THEMA: Bekanntes + Neues - Unser 2018er BOT-NAM-4x4-Trip
13 Sep 2018 14:34 #532559
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Moin, moin.

Nach einiger Abstinenz wieder hier.

Für die Interessierten... Nun geht es Stück für Stück weiter mit dem Reisebericht.


15. Tag

Auf geht’s nach Erindi.

Abfahrt Okaukuejo 7.20 Uhr. Kaum aus dem Camp auf dem Weg nach Outjo/Otjiwarongo erspähen wir den Verursacher des nächtlichen Gebrülls. Ein properer Löwenmacho stolziert Richtung Okaukuejo Gate und im Hintergrund erblicken wir die dazugehörigen zwei Damen. Ein netter Etosha-Abschluß – ohne Zweifel.

In Otjiwarongo hielten wir des Einkaufs wegen im Spar. Zunächst aber begingen wir uns aber auf die Suche nach einem Café, in welchem wir 2012 auf unserem Weg vom Waterberg nach Rundu Einkehrschwung hielten. Leider hatten wir die Örtlichkeit nicht mehr zugegen und so fuhren wir die B1 erst gen Süden und dann gen Norden. Aber leider fanden wir dieses nette Café mit Wänden aus viel Glas nicht mehr. Bad luck, daß wir es nicht in unserer Agenda aufgenommen hatten.

Am frühen Nachmittag (14.00 Uhr) kamen wir also über die D 2414 in Erindi an. Dort hatten wir für zwei Nächte eine Campsite des Camp Elephants gebucht. Wir bekamen von einer wieder mal launigen Dame an der Rezeption die Campsite Nr. 19 ganz außen zugewiesen. Ein nettes Plätzchen. Sehr gepflegtes Dusch- und Toilettenhäuschen und schöne Aussicht auf die Umgebung. Brennholz mit Selbsttransport gibt es im Shop neben der Rezeption.
Der Preis von 1.032 NAD pro Nacht war üppig und wir hofften also, daß der Rest des Camp Elephants diesem Wert entsprechen würde. Auf unserem Rundgang konnten wir feststellen, daß der Gesamtkomplex wirklich sehr, sehr gepflegt ist. Das Areal der Swimming Pool war groß und mit Schattendächern und Liegen ausgestattet. Der kleine angelegte Teich zog Elefanten und anderes Getier an. Im Dümpel fleetzte sich ein Flußpferdpaar. Ungewöhnlich für diese karge, trockene Gegend.
Alles in allem wirklich sehr nett und ansprechend das Camp Elephant.

Wir sprachen an der Rezeption vor und liesen uns erklären, welche Möglichkeiten es denn gäbe, das Erindi Private Reserve auf eigene Faust zu erkunden. Antwort: Der Tagespreis für in Eigenregie durchgeführte Pirschfahrten auf detailliert in einer Karte definierten Wegen im Reservat kostet pro Tag 300 NAD. Ein Blick auf die Map überzeugte uns nicht, daß es sich zu diesem Preis lohnt, die paar Pisten abzuklappern. Wir verzichteten somit darauf und buchten stattdessen für den nächsten Tag einen vom Camp organisierten Evening Game Drive, welcher uns sogar zur Old Traders Lodge führen sollte. N.B. Dieser Bereich und der Weg dorthin ist für die Camper nicht zugänglich.

Den restlichen Tag verbrachten wir dösend und lesend an den Swimming Pools und in unserem Camp.
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13 Sep 2018 16:11 #532567
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16. Tag

Erindi Total

Trotz daß alle Campsites belegt waren, gab es verhältnismäßig wenig von menschlicher Seite resultierende Geräusche. Zumindest was das Camp anbelangt, denn die nahe am Camp vorbeiführende D2414 tat ihr Bestes, um für Lärm auch in der Nacht zu sorgen. Die vorbeirauschenden Fahrzeuge generieren, klar, Lärm und da die D2414 als first in zu betrachten ist, kann ich nur aussprechen, daß die Entscheidung, das Camp Elephant dort zu platzieren nicht unbedingt das Gelbe vom Ei war. Hierzu sei noch geschrieben, daß das Camp relativ neu ist. Ohne mit jemandem darüber gesprochen zu haben, denke ich, daß die Campsite früher eher im Bereich oder der Nähe der Old Trades Lodge angesiedelt war und dort war und ist man weit weg von den das Erindi Private Reserve durchfahrenden Autos und somit weit weg von dieser Art der Geräusche. Unserer Meinung nach hätte Erindi aber bestimmt auch ein ruhigeres Fleckchen Erde geboten, um das Camp Elephant zu errichten.

