18.Tag (Mo. 07.01.2019)
Palmwag – Ganamub
167km
Beim Frühstück genießen wir den Ausblick von der Lapa. Leider lässt sich der Hauselefant auch heute nicht blicken. Dafür jede Menge Vögel, die aber alle nicht still halten.
Nach dem Frühstück tanken wir den Wagen noch einmal voll und los geht es in die Palmwag Concession.
Wie gestern sehen wir nur sporadisch Tiere.
Je weiter wir auf dem Crowthers Trail nach Westen gelangen, umso trockener wird die Landschaft und umso seltener werden die Tiere. Zu Anfang sehen wir noch viele Elefantenspuren auf dem Track, von den Verursachern jedoch keine Spur.
Hin und wieder kommen wir an Quellen vorbei, die mit ihrem frisch grünen Pflanzenbewuchs deutlich ins Auge fallen.
Obwohl wir uns der Küste nähern, wird es recht schnell sehr heiß. Die Luft ist am flimmern und wenn man jetzt in größerer Entfernung Tiere entdeckt, hilft einem auch ein gutes Tele nicht weiter, da durch die flimmernde Luft keine scharfen Aufnahmen möglich sind.
In Mitten einer völlig vegetationslosen Schotterebene treffen wir auf eine Giraffe mit Jungtier. Da fragt man sich, was die hier machen.
Dort wo sich der Weg nach Norden wendet, befindet sich ein exzellenter Aussichtshügel neben dem Weg. Wir fahren die steile Auffahrt zu einer kurzen Pause hoch und genießen den Blick in die Ferne.
Bald darauf treffen wir auf eine große Gruppe Strauße. Erstaunlich wo noch überall Tiere leben können.
Dann verschwindet auch das letzte bisschen Vegetation. Wir erleben Wüste pur.
Über uns kreisen die Geier. Ob die hoffen, dass unser Auto schlapp macht?
Auch hier ist die Qualität des Fotos grenzwertig. Durch die flimmernde Luft ist einfach kein wirklich scharfes Foto möglich.
Insgesamt habe ich den Eindruck, der Crowthers Trail hat an Beliebtheit gewonnen. Uns kommen an diesem Tag insgesamt 4 Fahrzeuge entgegen. Auch das Wellblech hat zugenommen und die steilen Auffahrten sind wesentlich ausgefahrener als ich es in Erinnerung hatte.
Als wir den Einzugsbereich des Mudorib erreichen wird es wieder grüner und wir machen erst einmal eine späte Mittagspause.
Im Unterlauf des Mudorib halten sich wie immer viele Giraffen auf.
Das Wasserloch an der Einmündung in den Hoanib ist dagegen verwaist.
Auch dieses Mal hat mir der Crowthers Trail wieder sehr gut gefallen. Die Strecke ist zwar recht einsam und sehr abseits gelegen, stellt fahrerisch und hinsichtlich der Orientierung aber keine großen Anforderungen. Gerade letzteres ist durch die vor kurzen erneuerte Beschilderung noch einfacher geworden. Nicht nur in der day visitors area, sondern auch im Rest der Concession.
Kaum sind wir im Hoanib, entdecken wir auf dem nördlichen Hochufer einen stattlichen Elefantenbullen. Da er oben auf dem Steilufer steht können wir sehr Dicht an Ihn heranfahren, ohne das er uns gefährlich werden kann. Das gibt ungewohnte Bilder aus der Froschperspektive. Ich kann mich nicht des Eindrucks erwehren, dass der Bulle ein wenig verstimmt ist, uns nicht scheuchen zu können.
Der Hoanib präsentiert sich so schön wie eh und je. Mit seinen großen, häufig solitär stehenden, Bäumen wirkt es fast wie eine Parklandschaft.
Tiere sehen wir allerdings kaum. Erst kurz vor de Port treffen wir wieder auf eine Gruppe Elefanten. Die sind sehr entspannt und so können wir schon bald im breiten Flussbett die kleine Herde passieren.
Hinsichtlich der Elefantensichtungen in den Trockenflüssen können wir uns diesmal wirklich nicht beschweren. Wir haben fast den Eindruck, die Dickhäuter sind die am häufigsten vorkommenden Tiere im Nordwesten Namibias.
Gleich nach den Felsenengpass von de Port biegen wir nach norden in den Ganamub ab.
Hier finden wir schon bald den perfekten Übernachtungsplatz. Für mich einer der schönsten Übernachtungsplätze in Namibia überhaupt. Die an einen Berghang angewehte Düne mit einem kleinen Plateau ist perfekt, um hier die Nacht zu verbringen. Von hier aus hat man einen weiten Panoramablick über die Mündung des Ganamub in den Hoanib. Als Untergrund gibt es warmen weichen Sand. Keine dornigen Planzen oder scharfkantigen Steine weit und breit. Meine Schuhe bleiben hier die ganze Zeit im Auto.
Bevor ich es mir gemütlich mache, kümmere ich mich noch um das Solarpaneel. Das ist vom Staub und Dreck der letzten Tage ziemlich verdreckt und in der Leistung eingeschränkt. Da ist putzen angesagt.
Bis zum Sonnenuntergang genießen wir einfach nur die Weite, Stille und Einsamkeit dieses einmaligen Ortes.
Mit Beginn der Dämmerung entzünde ich dann das Lagerfeuer und beginne mit der Zubereitung des Abendessens. Es gibt Gamefilet mit Gemüsereis. Kochen und Grillen ist meine Aufgabe. Danach habe ich dann Feierabend und kann mich meinem Reisetagebuch widmen, währen sich Kathrin um den Abwasch kümmert. Über die Jahrzehnte sind Kathrin und ich ein beim Camping perfekt aufeinander abgestimmtes Team geworden.
In einem anderen Reisebericht ging es ja vor kurzem auch um die beste Konfiguration der Campsite in der Wildnis. Auf diesem Foto könnt Ihr unseren bevorzugten Campaufbau erkennen. So hat man den Wagen im Rücken. Küche, Kühlschrank und Licht jederzeit zur Hand und einen schönen Blick auf das Lagerfeuer, welches die nähere Umgebung beleuchtet.
Dies wird die erste Nacht ohne externen Strom, nach der Reparatur. Somit gehen wir mit dem ungewissen Gefühl zu Bett, ob der Wagen am nächsten Morgen anspringt.