THEMA: #safaribrothers on Tour Vol. VI - «Wo Problem?»
07 Jul 2018 12:45 #525398
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Montag, 5. Februar 2018
Mabuasehube Pan - Ghanzi (Thakadu Bush Camp)


«Was für eine Nacht!», wird Roger es später so treffend zusammenfassen. Die ganze Nacht über war von scheinbar überall her das Löwengebrüll zu hören. Wie gerne hätten wir genauer gewusst, was da alles vor sich gegangen ist, aber es scheint so zu sein, als wäre der ältere Löwenmann zurück gekommen, um die beiden Eindringle aus seinem Revier zu vertreiben. Denn einmal in der Nacht und einmal am frühen Morgen sollte dieser Prachtskerl mitten durch unsere Campsite marschieren.

Immer wieder wachen wir auf und lauschen dem Hin und Her der Löwen. Und wieder muss Beenie einmal raus. Natürlich leuchtet er wieder alles aus und weil er vom Erlebnis von der letzten Nacht gelernt hat, streckt er dieses Mal zuerst seinen Kopf aus dem halb geöffneten Dachzelt. Noch ein letzter prüfender Blick und ich höre nur: «Woah, Leopard!!!». Dieser huscht direkt neben dem Auto vorbei, praktisch unter dem Dachzelt hindurch vorbei und ist für Beenie vielleicht eine Sekunde lang zu sehen, ehe er im Dunkel gleich wieder verschwindet. Adrenalinschub pur!

Später einmal muss dann ich raus und ich habe nach intensivem Ableuchten freie Bahn und stelle mich halt kurz direkt neben meinen Zelteingang. Dann meine ich so zu meinem Bruder; «Gib Bescheid, wenn der Löwe vorbei kommt…». Zwei Minuten später er so: «Da, ein Löwe!». Dieser läuft vielleicht vier oder fünf Meter von uns entfernt vorbei, Beenie kann ihn kommen hören, weil er beim Gehen grummelt.

Phä-no-me-nal!

Mit der Dämmerung stehen wir auf und räumen unser Lager. Wieder hören wir den Löwen brüllen und unser Nachbar Roger fährt mit dem Auto rasch in die Richtung, aus der das Ge-umpfe gekommen ist. Ein paar Minuten später hören wir sein Auto gemächlich zurück tuckern und wir sind grad fertig mit einpacken und abfahrbereit. Ich überlege noch, ob ich rasch zum Plumpsklo rüber soll, da schaut Beenie in Richtung Roger’s Auto und sagt ganz cool, während er mit der Hand nach drüben zeigt: «Darf ich vorstellen; Herr Löwe!».



Der Riesenlöwe kommt ganz ruhig durch die beiden Campsites gewatschelt, hebt seine Nase in die Luft und wittert, streicht seinen Kopf an die Büsche und guckt interessiert zu uns rüber. Wir sind natürlich längst ins Auto eingestiegen und können ihm nun langsam hinterher fahren. Jetzt ist klar, wer hier wieder der Chef am Platze ist und er geht direkt auf der Piste entlang und markiert setzt überall seine Duftnoten.


Witterung aufnehmen - sind die Eindringlinge wieder weg?

Derart können wir ihm so etwa 20 Minuten folgen und ein paar schöne Fotos schiessen, bis er bei der Abzweigung, wo wir nach rechts müssen, links abbiegt.


Ihre Majestät, der König der Löwen

Wir fahren einmal um die Pfanne und dann in Richtung vom Parkausgang, vorbei an zwei weiteren Pfannen. Bei der Monamodi-Senke erblicken wir recht weit weg eine Tüpfelhyäne mit vier Jungen aus zwei verschiedenen Würfen. Am Gate tragen wir uns aus und verlassen nach fast zwei Wochen den Kalahari Transfrontier Park.



Es geht nach links noch ein Stück der Parkgrenze entlang, dann drehen wir endgültig nach Norden immer geradeaus durch den Busch bis nach Hukuntsi. Die Piste ist recht gut und man kann teilweise problemlos 80km/h schnell fahren.


Durch die Kalahari - zwischen dem Gate und Hukuntsi.


Und hier noch der Grund, warum es nicht mehr so viele und ab hier dann gar keine Videos von unserer GoProp mehr gibt... Oder: wenn zwei Jungs beim Spielen immer Sachen kaputt machen müssen. :laugh:

Ab Hukuntsi dann ist alles allerfeinste Teerstrasse und jetzt geht es erst recht flott voran. Bei Kang biegen wir auf den Trans Kalahari Highway, eine wichtige Verbindung von Südafrika quer durch Botswana nach Namibia und Nordost-Botswana. Trotzdem herrscht sehr wenig Verkehr, aber mit der Zeit zieht sich die Strecke dann schon. Dann erreichen wir Ghanzi und quartieren uns im Thakadu Bush Camp ein.

