THEMA: 7 Wochen in der Regenzeit !? (Nam/BOT 2018/2019)
29 Mai 2019 13:38 #557650
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30.Tag (Sa. 19.01.2019)
Khaudum National Park
173km




Morgens packen wir nur schnell zusammen und brechen ohne Frühstück auf. Für Ihre tägliche Dosis Koffein hat sich Kathrin bereits am Vorabend eine Thermoskanne Kaffee gekocht. Seitdem Sie das macht, ist der frühe Aufbruch, ohne Frühstück, kein Problem mehr.

Unsere heutige Strecke führt uns zunächst über die Wasserlöcher Soncana, Baikiaea, Toro Kora, Leeupan und Burkea zur Khaudum Campsite.

Mit den Tiersichtungen gestaltet es sich weiterhin schwierig, so dass wir auch mal einen Blick für die kleinsten Bewohner des Nationalparks haben.




Der Grund weshalb sich die Tiersichtungen in Grenzen halten liegt zum einen an dem sehr unübersichtlichen Gelände und zum anderen an der großen Fluchtdistanz der Tiere. Die Gründe für die große Fluchtdistanz sind mit nicht bekannt. Wird hier viel gewildert, oder sind die Tiere aufgrund der wenigen Besucher einfach keine Autos gewohnt?

Hin und wieder öffnet sich aber die Landschaft und wir sehen an diesen Stellen auch häufiger Tiere.



Am Wasserloch Leeupan nehmen wir einen kurzen Stehimbiss zu uns. Richtig essen wollen wir erst auf der Khaudum Campsite.



Unterm Strich sehen wir auf unserer vormittäglichen Tour Steinböckchen, Giraffen, Pferdeantilopen, Oryx, Gnus und Warzenschweine. Speziell war es mit den Elefanten. Die ganze Zeit über haben wir Spuren und Hinterlassenschaften der Dickhäuter gesehen. Manchmal haben wir sie auch gehört. Gesehen haben wir sie aber erst in der Nähe des Wasserlochs Burkea und auch dort nur einen Rücken in der Ferne.



Kurz nach Mittag erreichen wir die Khaudum Campsite. Die rufen hier schon einen stolzen Preis auf, dafür ist aber auch alles perfekt. Die Campsite hat einen traumhaften Blick auf den Khaudum Omaramba und ist mit sehr guten Sanitäreinrichtungen ausgestattet. Alles ist sehr gepflegt. Man steht auf feinem Sand und es macht den Eindruck, dass dieser jeden Tag frisch geharkt wird. Er liegen keinerlei dornige Zweige rum und so kann man hier die ganze Zeit barfuß umher laufen, was ich sehr genieße.



Inzwischen haben sich ringsum große Gewitterzellen aufgebaut, aber wir haben wieder einmal Glück und bekommen nix ab. Wir essen erst einmal in Ruhe und widmen uns dann der Körperpflege, was gestern ein wenig zu kurz kam.

Zum Abendgamedrive entscheiden wir uns für eine Runde durch den Khaudum Omaramba und zum Wasserloch Doringstraat. Die westliche Zufahrt zum Wasserloch ist sehr nervig, denn der Tiefsand ist extrem bumpy. Wir werden ordentlich durchgeschüttelt. Die östliche Zufahrt ist vom Geläuf her wesentlich angenehmer, dafür aber auch stark zugewachsen. Durch die genannten Umstände liegen wir bereits deutlich hinter Plan und die Zeit sitzt uns im Nacken, da steht plötzlich ein Elefant mitten auf dem Weg. Das ist mal wieder typisch. Den ganzen Tag über sucht man die Viecher vergebens und wenn man es dann gar nicht gebrauchen kann, blockieren sie den Weg. Wir müssen uns jedenfalls erst einmal in Geduld üben, bis der Elefant sich endlich bequemt, den Weg frei zu machen. Nur wenige Meter von der Piste entfernt ist er bereits unseren Blicken entschwunden. Das ist dann immer sehr spannend, wenn man dann diesen Punkt passiert. Man weiß nie, ob der Elefant in unmittelbarer Nähe auf einen lauert, oder schon längst weitergezogen ist. In diesem Fall war nichts mehr von ihm zu sehen.

Zurück im Khaudum Omaramba zeigte sich dann die Tierwelt des Parks von Ihrer besten Seite.



Man kommt zwar an die meisten Tiere nicht so dicht heran, dafür stehen sie nicht langweilig in der Gegend rum, sondern sind immer in Bewegung, wenn sie einen gewahr werden.




Nur die Elefanten lassen sich nicht beeindrucken.




Bei den Elefanten haben wir dann auch wieder reichlich Zeit vertrödelt, so dass wir erst im letzten Büchsenlicht zurück auf unserer Campsite sind.

Bei den Vorbereitungen zum Abendessen fängt es leicht zu regnen an. Kaum habe ich die Markise als Regenschutz aufgespannt, hört es aber schon wieder auf. Zur Vorsicht lasse ich die Markise aber aufgespannt.

