THEMA: Allen Ernstens...
20 Aug 2018 18:59 #529815
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Zum Wochenstart will ich die Gunst des endlich wieder moderateren Sommerwetters nutzen und euch, liebe Mitfahrwillige noch ein paar Meilen Schleichgeschichte erzählen.
Wenn man sich speditiv von A nach B begeben will, heisst das ja bekanntlich "sich zügig vorwärts bewegen". oder?
Aber grau ist alle Theorie! Unsere Praxis sah in diesem Falle folgendermassen aus:
Wie geschrieben, wollten wir von Drotzky's zügig nach Maun fahren. Das Navi rechnete uns gemütliche 4 3/4 Stunden vor.



Wir meinten, wenn die Strasse diesen Zustand beibehält, wäre (Konjunktiv!) das wohl gut zu schaffen.



Ernst umfuhr dieses ganz elegant und wir machten uns noch keine grossen Sorgen.
Nachdem er diese kleine Blockade und Löcher auch noch souverän umschlenkert hatte



war's dann fertig mit lustig und Eleganz!



"Stärneföifi! Ein Emmentaler ist ja dagegen ein kompakter Klumpen!", fluchte Ernst. Wie die Löcher in diesen kommen, ist ja mehr oder weniger bekannt, aber in so eine Strasse, flach, schnurgerade ohne killenden Winterfrost und hunderten von 40-Tönnern/Tag? An zwei besonders deftigen hielten wir kurz an und ich beguckte mir das mal von Nahen.



Da war saumässig gepfuscht worden. Die hatten höchstens 2cm Deckschicht direkt auf einen schlecht verdichteten Untergrund gepappt!
So ging es dann munter weiter. Da half kein ausweichen und rumkurven mehr, 1 bis 2 Räder sackten immer in diese Gruben! Aber plötzlich dieses



mit Randstreifen und Mittellinie!
Doch der Komfort währte nicht lange, höchsten 12 km. Dann ging es wieder wie gehabt bis kurz vor Maun schleichend, fluchend und schlenkernd weiter.
Wir kamen um 15 Uhr nach nunmehr 6 stündiger Fahrt total zerrüttelt aber erleichtert in Maun an



Das "Sedia Hotel" war uns schon von früher bestens bekannt und so versuchten wir es erst einmal dort. Wir durfte uns den Campingplatz selber aussuchen und so fanden wir diesen schönen Platz etwas abseits aber in kurzer Laufdistanz zum Hotel.



wir richteten uns ein. Währen dessen kurfte ein zweites Fahrzeug auf der Suche nach einem Stellplatz herum und siehe da es war auch eines von Savanna. Nachdem sie sich in Blickdistanz platziert hatten hörten wir vertraute Laute. Ernst war natürlich sofort auf Erkundungstour. Es war ein junges schweizer Paar und es gab sofort einen regen Austausch von woher und wohin.
Im Städtli versorgten wir uns im Spar, Bottleshop und beim ATM noch mit Lebensnotwendigen und Pula.
Am Abend hatten wir uns im Hotel zum essen angemeldet. Das Essen hier hatten wir vom letzten Mal als hervorragend in Erinnerung. Doch das war über zwei Jahren her und in zwischen hatten wahrscheinlich die Köche gewechselt, jedenfalls war es nicht besonders erwähnenswert. An der Bar genehmigten wir uns noch ein feines flüssigmaltigs Bettmümpfeli (proscht Friederike) und verschwanden dann bald unter die Bettdecken.

Am anderen Morgen gesellten sich wieder diverse Adoptionswillige zu uns.



das Hundchen kam mit seinem Zwilling, welcher aber ungeduldig zum nächsten Platz weiter schnüffelte



und lies sich gleich mal häuslich nieder.
Gegen elf fuhren wir ins Städtli. Wir mussten für die nächsten sieben Tage unsere Vorräte aufstocken.
Im Spar sah unser Wagen optisch einem XXL Grossfamilien-Wochenendeinkauf ähnlich. Anschliessend versorgten wir uns beim Metzger nebenan mit ein paar guten Stücken Wildfleisch.
Als wir dann anschliessend so durchs Städtchen schlenderten, weckte dieses Geschäft Ernstens Interesse und er meinte, seine Haupthaare bedürften dringend eine Kürzung.



Und schon sass er wohlpräpariert auf dem Coiffeurstuhl und ich auf dem Wartebänkli.
Nachdem er dem jungen Coiffeur seine Wünsche mitgeteilt hatte, musste dieser erst einmal für Ernsten feines, schon etwas schüttere Haar das nötige Werkzeug suchen. Begreiflich, denn für das krüselig-drahtige Kurzhaar der einheimischen Männer braucht's etwas anderes. Er fand nach längeren Suchen eine Schere, welche aber total stupf war.



Aber er wusste sich zu helfen



und das Resultat



konnte sich sehen lassen. Der Preis von 100 Pula aber auch! Hierzulande kommt Mann nicht unter 30 CHF weg!
Während dem ganzen Prozedere wurde mir das Warten aber nicht langweilig. Neben mir sassen immer wieder abwechseln und kichernd die gerade beschäftigungslosen Coiffeusen und an der Tür tauchten immer mal Neugierige auf. Was sie miteinander austauschten, konnte ich aber (leider) nicht verstehen.
Dann war es Zeit unsere knurrenden Mägen zu besänftigen und wir machten uns auf zur "Marcs' Eatery". Den Tipp hatte ich mir aus dem Forum herausgepickt und wir wurden nicht enttäuscht. In einem angenehmen, Brasserie ähnlichem Ambiente, mit sehr freundlichen Chef, aufmerksamen und speditiven Mitarbeitern genoss ich einen exzellenten Roastbeefburger und Ernst sein heiss geliebtes Eier-Speck-Omelett.
Rundum zufrieden und gesättigt traten wir den Heimweg an. An der Bar tranken wir noch ein Verdauerli, hackten uns in das sehr gut funktionierende Wlan ein, berichteten der Familie das Neueste und gingen bald einmal schlafen.