Wir sind kaputt und dreckig, eine Dusche und ein erfrischender Drink an der Bar macht uns wieder munter. Es gibt auch Internet hier und nach zwei Wochen digitaler Entgiftungskur können wir uns so auch mal wieder bei den Lieben zu hause melden.

Das Thakadu ist zwar etwas in die Jahre gekommen, aber für einen anständigen Preis ist das ein ganz guter Übernachtungsstopp. Zum Abendessen gönnen wir uns ein unglaublich zartes, saftiges Kudu Entrecote. Es schmeckt himmlisch und zufrieden begeben wir uns zu Bett.


Tageskilometer: 534km
Gesamtreisezeit: 8h 50min
Tageshöchsttemperatur: 34° C
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21 Jul 2018 13:06 #526691
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Kapitel 13
Von der Herausforderung, eine Gasflasche zu befüllen und Schlammschlachten im Moremi


Dienstag, 6. Februar 2018
Ghanzi (Thakadu Bush Camp) - Maun (Motsebe Backpackers)

Da die heutige Etappe nicht allzu weit ist, können wir den Morgen gemütlich angehen. Zuerst genehmigen wir uns einen Kaffee auf der Terasse unseres Safarizeltes, danach schlendern wir zum Frühstück rüber.

Vor dem Checkout reden wir noch ein halbes Stündchen mit einem Schweizer und einem Deutschen Paar, die gestern Abend auch noch ziemlich geplättet angekommen sind. Dann gehen wir die Zeche bezahlen bei der netten Besitzerin und machen uns auf den Weg nach Maun. Die 285km sind recht gut zu fahren, nur die vielen Esel, Rinder und Pferde, die in Botswana praktisch überall an den Strassenrändern grasen, bremsen uns immer wieder aus.

Doch kurz nach dem Mittag erreichen wir schon Maun, das im Empfinden seit unserem letzten Besuch vor zwei Jahren noch etwas trubeliger und vor allem verkehrsreicher geworden ist. Als erstes steuern wir gleich «Kalahari Canvas» an, einen super Laden für allerlei Camping-Bedarf. Wir müssen nämlich einen neuen Campingtisch kaufen, da der unsrige vor zwei Tagen nun ganz kaputt gegangen ist. Nach kurzer Rücksprache mit dem Autoverleiher sollen wir uns einen besorgen gehen, man werde das anstandslos erstatten. Wir werden auch rasch fündig, laden das Ding ins Auto und fahren die paar Meter rüber zum «Bon Arrivée» gleich gegenüber vom Flughafen. Beziehungsweise wollten wir, denn das legendäre Restaurant gibt es gar nicht mehr. Wir sind doch recht erstaunt, denn da war eigentlich immer Vollbetrieb und wir hatten das gar nicht mitbekommen. Schade, da muss unser schon fast traditionelles Mittagessen dort eben ins «Nando’s» verschoben werden.

Nach dem kurzen Lunch fahren wir zum «Motsebe Backpackers». Nach meiner Recherche ist dieser Laden eigentlich noch ziemlich neu, aber es wirkt alles schon ziemlich heruntergekommen und schäbig. Von meiner Reservierung weiss man nichts, aber da ohnehin fast keine Gäste da sind, bekommen wir problemlos ein Safarizelt mit zwei Doppelbetten, WC und Dusche. Das ist soweit ganz okay und reicht für die Nacht.

Wir laden unseren Krempel aus und nun heisst die nächste Mission: «Gasflasche auffüllen». Ein leichtes Unterfangen, könnte man meinen, denn so was müsste man doch eigentlich an jeder Ecke rasch erledigen können. Nicht so in Maun. Beim Reinfahren in die Stadt hatte ich zwei vielversprechende Schilder gesehen am Strassenrand. Also fahren wir da hin, aber es heisst, man fülle hier keine Gasflaschen auf. «Easigas» heisst die Firma, und in einem Gitterverschlag stehen hunderte von Gasflaschen rum. Nanu? Nicht so easy. Also auf zum nächsten Anbieter. Die selbe Leier. Dann gehen wir halt erstmal noch rasch bei einem Kleiderladen neue Flipflops für mich kaufen. Und wo wir grad in der Nähe sind, holen wir uns noch gleich 100l Trinkwasser bei «Aquarite» (Mophane Av., guter Tipp! Man kann 25l Kanister kaufen und sich diese vor Ort abfüllen lassen. Sind praktisch zum Verstauen im Canopy). Dort fragen wir auch noch nach einem Gashändler und werden wieder irgendwo hingeschickt. Die Adresse finden wir erstmal gar nicht, also gehen wir halt mal zum Spar und erledigen unsere Lebensmitteleinkäufe. Dann rüber zur Tankstelle zum Diesel bunkern. Der fröhliche Tankwart gibt uns einen weiteren Tipp, das klingt dann wieder etwas vielversprechender. Das ist allerdings am anderen Ende der Stadt und auch dort fragen wir uns noch drei Mal durch, bis wir endlich so einen verblödeten Schuppen finden. Fünf verschiedene Orte, um eine 3kg Gasflasche gefüllt zu bekommen und gefühlt etwa fünfzehn verschiedene Auskünfte…