Fazit Khaudum Nationalpark:
Wir waren das erste Mal hier und wurden in vieler Hinsicht überrascht. In den allermeisten Fällen positiv. Der Khaudum NP unterscheidet sich in vielen Bereichen deutlich von den meisten anderen Nationalparks Namibias. Am ehesten ist er mit den Nationalparks im Caprivi zu vergleichen. Die Infrastruktur ist auf ein gesundes Minimum begrenzt. Die 2-Fahrzeuge Regelung nach Aussage der Verantwortlichen am Gate lediglich eine Empfehlung, aber keine Vorschrift. Ein den Verhältnissen im Park angemessen ausgerüstetes Fahrzeug wird allerdings erwartet.
Viel wird über den Tiefsand im Park geschrieben, dabei ist der auch nicht schlimmer als in den Nationalparks Botswanas. Der LandCruiser ist überall problemlos im 2.Gang durchgetuckert. Allerdings sind die Wege im Park häufig stark zugewachsen. Das Schlagen der Äste und Zweige an den Wagen ist die permanente Geräuschkulisse die einen begleitet, wenn man durch den Park fährt. Da wir immer mit offenen Fenstern in den Nationalparks unterwegs sind, sind wir jetzt bestens über die auf den Pflanzen lebenden Insekten und Raupen informiert.



Der Park ist sehr einsam. Wir haben während unseres gesamten Aufenthalts kein einziges anderes Auto gesehen.

Auch wenn ich in der Regenzeit von einer üppigeren Vegetation ausgegangen war, so war ich dennoch überrascht vom dichten Buschwerk. Häufig ist man sogar in Wäldern unterwegs, was ich hier nie erwartet hätte.

Die Wasserlöcher sich alle traumhaft gelegen. Man sieht ihnen überhaupt nicht an, dass sie künstlich sind. Sie wirken wie kleine Seen in der Landschaft und gehören für mich zu den schönsten Wasserlöchern, die ich in Afrika kenne.

Ich denke Vogelliebhaber kommen im Khaudum noch eher auf Ihre Kosten, als diejenigen, deren Fokus mehr bei den Säugetieren liegt. Man sieht viele Vögel und hört noch viel mehr. Leider kann ich viele Vögel die ich höre, trotzdem nicht finden. Von der Bestimmung anhand des Gesangs mal ganz zu schweigen.
Letzte Änderung: 29 Mai 2019 14:04 von Topobär.
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05 Jun 2019 15:22 #558129
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31.Tag (So. 20.01.2019)
Khaudum – Divundu
232km




Am morgen muss ich feststellen, dass es vielleicht doch keine so gute Idee war, die Markise über Nacht aufgespannt zu lassen. Zwar würden wir so auch bei Regen trocken den Wagen verlassen können, dafür ist uns aber der Blick versperrt, ob sich eventuell ein paar tierische Mitbewohner einen trockenen Schlafplatz unter unserer Markise gesucht haben. So ist es schon ein wenig spannend nach draußen zu gehen, aber die Sorgen waren unbegründet. Alles leer.



Im Gegensatz zu den letzten Tagen begrüßt uns kein strahlend blauer Himmel. Das Wetter hat sich gegenüber gestern Abend nicht verändert. Weiterhin ziehen große Gewitterzellen über den Himmel.

Wir verlassen den Khaudum Nationalpark nicht auf dem direkten Weg, sondern machen noch einen Schlenker durch Khaudum- und Cwiba Omuramba. Der Abstecher hat sich auf jeden Fall gelohnt. Neben diversen flüchtenden Herden entdecke ich kurz vor dem Gate auf der gegenüber liegenden Talseite zwei Geparde. Leider verziehen sie sich sofort in den Wald, als sie sich entdeckt fühlen.

Jetzt bin ich sehr gespannt auf die berühmt berüchtigte Piste nach Norden zur B8. Durch den Regen der letzten Tage ist der Sand zwar nicht ganz so tief wie im trockenen Zustand, dafür aber deutlich schwerer. Ich muss zwischendurch immer wieder bis in den 1.Gang runterschalten, weil der Tiefsand ordentlich Wiederstand bietet. Trotzdem haben wir die haben wir die Strecke in gut 2 Stunden bewältigt.

An der B8 pumpen wir die Reifen auf und dann geht es gleich weiter nach Divundu. Dort wird der Tank gefüllt und kurz nach Mittag haben wir bereits unser Tagesziel, die Nunda River Lodge, erreicht.

Wir bekommen mit Platz 8 einen der schönen Plätze direkt am Okavango. Neben unserem Platz liegen noch die Plätze 2,3 und 7 direkt am Fluss.



Bis zu unserem nachmittäglichen Gamedrive in die Mahango Core Area ist noch reichlich Zeit, die ich beabsichtige in der Hängematte zu verbringen.



Daraus wird aber nichts. Während ich lese, höre ich es im Schilf am Ufer rascheln. Als ich aufstehe kann ich ein Hippo sehen. Da hatte aber einer Hunger. Leider steht das Schilf sehr dicht und wenn mal etwas von dem Hippo zu sehen ist, dann meist nur der dicke Hintern. Deshalb gibt es auch kein vorzeigbares Foto.

Die Fischer auf dem Fluss scheinen sich im übrigen nicht groß an den Hippos zu stören.



Kaum bin ich wieder in der Hängematte, da scheucht mich gegen 15:00Uhr ein Gewitter auf und die Zeit bis zur Abfahrt zum Gamedrive müssen wir im Auto verbringen.

