12.10. 2. Teil
Und dann sind da natürlich auch immer wieder Trockenflüsse, die Alles durchbrechen.
Der Kannenberg ist einer davon
hier halte ich an um dieses Szenario einmal einzufangen.
Ich stehe links neben meinem Auto und genieße noch die Landschaft, als auf der Straße ein Auto hält. Die Seitenscheibe fährt herunter und eine farbige Frau mittleren Alters fragt mich besorgt, ob etwas passiert sei? Ob ich Hilfe bräuchte? Ob etwas mit dem Wagen sei? Sie könne ihren Mann holen, die Farm wäre
nur 25 km entfernt, oder aus Aroab, jemanden holen, oder ...
Sie redet wie ein Wasserfall! Ich bin echt perplex! Ich bringe ein "Alles in Ordnung" hervor und hebe meine Kamera über die Motorhaube! Ich erkläre, dass ich ich nur mal kurz gestopt hätte um die wunderbare Landschaft zu genießen und einzufangen.
Sie ist sofort beruhigt lächelt mich an und fragt woher ich denn käme, wo ich denn schon gewesen sei, und wohin es denn noch gehen soll?! Und so kommt es noch zu einem richtig netten Gespräch mitten auf der Straße. Nach einiger Zeit verabschiedet sie sich und macht sich wieder auf den Weg. Ich winke ihr nach, steige ein und mache mich auch auf den Weg. Die Aufgeschlossenheit hier in Namibia ist für mich immer wieder wunderbar, in Deutschland kannst mit defektem Wagen irgendwo in der Pampa feststecken und keiner hilft dir, und hier ...
In Aroab lege ich an der kleinen Puma-Tankstelle eine kurzen Tankstop ein und springe noch schnell in den nahegelegenen Broncos Supermarkt und mache mich dann wieder auf in Richtung Rietfontein.
Auf einer Anhöhe kurz vor der Grenze halte ich noch einmal an, hole mein Fleisch aus dem Kühlschrank und verstaue es unter dem Sitz! Man weiß ja nie, wie sie an der Grenze gerade so drauf sind.
An der Grenze heißt es erstmal aus Namibia ausreisen, Formular ausfüllen, alle Papiere vorzeigen und alles abstempeln lassen. Dann wieder raus wo mich ein Angehöriger der namibischen Armee erwartet. Und jetzt kommt´s: Er nimmt sich meinen Pass und seine erte Reaktion ist: Ohh, you are a doctor!!! Meine Versuche zu erklären, das es sich um einen PHD handelt, dass ich Naturwissenschaftler bin und kein Mediziner, lässt ernicht zu! "YOU ARE A DOCTOR!!!" Ich sehe schon vor meinem inneren Auge wie er mich zu einem Schwerverletzten führt, den ich zusammenflicken soll!
Aber ...
umsonst Panik geschoben, er reicht mir den Pass zurück, wünscht mir eine gute Fahrt und öffnet die Schranke.
In Südafrika noch schnell die Einreise hinter mich bringen und dann geht es wieser los. Trotz meiner "Diskussion" hat das ganze nur gute 20 min gedauert, einige km später halte ich noch mal kurz an, und verstaue mein Fleisch wieder fachgerecht.
Die restlichen 140 km fließen nur so dahin, wobei es mir doch vorkommt, dass es hier im allgemeinen etwas grüner ist, als in Namibia.
Gegen 15:15 Uhr erreiche ich dann den Eingang zum KTP in Tween Riviern
Die Einreise Formalitäten mit Erklärung wo und wie, bezahlen des Pemits und der Schlüsselübernahme dauern mehr als 30 min, aber dann bin ich endlich drin.
Ich habe "Zimmer" Nr 30
Die Fahrt heute war doch recht lang, und entschließe mich dazu, nicht noch einen Rund in den Park zu machen sondern, es heute ruhig anzugehen. Ich beziehe mein Zimmer und laufe etwas durchs Camp. Ich kaufe noch Brot, Holzkohle und Anzünder fürs grillen,Postkarten und ein paar weitere Kleinigkeiten im Shop, und setze mich dann auf meine Terasse um die Karten für die Lieben daheim zu schreiben.