THEMA: Die Eulenmuckels auf der Nordschleife
07 Apr 2019 21:27 #553377
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Zurück am Camp machten wir eine Frühstückspause mit Wildschinken, Käse, Brot und Rosinenbrötchen mit Marmelade.

von Karin:


Da wir uns mal wieder nicht losreißen konnten, blieben wir noch ein wenig im schönen Mukolo-Camp. Ruth fand den einen oder anderen Schmetterling,

Common Dotted Border (Danke an Matthias)



links: männlicher Banded Gold Tip, rechts: weiblicher Queen Purple Tip (besten Dank an Matthias)



Uwe eher die, die es noch werden wollten. Unter einem Unterlegbrett entdeckte er eine interessante Raupe. Mit ihren langen Haaren erinnerte sie uns an eine Miniatur-Kehrmaschine.





von Karin:


Graukopfwürger



Selbsthilfegruppe der punktlosen Marienkäfer



Schließlich zahlten wir unsere Rechnung und erfuhren, dass das Camp acht Angestellte hat und seit zwei Jahren existiert. Wir hatten zuvor im Gegensatz zum Mavunje Camp noch nicht so viel davon gehört. Es hat uns ausgesprochen gut dort gefallen, denn die einzelnen Campsites liegen ein wenig durch Büsche und Bäume voneinander getrennt und haben einen schönen Ausblick. Die Besitzer waren sehr freundlich, und wir durften uns frei im Gelände bewegen, welches viele Möglichkeiten bietet, verschiedene Vögel zu entdecken.



Auf direktem Weg fuhren wir dann ohne Pause nach Divundu



und kamen gegen halb vier bei der Shametu River Lodge an. Wir erhielten Campsite Nummer 3, wo wir uns nur kurz aufhielten.

Amethystglanzstar (Männchen und Weibchen)





Während Karin und Peter dort blieben, zog es uns noch für zwei Stunden in den Mahango. Der Park ist relativ klein und übersichtlich, aber recht wildreich, und wir haben dort immer viel entdecken können. Gleich zu Beginn sahen wir eine Rotschopftrappe.



Direkt neben dem Weg ließen sich zwei Elefanten ihr Abendbrot schmecken. Unbeeindruckt von den langen Dornen umwickelten sie die Äste mit ihrem Rüssel, rupften sie vom Baum und stopften sie sich ins Maul, als gäbe es nichts Besseres.



Wir fanden viele Impala, Warzenschweine, Zebras, Leierantilopen, Gnus und Giraffen. Allesamt nicht im besten Licht oder ziemlich weit entfernt. Auf den Schwemmebenen am Okavango standen einige Büffel bis zum Bauch im Grünzeug und fraßen. Außerdem gab es die verschiedensten Wasservögel: Reiher, Kiebitze, Witwenenten, Nimmersatt-Störche, Klunkerkraniche und Sporengänse.
Die meiste Zeit standen wir einfach nur irgendwo herum und beobachteten entweder vom Auto aus und später auch zu Fuß am großen Baobab das Kommen und Gehen der Tiere. Zwei Riedböcke jagten hintereinander her und störten für kurze Zeit die Ruhe.











Sporengänse



Das Nachmittagslicht war wunderschön, und wir genossen die entspannte Fahrt auf der guten Schotterstraße. Auf dem Rückweg begegneten wir noch einer Gruppe Kudus, bevor wir dann kurz vor Sonnenuntergang den Park wieder verließen.





Gegen halb sieben waren wir wieder auf unserem Campingplatz, duschten und gingen mit Karin und Peter zum reservierten Abendessen der Lodge. Wir freuten uns, dass wir nicht selbst kochen mussten. Das Dinner war sehr gut, aber gegen Ende wurde es uns in den offenen Räumen etwas kühl. Daher saßen wir nach dem Essen auch nicht mehr allzu lange beisammen und verschwanden schon bald in unseren Zelten.