Den Vormittag verbrachten wir am Wassertümpel und verlustierten uns dann nach einem selbstgemachten Lunch anschießend an den Pools. Relaxen hoch 10 also. Am späten Nachmittag fanden wir uns dann an der Rezeption ein, um am Evening Game Drive teilzunehmen. Wenn ich mich recht entsinne, dann kostete dieser 300 NAD pro Nase. Mit uns beiden waren noch zwei südafrikanische Paare von der Partie. Trotz unseres nicht mehr ganz so jugendlichen Alters trug unsere Präsenz dazu bei, daß Durchschnittsalter der teilhabenden Passagiere auf gefühlt 80 Jahre zu drücken. Die burischen Golden Girls versuchten in einem Wettkampf sich gegenseitig damit zu übertrumpfen, mehr Schbrinnghooos und Yyyympooolaaa als die andere zu sichten und die Sichtungen dann auch lautstark zu kommunizieren. Wir vermuteten, daß die beiden Gatten als Wettkampfrichter penibel Buch zu führen hatten, um später dann die Siegerin auszuloben. Bei jedem Schbrinnghooos hielt der Fahrer abrupt an und versicherte sich mit zunächst einem Blick in den Rückspiegel und anschließender direkter Inaugenscheinnahme, daß es sich bei dem Ausruf nicht um ein Anzeichen eines sich anbahnenden Herzinfarktes drehte. Schrecklich! Wir hatten null Vorstellung, wie viele Springhasen sich in Erindi aufhalten hätten können. Nun sind wir diesbezüglich weise und firm genug, um hier enzyklopädische Ausführungen zu Papier bringen zu können. Abwechslung dagegen war der Fakt, daß mit dem vom Camp durchgeführten Game Drive selbst kleinste, kaum auszumachende Pisten befuhren wurden. Dies sollte zur Folge haben, daß wir von Erindi einen wirklich guten Eindruck gewinnen konnten. Zahlreiche Elefantenherden und mächtige Giraffenbullen. Selbst eine Löwin lief uns im wahrsten Sinne des Wortes über den Weg, um sich seitlich zu uns ins hohe Gras zu legen und uns zu beobachten. Höhepunkt für uns war die Sichtung des Wild Dog-Rudels, welches sich in einem vom übrigen Reserve abgetrennten Teil hinter der Old Traders Lodge befand. Wir konnten gar nicht das Schiebtor aufmachen, denn die ganze Hundefamilie lag direkt dahinter. Auf unserm Rückweg zum Camp Elephant dann ein weiterer Höhepunkt. Kurz nachdem wir die Old Traders Lodge hinter uns gelassen hatten, stolperten wir quasi über ein Löwenbruderpärchen, welches sich mitten auf der Pad breitmachte. So nah hatten wir den Panthera leo noch nie zu Gesicht bekommen. Unglaublich! Unsere Freude darüber wich, nachdem die Burenladies wieder anfingen, Ihre Insignificat-Animal-Sighting-Competition fortzusetzen. Der Fahrer sah sich genötigt, bei jedem Schrei: Southern-white-faced-scops-owl !!!! scharf zu bremsen, nach der Unversehrtheit der Damen zu linsen, um dann den Scheinwerfer anzuzünden und auf den armen Eulenvogel zu richten. Alles in allem haben wir diesen dreistündigen Game Drive genossen. Vielleicht auch gerade wegen der bizarren Mitpassagiere.

FORTSETZUNG MIT FOTOS AUS ERINDI FOLGT
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Nach langer Pause....