Es ist schon nach 18:00 Uhr geworden, wir sind knapp 4 Stunden für unsere ganzen Besorgungen rumgeiert in diesem Drecksloch von Stadt. Wir haben schon wieder hunger und suchen uns aus dem Reiseführer die viel gerühmte «Sports Bar» etwas ausserhalb aus. Dort angekommen, stehen wir vor verschlossenen Türen. Auch das scheint nicht mehr offen zu sein. Also zurück zum Flughafen, wo wir vis-à-vis vom einstigen «Bon Arrivée» bei einem Inder ein Curry und eine Pizza verdrücken.

Zurück im Backpackers verstauen wir unsere Einkäufe (für Fleisch übrigens: «Delta Deli», bei «Riley’s Garage» - auch ein super Tipp!) und beladen den Bakkie, so dass wir morgen gleich ganz früh losfahren können in Richtung Moremi.

Während ich auf meinem kleinen Drucker noch selbstgemachte Postkarten ausdrucke, die wir dann in den nächsten Tagen schreiben können, nimmt Beenie eine Dusche. Vermutlich kommt das Wasser direkt aus dem Tamalakane, denn es stinkt plötzlich im ganzen Zelt bestialisch nach Moder und Siff, dass es einem fast schlecht wird. Echt ekelhaft! Die Betten sind aber bequem und wir schlafen nach diesem langen, anstrengenden Tag ganz ordentlich.


Tageskilometer: 345km (davon ca. 50km alleine das Herumgekurve in Maun)
Gesamtreisedauer: 3h 20min
Tageshöchsttemperatur: 28° C
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21 Jul 2018 14:10 #526696
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Mittwoch, 7. Februar 2018
Maun (Motsebe Backpackers) - Moremi Game Reserve (3rd Bridge Campsite)

Um Punkt 06:10 fahren wir beim Motsebe vom Hofe. Fazit: als günstige Übernachtungsstätte gerade noch so okay, aber wir würden jederzeit, wenn es dann nach den Renovationsarbeiten wieder offen ist, im «Old Brigde Backpackers» absteigen, sollten wir wieder mal in Maun Station machen.

Die ersten etwa 30km bis Sherobe sind bekanntermassen noch geteert, dann kommt bis zum Abzweig nach dem Moremi GR eine gut ausgebaute Sandpiste. Der Himmel ist wolkenverhangen und ein paar erste Regentropfen platschen auf unsere Windschutzscheibe. Wir lassen Luft aus den Reifen, denn eine Asphaltstrasse werden wir nun für längere Zeit keine mehr sehen. Ein Safarifahrzeug mit Touristen überholt uns, sie verlangsamen und der Guide fragt uns, ob alles okay ist. Daumen hoch, sie fahren weiter. So macht man das eben im Busch. Doch schon ein paar Kilometer weiter vorne treffen wir sie wieder, dieses Mal stehen sie am Pistenrand. Sie winken uns herbei und melden uns, dass links im Gebüsch Elefanten seien und sie hätten da ein kleines Problem mit ihrer Batterie. Der Landrover startet nicht mehr und ob wir vielleicht mit einem Überbrückungskabel aushelfen könnten? Na klar können wir. Doch etliche Versuche scheitern, die beiden Guides sind sichtlich nervös, es ist ihnen peinlich und sie wollen wohl ihre Gäste nicht allzu lange warten lassen. Doch es hilft alles nix und so kommt der Fahrer auf die Idee, die Batterie von unserem Auto auszubauen und mit dieser ihren Landy zu starten. Das funktioniert dann auch tatsächlich und nach etwa einer Stunde ist unsere Batterie bei uns wieder eingebaut und wir können weiter fahren.

Sobald wir auf die Piste zum South Gate abgebogen sind, wird es zunehmend ruppiger und nasser. Unzählige Wasser- und Schlammpfützen sind zu durchpflügen und wir kommen nur langsam voran. Dafür sehen wir schon erste Giraffen und Zebras, der Park ist nicht eingezäunt und die Tiere können sich frei bewegen. Etwas später: Elefanten! Links von uns können wir einige der grauen Riesen ausmachen, sie machen sich gerade daran, die Piste vielleicht fünfzig Meter vor uns zu queren. Immer mehr Elefanten tauchen auf und am Schluss sind es nicht weniger als 70 Tiere!