Kilometer: 279
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16 Apr 2019 20:13 #554214
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Tag 29 – 11. August 2018 – Mahango und Shamvura

Shametu Lodge, Divundu – Shamvura Camp

Ein langer Safari-Tag stand bevor. Wir standen einigermaßen früh auf, kochten Kaffee und Tee, aßen dazu Rosinenbrötchen mit Nutella und Marmelade und packten unsere Sachen zusammen. Die ersten Vögel schwirrten auch schon in den Bäumen umher.

Bindennektarvogel



Peter lief zur Rezeption und zahlte. Dann brachen wir auf zum Mahango-Park. Als wir kurz hinter dem Lodge-Gelände anhielten, um einen Elsterwürger zu fotografieren,



kam ein Junge ans Auto gelaufen und bettelte uns ziemlich offensiv an: „I am hungry. My mother is dead. Please help me.” Solche Situationen sind uns immer sehr unangenehm, und wir fuhren schleunigst weiter.
Beim Park bezahlten wir die Eintrittsgebühr, und die Dame an der Rezeption riet uns, zunächst in den Westteil des Parks bis zum Wasserloch zu fahren.



Da wir bereits letztes Jahr dort gewesen waren, folgten wir diesem Hinweis und fuhren die 10 Kilometer nach Westen.



Auf der Strecke sahen wir viele Gabelracken,



und einige Pferdeantilopen, die aber selten stehen blieben und meist sofort verschwanden, wenn wir anhielten. Wir mögen diese Antilopen mit ihrer ausgesprochen schönen Gesichtsmaske, dem hellen Augenkranz, den langen Ohren und der aufrecht stehenden Mähne sehr. Regelmäßig hatten wir auch bei früheren Besuchen im Mahango immer mal wieder welche zu Gesicht bekommen und insgeheim darauf gehofft, auch heute wieder Glück zu haben. Schon jetzt waren wir daher sehr zufrieden, diesen Weg eingeschlagen zu haben.



Schon von weitem sahen wir etwas später einige größere Vögel in den abgestorbenen Ästen der Bäume in der Nähe der Pad sitzen. Es waren verschiedene Geier, die sich ihr Gefieder in der Sonne wärmten und beratschlagten, in welcher Richtung sie sich – wenn die Thermik ausreichend wäre – auf die Suche nach einer Mahlzeit machen würden. Ein junger Gaukler hatte sich auch unter die Truppe gemischt.



Wollkopfgeier



Als wir langsam weiterrollten, erhoben sich einige der vielen Weißrückengeier mit kräftigen Flügelschlägen in die Luft und starteten ihren Frühstücksspähdienst.





Auf dem verbrannten, stoppeligen Boden trippelten Kronenkiebitze herum. Wir können uns noch gut erinnern, wie häufig wir sie bei unserem ersten Urlaub im Etosha fotografiert haben. Da es sie aber so häufig gibt, fährt man zunehmend achtlos an ihnen vorbei. Eigentlich schade, denn sie sind wirklich hübsch.



Bis zum Wasserloch entdeckten wir noch einen kleinen Junggesellentrupp Kudus. Dieser tat uns aber nicht den Gefallen, aus den Büschen herauszutreten, und das ein oder andere Tier linste nur versteckt zwischen Ästen hervor.



An der Wasserstelle fanden wir zu unserer großen Freude eine weitere Pferdeantilope, auf der vier Rotschnabelmadenhacker herumturnten.







An einer Pfütze saß ein junger Sparrowhawk.



Zwei Meyer’s Parrots löschten ihren Durst, Glanzstare, Tauben, Girlitze und Angola-Schmetterlingsfinken tranken ebenfalls. Es war ein ständiges Landen und Abfliegen.

Rotschulter- und Amethystglanzstar



Wir sahen dem regen Flugverkehr eine gute halbe Stunde lang zu. Es war spannend zu beobachten, wie die ganze Vogelschar sofort aufgeschreckt das Weite suchte, sobald sich ein junger Gabarhabicht blicken ließ.



