THEMA: Savanna - extra dry: Etosha, Caprivi, Chobe 2019
14 Sep 2019 10:10 #567638
  • Mama Flash2010
  • Mama Flash2010s Avatar
  • Beiträge: 48
  • Dank erhalten: 80
  • Mama Flash2010 am 14 Sep 2019 10:10
  • Mama Flash2010s Avatar
Hallo lieber Sascha,
wie toll ist das denn - eine Elend-Herde - WOW :woohoo:
Sowas steht ja auf unserer Wunschliste noch ganz oben, aber beschweren wollen wir uns natürlich nicht, auch unsere Sichtungsfee war sehr fleißig. Es ist wirklich schön, auf Eurer Reise dabei sein zu dürfen und Eure Erlebnisse mit zu erleben, vor Allem, weil unsere Tour im Moment synchron mit Eurer verläuft - klasse :woohoo:
Ich persönlich fand es in und um Namutoni am Schönsten. Wie Du schon schreibst, die Wasserlöcher liegen nicht weit auseinander und die Sichtungen waren durchaus ergiebiger.
Jetzt freu ich mich auf den weiteren Verlauf Eurer Tour und wünsche der ganzen Badger-Familie ein wunderschönes Wochenende
Liebe Grüße von der Mama Petra :)
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: H.Badger
15 Sep 2019 13:01 #567731
  • H.Badger
  • H.Badgers Avatar
  • Beiträge: 1423
  • Dank erhalten: 6658
  • H.Badger am 15 Sep 2019 13:01
  • H.Badgers Avatar
Und es geht weiter...

Fortsetzung: Finale im Etosha

Um 16 Uhr geht es wieder gemeinsam in den Park. Unsere letzte gemeinsame Ausfahrt im Etosha beginnt.
Wir beschließen zuerst zu der Stelle zu fahren, an der in Richtung der Okevi-Wasserlöcher am Morgen die Löwen lagerten.
Hinter dem niedrigen Buschbewuchs lassen sie sich tatsächlich schemenhaft ausmachen – sie sind also noch da, aber quasi unsichtbar. Ein Gamedrive-Wagen der Mushara-Lodge hält an und gibt uns den Hinweis, dass nur wenige hundert Meter nördlich ein Leopard gesichtet wurde und wir fahren natürlich sofort los – dankbar für den Tipp, aber auch durchaus angespannt.

Kurze Zeit später sehen wir die Leopardenstelle schon durch einige Fahrzeuge unmissverständlich markiert. Als wir uns nähern, bekommen wir ein Lichthupensignal eines Anwesenden, das das Crossing des Leoparden ankündigt.
Durch das Zeichen bremsen wir früh genug und können unsere Kamera wenigstens für ein paar Beweisfotos bereit machen. Die wunderschöne Raubkatze quert direkt vor unserem Auto die Pad und verschwindet nach wenigen Augenblicken schon wieder im gegenüberliegenden Busch, der so dicht ist, dass an scharfe Fotos eines sich schnell bewegenden Objektes nicht zu denken ist.



Trotz der Flüchtigkeit der Sichtung sind wir total froh, gerade noch zum rechten Augenblick an Ort und Stelle gewesen zu sein. Immerhin ist dies unser erster Leopard dieser Reise – und er reiht sich ein in die spärlichen Leopardensichtungen unserer vergangenen Etosha-Besuche, die allesamt von eher kurzer Dauer waren.

Frohen Mutes drehen wir um und fahren zurück zu den Löwen, die noch immer kaum sichtbar sind. Unterwegs dorthin begegnet uns eine weibliche Rotschopftrappe, die sich weit bereitwilliger beobachten lässt.





Auf geht es nach Chudop, wo wir im stets schöner werdenden Licht (wie immer) einige Giraffen und auch einige Oryx – die letzten dieser Reise – antreffen.







Am Rand des Waldes streichen Tüpfelhyänen umher. Der Bau, den es hier seit Jahr und Tag gibt, scheint also noch immer genutzt zu werden.



Dann machen wir eine erneute Stippvisite bei den Löwen. Es wird noch immer geschlafen – gut, dass die Wege in diesem Bereich des Nationalparks vergleichsweise kurz sind. Wir beschließen also, später noch einmal vorbeizuschauen.



Unser nächstes Ziel soll Klein Namutoni sein. Auf dem Weg dorthin treffen wir in der Nähe des Campwasserlochs von Namutoni bereits auf einen imposanten Elefantenbullen direkt an der Pad, der als Einstimmung auf die folgenden Eindrücke dienen mag.