Um 16:00Uhr starten wir in Richtung Mahango Core Area. Bis zum Nationalpark ist die Gegend dicht besiedelt. Wir kommen an zahlreichen Gehöften vorbei.



Unser erstes Ziel im Park ist das Mahango Wasserloch westlich der Hauptstraße. Die nördliche Zufahrt ist sehr schön und führt duch das sanfte Tal eines Omuramba. Am Wasserloch hat sich eine Gruppe von fünf Elefantenbullen eingefunden. Im Gegensatz zu den Herden geht es bei diesen Junggesellengruppen meist viel entspannter zu. Noch während wir die Elefanten beobachten fängt es erneut zu regnen an.




Um zu den Floodplains des Okavango zu gelangen wählen wir für die Weiterfahrt den südlichen Weg vom Wasserloch zur Hauptpiste. Dieser ist allerdings wesentlich länger, hat teilweise Tiefsand und führt die meiste Zeit durch dichten Busch. Der nördliche Weg ist wesentlich angenehmer zu fahren.

Beim großen Baobab machen wir einen längeren Stop.



Wir lassen den Blick über die weite Ebene der Floodplains schweifen, wo zahlreiche Vögel zu entdecken sind. Dazwischen immer wieder Lechwe Antilopen.





Leider ist der Himmel durch die vielen Gewitterwolken extrem düster. Das wirkt sich natürlich stark auf die Tierfotografie aus, denn für längere Brennweiten reicht das Licht vorn und hinten nicht.

Das der Park bereits um 18:30Uhr seine Pforten schließt finden wir ziemlich blöd, denn es ist noch rund eine Stunde bis zum Sonnenuntergang. Den Sundowner verlegen wir deshalb erst auf unsere Campsite und später dann an die Bar der Lodge. Es hat ein wenig aufgerissen und die Lage der Lodge lässt uns einen spektakulären Sonnenuntergang erleben.





Zum Abendessen gehen wir ins Restaurant der Lodge. Es gibt Kuduschnitzel, was extrem lecker ist. Das bislang beste Lodgeessen dieser Reise.

Während wir unsere nachmittägliche Runde durch den Park gedreht haben, ging über unserer Campsite ein heftiger Schauer nieder. Da war es natürlich dumm, dass wir die Stühle auf der Campsite stehen gelassen hatten. So verbringen wir den restlichen Abend leider mit nassem Hintern.
Letzte Änderung: 05 Jun 2019 15:45 von Topobär.
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21 Jun 2019 11:18 #559621
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32.Tag (Mo. 21.01.2019)
Divundu – Kongola
291km




Da es auf Gamedrive geht, starten wir ohne Frühstück. Auf der Straße ist trotzdem schon ordentlich was los. Unmengen Kinder sind auf dem Weg zur Schule. Das ist auch so eine Sache, bei der man deutlich sieht, wie sehr sich das Luxusleben in Deutschland von der Lebenswirklichkeit in Afrika unterscheidet. In Deutschland beklagen sich die Schulen immer häufiger über die ständige Zunahme der Eltern-Taxis, während die Kids in Afrika oftmals kilometerweit und stundenlang zu Fuß auf dem Weg zur Schule sind.



Wir überqueren den Okavango und biegen wenige Kilometer weiter von der B8 ab, um in die Buffalo Core Area zu gelangen. Diesen Teil des Bwatbwata Nationalparks kennen wir noch nicht.

Für jede Core Area muss separat gezahlt werden. Dafür ist der Eintritt mit 45,-N$ pro Person sehr günstig. Es stehen auch sehr gute Karten des Parks kostenlos zur Verfügung.

Bevor wir zu den Floodplains des Okavango kommen, führt der Weg durch ein schönes Waldgebiet. Hier beobachten wir eine ganze Zeit lang eine Gruppe Meerkatzen. Das Schöne dabei ist, die Tiere bei Ihrem natürlichen Verhalten beobachten zu können. Im Gegensatz zu vielen Ihrer Artgenossen ignoriert uns die Gruppe total und sieht uns nicht als ergiebige Futterquelle an.









Nach dieser schönen Beobachtung erreichen wir schon bald das Flußufer. Der Weg führt jetzt fast bis an die botswanische Grenze am Ufer entlang. Eine wunderschöne Landschaft zeigt sich uns. Wir sind ganz begeistert.






Hier am Ufer kommen wir auch vielen Wasservögeln sehr nah. Dieser Rallenreiher liefert uns eine witzige Show, wie er immer wieder sein Gefieder streubt.




Eigentlich müsste das Gebiet Warthog Core Area heißen, denn so viele Warzenschweine wie hier haben wir noch nirgends gesehen. Büffel sehen nur am gegenüber liegenden Ufer. Leider sind die Schweine sehr scheu.




Außer den zuvor genannten Vertretern sehen wir an Säugetieren nur noch Impalas, Lechwes und eine Rappenantilope. Darüber hinaus aber jede Menge Vögel.







In der Buffalo Core Area gibt es auch eine sehr schön gelegene Picknick Site. So etwas findet sich viel zu selten in den Nationalparks. Die Picknick Site liegt etwas erhöht direkt an Ufer und bietet eine weiten Blick über die Überschwemmungsebene.