In der Nacht war es etwas lärmig. Immer wieder hörten wir Flugzeuge und wurden mehrmals von Stimmen und komischen Geräuschen geweckt. als diese näher kamen, sahen wir zwei Männer welche sich in der Nähe ein Feuer gemacht hatten. Offensichtlich Securitasleute die sich immer wieder nach einem Rundgang am Feuer aufwärmten und uns das Gefühl gaben, wohlbehütet zu sein.
Der Morgen war schön und mit 17° sehr angenehm. Wir packten zusammen und begaben uns frohen Mutes in Richtung Nxai Pan.
An der Strasse versorgten wir uns erst mal mit Holz.



Doch nach ca. 50 km war es wieder fertig mit froh!



Dieser ohnmächtige Löcherparcours verlangte wieder unsere volle Konzentration.
Kurz nach eins waren wir am Gate,



meldeten uns an und wurden zur CS 6 geschickt.
Den sehr tiefsandigen Weg bewältigten wir (d.h. Ernst) mit Bravour und Routine.
Um viertel vor drei kamen wir an.
Am Wasserloch vor dem Camp fand gerade ein geschäftiger Wasch-und Badetag statt



diese berieten wer zuerst darf



der war noch am überlegen...



und diese spielten Huckepack



Unsere CS war schön gross, schattig, ohne Wasser und Strom



Die Ablution sehr sauber und elefantensicher



Nachdem wir alles inspiziert hatten fuhren wir noch eine Runde. Doch ausser ein paar neugierigen Langhälslern



und einem Solisten mit Sundownerhintergrund



erspähten wir keine Tiere.
Nach einer feinen gegrillten Borewors mit grünen Salat und einem kühlen Schluck Windhoek Lager war Nachtruhe.

Der nächste Tag war
Freitag, der 20.April
wir standen früh auf und wollten es nochmal vor dem Frühstück wissen.
Doch die Sichtungsfee war uns wieder nicht wohl gesonnen.
Ausser einem Rudel Gnus, deren Chef völlig gestresst hin und her rannt um die aufmüpfigen Jungbullen in ihre Schranken zu weisen



und einer jungen Mutter mit hungrigem Baby



sahen wir "nur" eine fantastische Landschaft.
Wir frühstückten und machten uns gegen 11 Uhr auf den Weg Richtung Boteti.
Nach dem Phuduhudu Gate erwartete uns eine 32 km lange Tiefsandpiste
Die wunderbare Aussicht auf den Boteti entschädigte uns aber für die Mühsamkeiten



Wir fuhren hinab zum "Fluss" und sahen sehr viele Elefanten und Giraffen





Um 15.30 standen wir am reichlich Wasser führenden Boteti und konnten "Fährmann hol' über" rufen.
Dieser kam auch sofort angetuckert.



Ernstens erster zaghafte Hinauffahrversuch scheiterte zwar. Doch beim zweiten beherzteren gelang ihm besser



Unser schwergewichtiger Camper machte allerdings dem Fährimann, bzw. seiner Fähre Probleme und er musste mit handgreiflicher Unterstützung diese zum ablegen motiviere




Dann tuckerte uns das kleine Aussenbordmotörli



gen anderes Ufer



Die Abfahrt gelang dann aber besser weder die Auffahrt.
Ich wusste, dass die Überfahrt 150 Pula kostet und wollte sie ganz unbürokratisch dem Fährimann in die Hand drücken. Dieser deutete mir an kurz zu warten, holte einen Quittungsblock, füllte diesen (mit Durchschlag) aus und gab mir das Original!
Das hat mich sehr beeindruckt.

Und somit wäre das wieder einmal der momentane Stand der Dinge.
Was uns im "Tiaan's Camp" erwartet und wie wir unsere Jungfernfahrt durch das CKGR erlebt haben, erzähle ich euch das nächste Mal.
Letzte Änderung: 20 Aug 2018 19:12 von Gromi.
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20 Sep 2018 16:59 #533128
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So, liebe Mitfahrerinnen und Mitfahrer, ich hoffe ihr habt meine kreative Verschnaufpause gut genutzt und euch auch inzwischen von möglichen fatalen Folgen eines übermässigen Alkoholgenusses erholt, eure Pausenbrote genossen und euch an dem inzwischen gemässigten Endsommertemperaturen erfreut.
Wer will, bitte einsteigen, Türen schliessen und weiter geht's folgendermassen:

Alsdann standen wir um 16 Uhr vor dem Tor zum
Tiaan's Camp



wir taten was von uns verlangt wurde



Natürlich erwarteten wir nicht gerade ein Empfangskomitee, aber wenigstens ein Schild welches uns zu einer Anmeldung weisen würde. Doch da gab's nix. Wir fragten einen müssig dahin schlendernden, seinem Übergewändli nach Campmitarbeiter. Dieser meinte, wir könnten uns einen Platz selber aussuchen. Da wir ja eine Reservation und schon bezahlt hatten, machten wir uns aber trotzdem auf die Suche nach der Rezeption. Wir fanden dann ein grösseres Gebäude mit einem Restaurant und hinter dessen Theke einen missmutigen Mann, welcher nach einem kurzen Blick auf einen Zettel, uns zu der CS2 schickte.



Diese war gefühlt ein Jahr lang nicht geputzt worden und wir machten uns erst einmal an's Saubermachen.
Danach gingen wir auf Inspektionstour. Wir fanden ein ordentliches Waschhüsli



sanitären Einrichtungen deren Design mich ein bisschen an Hundertwasser erinnerte





zwei Duschen in denen gut eine Grossfamilie Platz hatte



Eine praktikable Laundry



ein Planschbecken



und eine Aussichtsterrasse über dem Restaurant



von der erst einmal nur etwas Nutzvieh zu erblicken war



mit Sitzmöbeln in die man gut hinein, aber schlecht wieder heraus kam.
Am Abend grillierten wir uns ein feines Rindssteak, assen dazu einen Tomaten-Gurkensalat und beendeten den Tag bei einem Glas Rotwein.