Denn an und in Klein Namutoni halten sich bei unserem Eintreffen neben Zebras, Impalas, Kudus und Giraffen sehr viele Dickhäuter auf. Und so bekommen wir ein wunderschönes Elefanten-Badespektakel als Abschiedsgruß serviert.















Es ist einfach nur schön, die grauen Riesen beim Planschen und Spielen aus nächster Nähe zu beobachten. Und da sie sich überhaupt nicht für uns interessieren, ist auch unsere Große bei dieser Sichtung ziemlich entspannt.



Als die Elefanten schließlich das kühle Nass verlassen und sich der Horizont immer stärker der Sonne nähert, reißen wir uns los und spielen den Vorteil des nahen Nachtquartiers aus. Denn unser Häuschen in Namutoni ermöglicht es uns, noch einmal zu den Löwen zu fahren.

Wir sind dort allein auf weiter Flur, als sich nach einigen Minuten tatsächlich etwas tut: Die Löwin steht auf, gähnt und legt sich wieder hin. Objektiv ist das wenig spektakulär. Aber für uns ist dies ein schöner Abschiedsgruß nach dieser so trockenen und doch so ereignisreichen Woche im Etosha. Ein gelungener Schlussakkord des heutigen Finales.







Pünktlich zum Toresschluss erreichen wir Namutoni und besteigen gleich den Aussichtsturm des Forts.



Es bieten sich uns schöne Blicke auf den umliegenden Busch und weniger schöne auf den maroden Bauzustand des historischen Gebäudes. Schade, wenn man bedenkt, wie das Fort zu großen Teilen dem Verfall überlassen zu sein scheint.





Die große Aussichtsterrasse ist seit Jahren gesperrt und nicht mehr begehbar. Im Innenhof herrscht gähnende Leere, seit Lebensmittelladen und Restaurant in den Neubau außerhalb des Forts gezogen sind. Wir haben hier vor zehn Jahren noch gern im Schatten der Mauern ein kühles Getränk genossen und finden es bedauerlich, dass der Ort jetzt so „tot“ ist.

Zum Abschied essen wir einmal mehr im Restaurant des Camps. Auf der Außenterrasse sind die Tische um einige Feuerkübel arrangiert und es herrscht eine schöne Atmosphäre an den nur durch Kerzenlicht erhellten Tischen. Heute gibt es kein Buffett, wir können stattdessen aus einer kleinen Karte wählen. Alle Gerichte – ein Oryxsteak, ein Gemüsewrap und eine Kürbissuppe – sind sehr schmackhaft und in Summe sogar wesentlich günstiger als das Buffett. Zudem sind sie auf den Tellern sehr appetitlich angerichtet. Als à la carte – Restaurant können wir Namutoni also absolut empfehlen.

Wir verbringen einen schönen Abend im Restaurant und ziehen uns dann in die Hütte zurück. Vor dem Schlafen wird schonmal ein wenig für den morgigen Aufbruch gepackt und dann geht es ins Bett.
Gute Nacht, Etosha. Es war wieder sehr schön. :)

Morgen geht es dann Richtung Nord-Osten.
Aktuell: Kruger 10.23 www.namibia-forum.ch...nacht-im-kruger.html

SA, Namibia, Mauritius 2016 / Kruger NP 2016, 2018, 2021, 2023 / Namibia 2017 / Sri Lanka 2018 / Namibia und Botswana 2019 / Costa Rica 2022 / Namibia 2022
Alle Reiseberichte unter: www.namibia-forum.ch...r-reiseberichte.html
Letzte Änderung: 15 Sep 2019 14:20 von H.Badger.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Tanja, tigris, Topobär, maddy, Champagner, Yawa, speed66, Old Women, Daxiang, Gromi und weitere 14
18 Sep 2019 10:16 #568072
  • H.Badger
  • H.Badgers Avatar
  • Beiträge: 1423
  • Dank erhalten: 6658
  • H.Badger am 15 Sep 2019 13:01
  • H.Badgers Avatar
10. Kapitel: Von Zugaben und Abgaben
26.07.2018
Teil 1: Die Zugabe