Während Kathrin abwäscht versuche ich ein paar der Vögel zu fotografieren, die über uns in den Bäumen zwitschern. Leider komplett erfolglos.

Nach dem Picknick machen wir uns dann auf den Weg in die Kwando Core Area. Die B8 bis zum Kwando ist dabei so langweilig wie immer.

Hier in der Kwando Core Area fühlen wir uns sofort wieder wie zu Hause. Ich bin immer wieder von der Landschaft begeistert. Der Ausblick vom ehemaligen südafrikanischen Militärcamp ist wie immer die perfekte Ouvertüre für den Aufenthalt im Park. Mit Verwunderung habe ich gerade in einem aktuellen Thread gelesen, dass mehrere Besucher aufgrund der Pistenverhältnisse schon nach wenigen Kilometern umgedreht haben. Bei uns waren die Wege mit niedrigem Luftdruck gut zu fahren.

Es hat sich einiges im Park getan. An den Abzweigungen stehen jetzt Wegweiser und es gibt insgesamt 3 Hides an 3 verschiedenen Wasserstellen.

Wir checken nur kurz auf der Nambwa Campsite ein. Dabei haben wir Glück und bekommen die sehr schön direkt am Fluss gelegene Campsite Nr.2.



Um 16:00Uhr starten wir zu einem nachmittäglichen Gamedrive zum Horseshoe und entlang des Kwando



Wir fahren bis runter zur botswanischen Grenze, aber viel zu sehen ist dabei nicht. Lediglich Rietböcke gibt es dieses Jahr jede Menge. Danach am Fluss entlang zurück zum Horseshoe, wo wir beim Hide den restlichen Tag verbringen.

Im Gegensatz zu unseren bisherigen Besuchen in dieser Region sehen wir erstaunlich wenig Elefanten. Hin und wieder eine kleine Herde im Dickicht, aber insbesondere am Horseshoe ist kaum was los. Ich kenne es so, dass hier am Nachmittag eigentlich immer mindestens eine Herde am Wasser ist. Diesmal ist für lange Phasen kein einziger Elefant am Wasser. Ist aber vielleicht auch nur eine Momentaufnahme, denn wir sehen viele frische Spuren von Elefantenherden. Demnach scheint in der Zeit, als wir den Ausflug zur botswanischen Grenze gemacht haben, hier deutlich mehr losgewesen zu sein.






Während wir am Horseshoe verweilen kommen lediglich 2 Elefantenbullen vorbei. Bei einem der beiden ist das linke Hinterbein extrem verkrüppelt. Entweder ist das Knie übergeklappt, oder die Hüfte ausgekugelt. Das Tier scheint aber gut mit seiner Behinderung zurecht zu kommen, denn er sieht gut genährt aus. Zum Glück rennt Elefanten ja das Futter auch nicht davon und hier in der Gegend findet sich auch das ganze Jahr über reichlich Wasser und Nahrung.



Bei Sonnenuntergang machen wir uns auf den Rückweg zur Campsite.



Auch beim Rückweg haben wir keinen der großen grauen Roadblocks, die hier ansonsten an der Tagesordnung sind.

Wir grillen mal wieder. Diesmal gibt es Rumpsteak mit Gemsquash.

Nach meinem Augenmaß haben wir diese Nacht Vollmond und so hat man einen schönen Blick auf den vom Mondlicht beschienenen Kwando. Vereinzelt schweben Glühwürmchen durch die Nacht. Dazu eine einzigartige Geräuschkulisse durch das Klimpern der Xylophon-Frösche. Das ist für mich eine perfekte afrikanische Nacht.




Heute hatten wir mal wieder den ganzen Tag strahlenden Sonnenschein und nur wenige Wolken am Himmel, was mich dazu veranlasst über das ideale Wetter in der Regenzeit zu sinnieren.
Für mich sieht der perfekte Tag in der Regenzeit so aus, dass nach einer trockenen Nacht der Tag mit wolkenlosem Himmel erwacht. Bis zum Mittag bilden sich dann Schönwetterwolken, die sich im Laufe des Nachmittags zu gewaltigen Gewitterzellen verbinden, zwischen denen es aber immer auch Bereiche mit blauem Himmel gibt. Am späten Nachmittag entladen sich dann kurze aber heftige Gewitter und zum Sonnenuntergang ist der Regen vorbei und die Sonne geht zwischen den Wolken dramatisch unter.
Das Tolle an unserer Reise war, dass viele Tage genau so aussahen.
Letzte Änderung: 24 Jun 2019 09:27 von Topobär.
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25 Jun 2019 17:21 #560032
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33.Tag (Di. 22.01.2019)
Kongola – Nkasa Rupara National Park
139km




Schon früh bin ich auf den Beinen und genieße, wie am anderen Flussufer der Tag anbricht. Das geschieht jeden Tag und ist doch immer wieder ein Erlebnis. Sind das noch die Überreste des Urmenschen in uns, für die es keine Selbstverständlichkeit war, sondern jeden Tag aufs Neue ein mit Spannung erwartetes Wunder, ob die Sonne wieder aufgeht.



