THEMA: Nkosi Sikelele Africa - Mom & Daughter die Fünfte
24 Jun 2018 14:31 #524376
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Hallo ihr Lieben,
wir können es kaum glauben, aber drei Wochen Namibia sind nun schon wieder rum und wir sind am Donnerstag Abend nach ein paar Turbulenzen in Deutschland gelandet. Noch immer haben wir nicht alle großartigen Erlebnisse verdaut und hätte ich nicht all unsere wundervollen Begegnungen aufgeschrieben, hätten wir wohl die Hälfte schon wieder vergessen.

Es brauchte nun vier Anläufe und beim fünften Namibia-Urlaub haben wir endlich einen Teil der Ersttäter-Tour eingebaut. Ebenfalls eine Premiere sollte unser erster Mietwagen für die gesamten drei Wochen geben, die zwar einen holprigen Start hatte, dann aber ohne große Zwischenfälle verlief *toi toi toi*.



Die Wüste hat uns verzaubert, so gigantisch und beeidruckend hat sie sich uns präsentiert. Die sich immer wieder ändernde Landschaft hat uns fasziniert und dennoch sehnte ich mich in den ersten Tagen nach dem namibischen Busch.



Der Brandberg hat uns schwer beeindruckt und die erste Begegnung, ach - wenn nicht überhaupt DIE Begegnung, beschert, die uns die Tränen in die Augen trieb und mir einen meiner größten Träume erfüllte.



Robyn durfte natürlich auch nicht fehlen und Jutta hat uns wieder die schönsten Tage zum Erholen gezaubert - es war mal wieder wie Heimkommen.



Gerade Etosha hat uns wieder so einige Highlights geschenkt, die wir ohne unsere Bilder nicht mehr glauben könnten, wirklich erlebt zu haben. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber diesmal hat sich unser Besuch dort noch einmal gesteigert, sodass wir teilweise schon Muffensausen hatten, woher dieses ganze Glück kam. Ich kann es mir nur so erklären, dass all eure Sichtungsfeen, die ich mir netterweise ausborgen durfte, uns fleißig an diesen unglaublichen Tagen begleitet haben. Es war zwar eine wunderschöne Zeit, aber auch mächtig anstrengend für Petra als Fahrerin und mich als Späherin. Urlaub ist was anderes :D Spaß beiseite, wir haben auch dieses Jahr nicht bereut, wieder sechs Nächte Etosha gebucht zu haben.





Wir haben dieses Jahr auch bei unseren Kameras etwas aufgerüstet und hatten neben Petras Panasonic Lumix fz1000 noch unsere neue Sony RX10 M4 am Start. Ich musste mich erst etwas einarbeiten, da das Buch zur Kamera nicht rechtzeitig erschienen ist, aber nach einigen Versuchen klappte es immer besser und ich bin sogar zur Einsteiger-Birderin mutiert.



Also bitte nicht wundern, wenn sich manche Fotos unterscheiden, es wurde auch viel mit den iPhones geknipst.
Erstmals habe ich dieses Jahr manche Fotos auch etwas bearbeitet, da ich bei der Belichtung enorme Schwierigkeiten hatte, die bei diesem Kamera-Modell anscheinend sehr empfindlich ist. Aber vor lauter Begeisterung über die Bilder habe ich dieses Jahr wieder viel mehr fotografiert und habe dies nicht vor lauter Filmerei vernachlässigt. Dennoch kommt natürlich wieder ein Etosha-Film und ein kürzerer von uns beiden - same procedure as every year eben :)

Unsere Route:
01.06. Ankunft, Mietwagenübernahme, Okapuka
02.06. Desert Breeze, Swakopmund
03.06. Desert Breeze, Swakopmund, Living Dessert Tour
04.06. Desert Breeze, Swakopmund
05.06. White Lady Lodge, Brandberg, Uis
06.06. White Lady Lodge, Brandberg, Uis
07.06. Vingerklip Lodge
08.06. Robyn, Kamanjab
09.06. Robyn, Kamanjab
10.06. Robyn, Kamanjab
11.06. Eldorado, südl. vom Anderson Gate
12.06. Halali, Etosha
13.06. Halali, Etosha
14.06. Okaukuejo, Etosha
15.06. Okaukuejo, Etosha
16.06. Okaukuejo, Etosha
17.06. Sasa Safari Camp, Outjo
18.06. Omatozu, Okahandja
19.06. Omatozu, Okahandja
20.06. Trans Kalahari Inn, nähe Flughafen
21.06. Rückflug früh morgens, der zwei Tage vor unserem Urlaub noch vorverlegt wurde

In diesem Urlaub gab es auch etwas zu feiern, nämlich unser erstes Jubiläum von 5 Jahren Namibia und 5 Jahren Farm Robyn. Auch dieses Jahr hat sich Jutta mal wieder ein Arrangement ausgedacht, das uns nur die Köpfe schütteln ließ, so genial es mal wieder war.



Der Titel kommt übrigens daher, dass wir jeden Morgen in Etosha mit Helmut Lotti losgefahren sind und das unser Glücksritual war. Das Lied Nkosi Sikelele Africa bedeutet uns sehr viel und wir sangen es jeden Morgen mit Sonnenaufgang und träumten von einen erlebnisreichen Tag.

Drei Wochen auf engstem Raum mit der besten Mama Petra. Wir haben wieder Tränen gelacht, zusammen Tränen vergossen und gemeinsam jede einzelne Minute in diesem wundervollen Land genossen.

Danke Mama, dass wir das jedes Jahr gemeinsam erleben dürfen!



Mama Petra liest natürlich wieder fleißig hier mit und wir freuen uns sehr, unser Erlebtes mit euch teilen zu dürfen und so noch einmal durchleben zu können.

Liebe Grüße und Herzlich Wilkommen,
Laura & Petra
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25 Jun 2018 14:31 #524493
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31.05. / 01.06. 2018 // Abflug, Ankunft, Autoübernahme - Hallo Namibia!!

Wie die letzten Tage ist es sehr schwül heute. Mein Koffer ist schon seit dem Vorabend bei Mama Petra, damit meine beiden Katzen keinen Verdacht schöpfen, es ist der erste Urlaub, seit ich sie habe. Pünktlich werden wir von meinem Onkel abgeholt und es fließen nur ganz wenig Abschieds-Tränen bei mir.


Dieses Jahr schießt mein Onkel unser obligatorisches erstes Urlaubsfoto

Wir bleiben dieses Jahr verschont von bösen Omen und am Flughafen läuft auch alles rund. Unsere Platzreservierung wurde zwar vor einem Tag noch gecancelt, aber durch einen sehr engagierten Mitarbeiter bekommen wir noch unsere Wunschplätze. Wir haben diesmal kein auffälliges Handgepäck, dafür sind wir aber gut vorbereitet, sollten die Koffer wieder nicht mitfliegen. Diesmal muss ich zur Sprengstoffkontrolle und es ist außer uns niemand sonst bei den Kontrollen. Auch beim Boarding wird und wird es nicht viel voller. Wir kommen noch mit einem netten älteren Paar ins Gespräch und die Zeit vergeht schnell. Beim Einsteigen wird uns sofort klar, die Maschine wird wieder nur halb besetzt sein und freuen uns auf einen entspannten Hinflug.



Das Entertainment funktioniert natürlich wieder nur vereinzelt und der große Knaller kommt beim Getränke ausschenken: No Amarula, no Gin, everything's empty. :blink: Ähm... Das ist eigentlich eine Todsünde würde ich mal behaupten. Aber Moment, etwas Gin wird doch noch ausgegraben und die Stewardess schenkt Petra die letzten Tropfen ein. Ich lasse mir einen Weißwein geben, damit wir wenigstens mit irgendwas anstoßen können. (Wer sich noch an die Story vom letzten Jahr erinnert, als ich aus Versehen Gin im Busch gesoffen habe, weiß, dass mir jetzt Wein lieber ist) :laugh:

Beim Essen haben wir uns vorab für vegetarisch entschieden, was genau richtig war. Es gibt sogar frisches Obst.