Nach einiger Zeit kehrten wir um und fuhren zurück in den Ostteil des Parks. Kurz vor der Hauptstraße entdeckten wir noch eine Herde Rappenantilopen, von der die meisten Tiere ruhend in der Sonne lagen.



Da wir erst am späten Vormittag an den Fluss kamen, war das Licht mit dem vom gestrigen Nachmittag nicht zu vergleichen. Dennoch sahen wir wieder viele verschiedene Vögel.

Schwalbenschwanzspint



Am Okavango hockte eine große Gruppe Schieferreiher im flachen Gewässer im Gras und formte mit ihren Flügeln eine Schattenglocke. Immer wieder flogen die letzten fünf Vögel der Gruppe auf, um sich ganz vorne anzustellen. Sie schienen da ihr ganz eigenes System zu verfolgen. Leider waren sie ziemlich weit weg, denn dieses Schauspiel hatten wir noch nie zuvor beobachten können.



Wir haben uns hier für den Senegaltschagra entschieden, da die dunkleren Flecken an der Schulter weiter hinauf gehen als beim Damaratschagra. Ob der Scheitel schwarz oder doch eher braun ist, lässt sich leider auf diesem Foto nur schwer beurteilen. Liegen wir richtig?



Sobald wir einen Moment anhielten, konnten wir wieder ein paar weitere Vögel entdecken.

Angolaschmetterlingsfink





Zwergspint



Straußenmama mit Nachwuchs









Gerne wären wir noch länger geblieben und mussten uns schließlich losreißen. Beim großen Baobab trafen wir Karin und Peter wieder, die es sich dort mit ihren Stühlen bequem gemacht hatten. Da es schon nach Mittag war, fuhren wir nur noch bis zur Hauptstraße und dann zurück zum Parkeingang.
Letzte Änderung: 16 Apr 2019 22:26 von Eulenmuckel.
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16 Apr 2019 20:18 #554215
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In Divundu tankten wir die Autos voll und fuhren weiter nach Westen. Ruth und Karin hatten neben der Tankstelle noch ein paar Kleinigkeiten eingekauft: Getränke, Zwiebeln und Krapfen. Zum Glück war die Tagesetappe heute nur kurz, und so erreichten wir gegen 14:00 Uhr das Shamvura-Camp. Die Besitzerin Charlie begrüßte uns. Wir machten es uns auf dem Campingplatz Combretum bequem und stellten die Autos in den Schatten. Karin und Ruth legten sich ein wenig hin, Uwe sicherte Fotos, und wir aßen ein paar Brote.





Die Zeit verging schnell, und gegen halb vier erschienen wir wieder an der Rezeption, um mit Mark Paxton eine Birding-Bootstour zu machen. Mark war – nett ausgedrückt – ein wenig speziell. Ohne uns richtig zu begrüßen, stiefelte er auch sogleich los Richtung Bootsanleger. Als wir ihn darauf hinwiesen, dass unsere Freunde noch fehlten, störte ihn das wenig, und er drosselte sein Tempo kaum. Wir liefen in größer werdendem Abstand hinter ihm her und waren erleichtert, als wir Karin und Peter bald hinter uns erblickten. Völlig selbstverständlich sprangen vier Hunde mit an Bord des kleinen Bootes, und uns Vieren war sofort klar, dass wir das nicht in Frage stellen würden, denn sonst wäre unsere Bootsfahrt mit Sicherheit ausgefallen. Zum Glück hatten wir weder eine Allergie, noch Angst vor Hunden, und Ruth zuckte auch nur ganz kurz zusammen, als ihr das Labrador-Kalb, welches auf der Rückbank Platz genommen hatte, von hinten den Arm abschleckte.
Wir beschlossen, uns mit den Vierbeinern zu arrangieren und uns nicht die Laune verderben zu lassen, was gar nicht so einfach war, denn zwei von ihnen waren hyperaktiv und rannten unaufhörlich von vorne nach hinten und wieder zurück. Dann war es doch besser, dem Kameraden den Sitzplatz zu opfern und sich gelegentlich ansabbern zu lassen. Durch einen schmalen und brackigen Kanal fuhren wir in den Hauptarm des Kavango-Flusses.



