THEMA: Auf alten Pfaden durch Südwest!
10 Nov 2017 14:23 #496345
  • Burschi
  • Burschis Avatar
  • "Es irrt der Mensch, solang er strebt!"
  • Beiträge: 4059
  • Dank erhalten: 6104
  • Burschi am 10 Nov 2017 14:23
  • Burschis Avatar
An Aktivitäten werden ein Gamedrive und eine Sundownertour angeboten. Beide sehr schön. Wie schon erwähnt, bietet auch hier der Gamedrive unerwartete Attraktionen: Giraffen, Wasserböcke, Springböcke, Gnus, Zebras, Oryx, Eland, Klippschliefer, Impala, Springböcke, Blessböcke und schließlich auch drei Kolonien von Erdmännchen. Da muss ich schon mal schnell zwei Bildchen einfügen.





Neben den geführten Touren kann man aber auch sehr gut auf dem Lodge-Gelände wandern. Mehrere Wandertouren sind ausgewiesen. Man sollte aber unbedingt ausreichend Wasser mitnehmen, denn die Wanderung im heißen roten Dünensand ist nicht zu unterschätzen. So kann man auch mal ohne Auto einen „Gamewalk“ ohne Guide machen und sehen, an welches Wild man sich heranpirschen kann. Andererseits ist es eine tolle Erfahrung, wie die Leute vor 100 Jahren sich gefühlt haben müssen, als sie hier in der Gegend monatelang Krieg geführt haben. Ganz nebenbei ergeben sich bei Morgen- oder Abendlicht tolle Möglichkeiten für Landschaftsfotos.




Und gerade bei Sonnenauf- bzw. Sonnenuntergang sind die Wanderungen am schönsten, denn dann ist das Licht für Fotos toll und die Temperaturen sind besser erträglich.



Die Palmenallee vor der Lodge bei Sonnenaufgang. Die neblige Atmosphäre ist durch ein vorbeifahrendes Auto entstanden.


Akazie mit einem riesigen Siedelwebernest kurz vor Sonnenuntergang.
Bei solchen Wanderungen kann man Namibia ganz entschleunigt genießen und man glaubt gar nicht, was man so alles an Kleinigkeiten entdecken kann. Man kann sich auch mal im Spurenlesen üben, denn überall stößt man auf solche im Sand.
20x Namibia, 6x Botswana, 6x Südafrika, 4x Simbabwe, 2x Sambia, 1x Tansania, 2x Kenia, 1x Mauritius
Letzte Änderung: 10 Nov 2017 14:29 von Burschi.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Fluchtmann, ANNICK, freshy, Reinhard1951, loeffel, Old Women, Daxiang, Nachtigall, Applegreen, CuF und weitere 4
11 Nov 2017 05:04 #496436
  • Burschi
  • Burschis Avatar
  • "Es irrt der Mensch, solang er strebt!"
  • Beiträge: 4059
  • Dank erhalten: 6104
  • Burschi am 10 Nov 2017 14:23
  • Burschis Avatar
Auf den Wanderungen, aber auch direkt in der Lodge gibt es natürlich auch Möglichkeiten Vögel zu beobachten:


Die Kapstelzen fand ich besonders putzig, denn zum einen hatten sie ihr Nest direkt über unserer Wohnung gebaut und zum anderen haben sie sich auf eine neue Art der Ernährung spezialisiert. Sie fischen aus dem Pool die toten Insekten, die darin ertrunken sind. Vielleicht wurden sie ja auch extra angestellt, um ihn sauber zu halten? :laugh:


Und noch eine angestellte Vogelart: Die Felsenschwalben sind für die Feuerlöscher zuständig! :laugh: :laugh:


Die Streifenschwalben fliegen gerne über den Pool und nehmen dabei mit dem Schnabel Wasser auf.


Weißbauchnektarvögel suchen die Blüten der Büsche nach Nektar ab.


Der Kurzzehenrötel spaziert gerne im Garten herum.


Der Gelbbauchgirlitz ist häufig im Gras oder auch an einer Vogeltränke zu finden.