Abendessen


Frühstück

Wir umfliegen ein Unwetter und landen wie immer pünktlich in unserem Seelenland. Eine Stunde später als sonst wegen der Zeitverschiebung, aber genau richtig für unseren ersten namibischen Sonnenaufgang (natürlich schon mit unserem Gepäck, das diesmal mitgeflogen ist) :)



Bei MTC besorgen wir uns eine namibische SIM Karte, die uns der freundliche Herr auch umgehend aktiviert - sehr nett! Der Europcar-Schalter ist genau gegenüber. Noch herrscht kein großer Andrang, allerdings zieht sich das Prozedere etwas, ihr werdet es kennen, für uns ist es eben neu. Die Mitarbeiter sind allerdings sehr nett und man ist sogar um diese Uhrzeit schon zu einem nettem Smalltalk aufgelegt. Gebucht hatten wir einen Renault Duster, bekommen allerdings einen Renault Kadjar, selbe Kategorie.
Wir marschieren zur Wagenausgabe und sind ein wenig aufgeregt. Hoffentlich nicht zu viele KM auf dem Tacho... Hoffentlich keine schlechten Reifen... Hoffentlich ist die Kiste in Ordnung...

Für alle, die genauso verunsichert sind wie wir beim ersten Mal Auto mieten, hier genau aufpassen:
Ein netter Herr im Anzug begrüßt uns und zeigt uns unseren weißen Kadjar. Auf den ersten Blick wirkt er länger als der Duster und mit eindeutig mehr Elektrik und Firlefanz, was kaputt gehen kann. Ob dieses Auto buschtauglich ist? Jedenfalls macht es äußerlich einen top gepflegten Eindruck. Auf den zweiten Blick erkennen wir, dass die Reifen ganz schön poliert und geschmiert wurden, damit man nicht sieht, wie extrem heruntergefahren diese sind. Noch sagen wir nichts, da wir uns unsicher sind. Aus einem Reisebericht eines Forumsmitglieds hat Petra behalten, dass der Drehschlüssel für die Reifen nicht passte und möchte dieses testen. Tadaaaa, er passt NICHT! :evil:



Der Mitarbeiter möchte Ersatz besorgen und als wir unter uns sind, werden wir uns immer einiger, mit diesen vier Schrottreifen definitiv nicht loszufahren. Rückblickend hätte ich davon wirklich mal ein Bild machen sollen.
Als er zurückkommt, eröffnen wir ihm, ein anderes Auto nehmen zu wollen und er hat noch einen beigen Kadjar anzubieten. Hier sehen zumindest drei Reifen gut aus und der vierte ist vergleichbar mit denen des ersten Wagens. Wir bestehen drauf, zumindest vorne rechts das Ersatzrad draufziehen zu lassen und werden zur Werkstatt geschickt. Der Mitarbeiter dort meint sofort, der Reifen wäre ohnehin finished und wir bekommen einen neuen. Prima - also hätte man uns bei dem ersten Wagen mit 4 finished-ten Reifen losfahren lassen :evil:



Leute, seid hartnäckig und besteht auf eure Sicherheit!

Das Ganze dauert somit etwas länger, aber gegen 9:30 Uhr sind wir endlich On the Road again :silly: Juhuu!
Unser erstes Ziel liegt gar nicht weit weg vom Flughafen, es geht zu Heike auf Hohewarte frühstücken! Wir fahren Richtung Dordabis und biegen in die Einfahrt zu Hohewarte ab. Es begrüßen uns Mav, Lalandi, Jack und Shandy (Heikes Pferde) am Zaun und wir staunen nicht schlecht über den neuen hohen Sicherheitszaun um das Gelände. Wir klingeln und hören von oben einen ohrenbetäubenden Alarm - aha, das meinte Jutta also, als sie uns davon mal berichtete. Das Tor öffnet sich und wir freuen uns sehr, dass das Treffen mit Heike zum Frühstück hier klappt.



Es werden die neusten News aus dem Busch und der Heimat ausgetauscht und danach gewohnt lecker gefrühstückt. Wir genießen unser erstes Game in Form von Heikes hervorragendem Rauchfleisch. Die Zeit vergeht viel zu schnell und gegen 11 Uhr fahren wir weiter. Im Laufe der Zeit, kommt uns in den Sinn, dass unser Auto so dermaßen rumzickt, was die Technik von Touchdisplay und Bedienungstasten angeht, dass es nur eine Frau sein kann.

Darf ich vorstellen? Unsere Katja:



In Windhoek sind einige Ampeln ausgefallen und wir sind komplett überfordert, weil jeder natürlich fährt, wie er will. Zum Glück gibt es nur ein paar wenige solche Situationen und wir sind recht flott auf Okapuka. Dort wird das Eingangstor streng bewacht, da hier zwei weiße Zweihörnchen leben. Ich habe mich dafür entschieden, diese Tiere nicht mehr bei ihrem Namen zu nennen, zum Schutz im Internet.

Auf dem Weg zum Hauptgebäude begegnen uns schon die ersten Warzenschweine, oder wie Rodney sie gerne nennt, Hitradio Namibia, mit ihren süßen Antennen. Die Rezeption und der Bar Bereich machen einen super gemütlichen Eindruck und es gefällt uns hier. Wir bekommen Zimmer 14, was sich als das schönste herausstellt, denn es ist das letzte und liegt schön am Busch.



Nun heißt es erst einmal ankommen, frisch machen und in Ruhe die Koffer aus- und umpacken. Da hier Rappenantilopen beheimatet sind, möchte ich gerne einen Gamedrive machen und Petra ist natürlich dabei. Vorher bestellen wir uns in der Bar Rock Shandys, die gut zischen.





Hier laufen in sicherer Distanz Schweinchen auf dem Rasen herum und Strauße pieken sich ihr Futter aus dem Gras. Sie kommen irgendwann so nahe, dass ich mein erstes "Birderfoto" ( :laugh: ) machen kann.






Und gleich noch eins

Der Gamedrive startet pünktlich und soll unser erster Deutschsprachiger Gamedrive werden - naja, sagen wir mal, nicht nur wegen der Sprache ist dieser Drive nicht sehr namibisch. Alleine von der Aufmachung der anderen her ist dies ein Gamedrive, der genauso in einen Safaripark hätte stattfinden können. Die junge Fahrerin erklärt uns die Standard Fakten über die verschiedenen Huftiere und hat einen großen Eimer Pellets neben sich stehen. Uns schwant es bereits. Der Rest unserer Gruppe besteht aus Familie Hummeldumm und zwei sehr Mode avisierten jungen Damen in weißen Jeans und Seidenblusen, dazu Ballerinas. Zuerst glaubten wir überhaupt nicht, dass sie mitfahren würden.

Nun ja, wir sehen die üblichen Verdächtigen, erfahren, dass Streifengnus nur „angeblich“ in der Sonne blau schimmern würden und fahren Fotostation für Fotostation ab. Die Erklärungen zu den einzelnen Tieren sind sehr laut und ich muss mich wundern, dass die Tiere nicht die Flucht ergreifen. Ich halte allerdings nur Ausschau nach meinen heiß ersehnten Rappenantilopen.







Dann endlich kann ich sie an ihren markanten Hörnern ausmachen und freue mich sehr, sie gefunden zu haben. Nach einiger Zeit vergeht meine Freude allerdings, da es wohl eine Garantie ist, diese einzige Gruppe hier zu finden, da sie genau wissen, dass es nun Pellets gibt. Sehr schade und ich packe die Kamera schnell beiseite. Die Tiere sind direkt neben dem Auto und werden gefüttert. Es ist einfach nicht unser Ding. Die Kleine Gruppe besteht aus aus einem Bullen, drei Kühen und drei Jungtieren. Das ganz junge kalb ist irgendwo versteckt.
Immer mehr Schweinchen wollen auch etwas vom Kuchen abhaben und freuen sich über die Pellets.









Die restlichen Mitfahrer finden dieses Erlebnis toll, wir leider nicht so - schade!
Wir fahren weiter und können nun ein paar Aufnahmen von Hartebeestern vor diesem wunderschönen Bergmassiv machen. Ich habe mit der neuen Kamera noch etwas zu kämpfen, aber Petra gelingen schöne Aufnahmen.





Man könnte meinen, nun genießen wir den Gamedrive, aber weit gefehlt. Dauernd klingelt das Handy der Fahrerin. Ruhe ist etwas anderes, aber das ist angesichts der herrschenden Lautstärke sowieso irrelevant. Ich nutze allerdings jede Gelegenheit, die Kamera zu testen und Einstellungen zu verfeinern - dazu ist der Drive super!