Die Erindi-Bilder









Letzte Änderung: 27 Jan 2019 18:23 von ALM.
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27 Jan 2019 18:17 #546473
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17. Tag

Long travelling day

Nachdem wir unsere diesjährige Afrika-Tour von Grund auf umgestalten mußten, optierten wir für die Eingangs dieses Reiseberichtes beschriebene Durchführung. Diese brachte unweigerlich mit sich, daß wir an einigen wenigen Tagen viele Kilometer schrubben sollten. Solch ein Tag war heute. Wir sind in Erindi und wollten rüber nach Botswana. Somit verabschiedeten wir uns um 6:10 Uhr und fuhren gen Windhuk, stets in der Hoffnung, in der Hauptstadt Namibias und somit im menschlichen Gewuselzentrum des Landes ein nettes, gemütliches Lokal zu einem späten Frühstück zu finden. Nix da. Von ansprechendem Lokal oder gar Gemütlichkeit nicht zu finden. Nette Lokale, wie beispielsweise in Livingstone oder Knysa – Fehlanzeige. Zumindest was unsere Parameter anbelangte. Enttäuscht bogen wir auf die Straße Richtung internationalem Flughafen. Nach anfänglich recht passablen, abwechslungsreichen Landstrichen, entwickelte sich die Landschaft in pure Einöde. Nun ja, das kommt im besten Australien oder in den USA oder Kanada auch vor. Langeweile draußen, krächzendes Radiogetöse im Auto. Nun denn. Die Straße zog sich wie guter Kaugummi. In Gobabis legten wir eine kurzen Lunch Break und Tank-Stopp ein, um dann straight gen Grenze zu düsen. Geplant hatten wir, in Ghanzi unser Nachtlager aufzuschlagen. Dort trafen wir auch gegen 16 Uhr ein. Erledigten einen kleinen Einkauf und die Auffüllung unserer Biervorräte, um dann zur Tautona Lodge Campsite zu fahren. Diese sollte unser Stopp-Over sein. Als uns treue Hardcorevorbucher war die Reservierung seit vielen Wochen in trockenen Tüchern und so fuhren wir dort vor. Eingecheckt an der Rezeption begaben wir uns auf den Weg zur ca. 2 km entfernt gelegenen Campsite. Die Campsite eigene Pad dorthin war ziemlich tiefsandig. Nach kurzem Weg nahmen wir dort eine große Fläche an vermutlich ausgewiesenen Campsites wahr. Freie Stellplatzwahl war wohl angesagt. Kein Mensch in unserer Nähe, suchten wir uns den für uns angenehmsten Platz aus, inspizierten die nähere Umgebung, bewunderten die vielen Giraffenfußabdrücke im tiefen Sand und begannen dann mit dem Aufbau unseres Lagers. Da wir kein ausreichendes Feuerholz mehr hatten, bedienten wir uns des großen Berges an abgeschnittenen dicken Ästen, welcher vor dem großen, auf der einen Seite hin offenen Gebäudes, das auch die Ablutions beherbergte, so rumlag und sein Trübsal bließ. Für eine einer Lodge angeschlossenen, lag diese Campsiteanlage wirklich idyllisch mitten im never never. Als wir begannen, unser Grillgut auf die Glut zu schmeißen, tauchten drei 4x4-Fahrzeuge auf, drehten ein paar Runden auf der Anlage, um sich dann in Schlafposition zu bringen. So machte es zumindest den Anschein. Nach einer knappen viertel Stunde hatte dann auch der letzte dieser Fahrer das für sich akzeptable Gefälle gefunden. Alle Motoren wurden ausgeschaltet. Die Truppe unterhielt sich fünf Minuten, um dann in hohem Tempo wieder abzudüsen. Vermutliche Lodgerestaurantnutzer, dachten wir. Dem war auch so, denn gegen 21 Uhr kam die Truppe wieder zurück und das Spiel „Finde Dein für Dich tolerierbares Gefälle“ begann erneut. Es folgte ein unspektakulärer Abend mit Lesen und einem immer wieder Äste nachlegendem Feuer.