Um 10:00 Uhr erreichen wir das Gate, wir tragen uns ins berühmte Buch ein und schon sind wir endlich wieder im Moremi. Wir tuckern gemächlich durch den Park, nehmen uns Zeit und entdecken vor allem viele Vögel. Auf den etwa 46km bis zum 3rd Bridge Camp sollten wir nicht weniger als 26 neue Arten in unsere Sichtungsliste eintragen. Für Vogelkundler ist das Okavango Delta wirklich ein Paradies.



Swainson's Spurfowl

In etwa auf Höhe des Abzweigs zur Xini Lagoon tauchen direkt am Pistenrand unvermittelt zwei Wildhunde in unserem Sichtfeld auf! Sie ruhen sich dort aus und scheinen ganz entspannt. Erst, als wir auf gleicher Höhe mit ihnen sind, stehen sie auf und verziehen sich langsam ins Gebüsch. Das fängt doch vielversprechend an.






Banded Mongoose (?) Dwarf Mongoose / Zwergmanguste - Vielen Dank, @fotomatte!


In einem der vielen hundert Tümpel hier in der Gegend können wir für einmal etwas näher einen kurzen Blick auf dieses Hippo erhaschen, bevor er sich etwas angepisst weiter zurück zieht.


Bei und auf abgestorbenen Bäumen auf einer offenen Ebene tummeln sich Dutzende von Weissrückengeiern (White-backed Vulture), die wohl auf besseres Flugwetter warten...


... und derweil ihr Fluggerät trocknen lassen.


Eine imposante Erscheinung sind auch Sporengänse (Spur-winged Goose), die zahlreich zugegen sind und bis einen Meter gross werden können.

Um 14:00 Uhr erreichen wir endlich das 3rd Bridge Camp und beziehen wie die beiden letzten Male die Campsite Nr 7. Schnell das Lager einrichten, einen happen Essen und dann sind wir wenig später auch schon bereit für einen kleinen Gamedrive in der näheren Umgebung.

Kurz nach Verlassen des Camps tauchen links und rechts von uns Karminspinte auf, die neben uns herfliegen auf der Jagd nach Insekten, die wir mit dem Auto offenbar aufscheuchen. Die schönen Vögel sind extrem geschickt und fliegen blitzschnell neben, vor und über dem Auto, auf ein Foto habe ich keine Chance.


Nur so sind die Karminspinte (Southern Carmine Bee-eater) gut auf Chip zu bannen.

In der Nähe eines Teiches in offener Graslandschaft äsen in friedlicher Koexistenz Impalas, Gnus, Zebras und einige wenige Tsessebe.



Wir fahren ein paar Wege ab und geniessen die wunderschöne Landschaft. Es hat wohl schon ziemlich viel geregnet, es ist knallend Grün und das Gras steht schon sehr hoch. Plötzlich geht Beenie voll in die Eisen - eine Schlange überquert direkt vor uns die Piste. Es ist eine Felsenpython und die schöne Schlange verzieht sich unter einem kleinen Busch und rollt sich dort zusammen. Beim Vorbeifahren würde man sie so wohl kaum entdecken. Eine tolle Sichtung!



Bei der südlichen Einfahrt in den Rundweg um die Mboma Island kommt man am Anfang in ein waldartiges Stück mit riesigen Bäumen und ein paar einzelnen Makalanipalmen. Dort gibt es eine private HATAB-Campsite, die wunderschön gelegen ist und man hat einen tollen Blick auf eine grössere, weite Ebene aus Moorlandschaft. Diesen Platz haben wir bei unserem ersten Besuch hier entdeckt und hier machen wir immer gerne ein paar Minuten halt, stellen den Motor aus und lauschen in die Natur. Heute ist ein Trupp Paviane da, die wir längere Zeit beobachten können. Dann ist es auch schon wieder an der Zeit, zum Camp zurück zu fahren.





Das Feuer ist entfacht, die Sonne geht unter, Grillen zirpen, Frösche quaken. Die Hippos fangen an zu grunzen und in der ferne brüllt ein Löwe. Eine wirklich unvergleichlich schöne Atmosphäre ist das hier.



Zum Abendessen grillen wir uns ein saftiges Stück Entrecôte und je einen Maiskolben. Dazu einen leckeren Salat mit Gurken, Rüebli, Paprika, Feta und Zwiebeln. Es geht uns echt verdammt gut hier draussen.


Tageskilometer: 156km (Maun - 3rd Bridge: 132km, Gamedrive #18: 24km)
Gesamtreisedauer: 7h 40min
Tageshöchsttemperatur: 28° C
Letzte Änderung: 22 Jul 2018 12:53 von kalachee.
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22 Jul 2018 14:04 #526769
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Donnerstag, 8. Februar 2018
Moremi Game Reserve (3rd Bridge Campsite)

Unserer Meinung nach eine der schönsten Strecken, die man von 3rd Bridge aus gut fahren kann, ist der rund 27km lange Rundweg um die Mboma Island. Hierbei handelt es sich um eine Landzunge, die recht tief ins Okavango Delta hineinragt und die auch während der jährlichen Flut später im Jahr trocken bleibt. Die Fahrt geht durch wunderschöne Landschaft, mal dichter Wald mit riesigen Leberwurstbäumen, Gestrüpp und Makalanipalmen, mal durch offene Grassavannen, vorbei an kleineren und grösseren Tümpeln, wo man wunderbar die verschiedenen Wasservögel beobachten kann und mit etwas Glück kann man auch Papageien oder die African Green Pigeon entdecken. Und am Sichtungsbrett wurden gestern zwei Leopard-Sichtungen von anderen Reisenden markiert, weshalb wir uns entschieden hatten, den Loop heute früh zu fahren.