Hier sieht man die Nähe zur Straße, was das Buschfeeling entgültig übern Haufen schmeißt

Plötzlich platzt es aus Herrn Hummeldumm raus: "Da, schau mal!". War dort tatsächlich gerade ein sehr seltenes namibisches Tier in den Büschen? Schade, es ist zu schnell für unsere Augen, hätten wir doch so gerne dieses „Rehkitz“ gesehen! Aber hey, laut Herrn Hummeldumm war es da! Das schwer anzutreffende und sehr heimliche namibische Reh.

Immerhin beantwortet die Fahrerin alle Fragen gerne und erklärt uns, dass Leoparden hier ungefähr 148 Tiere im Jahr reißen und die hier lebenden Krokodile vor einiger Zeit den Berg hochgeklettert sind, weil der Flusslauf nachgelassen hat. Außerdem hätten Wasserböcke Duftdrüsen, die ätzendes Sekret im Wasser absondern können, um nicht von Krokodilen erwischt zu werden... Wir sind uns unsicher, ob wir hier gerade wirklich veräppelt werden.

Nun suchen wir aber nach dem Highlight des Drives, den beiden Zweihörnchen. Wir müssen wenden und die Fahrerin hängt wiederum am Handy. Sie setzt zurück und wir hören nur ein durchdingendes „Aaauuaaa“. Tja, die weißen Blusen in der letzten Reihe sind dahin, dank Hackibusch. Wir stehen aber auch gefühlt mit dem halben wagen im Gestrüpp. Es folgt eine kurze Entschuldigung und weiter geht's.

Da wir bisher nur schwarze Zweihörnchen-Sichtungen hatten, konnten wir uns nicht vorstellen, wie groß diese weißen Kolosse sind. Die Fahrerin steigt uns und verteilt den restlichen Eimer mit Pellets auf dem Boden. Der Bulle und die Kuh kommen bis auf 1-2 Meter an unseren Wagen heran und wir empfingen keinerlei Angstgefühl. Leider eher das Gefühl eines Safariparks, aber diese beiden Schönheiten sind einfach zum Anhimmeln. Ein unglaubliches Erlebnis, wenn auch sehr touristisch.















Als wir uns später auf den Weg zum Abendessen machen, hören wir plötzlich ein durchdringendes Brüllen. „Ach genau“, meine ich, „die Löwen!“. Petra schaut mich entgeistert und ein wenig geschockt an „Hier gibt's doch keine Löwen!“. Auf Okapuka leben auch Löwen, die man bei der Fütterung anschauen kann, wo wir uns von Anfang an strikt dagegen entschieden haben, Petra hatte dies vergessen. Sie haben ihr Gehege anscheinend in der Nähe unserer Hütte.

Das Abendessen findet in gemütlicher Atmosphäre mit Ambiente-Musik à la Country Roads und Matthias Reim statt. Immerhin brennt ein schönes Feuer.
Es gibt heute à la carte:
Kürbissuppe mit Knoblauchbrot Croutons
Onyx Schnitzle mit würziger Pilzsauce an Gemüse mit Kartoffelrösti
Mousse au chocolat

Die Suppe ist wohl die Beste, die wir in Namibia in einer Lodge oder Restaurant je hatten. Die Schnitzle von Petra sind auf den Punkt, meine leider sehr trocken und zäh. Das Dessert schmeckt, aber ist viel zu mastig. Wir entscheiden uns, direkt nach dem Dessert wieder zu unserer Hütte zurück zu laufen und horchen lieber noch etwas der Natur (inklusive Zugverkehr, der anscheinend über das Gelände verläuft). Auf einmal nehme ich eine Bewegung wahr und sehe einen großen Körper in der Dunkelheit. Ich leuchte vorsichtig mit der Taschenlampe und entdecke einen stattlichen Wasserbock. Ihm folgen ein paar Kühe und die Tiere laufen sehr nah an unserer Hütte vorbei.

Wir sind einfach nur platt heute Abend - verständlich bei den vielen Eindrücken, und gehen gegen 20:30 Uhr schlafen.

Gefahrene Kilometer: 105


Fazit Okapuka:
Für die erste Nacht denke ich kann man dort nächtigen. Das Ambiente vom Barbereich mittags ist sehr schön und urig und auch die Zimmer sind sehr großzügig. Leider hatten wir eine Ameisenplage im Zimmer und der Gamedrive hat uns alles andere als überzeugt. Zum Testen der Kamera war der Drive super, wer aber so wie wir, den echten namibischen Busch liebt, sollte hier keinen Drive mitmachen, außer er möchte mal Rappenantilopen sehen, ohne sie schön fotografieren zu können.

Weiterempfehlung? Zur Zwischenübernachtung ja, der Drive nicht.
Anhang:
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26 Jun 2018 20:12 #524605
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01.06.2018 // Auf geht's in die Wüste :woohoo:

Nach einer sehr erholsamen Nacht wachen wir noch vor Sonnenaufgang auf und genießen diese absolute Stille im Busch. Ein paar Impalas und Gnus ziehen in der Nähe unserer Hütte vorbei und ich atme die frische Morgenluft ein. Alles wirkt so friedlich.



Zum Glück sind wir beide keine großen Frühstücker, so wird diese Mahlzeit meist rasch eingenommen, aber hier kann man sich nicht beschweren, das Frühstück ist gut. Schnell noch auschecken und On the Road again :)



Auf dem Weg nach Okahandja aber werden wir zunächst von einem Polizeiwagen mit Blaulicht und Sirene überholt und denken zuerst, wir sollen folgen und anhalten. Auf einmal taucht hinter uns aber eine ganze Kolonne mit gefühlten 200 km/h auf und drängt uns beinahe ab. Da wir uns in einer Baustelle befinden, ist es sehr schwierig, schnell am Rand zu halten. Tja, unser Bekannter hatte also Recht, was die Regierungsfahrzeuge angeht - das war eine ganz schön brenzlige Situation.

Zunächst steuern wir in Okahandja den Spar an, um uns mit Savanna und etwas Bier einzudecken, denn wir haben Samstag und ab 13 Uhr bekommt man in Namibia keinen Alkohol mehr, erst wieder montags. Befinden wir übrigens als gut! Petra hält einen netten Schwatz mit dem freundlichen Parkwächter, während ich alles Nötige für die nächsten Tage besorge. An der Kasse wird alles in Plastiktüten verpackt (Leute, nehmt euch bitte Stofftaschen mit in den Urlaub, wir haben sie blöderweise vergessen) und von dem freundlichen Herrn ans Auto getragen.
Wir verstauen alles und fahren einige Meter weiter zu einer Tankstelle. Reifendruck und Kühlerwasser sind in Ordnung, "Katja" beschwert sich nämlich mal wieder.
Also weiter Richtung Swakopmund. Nach ca. 100 Kilometern machen wir Rast und tauschen die Seiten, denn tatsächlich darf ich jetzt ans Steuer. Es läuft ganz gut und Petra ist nur etwas angespannt. Ich fühle mich mit unserer Katja direkt wohl und bis Karibib ist es nur noch ein Katzensprung. Da die Warnleuchte im Tacho immer noch aufblinkt, halten wir in Karibib noch einmal und fragen einen sehr netten Mechaniker, der uns aber versichert, dass dies mit dem Filter zusammenhängen würde und kein Problem darstelle. Prima - jetzt aber wirklich weiter nach Swakopmund!



Die Landschaft verändert sich etwa alle 10 km mehr und die Büsche und Sträucher werden weniger.



Schließlich entdecken wir ein paar Dünen und können Swakopmund erahnen. Noch bevor wir richtig hinein fahren, fallen uns auf der linken Seite ca. 200 Meter Luftlinie entfernt bunte kleine Häuschen auf. Das muss unsere Lodge sein! Allerdings muss man erst ein gutes Stück durch Swakopmund fahren und wir finden irgendwie nicht auf Anhieb die richtige Straße zum Abbiegen. Egal, fahren wir eben eine Ehrenrunde. Die Straßen sind sehr schmutzig, vermutlich vom starken Regen noch vor Kurzem. Meine Oma würde wahrscheinlich wochenlang die Gass' fegen :laugh:





Dann endlich erreichen wir die Desert Breeze Lodge, unsere Unterkunft für die nächsten drei Tage! Wir können nur staunen, wie schön hier alles hergerichtet ist. Aber auf den ersten Blick sehe ich gar keine Dünen. War das im Internet vielleicht alles nur geschönt? Wir checken bei Maggy ein und man hilft uns mit dem Gepäck. Wir bekommen Zimmer Nr. 5 und Maggy schwärmt, wir hätten einen "very nice room". Das hört man doch gerne!
Noch bevor wir über den kleinen Steg das Zimmer betreten, türmen sie sich schon vor uns auf, diese wunderschönen Dünen, von denen wir schon lange geträumt haben und weswegen wir genau diese Lodge gewählt haben. Hier ist absolut nichts geschönt - im Gegenteil, es ist sogar noch schöner als im Internet! Ach was, seht selbst:





















Wir kommen aus dem Staunen gar nicht mehr raus, es ist einfach bombastisch! So hätten wir es uns definitiv nicht vorgestellt.