18. Tag

Tagesziel: Tiaan’s Camp

Getreu dem Motto: Nur der frühe Vogel fängt den Wurm, machten wir uns nach kalter Nacht und einem schnellen Milchkaffee auf die Socken gen Maun. Wenn wir an Maun denken, dann denken wir an Hillary’s. Für uns, warum auch immer, eine festgewordene Institution dieser quirligen Minimetropole. Nach zügiger Fahrt wallten wir dann dort auf, nahmen unser grundständiges Frühstück ein, tauschten uns mit „unserer“ Hillary eingehend aus, beobachteten mit grinsenden Gesichtern die sich dort seit jeher versammelnde haute volée des Okavangodeltazentrums. Mit gefülltem Magen legten wir einen Stopp beim Spar ein, um dann durch dichten Verkehr die outskirts Mauns und die Straße Richtung Boteti zu erreichen. Was dann folgte war gelinde gesagt eine große Kacke. Mit vielen Schlaglöchern rechnen wir immer auf dieser Strecke, aber das, was sich uns dieses Mal bot, war der Gipfel des Unerträglichen. Nun denn, der Weg zu unserem Tagesziel war nicht mehr weit und zum Ärgern hatten wir keine Lust. Frühnachmittags fuhren wir in Khumaga vor. Bevor der Weg abschüssig zum Fähranleger über den Boteti geht, bogen wir links ab und standen vor einem mächtigen Metalleingangsschiebetor. Ziel erreicht: Tiaan’s Camp. Wir checkten ein. Eine Campsite durften wir uns aussuchen. Es war wie bei Wünsch Dir was; fehlte nur noch die wasserstoffperoxid blondierte Vivi Bach. Ruckzuck hatten wir uns für eine Campsite enschieden. Bauten uns auf. Kehrten zur Reception zurück und informierten uns über den Stand im Makgadikgadi NP. Ein gestandener Mannskerl mit breiten Schultern, kharkifarbenem Bushoutfit und taxierten 38/40 Jahren ließ uns wissen, daß die „main pads“ in schrecklichem Zustand seien. Die Nationalparksverwaltung hätte vermutlich überhaupt kein Interesse, Besucher des Nationalparks anzulocken. Buschwerk wachse in die Pisten und in die Höhe. Die Pad vom Phuduhudu Gate zur Boteti-Fähre wäre seit vielen Monaten überhaupt nicht mehr gemaintained worden, von den anderen wenigen Pads ganz zu schweigen. Zurück auf unserer Campsite philosophierten wir, was tun. Eigentlich wollten wir hier zwei Nächte bleiben und somit am nächsten Tag entspannt auf der Hauptpiste vom Fähranleger zum Phuduhudu Gate mit Abstecher zum Hippo Pool verbringen. Wir waren 2011 das letzte Mal hier. Zwei Tage Khumanga Campsite damals. Tolle Erinnerungen, hauptsächlich an die gefühlt tausenden Zebras, die wir dort entlang der Main Pad angetroffen hatten und des nicht enden wollenden Löwengebrülls während der Nächte. Während wir so dahin sinnierten, fuhr mit überhöhter Geschwindigkeit ein super modernes, Sand aufwirbelndes Hilux-Gefährt an unserer Campsite vorbei. Scharf abbremsend, stiegen zwei betagte Pensionäre aus dem Fahrzeug und kamen auf uns zu. Zwei Frankfurter Zeitgenossen, die meinten, ihre beiden Alter addierend zur minimal vorgeschriebenen Geschwindigkeit auf den Pisten Botswanas zu definieren. In Hessen-lacht- zur-Fasenacht und Blauen-Bock-Manier babbelten die beiden Die-Rente-is-sischaaa-Pensionäre auf uns ein. Ach was