THEMA: Nkosi Sikelele Africa - Mom & Daughter die Fünfte
05 Jul 2018 18:40 #525246
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06.06.2018 // Ein Tag voller Emotionen :woohoo:

Ich freue mich sehr, diesen Teil des Berichts zu schreiben!

Pünktlich um 7 Uhr sind wir die Ersten beim Frühstück und werden bald gefragt, ob wir nun den Nature Drive machen möchten. Da wir noch nicht wissen, ob wir nun abreisen oder nicht, sagen wir, wir würden in einer halben Stunde Bescheid geben.

Das Frühstück hier ist leider mit Okaukuejo-Verhältnissen zu vergleichen - naja, dafür wurden wir die letzten drei Tage aber auch sehr verwöhnt was das angeht :)

Jayden, der außerordentlich freundliche Kellner von gestern ist so nett und kümmert sich um den Anruf in der Mopane Lodge. Er kommt zurück und gibt sein Ok, dass sie noch ein Zimmer frei haben. Wir wollen gerade sagen, dass wir dann den Drive nicht mit machen, aber Jayden meint, dass wir auf jeden Fall spätestens 11 Uhr wieder hier sein würden. Also nehmen wir den Drive mit dieser tollen Landschaft doch noch mit und fahren danach los nach Khorixas.

Während wir auf Helmuth warten, unterhalten wir uns mit einem allein reisenden Mann aus England, der als einziger noch mitfährt. Er fragt uns, ob wir auch wegen der Elefanten hier sind. Ja klar, ursprünglich schon, aber sie sind ja leider nicht hier. Er schaut uns etwas komisch an und meint, wir würden sie nun suchen fahren. Hääää?! Wir verstehen jetzt nur noch Bahnhof. Hat man uns gerade eben nicht noch etwas von einem Nature Drive gesagt?!
Als wir zu Helmuth in den alten Landi (450.000 km aufm Tacho) steigen, frage ich ihn nun, was denn jetzt Sache wäre. "The elephants are about 30 or 40 km away from the lodge, we gonna try to find them now. It's a special drive today, maybe we find them." Mein Strahlen ist wieder da und die Laune wieder so sonnig wie dieser wundervolle Morgen.
Im Nachhinein vermuten wir, dass dieser Herr, der noch mitgefahren ist, Fotograf für ein Magazin ist und ordentlich geschmiert hat, weil er eben auch wegen den Elefanten hier ist - das ist unser Glück!

Los geht die Fahrt und wir versuchen nun irgendwo in einer großen Entfernung die Wüstenelefanten zu finden. Wie spannend und exklusiv ist das denn bitte?! Natürlich ist uns klar, dass nur eine kleine Chance besteht, sie zu finden. Wir müssen zunächst einige Rivier-Durchfahrten meistern und merken schnell, dass Helmuth den Landi voll im Griff hat.



Einige Kilometer müssen wir gut machen und ein paar Tore durchfahren, wo die Zäune allesamt kaputt sind, aber Hauptsache, diese Tore werden wieder geschlossen - That's Africa :laugh:





Ganz plötzlich stoppt Helmuth und setzt zurück - hat er etwa was gesehen?! Wir scannen die Gegend ab und sind nun richtig im Pirschmodus. Tatsächlich, eine Spur eines einzelnen Elefantenbullen, der heute Nacht an der Tränke war :woohoo:



Wir folgen dieser Spur und Helmuth verliert sie nicht aus den Augen - wir können nur staunen! Wir sind nun schon über eine Stunde unterwegs.



Leider führt die Spur in unwegsames Gelände und wir können ihr nicht weiter folgen :unsure: An einer weiteren Wasserstelle finden wir wieder Spuren, die aber schon älter sind. Ich überlege, wie man in dieser riesigen Gegend überhaupt vom Weg aus irgendwo Elefanten finden soll :ohmy:
Schnell werden wir eines besseren belehrt, als Helmuth auf einmal freudig sagt, dass hier Spuren einer ganzen Herde sind :woohoo: Wir steigen aus und nehmen alles unter die Lupe












Jepp, ganz frisch, erst ein paar Stunden alt :woohoo:





Nun geht es erst richtig los - OFFROAD! Und wie... Wir sind uns zwar bewusst, dass dies hier ein Landi ist, aber zweifeln sehr, ob wir heute auch wieder heil an der Lodge ankommen. Wir folgen nun den Spuren und Helmuth erklärt uns immer wieder wie alt sie sind und in welche Richtung die Tiere gewandert sind. Gerade an den Spuren erkennt man gut, dass sie vor Kurzem erst hier gewesen sein müssen, denn es ist noch kein anderes Tier oder Insekt durch die Spur gelaufen und man sieht sogar die Maserung.




Das hier war ein Schlafplatz

Schließlich erreichen wir ein Rivier, wo gefühlt ein ganzes Elefanten-Meeting statt fand :woohoo: :woohoo: :woohoo:









Helmuth will auf die Anhöhe fahren und von dort aus die Gegend abscannen. Damit ihr euch vorstellen könnt, wie wir gefahren sind, hier eine kurze Sequenz:



Wir halten oben mit einem Panoramablick auf den Brandberg und Helmuth steigt aufs Dach. Auch wir geben unser Bestes, können aber keine Elefanten ausmachen. So langsam schwindet die Hoffnung, sie zu finden, aber hey, immerhin war der Drive bisher richtig spannend und Helmuth beeindruckt uns ungemein mit seiner Kenntnis, wie er die Natur liest. Mittlerweile sind wir schon über zwei Stunden unterwegs. Es ist aber auch wie die Nadel im Heuhaufen! :evil:






Frische Fress-Spuren :)

Es wird immer steiniger und felsiger und unser Wagen verliert mehr und mehr zähe schwarze Flüssigkeit vorne links im Reifen. Ob das noch was wird? Ein Land Rover, so heißt es, sei ja unkaputtbar, selbst mit 450.000 km auf dem Tacho.

Wir halten auf der nächsten Anhöhe und erklimmen ein paar Felsen. Ich sehe weit entfernt zwei Autos stehen - kann es sein, dass.... - "Elephants!!!", ruft Helmuth freudig und wir sitzen so schnell wieder im Auto, dass ich kein Bild mehr machen kann von der Aussicht.

Jetzt spüren wir ein noch größeres Kribbeln und werden immer aufgeregter :woohoo: Helmuth erklärt uns, dass die Autos zur EHRA (Elephant Human Relations Aid) Organisation gehören, die den Elefanten folgen, um den Mensch-Tier-Konflikt zu überwachen und die Tiere und Menschen vor Ort zu schützen. Nichts wie hin!!!! :woohoo:

Allerdings gilt es erst einmal, einen Weg dorthin zu finden. Es geht sehr felsig herab und wir müssen einen großen Schlenker fahren, während unsere Nervosität von Minute zu Minute steigt!

Endlich können wir die Herde in den Büschen erahnen :woohoo: Wow - nach über 2,5 Stunden Suche, haben wir (oder besser Helmuth) sie tatsächlich gefunden... Wir können es noch gar nicht glauben und nähern uns den Tieren langsam. Sie kennen Helmuth und das Auto, daher sind sie ganz entspannt und wir sind hin und weg über diesen Anblick! Es folgen einige Bilder, ich konnte mich nicht entscheiden...





