Langsam realisieren wir, dass wir wirklich hier sind und räumen ein paar Sachen aus. Petra drückt auf dem Safe herum und die Tür geht nicht mehr auf... Tja, ich bekomme immer geschimpft, wenn ich einfach irgendwo drauf drücke und nicht erst in die Anleitung schaue... Schön, dass es auch mal andersherum ist!

Wir möchten noch ans Meer und in die Stadt und gehen zur Rezeption. Diesmal begrüßt uns Elsie, die richtig auf Zack ist und den Laden gut im Griff zu haben scheint. Sofort eilt jemand mit uns aufs Zimmer wegen dem Safe und öffnet ihn für uns. Gleiches Spiel wie vorher, Petra drückt etwas und das Ding ist wieder zu und geht nicht auf.... Egal jetzt, dann möchte sie eben alle Wertsachen mit nehmen und wir sind bepackt mit Rucksack und zwei Fototaschen.

Elsie ruft uns ein Taxi und erklärt uns erst einmal, dass man so bepackt nicht in die Stadt gehen sollte. Das Zimmer sei so sicher wie der Safe, da die Anlage gut bewacht werde. Also alles auf einen Rucksack reduziert und los geht's.

Wir werden direkt am Strand abgesetzt und sollen uns melden, wenn wir wieder geholt werden möchten. Die Stadt ist wie ausgestorben - das hätten wir auch selbst mit dem Auto hinbekommen. Naja, nachher ist man immer schlauer. Wir sind noch nicht richtig angekommen, da erwartet uns schon die erste Begegnung mit der Nüsschenmafia. Ein älterer Herr, der eigentlich aussieht, als wäre er für die Sicherheit zuständig quatscht uns an und fragt, wo wir herkommen. Wir können ihn nicht einfach ignorieren, das fällt uns zu schwer, so abweisend zu sein. Nach ein paar Sätzen will er uns seine Nüsschen andrehen und wir sagen „No Makkalani“ und machen uns auf und davon. An einer ruhigen Stelle schauen wir uns den langen Steg zur Jetty an lauschen dem rauen Wellengang. Ich habe wirklich vergessen, wie das Meer riecht und atme tief ein und aus.





Wir schlendern etwas durch die Stadt und fühlen uns nicht allzu wohl, was wohl einfach daran liegt, dass absolut nichts los ist. In einer Art kleinen Fußgängerzone entdecken wir Juttas ehemaligen Laden Health & Aroma - sieht auch heute noch sehr ordentlich aus - zumindest von außen.



Wir finden ein kleines Bistro, das schon vor 17 Uhr offen hat und essen jeder einen Burger, der immerhin satt macht. Auf ein Steak verzichte ich hier lieber, da möchte ich etwas Gutes und mich nicht ärgern! Danach kaufen wir noch ein paar Sachen bei Woermann ein, unter anderem auch schöne Alu Kaffee Becher, den Spaß machen wir uns. Draußen rufen wir das Taxi wieder und ich verstehe den Herrn absolut nicht am Telefon, aber denke, er kommt gleich. Wir warten und warten und ich rufe nochmal an. Nun werden wir wieder von der Nüsschen Mafia angequatscht und sagen wieder energisch „no Makkalani“. Der Herr denkt, wir kennen die Nüsschen noch nicht und möchte es uns erklären. Irgendwann hat er es aber verstanden und zieht weiter. Derweil fährt auch unser Taxi vor.

Zurück auf unserer Lodge wird nun endlich so richtig unsere Religion ausgeübt. Daher wollten wir auch nicht um 17 Uhr essen gehen, um den Sonnenuntergang hier genießen zu können. Danach wäre es uns zu spät geworden. Die Sonne taucht die Umgebung in ein wunderschönes Licht und die Dünen sehen immer noch bombastisch aus.




Und frisch ist es geworden *bbbrrrr*

Als sie untergegangen ist, versucht sich Petra kläglich am Feuermachen. Es gibt hier als Anmacher nur in Petrolium getränkte Steine und nicht ganz trockenes Holz. Ich weiß von meiner alten Wohnung, wie man Öfen anfeuert und nehme das Ganze selbst in die Hand. Es dauert etwas, da die Steine nicht lange anfeuern und das Holz nicht anbrennt, aber ich bekomme es hin und wir haben ein schönes Feuer mit anschließender wärmender Glut.

Gefahrene Kilometer: 335

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28 Jun 2018 18:38 #524760
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02.06.2018 // Der älteste Sandkasten der Welt oder Die Wüste lebt :woohoo:

Die erste Nacht in der Desert Breeze Lodge war eine Bewährungsprobe für uns beide, denn es gibt hier französische Betten mit nur einer großen Decke. Aber auch diese Herausforderung haben wir gut gemeistert. In dieser Nacht war es sehr kalt und als wir aus dem großen Panoramafenster schauen, erkennen wir nichts außer dicken Nebel. Schade, diesmal kein Glück mit dem Sonnenaufgang - hoffen wir auf die nächsten zwei Tage.

Das Frühstücksbuffet ist das beste, das wir in einer Lodge jemals hatten. Es fehlt wirklich an nichts und es gibt sehr exklusive Leckereien: Rauchfleisch, Gamesalami, guten Käse, frischen Obstsalat, Pfannkuchen, Pancakes, French Toast, deftige Mini Cupcakes, auf Wunsch frische Eier und Petra freut sich über die moderne Kaffeemaschine. Es begrüßt uns die Managerin Margaret und freut sich, dass es uns so gut gefällt. Auch die Angestellten sind sehr auf Zack und erfüllen jeden ihnen möglichen Wunsch schnell und gern. Es ist einfach traumhaft hier!






Dieses Bild enstand am letzten Morgen, aber passt besser an die Stelle hier. Hier hat man schon beim Frühstück diesen bombastischen Ausblick - wenn kein Nebel da ist

Wir beeilen uns ein wenig mit dem Frühstück, denn um 8 Uhr werden wir schon von Duan (ich hoffe, das ist richtig geschrieben) zur Living Desert Tour abgeholt. Wir eilen noch eben aufs Zimmer und packen alles zusammen, als auch schon jemand an der Tür klopft, unser Guide wäre da. Wir sind die ersten, die er einsammelt und so können wir uns einen Platz aussuchen. Ich stelle schnell fest, dass der beste Platz der direkt neben Duan ist, und so steige direkt um, als wir die nächsten Gäste einsammeln.
Schon beim Einsteigen denken wir uns „oh no....“. Nicht schon wieder eine Hummeldumm-Tour... Wir kommen uns leider vor wie auf einer Wallfahrt. Die Kommentare steigern sich von Minute zu Minute und es ist uns sehr peinlich vor Duan, dass wir auch deutsch sind. Zum Glück versteht er kaum ein Wort :blush: Ein Schweitzer Paar ist noch mit an Board und ihnen ergeht es genauso wie uns. Fremdschämen ist angesagt, und das ist leider nicht übertrieben. Wir sind noch nicht mal richtig gestartet, da hätte ich so manchem gerne seinen Hut oder Mütze in den Mund gestopft. Wir können gar nicht glauben, was manche da von sich geben und tauschen einige entgeisterte Blicke aus, denn Petra sitzt zu weit weg zum Reden.
Als wir endlich im Flussbett des Swakoprivers starten, versuche ich so gut es geht, die dämlichen Kommentare und Bemerkungen auszublenden, was aufgrund der andauernden Lautstärke allerdings sehr mühsam ist. Alle freuen sich, dass die Tour vom zweiten Fahrer Douglas auf deutsch gehalten wird, ich allerdings unterhalte mich als einzige angeregt mit Duan auf Englisch, der immer gesprächiger wird. Einen Kommentar von hinten bekomme ich noch mit, nämlich ob hier immer so viel „Smog“ hängt.... :ohmy:

Wir halten an unserem ersten Stopp und Douglas macht eine Einführung in die Geschichte der Namib, deren Entwicklung und schließlich die Idee, dieser Wüstentouren. Währenddessen läuft Duan durch die nebligen Dünen auf der Suche nach Leben in der Wüste. Douglas hat eine wunderbare Art, dieses Wissen zu vermitteln und macht den Eindruck, es sei für ihn keine Routine. Er spricht ein sehr schönes Deutsch und bringt an den richtigen Stellen einen schönen Humor rüber. Allerdings zum Totlachen, so wie manche es anscheinend empfinden, ist es nicht. Es ist einfach sehr unterhaltsam und wir hören ihm gerne und sehr gespannt zu. Er erklärt uns den wichtigen Kreis des Lebens in der Wüste, angefangen mit Grassamen, die der Wind hinein bringt, über Käfer, deren Larven als Nahrung der Eindechsen und des Geckos dienen, bis hin zur Namib Zwergpuffotter und dem Chamäleon.