Der Rotschwanzschmätzer ist schon mal den Ornithologen ins Netz gegangen und wurde beringt.
So, das war nun für die Vogelfreunde, von denen es ja auch einige im Forum gibt, in der nächsten Abteilung sind dann die historisch Interessierten dran.
Ach ja, es wird ja endlich auch mal Zeit, dass sich der Burschi mit seiner Frau vorstellt. Daher ein aktuelles Bild von uns beiden bei einer Abendwanderung in den Dünen. ;) :P :P :laugh:



Viele Grüße:
Burschi
20x Namibia, 6x Botswana, 6x Südafrika, 4x Simbabwe, 2x Sambia, 1x Tansania, 2x Kenia, 1x Mauritius
Letzte Änderung: 11 Nov 2017 07:45 von Burschi.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Fluchtmann, ANNICK, Topobär, freshy, speed66, Reinhard1951, loeffel, Old Women, Daxiang, Nachtigall und weitere 4
11 Nov 2017 15:33 #496491
  • Burschi
  • Burschis Avatar
  • "Es irrt der Mensch, solang er strebt!"
  • Beiträge: 4059
  • Dank erhalten: 6104
  • Burschi am 10 Nov 2017 14:23
  • Burschis Avatar
Hallo,
da es draußen so Saugrau und eklig ist, mache ich lieber mit dem Reisebreicht weiter.
Noch ein Wort zu den Gästen der Auob Lodge. Die Lodge wird wie erwähnt gerne von größeren Reiseveranstaltern als zweite Übernachtung nach Windhoek gebucht auf dem Weg zum Fishriver oder auch auf dem Rückweg. Wir hatten während unseres Aufenthaltes vier größere Gruppen (je etwa 25 bis 30 Teilnehmer) zu Gast. 1. Franzosen mittleren Alters: sehr ruhig und angenehme Zeitgenossen, von denen man nur wenig mitbekommen hat. 2. Eine ältere deutsche Reisegruppe: Sie waren nach langer Busfahrt ziemlich erschöpft, schon etwas lauter als die Franzosen, aber noch akzeptabel. 3. Eine junge deutsche Reisegruppe für die die wichtigste Einrichtung das Wlan war und die wohl auf Partyfahrt waren. Einen tollen atmosphärischen Sonnenuntergang auf einer roten Düne in der Kalahari haben sie zur Partymeile umfunktioniert und mit viel Hallo und Helau und Bierbüchsen in den Händen massenhaft Selfies gemacht. Nur ein einzelnes Mädchen, saß abseits mit Blick auf die untergehende Sonne im warmen Wüstensand und versuchte die Atmosphäre einzusaugen. 4. Eine mittelalterliche deutsche Reisegruppe, die einen Höllentrip als Pauschalreise hinter sich hatten. Sie belegten nach guter deutscher Mallorca -Manier erst einmal alle Liegestühle um den Pool mit Handtüchern. Sie versuchten auch in keinster Weise ihre Dialekte zu verbergen, sondern schrien sie geradezu in die Welt hinaus. (Mehr sag ich nicht!). Sie haben uns viel Negatives von ihrer Pauschal- Tortour erzählt, das ich im Detail gar nicht wiedergeben will. Es war ihr vorletzter Abend der Tour und der Veranstalter (gebucht bei Meiers, durchgeführt von „Sense of Africa“) hat sie für die Mängel der Fahrt dazu eingeladen, dass sie an diesem Abend auf Kosten des Veranstalters in der Bar trinken dürfen so viel sie wollen. Dazu muss ich dann wohl nichts mehr schreiben, wie das abgelaufen ist. Kölner Karneval in der Kalahari! „Heidewitzka Herr Kapitän“ in der Kalahari!
Die negativen Seiten des derzeitigen Massentourismus in Namibia sind leider alle zutage getreten.
Wir haben sie nicht mit Zorn ertragen, sondern uns eher darüber amüsiert, weil wir meist entweder auf Wanderungen unterwegs waren oder auf historischen Spuren, denn das war der eigentliche Zweck meiner Wahl dieser Lodge.
Dazu mit nur wenigen Worten den Hintergrund, denn die meisten werden wohl nicht so mit der Kolonialgeschichte bewandert sein:
Ganz kurz den historischen Hintergrund. Im Januar 1904 brach der Hereroaufstand im Norden aus, im August ist das entscheidende Gefecht am Waterberg, nach dem die Herero in Massen in die Omaheke fliehen. Hendrik Witbooi, der in dieser Auseinandersetzung der Deutschen unterstützt hatte, sagt sich von diesen los. Daraufhin wird im Süden der Bezirkshauptmann von Gibeon v. Burgsdorff ermordet, was der Beginn des Krieges gegen die Nama im Süden ist. Auch hier werden zu Beginn Farmen überfallen und die männlichen Besitzer ermordet. Daraufhin schickt die Schutztruppe mehrere Abteilungen in den Süden. Die Gesamtleitung hat oberst Deimling. Dieser teilt die Truppen in drei Einheiten auf und möchte die Nama einkreisen und somit mit einem Schlag den Krieg beenden. Dieses Unternehmen spielt sich grob gesagt in der Gegend des Auobtales zwischen Hoachanas, Gibeon und Gochas ab. Es gelingt den Deutschen nicht, die Nama zu umfassen und zu vernichten, diese verstreuen sich und führen bis ins Jahr 1907 einen Guerillakrieg, an dessen Ende der Feldzug des Hauptmann Erckert in die Kalahari steht. Erckert fällt dabei und der letzte Gegner Simon Kopper, der aus dem Auobtal stammt, erhält in British Betchuanaland (heute Botswana) Asyl und von der deutschen Reichsregierung eine „Leibrente“ unter der Bedingung, dass er nicht mehr nach Südwest zurückkehrt. Die Deutschen hätten womöglich den Kampf gegen die Nama verloren, hätten sie nicht zwei entscheidende Waffen gehabt, die sie letztlich in Vorteil brachten: Kanonen und Maschinengewehre. Gerade hier am Auob hat der Einsatz von nur zwei Kanonen mehrere Gefechte zugunsten der Deutschen entschieden.
Was sieht man heute noch davon?
1. Der alte Friedhof in Gochas beherbergt neben einem Denkstein in der Mitte eine große Anzahl von Gefallenen der Gefechte in dieser Gegend. Darunter fand auch Hauptmann Friedrich von Erckert hier seine letzte Ruhestätte. Der Friedhof liegt am Ortsrand von Gochas.