e Kaddasdrooof… Die Raaaiiiifffeee dauche nix. Fooooahrd bloooos nedd die Pisdd fummm Gäijde do nunna… Ufffff oooo moool ging goarnix meeeehhh. E draijväääaadell Schdund hämmma gebraaaacht, umm den Wooe widdda floddd zu bringe. Donn sinn ma endlisch onnn de Fääähr oogekumme. Wooos e Kligg. Gesehjjjje hemma nix. Koooo Seel funnm em Diiier. Ok… Gott sei Dank, meine Wurzeln entstammen der südhessischen Erde und somit verstand ich sowohl Kontext als auch Inhalt des Gebabbelden. Kurz um, die beiden Betagten begaben sich mit Ihrem in Johannesburg für teuer Geld gemieteten Highest Performance Hilux auf die genannte Piste und trafen, trotz dieses, zugegebener Maßen genialen Fahrzeugs, auch große Probleme, die paar-und-vierzig-Kilometer-Strecke zu meistern.... und das, ohne viel Wild vor die Iris zu erhalten. Auch sie sagten aus, daß rechts und links das Buschwerk so hoch sei wie die Deutsche-Bank-Zwillingstürme an der Taunus-Anlage in Frankfurt. Nix zu sehen; Auto-Verkratzen gratis; Scheißsandpiste. Nicht zu empfehlen. Verlorene Zeit. Aha…. Konnte sich die bereits 2011 nicht unbedingt als leicht zu befahrende Piste so transformiert haben…? Aufschluß gab uns ein weiteres Paar, welches mit seinen zwei halbwüchsigen Kindern ca. eine Stunde später eintrudelte. Inhalt ihrer Beschreibung der gleiche der beiden Handkäs-mit-Musik. Mmmmhhhh…. Sollten uns diese Horrorgeschichten abhalten, unsere eigenen Erfahrungen morgen zu sammeln…? Aber eigentlich waren wir ja nicht hierhergekommen, um aktuell persönliche Erfahrungen anderer zu teilen oder auch nicht…. So beschlossen wir, einen vom Tiaan’s Camp angebotenen Game Drive am nächsten Tag zu unternehmen. An der Reception angekommen und unser Anliegen vorgetragen, wurde uns barsch und ohne Empathie mitgeteilt, daß Game Drives mit einer Vorausbuchungsfrist von mindestens zwei Tagen zu avisieren wären. Also nix da mit einem organisierten Game Drive in einem Highest Clearance 4x4 des Tiaan’s. Aha, dachten wir und teilten sodann stehenden Fußes mit, daß wir unsere bereits gebuchte und bezahlte zweite Nacht sausen lassen werden, Multiplikator dieses negativen Erlebnisses gleich sieben im Sinne des Vertriebspsychologen. Was war das denn?!?! Wenn man also keine Lust hatte, den Gästen das zu bieten, was angeboten wurde, dann braucht man sich über ein gewisses Negativimage nicht zu wundern. Und das dann die einwandfreien Einrichtungen des Camps, wie Hygieneanlagen, die saloppe Entwürdigung der Gästewünsche nicht Wett machen würden können, war dann nicht mehr unser Bier. Alle Tassen im Schrank hatte man in der Tiaan’s Geschäftsführung wohl nicht mehr. Bekanntlich kommt ja Hochmut vor dem Fall. Bitte sehr! Gern geschehen! Wir freuen uns für Euch!
Solch ein behavior mußten wir erst ein Mal mit zwei Bieren runterspülen. Gesagt getan. Anschließend lecker gebraait. Ins Dachzelt gestiegen und Gute Nacht.
Fotos von Tiaan’s Einrichtungen werden hier aus gegebenem Anlaß nicht gepostet. Wo kämen wir dann dahin??? Einer fetten Gans auch noch den Arsch mit Butter schmieren….?!?!?!?