Heute beginnen wir den Tag mit einem ausgedehnten Frühstück auf unserer schönen Campsite. Dabei werden wir aufs Beste von den in den Bäumen wohnenden Baumhörnchen unterhalten. Die haben untereinander andauernd Zoff und sind sich in einer Tour am jagen. Dabei springen sie auch schon mal aus über 5m Höhe auf den Boden. Beim ersten Mal bekommen wir noch einen gehörigen Schrecken, aber den Hörnchen scheint das nicht das Geringste auszumachen. Vor lauter Aufregung sind die kleinen Tierchen permanent am zwitschern und pfeifen. Dadurch kann ich sie immer schnell im Geäst entdecken. Warum fällt es mir dann bei Vögeln so schwer, sie anhand des Zwitscherns und Pfeifens zu orten?

Wir lassen uns Zeit, aber irgendwann ist alles gepackt und wir müssen weiter.



Wir lassen es aber weiterhin ruhig angehen. Anstatt eines ausgedehnten Gamedrives fahren wir nur zum Hide am Horseshoe und richten uns dort gemütlich ein. Bis kurz vor Mittag bleiben wir hier, obwohl es kaum Tiere zu sehen gibt. An Säugetieren lässt sich kein einziges blicken.

Dafür entdecke ich in den Bäumen hinter dem Hide einen Baumhopf. Für mich eine Erstsichtung. Im Gegensatz zu seinem scheuen Verwandten, dem Wiedehopf, kann ich mich sehr nah heranschleichen und so gelingen mir ein paar recht akzeptable Fotos.




Später taucht dann noch eine Familie Klunkerkraniche am Wasser auf.




Als wir den Horseshoe verlassen sehen wir zwei Lechwes; die ersten größeren Tiere des Tages.

Mangels Tieren, nehme ich auch mal ein paar Blüten ins Visier.



Wieder auf dem Asphalt geht es auf direktem Weg in den Nkasa Rupara Nationalpark. Dieser ist durch die neuen Stahlbrücken jetzt auch für den durchschnittlichen Namibiatouristen gut zu erreichen. Auch für diesen Nationalpark scheinen in letzter Zeit reichlich Fördergelder geflossen zu sein.



Kurz vor den Toren des Nationalparks erreichen wir unser heutiges Tagesziel, die Nkasa Rupara Community Campsite. Das war ein sehr guter Tipp von Freunden, die zwei Monate früher hier übernachtet haben. Sehr schöne Lage an einem Nebenarm des Linyanti. Alles ist nagelneu. Nur die riesigen Bäume unter denen wir im Schatten stehen sind uralt.



Um 16:00Uhr brechen wir zum nachmittäglichen Gamedrive in den Nkasa Rupara National Park auf. Leider müssen wir erfahren, dass das Gate bereits um 18:00Uhr schließt, so dass es heute nur für eine kleine Runde reicht. Sehr attraktiv sind diese Öffnungszeiten für die Besucher nicht. Da kann der Park nicht mit den anderen Parks in der Umgebung mithalten.

Auch gilt der Eintritt nicht für 24h, sondern pro Tag. Dadurch müssen wir innerhalb von 24h zwei Mal Eintritt zahlen, da wir morgen früh noch einmal auf Gamedrive gehen wollen. Ob das alles so mit rechten Dingen abgeht, oder Abzocke ist?

Der Park selbst ist landschaftlich sehr schön. Das Okavangodelta in klein. Laut Infotafel am Eingang soll es hier auch die identische Tierwelt wie im Delta geben. Das können wir aus eigener Erfahrung allerdings nicht bestätigen. Wir sehen nur Impalas, Paviane, Lechwe, Warzenschweine und eine riesige Büffelherde.




Bei den Vögeln ist vor allem eine sehr große Geierkolonie bemerkenswert, die gleich mehrere Bäume in Beschlag nimmt.






Darüber hinaus sind sehr viele Bienenfresser anzutreffen.



Den Sonnenuntergang erleben wir auf unserer Campsite, wobei die Sonne leider schon früh hinter hohen Bäumen verschwindet. Somit gibt es den Sundowner ohne spektakulären Sonnenuntergang.



Heute hatten wir mal wieder sehr gutes Wetter. Strahlend blauer Himmel mit Schönwetterwolken und für die Jahreszeit recht niedrigen Temperaturen. Abends fast schon frisch.

An diesem Abend haben wir mal ausnahmsweise nicht gegrillt. Dafür gab es eines meiner liebsten Campinggerichte – Labskaus.

Das mit der Dunkelheit einsetzende Froschkonzert rundete den Tag perfekt ab.
Letzte Änderung: 26 Jun 2019 09:00 von Topobär.
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27 Jun 2019 16:50 #560241
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34.Tag (Mi. 23.01.2019)
Nkasa Rupara National Park – Kasane
329km




Am Morgen ist der Himmel überwiegend bedeckt. Den Sonnenaufgang erleben wir nur durch einige wenige Wolkenlücken.



Es geht gleich wieder in den Nationalpark.

Warum sich diese Gabelracke so aufgeplustert hat, wissen wir nicht. An den Temperaturen kann es nicht gelegen haben, denn es ist wie immer bereits am Morgen angenehm warm.



Der Wasserstand im Linyanti-Sumpf ist zur Zeit sehr niedrig. Es hat die letzten Tage in der Region auch wenig geregnet und so sind alle Wege im Park leicht und ohne Einschränkung zu befahren.