2. An der Straße C15 steht beim Eingang der Farm der Denkstein zum Gefecht bei Groß-Nabas. Hier lag die Abteilung Meister unter dem Beschuss der Nama drei Tage lang an einer Wasserstelle ohne an diese heranzukommen. Ein Sturmangriff am dritten Tag in letzter Verzweiflung ließ einige Soldaten überleben, viele Gefallene liegen auf dem Friedhof in Gochas.


3. Ebenfalls an der C15 ein paar Kilometer weiter steht ein weiterer Denkstein, der an die Gefallenen der Patrouillengefechte erinnerte. Den Kompanien wurden zur Erkundung meist Patrouillen vorausgeschickt. Die Nama, gut gedeckt hinter Felsen, ließen diese bis auf wenige Meter herankommen und schossen sie dann ab. Solche Patrouillen waren die reinsten Himmelfahrtskommandos. Der Denkstein stammt aus neuerer Zeit. Der alte, mit nicht mehr lesbarer Schrift liegt am Straßenrand daneben.


Der meue Stein und der alte daneben:


4. Wenige Kilometer nach Gochas liegt auf der rechten Straßenseite ein weiterer Denkstein, der an das Gefecht bei Gochas erinnert.


5. Kurz danach steht auf der linken Seite unter einem Kameldornbaum mit einem riesigen Siedelwebernest ein weißer Denkstein, der an das Gefecht bei Haruchas erinnert. In diesen beiden Gefechten war der Einsatz von zwei Kanonen der Halbbatterie unter Olt. Stuhlmann entscheidend für den Ausgang.


