Veronica, der Campbesitzerin und den zwei Camphunden, sehr herzlich empfangen. Für ein Beziehen unserer Hütte bleibt jedoch keine Zeit mehr.
Gemeinsam mit einem weiteren Paar werden wir von ihr und Hennie, ihrem ebenso netten Ehemann, zum Bootsanleger durch den Busch gefahren. Direkt am Camp ist der Seitenarm des Kwando gerade zu seicht, um ihn befahren zu können. Im Auto heißt es zusammenrücken, denn auch die Camphunde begleiten uns zur Freude unserer Kinder.
Nach einigen Minuten Fahrt besteigen wir eines der kleinen Boote des Camps – hier ist alles auf nur wenige Gäste ausgelegt, das gefällt uns.



Wir fahren durch enge Kanäle, die von hohem Schilf und Papyrus begrenzt sind, und erreichen bald den Hauptarm des Kwando.



Dieser ist durch die anhaltende Dürre auf ein recht enges Restbett zusammengeschrumpft. Hennie meint, dass in etwa zwei Wochen die Bootsfahren vielleicht gestrichen werden müssen, bis neues Wasser den Fluss erreicht hat. Es ist stellenweise einfach zu seicht.

Der omnipräsente African Darter begrüßt uns auf unserer dreistündigen Fahrt – bis zum Sonnenuntergang werden wir auf dem Fluss bleiben.



Durch die malerische Landschaft gleiten wir auf dem ruhigen Fluss dahin. Der Unterschied zum Okavango ist enorm. Der Fluss ist viel schmaler, der Uferbewuchs in der Regel höher. Hier geht es in erster Linie um das Beobachten von Vögeln, Großwild steht weit weniger im Fokus. Und das ist gut so. :)

Bald entdecken wir einen Pied Kingfisher, der sich ganz nah beobachten lässt, bevor ihm unsere Anwesenheit zu viel wird.





Kurz darauf folgt ein Höhepunkt der Ausfahrt, der jedoch nichts mit der Avifauna der Region zu tun hat. Im dichten Schilf können wir tatsächlich einen Sitatungabock ausmachen, der sich eine ganze Weile beobachten lässt, bevor er im dichten Uferbewuchs unsichtbar wird. :) Es entstehen zwar keine überwältigenden Fotos, aber hey: Wir haben eine Sitatunga gesehen. Das war einer meiner großen Wünsche für die Tage im Caprivi. Bisher haben wir nur das Bellen der Antilopen einmal in Uganda hören können. Gegenseitigen Sichtkontakt gab es noch nie.



Auf der weiteren Fahrt lassen sich recht viele unterschiedliche Wasser- und Watvögel beobachten und teilweise sogar scharf ablichten: Den Anfang macht ein Little Egret.



Auch Krokodilnachwuchs lässt sich am Ufer sehen.





Ein juveniler Reed Cormorant.



White-Fronted Bee-Eater gibt es hier in großer Zahl.



Viele kleine Vögel nehmen Reißaus, bevor wir sie fotografieren können. Dieser African Stonechat hält etwas länger still.



Wir sehen Little Bee-Eater und African Jacana.





Dann lässt sich in schönem Licht ein Malachite Kingfisher sehen. Jetzt klickt die Kamera fleißig und wir freuen uns sehr.





Als wir weiterfahren, sehen wir einen Nilwaran und einen Klaffschnabel, der aber schnell das Weite sucht, als unser Boot sich nähert.





Nach der Sichtung eines Giant Kingfisher und eines weiteren Krokodils kommen wir bei einer Gruppe Flusspferde an, die wir im schönen Licht des späten Nachmittags lange beobachten.















Auf der Rückfahrt entdecken wir im goldenen Licht des endenden Tages einen weiteren Malachite Kingfisher. Toll!







Als das Licht bereits fast verloschen ist, lässt sich eine African Swamphen blicken und hält sogar für ein Foto still.



Im dichten Schilf lassen sich Lechwe sehen. Außerdem zeigen sich uns ein Goliath Heron und ein weiteres Krokodilbaby.







Als die Sonne schließlich ganz untergeht, sind wir mit der Fahrt mehr als zufrieden. Wir hatten eine ruhige und entspannte Zeit, einen sehr fähigen und interessierten Guide, nette und fokussierte Mitfahrende und eine ordentliche Ausbeute an verschiedenen Flussbewohnern.