Unterdessen findet Duan eine kleine Blindschleiche und gibt sie Douglas, der uns direkt viel über sie erklärt und sie auf den Boden setzt, damit man Bilder schießen kann. Danach reicht er sie herum, was alle ganz witzig und aufregend finden (Zu dem Zeitpunkt wissen wir noch nicht, dass dies die einzige Situation ist, wo ein Tier angefasst werden darf). Wir versuchen uns derweil mit schönen Aufnahmen von Pflanzen und dem Nebel, der an ihnen haftet.



















Es geht weiter und wir halten an einigen Punkten, wo Douglas und Duan nach dem Wüstengecko suchen, der allerdings schwer zu finden ist, da momentan der Sand noch sehr feucht und fest ist, wegen dem unerwartet heftigen Regen ein paar Wochen zuvor. Sie finden einen sehr kleinen Babygecko und es gelingen immerhin zwei passable Aufnahmen.





Super finden wir, dass Duan uns erklärt, sie würden stets in ihren Spuren fahren und möchten so wenig wie möglich neue Reifenspuren verursachen , da es an manchen Stellen Jahre dauern kann, bis simple Reifenspuren im Sand verschwunden sind. Uns fällt sowieso auf, dass hier unzählige Fußspuren querbeet das schöne unberührte Bild, das wir uns zuvor vorstellten, kaputt machen. Trotz allem genießen wir unheimlich diese mystische Landschaft, die der Nebel zaubert. Duan versichert uns, dass zwei Kilometer weiter im Landesinneren strahlender Sonnenschein herrscht.

Bei unserem nächsten Stopp suchen die beiden Guides nach einer Sidewinder (Namib Zwergpuffotter), mein persönliches Highlight. Nach langem Suchen werden sie fündig und Douglas holt uns an den Autos ab, während Duan bei der Schlange wartet. Douglas betont immer wieder, wie wichtig es ist, in den schon vorhandenen Spuren zu laufen und nicht quer durch den Sand zu stapfen.



Bei der Sidewinder handelt es sich um ein Weibchen, die man genau wie bei den Puffottern sehr leicht an ihrem kurzen Schwanz erkennen kann. Nach einer Weile versucht Douglas, sie in weichen Sand zu bugsieren, damit sie sich wieder eingraben kann, vorher können wir hier nicht weg, da sonst ein Raubvogel vorbei kommen könnte. Sie beißt ein paar mal nach seinem Haken und zischt aufgeregt. Er reibt den Stock im Sand, damit das Gift nicht an seiner Hand und dann vielleicht im Auge landet. Ein Biss dieser Schlange ist nicht tödlich, allerdings wünscht man sich bei den entstehenden Schmerzen den Tod herbei.







Ich hoffe, ich habe das so richtig verstanden: Wieder im Auto erzählt mir Duan, dass Chris vor ein paar Wochen von einer Horned Adder in den Finger gebissen wurde und diesen Schmerz auch genau so beschreibt. Noch nicht einmal Morphium half dagegen.
Wir unterhalten uns sehr nett und angeregt, während in der letzten Reihe noch immer dämliche Bemerkungen über den vergangenen Suff-Abend mit Jägermeister im Brauhaus gemacht werden, bis ich schließlich mit einem Ohr höre, dass man ja mal die Nationalhymne singen könnte und wir uns restlos schämen. Petra wird das zu viel und meint nur, dass das jetzt nun wirklich nicht sein muss! Wo sind wir denn hier bitte?! Das nette Schweizer Ehepaar pflichtet dem bei und ermahnt, sie wollen auch diese Fahrt genießen und können dies bisher noch nicht so wirklich.

Beim nächsten Stop erklärt Douglas uns die Beschaffenheit und Zusammensetzung des Sandes der Namib und zeigt uns mit einem Magnet eindrucksvoll, wie viel schwarzes Eisen hier zu finden ist. Er streut mir einiges von dem schwarzen Zeug auf den Arm und hält das Magnet darunter. Ich staune nicht schlecht, wie viel Anziehungskraft durch meinen Arm strömt.



Das nächste Highlight folgt mit dem Namaqua-Chamäleon. Douglas mahnt uns an, uns sehr langsam zu bewegen und nicht zu dicht heranzutreten. Dann packt er ein paar Mehlwürmer aus und wirft sie der Chamäleon-Dame auf den Boden. Er möchte aber auch nicht zu viel füttern, da man die Chamäleons nicht von dieser Nahrung abhängig machen will. Es kommt die Frage auf, ob sich die Chamäleons auch anfassen lassen und mir geht das Herz auf, als er richtig erklärt, dass sie dann den Geruch des Menschen annehmen und gefährdeter Fressfeinden gegenüber sind.
Auch wird hier die White Lady generell nicht ausgegraben :)



























Nun geht es aber in die Dünen und wir haben endlich diesen wahnsinnigen Kontrast von hellen Dünen und strahlend blauem Himmel. Es geht rauf und runter, aber stets in den schon vorhanden Fahrspuren und wir halten ab und zu für tolle Fotostops.


Dieser kleine Kerl weiß nach ein paar Pfiffen auch schon, dass es was Leckeres gibt



















Wir können gar nicht glauben, dass die 5 Stunden tatsächlich schon um sind und sind einfach geflashed. Es war zu tiefst beeindruckend. Auf dem Heimweg unterhalte ich mich immer noch sehr nett mit Duan und wir bedanken uns herzlich.

Bei einem kurzen Mittagssnack mit Butterbrot, Rauchfleisch und Salami, die wir von Heike bekommen haben, beobachten wir unter uns die vielen Kamele, die anscheinend heute frei haben und unterhalb der Lodge herum laufen dürfen.





Beim Sichten der Dünenbilder ist Petra von ihren Aufnahmen etwas enttäuscht und so kann ich nicht meinen Mund halten, dass sie bestimmt nochmal die Möglichkeit bekommt, in den Dünen Bilder zu machen. Sie schaut mich verdutzt an und meint nur "Ja wo denn noch?". Ich versichere ihr, sie bekommt bestimmt noch schönere Bilder. Vor dem Urlaub hatte ich sie nämlich dauernd bequatscht, dass ich diesmal etwas arrangiert hätte. Sie wusste bis dato nicht wann, was und wo. Aber noch ahnt sie nichts. Jutta war eingeweiht und hat auch schon wieder vorzüglich gelogen, damit Petra nichts ahnt. Aber dazu im nächsten Kapitel mehr :)

Da das NWR Office wochenends geschlossen hat, was wir im Vorfeld nicht bedacht hatten, fallen der Welwitschia Drive und die Mondlandschaft leider aus und wir entscheiden spontan, nach Walvis Bay zu fahren.



Hier gefällt es uns super und es herrscht ein sehr angenehmes Klima. Das Meerwasser ist angenehm warm und wir laufen ein wenig am Strand entlang.





















