Am nächsten Morgen,
ging es wie folgt weiter:
nach unserem rituellen Morgentee und einem eben solchen Müesli,
aus der Ferne misstrauisch beobachtet von den farmeigenen Rössern und den bettelnden Häppchenjägern,
machten wir uns an die Erkundung und Einrichtung unseres Campers.
Im "Treppenhaus" sah es aus wie in einer Markthalle.
Da musste erst mal Ordnung hinein gebracht werden.
Dazu hier eine kleine Vorgeschichte:
Weil ich doch eine relativ aufmerksame Leserin von Reiseberichten bin, hatte ich mir eine schöne Liste von Tipps und Tricks zusammen gestellt. Besonders einige von Eulenmuckels!
Unter anderem, wie man aus leeren Supermarktkartons Vorratsbehälter bastelt, welche in dem seitlichen Regal der Vorratskammer Platz hätten.
Also schauten wir uns im SuperSpar am Packtisch danach um. Vergebens! Fragten eine ahnungslose Kassiererin, welche eine noch ahnungslosere Mitarbeiterin fragte. Diese brachte aus den hinteren Refugien ein paar unbrauchbaren Joghurtverpackungen. An der Kasse stand ein Mann in typischer Safari-Freizeitbekleidung und einem bergig gefüllten Wagen auf dem obenauf ein paar leere Kartons thronten. Er hätte sie unter den Regalen gefunden.
Also liefen wir noch mal alles ab. Wer ihn kennt, weiss ja wie weiläufig so ein Superspar ist! und das in gebückter Haltung! Die anwesenden Kundschaft guckte uns dementsprechend auch etwas irritiert an.
Schliesslich fanden wir doch noch ein paar brauchbare Kartons.
Nachdem wir so alles Mögliche in diese verstaut hatten, ein gefiederter Prüfungsexperte diese Ordnung für gut befunden hatte,
belohnten wir uns mit einem kräftigenden Zvieri und einer halben Flasche Rotwein.
welche wir später bei Boerewors und Bratkartoffeln am Lagerfeuer leerten.
Nach einem kleinen Bettmüpfeli war's dann Schlafenszeit.
Bei frischen 11° und wolkenlosen Himmel standen wir am nächsten Morgen auf, packten ein und fuhren zum Farmhaus. Es ist wunderschön gelegen mit einem liebevoll angelegten Garten. Wie wurden von der Farmerfamilie sehr herzlich begrüsst.
Da uns Savanna den Camper mit nur halb gefülltem Tank übergeben hatte und wir (aus bereits geschilderter Zeitnot) noch nicht nachgetankt hatten, fragten wir nach der nächsten Tankmöglichkeit in Richtung Spitzkoppe.
Die war in Karibib, zwar "nur" 150km über die D1953 entfernt, aber wir wussten noch nicht was unser Schmuckstück so schluckt.
Mike bot uns aus seinem Depot 10l Diesel an, was wir dankbar annahmen.
Wir beglichen unsere Schulden und machten uns gegen Elf auf den Weg.
Die D1953 entpuppte sich im ersten Drittel bis Otjimbingwe als eine ziemlich anspruchsvolle Schotterpiste. Ernst nahm es sportlich. Kam ihn als Trainingslektion für später und vielleicht noch üblere gerade recht.
Sie führte uns aber durch eine fantastische Landschaft!
Nachdem wir in Karibib vollgetankt und unseren Vorräte mit diesem und jenem aber besonders mit Maltigen ergänzt hatten, näherten wir uns der Spitzkoppe.
Ein imposanter Eyecatcher in der Landschaft.
Um 16.30 kamen wir an der Rezeption an und bekamen die CS "Dassie" zugewiesen.
Auf dem Weg dahin mussten wir erst mal im Slalommodus durch und um Wagenburgen kurven, dabei auf herum wusselnde Camper und Sitzgemeinschaften obacht geben. Uns schwante ruhestörendes nächtliches Ungemach. Es war ja Samstag! Und der letzte vor den SA-Herbstferien! Ogottogott!
Doch "Dassie" entpuppte sich als eine CS im hinteren Teil der Felsgruppe und auf dem Nachbarplatz war niemand erschienen.
Jetzt gab es aber erst mal einen Gin Tonik zur Entspannung.
Beim späteren kalten Buffet und einem Windhoek Lager werweisten wir noch lange ergebnislos um das Rätsel der runden Steinbole.
Was uns in Mowani erwartete und wie die Wüstenelis so gar nicht am Versteckis spielen interessiert waren, erzähle ich das nächste Mal.