6. Erwähnung sollte vielleicht noch ein Grabstein finden, der auf dem ältesten Grab dieser Gegend steht. Hier wurde der Siedler Heinrich Rust begraben, der im Alter von nur 44 Jahren im Jahr 1894 in Gochas verstarb. Der Grabstein, der direkt neben der Kreuzung der C15 mit der C18 steht ist wohl etwas neuer.


Viele Touristen fahren wohl die C15 auf der Fahrt in den KTP entlang, ohne sich darüber bewusst zu sein, dass sie durch eine historische Region fahren, die bis heute ihre Schatten in die Politik wirft (Reparationsansprüche der Herero und Nama mit Klage vor US-Gerichten).
So, das war jetzt die Abteilung für diejenigen, dioe sich auch ein wenig für die Geschichte des Landes interessieren.
Resümee für die Aub Country Lodge: Wir haben uns hier wohl gefühlt, haben nette Leute kennen gelernt, haben auf den Wanderungen ein ganz anderes Gefühl für die Landschaft bekommen und konnten nebenbei uns auch vom üblichen Stress des Alltags gut erholen.
Liebe Grüße:
Burschi
20x Namibia, 6x Botswana, 6x Südafrika, 4x Simbabwe, 2x Sambia, 1x Tansania, 2x Kenia, 1x Mauritius
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, Fluchtmann, Topobär, Lotta, speed66, Reinhard1951, hillux, Graskop, loeffel, Old Women und weitere 10
12 Nov 2017 05:17 #496570
  • Burschi
  • Burschis Avatar
  • "Es irrt der Mensch, solang er strebt!"
  • Beiträge: 4059
  • Dank erhalten: 6104
  • Burschi am 10 Nov 2017 14:23
  • Burschis Avatar
Nach Fünf Tagen auf der Auob Country Lodge verlassen wir diese wieder.
Wir verlassen auch das Auobtal und fahren auf der C18 Richtung Gibeon. Auf der ersten Hälfte der Strecke muss man ständig die roten von Nord nach Süd verlaufenden Dünen queren. Welch anstrengende Tour muss es vor 100 Jahren gewesen sein, als man mit Ochsenkarren mit 24 Ochsen bespannt den Weg durch die Sanddünen unternehmen musste!
In Gibeon befindet sich direkt an der B1 ein weiterer Soldatenfriedhof. Hier sind zum einen Gedenksteine und Gräber für die Gefallenen im Namafeldzug Anfang des 20. Jahrhunderts, aber auch Soldaten der deutschen Schutztruppe und der Südafrikaner, die hier im Ersten Weltkrieg fielen, haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden.


Die vordere Gräberreihe ist für die Gefallenen des Namakrieges. Hinten links sind die deutschen Gräber aus dem Ersten Weltkrieg und rechts die einheitlich grauen für die gefallenen Südafrikaner.
Dieser Soldatenfriedhof ist an der B1 ausgeschildert und liegt jenseits der Bahnstrecke gleich gegenüber dem kleinen Bahnhof, der ebenfalls noch aus der deutschen Kolonialzeit stammt und der als Station an der Bahnlinie von Windhuk nach Keetmannshoop 1911 eingeweiht wurde.
Auf der B1 fahren wir nach Norden bis Marienthal und biegen dann nach Westen auf die C19 nach Maltahöhe ab. Der Ort hat nicht allzuviel zu bieten, eignet sich eigentlich nur für eine kurze Kaffeepause mit Blick auf die beiden Kirchen. Die ältere ist aus dem Jahr 1929, die neue in moderner Bauweise steht genau gegenüber.





Hier fahren wir auf der C14 nach Nordwesten zu unserer nächsten Station nach Büllsport.
„Büllsport“ ist eine Rinderfarm mit Gästebetrieb und einem vielfältigen Angebot auch für einen längeren Aufenthalt. Die Chalets sind in zwei Reihen innerhalb der Farm um das Hauptgebäude mit Pool und Terrasse gruppiert. Die Zimmer sind sauber und auch wieder zweckmäßig eingerichtet. Wlan gibt es im Restaurant, bzw. Aufenthaltsraum.







