Hallo liebe Forenten und Namibia-Begeisterte!
Dieses Jahr ging es nach fünf Jahren Abstinenz wieder nach Namibia. Das waren fünf harte Jahre!
Das vierte Mal, wie man aus dem Betreff schließen kann. Aber dieses Jahr war sowieso irgendwie gesetzt. Nicht nur, weil es wieder höchste Zeit wurde, sondern auch, weil wir vor 10 Jahre dort, genauer gesagt auf der Elim Düne, geheiratet haben. Wir waren also unter Zugzwang!
Und nachdem ich fauler Sack nach den ersten drei Reisen keinen Reisebericht geschrieben habe, will ich das dieses Mal nachholen. Vielleicht interessiert ja den einen oder anderen Forenten was wir in drei Wochen erlebt haben. Die Latte liegt allerdings verdammt hoch, wenn ich mir die vielen spektakulären Reiseberichte ins Gedächtnis rufe, die ich in den letzten Monaten hier gelesen habe! Denn obwohl diese Reise für uns einfach "endgeil" war, kann ich eigentlich wenig wirklich Spektakuläres berichten! Wir haben nur in Lodges übernachtet, es gab kein Streit, keinen Unfall, keine Pannen, keine Ausfälle (bis auf einen kleinen), nichts! Naja, ich werde mir mal Mühe geben, ein paar Geschichten zu Besten zu geben, und das Ganze mit ein paar "punten Pildern" zu untermalen.
Einen kurzen Rückblick auf die ersten drei Reisen will ich aber doch noch geben, ein
"wie alles begann", oder so.
Die erste Namibia Reise
2008 war eine klassische "Ersttäter-Reise" in einer größeren Gruppe. 19 Personen, das ist schon eine Ansage. Wir hatten vorher nur sehr vage Vorstellungen von Afrika im Allgemeinen, und Namibia im Besondern. Afrika war eigentlich immer ein weißer Fleck auf der Karte unserer potentiellen Reiseziele gewesen. Als man uns dann fragte, ob wir an dieser bereits fix und fertig geplanten Reise teilnehmen wollten, erschien uns das als "Wink mit dem Zaunpfahl". So eine Gelegenheit konnten wir uns nicht entgehen lassen.
Die Reisegruppe bestand damals fast ausschließlich aus Bekannten, alles begeisterte Hobby-Fotografen, die wir aus einem Foto-Forum kannten. Die Reise wurde nicht als Bustour, sondern in kleinen Gruppen als Selbstfahrer-Tour in PKWs geplant. Das erwies sich schon damals als optimal, da jeder individuell zur nächsten Unterkunft fahren konnte, ohne dass man Kolonne fahren
musste, wenn man nicht wollte, oder im Bus aufeinander hockte. Jeden Abend gab es beim Abendessen lange Erzählungen über das Erlebte. Eine Busreise hätte ich wohl auch nicht mitgemacht.
Windhoek, Etosha, Twyfelfontein, Swakopmund, Namib Rand (Hochzeit), Kalahari, Windhoek. Zwei Wochen, fast jede Nacht eine andere Unterkunft, jeden Abend schnell Akkus laden, Bilder sichern, Gamedrive mitmachen, zu Abend essen - Streß pur, aber es war großartig! Das war die Einstiegsdroge, wir waren sofort absolut infiziert! Eine Wiederholung stand außer Frage!
Die zweite Reise folgte dann
2010 und war schon deutlich individueller. Wir waren nur noch zu fünft in zwei Autos, wieder blieben wir mehr im nördlichen Teil Namibias, planten aber deutlich entspannter. Wenn wir auf der ersten Reise noch fast ausschließlich eine Übernachtung pro Unterkunft hatten (man musste ja in 14 Tagen die Tour schaffen), so hatten wir diesmal drei Wochen Zeit und blieben meist zwei, manchmal sogar drei Nächste in jeder Unterkunft. Auch die Fahrstrecken waren moderat. Immerhin neigen Fotografen dazu spontan anzuhalten und mehr oder weniger lange in der Gegend rum zu fotografieren. Da kann man schnell in Zeitnot geraten, wenn man vor Sonnenuntergang in der Lodge sein soll.
Amani, Hammerstein (uiuiui!
), Neuras (leckerer Wein
! Damals noch im Besitz von Allan und Sylvia), Swakopmund, Grootberg, Etosha, Waterberg, Okonjima - das so als grobe Richtung.