Leider herrscht wie schon die Tage zuvor sehr trübes Wetter, eine dichte Wolkendecke hängt ständig über dem Okavango-Delta. Aber die Landschaft hier im Moremi ist trotzdem wundeschön - für mich einer der absolut schönsten Flecken dieser Erde.

Wir nehmen uns auf der einen Seite viel Zeit, auf der anderen kommt man wegen der schlechten, sehr tiefsandigen Piste auch ohnehin nicht so schnell vorwärts. Sehr viele Säugetiere sichten wir nicht, aber nebst den allgegenwärtigen Impalas doch immerhin ein paar Kudus und zum ersten Mal auf dieser Reise auch Wasserböcke. Bis ich mit meinem Foto parat bin, sind sie natürlich aber längst verschwunden. Und natürlich entdecken wir sehr viele Vögel, es Zwischert und Flattert im Walde, dass es eine wahre Freude ist.


Dafür ist dank dem vielen Regen das Gras saftig grün und schon sehr hoch, was natürlich auch das Entdecken der Tiere etwas erschwert.

Bei der Mboma Boat Station ganz am nördlichen Ende der Rundstrecke halten wir kurz an, steigen aus und strecken die Beine auf dem Bootssteg. Von hier kann man Bootstouren auf den natürlichen Kanälen des Deltas machen.

Dann fahren wir weiter und wir gucken natürlich auf jeden Baum, auf dem sich Leoparden aufhalten könnten. Gerade fahren wir durch eine weite Ebene mit hohem Gras und nur vereinzelten Bäumen, da meint Beenie so im Spass: «Hallo Leopärdchen, na, wo bist du denn?». Fünfzig Meter weiter vorne: «Da!» Und tatsächlich können wir einen Leoparden gerade noch so von seinem Baum springen sehen. Er versteckt sich im hohen Gras, zwei Mal kann ich durch das Fernglas noch ganz kurz seine Ohren hervorlugen sehen. Wir fahren noch vor bis zu seinem Baum und sehen, dass er einen Impala-Riss dort in einer Astgabel hat. Wir warten so 20 Minuten, fahren etwas weiter zurück, weil er vom Wind her wohl unsere Witterung aufnehmen kann, aber er will sich nicht mehr zeigen. Der dritte Leopard in meinem Leben überhaupt und das für wohl weniger als eine Sekunde. Da müssen wir noch einmal hin und weil wir wissen, dass Leoparden oft mehrere Tage bei einem Riss bleiben können, wollen wir am Nachmittag noch einmal unser Glück versuchen.

Auf dem Rückweg sehen wir einmal noch eine kleinere Herde Elefanten, die gerade ein Staubbad nehmen.



Dann sind wir zurück im Camp und machen nach einem ausgiebigen Frühstück eine längere Siesta.

Da wir für den Leoparden noch einmal den ganzen Mboma Loop fahren wollen, sind wir schon um halb vier Uhr wieder auf der Piste.


Frau Buschbock mit Nachwus


Grey Lourie (Grey Go-away Bird) / Graulärmvögel


Swallow-tailed Bee-eater / Schwalbenschwanzspint

Auf dem Hinweg zum Leoparden-Baum schrecken wir ein Hippo auf, das mitten am hellichten Tag am Grasen ist. Es trabt davon, wirft einen bösen Blick zu uns rüber und verschwindet dann im Gebüsch.

Zurück beim Baum sehen wir, dass der Riss immer noch in der gleichen Astgabel hängt, von der Fleckenkatze ist aber nichts zu sehen. «Der hat sich bestimmt in dem Gebüsch da drüben versteckt», sage ich zu meinem Bruder. Dieser schaut mit dem Fernglas genau hin und findet das schöne Tier tatsächlich zwischen Blättern und einem abgestorbenen Ast. Yes! Wir fahren etwas näher ran und finden dann eine Position, von der aus wir das ausgewachsene Männchen in seiner vollen Pracht bestaunen können. Würde man ohne Wissen vorbei fahren, müsste man schon verdammt gut hinschauen, um ihn entdecken zu können. Etwas mehr als eine halbe Stunde bleiben wir beim Leoparden, einmal verändert er seine Position, aber er liegt immer auf dem Boden und starrt aufmerksam zu uns rüber.