Gegessen wird am Abend zusammen mit den deutschsprachigen Gastgebern auf der Terrasse im Freien. Abendessen und Frühstück sind sehr gut.
Die Lodge liegt am Eingang zur Naukluft und war früher die Pforte für den Durchgang für das Vieh durch das Gebirge. (Bulls Port = Bullenpforte). Auf dem Lodgegelände wurde ein Netz von Wanderwegen angelegt, die man selbst zu Fuß oder mit dem Bike (Leih-Mountainbikes sind vorhanden) erkunden kann.



Man kann aber auch geführte Halb- und Ganztagestouren buchen. Es besteht auch die Möglichkeit die Gegend mit dem Pferd als Reiter zu erleben. Fachkundige Hilfe und Pferde sind vorhanden. Camper finden auf der Campsite etwas abseits des Hauses eine Campsite. Die Gästefarm / Lodge hat also einiges zu bieten und es ist eigentlich schade, dass sie von vielen nur als Zwischenübernachtung auf dem Weg nach Sossusvlei genutzt wird.
20x Namibia, 6x Botswana, 6x Südafrika, 4x Simbabwe, 2x Sambia, 1x Tansania, 2x Kenia, 1x Mauritius
Letzte Änderung: 12 Nov 2017 05:19 von Burschi.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, Tanja, Fluchtmann, Topobär, speed66, Reinhard1951, Old Women, Daxiang, Applegreen und weitere 2
12 Nov 2017 05:28 #496571
  • Burschi
  • Burschis Avatar
  • "Es irrt der Mensch, solang er strebt!"
  • Beiträge: 4059
  • Dank erhalten: 6104
  • Burschi am 10 Nov 2017 14:23
  • Burschis Avatar
Wir haben den ganzen Tag nach der ersten Übernachtung im Gebirge zugebracht. Zuerst unternahmen wir im Geländewagen eine Fahrt bis auf einen der ersten Gipfel in der Naukluft.
Eine sehr interessante Fahrt im Morgenlicht, bei der wir neben einer beeindruckenden Landschaft auch etliche Tiere gesehen haben, Kudus, Paviane, Klippspringer und Bergzebras.





Von einem Aussichtspunkt haben wir einen tollen Ausblick auf die Gebirgslandschaft genossen.

Jonathan, ein junger Farmer, fährt uns und erzählt sehr viel über Landschaft und Pflanzenwelt und das Farmen in der Naukluft. Wir fahren auch an einer Schaftränke vorbei, wo Vergangenheit und Moderne nebeneinander liegen. Früher wurde das Wasser mittels Windrad in einen großen offenen Steinbehälter gepumpt. Heute geschieht dies mit Solarpumpe in Plastikbehälter aus denen kein Wasser verdunsten kann.



Gegen Mittag fahren wir dann noch in die Köcherbaumschlucht zum Wandern. Wir stoßen auf viele verschiedene Vegetations- und Gesteinsformationen.



Mit zunehmendem Weg werden die Wasserstellen immer häufiger und die Vegetation immer interessanter.



Nach der Rückkehr zur Lodge besuche ich noch die Campsite der Lodge, die etwas außerhalb liegt. Hier finden sich noch einige Ruinen aus der deutschen Kolonialzeit und zwei Gräber von Schutztrupplern aus den Jahren 1894 und 1915.




Der erste Tote war hier also bereits vor dem hereroaufstand zu verzeichnen, als es im Süden der Kolonie bereits Widerstand gegen die Deutschen gab. Die Schutztruppe bestand damals nur aus wenigen Mann. Der letzte Gefallene starb hier wohl durch Einheimische, denn direkte Kampfhandlungen zwischen Südafrikanern und Deutschen fanden hier nicht statt.



Was sagt uns der Schatten?
Bei all den Wanderungen sollte man aber unbedingt darauf achten, genügend Wasser mitzunehmen und in der Köcherbaumschlucht sind auf jeden Fall auch lange Hosenbeine ratsam, denn der Weg führt manchmal an kleinen Wasserstellen vorbei, die dicht bewachsen sind und man nicht immer sieht, wohin man tritt.
Das Abendessen nehmen wir wieder gemeinsam im Garten der Lodge ein. Das Zebrasteak war lecker!
Ganz ehrlich: Ich hätte eigentlich lieber Rind oder Schaf gegessen und nicht die netten Bergzebras, die ich am Morgen gesehen habe. :huh: :huh:
Die Unterkunft „Büllsport“ bietet so viele Möglichkeiten, dass nur eine Übernachtung auf dem Weg nach Sossusvlei eigentlich zu wenig ist. Drei Tage könnte man hier schon locker zubringen. Und ein paar Vögel lassen sich auch beobachten. :) :) Als Beispiel nur einen der vielen Graulärmvögel, die hier unterwegs sind.