Riedscharbe



Elsterwürger



Schnell stellte sich heraus, dass Mark sich nicht nur mit Vögeln ganz gut auskennt, sondern eine echte Koryphäe auf diesem Gebiet ist. Im Flug konnte er Vögel bestimmen, die wir ohne Buch noch nicht einmal in Ruhe hätten nennen können. Er entdeckte jeden noch so kleinen Piepmatz, der sich zwischen Halmen versteckt hatte und legte auch bald seine grummelige Art ab, als er merkte, dass wir uns wirklich sehr für Vögel interessieren. Nach einer Weile fragte er uns sogar, was wir gerne sehen würden. Ruth nannte ihm den Nachtreiher, woraufhin er sich erkundigte, welchen genau. Ruth antwortete mit dem selteneren White-backed Night Heron, womit der Test augenscheinlich bestanden war. Mark hatte erst ein wenig mit uns warm werden müssen, war noch immer nicht der große Alleinunterhalter, was auf einer Birding-Tour aber auch nicht ein absolutes Muss ist.

Kormorane



Purpurreiher







Am Ufer weideten Rinder, Frauen wuschen sich und ihre Wäsche, und ein paar Kinder winkten uns zu, als wir vorüberfuhren.





Wassertriel



Nachtreiher (Black-crowned Night-Heron, das nicht ganz so seltene Exemplar)



Ist das ein Jungvogel vom Green-backed oder Black-crowned?



Wir kamen an der größten Kormoran-Kolonie vorbei, die wir je gesehen haben. Unzählige dieser dunklen Vögel saßen auf Ästen oder am Ufer.

Glückliche Kormorane



Wie sich herausstellte, war unsere Bootstour für die armen Vögel kein wirklicher Glücksfall. Obwohl wir nicht in unmittelbarer Nähe vorüberglitten, flogen einige von ihnen auf und ließen sich auf dem Wasser nieder.



Diese Chance ließen sich die Krokodile nicht entgehen. Wir machten große Augen, als erst einer, dann ein zweiter und schließlich ein dritter Vogel im Rachen einer großen Echse verschwand. Leider machten gerade in diesem Augenblick die Hunde einen solchen Rabatz, dass das Boot schaukelte und wir bei der Wackelei keine vernünftige Aufnahme hinbekamen.

Unglücksraben-Kormoran





Mit einem Happs waren die Vögel im Schlund verschwunden, und Mark wollte auch nicht noch einmal umdrehen. Kein Wunder, sonst gäbe es wahrscheinlich spätestens nach den nächsten zehn Touren keinen einzigen Kormoran mehr.

Vielleicht ein Bruchwasserläufer?



Wassertriel



Scherenschnabel



Purpurhuhn



Seidenreiher



Lange standen wir bei einer Hippo-Familie, die es sich auf einer Sandbank gemütlich gemacht hatte. Die Tiere behielten uns im Auge, und Mark hielt respektvoll Abstand.











Dieses kleine Fettpummelchen hat irgendwie ein bisschen zu viel Haut.



Es wurde herzhaft gegähnt, und nach und nach ließ sich ein Familienmitglied nach dem anderen ins Wasser plumpsen.













Als nach einer Weile dieser gut gelaunte Kerl hinter uns auftauchte, wir seine Zähne bestaunen durften und er rasch auf uns zukam, warf Mark lieber den Motor an, und wir suchten das Weite.





Nimmersatt



Scherenschnabel



Nimmersatt



Auf einer Sandbank machten wir Pause, genossen den Sonnenuntergang und tranken etwas.

Für die liebe Bele ;)




von Karin:




Nach Sonnenuntergang machten wir uns schnell auf die Rückfahrt ins Camp. Wir waren froh, warme Jacken dabei zu haben, denn es wurde bald kühl. African Skimmer flogen um uns, und kurz erblickten wir tatsächlich auch noch den zweiten Nachtreiher. Leider war es schon viel zu dunkel, um zu fotografieren.