Den nächsten Tag verbrachten wir nach einem ausgiebigen Frühstück (lt. meiner Tagebuchaufzeichnungen) mit herum chrömern.
Die Laune vom Chef (habe leider seinen Namen vergessen aufzuschreiben) hatte sich inzwischen verbessert und wir unterhielten uns mit ihm einige Zeit. Er erzählte uns, dass seine langjährige Partnerin ihn hatte sitzen lassen und er allein momentan mit allem etwas überfordert wäre.
Die Terrasse vom Restaurant hatte er schön gestaltet und sehr kreativ dekoriert das Leergut entsorgt







Auf und von der Aussichtsterrasse gab es ausser ein paar sich in den tiefen Polstern langweilenden kanadischen Campern und grasenden Nutzvieh nichts weiter zu sehn. So vertrödelten wir den Rest des Tages am Platz mit lesen, Fotos sichern und Tagebuch schreiben.
Zum Znacht gab es Chili con Carne und Rotweinreste.

Am Sonntag, den 22. April
war 6.30 Tagwacht und wir machten uns nach einem heissen Aufwärmtee (es waren frische 12°) und einem Müesli gegen 8.40 auf den Weg zu unserer sechstägigen Tour durch das CKGR.
In


suchten wir eine Tankstelle. Nach einiger Zeit des herumhüenerns, dreimal im Ort umkehren und endlich einen netten Einheimischen trafen, der uns den Weg wies, fanden wir sie.
Ein kleines Gebäude, eher Schuppen mit zwei Tanksäulen davor. Wir füllten unseren Tank für 400 Pula und schauten uns nach einer Zahlmöglichkeit um. Vor dem Schuppen sassen zwei Männer gemütlich auf einer Bank und bequatschten irgendetwas Wichtiges. Da wir immer noch keine Pula hatten, fragten wir, ob sie auch CC akzeptieren. Ihr "Selbstverständlich" hatten wir nicht erwartet, fragten gleichzeitig nach einem ATM im Ort, aber da gab es keinen. Der Kassierer bot uns an, unsere noch benötigten 600 Pula auf seine Rechnung zu nehmen und sie uns cash in die Hand zu geben. So waren wir wieder flüssig und die Abrechnung unserer CC später zu Hause stimmte perfekt. Sowas nennt man Dienst am Kunden auch im hintersten Winkel dieser Erde!
In einem kleinen und einzigen Tante-Emma-Lädeli kauften wir noch ein paar Kleinigkeiten ein, versorgten uns mit Wasser und Holz und machten uns gegen 10.30 Uhr auf in Richtung


kamen an diesen


und jenen


Auch an solchen


und Ernst war froh, dass er in Maun zum Coiffeur gegangen war.
Auf einer relativ gut zu fahrenden Sandpiste


standen wir um 12 Uhr am Gate


Alles war mit unserer Reservation in Ordnung und wir fuhren in Richtung Leopard Campsite CKSUN 01.
Kurz nach 15 Uhr erreichten wir
unsere Niederlassung

Leopard CKSUN01



Der Platz machte einen recht verlotterten Eindruck. Die Feuerstelle war zerbrochen und die Platten um die zwei Ablutionsblocks lagen kaputt durcheinander.
Nachdem wir den Camper installiert, die Möbel aufgestellt und den Feuerplatz präpariert hatten, genehmigten wir uns erst mal ein gepflegtes kühles Bier.
Wir schauten uns um und genossen die Stille und Einsamkeit.
Später grillten wir uns ein feines T-Bone-Steak, assen Rüebli-Kartoffelgemüse und genossen einen guten Schluck Rotwein dazu.
Um 20 Uhr war dann Nachtruhe angesagt, mit der Betonung auf Ruhe. Kein Mucks störte uns.
Am anderen Morgen bei sehr frischen 9°, versuchten wir uns mit heissen Tee, dicken Trainer und der noch schwachen Sonne zu wärmen.
Dabei wurden wir beobachtet


Dann brachen wir zu einer morgendlichen Rundfahrt auf und genossen die wärmespendende Autokabinenheizung.
Auf leicht sandigen Wiesenwege


überraschten wir flüchtige Springbockherden


welche ihrem Namen alle Ehre machten


Ein einsamer Oryx schaute nur mal kurz vom grasen auf


und eine kleine Herde Büffel hatte aber nichts mit fotografieren lassen am Hut und verschwand blitzartig.
So fuhren wir wieder zurück, frühstückten ausgiebig, besorgten diverse Hausarbeiten und relaxten bis zum Nachmittag.
Auf unserer spätnachmittäglichen Rundfahrt um den Leopard Pan begegnete uns eine Familie Erdhörnchen, die fleissig herumwühlten


Einer präsentierte uns voller Stolz seinen schönen Sonnenschirm


diesem Jüngling fiel das ewige herum stehen ziemlich schwer


Ansonsten meinten wir ganz allein als menschliche Spezies im riesen Areal der Kalahari zu sein. doch zu unserer Überraschung kam uns tatsächlich ein Fahrzeug entgegen. Es war ein junges Pärchen Biologiestudenten aus München welches Studiums halber die Gegend durchstreifte.
Zurück im Camp machten wir uns einen leckeren Käse-Tomaten-Schinken-Zwiebel-Toast auf dem Gill und gingen früh unter die Decke.