Dann ist es leider auch schon wieder Zeit, uns an die Rückfahrt zu machen, damit wir vor Toresschluss wieder im Camp sind. Viel passiert nicht mehr, aber wir sind natürlich hoch zufrieden mit unserer Sichtung. Wir hatten den Leoparden ganz für uns alleine und das macht es irgendwie auch besonders schön.


Wie zur Krönung öffnet sich dann für kurze Zeit die Wolkendecke ein bisschen und beschert uns noch ein paar Minute schönes Abendlicht.


Long-toed Lapwing (Plover)



Das Foto ist jetzt nichts besonderes, zeigt aber schön die so typischen Szenen an den unzähligen Tümpeln. Ein Löffler, zwei Klunkerkraniche, irgend eine Limikole und etwas undefinierbar flatterndes geben sich die Ehre. :)

Während auf dem Gaskocher ein mittlerweile schon fast legendäres Beef Stew vor sich hin köcherlt, essen wir als Vorspeise einen Salat. Da die Stirnlampe zum Essen sowieso an ist, kann man zwischendurch einfach den Kopf heben und einen prüfenden Blick in die Runde werfen. Die Augen allfälliger Besucher reflektieren sowieso und während ich das mal so mache, gewahre ich keine zehn Meter von uns entfernt ein rötlich leuchtendes Augenpaar. Ich springe sofort auf und warne, dann sehen wir, dass es «nur» ein Schakal ist. Dieser entfernt sich dann auch rasch und wir gucken ihm nach. Aber Moment, was ist das denn für einer? Wir schauen im Buch nach und es kann sich tatsächlich eigentlich nur um einen Side-striped Jackal gehandelt haben! Wir hören dann noch einen Schakal-artigen Ruf aus der Richtung, in die er fortgegangen ist und dieser tönt definitiv auch nicht so wie von den Schabrackenschakalen. Das wäre dann auch eine Premiere für uns.

Wenig später, unser hammerleckeres Stew ist nun fertig, höre ich hinter unserem Auto ein Rascheln. Natürlich leuchten wir alles ab, können aber kein Tier entdecken. Wir geben Entwarnung, setzen uns wieder hin und essen weiter. Ich gucke nochmals nach links und jetzt leuchtet uns wieder ein Augenpaar aus dem Busch entgegen. Dieses Mal ist es eine Tüpfelhyäne, ich springe wieder auf und warne: «Hyäne!». Sofort sind wir neben dem Auto und schauen, was sie macht. Sie guckt noch ein, zwei Mal kurz zu uns rüber, scheint aber nicht sonderlich interessiert zu sein und schon ist sie auch wieder im Dunkeln verschwunden.

In der Nacht wache ich ein paar Mal von Hyänengeheul auf, eine Grille zirpt so nah an unserem Camp, dass es schon fast weh tut in den Ohren, die Frösche veranstalten ebenfalls ihr Gezetere. Auch wenn man so natürlich nicht wirklich durchschläft, gibt es einfach nichts auf dieser Welt, was friedlicher wäre zum Einschlafen.


Tageskilometer: 61km (Gamedrive #19: 33km, Gamedrive #20: 28km)
Tageshöchsttemperatur: 29° C
Letzte Änderung: 22 Jul 2018 14:08 von kalachee.
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Freitag, 9. Februar 2018
Moremi Game Reserve (3rd Bridge Campsite - Xakanaxa Campsite)

Heute ist wieder Camp-Wechsel angesagt. In solchen Fällen stellen wir keinen Wecker und stehen einfach dann auf, wenn wir wach werden. Das ist in dieser Umgebung aber nicht wirklich viel später und mit dem heute zum ersten Mal wunderbar klaren Himmel beim Sonnenaufgang sind wir schon auf den Beinen. Schnell das Lager abbauen und dann nutzen wir die gar nicht so weite Fahrt nach Xakanaxa gleich auch als Gamedrive.



Die berühmte Wasserdurchfahrt bei der dritten Brücke ist dieses Jahr recht easy zu meistern. Es hat viel weniger Wasser als auch schon und so sind wir schnell drüben. Ab dort beginnt das weit verzweigte Wegenetz zwischen 3rd Bridge und Xakanaxa, wir bleiben aber vorerst auf der Hauptpiste. Ein erstes Mal erblicken wir Lechwe Antilopen, die Landschaft ist abwechslungsreich, das Wetter freundlich, die Stimmung gut.


Woodland Kingfisher - einer meiner Lieblingsvögel und sooo schwer zu fotografieren. Gerade im Moremi allgegenwärtig, insbesondere durch seine unaufhörlichen, gut erkennbaren, langgezogenen hellen Rufe. Sie flattern aber schnell davon und sitzen dann meistens auf Ästen hoch über dem Boden. Habe es immer wieder versucht, aber nicht ein einziges wirklich gutes Bild hinbekommen, weil man seine Linse einfach praktisch immer gegen den grellen Himmel richten müsste, so auch hier. Bei diesem Foto musste ich arg an der Belichtung schrauben, aber ich möchte es trotzdem zeigen, weil ich mit diesem Vogel soviel mit Afrika und eben die Gegend um den Okavango und Caprivi verbinde.