Helmuth zeigt nach links, wo sich ein paar Tiere in einem kleinen Pulk aufhalten und meint, da wäre ein großer Bulle zwischen ihnen. Er wäre sehr stark und hat einen abgebrochenen Stoßzahn. WIIIIEEE BITTE?! Für einen kurzen Moment setzt mein Herz aus und ich trau mich gar nicht es auszusprechen.... "Voortrekker???" - "Yes, himself." Mir schießen die Tränen in die Augen und ich kann es nicht glauben. So oft habe ich ihn im Internet bewundert. Erst letzte Woche wurde er nach Monaten wieder lebend gesehen und hatte einen abgebrochenen Stoßzahn. EHRA schrieb, er würde Richtung Brandberg wandern, aber ich hätte mir nie nie nie zu träumen gewagt, diesen prächtigen Bullen zu treffen.
Ich weine viele Tränen der Freude und wir warten gespannt darauf, dass er sich endlich zeigt. Zum Glück braucht er lange, bevor er sich uns präsentiert, so kann ich mich wenigstens beruhigen und die Tränen wegwischen, damit ich nicht vor lauter Aufregung die Fotos versaue.



Und da ist er nun, in seiner ganzen Pracht! Und hoffentlich mit seinem nun abgebrochenen Stoßzahn kein begehrtes Ziel mehr für Wilderer oder Jäger.





Wir genießen die Anwesenheit von 14 Desert Elephants, aber ich habe nur Augen für IHN!





Jetzt kommt Bewegung in die Sache und vom einen Moment auf den anderen hat Sir Voortrekker seinen Auftritt!



















Er schreitet genauso, wie ich es schon viele Male im Internet bewundert habe. Er hat etwas königliches und strahlt pure Kraft aus. Wir können uns gar nicht beruhigen, was er für ein Koloss ist, aber mit welcher Anmut er hier erscheint.

Als die Herde abzieht, folgen wir ihr noch ein Stück und begleiten sie zu ihrer Wasserstelle, die sich in Felsen befindet, in denen noch Regenwasser zu finden ist.





Wir bekommen eine letzte Gelegenheit, Voortrekker in seiner vollen Pracht bewundern zu können und verabschieden uns. Abermals laufen mir Tränen über die Wange. Möge man ihn mit aller Macht beschützen!



Auf dem Rückweg zur Lodge müssen wir dieses Erlebnis erstmal verdauen und runter kommen. Beinahe nehmen wir gar nicht mehr diese tolle Landschaft wahr. Überall blühen gelbe Blumen und mir kommt es schlagartig in den Sinn.... "Mama, überleg mal, welches Datum wir heute haben...." Jetzt kommen auch Petra schlagartig die Tränen und wir erinnern uns an einen geliebten Menschen, der seit heute genau zwei Jahre nicht mehr da ist und garantiert zu dieser Begegnung beigetragen hat.





Gegen 12:30 Uhr sind wir erst wieder zurück an der Lodge und nun lohnt es sich absolut nicht mehr, noch zur Mopane zu fahren, da sind wir uns einig. Es ist uns etwas peinlich, aber Jayden sagt das Zimmer dort wieder ab, natürlich nachdem wir ihm von unserem Glück erzählt haben. Es ist uns etwas unangenehm, so viel Durcheinander verursacht zu haben, aber er meint, no Problem, that's okay! Ich könnte ihn grad mal drücken.

Wir genehmigen uns erstmal zwei Malawi Shandys und kommen mit den Besitzern der Lodge ins Gespräch. Wir unterhalten uns sehr nett und sie freuen sich ungemein, dass die Elefanten bald wieder in der Nähe sein werden. Wir schicken ihnen die Bilder von Voortrekker noch aufs Handy und auch sie stauen über die tollen Aufnahmen von ihm.

Zurück am Zimmer will Petra für morgen schon einmal die Luft an Katjas Reifen ablassen auf 1,8 Bar. Sie stellt fest, dass alle Reifen (außer der Neue) weit über zwei Bar anzeigen und wird stutzig. In Windhoek hatte man uns versichert, alle Reifen wären auf 2.0 Bar aufgepumpt. Tja, auch hier wieder: Lieber selbst kontrollieren! Sie fragt einen Mitarbeiter, der um die Ecke arbeitet und er bietet ihr sofort an, mit ihr vorne zur Reparatur zu fahren. Hier wird der Reifendruck direkt angepasst. Sie unterhält sich sehr nett mit allen und der Mitarbeiter, der mit ihr hier hin gefahren ist, erzählt ihr unter anderem, was Voortrekker hier an der Lodge schon alles angestellt hat. Als Petra mit ihm zurück zum Zimmer kommt, fragt sie, ob er ein Trinkgeld oder lieber zwei Büchsen Bier hätte und er antwortet zaghaft, dass er lieber das Bier nehmen würde. Petra wünscht ihm einen schönen Sundowner und er freut sich sehr darauf.

Zum Abendessen gibt es heute Hühnchen mit Butternusskürbis und Möhrensalat. Immer noch kein Game...

Die Gesangseinlage der Angestellten ist wieder wunderschön mit anzusehen und zu hören und ich habe wieder Tränen in den Augen. Jayden fordert mich zum Tanzen auf und wir drücken uns nochmal herzlich zum Abschied, denn er hat eigentlich seit mittags Feierabend und fängt erst wieder am nächsten Tag mittags an. Von Petra verabschiedet er sich ebenso herzlich und man könnte meinen, wir hätten einen neuen Freund gefunden.



Platt von diesem ereignisreichen Tag fallen wir in die Betten.

Selbst gefahrene Kilometer: 3 :laugh:

Fazit White Lady Lodge:
Außer der Rezeptionistin waren hier alle außerordentlich herzlich und freundlich. Die Rustic Tents waren leider eine große Enttäuschung, ebenfalls die Zimmer. Die Chalets werden momentan renoviert, vielleicht werden die ja schöner, aber es ist klar, dass man hier meist wegen der Elefanten her kommt. Ich weiß nicht, wie ein normaler Elephant-Drive abläuft, aber wir hatten einfach riesiges Glück an diesem Tag! Das war das Spannendste, das wir je in unseren Urlauben erlebt haben und mein Traum, Voortrekker zu treffen, ging wirklich in Erfüllung... So etwas ist einmalig und unvergesslich.
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08 Jul 2018 17:25 #525490
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07.06. // Weiter geht's zur Vingerklip

Wir stehen sehr früh auf, laden schon alles an Gepäck ins Auto und sind pünktlich um 7 Uhr beim Frühstück.

Noch einmal bedanken wir uns bei allen für diesen freundlichen Service hier und fahren zeitig los Richtung Vingerklip. Wäre da nicht die fehlende Beschilderung aus der Lodge heraus, wo drei verschiedene Wege abgehen. Nach zwei mal wenden, haut auch das hin und wir fahren Richtung Khorixas. Unterwegs ist die Landschaft wunderschön und es geht durch Berge und über Riviere. An einigen Stellen ist es sogar sehr grün und es blühen gelbe Blümchen.



















Wir kommen an die Kreuzung Khorixas / Outjo und fahren nun ein Stück Teerpad. Nach ein paar Kilometern erwartet uns unsere erste Polizeikontrolle. Wir halten an, wie es sich gehört und halten einen kurzen Plausch über die Straßenverhältnisse mit dem netten Officer. Er wünscht uns eine gute Weiterfahrt und betont, wir sollen vorsichtig fahren.



Nach einer kurzen Rast kommen wir schon an den Abzweig zur Vingerklip Lodge. Auch diese Anfahrt ist bis auf die letzten Meter super zu fahren und nach einer Weile entdecken wir schon die Fingerklippe.