Am nächsten Morgen erwarteten uns wärmere 10°, strahleblauer Himmel und ein gwunderiger einsamer Impala


und Ernstens Lieblingsvogel


Nach einem Aufwärmtee packten wir zusammen und fuhren kurz vor acht in Richtung Passarge Valley.
Wir entdeckten ausser diversen Sprinbock- und Impalaherden auch ein paar sehr scheue Oryxe.
dieser Langhälsler gab sich redliche Mühe seinen langen Hals in mein Breitformat zu zwängen


Gnuherden trampelten panisch davon und Riesentrappen verschwanden schnell im hohen Gras.
Und wie es der Zufall so will, begegneten wir zum zweiten Mal in dieser menschleeren Gegend dem jungen Münchner Pärchen.
Kurz nach Mittag erreichten wir unser nächstes Domizil

Passarge Valley CS3
einen sehr grossen und schönen Platz, gepflegt und sauber.


und es war gerade Waschtag
Die sanitären Anlagen sahen auch ganz ordentlich aus.
Im Hintergrund zu sehen


Kleine Bemerkung zum vordergründigen Stillleben: so sah es nicht immer bei uns aus und die Flasche stand rein zufällig rum!
So sahen die Geschäftshäuser von innen aus


wobei diese mit einem richtigen Duschkopf ausgestatt eher komfortabel war. Normal hing da eine leere Colabüchse mit durchlöchertem Boden.
Wenn man Duschen wollte, musste der hängende Eimer heruntergekurbelt, mit mitgebrachtem Wasser gefüllt und wieder hochgekurbelt werden.
Wir unterliessen diese Übung.
Das Klo


war etwas für wagemutige, hartgesottene oder sonst nur für stehende Geschäfte zu gebrauchen.
Im Camper überraschte uns ein fast abgetauter Kühlschrank mit entsprechendem Wasserpegel. So war meine Tagesjob klar! Ernst kümmerte sich um den Abwasch.
Zum Znacht gab es Resteessen und eine ganze Flasche Rotwein (die hatten wir uns redlich verdient!)

Der Morgen am 25.April
überraschte uns mit kuscheligen 18° und einem Sonnenaufgang zum niederknien!


wir machten uns nach dem Morgentee gegen viertel vor Acht auf die Fahrt zum Passarge Wasserloch.
Wir fuhren durch eine fantastische Gras- und Steppenlandschaft



Auf dem Weg trafen wir auf zwei Schakale, wovon der eine es sich in einem Elefantenhaufen gemütlich gemacht hatte und der andere offensichtlich auch wollt aber nicht durfte.



Von Weiten sahen wir schon dass wir nichts, also zumindest keine grossen Tiere sehen würden.
Dafür erwarteten uns grosse Schwärme von Vögeln, welche ständig hin und wieder weg flogen.
Besonders gefielen mir diese Rotkäppchen



Wir beobachteten einsame Oryxe und nach Beute spähende Räuber




Zurück am Platz stellte sich Ernst einer (im Tagebuch als "Kraftübung" notiert!) grossen Aufgabe "wie bediene ich, wenn nötig, einen Kompressor".
Ihr seht, wir waren immer noch ohne luftregulierende Massnahmen unterwegs!
Ich wollte mich nicht einmischen, doch als ich nur sein ständiges leises Fluchen aber kein Kompressorengeräusch hörte guckte ich mal hin. Meiner weiblichen Logik folgend suchte ich nach einem Schalter (logisch!), fand ihn im Inneren des Autos dort wo der Kompressor installiert war. Dann war alles gut!
Den Rest des Tages verbrachten wir mit relaxen und unsere wechselnden Besuchern zu beobachten
zum Beispiel ein Langschwänzler im Scherenschnittmodus


diesen Eiligen


oder diese Durstigen


Zum Znacht gab es eine lecker Boerewors vom Grill, gegrillte Zwiebeln, Toast und Bier und um 20 Uhr befanden wir uns bereits im Schlafmodus.

Am Donnerstag, den 26.April
war es am Morgen wieder mit 9°erfrischend kalt.
Nach dem obligatorischen Morgentee und Müesli machten wir uns gegen viertel nach acht auf in Richtung

Piper Pan
auf wechselnden Fest- und Tiefsandpisten




durchfuhren wir eine immer grüner werdende Graslandschaft.


Es blühte teilweise üppig am Wegesrand


und wir wurden argwöhnisch beobachtet




Nach der CS Tau2 kam uns ein Jeep mit bewaffneten Uniformierten entgegen und sie erzählten uns, dass sie in Sachen Wilderer unterwegs waren.
Ein etwas gestresstes australisches Paar in einem Pickup begegnete uns. Sie hatten unterwegs schon zwei Mal einen Platten und somit kein Reserverad mehr und hofften so bis Ghanzi durch zu kommen. Wir waren heilfroh solch einem Ungemach bisher entkommen zu sein und unserem Vermieter dankbar um die sechs neuen Reifen.
Nach dem Phokoje Pan erwartete uns eine mühsame Schüttelpiste und ich war hauptamtlich damit beschäftigt mich einigermassen auf dem Sitz zu fixieren. An fotografieren war da nicht zu denken. So musste ich später die vielen grossen und kleinen Herden von Gnus, Springböcken, Oryxe, Kuhantilopen und viele Schakale, Erdhörnchen, Geier und Raubvögel in meinem Gedächtnis, sprich Tagebuch verewigen.

Als wir endlich um 15 Uhr auf unserer
Camp Site CKPIP01
ankamen taten uns nicht nur unsere Knochen weh, sondern auch alle Weichteile!
Der Platz war wunderschön gelegen.


mit einer grandiosen unverbauten Aussicht


Wir genossen diese und die wunderbar ruhige Atmosphäre in vollen Zügen.
Ein Langschwänzler zeigte sich zur Begrüssung diesmal in Farbe


Ebenso genossen wir später unser bodenständiges Abendessen aus Bratkartoffeln, Spiegelei, Tomaten-Peperoni-Salat und knackten eine Flasche Rotwein - nach deren Genuss wir allerdings bereit um halb acht ins Bett mussten.

Am Freitag, den 27.
weckte uns wieder dieses verflixte, total rührselige und fast kitschige Morgenrot.


Aus der Ferne gab ein Löwe einem anderen seinen Status mit viel Gebrüll durch
und eine kleine Gruppe Erdhörnchen war schon bei der Futtersuche.
Aber es war wieder s..kalt!
Bei 9°! standen wir schlotternd, uns am heissen Teetopf klammernd im ersten noch kraftlosen Sonnenlicht


Ein kleiner schwarz Gepanzerter tat es uns gleich, allerdings ohne Teetopf.


Um viertel vor zehn machten wir uns auf die Piste.


durch ein üppig blühendes Buschland




und dekorativen Gräsern
sahen allerdings kaum Tiere.
Um 13.30 Uhr erreichten wir unser letztes Domizil im CKGR.

