39.Tag (Mo. 28.01.2019)
Savuti – Mogotho
126km
Als wir früh am morgen aufbrechen ist der Himmel noch bedeckt. Aktuell ist nicht abzusehen, wie sich das Wetter über den Tag entwickeln wird.
Unser erstes Ziel ist wieder die Harvey Pan. Die beiden Löwen sind aber nicht mehr zu finden. Insgesamt ist in der Gegend heute wenig zu sehen.
Wir fahren durch den ausgetrockneten Channel bis zur Marsh und auch hier ist nix los. In der Marsh fahren wir am östlichen Rand entlang zum Rhino Vlei, wo wir das erste Highlight des Tages entdecken. Mitten auf dem Weg befindet sich eine Ägyptische Kobra. Normalerweise verschwinden Schlangen schneller, als man den Fotoapparat zücken kann. Dieses Exemplar geht jedoch in Angriffsstellung und weicht nicht von der Stelle.
Weiter im Süden queren wir die Marsh. Das geht hier nicht immer, aber derzeit sind alle Wege trocken und gut zu fahren. Allerdings sollte man sich nicht all zu sehr auf T4A verlassen. Viele der auf den Karten verzeichneten Wege enden plötzlich im Nichts.
In der Marsh sehen wir sehr viele Riesentrappen und können ein bislang von uns noch nie beobachtetes Jagdverhalten der Karminspinte beobachten. Die Bienenfresser nutzen die Riesentrappen als Ansitz und jagen die von den großen Vögeln aufgescheuchten Insekten. Auf dem Rücken jeder Riesentrappe sitzt ein Bienenfresser.
Am Westrand der Marsh gibt es dann mehr Tiere zu beobachten.
Weiter geht es zur Marabou Pan, wo mehrere mächtige Elefantenbullen an der Tränke sind.
In ausreichend großer Entfernung suchen wir uns einen schönen Platz zum Frühstück.
Fast die ganze Zeit ist am Wasserloch ein Kommen und Gehen der Elefanten zu beobachten. Wenn mal kurz kein Elefant dort ist, trauen sich die Giraffen ans Wasser. Das ist aber immer nur von kurzer Dauer, dann nehmen die Elefanten das Wasserloch wieder in Beschlag.
Da es insgesamt recht trocken ist und es die letzten Tage in der Gegend nicht geregnet hat, entscheiden wir uns den Weg über die Marsh Road zu riskieren. Wieder erwarten gibt es trotzdem sehr viele Schlammpassagen. Meist nur kurze Schlammlöcher, aber manchmal steht die Fahrspur auch über mehrere hundert Meter unter Wasser. Wenn möglich versuche ich erst gar nicht durch die Schlammpassagen zu fahren, sondern suche mir eine Umfahrung. Dafür bin ich auch viel zu Fuß unterwegs, denn nicht immer lässt sich eine mögliche Alternativstrecke aus dem Auto erkennen. Aber nicht alle Schlammpassagen lassen sich umfahren. Dort wo wir die Marshroad nicht verlassen können, und die Schlammpassagen so lang sind, dass der Wagen nicht durch seinen Schwung hindurch geschoben wird, kommen die Differentialsperren an beiden Achsen zum Einsatz.
Ganz im Süden der Mababe Depression, kurz vor dem gleichnamigen Gate nimmt der Tierbestand deutlich zu. Hier ist viel mehr los, als in den anderen Bereichen der Marsh. Die Masse der solitären Elefantenbullen scheint sich in dieses Gebiet verzogen zu haben. Auch jede Menge Zebras und andere Herbivoren bevölkern die Grasebenen. Wirklich sehr schade, dass es in diesem Gebiet überhaupt keine Möglichkeiten für Gamedrives gibt. Außer der Marshroad gibt es keinerlei Wege und auch mit Übernachtungsmöglichkeiten sieht es schlecht aus.
Am Mababe Gate angekommen, sieht man unserem Auto die Schlammschlacht deutlich an.
Während Kathrin sich um die Ausreisebürokratie kümmert, beobachte ich einen Toko, der sich mit seinem Spiegelbild in der Windschutzscheibe auseinandersetzt. Das erlebt man bei Tokos häufig. Eigentlich machen diese Vögel einen recht pfiffigen Eindruck, aber die Sache mit dem Spiegelbild bekommen sie einfach nicht auf die Reihe.
Jetzt folgt ein kurzes Stück auf der Transitroad, aber wir nutzen dann gleich die erste Möglichkeit um diese Piste nach Süden in die Khwai Consession und zum gleichnamigen Fluss zu verlassen.
Hier gefällt uns die Landschaft sehr gut. Wir fahren durch eine liebliche Parklandschaft.
Schon Bald erreichen wir die Mogotho Campsite. Leider steht auf unserem Voucher keine Stellplatz-Nummer und so versuchen wir – korrekt wie wir sind – einen verantwortlichen Menschen zu finden, um zu klären, wo wir uns hinstellen dürfen. Es ist aber keine Menschenseele zu finden und so entscheiden wir uns für einen Stellplatz, den wir als solchen identifizieren können und der uns am besten gefällt. Wir nehmen Stellplatz Nr. 1. da dieser einen schönen Blick auf den Fluss bietet.
Wie Bele, Matthias und die Eulenmuckels bereit in Ihren Reiseberichten aus dem Sommer 2018 geschrieben hatten, befinden sich Waschhäuser in Bau. Allerdings scheint sich seitdem nichts mehr getan zu haben, denn in den Rohbauten sind noch immer keine Installationen vorgenommen worden. Dafür sind sie zum Teil schon ordentlich zugemüllt. Die Waschhäuser scheinen zu Ruinen zu verkommen, noch ehe sie überhaupt in Betrieb gehen. Leider nicht ungewöhnlich in Afrika. Es ist wirklich schade, wie das große Potential dieser schön gelegenen Campsite vergeudet wird, welche ja auch nicht gerade billig ist. Es wird nur Geld eingesackt, aber nicht investiert.
Den Rest des Tages verbringen wir auf der Campsite. Ein Gewitter kommt auf uns zu. Zunächst sehen wir einen prächtigen Regenbogen und dann treffen uns auch schon die Ausläufer der Gewitters. Nach 15min. ist der Spuk schon wieder vorbei und die Sonne scheint schon erneut.
Zum Sundowner gehen wir an den Fluss. Sehr schön, sehr romantisch und im Hintergrund steht eine Herde Impalas.
Beim Abendessen haben wir einen sternklaren Himmel über uns. Gleichzeitig starkes Wetterleuchten im Osten. Allein schon das häufige Wetterleuten ist ein Grund in der Regenzeit durch das südliche Afrika zu reisen. Für mich jedes Mal aufs neue ein beeindruckendes Naturschauspiel.