Wir parken unsere dreckige Katja und gehen zur Rezeption, wo wir wieder außerordentlich nett und freundlich empfangen werden. Für die Angestellten ist es eine Gaudi, dass wir ein paar wenige Worte Afrikaans sprechen. Wir unterhalten uns sehr nett und stellen später fest, dass nur wir bei der Begrüßung so viel gelacht und geplaudert haben. Was ein herzlicher Empfang!

Jonathan hilft uns mit den Koffern und wir parken unsere Katja unten in der Garage. Danach folgt die große Herausforderung, unser Zimmer vom Parkplatz aus zu finden. Nach ein paar Anläufen meistern wir auch diese Hürde und können nur staunen. So ein tolles Zimmer mit so einer bombastischen Aussicht! In der Galerie oben befindet sich noch ein Bett mit einer tollen Aussicht, das zum Schlafen einlädt.











Nachdem wir uns frisch gemacht haben, gehen wir hoch an die Bar und bestellen unsere obligatorischen Malawi Shandys. Auch die beiden Kellner feiern es, dass wir uns in Landessprache bedanken. Es sind diese kleinen Gesten, mit denen man ein herzliches Lachen zurück bekommt.






Diese kleinen Felsenratten wuseln überall herum und sind kaum scheu

Später ziehen wir uns um, schnappen uns unsere Kameras und wagen den Aufstieg zum View Point. Es gilt einige Serpentinen und unzählige Treppenstufen zu erklimmen, aber die Anstrengung lohnt sich allemal. Man hat eine wunderschöne Sicht auf die Felsformationen.







Wir werden auch hier sehr freundlich empfangen und kommen mit den beiden Kellnern über mein Namibia Tattoo ins Gespräch. Sie meinen, wir sollen uns mal die Honeymoon Suit anschauen, da momentan niemand dort honeymoonert. Schon etwas besonderes, aber auch mit wenig Privatsphäre voneinander, was das Bad angeht :laugh:





Zurück beim Eagles Nest bestellen wir - was auch sonst - zwei Malawi Shandys und kommen mit einem deutschen Paar ins Gespräch. Zwischendurch schauen wir immer wieder, ob das Licht besser wird zum Fotografieren, aber erst als die Sonne fast weg ist, bekommt man die besten Aufnahmen, außer von der Fingerklippe, die steht leider schon sehr früh im Schatten.





















Zum Abendessen möchten wir aber unten im Restaurant essen und steigen langsam wieder herab.





Das Essen bietet eine schöne übersichtliche Auswahl und es gibt klasse Filet vom Eland und Kudu-Leber. Zu Hause esse ich keine Leber bzw. habe sie noch nie wirklich gegessen, aber hier schmeckt auch das prima. Das Filet ist perfekt gebraten und wir verteilen viele Komplimente an die freundliche Köchin.



Danach möchten wir noch einen Absacker an der Bar trinken, umringt sind von Menschen, die auf ihr Handy starren, weil hier das beste WLAN Signal ist. Das Paar vom Sundowner stößt zu uns und wir können ihnen ein paar hilfreiche Tipps für die Etosha geben. Sie bedanken sich mit einem Amarula und wir stoßen an auf „Happy Days“ B)

Was für eine schöne Lodge, hier stimmt einfach alles!

Gefahrene Kilometer: 193

Fazit Vingerklip Lodge:
Dies war die teuerste Unterkunft unserer Reise, aber das Preis-Leistungsverhältnis stimmte definitiv! Wieder begegneten uns viele freundlich und herzliche Menschen und es gab ENDLICH Game in diesem Urlaub :laugh: Das Essen war super super lecker, das wohl bisher beste Essen in einer Lodge, das wir hatten. Das Abendessen im Eagles Nest kann man machen, war für uns aber uninteressant, da es sowieso erst um 19 Uhr startete, als die Sonne bereits untergegangen war.

Weiterempfehlung? Definitiv!
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09 Jul 2018 17:21 #525614
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08.06. // Robyn, wir kommen :woohoo:

Noch bevor die Sonne aufgeht, stehen wir auf und packen die meisten Sachen zusammen. Hier hätten wir es auf jeden Fall noch eine Nacht ausgehalten! Ein herrliches Frühstück mit Fried Eggs und Omelett wartet auf uns und die beiden Männer am Nebentisch tragen zu unserer Unterhaltung bei. Das ganze geschieht allerdings nicht ganz freiwillig, was ihrer Lautstärke zuzuschreiben ist. Der eine hörte heute Morgen komische Geräusche im Urwald vor seinem Zimmer, woraufhin der andere fragt, ob es vielleicht Elefanten wären :laugh: Na, lassen wir sie mal in dem Glauben :)



Beim Auschecken werden wir genauso nett verabschiedet, wie wir gestern empfangen wurden und Jonathan hilft uns wieder freundlicherweise mit dem Gepäck. Nachdem alles im Auto verstaut ist, machen wir uns auf zur Fingerklippe, die morgens in einem schöneren Licht erstrahlt als nachmittags.












Man beachte besonders den vorletzten Satz ;)

Etwas wehmütig verlassen wir nun diese tolle Lodge und müssen feststellen, vor uns fahren die beiden Herren vom Frühstück. Oder sagen wir mal lieber, sie schleichen und geben uns leider auch keine Gelegenheit, zu überholen. Na gut, dann tuckern wir eben gemütlich bis zur Teerpad. Dort fahren sie zum Glück Richtung Outjo und wir biegen links ab in Richtung Khorixas. Ich bin diesmal am Steuer und Petra verkrampft sich nur ein ganz bisschen.... Sie scheint froh zu sein, dass es hier nur geradeaus geht und ich niemandem "dicht auffahren" kann... :P

Es dauert nicht lange und es geht rechts ab Richtung Kamanjab. Jutta behält Recht, dies hier ist wirklich eine wunderschöne Strecke und die Pad ist ausgezeichnet zu fahren. Vorbei an kleinen Siedlungen kommen uns nur wenige Autos entgegen und die Landschaft führt uns durch Berge und ist sehr abwechslungsreich. Wir kommen an einen kleinen Damm, wo ich meine ersten Kudus sehe, für Petras Augen sind sie allerdings zu schnell in den Büschen verschwunden.

Bitte bedenkt, dass alle Fotos aus dem Auto heraus mit dem Handy geschossen wurden










Hier standen eine Minute zuvor noch Kudus neben den Rindern





Nach ca. 100 Kilometern erreichen wir Kamanjab und fühlen uns direkt wohl! Hier kennt man sich aus, hier ist alles so vertraut :) Zunächst wird Oppi-Koppi angesteuert für einen erfrischenden Drink. Drei mal dürft ihr raten?! Natürlich Malawi Shandys :)





Nach der wohltuenden Erfrischung steuern wir die Shell Tankstelle an, wo ein Nissan NP200 steht. "Oh schau mal, unser schöner Bakkie mit Outjo-er Nummernschild! :) Moment..... Das ist doch Immanuel daneben!!!!!!". Tatsächlich steht da Juttas Auto und Immanuel lässt gerade tanken. Wir winken ihm und er schaut ein wenig überrascht aus. Herzlich begrüßen wir einander und fragen nach Enginie, die gerade im Sentra einkaufen ist, wie er uns verrät. Immanuel hilft Petra, den Reifendruck an unserer Katja zu checken und ich schnappe mir einen Einkaufswagen. Als ich Enginie entdecke, laufe ich langsam auf sie zu und sie schaut flüchtig zu mir, daraufhin schaut sie schnell nochmal genauer und lässt sofort alles stehen und liegen und wir drücken uns. Petra stößt dazu und wir kaufen ein paar Sachen ein für Enginie, Immanuel und Bernadette (die Schwester von Enginie, die neuerdings auch auf Robyn arbeitet), die sich sehr freuen. Wir müssen über die Situation lachen und wollen Jutta überraschen, indem wir nicht wie ausgemacht anrufen und Bescheid geben, dass wir nun in Kamanjab los fahren würden.
Erklärung dazu: 8 Kilometer vor der Farm gibt es seit geraumer Zeit ein Elektrotor, das Jutta von der Farm aus öffnen muss. Dort hat man keinen Handyempfang und die Klingel funktioniert nicht immer sicher. Also macht man eine Zeit aus, ab wann sie einen am Tor abholt oder einen sucht, falls man eine Panne hat. Am Schlüssel vom Bakkie ist auch ein Öffner für das Tor.