Heute haben wir bis zur Gästefarm Wildacker, die unser Zwischenquartier auf dem Weg in die Sambezi Region sein wird, eine recht weite Strecke hinter uns zu bringen.
Wir wollen die Autozeit für die Kinder nicht länger als nötig gestalten und so opfert sich meine Frau einmal mehr auf und bleibt mit dem noch schlafenden Nachwuchs in Namutoni, während ich eine kleine Abschiedsrunde drehen darf. Dafür bin ich dankbar – ganz unabhängig davon, wie sich der kurze Gamedrive entwickeln wird. :kiss:

Ich steuere zuerst Chudop an und erlebe dort gähnende Leere. Da ich in spätestens zwei Stunden wieder im Camp sein will, halte ich mich nicht lange an der Wasserstelle auf und fahre bald weiter. Überall zeigt sich heute früh nur wenig Wild – schade. Der Frühmorgen-Einsamkeitsbonus ist damit verspielt. :S

Und so beschließe ich einmal mehr in Richtung der Okevi-Wasserlöcher zu fahren, deren Umgebung in diesem Jahr für uns sehr produktiv war.
Auf den Ebenen zur Fisher’s Pan grasen friedlich Springböcke.



Als ich bald zu der Stelle der gestrigen Leopardensichtung gelange, stehen dort erneut einige Lodge-Fahrzeuge. Wieder ist es ein (weiblicher) Guide der Mushara Lodge, der mir den Hinweis gibt, der das Adrenalin einschießen lässt: „There is a leopard!“ :woohoo:

Die Katze soll irgendwo in den dichten Büschen sein und es wird vorgeschlagen, es auf der anderen Seite der Büsche zu probieren. Glücklicherweise zweigt gerade hier der Pan’s Edge Turnout ab.

Gemeinsam mit zwei Gamedrivefahrzeugen fahre ich also an den Pfannenrand, parke unweit eines Termitenhügels, der direkt an der Pad steht, und stelle den Motor aus. Angestrengt wird dann in den recht dichten Busch gestarrt. Und wenig später wird das Starren belohnt. Zielstrebig schreitet der Leopard in unsere Richtung. :cheer:



Durch den dichten Busch verliere ich ihn immer wieder kurz aus den Augen. Regelmäßig setzt er sich kurz nieder und wird damit fast unsichtbar. Ich muss immer wieder ganz tief durchatmen, so aufgeregt bin ich.



Als das Raubtier schließlich nah an der Straße ist, passiert das unfassbar Unverhoffte: Mit einem elegant kraftvollen Satz springt der Leopard auf den nahen Termitenhügel und beginnt damit sein Revier in aller Ruhe aufmerksam zu inspizieren.



Jetzt bin ich im absoluten Safarihimmel und kann das Glück des Moments kaum fassen. Im warmen Licht des frühen Tages präsentiert sich die wunderschöne Katze ganz selbstbewusst und unverstellt.







Nachdem sie bestimmt eine Minute so verharrt und sich in alle Richtungen umgeblickt hat, springt sie von ihrem Aussichtspunkt herab und setzt ihren Weg fort. Ich bin noch immer wie paralysiert und verliere dadurch die gute Position, die ich anfangs hatte, denn in den letzten Minuten sind doch einige Autos dazugekommen, die mich nun überholen. Egal – diese Momente nimmt mir keiner mehr. :)

Trotzdem möchte ich noch dranbleiben und so fahre ich im kleinen Konvoi den Turnout entlang. Immer wieder lässt sicher der Leopard kurz sehen, um danach wieder in den Büschen zu verschwinden. Immer wieder ändert sich die Reihenfolge der Fahrzeuge – aber zum Glück ohne dass es unangenehm wird.
Nach einigen Minuten gelingen mir noch ein paar Schnappschüsse, bis der Leopard sich schließlich gänzlich zurückzieht.



Vollauf zufrieden fahre ich zurück zur Hauptpad und sehe dort entfernt im Busch – und damit mehr zu erahnen als zu sehen – einen Löwenkater liegen. Für Fotos reicht es hier nicht, das ist mir aber im Augenblick auch völlig egal.

Als ich kurz darauf ins Camp zurückkehre, zeige ich den anderen immer noch ganz euphorisch die Fotos der Begegnung mit dem Leoparden. Schade, dass ich diese Sichtung allein erleben musste, aber zum Glück gönnen mir die drei das Erlebnis aus ganzem Herzen und freuen sich mit mir. :kiss:

Nach einem gemütlichen Frühstück beladen wir den Landcruiser und nun heißt es tatsächlich Abschied vom Etosha NP nehmen. Auf der Teerstraße zum Gate haben wir keine nennenswerten Sichtungen mehr. Am Eingangstor selbst wird unser Auto recht genau kontrolliert und dann sind wir endgültig raus und die lange Fahrt beginnt.