Auf dem Heimweg haben wir schon wunderschönes Licht, während wir auf der Straße zwischen Atlantik und Dünenlandschaft entlang fahren. Petra spricht wieder davon, dass sie gerne schönere Bilder machen würde und ich meine nur "Wart doch mal ab" ;) Sie schaut mich an und fragt, ob ich was geplant hätte. Ich muss natürlich grinsen und nun fragt sie mich aus, aber ich bleibe noch hart und verrate nichts.
Zurück in Swakopmund wollen wir vor Sonneuntergang etwas essen, was sich wieder als schwierig herausstellt, da Kückis Pub erst ab 18 Uhr essen anbietet und wir nicht ins Brauhaus, Tusk oder Jetty möchten. Wir finden das Steakhouse und ich bin sehr skeptisch, ob es hier gute Steaks gibt. Petra bestellt sich Fisch und Calamaris und ich ein Rump Steak in Medium Rare. Ich erwarte nichts und werde sehr positiv überrascht! Hier kann man Steak essen gehen - wenn auch die Atmosphäre extrem an ein Schnellrestaurant erinnert - oder es sogar ein Schnellrestaurant ist.

Den Sonnenuntergang bewundern wir diesmal von der Strandpromenade aus und sind begeistert, als die Sonne hinter der Jetty untergeht und lauschen dem rauen Atlantik.













Ein Tag voller Eindrücke geht zu Ende und wir haben das Gefühl, es war schon nahezu eine Reizüberflutung, heute so vieles gesehen und erlebt zu haben.

Gefahrene Kilometer: 85

Fazit Living Desert Tour:
In unseren Augen ein Muss. Man erfährt so viel über die Wüste und wie wichtig dieser für Menschen fast unsichtbare Kreislauf ist. Wie wichtig es ist, diesen Lebensraum zu schützen und nicht durch Gleichgültigkeit verkommen zu lassen oder zu zerstören.
Wir hatten die Tour vom Anbieter Chris mit dem Namen "Living Desert Tour". Ich weiß nicht genau, wie viele Anbieter es gibt, aber wir waren auf jeden Fall hiermit sehr zufrieden und vor allem glücklich, dass die White Lady nicht ausgegraben wird und kein Chamäleon angefasst wird.
Weiterempfehlung? Definitiv! :cheer:
Anhang:
I will always have a bit of namibian sand in my shoes!

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Letzte Änderung: 29 Jun 2018 07:36 von Flash2010.
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30 Jun 2018 20:04 #524886
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04.06.2018 // Surprise, Surprise :woohoo:

Heute können wir es ganz langsam angehen lassen und stehen zum Sonnenaufgang mit unseren Buschbechern mit Instantkaffee auf der Terrasse. Keine Spur von Nebel und man merkt deutlich den warmen Ostwind, der aus dem Landesinneren weht.



Um 8 Uhr gehen wir gemütlich frühstücken und besprechen den restlichen Tag. Petra weiß ja seit gestern schon, dass ein Arrangement auf uns wartet. Eigentlich wollte ich sie ganz spontan zum Sundowner damit überraschen, aber als sie ein wenig enttäuscht von den Dünen Bildern von gestern war, sagte ich ihr ja, sie würde bestimmt noch eine Gelegenheit bekommen. Seit dem ahnt sie es schon.
Derweil sitzen wir auf unserem Balkon und beobachten eine Reiterin, die durch die wunderschöne Landschaft galoppiert. Was würde ich gerade darum geben, mein Pferd hier zu haben und an diesem friedlichen Morgen selbst los zu starten!



Wir fahren zur Prima Schlachterei, um unseren Fleischvorrat noch etwas aufzustocken und betreten einen Laden, wo jeder Lebensmittelkontrolleur in Deutschland die Hände überm Kopf zusammen schlagen würde. Aber genauso hatten wir uns dies hier auch vorgestellt. (Und das meine ich nicht negativ). Wir kaufen etwas Rauchfleisch vom Oryx und noch ein Stück Salami und bekommen es freundlicherweise auch direkt eingeschweißt.



Danach besuchen wir den Schlangenpark und ich bin voll in meinem Element. Petra ist es hier nicht so wohl, aber ich klugscheiße sie voll, welche Schlange welche Eigenschaften hat usw. und welche wie tödlich ist. Große Begeisterung zeigt sie nicht :laugh: Als die Angestellte plötzlich hinter ihr fegt, springt sie vor schreck fast in die Luft, aber nach etwa 10 Minuten kann sie sich hier ungehemmter bewegen.

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Wenn sich jemand vor Schlangen ekelt oder sonst was, bitte weit herunter scrollen ;) Wir haben selbst eine Freundin mit extremer Phobie, daher hier die Warnung!
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Mozambique Spitting Cobra:
Kommt in Namibia nur im Nord-Osten vor und wird nicht besonders groß (durchschnittlich 1,20 Meter). Spritzt ihr Gift präzise in die Augen ihres Gegenübers und produziert es beinahe wie Speichel. Das Gift spritzt im 90 Grad Winkel aus ihren Giftzähnen heraus über 2 bis 3 Meter weit. Ihr Gift wirkt beim Biss zellschädigend. Sie Frisst normal Nager, Kröten, kleine Vögel, Geckos, Eidechsen und andere Schlangen.






Zebra Cobra:
Ebenfalls eine Speikobra und ihr Gift wirkt bei einem Biss zell- und nervenschädigend. Sie bewohnt etwa die obere Hälfte Namibias. Die Nahrung fällt in etwa wie der Mozambique aus.




Shield-nose Snake (Cobra):
Sehr klein, Gesamtlänge nur bis zu 60 cm. Ihr Gift ist nervenschädigend und die Nahrung besteht aus kleinen Echsen und Schlangen, sowie nestjungen Kleinsäugern.




Black Spitting Cobra:
Noch eine Speikobra, die aber nur im südlichen Teil Namibias vorkommt. Nahrung wie die Mozambique. Gift zell- und nervenschädigend.




Cape Cobra:
Die giftigste Kobra Afrikas, denn ihr Gift wirk am effektivsten von allen ihren Verwandten. Es wirkt neurotoxisch, also nervenschädigend. Sie wird etwa 1,50 Meter lang und ernährt sich bevorzugt von Nagern. Man sieht sie allerdings auch oft in Gesellschaftsnestern der Siedelweber und sie kann sogar Puffottern erbeuten. Sie lebt ab Windhoek im südlichen Namibia.
Diese hier ist sehr gesprenkelt. Ihre Farbe variiert zwischen strahlend gelb bis hin zu tiefschwarz.




Anchietas Cobra:
Die zweitgrößte Kobra (nach der Waldkobra) in Afrika. Kann sich bis zu 50 cm hoch aufstellen und ernährt sich wie die anderen Kobraarten. Ihr Gift wirkt nervenschädigend.




Boomslang:
Hier sieht man ein Weibchen, die in Namibia meist grau und die Männchen strahlend grün sind. Aber je nach Lebensraum können die Farben stark variieren. Ihre Giftzähne sitzen ganz hinten im Kiefer und sie sind extrem scheu und vermeiden Konfrontationen mit Menschen, daher gibt es kaum registrierte Bisse dieser Schlangenart. Ihr hämatoxisches Gift führt dazu, dass man innerlich verblutet, allerdings können die Symptome auch erst nach 48 Stunden auftreten. Sie ernähren sich meist von baumbewohnenden Echsen oder auch Jungvögeln, scheuen sich allerdings nicht, für die Jagd Bäume oder Sträucher zu verlassen. Für mich die schönste Schlangenart.






Black Mamba:
DER Endgegner überhaupt - der Kuss des Todes. Die Schwarze Mamba an sich ist gar nicht schwarz, sondern ihre Mundhöhle, wenn man dem Tod quasi ins Auge blickt. Im schlimmsten Fall setzt nach 20 Minuten der Herzstillstand ein. Ihr Vorkommen zieht sich fast über ganz Namibia und sie ernährt sich von verschiedenen Nagern bis hin zu kleinen Säugern, Vögeln und anderen Schlangen.



Puffotter:
Leider kein Foto.
Kommt quasi in ganz Namibia vor und ist extrem gefährlich. Von ihrem Biss kann man leicht Extremitäten verlieren, denn ihr Gift ist extrem gewebezerstörend. Auch flieht sie nicht, wenn man ihren Weg kreuzt, sondern bleibt meist liegen und versucht, nicht gesehen zu werden. Fühlt sie sich bedroht, faucht sie und macht eben solche namensgebenden "puff" und zisch Geräusche.

Bei den nächsten werde ich nicht genauer drauf eingehen, sonst werde ich hier nie fertig :)

Horned Adder:
Ihr Gift wirkt zellschädigend, wird nur etwa 40 cm groß und Echsen, Agamen, Skinke, Jungvögel...