In völliger Dunkelheit erreichten wir schließlich die Einfahrt in den brackigen, kleinen Kanal zum Camp. Ein echtes Wunder, wie Mark die Stelle hatte wiederfinden können. Für uns sah das Schilf hier ebenso aus wie zehn Meter weiter hinten oder vorne. Für einen kurzen Augenblick leuchtete Marks Lampe beim Passieren des Kanals einen Vogel an. Und wieder war es einer der seltenen Night Herons.
Voller Eindrücke stiegen wir schließlich leicht schwankend aus dem Boot. Es war eine sehr abwechslungs- und lehrreiche Bootsfahrt, die wir allerdings nur empfehlen können, wenn die persönliche Toleranzgrenze für ein ständiges Taptaptap von Hundepfoten sehr weit oben angelegt ist.
Während Uwe das Essen zubereitete, ging Ruth duschen. Das Wasser aus dem Hahn roch stark nach Eisen, und Ruth stand vor der Entscheidung Hundesabber am Arm oder Duschgel und Haarwaschmittel mit Eisenaroma? Sie entschied sich für die Dusche. Danach duftete sie wie ein frisch geschlüpfter Roboter, und alle anderen waren sich einig, auf die Dusche zu verzichten. Schließlich waren sie ja auch nicht vom Hund abgeleckt worden.
Zum Abendessen gab es gefüllte Butternut-Kürbisse, Folienkartoffeln und Bratwurst. Das Essen war sehr gut.



Anschließend schrieben oder malten wir im Dunkeln noch ein wenig mit unseren Taschen- oder Stirnlampen, da wir keine Nachbarn hatten, die wir damit hätten stören können. Wir hatten viel Spaß dabei, auf dem Platz herum zu hüpfen. Diesmal beteiligte sich auch Peter an unseren kreativen Ergüssen. Dabei war es uns ein völliges Rätsel, wie es ihm gelang, das blaue Ufo in den Himmel zu zaubern.









Wir saßen noch ein wenig beisammen, erinnerten uns an die gemeinsamen vier Wochen und freuten uns über die vielen schönen und besonderen Erlebnisse.





Kilometer: 167
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30 Mai 2019 19:41 #557736
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Tag 30 – 12. August 2018 – Ende der Flusstour

Shamvura Camp – Maori, Grootfontein

Da heute außer dem Transfer nach Grootfontein nichts auf dem Plan stand, krabbelten wir erst spät aus dem Zelt. Bei der ersten Tasse Kaffee suchten wir aus unseren Fotos ein paar Vögel heraus, die wir bislang nicht bestimmen konnten. Mark Paxton hatte uns hierbei seine Hilfe angeboten.
Wir frühstückten in Ruhe und tranken gemütlich Kaffee. Ruth konnte wie immer nicht so lange still sitzen und kroch ein wenig durch das angrenzende Gesträuch. Sie erwischte nicht besonders viel, denn die Vögel waren sehr scheu und die Vegetation zudem dicht und hoch, so dass ein unauffälliges, zügiges Anpirschen kompliziert war.



Gelbsteißbülbül



Abgelenkt durch seine fette Beute, eine Hummel, die er mehrfach laut auf einen Ast schlug, ließ ein Trauerdrongo dann doch noch ein Foto in schönem Morgenlicht zu.



Wir packten zusammen und fuhren zur Rezeption. Während Peter die Rechnung bezahlte, zeigten wir Mark die Fotos. Er konnte wirklich alle Vögel bestimmen, lediglich bei einem Shrike schwankte er zwischen zwei sehr ähnlichen Spezies. Auch bei Schmetterlingen kannte er sich bestens aus. Es ist schon sehr beeindruckend, einen Profi-Birder kennenzulernen. Noch besser ist es allerdings, mit einem befreundet und demnächst wieder gemeinsam auf Pad zu sein. ;)
Hinsichtlich der Vogelsichtungen hat uns die gestrige Bootsfahrt sehr gut gefallen. Die Campsite würden wir jedoch nicht uneingeschränkt empfehlen. Unser Stellplatz „Combretum“ war sehr staubig. Das Wasser ist stark eisenhaltig und riecht dementsprechend. Ruth bekam den Geruch nach der Dusche am Vorabend vorerst nicht mehr aus den Haaren.



