3.Tag (So. 23.12.2018)
Kuruman – Kgalagadi Transfrontier National Park (Kiliekrankie)
479km
Gleich nach dem Frühstück brechen wir auf, denn auch heute gibt es ordentlich Kilometer abzuspulen und wir wollen zum Ende des Tages auch noch Zeit für eine kleinen Gamedrive im Nationalpark haben.
Wir entscheiden uns für die R31 über Van Zylsrus. Diese Strecke ist gegenüber der komplett asphaltierten Alternative über Upington kürzer, hat dafür aber 150km über Gravel. Da wir mit unserem Wagen auf Asphalt nur unwesentlich schneller als auf Gravel sind, lohnt der Umweg nicht. 25km vor Van Zylsrus ist Schluss mit dem Teer und bis Askham geht es auf recht tiefem und leicht verspurten Schotter weiter. Dafür hat es aber kaum Wellblech. Von Askham bis zum Gate bei Twee Revieren fahren wir dann wieder auf festem Geläuf durch das Nossob-Tal.
Kurz nach 13:00Uhr kommen wir am Gate an. Check-In für Nationalpark und Unterkünfte sowie die Immigation befinden sich im gleichen Gebäude. Überraschenderweise muss man erst den Check-In erledigen, bevor sich die Immigration um einen kümmert. Insgesamt haben wir in 15min. alles erledigt. Für die nächsten 3 Tage sind wir „staatenlos“.
Heute ist es fast den ganzen Tag wolkenlos. Nur sehr vereinzelt sind kleine Schönwetterwolken zu sehen. Im Park scheint es noch nicht viel geregnet zu haben, den es zeigt sich nur sehr verhalten frisches Grün.
In Twee Revieren müssen wir noch warten bis um 14:00Uhr die Tankstelle wieder öffnet. Ich nutze die Zeit um Luft aus den Reifen zu lassen und die Windschutzscheibe von den vielen Insekten zu reinigen. Wir wollen beim Gamedrive schließlich einen guten Durchblick haben. Mit vollem Tank starten wir bald darauf zum Gamedrive. Es ist zwar eigentlich noch viel zu früh und zu heiß (um die 40°C), aber wir sind ungeduldig und wollen endlich Tiere sehen. Für heute haben wir uns das untere Nossobtal vorgenommen. Zunächst tut sich nur wenig. Allein den Springböcken scheint die Hitze nix auszumachen.
Am Wasserloch Leeuwdril liegen zahlreiche Strauße, während am Wasserloch Rooiputs absolut tote Hose herrscht.
Am Wasserloch Kij Kij dann das erste Highlight; wie sehen 3 Löwen. Ein Weibchen und zwei Männchen liegen im Schatten unweit des Wasserlochs. Drum herum stehen zahlreiche durstige Pflanzenfresser und schauen sehnsüchtig zum begehrten Nass, zu dem sie sich aber nicht hintrauen.
Da es noch früh ist, beschließen wir noch weiter bis zum Picknickplatz Melkvlei zu fahren. Auf der Strecke gibt es an einer Stelle mehrere Pfützen auf der Piste, anscheinend hat es hier in den letzten Tagen geregnet. Hier finden sich zahlreiche Greifvögel und Geier. Entweder direkt am Wasser oder in den Bäumen in der Nähe.
Raubadler
Von den Grasfressern sieht man mehr Tiere liegen als stehen. Eine Gruppe Gnus liegt im Schatten auf der Piste und bleibt selbst liegen, als wir direkt daneben anhalten.
Dann erreichen wir Melkvlei. Unter einem schattigen Baum machen wir Pause und nutzen die Gelegenheit um uns ein wenig die Beine zu vertreten. Die Nektarinen direkt aus dem Kühlschrank sind bei den Temperaturen herrlich erfrischend. Es gibt viele Vögel, die wohl auf Essensreste der Picknickplatz Besucher hoffen. In erster Linie
Siedelweber Mahaliweber. (Danke Uwe)
Um was es sich bei diesem Exemplar handelt weiß ich nicht, sieht aber reichlich mitgenommen aus. Durch Matthias Hilfe ist jetzt auch diese Wissenslücke gestopft. Es handelt sich um einen gerade flügge gewordenen Trauerdrongo.
Nach der Pause geht es dann direkt nach Kiliekrankie. Bei den Löwen von Kij Kij hat sich nichts getan und ansonsten gibt es nichts Nennenswertes zu sehen.
Kiliekrankie entpuppt sich als absolute Traumunterkunft. Fünf auf einer Düne gelegene Lehmhütten mit großer Veranda über einem Dünenkessel mit Wasserloch. Der verantwortliche Ranger Willem heißt uns willkommen und zeigt uns unsere Unterkunft. Wir bekommen die Nr.5 ganz am linken Rand. Wir können direkt vor der Hütte parken, was sehr praktisch ist, da wir so alles im Auto lassen können, und jederzeit holen können, was wir benötigen. Die Ausstattung der Hütte lässt keinerlei Wünsche offen. Allerdings ist das Wasser extrem seifig.
Willem macht uns dann noch auf eine Gruppe Löwinnen aufmerksam, die am Horizont unter einem Busch liegen.
Ich hänge erst einmal die Hängematte auf der Veranda auf und genieße den Ausblick. Kurz vor Sonnenuntergang erscheinen 2 Schakalpaare am Wasserloch. Leider geht die Sonne hinter den Hütten unter, so dass man den Sonnenuntergang selbst von der Veranda nicht beobachten kann.
Kaum ist die Sonne untergegangen und es zum fotografieren zu dunkel, erscheinen die Löwinnen am Wasserloch. Sie löschen Ihren Durst und brechen dann in Richtung Auob zur Jagd auf.
Zum Abendessen grille ich zwei T-Bone Steaks und brate dazu Pilze und Zwiebeln. Immer wieder eine Offenbarung, wie gut das Rindfleisch im südlichen Afrika schmeckt.
Als es dunkel ist schalten wir die Beleuchtung am Wasserloch ein. Wir hören die Schakale heulen und sehen auch immer wieder Schakale und Hyänen am Wasserloch.