THEMA: Tanzania- Safari mal ganz anders!
15 Nov 2017 20:10 #497276
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Liebe Dankedrücker und Mitleser,
fast klingt es so, als wäre unser Fahrer nicht "hörig genug". Ich möchte das noch ein letztes Mal klar stellen: Bisher sind Manfred und ich immer alleine gefahren, jetzt: neue Situation und als Gast (wenn auch gut zahlender) verhält man sich etwas zurückhaltend. Aber im Großen und Ganzen war es eine super Tour!!! Beim nächsten Mal kennen wir die Entfernungen, die Campsites und, und - dann kann man den Schnabel aufreißen und den Fahrer dirigieren. Jetzt mussten wir uns erst einmal heran tasten!

Tarangire
Prosper erwartet uns bereits mit dem Dinner. Unter dem Sonnendach stehen vier Tische mit Bänken. Inzwischen hat sich der Campingplatz mit weiteren Gästen gefüllt, auch die anderen Tische sind belegt. Wir kommen mit einem jungen Paar aus Heidelberg ins Gespräch (sie ist eine gebürtige Polin), auch sie reisen mit Guide und Koch, wie wir. Sie erzählen, dass sie kurz nach uns bei den schlafenden Löwen vorbeikamen und diese dann auf den Baum verschwunden sind. Das hätte ich gerne gesehen, aber leider schliefen sie bei uns noch ganz entspannt unter den Büschen und Sträuchern. Wir haben dort recht lange gewartet, aber die Löwen lagen nur faul herum. Als Faustformel für Löwensichtungen gilt: 15 Stunden schlafen sie täglich, 5-7 Stunden befinden sie sich im Dämmerzustand und 1-2 Stunden kann man sie aktiv erleben. Da muss man schon zum richtigen Zeitpunkt vorbeikommen. Hier haben wir es nicht geschafft, aber die nächsten Tage….da sind uns noch weitere Katzen begegnet.
Zum Abendessen zaubert Prosper eine Zucchinisuppe als Vorspeise, dann gibt es Reis mit einem tansanischen Chickencurry, zum Nachtisch folgt eine Obstplatte. Kaffee, Tee oder Kakao stehen immer bereit. Das Essen ist sehr schmackhaft und gut gewürzt. Mit Prosper scheinen wir einen guten Koch zu haben. Er selber isst nie mit uns, wir fordern ihn immer dazu auf, aber er meint, er habe in der Küche zu tun. Jedoch trinkt er gerne einen Gin Tonic mit uns!
Nach dem Essen fallen wir bald ins Bett. Samwel gibt noch den Hinweis, dass wir das Wasser aus der Leitung nicht zum Zähneputzen benutzen sollen, es ist nicht save. Auf der Campsite stehen zwei neue Toilettenhäuschen mit Duschen. Es gibt warmes Wasser, Toilettenpapier, Seife und alles macht einen guten sauberen Eindruck, für Spiegel und Licht reicht allerdings das Geld nicht. Dafür sind die Attendants zuständig. Einziger Minuspunkt ist die Lichtanlage im Ablutionblock. Es bleibt in beiden neuen Gebäuden dunkel! Hier hilft nur eine Stirnlampe.
Samwel schlägt vor, dass wir am nächsten Tag mit einem Frühstück um 7.00 Uhr beginnen. Leider will er immer erst frühstücken und lässt sich nicht zu einem Morgengamedrive überreden, der um 6.00 Uhr startet und das Frühstück erfolgt gegen 9/10 Uhr. Er meint, man sieht zu jeder Zeit alle Tiere, da hier so viel los sei. Wir wissen es nicht besser und lassen es dabeibleiben.
Nach dem Essen fallen wir erschöpft in den Tiefschlaf.