Als wir auf die Straße einbogen, sahen wir einen kleinen Esel, der völlig irr ständig im Kreis herumrannte. Wir hielten kurz und schauten seinen Sprüngen und Hopsern zu.



Dann machten wir uns auf den Weg weiter nach Westen, verließen den Caprivi-Streifen und damit die Region der Flüsse, an denen wir uns in den letzten Wochen herumgetrieben hatten. Tschüss, Hippos! Die Fahrt war recht eintönig und führte schnurgeradeaus. In Rundu wollten wir eigentlich bei Wimpy halten und eine Fritten-Pause einlegen. Leider gab es das Schnellrestaurant an der Tankstelle aber nicht mehr. Uns fiel auf, dass die Stadt mit jedem Jahr wächst. Entlang der Ausfallstraßen stehen immer mehr und immer länger Wellblechhütten, Bars und kleine Geschäfte. So rutschten wir zügig an zahlreichen mehr oder weniger bestückten, in Stand gehaltenen oder zerfallenen kleinen Shops vorbei,



verzichteten auch diesmal auf den Besuch der einladenden Friseur-Hüttchen (Ruth sieht sich nach der abgehakten Mopane-Raupe-Probier-Challenge nach einer neuen Herausforderung um und zögert bisher nur aus dem Grund, dass ihre Haare schon fusselig genug sind),



ließen sämtliche Pubs und Shebeens links und rechts liegen



und erfreuten uns wieder einmal im Vorbeifahren an den bunten Bildern des afrikanischen Zusammenlebens.







Nachdem wir auf halber Strecke den Veterinärzaun passiert hatten, waren keine Menschen mehr entlang der Straße unterwegs. Ab sofort fuhren wir wieder durch eingezäuntes Farmland. Da wir uns keine Pause gegönnt hatten und zügig gefahren waren, erreichten wir das Camp Maori schon vor 14.00 Uhr. Wir waren die einzigen Gäste auf dem Campingplatz und konnten uns breit machen. Wir schlugen das Lager auf, duschten, sicherten Fotos und aßen ein paar Brote mit Wildschinken. Dann besichtigten wir den Garten von Conni und Peter, aßen zwei Kumquats vom Baum und probierten die süßen und unglaublich leckeren Maracujas, die uns Peter geschenkt hatte.

Bradfieldtoko



Während Karin und Peter zum Spar nach Grootfontein fuhren, um für die kommenden Tage einzukaufen, erstanden wir in Peters Souvenirladen einen Tischläufer für Karin, die in ein paar Tagen Geburtstag hat. Der Nachmittag war entspannt und sehr warm. Zum Sonnenuntergang stiegen wir auf den Turm und stießen auf die vergangenen vier Wochen an. Wir hatten eine traumhafte gemeinsame Zeit zu viert mit so vielen tollen Erlebnissen. Leider trennen sich morgen unsere Wege.



Zum Abendessen machten wir wieder mal Pizzen. Eine brachte Ruth Conni und Peter. Schnell wurde es kühl, und wir setzten uns an unserem letzten gemeinsamen Abend mit Karin und Peter noch etwas ans Feuer.

Kilometer: 379
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02 Jun 2019 16:08 #557881
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Tag 31 – 13. August 2018 – Transfer nach Swakopmund

Maori, Grootfontein – Meikes Gästehaus, Swakopmund

Der maorische Esel Anton war so lieb, uns bin zum Sonnenaufgang schlafen zu lassen. Er schrie erst, als wir bereits aufgestanden waren. Vielleicht war er uns deshalb so wohlgesonnen, weil Ruth ihm abends zwei Möhren geschenkt hatte. Morgens bekam er noch ein paar Äpfel.
Bemerkenswert war, dass es am Morgen mit 14 Grad sogar etwas wärmer als am Abend war. Wir setzten uns in die Sonne und frühstückten, brieten Speck und Spiegeleier. Anschließend aß Uwe noch Müsli mit den süßen Maracujas.