Das Xade Camp



doch da war niemand. Wir machten uns auf die Suche. Ein Stück weiter sahen wir eine kleine Ansammlung von Hütten und so eine Art Bungalows. Da war auch niemand. An einem Tor, welches in einen Hof mit landwirtschaftlichen Geräten und Hütten führten machten wir Halt und gingen hinein. Ein paar Leute sassen vor einer der Häuschen und assen. Na klar, es war ja Mittag. Ein jüngerer Mann begrüsste uns und wollte sofort mit uns ins Büro gehen. Wir entschuldigten uns bei ihm für die Störung und sagten ihm, er solle doch erst einmal fertig essen, wir würden derweilen so lange am Tor warten. Doch er liess sich nicht überzeugen. So fuhren wir zurück und er kam mit dem Velo hinterher geradelt.
Unsere CS CKXAD03 war schön gelegen mit einem prächtigen Schattenbaum
und dekorativer Natur Art.


Das Waschhüsli war auch gleich in der Nähe und sauber,


allerdings ohne Wasser. Die Solaranlage für die Pumpen hatte vor wahrscheinlich längerer Zeit eine spielwütige Elefantenherde kaputt getrampelt und es hatte sich bisanhin noch niemand bereit erklärt diese zu reparieren.
Am Abend grillierten wir ein super feines Kudu Steak. Doch das aus Ermanglung von Frischem ein k...gruusiges Büchsengemüse landete im Müll.
Die aufkommende ungemütliche Kälte trieb uns aber bald unter die waärmenden Decken und es war halb neun Nachtruhe angesagt.

Somit endete unsere (für uns) abenteuerliche Reise durch die Centralkalahari. Wir empfanden diese als keinen übermässigen Stress. Natürlich wurde hier und da Ernstens Fahrkönnen etwas strapaziert, doch er liess sich nie vom Steuerrad und aus der Ruhe bringen. Seine Meinung war: "Du fotografierst und ich fahre! basta!" Ich habe ihm nie widersprochen!

Also, liebe Mitfahrerinnen und Mitfahrer, das ist wieder einmal der momentane Stand unserer Erlebnisse.
Ob wir dann einmal später heil zum und durch den KTP kommen, würde ich euch gerne das nächste Mal erzählen.
Bis dahin geniesst den wunderbaren Herbstanfang und die damit verbundenen Feste.
empfiehlt euch die Gromi
Anhang:
Letzte Änderung: 26 Feb 2019 14:15 von Gromi.
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04 Okt 2018 13:49 #534540
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Was hilft gegen "saisonal abhängige Depression" oder kurz gesagt den Herbstblues?
Richtig! - in wunderbaren, wärmenden Erinnerungen schwelgen....


... wogegen das mit der Wärme vom
Samstag, den 28.April
erst einmal reines Wunschdenken war.
(Also, liebe Simone, nix mit Rotwein! Es sei denn du machst einen starken Glühwein daraus!)
Es war abartig kalt und wir hatten die Nacht gefroren wie die Schneider.
Der Morgen empfing uns mit an heimische Winterverhältnisse erinnernde 7°C!
Da brauchten wir schon mal je zwei Tassen Aufwärmtee! Und ein angewärmtes Müesli!
Und lärmig war es ausser dem. Der Stromgenerator für das Dorf lief ununterbrochen.
Im Waschhüsli gab es immer noch kein Wasser und so war wieder einmal Katzenwäsche aus dem Tank angesagt, denn die vom jungen Mann angebotenen, in der prallen Sonne wer weiss wie lange schon herumstehenden 5L-Wasserkanister waren uns doch etwas suspekt.
Eine durchs Camp jagende Kuduherde mit vielen Jungtieren, veranlasste mich zu einer kurzen Sprinteinlage zur Kamera, aber vergebens. Die waren effektiv zu schnell für meine klammen Finger. Den Grund für deren Panik konnten wir aber nicht ausmachen
Nach Ernsten improvisierten Abwasch packten wir zusammen und machten uns um 9 Uhr auf in Richtung Ghanzi.
Eine "normal" zerfurchte Tiefsandpiste



machte uns zwei Stunden lang bis New Xade so gar keine Freude.
Die anschliessende Gravelroad bis Ghanzi ebenso wenig



Um halb eins kamen wir dort an, betankten unser Gefährt, stockten im Bottlestore unsere geistigen Vorräte auf, zupften am ATM ein paar Pula, tätigten im Spar den nötigen Grosseinkauf für 6 Tage KTP und fuhren weiter zur

Tautona Lodge





Ursprünglich hatten wir im Sinn dort zu campen, doch wir entschieden uns spontan für ein Mini Chalet inkl. Frühstück.



Es machte seinem Namen alle Ehre. Es war so eng darin, dass ich nicht mal ein gescheites Foto der Innenausstattung machen konnte. Ausserdem stank es extrem wie in Omas Mottenkasten! Wir liessen wohlweislich vorab unsere Sachen im Auto, machten alle Fenster und die Tür auf und gingen erst mal auf Besichtigungstour.
An der Rezeption fragten wir nach einem Wäscheservice. Ja, gab es, aber es war bereits nach Fünf und wir müssten ja die Wäsche bis morgen früh zurück haben. Wir liessen unseren Wäschesack dort und die nette junge Frau versprach ihr bestes zu tun.
Im Restaurant



