THEMA: Als Volunteer im EHRA Wüstenelefanten Projekt
14 Jun 2018 19:18 #523672
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  • Tanja am 14 Jun 2018 19:18
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Hallo Markandi,

vielen Dank für diesen sehr interessanten und kurzweiligen Bericht! Es ist wirklich sehr anschaulich, wie du alles beschreibst, auch deine Gefühle und Ängste.
Ich freue mich auf die Fortsetzung und bewundere deinen Einsatz und Mut, alleine bei einem solchen Projekt mitzumachen!
Viele Grüße von Tanja
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15 Jun 2018 14:20 #523724
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  • Markandi am 15 Jun 2018 14:20
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Hallo Tanja,
vielen Dank für Deine netten und wertschätzenden Worte :) :blush: :)

Ich fand und finde mich zwar selbst auch etwas mutig ;) , aber letztlich waren ja alle Teilnehmer alleine in dem Projekt (außer dem einen Paar). Und ich hatte gegenüber den anderen den Vorteil, dass ich viele Dinge kannte, z.B. jede Ecke im Windhoeker Flughafen, Swakopmund fast so gut wie meinen Heimatort in Deutschland, das Damaraland und die Herausforderungen des (wilden) Camping (allerdings immer mit Dachzelt).

Ich selbst hatte den größten Respekt vor den beiden ganz jungen Frauen (18 Jahre/Australien und 19 Jahre/Deutschland), die erstmals nach Afrika gereist sind und zwar ebenfalls alleine!!! Das fand ich wirklich mutig! Aber spannend ist, dass uns unterwegs unabhängig vom Alter teilweise die gleichen Fragen/"Ängste" bewegt haben.

Viele Grüße,
Markandi
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15 Jun 2018 14:27 #523726
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  • Tanja am 14 Jun 2018 19:18
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Hallo Markandi,
Ängste hat man wohl in jedem Alter, wobei man natürlich manches gelassener sieht, je älter man wird :-)
Ich war 2010 im Alter von 35 Jahren für 2,5 Monate als Praktikantin auf einer Wüstenfarm und hatte auch so manche Ängste im Vorfeld und manchmal wunderte ich mich über meine eigene Courage (Ehemann so lange nicht sehen, kann ich das alles, halte ich die Trennung so lange aus etc.) Es war nicht immer einfach, aber im Nachhinein bin ich sooo froh, dass ich das gemacht habe...
Liebe Grüße von Tanja
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16 Jun 2018 18:26 #523817
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  • Markandi am 15 Jun 2018 14:20
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Mittags wird ein „Rastlager“ erstellt. Zwischen den beiden Autos wird eine Plane als Schattendach gespannt. Eine weitere Plane kommt auf die Erde. In der Patrol Week haben wir nur minimales Equipment und so bereiten Claudia und ich den Lunch auf den Ladeklappen der Autos vor.

Nach dem Lunch können wir auf der Plane ruhen. Ich wundere mich über mich selbst, dass ich die ganzen Gemeinschaftslager so gut „hinkriege“. Ich haue mich einfach zwischen die „Meute“ auf die nicht grade saubere Plane, lese ein wenig und schlafe sogar kurz ein. Zu Hause und bei unseren eigenen Camping Touren bin ich jedenfalls wesentlich pingeliger ;)



Nachmittags haben wir leider keine weiteren Elefantensichtungen. Aber Chris hält unterwegs natürlich auch an interessanten Stellen und spannenden Fundstücken, wie z.B. einem Kudu Gehörn oder einem Stück Elefantenhaut.





Unser Nachtlager schlagen wir an einer kleinen Koppie (Felsenhügel) auf. Die Koppie schützt uns von hinten, rechts und links werden die Trucks geparkt. Dazwischen wird die Schlafplane ausgelegt und vor uns in sicherer Entfernung das Feuer angezündet. Die EHRA Leute schlafen als Wachposten außerhalb neben den Autos. Das Pärchen ist schon bald dazu übergegangen, in einem kleinen Zelt zu schlafen, so dass wir reichlich Platz auf der Plane haben.



Die anderen genießen den Sonnenuntergang von der Koppie, während wir noch „On Duty“ sind und die Carbonara kochen müssen.



Das Kochen geht viel besser als beim letzten Mal, denn das Feuer ist nicht so riesig und wir werden auch besser unterstützt. Claudia hat es ohnehin eilig und beginnt schon mit ihrem Schweizer Messer zu schnippeln, bevor das Küchenequipment eigentlich bereit ist. Dadurch lerne ich, dass ein Taschenmesser in der Schweiz mit dem schönen Wort „Sackmesser“ :laugh: bezeichnet wird, da man es im Hosensack (= Hosentasche) trägt – an dieser Stelle einen herzlichen Gruß an Chrigu und alle Fomis aus der Schweiz :). Was wäre mir doch alles ohne das EHRA Projekt und die Bekanntschaft mit Claudia entgangen ;) .