Spotted Bush Snake:
Harmlos, ungiftig. Wird oft mit der Boomslang verwechselt. Hervorragender Kletterer.




Brown House Snake:
Harmlos, ungiftig. Frisst Nager und Geckos.




Sand Snakes:
Giftig, aber ohne Wirkung beim Menschen.




Mole Snake:
Ungiftig, aber der Biss soll extrem schmerzhaft sein. Diese Färbung ist die adulter Tiere, junge Exemplare haben meist eine Musterung.




Die Pythons werden gerade gebadet.




Die restlichen Bewohner:









Normalerweise scheue ich solche Attraktionen, aber ich lasse mir eine Boa geben, die Menschen gewohnt ist und ganz artig ist. Die Frau legt mir "Susanne" um den Hals und sie hält sich an den Seiten erst einmal fest wie eine Halskrause. Petra hätte wohl die größte Panik bekommen, aber ich bleibe ruhig, auch wenn es sehr unangenehm fest ist. Sie fühlt sich sehr kalt an und genießt die Körperwärme. Der Kopf ist mir nicht ganz geheuer und ich schiebe ihn immer wieder langsam mit dem Handrücken fort. Schlangen fühlen sich einfach unheimlich schön an. Petra traut sich sogar mal, sie anzufassen, aber niemals würde sie sie selbst halten. Als ich meine, dass es jetzt ok wäre und sie wieder hergebe, kommt ein einheimischer junger Mann an, der auch gerne ein Foto haben möchte. Ich nehme sein Handy und er kriegt die Schlange umgelegt. Seine Kumpels draußen prusten los und sind sehr schadenfroh, weil er sich so ängstlich ist und ja, man kann sagen, sich wie ein Mädchen anstellt. Darüber muss dann auch Petra herzlich lachen und feixt mit den anderen herum. Als wäre es eine Art Mutprobe für ihn, herrlich :laugh:





Der Schlangenpark ist nicht besonders hübsch hergerichtet oder modern ausgelegt, aber auf jeden Fall einen Besuch wert, wenn man in Swakop ist. Man bekommt schon Gänsehautfeeling, wenn man bedenkt, all diese tödlichen Schlangen leben hier unter uns, aber wir sehen sie im Normalfall nicht.


Wir fahren zurück zur Lodge und wollen ein wenig in die Dünen laufen. Man stellt es sich anstrengend vor, dort hochzukraxeln, aber es ist noch viel schwerer als gedacht. Allerdings entstehen tolle Bilder und wir setzen uns in den feinen Sand und genießen. Auch hier achten wir darauf, nur in bereits vorhandenen Spuren zu laufen.




Unsere Lodge mal aus anderer Perspektive















Wir möchten noch eine Kleinigkeit essen gehen, da ich Petra sagte, wir müssen um 17 Uhr fertig sein. Jutta meinte, das Brauhaus hätte durchgehend geöffnet und wir treffen auf dem Weg dorthin Barbara wieder, die Schweitzer Frau von der Tour gestern. Wir würden uns wahrscheinlich auch am nächsten Tag bei Cape Cross wieder sehen und verabschieden uns. Im Brauhaus sagt man uns, dass die Küche erst wieder ab 17 Uhr geöffnet sei - na toll. Man sagt uns aber auch, wir sollen ins Village Café gehen, also los.

Wir kommen an einem Laden mit Kudulederschuhen vorbei und ich überrede Petra, mal reinzuschauen und schließlich ein Paar anzuprobieren. Sie schlägt zu und besitzt nun auch endlich solche tollen Schuhe, wenn auch eher etwas alltagstauglicher als meine. Nebenan kaufen wir noch einen Hut für ihre Arbeitskollegin und entdecken dann auf der anderen Straßenseite das Village Café. Auf den ersten Blick sieht es geschlossen aus, auf den zweiten Blick wenig einladend. Wir wagen es trotzdem und sind sehr überrascht, wie groß es innen drin ist und ein schöner Innenhof bietet auch noch Sitzmöglichkeiten.
Die Bedienung ist so goldig und freundlich, dass ich sie direkt drücken könnte. Die Speisekarte ist sehr übersichtlich und ich entscheide mich für einen Burger, Petra bestellt das hausgemachte Maisbrot mit Steak, Ei, Bacon uns Salat. Es steht extra in der Karte „Not for Sissis“... Wir finden diesen urigen Stil und diese ausgefallene Aufmachung hier super und fühlen uns sehr wohl.





Als die Kellnerin mit unserem Essen kommt, wissen wir auch endlich um die Warnung beim Brot und bekommen vom Nebentisch auch noch Applaus mit der Frage, ob Petra denn sehr hungrig sei :laugh:



Eine Riesen Portion! Mein Burger ist auch reichlich und ich werde mehr als satt, aber Petra hat schwer zu kämpfen. Ich probiere das Brot und es schmeckt super super gut! Eins der besten Brote, die ich hier gegessen habe.


Um 17 Uhr warten wir auf Beate, die uns zur Sundowner Überraschung abholen soll. Es vergehen fast 10 Minuten und ich bin schon kurz davor sie anzurufen, ob sie uns nicht vergessen hätte. Da fährt sie auch schon vor und erklärt uns, sie habe beim Sea Breeze gewartet, weil dies ja so ähnlich klingt. Eine sehr sympathische nette Frau, die bereits 28 Jahre hier lebt. Sie fragt uns, wo wir hin wollen - in die Dünen, da sind wir uns einig. Wo genau soll Petra entscheiden, es ist ja ihre Überraschung. Wir fahren ein Stück aus Swakopmund heraus und von hinten in die Dünen. Wir halten an einem schönen Platz und müssen eine sehr steile Düne hochkraxeln. Beate auch noch zusätzlich mit Coolbox. Ich sehe den Muskelkater schon kommen. Oben angekommen hat sich jede Anstrengung gelohnt und Petra ist nun in ihrem Element. Wir schießen tolle Fotos, genießen anschließend den Sonnenuntergang in dieser tollen Atmosphäre und unterhalten uns außerordentlich herzlich mit Beate.












Dies ist mein absolutes Lieblingsbild, auf das ich auch ein wenig stolz bin :woohoo:













Als es langsam kühl wird, heißt es Hacken in den Sand und Düne herunter steigen. Ein seeehr komisches Gefühl, da ich fast kniehoch in den Sand einsinke. Wir fahren in der Dunkelheit zurück und verabschieden uns herzlich von Beate. Wenn es passt, werden wir mit ihr auf jeden Fall nächstes Jahr wieder so einen tollen Abend verbringen. Petra bedankt sich bei mir und könnte heulen, so schön war es - Überraschung gelungen! :kiss: :kiss: :kiss:

Zurück im Chalet heißt es nun Sachen zusammen packen, denn morgen müssen wir diesen wundervollen Ort verlassen und unsere Tour geht weiter. Ich muss zugeben, auch wenn es hier wunderschön ist, vermisse ich den Busch!

Auflösung der Überraschung:
Petra hat sich so sehr gewünscht, einen Sundowner in den Dünen zu machen. Da wir dies aber nicht auf eigene Faust machen wollten und konnten, habe ich im Internet recherchiert und nichts passendes gefunden. Petra erklärte ich, dass es wohl nichts wird. Dann fragte ich unsere liebe Gabi aus Windhoek von Namibia Individual Travel und sie organisierte diesen tollen Abend. Petra ließ ich weiter im Glauben, dass ich absolut nichts gefunden hätte und Jutta weihte ich ein, die immer mal sagte, dass es ja verboten sei, in die Dünen zu gehen und das Gesetz am 01.06.2018 noch einmal verschärft wurde. (Es gibt dieses Gesetz wohl tatsächlich, nur hält sich eben keiner dran bzw. wird dies einfach nicht streng durchgesetzt. Oder gibt es das in anderer Form? Ich weiß es nicht, vielleicht kann ja jemand etwas dazu sagen...)


Selbst gefahrene Kilometer: 15

Fazit Desert Breeze Lodge:
Diese Lodge war für uns unbeschreiblich schön und wird uns immer in Erinnerung bleiben. Allein der Ausblick ist einmalig und es war schön, nicht im Zentrum von Swakopmund zu sein, sondern etwas außerhalb. Der Service war 1a und das Frühstück das Beste, das wir jemals in einer Lodge hatten!