Beim Abzweig zur «Dead Tree Island» biegen wir ab und holpern durch den Wald. Die Pisten hier sind erbärmlich, es hat viele, zum Teil tiefe Schlammlöcher und Pfützen. Von Zeit zu Zeit lichtet sich der Wald und es tun sich schöne Ebenen mit kleineren oder grösseren Tümpeln auf, in denen das Leben tobt. Hippos, Goliathreiher, Schlangenhalsvögel und Schreiseeadler tummeln sich hier und von überall her hört man Woodland Kingfisher, die allgegenwärtigen Tauben, Graulärmvögel und sonstige Quitscherle.


Irgendwo im Wald zwischen der 4th Bridge und Xakanaxa.


Ein African Darter / Schlangenhalsvogel trocknet sein Gefieder in den wärmenden Strahlen der Morgensonne.

Irgendwie schaffen wir es dann, die eigentliche Zufahrt zur «Dead Tree Island» zu verpassen und landen direkt bei Xakanaxa. Wir drehen noch eine kleine Runde und entdecken unsere ersten beiden Büffel auf dieser Reise. Kurz vor der Einfahrt in die Campsite höre ich von links aus dem Gebüsch zwei, drei zischende Warnrufe und entdecke zwei Honigdachse. Zuerst starren sie uns an, dann verschwinden sie schnurstracks im Gebüsch.


Ein einziges Foto kann ich auf die Schnelle schiessen, dann sind sie auch schon weg.

Auf der sehr schön gelegenen Campsite Nr 1 richten wir uns ein und kredenzen uns ein Frühstück mit Spiegeleier und Speck, Brote und Müsli. Anschliessender Punkt auf der Tagesordnung: die obligate Siesta. Es ist wieder herrlich warm heute mit nur wenig Wolken am Himmel. Von der Campsite aus überblickt man eine sehr breite, offene Ebene mit meterhohem Schilf, den Khwai, der hier durchfliesst, kann man eigentlich nur erahnen.


Direkt auf der Nachbar-Campsite grasen völlig unbeeindruckt und in aller Seelenruhe eine Bushbock-Mama mit einem Kitz.

Zum Abenddrive begeben wir uns wieder auf das Wegenetz südlich von Xakanaxa. Wir fahren einfach ziellos umher und sichten als erstes, nicht ganz alltäglich, zwei Hornraben. Bei den «Sitshi Pools» und «Jesse’s Pools» bietet sich eine wirklich zauberhaft schöne Seenlandschaft.




Ground Hornbill / Hornrabe - nun, macht seinem (englischen) Namen alle Ehre und lässt sich am Boden rumstreichend ablichten.

Bei einem grösseren Tümpel halten wir und beobachten länger eine grosse Gruppe von 19 Hippos.


Moremi at it's best - kann es ein typischeres Bild dafür geben als dieses? Tümpel- und Grasland, Wald, Hippos im Wasser und an Land mit Kuhreiher und eine Letschwe-Antilope. :)



Die Sonne steht schon tief und langsam kommt Bewegung in die Truppe. Wohl machen sie sich auf, zum Grasen an Land zu gehen. Wie wir feststellen, stehen wir nur ein paar Meter neben der ausgetrampelten Schneise, die sie für den Aus- und Einstieg aus dem Wasser nutzen. Zwei, drei Kolosse nähern sich im seichten Wasser immer mehr und als dann einer halb aus dem Wasser aufgestanden anfängt, uns zu drohen, verstehen wir die Botschaft und machen uns vom Acker:




Great Egret

Nicht weit davon treffen wir auf einen einzelnen, grossen Elefantenbullen, der gemütlich am Gras zupfen ist. Er ist ganz entspannt und steht wunderbar im schönen Abendlicht.



Nun ist es an der Zeit, wieder zum Camp zurück zu fahren, aber eigentlich haben wir keinen blassen Schimmer, wo genau wir uns befinden. Wir schlagen einfach die ungefähre Richtung ein und kämpfen uns durch weitere Schlammlöcher. Aber irgendwie landet man immer wieder auf der Hauptpiste und so finden wir dann doch noch rechtzeitig zu unserem Stellplatz zurück.

Wir machen ein schönes Feuer und geniessen die tolle Abendstimmung. Hippos grunzen, weit weg brüllt ein Löwe und mit Einbruch der Dunkelheit leuchten immer wieder kleine, farbige Punkte aus dem Gebüsch: Glühwürmer. Das T-Bone Steak mit Kartoffeln und in Folie gegrilltem Gemüse schmeckt mal wieder herausragend.