Wir kommen bis zum Flußbett des Linyanti.

Der Galeriewald, den Ihr im Hintergrund seht, liegt schon in Botswana.

Tiere sehen wir aber trotzdem kaum. Warzenschweine und Impalas gibt es zwar in Massen, aber das war es auch schon. Man könnte sagen: „Landschaft Top – Tierwelt Flop“.




Dafür finden wir einen sehr schönen Frühstücksplatz mit weitem Blick über die Floodplains und grasenden Impalas im Hintergrund.




Kurz vor Mittag verlassen wir den Park. Zwischen dem Nationalpark und der Hauptstraße herrscht ein unübersichtliches Gewirr an Pisten, von denen nur die wenigsten im Navi verzeichnet sind. Da ist es besser, sich auf die Beschilderung vor Ort zu verlassen.

Der Grenzübergang in Ngoma Bridge geht ruckzuck. Innerhalb von nur 15min. sind wir aus Namibia ausgereist und nach Botswana eingereist.

Bei der Einreisekontrolle nach Botswana werden wir lediglich nach Lebensmitteln gefragt, nicht aber nach Feuerholz oder Plastiktüten. Frischfleisch haben wir nicht. Beim Gemüse wird die Paprika requiriert, die Möhren dürfen wir behalten. Mich nerven die sich ständig ändernden Vorschriften. Man weiß nie was auf einen zukommt, weshalb wir unseren Bestand an frischen Lebensmitteln auch so weit wie möglich vor reduziert hatten, bevor wir die Grenze passiert haben.

Auf der Transitstrecke nach Maun sehen wir mehrere Elefanten, von denen einige auch direkt vor uns die Fahrbahn überqueren. Auf dieser Strecke sollte man sich im eigenen Interesse an die Geschwindigkeitsgrenze halten.



Bevor wir nach Kasane fahren, halten wir am Sedudu-Gate, um ein Permit für die botswanischen Nationalparks zu kaufen. In Botswana ist es so, dass man an jeder DWNP-Zahlstelle ein landesweit gültiges Permit erwerben kann. Da die Bürokratie beim DWNP sehr umständlich und langsam ist, wollen wir gleich für unseren ganzen Aufenthalt bis zum 8.Februar ein Permit erwerben, denn wir wollen unsere Zeit lieber in den Parks, als am Gate verbringen. Das haben wir in Botswana immer so gemacht und es hat bislang auch immer geklappt. Diesmal übertreffen die Angestellten aber alles bislang erlebte. Es ist Ihnen einfach nicht beizubringen, dass wir für einen so langen Zeitraum ein Permit haben wollen, obwohl wir unterwegs an weiteren Zahlstellen vorbeikommen. Auch geht es nicht in Ihre Köpfe, dass wir jeden Tag in einem Nationalpark seien werden, auch wenn wir zwischen durch außerhalb übernachten. Sie bekommen unsere Übernachtungsbuchungen einfach nicht mit unseren Nationalparkaufenthalten überein. Auf die Fragen, weshalb wir das Risiko eingehen wollen, so weit im Voraus zu bezahlen, hätten wir gerne geantwortet: „weil Ihr beim DWNP so ein bürokratischer, umständlicher und langsamer Haufen seid, das gerade auch meisterlich unter Beweis stellt und wir uns so eine Nummer nur einmal antun wollen“. Natürlich haben wir das nur gedacht und sind freundlich geblieben, auch wenn sich Kathrin in dieser Situation eine Valium gewünscht hat, denn Ihre Selbstbeherrschung wurde auf eine harte Probe gestellt. Letzten Endes bekamen wir nur ein Permit für unsere Tage bis Maun und müssen dort erneut zum DWNP. Der ganze Akt hat rund eine Stunde gedauert.

In Kasane übernachten wir wie immer auf der Campsite der Chobe Safari Lodge. Zunächst will man uns Campsite Nr.4 geben. Die kleinste und schlechteste Campsite des ganzen Platzes. Dafür reservieren wir nicht ein Jahr im Voraus. Wir intervenieren und können auf Campsite Nr.3 wechseln. Die hatten wir schon mehrfach und sind damit sehr zufrieden.

Am Nachmittag besuchen wir selbstverständlich noch die Chobe Riverfront. Vorher buchen wir aber erst noch unsere Boottouren für den nächsten Tag. Wir haben die Bootstouren wieder bei der Agentur Nkwe gebucht und wie bei den letzten Malen hat alles perfekt geklappt.

Dann geht es an die Chobe Riverfront. Mit dem Permit in der Tasche können wir das Gate jetzt direkt passieren. Wir fahren auf direktem Weg an den Fluss. Sehen aber schon auf dem Weg dorthin die ersten Tiere.




Auf den Floodplains tobt das Leben. Jede Menge Tiere aus vielen verschiedenen Arten. Jetzt wissen wir auch, weshalb wir bislang nur so wenige Elefanten gesehen haben. Die sind alle hier. Hunderte stehen auf den weiten Ebenen und es kommen permanent welche aus dem Hinterland hinzu, oder verlassen die Ebenen ins Hinterland.