spülten wir den üblen Mottenkugelgoût an der Bar mit einem kräftigen Schluck über Vierzigprozentigen hinunter!
Meldeten uns für das Dinner an, welches dann aber nicht erwähnenswert und als "so lala" in meinem Tagebuch beurteilt wurde.
Am nächsten Morgen fanden wir uns zu einem "schlecht organisierten" (lt. meiner Notizen) Frühstück ein.
An der Kaffeebar herrschte Chaos. Die Durstigen versuchten aus dem grossen Kaffeeautomat ein paar Tropfen des begehrten Heissgetränkes herauszudrücken, doch der war "out of Order". Eine Serviceangestellte versuchte mit afrikanischer Gleichmut mit EINEM Filtersystem (wie aus einschlägigen Fomikreisen bekannt ist), dem Ansturm Herr zu werden. Naja! Wir ergatterten uns je eine halbe Tasse und füllten mit Milch auf. Geht doch!
Das Buffet war auch schon auf ein Minimum von den sehr Zeitigen leer geräumt worden, so blieb uns nur noch etwas Käse und ein Konfibrot! Nun, mir war es egal, da sich mein gestriges Nachtessen geradewegs auf dem Durchmarsch befand, hatte ich sowieso keinen Appetit auf Fleischware.
An Rezeption fragten wir dann schüchtern, wie es denn so mit unserer Wäsche aussähe. Diese wäre in Arbeit und wir sollten in einer halben Stunde nochmal vorbei kommen wurde uns freundlich mitgeteilt. So trödelten wir noch ein bisschen in dem sehr schön angelegten park ähnlichen Gelände herum



und bestaunten die mopsig getrimmten Palmen.

Zurück an der Rezeption trafen wir eine fröhliche Serviceangestellte, welch gerade unsere fix fertig gewaschene, gebügelte und säuberlich zusammen gelegte Wäsche abgeben wollte. Für diese super Dienstleistung war dann auch ein gutes Trinkgeld fällig.
Um halb Elf machten wir uns auf in Richtung Ghanzi. Dort deckten wir uns noch im PEP-Store vorsorglich mit zwei dicken Wolledecken ein. Wir wussten ja nicht wie sich die Nachttemperaturen so entwickeln würden.
Die A2 Richtung Kang präsentierte sich geradlinig, langweilig



gesäumt von Gelbblütlern



die Rastplätze grossflächig vermüllt

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04 Okt 2018 14:15 #534543
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Zum Kalahari Rest Camp



kamen wir um 14 Uhr.
Wir hatten nicht reserviert, aber es war noch Platz für uns im Bungalow 4.
Die Reihenbungalows sahen von aussen nicht sonderlich einladend aus.



doch das Interieur entpuppte sich als äusserst geschmackvoll und gepflegt



sogar die triste Technik war kunsthandwerklich aufgepeppt



Nachdem wir uns eingerichtet, Fotos gesichert und unsere gestrig getragenen Kleider zum Auslüften (wir meinten, immer noch nach Mottenkugeln zu stinken) aufgehängt hatten, gesellten wir uns auf der Barterrasse zu einer anwesenden Reisegruppe auf einen Schwatz inklusive GT.
Das Abendessen nahmen wir im Restaurant ein



Wurstdip, Gamefilet, Süsskartoffel und eine Flasche Rotwein, alles sehr lecker!

In der Nacht mussten wir die Vorhänge ziehen. Der sonnenhelle Vollmond lies uns aber trotzdem zu keinem ordentlichen Schlaf kommen.
Viertel vor Sechs trieb es uns aus der Koje. Nach duschen und rasieren (nur Ernst) sassen wir schon um Sieben am Frühstückstisch bei einem sehr feinen Omelette, Toast und ausreichend Kaffee.
Wir zahlten und machten uns auf in Richtung KTP.
In Hakunzi füllten wir noch vorsichtshalber den Diesel- und Wassertank.
Dann setzten wir unsere Fahrt auf nachfolgend dokumentierten wechselhaften Wegen fort:
mit gefährlich lebenden Nutztieren





dort spielten wir "findet die Spur "



hier gab es Verschnaufplateaus



Kurz vor Eins standen wir vor dem Tor.



Wir waren angemeldet, wiesen unsere Voucher für 2 Nächte vor und durften uns auf

CS Khiding
niederlassen.
Sie präsentierte sich wunderbar am Khiding Pan gelegen mit einer fantastischen Aussicht.
Ernstens erste Amtshandlung war nach den legendären Löwen Ausschau zu halten.



unter argwöhnischer Beobachtung



Dazu muss ich kurz in die Erklärungskiste greifen:
das war nämlich meine Schuld. Ich hatte ihm dummerweise von den Berichten im Forum erzählt, in denen sich ganze Rudel Löwen unter den Schattendächern bequem gemacht hatten. Wegen dem wollte er ja auch unbedingt hier her.
Aber da war weit und breit nichts dergleichen zu sehen.
Auch das von mir nachgereichte Fernglas brachte nichts. So kletterte er leicht frustriert wieder herunter und lies seinen Frust bei der Feuerholzbeschaffung an diesem unschuldigen Baum aus



doch mit mässigem Erfolg, sodass wir den Abend ohne Feuer verbrachten, umkreis und belauert von einem anhänglichen Schakal.

Der nächste Morgen begann um Sieben. Es war leicht bewölkt, 12° und es wehte eine unangenehme Bise.
Als erstes gesellte sich wieder der Futter suchende Schakal zu uns.
Auf unserer Morgenrundfahrt sahen wir auf dem Pan, allerdings immer in weiter Ferne, Oryx-, Haertebeest- und Springbockherden.
Zurück auf dem Platz trafen wir unsere ca. 100m entfernten Nachbarn, eine Gruppe Südafrikaner mit zwei Autos.
Sie hatten auch kein Sichtungsglück an dem Morgen. Aber es waren wohl Löwen in der Nacht um uns herum geschlichen. Einer von der Truppe zeigte uns frische Spuren oberhalb unseres Platzes. Er hatte eine App auf seinem Handy, welche ein Löwengebrüll simulierte. Dies sei zwar unter Strafe verboten in der Wildnis anzuwenden, doch er würde das heute Abend mal laufen lassen um ein Männchen anzulocken. Wir müssen dann aber im Dachzelt sein.
Als wir ihnen erzählten, dass wir am nächsten Tag nach Nossob wollten, machte sie bedenkliche Gesichter. Es wäre eine happige Tagesfahrt und sie würden uns einen Zwischenhalt in Motopi empfehlen.
Da waren wir ganz schön in der Klemme.
Wir hatten morgen eine Verabredung mit Schweizer Freunden in Nossob. Hatten schon alles für eine Nacht gebucht.
Also packten wir nach einem Müesli und Kaffee ein, schrieben unseren netten Nachbarn noch einen Abschiedszettel und machten uns um halb Zwölf auf den Weg über Bosobogolo nach Nossob.