Weiterempfehlung? Unbedingt!!!!!!
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Letzte Änderung: 05 Jul 2018 20:12 von Flash2010.
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04 Jul 2018 14:58 #525133
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05.06.2018 // Eine endlose Fahrt für eine große Enttäuschung?

Ein letztes Mal genießen wir diesen bombastischen Ausblick und versuchen nach dem Frühstück nochmal, den Sonnenaufgang auf Video einzufangen. Schon bevor die Sonne aufgeht, merken wir, dass es heute extrem mild ist und ein warmer Ostwind weht, das bedeutet in der Regel Sandsturm.



Um halb 9 ist Abfahrt und es fällt uns schwer, diese tolle Lodge zu verlassen. Wir verabschieden uns herzlich von Margaret und den Angestellten und fahren Richtung Henties Bay. Unser nächstes Ziel ist Cape Cross.

Die Straße lässt sich sehr gut fahren und wir nähern uns nach einer Weile dem Schiffswrack, das 2008 hier gestrandet ist. Wir werden diesmal nicht von der Nüsschen-Mafia, sondern von Steinverkäufern empfangen. Einer der Herren spricht mich direkt an und erklärt mir, wann dieses Schiff gestrandet ist und dass es mal ein Fischerboot war. Wir empfinden ihn auch nicht als aufdringlich, sondern finden es sehr nett, dass er über dieses Wrack etwas erzählen kann. Nachdem wir Fotos gemacht haben, kaufen wir ihm auch einen schönen Stein ab und schon stehen zwei weitere Verkäufer um uns herum. Wir möchten aber nur bei ihm kaufen, weil er sich so bemühte.







Auf dem Weg nach Cape Cross steigt das Thermometer immer weiter, bis es die 33 Grad erreicht. Es ist sehr windig. Je näher wir aber wieder dem Atlantik und der Robbenkolonie kommen, desto kühler wird es. Als wir unser Permit für die Kolonie kaufen, treffen wir Peter und Barbara (die Schweitzer von der Wüsten-Tour) wieder und unterhalten uns noch kurz. Dies ist nun unser letztes Aufeinandertreffen und wir wünschen uns gegenseitig noch einen tollen Urlaub.

Bei der Kolonie angekommen steigen wir aus dem Auto und eine Wand von Gestank haut uns fast um. Besonders ich brauche ein paar Minuten, bis ich mich daran gewöhnt habe, obwohl ich nicht sonderlich empfindlich bei Gestank bin. Wir können jetzt bloß staunen. 250.000 Robben leben hier, so beeindruckend hatten wir uns das nicht vorgestellt. Schade, dass wir hier nicht lange bleiben können. Wir schießen ein paar Fotos und müssen nach ca. 15 Minuten schon wieder los, denn zur White Lady Lodge ist es noch ein anstrengender Weg. Also kleiner Tipp: früher in Swkopmund losfahren ;)

















Unterwegs zeigt das Thermometer eine Höchsttemperatur von 38 Grad und wir können dies erst glauben, als wir kurz anhalten und aussteigen. Der Wind weht so heftig, dass man kaum stehen kann und durch die Hitze fühlt er sich an wie ein überdimensionaler Fön.





Die Pad von Henties Bay nach Uis wurde anscheinend erst geschoben und lässt sich wunderbar fahren. Die Landschaft ist extrem eintönig, und man sieht ein großes Bergmassiv. Das ist doch noch nicht der Brandberg oder?! Doch ist es... Auch nach 80 Kilometern scheint dieses Massiv nicht näher zu kommen und die Fahrt wird etwas anstrengender.





Wir kommen Uis immer näher und sehen bald das Schild zur White Lady Lodge. Vorher müssen wir allerdings noch etwas Wasser kaufen und fahren nach Uis zum Supermarkt. Mein erster Gedanke ist, hier gehe ich bestimmt nicht rein! Ich nehme mir nur zwei Scheine aus dem Portemonnaie und wage es so trotzdem. Hier gibt es nicht viel Tourismus, aber immerhin steht noch ein anderes Touri-Auto hier. Mir ist das alles nicht ganz wohl und ich bin froh, als ich, nachdem ich nur einmal angequatscht wurde, wieder im Auto sitze.



Die restliche strecke zur Lodge ist gut zu finden und teilweise sehr angenehm weich und sandig zu fahren - aber 4x4 ist hier nicht nötig.





Wir fahren in die Lodge ein und es ist so, wie ich es auf Bildern schon gesehen habe, sehr schön gelegen mit einem tollen Berg-Panorama. Beim Check-in kommt dann die Enttäuschung - no elephants in this area for 3 months :( :( :( Ich habe mich innerlich zwar schon darauf vorbereitet, aber die Enttäuschung ist schon zu spüren. Aber hey, es sind wilde Tiere! Wir könnten statt dem schon gebuchten Elephant-Drive einen Nature-Drive machen. Wir sagen, wir überlegen es uns, das Geld bekommen wir anscheinend sowieso nicht wieder.

Die Dame an der Rezeption fragt uns, ob wir statt dem Zelt ein Zimmer nehmen möchten, aber wir haben ja extra das Zelt gebucht.

Wir bestellen bei Jayden, einem total netten Kellner zwei Rock Shandys und er überlegt kurz. Er meint, er würde uns so etwas ähnliches mixen, was besser schmeckt. Er bringt uns unsere Malawi Shadys, die tatsächlich viiieel besser schmecken als die Rock Shandys. Jetzt haben wir unser Getränk gefunden :)



Danach machen wir uns auf den Weg zu unserem Zelt und nehmen noch einen Sack Holz für ein Lagerfeuer mit. Am Zelt angekommen folgt die nächste Enttäuschung: Die Reißverschlüsse haken an vielen Stellen und schließen nicht richtig, sodass Löcher am Boden bleiben. Das Freiluft-Bad ist toll, aber wir sind uns schnell einig, doch ein Zimmer zu nehmen. Schade, wir hatten uns hierauf sehr gefreut.

Die Zimmer sind leider nicht viel besser, sehr stickig und es riecht etwas komisch, aber sie sind zumindest dicht. Dazu kommt diese lieblose, teilweise marode Aufmache und ein fehlender Wasserkocher und Kühlschrank (was aber dadurch kommt, dass die Lodge wohl nicht ans Stromnetz angeschlossen ist). Es kommt uns in den Sinn, hier nicht unbedingt zwei Nächte bleiben zu wollen, zumal wir ja wegen der Elefanten hier gebucht hatten. Nun bleiben uns aber keine großen Möglichkeiten der nächsten Übernachtung, da unser nächstes Ziel Vingerklip ist. Wir denken uns, wenn wir zumindest bis Khorixas fahren, können wir schön früh in der Vingerklip sein und haben diese ganze Strecke nicht auf einmal zu fahren. Mir kommt die Mopane Lodge in den Sinn, die aber telefonisch nicht zu erreichen ist. Jetzt können wir sowieso nichts mehr ausrichten und genießen den Sundowner, ich brauche dazu erstmal einen Gin Tonic... Meine Laune ist leider im Keller, wogegen ich auch wirklich nichts machen kann, aber mir ist klar, dass dafür niemand etwas kann. :( Vielleicht von der Autofahrt und den heißen Temperaturen oder ich kann meine Enttäuschung über die Lodge nicht unterdrücken... Ich weiß es nicht.
Wir haben auch keine Lust, hinauf auf die Felsen zu klettern, aber auch von unten aus kann man wunderschön sehen, woher der Brandberg seinen Namen hat!





Um 19 Uhr gibt es Abendessen:
Blätterteigtasche
Beef Bällchen mit Kartoffelbrei, Gemüse und Krautsalat
Malva Pudding

Das Essen ist nichts Besonderes, aber wir werden satt. Außer uns ist noch eine große englischsprachige Busgruppe und drei Paare dort. Während des Desserts wird von der gesamten Belegschaft gesungen und ich bin so gerührt, dass mir die Tränen kommen, obwohl ich schon vorher wusste, was kommt. Die Angestellten hier sind so freundlich und gesprächig und sind mit voller Freude bei dieser tollen Gesangseinlage. Einfach toll!

Wir sind froh, als wir endlich in unseren Betten liegen und schlafen gerädert vom Tag schnell ein.

Gefahrene Kilometer: 355

Fortsetzung folgt... Irgendwas muss es doch geben, um meine Enttäuschung weg zu zaubern :woohoo: Ein kleiner Cliffhanger ;)
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