7.Tag (Do. 27.12.2018)
Kalahari Game Lodge – Namibrand Family Hideout
499km
Heute stand in erster Linie Fahren und Einkaufen auf der Agenda. Somit brauchten wir nicht schon in aller Frühe aufzubrechen. Zwar sind wir wie immer kurz vor Sonnenaufgang aufgestanden, haben es dann aber beim Frühstück gemütlich angehen lassen. Kathrin hatte sich beim letzten Einkauf anscheinend mit den Tomaten verrechnet, denn es waren noch jede Menge übrig. Da wir heute frisches Obst & Gemüse einkaufen würden, bestand Ihr Frühstück somit in erster Linie aus Tomaten.
Die C15 durch das Auob Tal war wie glatt gebügelt und lies sich sehr angenehm fahren. War das Tal zu Anfang noch in üppiges Grün gekleidet, waren vor Gochas auf vielen Kilometern alle Bäume im Tal gerodet und die Baumstümpfe verkohlt. Es tut in der Seele weh, diesen Raubbau an der Natur mit anzusehen.
Von Gochas bis Maltahöhe führt die Strecke durch absolut langweilige und öde Landschaft. Alles topfeben mit kargem Buschland. Zu meiner Überraschung gibt es aber selbst hier Touristen-Lodges.
In Mariental dann der erste Einkauf seit einer Woche. Der Spar ist sehr gut sortiert und was noch wichtiger ist: Auf dem Parkplatz kann man ungestört und in aller Ruhe den Wagen packen, ohne belästigt zu werden. Den Tank haben wir ebenfalls gefüllt.
Weiter geht es nach Maltahöhe und ab diesem kleinen Dorf wird die Landschaft sehr, sehr schön. Alle schwärmen immer von der D707. Die D830 von Maltahöhe zum Namibrand kann da locker mithalten. Anscheinend eine noch recht unbekannte Strecke, an der es auch keinerlei Unterkünfte gibt und die deshalb vielleicht nicht so im Fokus steht.
Die D830 beginnt im Osten noch auf der Hochebene, und schlängelt sich schon bald durch ein schmales tief eingeschnittenes Tal hinunter ins Tiefland. Dort weitet sich die Landschaft zu prächtigen Ebenen, welche von hohen Bergen durchsetzt sind. Am Ende fährt man auf die Weiten der Namib zu.
Vom Ende der D830 sind es nur noch wenige Kilometer bis zum Namibrand Reserve und dem darin liegenden Namibrand Family Hideout, zu dem auch 2 Campsites gehören. Wir bekommen die Campsite „Orion“. Die liegt im Gegensatz zur Campsite „Venus“ zwar etwas offener, hat dafür aber ein Wasserloch in Sichtweite.
Die Campsite ist sehr gut ausgestattet. Zum einen gibt es einen Sanitärbereich mit allem, was das Herz begehrt und zum anderen einen Unterstand, der vor Sonne und Wind schützt. Alles aus Canvas.
Die Lage ist traumhaft. Ein weiter Blick über die Grasebenen und gleich hinter der Campsite beginnen die ersten Dünen.
Leider geht ein heftiger Wind, der sich im Laufe des Nachmittags bis zum Abend zu einem veritablen Sturm entwickelt. Dem ist dann auch der Unterstand nicht mehr gewachsen. Überall ist Sand in der Luft und alles knirscht. Auch die Tiere scheinen sich alle verkrochen zu haben, denn nicht ein einziges lässt sich an der Wasserstelle blicken.
Zum Sonnenuntergang verschafft uns der Sandsturm ganz besondere Lichtverhältnisse.
Ansonsten vermiest uns der Sturm den Abend aber sehr. Man kann es einfach nicht genießen. Beim Abendessen schmeißt er einem die Getränke um und weht das Essen vom Teller. Wir machen Lammkottelets mit frischem Salat, denn der muss gegessen werden, solange er noch frisch ist. Den Salat muss man ständig wieder einfangen und durch das Balsamico-Dressing sehe ich aus wie ein Schwein. Das es beim Essen kräftig zwischen den Zähnen knirschst, bräuchte eigentlich nicht mehr extra erwähnt werden.
Es ist sternenklar. Die geplanten Nachtaufnahmen fallen aber ebenfalls dem Sturm zum Opfer.