Das Einpacken ging relativ schnell, das Verabschieden von Peter und Conny wie immer nicht. Außerdem nötigte Peter uns, erneut in seinem Souvenirshop vorbeizuschauen. Die Österreicher kauften sich dort mit ein paar Postkarten und Briefmarken frei, wir erwarben eine Makalani-Nuss. Zwischendurch wurde Uwe schon etwas ungeduldig. Aber gegen halb elf waren wir so weit, und der unausweichliche Abschied von Karin und Peter stand bevor. Wir umarmten uns und wünschten uns gegenseitig gute Pad. Mit den beiden hat es uns sehr viel Spaß gemacht. Wir gaben Karin noch ihr Geburtstagsgeschenk für in ein paar Tagen mit.
In Grootfontein tankten wir wie immer an der Total-Station und fuhren weiter. Nach einigen Kilometern erreichten wir eine Baustelle. Da die Straße offensichtlich gesperrt war, warteten wir brav hinter den Pylonen.



Es tat sich jedoch nichts. Die beiden Straßenbaumitarbeiterinnen würdigten uns nur eines kurzen Blickes, ließen sich sonst aber nicht aus der Ruhe bringen. Nach drei Minuten Wartezeit begannen wir uns zu fragen, wie es denn nun weitergehen würde. Waren wir vielleicht unsichtbar, musste erst der nichtvorhandene Gegenverkehr passieren, sollten wir wohl einmal aussteigen? Man will ja nicht ungeduldig erscheinen, wird aber genau das mit zunehmender Wartezeit dann doch. Nachdem alle SMS versendet waren, oder vielleicht hatte die Dame in der orangefarbenen Weste auch nur die ganze Zeit auf ihre Handy-Stoppuhr geschaut, um den exakten Augenblick zum Schilddrehen nicht zu verpassen, schlenderte die eine Arbeiterin schließlich zur Absperrung, schob sie zur Seite und bedeutete uns durch ein gelangweiltes Nicken, dass wir die Fahrt nun fortsetzen konnten. Glück gehabt, wir waren schon kurz davor gewesen, unser Zelt und die Campingstühle aufzuklappen.
In Otavi kamen uns aus der Stadt plötzlich Karin und Peter entgegen. Sie hatten wohl im Ort noch etwas eingekauft. Bis Otijwarongo fuhren wir noch hintereinander her, dann trennten sich endgültig unsere Wege. Wir nahmen die C33 nach Südwesten.



Die Strecke führte meist entlang von Farmen. Vögel saßen auf Stromleitungen. Nachdem wir bei Karibib auf die B2 abgebogen waren, nahm der Verkehr deutlich zu. Mit Annäherung an die Küste sank auch die Temperatur stetig. Swakopmund erreichten wir aber bei Sonnenschein. Sobald wir in die Windhoeker Straße einbogen – die interessanterweise gar nicht nach Windhoek führt – und den gelben Häuserblock mit den Perlhühnern sahen, freuten wir uns sehr, wieder hier zu sein.





Meike begrüßte uns sehr herzlich und kochte Kaffee. Wir trugen unsere Sachen aus dem Auto in das Pensionszimmer und unterhielten uns in Meikes Wohnzimmer. Dann duschten wir und gingen zum Abendessen. Unsere Freundin hatte gekocht. Es gab eine Rote-Beete-Suppe und anschließend Oryx mit Pilzen, Schinken, Kartoffeln, Rosenkohl und Broccoli. Es schmeckte fantastisch. Wir erzählten viel und quatschten mit Klaus und Meike bis nach Mitternacht. Wir haben uns so auf die beiden gefreut. Wie schön, wieder hier zu sein.