Das war eine weise Entscheidung. Wir fuhren durch eine wunderschöne von Dünen geprägte Landschaft auf leichten bis schweren Sandwegen





Dann tauchte auch noch eine Familie Strauss auf. Papa und Mama welche ihren sechs Babys wahrscheinlich eine Lektion in "wie verhalte ich mich auf der Fahrbahn gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern" in der Praxis anschaulich erteilten.



- immer schön auf dem Weg bleiben
- ständig nach rechts und links schauen. Auch wenn von dort nichts kommt
- alle hinten Anstehenden und schneller vorbei Wollenden ignorieren, auch wenn diese Drohgeräusche von sich
geben
- nicht vergessen stehen zu bleiben und die wunderschöne Gegend betrachten
- zwischendurch ein paar Hälmli zupfen
- auch mal absitzen, wenn einem die Beinchen weh tun
- und erst wenn Papa das Signal gibt, in seiner Richtung im Bush verschwinden
- das Ganze dürft ihr bis zu einer Stunde ausdehnen.
So war es dann auch!

Um ca.17 Uhr erreichten wir
Motopi 1
und hatten natürlich nicht gebucht. Auf dem sehr weitläufigen Platz hatte sich schon eine Gruppe Südafrikaner mit drei Autos eingerichtet.
Kein Problem, wurde uns versichert, der Platz ist gross genug.
Also installierten wir uns im gebührenden Abstand zu ihnen.



Ach ja, meinten sie noch, das Toilettenhäuschen



ist allerdings etwas nahe bei uns, aber da gingen sowieso nur die Frauen drauf und sie hoffen es stört uns nicht.
Nein, störte uns nicht, im Gegenteil fanden wir es höchst amüsant, dass diese nie allein aufs Hüsli gingen. Es war immer ein Vordertürsteher mit dabei.
Am nächsten Morgen machten wir uns nach Tee, Müesli und Kaffee auf die Piste.
Sie führte uns wieder durch diese fantastische Dünenlandschaft.



Wir sahen wenige Tiere. Nur mal ein paar scheue Dik- Dik's, Oryxe und Schakale.
Wir kamen an Vergessenem vorbei



fuhren durch weitsichtige Ebenen



und kamen um 13 Uhr in Nossob an.

Und somit wäre das wieder einmal der Stand der Dinge im Moment.
Wie wir uns in Nossob als Safeknacker outen, ständig beobachtet, belagert und ignoriert wurden und für den GT public relation betrieben, erzähle ich euch das nächste Mal.
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Letzte Änderung: 04 Okt 2018 14:41 von Gromi.
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01 Nov 2018 13:30 #537590
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Auf Wunsch einer einzelnen Dame, mit dieser ich eine maltige Beziehung pflege und weil die Wetterfrösche bereits von Schneefallgrenzen reden, fühle ich mich zu ablenkenden Tätigkeiten motiviert, wie z.B. Berichte schreiben.
Wem es auch nach einem wärmenden Lesestoff ist, dann bitte einsteigen, es geht weiter.


Nossob am 02. Mai
Das muss man sich mal vorstellen: da fährst du 5223 km durch Wildnis, Einöde, durch Wasser, Sand und Schotter, wirst fast von reissenden Flüssen ertränkt, von wilden Tieren belauert und kommst pünktlich wie ein Schweizer Uhrwerk zu einem vor zwei Monaten mit Schweizer Freunden abgemachten Treffpunkt an. Wir waren dann auch dementsprechend stolz auf uns.
Monika und Markus hatten damals mit ach und krach noch einen Bungalow ergattern können, allerdings mit zwei Schlafräumen. Sie luden uns zu einer Teilet ein, auf die wir uns noch so gerne einliessen.
Nach der menschenleeren Abgeschiedenheit in der Mabua kamen wir uns hier in dem Gewussel fast wie auf einer Appenzeller Landsgemeinde vor. Es gab einen kleinen schlecht sortierten Laden, in dem man sich auch ins Wlan einkaufen konnte. Was bei uns aber leider nicht funktionierte. An der Tankstelle füllten wir noch unser Gefährt auf und gingen uns anmelden.
Unsere Freunde waren noch nicht eingetroffen aber man gab uns schon mal den Schlüssel für Bungalow 18

gut positioniert direkt am ausgetrockneten Flussbett mit einer grossen Terrasse

einem grosszügigen Wohnküchenraum

und je einem Bad


Bald trafen auch unsere Freunde ein und es gab erst einmal viel zu erzählen. Sie waren mit einem Highlux vom gleichen Vermieter unterwegs. Wir halfen den beiden noch rasch beim einräumen und wollten unseren Anteil an der Miete gleich noch bezahlen. Wir hatten die Pula vorsorglich im Campertressor eingeschlossen, wo auch unsere ganzen Originaldokumente lagen.
Ich schnappte mir also den Schlüsselbund, die hintere Campertür war ja noch offen, und wollte den Tressor öffnen, ging aber nicht. Ich versuchte den einzigen kleinen Schlüssel unter den vielen grösseren in allen Positionen zum öffnen zu bewegen, doch es ging nichts! Langsam kam Nervosität auf. Ernst kam schauen, warum ich so lange brauchte und versuchte sich auch ergebnislos. Dann kam Markus und probierte es eine Weile ohne Erfolg. Nichts ging! Da war guter Rat teuer und wir entschieden uns zu drastischen Mitteln zu greifen, das heisst irgendwie mit dem Schraubenzieher das Schloss knacken. Das scheiterte auch.
Mittlerweile war das Schlüsselloch und der Schlüssel völlig vermurkst und unbrauchbar geworden. Das verlangte nach schwerem Geschütz! Mit Hammer und einer Art Meisel brachen die beiden Männer das Schloss regelrecht auseinander und konnten die Tür so heraus reisen.
Da kam Monika, hatte einen Schlüsselbund in der Hand und fragte, was denn das für einer sei. Der liege auf dem Küchentisch und sieht genauso aus wie unserer! Ist aber nicht unserer! Begossene Pudel würden im Gegensatz zu uns in dem Moment geradezu fröhlich aussehen!
Und die Moral von der Geschicht: verliert den Überblick niemals nicht!