19. Tag


Tiaan's Camp ----> Khama Rhino Sanctuary

Nach unserem obligatorischen Morgenkaffee verließen wir überzeugt und sehr frohen und raschen Fußes das seinen Gästen nicht unbedingt gebührend wohlwollend gegenüber sich verhaltende Tiaan’s Camp auf Nimmer-wiedersehr und machten uns auf den Weg zum Khama Rhino Sanctuary. Dort hatten wir eine Nacht vorgebucht und beabsichtigten nun, diese um eine weitere zu ergänzen. So gegen Ende eines Trips brauchen wir sowieso keine große Action mehr und das Khama war für uns bisher immer ein Ort der endurlaubischen Entschleunigung. In Rakops füllten wir auf und schwupps waren wir im Khama. Daß dort das Licht überall in der Ablution des Campsites endlich funktionierte, erwarteten wir selbstverständlich nicht. Und so war es auch. Frühabendlich wäre es angemessen gewesen, mit Adventskranzlicht dort aufzutauchen, um zu wissen, wo was ist. Nachmittags unternahmen wir einen kleine Drive im Khama, um dann auf der Campsite die letzten Seiten unserer Lektüren zu verschlingen.
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20. Tag

Khama Rhino

Das mit dem Khama Rhino Sanctuary ist ja so eine Sache. Entweder man kennt es vom Vorbeiahren oder es dient als Stop-over. Letzteres beutet in der Regel, daß man am Nachmittag oder gar noch später dort ankommt, um dann am nächsten Morgen in aller Herrgottsfrühe schon wieder Abschied zu nehmen. Das taten wir bisher auch immer und jetzt mit einem zusätzlichen Tag im Khama Rhino durften wir es alternativ erleben. Und so verbrachten wir den Tag zunächst mit einem sehr ausführlichen Nach-dem-ersten-Kaffee-Game-Drive. Die tierische Ausbeute war gar phänomenal. Bevor wir es uns auf unserer Campsite gemütlich machten, beschlossen wir im Restaurant zu speisen; bei optimalem Sonnenschein selbstredend draußen in der Nähe des kleinen Swimmingpools. Das Restaurant samt drumherum war bei unserem letzten Aufenthalt im Jahr 2014 ja vermutlich wegen eines Brandes quasi zerstört. Das mit dem Essen und zwei Softdrinks dauerte natürlich seine afrikanische Weile. Nachmittags ging es dann nochmals auf eine zeitlich sehr ausgedehnte Pirsch. Zufrieden kehrten wir auf unsere Campsite, um mit dem letzten Tageslicht zu duschen und mit unseren holländischen Neuseelandnachbarn lange zu quatschen. Beide unternahmen eine Southern and Central Africa total tour. Tja, so viel Zeit wollten wir auch einmal haben. Beide waren auf dem Weg nach Sambia; wir beneideten sie darum.


21. Tag

Khama Rhino ----> Matamba Bush Camp

Unsere heutige Tagesstrecke war ja recht überschaubar, und so machten wir uns nach einem Kaffee gemütlich ans Einpacken. Erste Etappe: Palapye – tanken und frühstücken. Fluchs ging es Richtung Grenzposten Martin’s Drift. Auf dem Weg dorthin suchten wir rechter Hand eine Pad, welche zum Goo Moremi Gorge am Fuße der Tswapong Hills führen sollte. Leider nahmen wir nichts dergleichen wahr. Vor einigen Jahren hatten wir vom Goo Moremi Gorge gehört und überlegten, einen kurzen Abstecher dorthin zu machen. Im Nachhinein erfuhren wir, daß man nur nördlich der Tswapong Hills zum Gorge fahren kann. Goo Moremi Gorge ist so ein ganz anderes Botswana. Muß spannend sein. Naja, dann wird es bei einem der nächsten Male sein.
Der Grenzübertritt geht schleppend über die Bühne. Anschließend fahren wir nach Lephalale um dort noch das Fleisch für den letzten Campabend zu kaufen. Von dort ist es nicht mehr weit zu unsere Tagesziel Matamba Bush Camp.
Wir hatten zwar in den vergangenen Jahren immer mal wieder davon gelesen und gehört, doch niemals verbrachten wir eine Nacht dort.
Man muß vorher anrufen, dann kommt jemand, um das große Gatter aufzumachen. Wir wurden vom Hausherrn persönlich empfangen und auf die Campsite gebracht. Eine kleine Erklärung über das Areal und Familie, dann wurden uns die Ablutions sowie die Küche gezeigt. Wir trauten kaum unseren Augen und fragten uns, mit wieviel Hingabe und Liebe zum Detail wohl alles errichtet wurde. Man kann es wahrhaftig nicht beschreiben; man muß es sehen!
Dadurch, daß wir recht früh am Nachmittag ankamen, hatten wir das ganze Campareal zunächst für uns. Wir genossen die Ruhe, freuten uns an den vielen Giraffenfußabdrücken auf unserer Campsite und machten dann einen langen Spaziergang auf einem der vielen Wege des riesigen Anwesens. Schakale strichen durch das hohe Gras; hier und da ein Bock und ein paar Böckchen. Wir hatten die Qual der Wahl, die schönste Ablution zum Duschen auszusuchen. Jeder von uns entschloß sich dann für eine andere.
Später sind dann noch drei südafrikanische Familien mit Omma, Oppa und Kids aufgewallt, waren jedoch auf einer uns gegenüberliegenden Campsite untergebracht.
Wir zelebrierten den letzten Braai-Abend und bekamen dabei sogleich wieder Heimweh nach Afrika.