Im Dunkeln werden wir von Hennie mit seinem Auto aufgelesen und zurück ins Camp gefahren. Es geht über enge Wege durch den dunklen Busch. Gut, dass ich nicht selbst den Weg suchen muss.
Im Camp beziehen wir schließlich unsere sehr einfache Hütte, die uns im ersten Moment schon ziemlich erschreckt. Die Möblierung ist überaus rustikal/schmucklos und die Giebelwände bestehen aus Schilfrohren, zwischen denen immer wieder recht große Lücken klaffen. So können wir zum Beispiel durch die Badezimmerwand unser Auto erblicken… Wir sehen also einmal mehr einer sehr (!) kalten Nacht entgegen und tierischem Besuch ist auch Tür und Tor geöffnet…
Wir richten uns zähneknirschend ein und gehen dann – ausgehungert wie wir nach diesem erlebnisreichen Tag sind – zum Abendessen, das wir extra dazugebucht haben, denn eigentlich ist das Mukolo Camp vor allem auf Selbstversorger eingestellt.

Das Essen in der Lapa, das wir gemeinsam mit einigen anderen Gästen einnehmen, ist bodenständig und dabei sehr schmackhaft. Hier wird viel Wert auf abwechslungsreiches Gemüse gelegt – das gefällt uns sehr und ist eine schöne Abwechslung zu anderen Unterkünften. Mit Hennie kann man sich außerdem gut unterhalten – er ist ein echt netter Kerl.

Zurück in der Hütte breiten wir die vorhandenen Moskitonetze sorgfältig aus, schließen bestehende Risse mit Klebeband und machen uns ein möglichst warmes und moskito- und spinnenfreies Lager.
Die Nacht wird trotzdem nicht die beste unseres Lebens werden…

Morgen geht es um 9 Uhr wieder auf den Fluss – und diese Tour soll mindestens (!) ebenso schön werden. :)
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Letzte Änderung: 14 Okt 2019 15:52 von H.Badger.
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17 Okt 2019 11:01 #570427
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  • H.Badger am 03 Okt 2019 09:47
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15. Kapitel: Sag mir Kwando, sag mir, wann ich dich wiedersehen kann…
31.07.2019


Die Nacht war einmal mehr fürchterlich kalt – man kennt das jetzt zwar schon, möchte sich aber nicht so recht daran gewöhnen. ;)
Die Sonne bringt ein wenig Wärme in die kalten Glieder – aber hier am Fluss ist es auch in den ersten hellen Stunden des Tages noch empfindlich kalt.
So nehmen wir das Frühstück dick eingepackt in Fleece und Mützen in der Lapa ein – alles ist schmackhaft, aber eigentlich ist es zu kalt zum Essen…
Vom Camp aus können wir in einiger Entfernung eine Herde Lechwe beobachten. So ein Tagesbeginn gefällt uns wiederum sehr gut.



Wegen der niedrigen Temperaturen beginnt unser Bootsausflug heute erst um neun Uhr, dann ist es warm genug, dass man mit nennenswerter Aktivität am Fluss rechnen kann.
Wieder werden wir von Hennie in seinem Wagen zum Bootsanleger gefahren. Heute sind wir die einzigen Gäste auf dem kleinen Boot und freuen uns umso mehr auf ein Wiedersehen mit dem Kwando – die Fahrt gestern hat uns ja schon ganz wunderbar gefallen. Die heutige ist nur die Kür, wir sind ganz entspannt und harren der Dinge, die da kommen.

Bereits am Anleger haben wir zwei schöne Vogelsichtungen. Aus nächster Nähe können wir eine Lesser Striped Swallow und einen Little Bee-Eater beobachten.





Wir gehen an Bord und haben freie Platzwahl. Die Kinder richten sich mit ihren Kuscheltieren häuslich zwischen den Stühlen ein. Und los geht die Fahrt.

Bereits kurz nach dem Ablegen taucht ein erstes Flusspferd auf und begrüßt uns in seinem Reich.



Dann durchfahren wir erneut den engen Kanal durch den dichten Schilfwald, um zum Hauptarm des Kwando zu gelangen.

Wir sind nur eine kurze Zeit auf dem Fluss unterwegs und erleben den ersten Höhepunkt der Fahrt. Wie bereits am Vortag können wir eine Sitatunga entdecken. Dieses Mal handelt es sich um ein weibliches Tier, das am Rande des Uferdickichts sehr gut sichtbar äst. Der Motor wird ausgestellt und wir treiben langsam auf das Tier zu, das sich lange beobachten lässt. Safariglückshormone schießen ein und wir beobachten fasziniert diese scheue Antilope. :) Jetzt entstehen Fotos, mit denen wir ziemlich glücklich sind. Unser Guide meint plötzlich, dass im dichten Schilf noch ein Jungtier zu sehen sei. Als ich mich vorbeuge, um es zu entdecken, ergreifen die Antilopen aber leider die Flucht. Schade.





Der Motor wird wieder angeschmissen und weiter geht die Fahrt.
Sie führt uns zunächst vorbei an einem Goliathreiher und einem Pied Kingfisher – beide gehören zur Stammbesetzung des Flusses.