Fortsetzung folgt.
Aktuell: Kruger 10.23 www.namibia-forum.ch...nacht-im-kruger.html

SA, Namibia, Mauritius 2016 / Kruger NP 2016, 2018, 2021, 2023 / Namibia 2017 / Sri Lanka 2018 / Namibia und Botswana 2019 / Costa Rica 2022 / Namibia 2022
Alle Reiseberichte unter: www.namibia-forum.ch...r-reiseberichte.html
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, Tanja, tigris, Topobär, maddy, Yawa, Old Women, Daxiang, Applegreen, @Zugvogel und weitere 12
23 Sep 2019 11:47 #568514
  • H.Badger
  • H.Badgers Avatar
  • Beiträge: 1423
  • Dank erhalten: 6658
  • H.Badger am 15 Sep 2019 13:01
  • H.Badgers Avatar
Fortsetzung 26.07.2018
Teil 2: Die Abgabe


Um die Fahrzeit vom Etosha NP zur Gästefarm Wildacker vor allem für die Kinder nicht länger als nötig werden zu lassen, entschließen wir uns über die geteerten Straßen zu fahren, was uns zwar langweiliger, aber besser planbar erscheint. Wir nehmen also die B1 in Richtung Tsumeb und kommen gut und zügig voran.

In der Nähe von Tsuneb werden wir dann von einem jungen Polizisten herausgewunken. In solch einer Situation geht der Puls schonmal ein wenig nach oben – kommen doch sofort Erinnerungen an Berichte von „Fake-Polizisten-Überfällen“ in den Kopf. :sick:
Der junge Mann fordert mich auf auszusteigen, dabei ist es nicht ganz einfach, ihn zu verstehen. Anders als wir es bei Verkehrskontrollen in vergangenen Jahren erlebt haben, spricht der Beamte hier nicht sehr viel Englisch.
Er macht mir klar, dass ich anscheinend an einem Stopp-Schild nicht vollständig gehalten haben soll. Dabei betont er immer wieder, dass ich mich nicht aufregen soll – was ich aber überhaupt nicht tue. Nichts läge mir in einer solchen Situation ferner… :S
Meine Frau und die Kinder bleiben im Auto, während ich den Polizisten mit mulmigem Gefühl zu seinem Wagen begleite (immer hoffend, dass er wirklich allein ist und alles mit rechten Dingen zugeht) und er mir die Höhe des Bußgeldes auf einer Liste präsentiert. Als ich ihm mitteile, dass wir einen solchen Betrag derzeit nicht in bar dabeihaben und frage, ob wir nach Tsuneb fahren sollen, fragt er, nachdem er durchaus drohend festgestellt hat, dass wir bestimmt nicht mit ihm zur Wache fahren wollten („that would be another story…“) wie viel Geld wir denn jetzt hätten – ich solle doch mal im Auto nachschauen und ihm dann einen angemessenen Betrag meiner Wahl in geschlossener Hand wieder zum Polizeiwagen bringen – er macht sogar die kaschierende Handhaltung vor. :S
Ich bin in dieser Situation alles andere als selbstsicher und gehe eingeschüchtert wie ferngesteuert zum Auto zurück, um Geld zu holen, das ich dann auftragsgemäß zu dem jungen Mann zurückbringe. :unsure:
Natürlich gibt es keine Quittung. Nur die lapidare Bemerkung: „Remember – I helped you“ wird mir mit auf den Weg gegeben.
Alles in allem war das ein Erlebnis, das ich nicht noch einmal haben muss und das uns die nächsten Stunden noch nicht wieder loslassen will. Wenn ich mich jetzt daran erinnere, ärgere ich mich natürlich, dass ich nicht auf eine Fahrt zur Wache bestanden habe – aber an Ort und Stelle war ich einfach viel zu verunsichert und überfordert – auch wegen unserer beiden Kinder an Bord. :S

Mit weichen Knien wird die Fahrt gen Grootfontein fortgesetzt. Nach einem kurzen Tankstopp folgen wir der B8 für weitere 110 Kilometer, um dann rechts auf die D3016 abzubiegen, der wir weitere 25 Kilometer folgen, um zu den Farmtoren zu gelangen.