Bei der dritten Reise
2013 - wir waren nur noch zu viert - zog es uns dann Richtung Süden. Tiras-Berge, Klein Aus, Lüderitz, kleiner Umweg über Rosh Pina, um eine neue Batterie zu bunkern, Fishriver Canyon, Namib Rand.
Das war die Reise, bei der wir mit Abstand am heftigsten gefroren haben. Wenn man am Eagles-Nest mit dicker Jacke (wir hatten glücklicherweise eine eingepackt!) frierend am Grill steht, weil man ja morgens bei schönstem Wetter und Temperaturen um 25°C das Braai-Paket geordert hat, und auf einen schönen Abend hoffte, dann kann das ganz schön lästig sein. Und richtig frustriert waren wir dann, als Piet, der von Klein Aus, uns erzählte, dass es zwei Wochen vorher richtig warm war, und man jetzt leider einen heftigen Kälteeinbruch hätte.
Tja, und dieses Jahr sollte die Route dann irgendwie "
in der Mitte, mit Tendenz nach Süden" verlaufen.
Mit von der Partie sollten wieder unsere Freunde und Trauzeugen Susanne und Michael, die alle bisherigen Reisen (nicht nur nach Namibia) gemeinsam mit uns gemacht, und sich als großartige Reisepartner, und eben sehr gute Freunde erwiesen haben. Sollten! Es sollte anders kommen!
Nachdem wir bei den ersten drei Reisen zwischen Ende Juni und August gereist sind, und nachdem wir beim letzten Mal so heftig gefroren haben, entschieden wir uns dieses Mal für April, in der Hoffnung auf weniger kalte Nächste.
Wieder wurde es eine reine Lodge-Tour, wieder fuhren wir mit zwei Mietwagen, die wir dieses Mal bei "Africa on Wheels" buchten. Da sich Susanne und
die beste aller Ehefrauen nicht zum Campen überreden lassen, bliebe es bei Lodges. Wir suchten uns bereits gut ein Jahr vorher die Lodges aus, planten die Route, und buchten die Reise über das Reisebüro, das uns über alle bisherigen Reisen so hervorragend betreut hat.
Viel Input kam über das Forum, vornehmlich über die Reiseberichte, die ich immer mit Begeisterung verfolge.
Die Auswahl der Flugstrecke erwies sich als mühsam. Eigentlich war der Plan der, dass wir dieses Mal mit dem Kranich über Johannesburg fliegen wollten. Da ich bei dieser Firma meine Brötchen verdiene, hatte ich mir günstigere Tarife, voraussichtlich sogar in der Business Class erhofft, wenn auch auf Warteliste. Fest gebuchte Flüge bekomme ich noch nicht, da ich noch nicht lange genug dabei bin. Das wurde dann aber beim Blick auf die Buchungssituation der fraglichen Flüge im vergleichbaren Reisezeitraum des Vorjahres schnell wieder ad acta gelegt. Die Warteliste stand eigentlich an jedem Tag auf "dunkelrot", die Chance auf den Flügen nach Johannesburg mit zu kommen, war beunruhigend niedrig. Merkwürdigerweise war das auf den Rückflügen besonders dramatisch. Meine Abenteuerlust und Risikobereitschaft reichte jedenfalls dafür nicht aus.
Letztendlich blieben wir bei AN. Da wir sowieso am ersten Tag erstmal in Windhoek verbringen wollten, war das dann auch egal.
Wenige Wochen vor Reisebeginn kam dann die Hiobsbotschaft von unseren Freunden. Susanne, die als selbständige Beraterin tätig ist, hatte einen Auftrag angeboten bekommen, den wohl kein logisch denkender Mensch in ihrer Position ablehnen würde. Und da die heiße Projektphase im April startete, war ihre Entscheidung zwar tränenreich, aber schnell gefällt. Sie musste bleiben. Wat nu? Michael wollte natürlich, wenn schon ohne Ehefrau, dann zumindest nicht alleine mitkommen, schon aus Kostengründen. Absagen ging auch nicht. So wurde ein alter Schulfreund gefragt, den wir glücklicherweise auch schon kennen. Dieser war extrem happy und er konnte kurzfristig Urlaub bekommen. Und auch wenn nun eine gute Freundin nicht dabei sein konnte, so war diese Konstellation doch sehr harmonisch und super!
So, jetzt könnte ich ja mal starten. Einen Hauch Geduld noch, bitte!
Herzliche Grüße und einen schönen Feiertag
Martin