Dann entdecken wir am Ufer zwei Cape Turtle Doves, die ihren morgendlichen Durst löschen.



Ein Little Egret lässt sich sehen.



Und dann flüstere ich erneut: Sitatunga! :woohoo: Tief im Schilf verborgen streicht ein Sitatungabock herum. Zumeist kann man ihn nur erahnen. Daher entstehen hier auch keine überzeugenden Bilder. Wir freuen uns trotzdem total über unsere insgesamt dritte Sitatungasichtung.



Wir gleiten weiter über den seichten Fluss. Die Kinder haben ihre kleinen Kameras im Anschlag und sind fasziniert dabei – irgendwann wird die Spannung aber abnehmen und sie werden sich aus mitgebrachten Decken und ein paar Stühlen eine kleine Bude bauen. Schön, dass wir die einzigen Gäste sind… ;)

Wir entdecken bald einen Coppery Tailed Coucal (Danke Maddy und Matte!).





Außerdem lässt sich ein Purple Heron im dichten Schilf sehen.



Dies ist wohl eine Banded Martin (Danke Maddy!).



Und die Vogelparade geht weiter mit einem African Jacana und einem Hamerkop.





Wir fahren an einem Swamp Boubou vorbei und können einen Yellow-Billed Stork in einem der Uferbäume beobachten.





Für den nun folgenden Teil der Tour legen die Vögel eine kleine Pause ein und die Antilopen betreten die Bühne des Kwandoufers.

In relativ kurzer Zeit treffen wir immer wieder auf Lechwe, die sich ganz nah am Ufer beobachten lassen.





Und auch Riedböcke lassen sich sehen. Das freut uns ganz besonders, denn aus dieser Nähe haben wir die Tiere bisher noch nicht so oft beobachten können.









Damit die Abwechslung auf der Ausfahrt nicht zu kurz kommt, steuern wir als nächstes Zwischenziel eine Kolonie von White-Fronted Bee-Eatern an. Es macht Spaß, das ständige Kommen und Gehen der kleinen Vögel zu beobachten. So viele dieser bunten Gesellen haben wir bisher noch nie auf einem Fleck gesehen.









Auch einigen African Openbill kommen wir am heutigen Tag sehr nahe.



Heute geht es Schlag auf Schlag: Ein stattlicher Lechwe-Bock steht malerisch am Ufer. Meine bisherigen Lieblings-Lechwe-Fotos entstehen hier.





Auch ein Reed Cormorant zeigt sich recht fotogen.



Dann ist es wieder Zeit für eine Flusspferdsichtung. In diesem Fall garniert mit zweierlei Oxpeckern: Red-Billed und Yellow-Billed.



Es folgen ein weiterer Coucal, ein Klaffschnabel und eine African Swamphen – dieses Mal im schönen Sonnenlicht, so dass ihre Farben schön schillern.







Am Ufer trinken Paviane und Kudus blicken von oben auf uns herab. Ach, was ist das herrlich hier.



Plötzlich raschelt und platscht es lautstark an der Einmündung eines Seitenarms. Eine große Gruppe Hippos beeilt sich ins Wasser zu kommen. Das sorgt für einen ordentlichen Wellenschlag.



Es folgen noch weitere fotogene Lechwe-Antilopen und auch ein Nilwaran und weitere Flusspferde lassen sich sehen.









Kurz vor dem Ende der Tour folgt dann noch ein letzter Höhepunkt. Die Sitatunga ist wieder an Ort und Stelle zu sehen, versteckt ihren Kopf aber beharrlich im dichten Schilf. Viel interessanter ist daher das, was sich einige Meter von ihr entfernt in der üppigen Vegetation verborgen hält. Wir können tatsächlich einige Blicke auf das Jungtier der Sitatunga werfen, das uns seinerseits neugierig beäugt. :) Es entsteht zwar nur ein etwas besseres Suchbild, aber wir sind mit dieser Sichtung vollauf glücklich. Mit so vielen Sitatunga-Sichtungen hätten wir in unseren kühnsten Träumen nicht gerechnet.



Zufrieden genießen wir die letzten Meter auf dem Kwando, bevor wir am Anleger von Hennie aufgesammelt und zum Camp gefahren werden.
„Sag mir Kwando, sag mir, wann ich dich wiedersehen kann…“ Der Fluss ist durch die zwei wunderbaren Ausfahrten zu einem echten Sehnsuchtsort für uns geworden. :)

Nach einer ausgiebigen Pause im Camp wollen wir heute Nachmittag einen Abstecher in den Mudumu Nationalpark machen.

[wird fortgesetzt]
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Letzte Änderung: 21 Okt 2019 21:19 von H.Badger.
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