Los geht's! Enginie springt bei uns rein und Immanuel fährt vor und soll am Elektrotor warten, damit wir nicht in seiner Staubwolke fahren. Wir tauschen mit Enginie die neuesten News aus und wundern uns auch hier über die 1a geschobene Pad! Enginie spricht und versteht übrigens sehr gut deutsch.


Das Elektrotor



Etwa drei Kilometer vor der Farm erwartet uns auch schon das alljährliche Begrüßungskomitee :woohoo: Man merkt den Tieren jetzt schon an, dass der schießwütige Mann von nebenan seit einem Monat nicht mehr dort ist, sie sind ganz ruhig und ergreifen nicht schlagartig die Flucht. Momentan wird nur vom Ansitz aus gejagt und die Tiere sind tatsächlich entspannter bei Autos, seit nicht mehr von dort aus geschossen wird.





Es ist wie Heimkommen! Das Schiebetor öffnet sich und als erstes begrüßen uns die Vierbeiner Paul, Schonga und Waltraud. Wir müssen sofort an den kleinen Krümel denken, der leider seit wenigen Wochen nicht mehr da ist. Der Gute war sehr alt und ist jetzt an einem friedlicheren Ort.
Jutta schaut nicht schlecht als sie uns sieht und wir mal den Spieß umgedreht haben! Sonst sind wir nämlich diejenigen, die blöd gucken, wenn sie mal wieder etwas arrangiert hat...

Es ist einfach Herrlich, wieder hier zu sein!!!!!!!

Da Jutta seit etwa einem Jahr auch bei booking.com ist, haben sich noch Nina und Christian eingebucht, ein sehr nettes Paar, mit dem wir uns auf Anhieb verstehen. Super, dann können die nächsten Tage ja nur gut werden - die beiden sind nämlich auch heute angekommen und reisen mit uns ab. Wir kommen ins Gespräch und stellen fest, sie saßen im selben Flieger wie wir, und dann trift man sich hier auf Robyn wieder - was ein netter Zufall!

Bevor wir überhaupt auspacken, tauschen wir mit Jutta die neusten News von zu Hause und aus dem Busch bei einem kühlen Savanna bzw. Windhoeker aus.

Beim Auspacken im Zimmer ist wieder alles so vertraut und man kennt sich aus. Blöderweise müssen wir soeben feststellen, dass unsere "Ersttäter-Tour" nun tatsächlich schon vorbei ist :blink: Unglaublich...

Widmen wir uns aber den wichtigen Dingen: Zum Sundowner fahren wir raus in den Busch und können es kaum erwarten, endlich wieder so richtig unsere Religion auszuüben :) Unterwegs treffen wir auch wieder die Giraffen von heute mittag.





Nachdem wir am Westposten vorbeigefahren sind, halten wir an einem schönen Baum und Jutta tischt wie gewohnt auf. Bevor wir zugreifen, gibt es allerdings etwas zu feiern :woohoo: nämlich unser erstes Jubiläum: 5 Jahre Namibia - 5 Jahre Farm Robyn!!!!



Wir stoßen an und weihen Nina und Christian soeben in unsere Religion der bekennenden Sundowner ein, der sie promt beitreten. Happy Days - Sunny Sunny! B)



Bei der untergehenden Sonne dreht Jutta unser Lieblingslied der Helmut Lotti CD "Nkosi Sikelele Afrika" auf und mit diesem wunderschönen Blick in den namibischen Busch kullern kleine Freudentränchen über unsere Wangen.





Bevor es richtig dunkel wird, packen wir zusammen und fahren zurück zur Farm. Unterwegs sehen wir in der Dämmerung noch eine Herde Zebras, die ebenfalls entspannter wirkt als die letzten Jahre. Ein schöner Anblick!

Zum Dinner gibt es:
Suppe mit Elandfleisch und -knochen gekocht mit Nudeln
Geschnetzeltes mit Reis vom Kudu und Gurkensalat
Espresso-Gelee und eine hausgemachte Amarula-Praline

Ach was haben wir Juttas gutes Essen vermisst! Hätte sie zum Sundowner nicht so viele deftige Muffins verteilt, hätte ich auch alles geschafft, dafür haut Petra heute ordentlich rein.

Das wärmende Feuer vor der Ostterrasse knistert und die Fackeln zaubern eine (wie von Jutta gewohnt) gemütliche und schöne Atmosphäre, die zum Träumen einlädt.

An diesem Abend schlafen wir in gewohnter Umgebung zufrieden ein und sind froh, nun zwei Tage voll ausspannen zu können.

Gefahrene Kilometer: 210
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11 Jul 2018 17:39 #525845
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09.06. // Farm Robyn - Unser 2. Zuhause

In dieser Nacht schlief ich so gut und so fest wie nie zuvor in diesem Urlaub. Die Sonne geht auf und strahlt in unser Zimmer. Wie schön, wieder hier aufzuwachen!



Mit einem Kaffee genießen wir den frischen Morgen und ich bin einfach nur glücklich, wieder im Busch zu sein. Ich kann es schlecht beschreiben, aber als uns Namibia beim ersten Mal so gepackt hat, geschah dies eben auf Robyn, daher wird diese Umgebung immer "mein" Namibia sein.
Weit entfernt im Busch treibt ein Impala-Bock wohl seine Weibchen, diese Geräusche kennen wir aus der Etosha. Leider erkennen wir aber nichts. Dafür wünscht ein einsames Gnu uns einen guten Morgen, das sehr dicht am Farmzaun entlang läuft und erst flüchtet als Immanuel auftaucht. So dicht bei der Farm haben wir noch nie Gnus gesehen!





Da es seit einigen Tagen sehr frisch geworden ist, frühstücken wir in der Lapa am Feuer. Das Frühstück ist wie immer herrlich und Enginies Brot ist einfach das beste. Wir machen ein paar Pläne für den Tag und ich möchte gerne mit Paul und Schonga einen Spaziergang in den Busch machen. Waltraud hat Hausarrest, weil sie als wir fertig waren, auf den Frühstückstisch gesprungen ist und Jutta doll schimpfen musste.



Jutta zieht Paul sein Geschirr an und Schonga ist so aufgeregt, dass sie bereits am Schiebetor wartet. Es geht entspannt los und die Hunde freuen sich sehr, neue Gerüche zu entdecken oder Spuren zu folgen. Mit diesen beiden Bodyguards kann ja nichts schief gehen!