Am Abend zauberte Monika aus zusammengelegten Gemüseresten einen feinen Curryeintopf und wir grillten ein paar Würstchen und etwas Fleisch dazu. Als Ergänzung gab es Gurkensalat und Rotwein.
Wir sassen noch eine Weile schwatzend am Küchentisch aber dann war, nach dem ereignisreichen Tag schnell einmal Nachtruhe angesagt.

Der nächste Morgen begann um halb sieben. Unsere Freunde hatten sich schon für eine Morgenfahrt parat gemacht. Sie blieben noch eine Nacht in Nossob. Doch wir mussten weiter.
Unser nächstes Ziel war

Rooiputs

Ein sandiger Weg führte uns immer am Fluss entlang. Uns begegnen riesige Herden Springböcke, Oryx und Kuhantilopen






An einem Wasserloch entdeckten wir Ernstens Lieblingsräuber



Gegen halb Fünf kommen wir in Rooiputs an, einem grossen und recht gefüllten Camp.
Uns wird die CS 02 zugewiesen.



Sie machte einen etwas abgewohnten Eindruck. Es gab Wasser und die Abstände zwischen den Plätzen waren reichlich bemessen.
Am nächsten Morgen mussten wir wieder einmal für einen eklatanten Nichtdrangedacht-Fehler büssen.
Die beiden Schakale, welche in der Nacht um uns herum gewusselt waren, hatten ganze Arbeit geleistet. Der Inhalt (oder was nicht fressbar war) unsers draussen vergessenen Güsselsacks lag weitläufig verstreut und wir mussten erst mal aufräumen.
Auf unserer morgendlichen Fahrt in Richtung Nossob sahen wir diesen Schakal
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Letzte Änderung: 01 Nov 2018 13:33 von Gromi.
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01 Nov 2018 14:05 #537595
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  • Gromi am 20 Aug 2018 18:59
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Er lag einfach so am Wegesrand und starrte konzentriert in die Höhe. Ein zweiter etwas abseits im Busch beobachtete diesen.
Wir blieben mal vorsichthalber stehen und suchten nach dem Grund deren Interesse.
Da entdeckten wir auf dem Kamm der Sanddüne ziemlich weit weg diese beiden Damen



Offensichtlich warteten die beiden Schakale auf Futter beschaffende Aktivitäten der Löwinnen, um sich vielleicht eine Mahlzeit abzuluchsen zu können. Doch da passierte ausser mal Stellungswechsel nichts.





Dem nebenan hockenden dauerte das zu lange und er machte sich in die Büsche.
Dann verliessen die beiden Katzen die Bühne.
dem Schakal wurde es auch zu langweilig und er verdrückte sich bald und wir somit auch.
Am Platz zurück gab es dann ein reichhaltiges Frühstück. Wir verbrachten den Tag mit notwendigen Aktivitäten wie abwaschen, die Wohnung putzen, Körperpflege, lesen. Am Nachmittag machten wir noch eine Besichtigungsrunde zur Lodge.
Später besuchten uns diverse Piepmätze.
Einer, der noch etwas Nistmatereal brauchte



und andere, die auf Futtersuche waren



Am Abend gab es ein feines Entrecote vom Grill mit Restegemüse und Bier.

Der nächste Morgen erwartete uns mit kalten 8°und wir brauchten wieder einige Tassen Aufwärmtee.
Um halb Sieben machten wir uns auf in Richtung Twee Rivieren. Dort mussten wir uns die Ausreise Botswana und die Einreise Südafrika beglaubigen lassen. Unterwegs erspähten wir eine Kolonie Erdmännchen



ein einsames Erdhörnchen



und ein ebensolches Löwenmännchen



In Twee Rivieren
stellte sich unser Vorhaben der Ab- und Anmeldung doch als ziemliche intellektuelle Herausforderung dar. Da gab es erst mal an einem grossen Gebäude zwei nicht gekennzeichnete Eingänge. Nach reiflichen überlegen entschieden wir uns für den linken und musste im Inneren des Gebäudes feststellen, dass beide in die gleiche riesige Halle führten. Da gab es rechts einen botswanischen und links einen südafrikanischen Schalter. Da wir ja aus Botswana gekommen waren, meinten wir uns erst einmal von dort abzumelden zu müssen. Wir waren die einzigen am Schalter. Bis uns der dortige Beamte überhaupt zur Kenntnis nehmen wollte, verging eine ganze Weile. Mürrisch und schroff verwies er uns auf die andere Seite. Dort wurden wir sehr freundlich und zuvorkommend empfangen. Im Nullkommanichts hatten wir unsere Stempel, tauschten noch ein paar freundliche Worte und verliessen diesen zwiespältigen Ort.
Nachdem wir uns im Restaurant mit einem ausgiebigen Frühstück gestärkt, im Shop noch ein bisschen eingekauft und unserem Gefährt Diesel nachgefüllt hatten, machten wir uns auf in Richtung Mata Mata.
Der Zöllner am Schlagbaum zur südafrikanischen Seite winkte uns fröhlich durch, ohne nach irgendwelchen Papieren zu fragen.



Wir fuhren gemütlich auf dem sandigen Weg nach allen Seiten schauend, doch es zeigte sich nichts Tierisches. Aber da plötzlich stoppte uns eine lebendige Strassensperre, welche wir vor lauter in die Höhe gucken fast überfahren hätten





Diese zuckte mit keiner Wimper und verharrte im Tiefschlaf
Nebenan im hohen Gras lagen zwei Männchen, von welchen sich der einte nur mal kurz beim Stellungswechsel zeigte

Letzte Änderung: 01 Nov 2018 16:16 von Gromi.
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