Tageskilometer: 41km (Gamedrive #21: 22km, Gamedrive #22: 19km)
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Samstag, 10. Februar 2018
Moremi Game Reserve (Xakanaxa Campsite)

Es ist ein kühler Morgen, aber die Wärme der aufgehenden Sonne zaubert eine fantastische Stimmung herbei mit Schwaden von Bodennebel über den Schwemmebenen.





Unser heutiges Morgenausfährtlein führt uns in südlicher Richtung zum Bodumatau Loop, wo wir einen Teil davon abfahren wollten. Auf dem Weg dorthin begegnen wir einem Hippo, das mitten auf der Piste steht und grimmig* zu uns rüberblickt.


* eigentlich tut man den Tieren ja auch unrecht, wenn wir immer vermeintlich menschliche Emotionen oder Verhaltensweisen hineininterpretieren. Viel wahrscheinlicher ist, dass wir dem Hippo mehr oder weniger scheissegal sind so lange wir es nicht bedrängen und es einfach ganz normal zu uns rübergeschaut hat, weder grimmig noch interessiert noch sonstirgendwas. :laugh:

Auf dem Loop selber herrscht vorwiegend dichte Vegetation vor, so dass man nicht allzu viel an Tieren entdecken kann. Auf der einen oder anderen Lichtung gibt es sehr schöne kleine Tümpel. Auf einem davon schwimmt eine Erstsichtung für uns: African Pygmy Goose. Bei einem grösseren Teich versammeln sich namhafte Vertreter der Wasservogelwelt wie zum Beispiel Schreiseeadler, Graureiher, Nimmersatt und Löffler, natürlich auch Kuhreiher und Great Egret.



Kurz vor dem Abzweig der Piste zurück zur 4th Bridge entdeckt Beenie noch einen African Pygmy Kingfisher. Der ist aber so flink, dass für ein Foto nicht mal im Ansatz eine Chance besteht. Am Abzweig selber müssen wir dann feststellen, dass die auf der Karte eingezeichnete Piste gar nicht mehr existiert beziehungsweise komplett zugewachsen ist. Die ganze Bodumatau-Runde wäre viel zu weit, also bleibt uns nix anderes übrig, als umzukehren und den ganzen Weg wieder zurück zu fahren.


Ein geiler Keiler - man möge mir den albernen Wortwitz verzeihen. Von den Warzenschweinen sieht man eigentlich sehr viele, aber die armen Kerle werden kaum fotografiert (zumindest von mir, wie ich beim Durchschauen meiner Bilder feststellen muss). Also hier trotzdem mal einen zum zeigen. B)


Gibt es eigentlich irgend ein Foto auf dieser Welt von Wasserböcken, die nicht in genau dieser Pose drauf sind?

So rumpeln wir zurück ins Camp und just vor der Ankunft in demselbigen treffen wir noch auf drei grosse Büffel. Zum Frühstück wärmen wir uns die Reste vom Rindfleischeintopf und gestalten dann unsere heutige Siesta mal etwas anders: wir sitzen im Schatten und schreiben unsere Postkarten. Beenie kocht dann noch eine Bolognese für das Abendessen vor, während ich noch eine Runde im Zelt dösen darf. Ich fühle mich etwas schlapp heute. Entweder spüre ich etwas die Malaria-Tabletten oder leide unter leichtem Vitaminmangel.

Der Abenddrive ist dann ausgesprochen ereignisarm. Wir sehen drei Wasserböcke, Impalas natürlich, zwei Giraffen, ein Lechwe, ein paar Hippos an Land, drei Paviane. Das war’s. Offenbar halten sich viele Tiere in anderen Regionen des Deltas auf, aber das ist eigentlich nicht weiter erstaunlich. Wasser gibt es ja ohne Ende und es ist unwahrscheinlich Grün, so dass Futter für alle überall zu finden ist.


Burchell's Starling


Bei diesem Toko bin ich jetzt beim nochmaligen Betrachten unsicher geworden. Ist das jetzt ein Southern Red-billed oder eben doch ein Yellow-billed? Für den Gelbschnabel sprechen die roten Hautlappen/ Flecken unter dem Auge und am Hals sowie das Gefieder, aber der Schnabel ist ja hier eindeutig rot gefärbt. Anyone? Southern Red-billed Hornbill / Rotschnabeltoko



Daher kehren wir für einmal früh ins Camp zurück und sind lange vor Torschluss wieder «daheim». Das bedeutet auch, dass wir ausnahmsweise noch bei Tageslicht zu Abend essen. Das hat auch mal was und schon gegen halb Acht liegen wir in den Zelten und lesen in unseren Büchern.


Tageskilometer: 63km (Gamedrive #23: 40km, Gamedrive 24#: 23km)
Tageshöchsttemperatur: 34° C
Letzte Änderung: 01 Aug 2018 13:42 von kalachee.
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