Momentan schleicht eine Hyäne um die Farm, obwohl es hier keine Rinder mehr gibt. Man hört ihre Laute in der Dunkelheit. Außerdem war letzte Woche erst wieder ein Löwe aus Etosha auf dem Land. Isaskia, der die Zäune kontrolliert, hat ihn beobachtet. Das Rudel lief teilweise hinterm Etosha Zaun, ein paar zwischen beiden Zäunen im Niemandsland und eben dieser eine innerhalb vom Robyn Elektrozaun. Es wird vermutet, er hat einen Schlag abbekommen, hat vor Schreck einen Satz in die Luft gemacht und ist auf der falschen Seite wieder gelandet (Ihr werdet am nächsten Tag noch Bilder von der Stelle sehen). Africat wurde verständigt und hatte nun 48 Stunden Zeit, den Löwen wieder zur Umkehr zu bewegen. Den gerissenen Oryx warfen sie über den Zaun, öffneten das Tor vom Elektrozaun und warteten (Zur Etosha muss man übrigens kein Tor öffnen, so kaputt wie der Zaun teilweise ist, aber davon auch noch Bilder am nächsten Tag). Zwar hat man nichts beobachtet, aber es wurden auch keine Spuren mehr innerhalb von Robyn mehr gefunden. Weder in der Nähe des Zauns, noch an sämtlichen Wasserstellen.



Nach einer Weile entdecke ich rechts vom Weg einige Giraffen und bin gespannt, wie nahe sie mich an sich ran lassen, ohne zu flüchten. Ich bin wirklich überrascht, denn als sie mich und die Hunde erblicken, warten sie, flüchten dann ein Stück, bleiben aber dann wieder stehen und schauen uns an. Ich zähle fünf Tiere.



Als ich näher komme, ziehen sie ganz ruhig noch ein Stückchen weiter in die Büsche, um ihren Sicherheitsabstand zu wahren. Auch bin ich erstaunt, wie brav die Hunde sind.



Links von uns stehen ebenfalls drei, darunter auch eine Kuh mit einem sehr jungen Kalb, das ihr gerade bis zur Schulter geht.



Der Spaziergang tut unheimlich gut, nicht nur meinem Muskelkater vom Vingerklip Aufstieg vorgestern, nein, auch kann ich einfach abschalten und diese wunderbare Stille auf mich wirken lassen.











Weit entfernt entdecke ich noch weitere vier Giraffen, von denen nur die Hälse aus dem dichten Buschwerk ragen. Da Paul wegen eines bösen Zeckenbisses, der einen Teil seines Muskels zerstörte, nicht mehr weit laufen kann, spazieren wir nicht ganz so weit und drehen nach nicht ganz einer Stunde wieder um, bevor er noch anfängt zu humpeln.
Zu meiner Überraschung sind alle Giraffen noch da und wir dürfen ihnen wieder sehr nahe kommen, da sie wieder am Wegesrand stehen.





Ich stehe ihnen nun genau gegenüber und sie beobachten uns kritisch. Als Schonga sich in der Leine verfängt, wird es ihnen zu bunt und sie fliehen. Man hört ihren Galopp und sie erscheinen so unheimlich majestätisch.



Ein Stück weiter weiter begegnet mir ein Warzenschwein und ein Gnu (vielleicht das von heute Morgen?). Es steht direkt vor uns auf dem Weg und Paul würde am liebsten hinterher rennen als es sich zurück zieht, aber ich halte die Leine ganz fest - den würden wir nämlich erstmal nicht wieder sehen...



Im nächsten Moment sind die Hunde wieder ganz aufgeregt und ich erkenne rechts von uns nur aufgewirbelten Staub. Aha - Erdhörnchen, die hassen sie :laugh:



Zurück auf der Farm ist leider keiner da, der mir das Schiebetor öffnen kann. Jutta fährt Nina und Christian gerade zum Nordposten zum Ansitz. Ich laufe noch etwas um die Farm herum, da kommt sie auch schon angedüst. Wir nutzen die Gunst der Stunde und üben mit den Hunden noch eine Runde Autofahren und am Schiebetor tut sich am Ende nichts. Stromausfall! Wir fahren zum anderen Tor, das durch ein dickes Schloss gesichert ist und nun müssen einige Geräte abgeschaltet werden, damit es keinen Schaden gibt, wenn der Strom wieder angestellt wird. Das ist Farmleben.

Der restliche Mittag wird am Pool verbracht - gaaanz viel chillen und Berichtsheft schreiben.



Hekima und Karl Friedrich:





Heute gibt es kein besonderes Arrangement zum Sundowner, also beschließen Petra und ich, uns mit Savanna, Bier und Chips in das kleine Hüttchen mit Blick auf die hauseigene Wasserstelle zu verziehen.



Jetzt kommen wir auch endlich mal mit den beiden Pferden Max und Moritz in Kontakt, die dem Besitzer des Landes gehören und mit denen Immanuel Kutsche fährt. Leider ging kurz vor unserer Ankunft ein Reifen der Kutsche kaputt, so konnten wir das dieses Jahr noch nicht erleben :(







Als Petra die Chipstüte öffnet, lugt auf einmal ein halbes Pferd in die Hütte und lässt sich nicht mehr abwimmeln. Wir haben Angst, Max tritt ganz herein und versperren ihm den Eingang :laugh:





Irgendwann gibt er nach und grast weiter mit seinem Kumpel. Als Immanuel zu den Ställen geht, wissen sie schon genau, was los ist und folgen ihm freudig. Was ein schöner Anblick!





So, jetzt aber Ruhe und Ansitzen. Wir nehmen Platz, öffnen Bier und Savanna und warten. Es dauert nicht lange, da erscheint der erste Impala-Bock im schönsten Licht. Er wirkt aber sehr nervös und verschwindet schnell wieder.





Der Zweite ist wesentlich entspannter und geht zur Wasserstelle, um seinen Durst zu löschen.





Von hier aus erleben wir einen wunderschönen Sonnenuntergang, da wird für Petra die Wasserstelle natürlich zur Nebensache - das ist einfach ihr Ding!



Plötzlich starten gefühlt hunderte Landfrauen (wie wir sie nennen, eigentlich heißen sie Perlhühner) und Petra löst im richtigen Moment aus!





An der Wasserstelle finden sich nun Herr und Frau Pumba, ein einsamer Springbock und unzählige Landfrauen ein.





Das Licht zaubert wieder wunderschöne Farbenspiele!





Nun wird es Zeit für das Dinner in der Lapa. Nina und Christian staunen, dass es heute eine andere Deko gibt - wir müssen nur lachen :laugh: Natürlich gibt es bei Jutta nicht an zwei Abenden die gleiche Deko!



Heute gibt es:
Spaghetti mit Omajovas
Semmelknödel (nach Rezept der Germania-Gretel aus unserer Heimat), frischen Salat aus dem Garten und Springbock- und Zebraschnitzel
Schoko-Pfannkuchen

Meine Güte ist das lecker... Die Omajovas hat Jutta erst letzte Woche geerntet :woohoo: An einem Termitenhügel befanden sich viele große Pilze - das ist ja wie bei uns Schnee im Juni!
Wir essen mehr als wir können, weil es einfach zu gut schmeckt. Der Abend klingt noch mit sehr netten Gesprächen und etwas Alkohol aus.

Gefahrene Kilometer: 0
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15 Jul 2018 18:11 #526166
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10.06. // Ein Dik Dik namens Lilly :woohoo:

Noch vor Sonnenaufgang trägt der Wind ein kräftiges Brüllen in Richtung Farm, das Petra wahrnimmt. War das etwa ein Löwe? Sie soll Recht behalten, auch Jutta horcht auf. Wenn der Wind günstig steht, kann man hier das Brüllen der Löwen von der Nachbarfarm hören.