Die Farmzufahrt ist in der Hitze des Nachmittags pulverig-sandig und so sind wir über unseren Landcruiser an dieser Stelle sehr froh. Es gibt Momente, in denen wir auf der engen Zufahrt eher schwimmen als fahren.
Gegen 16 Uhr erreichen wir die Gästefarm und werden freundlich empfangen. Heute sind wir die einzigen Gäste und können das sehr gepflegte Areal ganz in Ruhe erkunden. Für einen Gamedrive über das Farmgelände fehlt uns heute die Kraft.



Unser Family-Chalet ist ein Traum über zwei Stockwerke.



Die Kinder lieben vor allem die obere Etage mit ihrem Ausblick auf den Wassertank. Hier sind zwei große Sessel aufgestellt, auf denen sie im Laufe des ausklingenden Nachmittags eine Lesung veranstalten werden – unsere Große liest ihre Lieblingspassagen aus Cornelia Funkes „Die wilden Hühner auf Klassenfahrt“. Für uns Zuhörende sind von den Kindern sogar Platzkärtchen vorbereitet worden.







Neben diesem kulturellen Höhepunkt sehen wir immer wieder einigen Antilopen dabei zu, wie sie zur nahen Wasserstelle kommen. Die Kinder genießen die Anwesenheit von zahlreichen zutraulichen Farmhunden – besonders der schneeweiße Welpe Olaf, der taub zur Welt gekommen ist, hat es ihnen angetan.



Und so vergeht die Zeit wie im Fluge bis zum Abendessen, das wir mit der neuen Managerfamilie gemeinsam einnehmen. Das Essen ist gute Hausmannskost – es gibt z.B. panierte Elen-Schnitzel – und sehr kindgerecht. Wir führen interessante Gespräche über homeschooling und auch über die Jagd auf dem Farmgelände.

Dann zieht es uns ins Bett. Leider wollen die Kinder nicht in ihrer Etage schlafen, da sie eine recht große Huntsman Spider unter dem Reetdach entdeckt haben. Und so schlafen wir alle vier gemeinsam im gar nicht so breiten Doppelbett (s.o.) unter dem riesigen Moskitonetz. Wegen der herumschwirrenden Mücken (sie scheinen im nahen Wassertank zu brüten) in der Hütte, finden wir das am Ende gar nicht so schlecht.

Morgen geht es dann weiter gen Divundu und der Caprivi-Teil der Reise kann endlich wirklich beginnen. :)
Aktuell: Kruger 10.23 www.namibia-forum.ch...nacht-im-kruger.html

SA, Namibia, Mauritius 2016 / Kruger NP 2016, 2018, 2021, 2023 / Namibia 2017 / Sri Lanka 2018 / Namibia und Botswana 2019 / Costa Rica 2022 / Namibia 2022
Alle Reiseberichte unter: www.namibia-forum.ch...r-reiseberichte.html
Letzte Änderung: 23 Sep 2019 12:08 von H.Badger.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Tanja, tigris, Topobär, maddy, fotomatte, Champagner, Yawa, speed66, Reisehummel, Old Women und weitere 16
26 Sep 2019 09:25 #568800
  • H.Badger
  • H.Badgers Avatar
  • Beiträge: 1423
  • Dank erhalten: 6658
  • H.Badger am 15 Sep 2019 13:01
  • H.Badgers Avatar
11. Kapitel: Endlich Caprivi
27.07.2017


Den heutigen Tag lassen wir sehr ruhig angehen. Nach einer recht erholsamen Nacht zu viert im Doppelbett genießen wir erstmal unser Häuschen und seine schöne Umgebung. Die Kinder werden von der Farmhunden begrüßt und sind damit schonmal sehr zufrieden.
Das Frühstück schmeckt uns gut und so langsam packen wir schließlich unsere Sachen zusammen, denn heute haben wir mit rund 400 Kilometern die längste Etappe unserer Reise zu absolvieren.
Auf der Fahrt über das Farmgelände fällt uns die Sandigkeit der Pad viel weniger auf als am Vortag. Der Einfluss der Tagestemperatur auf die Beschaffenheit des Bodens ist doch enorm. Das werde ich in einigen Tagen noch leidvoll erfahren… :pinch:

Bald biegen wir wieder auf die B8 ein und los geht es gen Nord-Osten. Die Veterinärkontrolle ist in dieser Reiserichtung schnell durchfahren und schon haben wir das „andere“ Namibia erreicht.
Vorbei an kleinen Dörfern, ihren Bewohnern und deren Vieh (Goat- bzw. Beef-Drive) fahren wir nach Rundu, wo wir eine kurze Rast einlegen. Dem Rummel der Stadt wollen wir aber bald wieder entfliehen und so setzen wir den Weg auf der B8 fort.