22. Tag

Matambo Bush Camp ----> Johannesburg

Entspannt packten wir unser Zeug zusammen und fuhren zurück nach Jo’burg, um den Wagen abzugeben. Anschließend wurden wir mit einem Fahrer zur President Lodge gebracht – unser immerwährender Wohnsitz am Ankunftstag und am letzten Tag vor dem Heimflug.
Abends ging es ins Malagueta zu einem ganz normalen South African dinner.


Fazit:

Trotz unseres Vorhabens, eine Sambia-Tour zu machen, hatten wir mit unserer Alternative eine rundum gelungene 4x4-Self-Drive-Camp-Reise.
Einige Erlebnisse entsprachen nicht unseren Parametern… kommt vor und ist weiters auch nicht tragisch, aber trotz toller Tierbegegnungen manifestierte sich mit der 2018er-Tour unsere latente Abneigung Namibias gegenüber. Wir registrierten sehr oft Gleichgültigkeit und Desinteresse der Menschen, insbesondere derer, die mit Touristen zu tun haben. Uns fiel auf, daß die Namibianer sich schwertun, ein Lächeln auf die Lippen zu bekommen und die Hilfsbereitschaft hat man auch nicht mit dem Löffel zu sich genommen. Uns fehlte die Fröhlichkeit Afrikas im Blick, im Tun und Handeln der Menschen, trotz Armut und wenig Habseligkeiten. Kaum Pflanzen um die Häuser und Hütten oder in den Rundhöfen; entweder wirkte alles sehr steril gefegt und aufgeräumt oder es war ein totales Müll-und-Alteisen-Chaos. Das Namutoni Camp im Etosha wirkt alles andere als einladend; alles so ziemlich steril und ohne Geschmack. Man erkennt umgehend, daß quasi alles ohne vorher durchdacht zu sein, gebaut wurde; Die zuständige Administration des Halali Camps, ebenfalls im Etosha, bemüht sich überhaupt nicht, die desolaten Ablutionanlagen auf der Campsite wenigstens halbwegs in Ordnung zu bringen, die ruinierten Stein-Zement-Tische der einzelnen Campstellplätze zu entsorgen und ab und an auch mal die rubbish bins mit…ja ich weiß… kostbarem Wasser auszuwaschen; das war schon so ziemlich ekelig. Die Receptionbesatzung des Halali war an Unfreundlichkeit kaum zu toppen. Auf so ein Niveau schaffen es selbst die Italiener nicht. Kurz um… für den Preis, den der gemeine Camper entrichten muß, ist das alles mehr als hanebüchen. Das Okaukuejo Rest Camp ist das Gegenteil und bekommt von uns wirklich ein großes Lob ausgesprochen; wobei auch dort die Freundlichkeit nicht wirklich ihre Heimstatt gefunden hat. Daß es in den privatwirtschaftlich geführten Camps aber ebenso an Freundlichkeit fehlt, ist schon sehr merkwürdig. Stichwort Erindi. Da graust es der toten Sau, wie dort mit dem Gast umgesprungen wird; und das für teures Geld. Da bezahle ich doch lieber einen sündhaft kostspieligen Stellplatz auf einer runtergewirtschafteten, abgetakelten und abgehalfterten Campsite in Simbabwe, Sambia oder Uganda; dort aber mit der Gewißheit, daß mir zumindest ein Lächeln entgegengeworfen wird.
Botswana war wie immer Botswana. Dort fühlten wir uns pudelwohl. Einziger bitterer Beigeschmack: Im Lesoma Valley hat sich viel zum Negativen hin geändert; zumindest unseres Erachtens nach. Too much tourist business, definitiv. Aber vielleicht liegt es an unserer nostalgischen Ader, daß wir das Senyati Rest Camp und die Umgebung dort mit lang vergangenen tollen Eindrücken versuchen in Einklang zu bringen.

Weitere Bilder kommen noch
Letzte Änderung: 01 Mär 2019 09:14 von ALM.
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