Während wir kochen zieht anscheinend die Elefantenherde an der Koppie vorbei. Habe ich überhaupt nicht mitbekommen! Schade :( !!! Ich bin froh, dass unser Küchendienst mit dem Abendessen endet und das nächste Team das Spülen übernimmt.
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18 Jun 2018 15:47 #523963
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Patrol Week Tag 2 - Dienstag, 27. Februar 2018
Nach dem üblichen Frühstück wird heute wieder nach den Herden gesucht. Langsam verlieren wir die Hoffnung darauf, das lebende Baby zu finden. Wir fahren in einige Ansiedelungen.





Fast überall finden wir auch Spuren der Zerstörung. Unterwegs treffen wir immer wieder den Officer des Ministry of Environment and Tourism (MET), der die Schäden aufnimmt. Die betroffenen Leute sitzen meistens tatenlos herum. Sie sind anscheinend der Meinung, die Regierung, EHRA oder wer auch immer muss das richten. Ein Mann wird sogar richtig laut und unfreundlich :angry:.





Chris bestätigt die passive Haltung der Menschen, die wir ja nur beobachten können. Die Regierung hat hier Pumpen, Wassertanks und Pipelines bereitgestellt, da sie verhindern möchte, dass alle Menschen in die Städte gehen. Nun sind die Menschen hier der Meinung, die Regierung sei dauerhaft für die Instandhaltung zuständig. Das wirft bei mir mal wieder die Frage nach der Sinnhaftigkeit der EHRA Aktivitäten auf. Wird hier nicht die Passivität noch zusätzlich unterstützt :unsure: ? Ich stelle die Frage jetzt aber nicht, weil ich denke, dass das Thema sehr komplex ist und es vermutlich doch schlechter um das Überleben der Elefanten in dieser Gegend bestellt wäre, wenn sich niemand dafür stark machen würde.

Immerhin gibt es aber doch ein paar Leute, die doch etwas tun. An einer Stelle hatten die Elefanten anscheinend die Rohrleitungen auseinander genommen, aber nicht wirklich zerstört. Als wir etwas später nochmal an der Stelle vorbeikommen, wird tatsächlich emsig aufgeräumt :).

Ansonsten fahren wir den ganzen Tag kreuz und quer; gelegentlich auch abseits der vorhandenen Fahrspuren, wenn Elefantenspuren in die entsprechende Richtung zeigen.



Big Mattias und Chris finden unterwegs immer neue Spuren, steigen aus, laufen ein Stück in die Landschaft und stellen Vermutungen über die Wege der Elefanten an. Auch wir anderen halten eifrig Ausschau und scheuen keine Mühen, wenn es darum geht, optimale Aussichtspunkte zu erklimmen.





Aber trotz der vielen Spuren und der Hinweise, die wir in den Villages bekommen, können wir keine Elefanten finden :( . Erst gegen Abend sehen wir eine Herde in der Ferne. Es ist nun aber zu spät, um den Tieren noch zu folgen und so beobachten wir sie eine Weile mit dem Fernglas und schlagen dann unser Lager an einem kleinen Revier auf.

Der Tag war einerseits etwas nervig, denn oft sind wir im Kreis gefahren und nicht überall war es landschaftlich spannend. Aber andererseits ist mir wieder sehr bewusst geworden, das echtes Wildlife eben kein Zoo ist und auch kein Game Drive in einem (privaten) Park, wo Tiere mit Peilsendern ausgestattet sind oder „Köder“ ausgelegt werden, damit sie dort erscheinen, wo der Safari Guide sie den Gästen eindrucksvoll präsentieren kann.

Später finden Chris und Mattias heraus, dass zwei Herden in der Gegend waren, deren Routen sind überschnitten haben. So wurden wir quasi den ganzen Tag von den Elefanten an der Nase bzw. im Kreis herumgeführt. Man lernt doch nie aus - auch nicht als erfahrener Elefanten Tracker :) .
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Letzte Änderung: 18 Jun 2018 15:49 von Markandi.
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22 Jun 2018 18:16 #524261
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Patrol Week Tag 3 - Mittwoch, 28. Februar 2018
Wie alle vorherigen Nächte war auch diese sehr kalt –ungewöhnlich kalt für diese Jahreszeit! Gut, dass ich nun zusätzlich nun meine Kuscheldecke dabei habe. Diese kann ich zusammen mit dem Schlafsack, meinem kleinen Kissen und meinen Schlafklamotten in die Bedroll einrollen. Wirklich gelüftet werden die Sachen so natürlich nie, aber zumindest staubsicher auf dem Autodach transportiert.

Auch heute fahren wir wieder viel kreuz und quer, tracken die Spuren und fragen in den kleinen Ansiedlungen nach Elefanten.







Und immer wieder stoppen wir auch bei den kleinen, lokalen Shops.



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