Haben zu Beginn der heutigen Fahrt die Dörfer eine gewisse Abwechslung für das Auge geboten, so ist der weitere Weg im Verlauf eher langweilig und wir sind froh, als wir am Nachmittag in Divundu eintreffen.
Auch hier halten wir nur kurz an der Tankstelle für Diesel und ein Eis und biegen bald in Richtung der Ndhovu Safari Lodge ab.

Hmmm, was wünschen wir uns für die Tage im Caprivi?
- Sable- und Roansichtungen stehen auf jeden Fall an erster Stelle. Von beiden Antilopenarten sind uns bei unserem letzten Aufenthalt keine wirklich schönen Aufnahmen gelungen. Und beide Arten haben wir seit zehn Jahren nicht mehr beobachten können.
- Otter wären auch toll!
- Einen Malachite Kingfisher würden wir auch gern wiedersehen, der ist schließlich unser Lieblingsvogel.
- Und Fischuhus! Und Sitatungas! (um die Ansprüche an die Sichtungsfee etwas zu strapazieren… ;) )

Nach etwa 20 Kilometern erreichen wir unser Ziel, an dem wir die nächsten drei Nächte verbringen werden.
Vor zehn Jahren haben wir die Ndhovu Safari Lodge zum letzten Mal besucht und sind entsprechend gespannt. Seitdem hat sich in der Region einiges verändert – vor allem ist die ein oder andere Unterkunft dazugekommen…
Ndhovu selbst ist auch etwas gewachsen – früher gab es hier (glaube ich) nur sechs feste Safarizelte. Heute hat sich die Zahl etwa verdoppelt, was die Lodge trotzdem noch klein und überschaubar sein lässt.

Die Zelte stehen in einer Reihe direkt am Ufer des Okavango und bieten von ihrer kleinen Veranda einen wunderbaren Ausblick auf den Fluss und die Buffalo Core Area, die sich am gegenüberliegenden Ufer erstreckt.



Und hier liegt meiner Ansicht nach auch ein enormer Pluspunkt dieser Lodge: Am anderen Ufer lassen sich in schöner Regelmäßigkeit spannende Tierbeobachtungen machen, während das Gate der Mahango Core Area am diesseitigen Ufer nur etwa vier Kilometer von der Lodge entfernt ist und man so innerhalb weniger Minuten im Park sein kann.
Wir werden von Frank und Ralf, den neuen Besitzern der Lodge, sehr freundlich empfangen. Während wir auf die Aussichtsterrasse treten, sehen wir am gegenüberliegenden Ufer bereits eine kleine Herde Elefanten trinken. Ein schöner Willkommensgruß – nur leider ist die Kamera noch gut verstaut im Auto… :S

Es ist kurz vor 16 Uhr und wir sind für weitere Aktivitäten an diesem Tag zu müde. Also beschließen wir, für den morgigen Tag eine Bootsfahrt am Nachmittag zu buchen und am Vormittag auf eigene Faust in die Mahango Core Area zu fahren. Heute bleiben wir einfach mal im Camp und lassen die Seele baumeln.





Wir genießen den Ausblick auf den Fluss und stromern auf den Wiesen der Lodge herum. Dabei gelingt immerhin ein Beweisfoto eines Goldbugpapageis – für uns eine Erstsichtung.



Dann erfrischen wir uns auf dem Aussichtsdeck und unterhalten uns ein wenig mit Ralf und Frank über ihr Leben auf der Lodge.





Als Beifang können wir einen Schreiseeadler bei der Jagd ablichten.