Bei den Elefanten sind neben den Herden auch viele Bullen vor Ort. Während die Herden friedlich miteinander umgehen, kommt es zwischen den Bullen immer wieder zu Rangeleien.





Die Tiere sind hier an der Riverfront extrem relaxt. Die Fluchtdistanz beträgt max. einen Meter, d.h. man muss aufpassen, dass man die Tiere nicht umfährt, denn die gehen nicht vom Weg, wenn man kommt.

Unser Ziel für heute ist Serondela. Hinter der Chobe Game Lodge verlassen die Wege das Flussufer und führen durch unübersichtliches Buschland. Auch hier stehen überall Elefanten und durch das unübersichtliche Gelände sieht man sie häufig erst sehr spät. Da ist es schon sehr gut, dass auch die Elefanten in diesem Gebiet sehr entspannt sind. Wäre es anders, würde hier so manches Auto auf der Seite liegen.

Kurz vor Serondela gibt es einen schönen Aussichtspunkt über den Fluss.



Als wir in Serondela ankommen ist es schon nach 18:00Uhr, weshalb wir uns entschließen über eine der Feuerschneisen zur Transitstrecke zu fahren. Dabei zeigen sich noch einige Tiere im goldenen Licht der tief stehenden Sonne.




Kurz vor Erreichen der Transitstrecke treffen wir zu unserer großen Überraschung und Freude auf eine Gruppe Honigdachse, welche auf den Weg herumtoben. Sowie sie uns entdecken verschwinden sie leider ins dichte Unterholz. Für ein Foto war die Begegnung viel zu kurz. Mache Bilder bleiben einzig im Kopf erhalten.

Bei Sonnenuntergang sind wir dann zurück auf der Campsite.



Im sehr guten und sauberen Waschhaus richten wir uns wieder ein wenig zivilisierter her, dann hier in der Chobe Safari Lodge kochen wir natürlich nicht selbst, sondern genießen das sehr gute Dinner-Buffet, welches auch einer der Hauptgründe ist, weshalb wir uns in Kasane immer für diese Campsite entscheiden.
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35.Tag (Do. 24.01.2019)
Kasane
2km


Wie Ihr schon an den gefahrenen Kilometern sehen könnt, sind wir heute nicht auf Gamedrive gefahren. Vielmehr haben wir uns dafür entschieden, den Wagen heute weitgehend stehen zu lassen und sowohl vormittags, als auch nachmittags eine Bootstour auf dem Chobe zu unternehmen. Wir haben uns für beide Touren wieder ein privates Boot bei der Agentur Nkwe gemietet. Durchgeführt wurden beide Fahrten von Chobe Cherry Safaris. Mit denen waren wir auch schon bei vorherigen Reisen auf Bootstour und immer sehr zufrieden.

Vor der morgendlichen Bootstour stärken wir uns aber erst einmal am Frühstücks-Buffet der Chobe Safari Lodge, welches wie alle anderen Buffets der Lodge sehr zu empfehlen ist. Die Auswahl ist riesig. Da ist für jeden Geschmack das passende zu finden.

Als wir uns nach dem Frühstück für die Bootstour fertig machen, können wir einen weiteren Vorteil des Frühstücks-Buffets miterleben. Auf unserer Nachbarcampsite sitzt ein französisches Paar gerade beim Frühstück und gerät dabei ins Visier einer Bande Meerkatzen, welche anscheinend regelmäßig während der Frühstückszeit auf der Suche nach passenden Opfern die Campsite durchstreift. Die Affen gingen dabei sehr geschickt vor und waren mehrfach erfolgreich. Der Franzose war davon dann so verärgert, dass er mit seiner Kaffeetasse nach einem Affen geworfen hat, als dieser sich mal wieder bedient hatte. Den Affen hat er natürlich nicht getroffen, dafür hatte er jetzt aber auch noch eine zerbrochene Kaffeetasse.
Ich musste mir die ganze Zeit ein Grinsen verkneifen. Es war schon sehr witzig, wie die Affen die angebliche Krone der Schöpfung vorgeführt haben. Mit den Worten eines Sportreporters würde ich sagen, dass die Affen dank überlegener Taktik früh in Führung gegangen sind und der Gegner dann durch ein Eigentor seine Niederlage besiegelt hat.

Nach diesem amüsanten Zwischenfall machten wir uns auf den Weg zur ersten Bootstour. Wir wurden dafür direkt mit dem Boot am Steg der Chobe Safari Lodge abgeholt.

Der Vorteil einer vormittäglichen Bootstour ist, dass man die meiste Zeit ganz allein auf dem Fluss ist. Kein Vergleich mit dem Massenauflauf am Nachmittag. Ein weiterer Vorteil ist der wesentlich größere Aktionsradius der privaten Boote. Während die üblichen Touren meist nur im Bereich von Sedudu Island unterwegs sind, gingen unsere Fahrten immer bis nach Serondela.

Unsere Vormittagstour begann dann wie eigentlich alle Bootstouren erst einmal mit ein paar Vögeln.


Lilytrotter


Klaffschnabel


African Fisheagle

Dann tauchte direkt neben unserem Boot ein sehr großes Krokodil auf.



Bei den Floodplains angekommen, war dann auch das erste Großwild zu sehen.





