Nachdem wir in den letzten Tagen 1 Leoparden mit viel Glück und in großer Entfernung erspähen konnten, haben wir in der letzten Stunde 3 Löwen, 3 Geparden und einen Leo bestaunen dürfen. Wir sind happy und kommen mit dieser Stimmung in Mata Mata an.
Zuerst suchen wir den Shop auf, denn wir brauchen alle jetzt dringend etwas Süßes…
Auch im Einreisebereich ist man recht freundlich. Zwei deutsche Freundinnen sind wohl auch gerade dabei, ihre Einreisepapiere auszufüllen. Wir hatten für uns alle 4 bereits welche zu Hause ausgefüllt und als Vorlage mitgenommen. Finde ich auch für den Flieger recht praktisch, denn dann hat man alles beisammen und muss nicht extra nach den Pässen graben…
Dennoch haben Matthias und ich wieder ein bisschen zu tun. Jeder füllt einen Schein für sich und einen weiteren für einen Zwilling aus. Klappt aber alles ganz wunderbar und wir dürfen die Schranke nach Namibia zügig passieren. Es ist so ein bisschen wie Nach-Hause-Kommen… Hier klappt es auch wieder mit meinem Oshivambo…
Zur Kalahari Game Lodge ist es nicht weit. Es sind etwa 20 km von Mata Mata. Im Auto werden Pläne geschmiedet, wie wir den Rest des Tages verbringen wollen. Zumindest in einem sind wir uns alle einig: Auf das Löwentracking der Lodge verzichten wir. Unser verliebtes Löwenpaar kann eh nicht getoppt werden…
Wir fühlen uns so ein bisschen ins letzte Jahr versetzt, als wir bei der Twyfelfontein Lodge die Wüstenelefantentour geplant hatten und uns auf dem Weg dorthin eine große Elefantenherde sozusagen auf dem Weg entgegen kam. Auf die geführte Tour haben wir auch dort verzichtet…
Bleibt Zeit für andere Dinge! „Mensch ärgere dich nicht“ steht mal wieder auf dem Programm… Eigentlich soll gespielt werden… Dass das Thema uns auch so noch heimsuchen wird, ahnen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Bei Ankunft werden wir mit einem leckeren Drink begrüßt und haben beim Blick auf den Pool auch gleich eine Idee: Hier soll gespielt werden!
Jetzt aber erstmal zu unserer Unterkunft: Vom Platz her durchaus übersichtlich, aber sehr nett und gemütlich und hell eingerichtet…
Wir packen schnell unsere Sachen aus. Matthis und Lenni wollen sich gerade das Spiel greifen, als Matthias in den Raum fragt: „Hat jemand meine Tasche gesehen?“ „Nöö“, ist die fast einstimmige Antwort. Mein Mann läuft zurück zum Auto und wieder zum Zimmer und so langsam macht sich Unruhe breit…
In dieser Tasche befindet sich Matthias` Geldbörse samt Geld und Kreditkarte, die wir in Namibia benutzen. Ich überlege, wo wir die Tasche zuletzt hatten. In Mata Mata im Shop hat er noch bezahlt… Tja, und dann ging die Ausfüllerei der Ausreisepapiere los… Wir überlegen… und suchen… Finden tun wir sie allerdings nicht…
So bleibt nur die Möglichkeit, dass wir die Tasche in Mata Mata an der Grenze vergessen haben… In mir macht sich langsam Panik breit…
Ich habe auch eine Geldbörse dabei, aber weder EC noch Kreditkarte mitgenommen… Matthias will sofort nach Mata Mata, aber ich überlege weiter. Wir haben eine zweite Geldbörse, in der wir Geld deponiert haben. Das wäre doch schon mal was für den Notfall, ist meine Idee. Daran, die Tasche wieder zu bekommen, glaube ich nicht. „Wieviel Geld ist denn in der zweiten Geldbörse und wo ist sie?“, frage ich noch ganz naiv. Matthias` Antwort kann ich kaum fassen: „In der Tasche.“ „In welcher Tasche?“ „Na, in DER Tasche!“ So, unser Notfallportemonnaie befindet sich also ebenfalls in der verschwundenen Tasche… Okay… Wie praktisch… Jetzt bin ich kurz vor einem hysterischen Anfall…
Anrufen in Mata Mata… jetzt sofort… Handyempfang? Fehlanzeige…
Matthias fährt los und ich hechte zu der netten Dame, die uns empfangen hat und schildere ihr die Situation. Sie meint, sie würde mal ihren Chef anrufen. Ich warte… Sie kommt zurück und meint, ihr Chef sagt, dass die Tasche dort wohl noch sein würde. Das beruhigt mich jetzt nicht wirklich… Die Dame geht nochmal telefonieren. Ihr Chef würde in Mata Mata anrufen, wird mir gesagt. Okay, mehr kann ich jetzt von hier aus nicht tun. Ich nehme mir meine Geldbörse vor: 152,78 Euro und ein 200 Namibia-Dollar-Schein… Hmmm…
Als nächstes sind wir auf Bagatelle und dürften dort auch nicht verhungern…
Achje… Die Sonne scheint… Ich entscheide mich, das Beste aus der Situation zu machen… „Mensch ärgere dich nicht“ geht schließlich auch zu dritt und Matthias ärgert sich eh schon… Wir beginnen also unser Spiel am Pool.
Schließlich nähert sich ein Wagen und die Jungs rufen gleich: „Das ist Papa!“ Wir drei rennen förmlich los, bis wir sehen, dass Matthias seine Tasche schwenkt. Ich kann es kaum glauben!
Die Dame hinterm Tresen hat sie anscheinend entdeckt und weggestellt, nachdem jemand von der Lodge angerufen hat. Matthias hat sich natürlich erkenntlich gezeigt. Ich bin unendlich dankbar… Wir bedanken uns auch nochmal extra bei der Lodgemitarbeiterin für ihre Mühe.
Puh, das ist nochmal gut gegangen… Auch das ist Afrika…