Als die Sonne schon hinter dem Horizont verschwindet, entdeckt unsere Große im Fluss schließlich zwei Otter, die meine Frau zum Glück noch schnell auf der Speicherkarte verewigen kann. :) Damit ist ein Sichtungswunsch schonmal von der Liste gestrichen – auch wenn ich die Tiere nur vom Foto kenne. :dry:





Das Abendessen wird gemeinsam mit dem Management und den anderen Gästen in der Lapa eingenommen. Von den Köchinnen wird die Mahlzeit zweisprachig vorgestellt. Vor- und Nachspeise werden serviert. Der Hauptgang erfolgt in Buffetform. Alles ist sehr schmackhaft und wird auf Porzellan gereicht, das die unterschiedlichen Vertreter der afrikanischen Fauna als Dekor trägt – das ist vor allem für unsere Kleine ein wichtiges Detail, denn sie möchte fortan nur noch von Tellern essen, auf denen entweder ihr Lieblingstier Oryx oder wenigstens einer ihrer Verwandten (Sable oder Roan) auftaucht. Und was uns dazu bringt, den Tellerstapel bei den Mahlzeiten immer wieder mit Engelsgeduld zu durchforsten… :silly:

Auch geht es nun so richtig los mit der Malariaprophylaxe (nachdem das auf Wildacker seltsamerweise problemlos gelaufen ist)… Man glaubt im Vorfeld gar nicht, wie klein man diese Tabletten schneiden kann und in welchen Nahrungsbestandteilen man Verstecke für deren Überreste suchen muss… Am Ende gelingt die Einnahme – die Prozedur weckt aber bereits Vorfreude auf die kommenden Abende… ;)

Gut gesättigt und erledigt von der langen Fahrt geht es bald ins Zelt. Wir machen die Schotten dicht, um die kalte Nachtluft so lange wie möglich auszusperren, übersehen dabei aber die geöffneten Klappen über den Moskitonetzen. Das werden wir gegen ein Uhr in der Nacht noch bereuen – denn es wird bitterkalt sein… :S
Vorher genießen wir aber die Geräusche, die durch die Zeltplanen zu uns hineindringen. Ganz nah grasen Flusspferde – wir lauschen dem Grasrupfen und dem Grunzen der Tiere. Okavango – wie ist es schön wieder hier zu sein. :)
Aktuell: Kruger 10.23 www.namibia-forum.ch...nacht-im-kruger.html

SA, Namibia, Mauritius 2016 / Kruger NP 2016, 2018, 2021, 2023 / Namibia 2017 / Sri Lanka 2018 / Namibia und Botswana 2019 / Costa Rica 2022 / Namibia 2022
Alle Reiseberichte unter: www.namibia-forum.ch...r-reiseberichte.html
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, Tanja, tigris, Topobär, maddy, speed66, Strelitzie, Old Women, Gila, Daxiang und weitere 15
29 Sep 2019 18:53 #568990
  • H.Badger
  • H.Badgers Avatar
  • Beiträge: 1423
  • Dank erhalten: 6658
  • H.Badger am 15 Sep 2019 13:01
  • H.Badgers Avatar
12. Kapitel: Antilopentag am Okavango
28.07.2019


Kurz vor Sonnenaufgang wache ich nach frösteliger Nacht auf und verlasse leise das Zelt, um im Camp auf Vogelpirsch zu gehen.



Dabei kommen mir im Licht des anbrechenden Tages vor allem Weißbrauenröteln vor die Linse.



Langsam geht am gegenüberliegenden Ufer die Sonne auf und taucht die Welt in ein wunderschönes Licht.
In der friedlichen Morgenstimmung trinken einige Wasserböcke im Fluss. Es ist einfach herrlich. :)





Löffler fliegen vorbei.



In den Bäumen am Ufer sitzen Hartlaub’s Babbler, Little Bee-Eater und Burchell’s Starling und wärmen sich in der aufgehenden Sonne.







Nach und nach wird meine Familie wach und wir erkunden die Gegend gemeinsam. Vor allem von den ganz nahen Flusspferdspuren sind die Kinder tief beeindruckt. Bald machen wir uns auf zum gemeinsamen Frühstück auf der Aussichtsterrasse. Der Ausblick ist toll, das Essen ebenso.



Gut gesättigt brechen wir bald auf in die nahe Mahango Core Area – wir freuen uns auf den Besuch, hat der kleine Park uns doch vor zehn Jahren ganz besonders gut gefallen.
Nach kurzer Anfahrt erreichen wir das Gate. Von einer netten Dame bekommen wir die (überschaubaren) Pads im Park erklärt. Für den heutigen Tag entschließen wir uns die Flussseite zu erkunden.



Gleich hinter der Abbiegung von de Transferstraße werden wir von einem Trupp Grünmeerkatzen empfangen.



Wenig später lässt sich eine junge Giraffe blicken.