Hier am Chobe halten sich die Hippos nicht an die sonst üblichen nächtlichen Fresszeiten und sind auch tagsüber häufig an Land anzutreffen. Das kenne ich nur aus dieser Region. Sehr schön für den Fotografen.

Dann lassen sich die ersten Elefanten blicken.




Reiher gibt es hier am Wasser natürlich auch jede Menge.




Als wir noch etwas weiter nach Westen fahren, werden es immer mehr Elefanten. Ich hätte nicht gedacht, bereits am Vormittag so viele Dickhäuter am Fluss anzutreffen, denn normalerweise kommen Elefanten erst nachmittags an die Tränke.











Gruppenkuscheln

Auf der Rückfahrt macht uns unser Guide noch auf einen Red Bishop aufmerksam. Diesen farbenfrohen Webervogel kannte ich noch nicht.



Zwischen den beiden Bootstouren ging es dann zum Einkaufen, woher auch die zwei heute gefahrenen Kilometer stammen. Bis auf Frischwaren und Alkohol kauften wir heute alle Vorräte für unsere Tour bis Maun. Mit Abstand am besten sortiert war der Spar Supermarkt. Leider mussten wir feststellen, dass es in ganz Kasane keine Light-Getränke gab.

Um 15:00Uhr starteten wir zur Nachmittagstour.

Zu Anfang wieder Vögel. African Fisheagles sieht man praktisch die ganze Zeit und auch der African Darter ist keine Seltenheit.




Dann trafen wir wieder auf eine Gruppe planschender Elefanten. Ich habe den Eindruck, dass die Schwergewichte das Baden so sehr lieben, weil es Ihnen die Illusion von Leichtigkeit bietet. Das ermöglicht ihnen ganz andere Bewegungsmuster als an Land. Es ist auch nicht alles das, wonach es auf den ersten Blick aussieht.





Als nächstes sehen wir zwei große Reiher auf der Wiese stehen. Ich glaube Es sind ein Purpurreiher und ein zwei Goliathreiher; ein Jugendlicher und ein Erwachsener. Sehr schön anzusehen, aber etwas Besonderes wird die Begegnung erst, als sich plötzlich ein Fischadler mit dem Goliathreiher anlegt. Keine Ahnung, was der Auslöser war, aber es geht zum Glück ohne Blutvergießen über die Bühne.





Dann folgt das absolute Highlight des Tages. Wir sehen ein gerade neu geborenes Hippobaby neben seiner Mutter an Land. Das kann man nur ganz selten beobachten. So klein und speckig sind selbst Hippos niedlich.






Als nächstes ein Elefantencrossing durch den Fluss - direkt vor unserem Boot.



Wir sehen einen Graufischer, der beim Fischfang erfolgreich war und mit seiner für den kleinen Vogel sehr großen Beute auf den Rand eines Mokoros landet. Langsam lassen wir uns näher treiben, um ihn nicht zu verscheuchen. Die nächsten 20min. ist der Vogel damit beschäftigt seine Beute weich zu klopfen. Immer wieder schlägt er den Fisch mit voller Wucht auf die Bootskante. Anscheinend kann er solch eine große Beute nur schlucken, wenn alle Gräten gebrochen sind. Ein Wunder, dass er den Fisch überhaupt runter bekommen hat.





Einige Hippos sind sehr aggressiv. Teilweise stürmen Sie sogar extra vom Land ins Wasser, um einen zu verfolgen. Dabei springen Sie zum Teil wie ein wütender übergewichtiger Delfin aus dem Wasser. Leider sind die Fotos davon nichts geworden.



Langsam machen wir uns auf den Rückweg. Dabei wird das Licht immer besser und er ergeben sich noch einige schöne Tierbilder.











Heute hatten wir jede Menge toller Tiererlebnisse und einige ganz außergewöhnliche Begegnungen. Als unser Guide bei dem Hippobaby selbst seinen Fotoapparat zückte, wussten wir, dass wir da etwas ganz außergewöhnliches sehen durften.

Leider musste ich aber auch feststellen, dass ich bei Tieraufnahmen meine Belichtungszeiten noch weiter verkürzen muss. Auf dem großen Bildschirm sieht man doch recht häufig eine leichte Unschärfe, wenn die Tiere in Bewegung waren.

Die Bootstouren haben jeweils 1.500,-Pula gekostet. Nicht billig, aber wenn man bedenkt, was man ansonsten für mache Dienstleistung in Afrika zahlen muss, voll akzeptabel. Dafür kann man sich uneingeschränkt auf die Tiererlebnisse fokussieren, die einem wichtig sind. In einem größeren Boot hätten wir ganz sicher nicht 20min. bei dem Pied Kingfisher verbracht.

Unser Guide, dessen Namen ich leider vergessen habe, war sehr gut. Perfekt geschultes Auge, an allen Tieren interessiert und sehr empathisch, hat er das Boot immer in die optimale Position gebracht.

Pünktlich zum Sundowner waren wir zurück auf der Campsite. Dort auf dem Gelände gibt es eine sehr schön am Fluss gelegene Sundownerbar, die wir heute besuchten, um die Sonne hinter den Horizont zu trinken.




Zum Abendessen ging es wieder ans Buffet der Chobe Safari Lodge.
Letzte Änderung: 01 Jul 2019 16:35 von Topobär.
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