Kilometer: 593
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05 Jun 2019 21:06 #558164
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Tag 32 – 14. August 2018 – Bummeliger Tag

Meikes Gästehaus, Swakopmund

Gestern Abend war es wirklich spät geworden. Wir hatten bis halb eins bei Meike und Klaus gesessen. Dementsprechend müde waren wir und schliefen etwas länger. Nach einer heißen Dusche gingen wir gegen viertel vor neun zum Frühstück. Dort gab es wieder alles, was es zu einem leckeren Frühstück braucht. Wir ließen uns reichlich Zeit. Dann brachen wir zu Fuß auf in die Innenstadt. Jedes Jahr kommen neue Souvenirläden und Cafes hinzu. Wir besorgten uns bei Cymot eine neue Grillzange, kauften für unsere letzten Campingtage das Permit für den Namib-Naukluft-Park, und Ruth fand in dem kleinen Laden neben dem Bojos-Cafe wieder mal einen Rock und zwei Oberteile. Außerdem erstanden wir noch ein paar andere Andenken und Mitbringsel.
Als wir keine Lust mehr hatten herumzulaufen, setzten wir uns vor das Cafe Slowtown und tranken Latte Macchiato und heißen Kakao. Dazu teilten wir uns ein Stück Schokoladenkuchen. Nachdem morgens der Nebel über Swakopmund gehangen hatte, kam nun die Sonne heraus. Der Kaffee war besonders lecker.



Wir liefen zurück zur Pension, und Uwe schaute sich schon mal ein paar Fotos unserer Reise an. Ruth fotografierte in der Zwischenzeit Vögel im Innenhof, die auf dem Wasserstein zum Baden kamen und anschließend in den angrenzenden Büschen ihr Gefieder trockneten und sich putzten.

Wellenastrild







Oranjebrillenvogel





Am späten Nachmittag fuhren wir zur Tiger Reef Bar am Meer und liefen zu dem kleinen See an der Swakopmündung, wo wir Pelikane, Reiher, Möwen und andere Wasservögel fanden.

Rosapelikane







Graureiher



Hartlaubmöwe





Dominikanermöwe





Grünschenkel?



Wir fotografierten, bis der Wind uns genügend durchgepustet hatte und wärmten uns zurück in der Pension mit Kaffee und Tee. Relativ früh liefen wir zum Abendessen ans Meer. Unser Tisch im Erker des Tugs mit Ausblick auf den Atlantik wartete bereits.





Beim Tug scheiden sich ja bekanntlich die Geister. Es ist wirklich immer ausgebucht, sehr trubelig und sehr laut, aber mit dem Essen waren wir bisher stets zufrieden. Da wir eh immer dasselbe dort essen, erwartet uns keine große Überraschung. Wir teilten uns drei Buschetta, aßen Blackend Fish (der so scharf ist, dass Ruth jedes Mal fast die Schnauze abfällt) und Kingklip, während am Nebentisch eine italienische Familie mit drei Kindern Einzug hielt. Zu unserer großen Freude untermalte das jüngste Familienmitglied unser Essen mit quietschenden Geräuschen, die seine Flip-Flop-Sohlen an den Fensterscheiben verursachten. Außer uns schien das aber niemand zu bemerken. Als sich der kleine Zappel-Spross schließlich zwischen unserem Stuhl und der Fensterscheibe in unsere Ecke vorgearbeitet hatte und begann, die Scheibe hinter Uwe anzuhauchen, zu bemalen und abzulecken, waren unsere Blicke dann doch so eindeutig, dass das Kind zurückgepfiffen wurde. Wieder mal kamen wir uns unentspannt, alt und spießig vor. Ruth muss sich da immer sehr zusammen nehmen, um nicht die Lehrerin raushängen zu lassen.
Zum Nachtisch bestellte sich Ruth einen Cocktail und Uwe den Schokoladen-Vulkan – ein frisch gebackener Brownie mit einer flüssigen Schokoladenfüllung. Dieser Nachtisch war nicht zu übertreffen, leckerer geht es nicht, klebriger und süßer allerdings auch kaum.



Und so schleppten wir uns einmal mehr nach einem Besuch im Tug völlig überfressen zurück in die Pension.

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