27.Tag (Mi. 16.01.2019)
Etosha Safari Village – Onguma (Leadwood Campsite)
274km
Schon um 6:30Uhr sind wir am Gate und können in kürzester Zeit passieren.
Unser Weg führt uns diesen Vormittag über die Wasserlöcher Gemsbokvlakte, Olifantsbad, Aus, Oudongab, Homob, Sueda, Salvadora und Rietfontein zum Picknickplatz östlich des Etosha Lookouts.
Noch vor dem ersten Wasserloch sehen wir einen Steppenfalken im schönsten Licht direkt neben der Piste sitzen. So ist es einfach Vögel zu fotografieren.
Gemsbokvlakte liegt dann zunächst verlassen vor uns. Schon bald kommt aber ein Schakal zum Trinken und in der Ferne kündigt sich schon eine größere Herde Zebras an.
Die vegetationslose helle Ebene rund um Gemsbokvlakte, in Kombination mit den Zebras, bildet die idealen Voraussetzungen für ein paar stylische Schwarzweiß-Fotos.
Normalerweise hat man im Bereich der Wasserlöcher Sueda und Salvadore immer gute Gelegenheiten um Löwen zu sehen. Heute ist leider gar nichts los. Weder Katzen noch deren potentielle Beute. So bleibt mir hier lediglich, den meistfotografierten Baum Namibias ein weiteres Mal abzulichten.
Auch auf dem weiteren Weg bis zur Mittagspause gibt es keine spektakulären Highlights, aber wir können uns auch an den gewöhnlichen Sichtungen erfreuen. Derzeit gibt es zum Beispiel jede Menge neugeborene Springbockkitze, die auf stakeligen Beinen die Welt erkunden.
Unter einem Busch sehe ich eine Fuchsmanguste.
Der Picknickplatz östlich des Etosha Lookout ist für mich der einzige Picknickplatz im gesamten Nationalpark, an dem man auch tatsächlich gerne Picknick machen möchte. Schön am Rande der Pfanne gelegen, ohne Umzäunung, mit einem großen Schattendach und funktionierenden Toiletten bietet er alles was man für eine angenehme Rast braucht.
Alle andern Picknickplätze im Park sind eine Frechheit. Meist versteckt im Busch, kahl und trist ohne viel Schatten und ohne Aussicht. Dazu umgeben von einem hohen Zaun, kommt man sich eher vor, wie in einem Straflager, denn auf einem Picknickplatz. Vom desolaten Zustand der allermeisten Toiletten will ich gar nicht reden.
Eigentlich stelle ich in diesem Zusammenhang keine großen Ansprüchen, denn meistens machen wir an Stellen Pause, wo es überhaupt keine Infrastruktur gibt. Wenn in einem Nationalpark aber so streng überwacht wird, dass man das Auto nur an den dafür vorgesehenen Stellen verlässt, wie das im Etosha Nationalpark der Fall ist, sollten diese Plätze auch in einem ordentlichen und ansprechenden Zustand sein. Dazu bedarf es nicht viel. Eine schöne Lage mit Aussicht, ein paar schattige Plätze sowie Ordnung und Sauberheit würden schon ausreichen.
Nach der Pause fahren wir über Goas, Noniams, Nuamses, Beitia, Kalkheuwel, Chudop und Koinachas zum von Lindequist Gate. Nachdem am Vormittag strahlender Sonnenschein herrschte, haben sich inzwischen wieder Gewitterwolken gebildet.
Hier im Osten des Parks scheint es auch in den letzten Tagen schon häufiger geregnet zu haben. Es steht einiges an Wasser in der Landschaft. Somit sind die Tiere nicht auf die Wasserlöcher angewiesen und verteilen sich mehr in der Fläche. Ich mag das sehr gerne, denn so ist der Gamedrive viel spannender, als wenn man lediglich an den Wasserlöchern mit Tierbeobachtungen rechnen kann.
So sehen wir am Rand der Pfanne mehrfach Tüpfelhyänen und zwischen Kalkheuwel und Chudop sehen wir ein Breitmaulnashorn.
Nur wenige Kilometer weiter steht eine große Gruppe Giraffen direkt an der Pfanne. Hier gibt es weder Busch noch Baum. Wir fragen uns, was die Tiere antreibt, sich hier zu versammeln.
Chudop war dann wie immer eine sichere Bank, wenn es darum geht, Giraffen beim trinken zu beobachten. Ich war noch nie an diesem Wasserloch, ohne Giraffen beobachten zu können. Hier gibt es Giraffen-Garantie
Beim Verlassen des Parks durch das von Lindequist Gate werden wir nicht nur nach Fleisch, sondern auch nach Eiern gefragt. Gestern am Anderson Gate wollte das niemand wissen und auch an allen anderen Veterinär Gates hat sich niemand für Eier interessiert. Es ist diese Unberechenbarkeit und Willkür, die mich an den Veterinär Gates so tierisch nervt. Eine vernünftige Verpflegungsplanung ist so kaum möglich.
Die Frage nach den Eiern ignoriere ich einfach und es wird auch nicht weiter nachgefragt. Bezüglich Fleisch zeige ich den Kühlschrank, was dann prompt dazu führt, dass mich die Kontrolleurin nach einem Bier anschnorrt. Das lehne ich ab.
Gegen 19:00Uhr erreichen wir die Leadwood Campsite. Die Campsite liegt schattig im dichten Busch, leider ohne Aussicht. Jeder Stellplatz hat sein privates Waschhaus. Die Abwaschspüle teilen sich immer 2 Stellplätze. Der große Pluspunkt der Campsite besteht aber in der fußläufig entfernten Onguma Bush Lodge, wo wir bereits im Vorfeld zum Dinner reserviert haben.
Direkt an das Restaurant der Lodge angrenzend liegt ein sehr schönes Wasserloch, welches auch gut besucht ist. Als wir ankommen sehen wir gerade noch 4 Geparde abziehen, welche am Nachmittag in Sichtweite ein Impala gerissen haben.
Nachdem die Raubkatzen weg sind, trauen sich auch die anderen Tiere wieder ans Wasserloch. Der Sonnenuntergang fällt aufgrund der starken Bewölkung heute aus; nicht aber der Sundowner.
Während des Dinners sind zahlreiche Impalas und mehrere Schakale am Wasserloch zu beobachten. Dazu gibt es die ganze Zeit ein starkes Wetterleuchten. Was für eine herrliche Atmosphäre.
Beim Absacker auf der Campsite hören wir ganz in der Nähe Löwen brüllen. Da Campsite und Lodge umzäunt sind, lohnt es sich nicht, die Wildtierkamera aufzustellen.