Nach einem wie immer vorzüglichen Frühstück mit perfekten Eiern starten wir alle einen Game Drive über die Farm. Es geht vorbei an Mangusten, Erdhörnchen, Oryx, Kudus, Giraffen und Springböcken. Leider befinden sich alle außer Reichweite eines schönes Fotomotivs. Wir fahren eine große Runde und spüren richtig, wie windig es auch heute wieder ist.








Hier befinden wir uns an der Grenze Robyn / Etosha. Zwischen den Zäunen liegt das Niemandsland. Der Elektrozaun ist hier nicht besonders hoch, da kann ein Löwe schon mal drüber springen. Der Zaun dient aber nicht nur dem Schutz vor wilden Tieren, sondern auch vor Menschen. Da die Farm direkt am Etosha liegt und auf Google sogar ein Weg darüber hinein angezeigt wird, ist es ein interessanter Anlaufpunkt für Wilderer. Gerade der Westen, an den Robyn grenzt, ist touristisch nicht großartig erschlossen und die Wilderer bleiben eher unbemerkt. Einige Male z.B. hat es schon am Elektro-Schiebetor geklingelt, als unangemeldete Gäste auf Robyn "einen Gamedrive machen wollten...". Diese wurden umgehend abgewiesen. Oder aber gab es auch die ein oder andere ominöse Buchung über Booking, die Jutta nicht angenommen hat.




Hier sieht man den (wahrscheinlich) von Elefanten zerstörten Etoshazaun und das gesicherte Tor, das Africat für den einzelnen Löwen öffnete.


Dies ist die Grenze zur Farm Pioneer, von wo aus das Brüllen der Löwen kommt. Mit viel Glück kann man auf der großen freien Fläche auch mal einen Elefanten sehen.


Erdhörnchen, auf einer Fläche, die noch nicht völlig überweidet ist und zeigt, wie es in vielen Teilen Namibias noch aussah, als noch nicht so viele Rinder grasten.

Zurück auf der Farm demonstriert uns Max auch, wie er Jutta eines Nachts zu Tode erschreckt hat.
Aus der Rubrik "Geschichten von der Farm":
Es war kurz vor Mitternacht, als plötzlich die Glocke unten am Tor läutete. Sie schreckte hoch und dachte zunächst, in der Lokasie gäbe es Schwierigkeiten, aber niemand antwortete in der Dunkelheit. Geistesgegenwärtig bewaffnete sie sich, grübelte aber im nächsten Moment, dass jemand, der sie überfallen wöllte, wahrscheinlich nicht klingeln würde. Auch ortsansässige Leute trauen sich im Dunkeln nicht hierher, da sie genau wissen, dass Jutta ihren Ruf als durchgeknallte Alte von Robyn pflegt und auf alles schießt, was sich bewegt. Als das Läuten immer noch nicht aufhörte, schaltete sie das Flutlicht an und entdeckte tatsächlich Max, wie er die Glocke läutete
:laugh:



Kurz vor Sundowner gehe ich wieder eine lockere Hunde-Runde in den Busch und Petra begleitet uns. Wieder haben wir Glück und die Giraffen sind ganz in der Nähe :woohoo:




Hier sieht man sie sogar im Hintergrund











Heute freuen wir uns, zum Sundowner hoch zum Sundowner-Berg zu fahren, das muss einfach jedes Jahr sein! Und jedes Jahr ist es einfach wunderschön dort oben! Diese endlose Weite, der namibische Busch, der Blick bis rüber zu den Dolomite Hills in Etosha.

Oryxe, Zebras, Kudus, Warzenschweine und Giraffen kreuzen unseren Weg und ich habe das Gefühl, mich jedes Mal aufs Neue in dieses Land zu verlieben.

Oben angekommen steht uns ein weiteres Highlight bevor: Wir lernen endlich Lilly, das Dik Dik kennen! Sie kommt uns mit ihrem Partner schon entgegen, aber wir können am steilen Berg nicht halten. Jutta beruhigt uns allerdings, dass wir uns nur ein wenig gedulden sollen. Sie behält Recht: Nach ein paar Minuten lugt ein großes Augenpaar aus dem Busch und nähert sich, als wäre es eine Selbstverständlichkeit. Wir können es gar nicht glauben, dass sich uns ein so scheues Tier bis auf wenige Meter nähert. Ihr Partner allerdings bleibt schüchtern in seinem Versteck. Das kleine Mädchen kennt Jutta und das Auto und weiß, dass ihr nichts geschieht, auch weil hier oben niemals geschossen wird. Wir beobachten sie eine Weile und können uns kaum beruhigen, haben wir ein Dik Dik noch nie aus solcher Nähe gesehen.


Handyfotos, ohne Zoom








Sie präsentiert uns nur zu gern ihre hippe Frisur B)



Wir schnappen uns nun alles, was wir für unsere Religionsausübung benötigen und stoßen alle zusammen auf der selbstgebauten Aussichtsplattform an. Jutta tischt natürlich wieder ordentlich auf und serviert neben Pepperdews, Oliven und Käse noch die besten Buletten (Kudu), die wir jemals gegessen haben.



Lilly wuselt derweil unter uns herum und nimmt den Bakkie ganz genau unter die Lupe.



Als die Sonne sich langsam dem Horizont nähert, verziehen wir beide uns runter auf die Felsen und stoßen nochmal zu zweit an auf "Happy Days".





Die letzten Minuten des Sonnenuntergangs fährt Jutta wieder die Illumination aus und dreht "Nkosi Sikelele Africa" auf - wieder fließen mächtig Tränen. Noch nicht mal an der lauten Musik stört sich Lilly :blink:







In der Lapa erwartet uns wieder eine so wundervolle Atmosphäre und Enginie überrascht uns!



Hach, wie ergreifend! :blush:




So einen Flaschenhalter möchte ich auch haben!!! :woohoo:

Das Dinner sieht heute wie folgt aus:
Butternusssuppe
Kartoffengratin à la Enginie (haben wir uns extra gewünscht), Tomaten-Mais-Salat und Kudusteaks
Melktert (ooooh, das wird neben Malva-Pudding daheim auch versucht, nachzukochen!!)

LECKER LECKER LECKER!!!!!

Jutta hatte für uns ein Kreuzworträtsel aus Hummeldumm vorbereitet, um das heutige Arrangement zu erraten. Mit eeetwas Hilfe von ihr, fielen uns dann auch alle Namen wieder ein und wir lösten bereits heute Mittag: "Dancing Stars" :blink: Naja, Feuerwerk wird es nicht sein :laugh: Wir haben ja keine Ahnung...

Nach dem Essen werden wir in völliger Dunkelheit zum Pool gebeten und nehmen Platz. Plötzlich tauchen vor uns tausende kleine Lichter auf, die zur dramatischen Musik "tanzen" :woohoo: unglaublich.... Jutta hat tatsächlich eine Lasershow im Busch installiert... :laugh: Ich denke mir nur, als wären das über uns nicht schon genug Sterne, aber dieses Lichterschauspiel ist Unterhaltung pur. Außerdem denke ich darüber nach, sollte jemand relativ tief über uns fliegen und mitten im Busch das hier sehen.... Der denkt sich doch bestimmt auch seinen Teil :laugh:

Die Musik spielt nun das Lied "Solange man Träume noch leben kann..." und wir müssen schon wieder Tränen lassen.... Ja, schon wieder! Hier auf Robyn besteht in der Tat eine Heul-Garantie :laugh:

Wir stoßen erneut auf die schönen Tage an, denn morgen heißt es für uns schon wieder Aufbrechen. Waltraud (der kleine Dackel) schleicht sich mit uns aufs Zimmer und sucht sich den besten Platz im Bett, ausnahmsweise darf sie mal bei uns schlafen. Wir räumen noch ein paar Sachen zusammen und gehen überglücklich ins Bett. Auch mit großer Vorfreude, denn ab morgen sind wir endlich wieder voll in unserem Element: Etosha, wir kommen!