So, das war der Aufenthalt in der Naukluft. Sesriem und Sossusvlei haben wir bewusst links liegen lassen.
Viele Grüße:
Burschi
20x Namibia, 6x Botswana, 6x Südafrika, 4x Simbabwe, 2x Sambia, 1x Tansania, 2x Kenia, 1x Mauritius
Letzte Änderung: 12 Nov 2017 05:38 von Burschi.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, Fluchtmann, Topobär, fotomatte, albrechtj123, freshy, Lotta, speed66, Reinhard1951, Old Women und weitere 5
13 Nov 2017 06:56 #496727
  • Burschi
  • Burschis Avatar
  • "Es irrt der Mensch, solang er strebt!"
  • Beiträge: 4059
  • Dank erhalten: 6104
  • Burschi am 10 Nov 2017 14:23
  • Burschis Avatar
Wir verlassen am nächsten Tag Büllsport leider zu früh, denn ich habe Termine in Swakopmund, und wir fahren auf der C14 über Solitaire – kurzer Tankstopp - den Gaub-Pass und den Kuiseb-Pass nach Walvis Bay und gleich weiter nach Swakopmund. Die Straße ist hier in unterschiedlichem Zustand, mal supergut, weil frisch gehobelt, mal grottenschlecht. In Swakopmund stehen in erster Linie Treffen mit Bekannten an. Swakopmund will ich nicht näher beschreiben, denn darüber kann man im Forum mehr als genug lesen. Wir übernachten wie in letzter Zeit immer im Prinzessin-Rupprecht-Hotel.


Das Hotel wurde 1902 als Lazarett gebaut, später als Rot-Kreuz-Heim von Schwestern weiter geführt und heute ist es Hotel und Altersheim im jinteren Teil. Im Hintergrund links hinter den Palmen ist die ehemalige Kaserne der Eisenbahnbaukompanie, heute Jugendherberge.
Zum einen gefällt mir die Tatsache, dass ich mit der Übernachtung im Hotel ein Altersheim unterstütze, zum anderen sind die Zimmer groß, sauber, zweckmäßig eingerichtet, bei Kälte auch heizbar und um das Gebäude herum gibt es einen wundervollen mit Liebe gepflegten Garten mit vielen Blumen und einigen Wasserstellen, an denen sich Vögel tummeln.






Wellenastrile beim Baden
Außerdem ist die Unterkunft sehr günstig in Nähe des Strandes gelegen.
Swakopmund hat eine große Zahl an historischen Gebäuden, wer sich dafür interessiert, kann an einer speziellen Stadtführung teilnehmen (Anmeldung in einer kleinen Hütte zwischen Post und Cafe Anton) oder das Büchlein von Conny von Dewitz „Swakopmund der kleine Stadtführer“ zur Hand nehmen.
Der Weg am Strand entlang war zu dieser Zeit in ein Meer von Farben getaucht. Hier hat es sich die Stadt wohl einiges kosten lassen, ein solches Blütenmeer anzupflanzen.




Oktober ist eben auch Frühlingszeit in Namibia und was bei uns die Krokusse und Tulpen sind, sind im südlichen Afrika eben die Mittagsblumen. Die Farben sind schon nahezu außerirdisch!
20x Namibia, 6x Botswana, 6x Südafrika, 4x Simbabwe, 2x Sambia, 1x Tansania, 2x Kenia, 1x Mauritius
Letzte Änderung: 13 Nov 2017 06:57 von Burschi.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Tanja, Fluchtmann, Reinhard1951, Old Women, Daxiang, Gromi, Nachtigall, CuF, sandra1903
Powered by Kunena Forum