Auf den Floodplains des Okavango ist eine Menge los – nur leider liegen sie in den Morgenstunden in sehr ungünstigem Gegenlicht und so ist es ein wenig anstrengend die zahlreichen Lechwes, Impalas, Warzenschweine, Flusspferde, Krokodile und Wasservögel zu beobachten. Auch wirklich schöne Fotos entstehen unter diesen Bedingungen nicht. Trotzdem ist es ganz toll zu sehen, wie hier das Leben tobt. :)





Wir fahren an einem kleineren Baobab vorbei und erreichen einmal mehr die Uferzone.



Hier steht ein großer Baobab, der wohl auf den Fotos aller Reisender verewigt ist, die den Park besuchen. Zu dieser Tageszeit lässt sich der Baum aber nur von der Flussseite aus sinnvoll fotografieren – gut, dass man hier das Auto verlassen kann.



Erneut sehen wir viele Lechwes auf den Floodplains. Und ganz nah an unserem Auto lässt sich eine Lesser Striped Swallow ablichten.





Nach kurzer Weiterfahrt können wir (zur Abwechslung einmal auf der richtigen Lichtseite) einige Zebras beobachten.
Auch zeigen sich zu unserer großen Freude eine Tsessebe-Antilope und ein weiblicher Buschbock, der typisch für die in der Region vorkommenden Tiere, auffällig gemustert ist. Auch Büffel lassen sich sehen – sie sind aber im hohen Gras eher zu erahnen als wirklich zu erkennen – und so lassen wir die Kamera hier ruhen.









Im Ufergras in der Nähe des Kwetchi Picknickplatzes entdecken wir einen juvenilen Squacco Heron, für uns eine Erstsichtung.



Hier ist der Weg am Ufer an seinem Ende angelangt und man kann sich entscheiden, ob man auf der Transitstraße zurückfährt (auf der man laut der Dame am Tor wenig Sichtungen haben wird) oder ob man die gleiche Straße am Fluss zurückfährt, die man gekommen ist. Wir bleiben natürlich am Fluss. :)

Die Entscheidung ist richtig, denn bald sehen wir unsere ersten Pferdeantilopen. Leider ziehen sie sich bald zurück und die Sichtung erfolgt in schlechtem Licht… Wir freuen uns trotzdem.



Als wir schon auf den offenen Ebenen in der Nähe des Gates sind, sehen wir in recht großer Entfernung einen Sable-Bullen ziehen. Toll! Jetzt haben wir schon beide Wunschantilopen gesehen – zwar sind die Bedingungen noch ausbaufähig – aber immerhin! :cheer:



Überhaupt kommt uns jetzt viel Wild entgegen. Den Anfang macht eine Giraffe, gefolgt von einer Pferdeantilope und dann dem unverhofften Höhepunkt der Ausfahrt: Uns begegnet eine etwa dreißig Tiere zählende Rappenantilopenherde. Wir sind ganz aus dem Häuschen – genau so etwas haben wir uns gewünscht! Wir bleiben lange stehen und beobachten die langsam vorbeiziehenden Tiere begeistert. :laugh:



















Kurz darauf können wir in weiter Ferne noch einige Elefanten und nochmal etwa zwölf Pferdeantilopen ausmachen.





Ein schöner Abschluss dieser wunderbaren Morgenausfahrt. Wir sind nach zehn Jahren Abstinenz wieder sehr begeistert vom Mahango! :)

Nach wunderbar kurzer Transferfahrt sind wir gegen Mittag in der Lodge zurück. Nach der Mittagspause wollen wir nochmal kurz in den Park zurückfahren (man wohnt ja schließlich quasi vor der Haustür...) und dann geht's am Spätnachmittag auch noch aufs Boot. Wir sind gespannt.
Aktuell: Kruger 10.23 www.namibia-forum.ch...nacht-im-kruger.html

SA, Namibia, Mauritius 2016 / Kruger NP 2016, 2018, 2021, 2023 / Namibia 2017 / Sri Lanka 2018 / Namibia und Botswana 2019 / Costa Rica 2022 / Namibia 2022
Alle Reiseberichte unter: www.namibia-forum.ch...r-reiseberichte.html
Letzte Änderung: 01 Okt 2019 17:30 von H.Badger.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Pascalinah, Hanne, Tanja, tigris, Topobär, maddy, fotomatte, Champagner, Yawa, speed66 und weitere 16
Powered by Kunena Forum