Selbst gefahrene Kilometer: 0

Fazit Farm Robyn:
Braucht ihr hier ernsthaft ein Fazit? :laugh:

Weiterempfehlung? Los, hin da :)
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Letzte Änderung: 17 Jul 2018 17:40 von Flash2010.
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17 Jul 2018 18:13 #526387
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11.06. // Ein freudiges Wiedersehen - nicht nur mit Etosha :)

Heute heißt es früh aufstehen, was nicht besonders schwer fällt in Anbetracht dessen, dass Etosha auf uns wartet :woohoo:

Auch wenn es noch früh ist, darf das vorzügliche Frühstück bei Jutta nicht zu kurz kommen und wir können uns kaum von Robyn losreißen.

Ursprünglich wären wir ja nach der Etosha Tour wieder nach Robyn gefahren, aber als wir die Unterkünfte gebucht hatten, ergaben sich andere Pläne bezüglich des Mietautos, das wir schlussendlich für die komplette Reise und nicht, wie zuerst geplant, nur für die erste Woche gemietet haben. Also sparten wir uns den Umweg von 500 km nach Etosha, denn für nur zwei Nächte wäre das unsinnig gewesen.

Von Nina und Christian verabschiedeten wir uns bereits am Vorabend und nun waren Jutta, die Angestellten und die Vierbeiner dran. Wenn man genau weiß, dass man in einem Jahr wieder kommt, fällt der Abschied nicht ganz so schwer. Dennoch drücken wir uns herzlich und starten schließlich Richtung Kamanjab.


Hier wird auf einer Nachbarfarm gerade Patrouille gefahren, denn der Herr besitzt unter anderem ein Zweihörnchen auf seinem Land

Wieder stehen die Giraffen Spalier und wünschen uns wohl eine gute Fahrt. Der Weg von Robyn zurück nach Kamanjab kommt einem längst nicht so lange vor wie der Hinweg, müssen wir erneut feststellen. Auf halber Strecke dann die Schrecksekunde: Ein Kudu springt vor unser Auto und Petra geht in die Eisen. Das Bremsen hätte sowieso nichts mehr gebracht, aber der Kudu war zum Glück schon über die Pad. Das hätte auch ganz anders ausgehen können! Gerade bei Unfällen mit Kudus ist es immer kritisch, da sie meistens wegen ihrer Sprünge in der Windschutzscheibe landen.



In Kamanjab lassen wir vorsichtshalber nochmal den Reifendruck checken, denn Katja scheint mal wieder sehr kalte Füße zu haben. Madame ist einfach nicht für den Busch gebaut, denken wir uns und haben uns mittlerweile an die Reifenpanne-Warnung gewöhnt. Im Sentra besorge ich uns noch eine Flasche Angostura Bitter, mit dem wir zuhause Malawi Shandys mischen wollen. Enginie sagte mir, beim Sentra gibt es das zu kaufen. Außerdem nehme ich noch eine Gewürzmühle mit interessanter Zusammensetzung mit.

Die Fahrt nach Outjo verläuft ereignislos und Petra stellt fest, dass dieses doch recht kurze Stück Teerstraße echt anstrengend zu fahren ist, weil es eben immer geradeaus geht.




Wooow, man hat nach zwei Jahren endlich mal das "J" in Outjo wieder angeklebt :laugh:

Wir steuern den Parkplatz vor dem Farmhouse an, von dem wir wissen, dass er gut bewacht wird und werden vom uns bekannten Parkwächter eingewiesen. Die Uhr zeigt kurz vor 12 an - eigentlich eine Gelegenheit, etwas zu Mittag zu essen. Zunächst aber bestellen wir zwei Malawi Shandys zum Durstlöschen. Hier bedient (oder vielleicht auch managed) heute eine Namibierin, die perfektes Schweitzer-Deutsch spricht und sehr zuvorkommend ist. Wir entscheiden uns für Springbocksteaks, medium rare natürlich.







Wie üblich schmeckt es uns vorzüglich - hier stimmt einfach das Preis-Leistungs-Verhältnis! In der Bakkery besorgen wir uns noch ein Brot für die nächsten Tage, denn in Halali und Okaukuejo sind wir abends Selbstversorger.

Und dann geht es eeeendlich los!



Diesmal sind wir nicht auf der Safari Lodge, sondern gegenüber bei Eldorado. Die Einfahrt der Safari Lodge hätten wir vermutlich zum 4. Mal übersehen :laugh: aber die Einfahrt zu Eldorado ist gut zu erkennen. Wir haben uns diese Unterkunft ausgesucht, weil Jutta darüber nur Gutes berichtete und uns für die eine Nacht etwas Einfaches völlig ausreicht.

Natürlich habe ich auch gelesen, dass hier Tiere aus der Etosha in Käfigen oder Gehegen leben, aber dieses "Angebot" muss man ja nicht nutzen.

Die Unterkunft liegt nicht weit von der Hauptstraße entfernt und Petra erblickt beim Vorbeifahren links von uns Geparden im Schatten eines Buschs. Wir zählen drei Tiere und fahren weiter zum Eingang.

Dort bemerkt man uns erstmal überhaupt nicht. Die Rezeption ist unbesetzt, allerdings begrüßen uns wenigstens die Hunde freundlich. Nach kurzer Zeit kommt aber eine nette Dame auf uns zu, die uns zu unserem Zimmer bringt. Wir holen unsere Katja, denn man kann hinten rum bis an die Zimmer fahren. Bisher scheinen wir die einzigen Gäste zu sein.

Tatsächlich ist Eldorado eine sehr einfache Unterkunft, aber es gefällt uns auf Anhieb. Vor den Zimmern ist die Grünanlage schön gepflegt und man hat einen Blick zu den Krals mit Bokkies, Rindern und sogar zwei Pferden.





Die Zimmer sind schlicht, aber riesig und uns gefällt insbesondere das offene Badezimmer.





Wir fangen an, auszupacken, bis ich schließlich unser Bett aufschlage und feststelle, dass die Laken völlig durchnässt sind. :huh: Darin kann man heute definitiv nicht schlafen. Ich laufe vor zur Rezeption und versuche, die Situation auf Englisch zu erklären. Man will die Laken tauschen, aber irgendwann versteht die Dame, dass auch die Matratze nass ist. Wie kommt man nur auf die Idee, das Bett mit nassen Laken zu beziehen?! :laugh: That's Africa!
Wir bekommen ein anderes Zimmer und räumen all unsere Sachen einen Raum weiter.

Mich hält es kaum hier, denn ich möchte endlich unsere erste Etosha-Runde drehen! Ich glaube, ich bin gerade wirklich etwas nervig. Selbst dran Schuld Mama, wenn du immer alles so lange sortieren und ordnen musst :P

Jetzt aber los! Wir dürften noch etwa drei Stunden Zeit haben, wenn wir am Gate nicht lange warten müssen. Kurz vorher überholen wir noch einen Reisebus und vor uns steht nur ein weiteres Auto. Das Prozedere ist schnell erledigt und wir sind gespannt wie Bolle, was uns die nächsten Tage erwarten wird!

Für heute brauchen wir auch nicht die Etosha-Karte, denn unser Ziel ist klar: Okondeka! Zunächst aber biegen wir natürlich links ab und schauen, was bei Ombika so los ist. Springböcke, Pumbas, Impalas und Gnus begrüßen uns. Wir scannen die Gegend ab, sehen aber nichts verdächtiges und beschließen, den Weg noch ein bisschen weiter zu fahren. Da, mein erstes schönes Fotomotiv: ein hübscher Impalabock!







Ganz in der Nähe tummeln sich vor unserem Auto plötzlich einige Zebra-Mangusten, von denen ich gerade noch eine erwische. Die sind aber auch immer zu wuselig.....



Auf der anderen Seite schaut eine Giraffe mampfend dem Treiben zu



Bei Ombika hat sich in der Zwischenzeit nichts getan





Auf dem Weg nach Okaukuejo sehen wir weitaus weniger Steppenwild im Vergleich zum letzten Jahr, stellen aber fest, dass Etosha noch schön grün ist. Wahrscheinlich so grün, wie wir es noch nicht gesehen haben. Genau das ist ja das Schöne; wir kommen jedes Jahr im Juni, aber jedes Jahr, jeder Tag in Etosha ist anders, man weiß nie, was einen erwartet.



In Okaukuejo hat sich bereits eine lange Schlange gebildet, wo jeder seinen Eintritt zahlen möchte. Ich schaue derweil ins Sichtungsbuch und stelle fest: Keine Löwen in den letzten Wochen bei Okondeka. Kein Problem, auch dieses Jahr denke ich mir, sie haben ja noch drei Tage Zeit :) Dafür ist Löwen-technisch bei Gemsbokvlakte einiges los, denn ein Eintrag von dort verspricht "LIONS EVERYWHERE!" :laugh: An diesem Wasserloch sahen wir noch nie Vertreter der Großen Fünf.

Als wir diese nervige Prozedur hinter uns gebracht haben, fahren wir endlich unsere Lieblingswasserstelle an. Immer wieder muss Petra stoppen, auch wenn es "nur" ein Springbock ist, den ich fotografieren will :laugh: Ich muss einiges ausprobieren, bis ich gute Bilder schießen kann, denn gerade die Belichtung scheint bei der Kamera sehr empfindlich zu sein. Aber dafür ist diese kleine Etosha-Runde genau richtig!








Und hier mein zweites Birder-Bild :laugh: eine Riesentrappe - keine Angst, es wird in den nächsten Tagen noch etwas spektakulärer!











Wahrscheinlich haben wir noch nie so viele Gnus fotografiert wie dieses Jahr. Sie mausern sich aber auch zu unseren Favoriten! Ihre schwarze Mähne und Schweif, ihre dunklen Streifen, der abgerundete Kopf und der massige Körper, getragen von viel zu dünnen Beinen. Sie wirken besonders im Galopp sehr anmutig!





Bei Okondeka bietet sich uns das vertraute Bild von vielen vielen Tieren, die zu dieser Wasserstelle kommen, um ihren Durst zu löschen. Wir fahren aber zunächst über die Anhöhe und müssen natürlich an unsere Begegnung aus dem letzten Jahr denken. Die beiden Paschas des Okondeka Rudels stolzierten hier im goldenen Morgenlicht direkt auf uns zu. So ein einmaliges Erlebnis!

Uns fällt auf, dass dieses Jahr viele Jungtiere bei den Herden sind. Seien es Gnus, Springböcke oder Zebras, allesamt scheinen sehr spät gebärt zu haben. Das muss an dem späten Regen liegen! Manche Antilopen können die Geburt bis zu drei Monate hinauszögern um sicherzustellen, dass genug Nahrungsangebot vorhanden ist, wenn der Nachwuchs kommt.







Natürlich kommen wir auch wieder am Giraffenkadaver vorbei, der vor zwei Jahren Schon hier lag. Aber mittlerweile ist er wohl vom Regen etwas weggeschwemmt worden und man erkennt wirklich nur noch schwer, dass es mal eine Giraffe war.





Wir machen uns langsam auf den Rückweg, aber nicht ohne Stop am 8-Kilometer-Baum







In Okaukuejo fällt uns ein Auto der Safari Lodge auf und tatsächlich ist Rodney der Fahrer :woohoo: ach wie schön, ihn hier zu treffen! Er wird erstmal fest gedrückt und freut sich ebenfalls, uns wieder zu sehen. Wir können ihn nicht lange aufhalten, denn er hat Gäste bei sich, aber er gibt uns noch den Tipp, morgen früh zu Gemsbokvlakte zu fahren :) Na, das machen wir doch glatt! Wir verabschieden uns, blöderweise ohne ein Erinnerungsfoto mit ihm zu machen, aber ich sehe das als Zeichen, dass wir uns bestimmt nochmal sehen werden!

Auf dem Weg zum Anderson Gate haben wir schönes Licht zum Fotografieren und eine Giraffe bietet sich sehr gerne als Model an. Sie macht ihre Sache sehr gut und ich bin nun zum ersten Mal sehr begeistert von der neuen Kamera.







Bei Ombika sehen wir noch diesen Raubvogel, den ich nicht zuordnen kann. Also gerne eine erste Bestimmungshilfe bitte :)



Etwa 10 Minuten vor Torschluss ist es an der Zeit, "Good Night, Etosha" zu sagen und uns auf die nächsten Tage Etosha-Intensiv zu freuen! Dieser kleine Abstecher sollte nämlich nur ein winziger Vorgeschmack werden, auf all das, was noch kommt!

Bei Eldorado sehen wir wieder die Geparden, die nun nervös auf und ab laufen. Vielleicht gibt es gleich Futter? Auf jeden Fall fällt mir auf, dass die zwei Tiere, die wir gerade beobachten, ganz schön -sorry- fett sind. Wir sind froh, uns nicht die anderen Tiere angesehen zu haben, zumal wir unseren ersten richtigen Leo gerne in der Freiheit finden möchten :) (den von 2014 weit weg im Baum zählen wir mal noch nicht dazu, da sahen wir nämlich nur das Hinterbein!)

Zum Abendessen, welches sehr einfach gehalten ist, bestellen wir uns -na klar- Malawi Shandys. Das Essen ist super lecker und bietet eine nette kleine Auswahl. Einer Dame am Buffet muss Petra erstmal erklären, was Eland ist :laugh: Neben dem Filet dieser Antilope gibt es außerdem: Oryx-Schnitzel, Spinat-Bratlinge, Reis mit Soße, eine gute Salatauswahl und die besten Gem Squashies, die wir jemals hatten. Zum Nachtisch gibt es Malva-Pudding mit Eis - auch der beste, den wir je gegessen haben!



Nach dem Essen setzen wir uns noch auf die Terrasse vor unserem Zimmer und ich schreibe fleißig Berichtsheft. Wir hören das Brüllen der dort lebenden Löwen und gehen voller Vorfreude früh schlafen - die nächsten Tage werden anstrengend! Aber schööööön :)

Gefahrene Kilometer: 392

Fazit Eldorado:
Preis-Leistung stimmt. Wir haben uns sehr wohl gefühlt und uns sehr nett mit den Besitzern unterhalten. Die Fütterung der Tiere würde ich hier nicht unterstützen, da es mir eigentlich schon gereicht hat, die fetten Geparden zu sehen. Muss aber jeder selbst wissen.

Weiterempfehlung? Für eine Nacht auf jeden Fall, wenn man, so wie wir, keine hohen Ansprüche hat. Luxus sucht man hier vergebens, dafür hat die Unterkunft eher einen schönen Farm-Charakter.
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Letzte Änderung: 17 Jul 2018 19:55 von Flash2010.
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