Aber es geht weiter durch den Tarangire - ein ganzer Tag nur Landschaften und Tiere und keine Zäune
Dienstag, 3.10.17

Dienstag, 3.10.1
Als wir am nächsten Morgen erwachen, sind wir umzingelt von vielen Safarizelten. Was ist hier los? Ein LKW brachte schon früh viele kleine Zelte für eine Reisegruppe, die ausgerechnet ihr Zeltdorf um unser Zelt errichten wollen. Die Campsite ist sehr groß, es hätte auch weiter hinten noch ausreichend Platz gehabt. Von Prosper erfahren wir später, dass wir unser Zelt umstellen sollen. Er würde das aber für uns übernehmen. Er ist toll!
Nach dem Morgengamedrive steht unser Zelt am Rande des Platzes an einem anderen Ende. Dieser Platz gefällt uns auch gut, direkt hinter dem Zelt weiden die Zebras und Gnus. Ein weiteres Toilettenhäuschen war ordentlich sauber und nicht so weit entfernt.
Nun müssen wir aber erst einmal den Tag mit einem guten Frühstück beginnen lassen. Ein große Schale Porridge, sehr süß, einen großen Obstteller, alles schon mundgerecht aufgeschnitten, Toast, Marmelade, Peanutbutter und eine Platte mit Sausage, Omelette und /oder Pfannenkuchen, Gemüsebällchen oder anderes gibt es täglich für uns. Das ist viel zu viel!
Gut gestärkt fahren wir mit Samwel dann wieder los. Posper bleibt im Camp und kümmert sich ums Essen.
Bevor wir aufbrechen nehme ich noch schnell ein Vögelchen auf:


Die Lovebirds tauchen immer in Gruppen auf und wirken farblich hübsch in der kargen Landschaft aus graubraun



Auch vor dem blauen Himmel wirken sie als Kontrast



Dieser Starling ist weniger hübsch, aber dafür sehr zutraulich. Er sitzt auf unserer Bank.


Deutlich noch weniger beliebt ist der"Go away Bird"



Wieder genieße ich die abwechslungsreiche Landschaft, auch mit den kleinen Tieren





Tiere sind immer zu sehen, Samwel fährt noch einmal zu der Stelle, wo wir am Abend zuvor die Löwen gesehen haben, doch sie sind weg. Elefanten ziehen durch die Hügel, dann schaltet er sein Funkgerät ein und empfängt den Hinweis, dass im trockenen Flussbett nicht weit entfernt, gerade eine Gruppe Löwen einen Wasserbock gerissen haben. Wir fahren zu der Stelle und können kaum glauben, dass die Löwen einen Wasserbock verspeisen.


Bisher hörten wir immer, dass die Böcke ein Sekret in ihrem Fell absondern, dass sie ungenießbar macht. Für Löwen gilt das wohl nicht. Leider liegen die Löwen quer über dem Kadaver, so dass wir nicht erkennen können, um welches Tier es sich handelt. Wir treffen die Deutschen aus dem Camp an dieser Stelle wieder und sie teilen uns mit, dass sie 10 Minuten vor unserem Eintreffen beobachtet haben, wie die Gruppe den Wasserbock zur Strecke brachte. Also glauben wir, dass Löwen doch Wasserböcke fressen, jedenfalls in Tansania. Diesen Löwen schmeckt es aber!






Schöne Rücken, wenigstens nicht so blutig!




Dieser Löwe hat sich seinen Anteil gesichert. :evil:


Aber dann verschwand er auch schon zwischen den Gräsern und Büschen







Samwel und andere Fahrzeuge stehen etwas abseits des Weges, sonst hätte man kaum etwa sehen können, aber nach ein paar Minuten meint er, es ist nicht „save“, er müsse zum Weg zurück. Die Löwengruppe liegt mit ihren Rücken zu uns und ins Flussbett kann man wirklich nicht fahren. Schade, ich wäre natürlich länger unter dem Baum geblieben.


Während sich zwei Löwen mit "Beinen" ins Gebüsch zurückzogen, rissen die anderen vier am Kadaver herum.










Von einem Wasserbock nichts mehr übrig , die Tiere waren wohl sehr hungrig. Das ging sehr schnell.
Wir sind dennoch völlig begeistert von dieser morgendlichen Sichtung :woohoo: Hurra!
Aber der ganze Tag wird außerordentlich spannend, das ist nur der Anfang!

Wir suchen andere Tiere (nein, eigentlich müssen wir sie nicht suchen, die Tiere sind einfach da)






Elefanten sind doch immer wieder faszinierend,





manche Elis kamen einfach auf uns zu und das ganz friedlich.
Nach einiger Zeit geht es durch diese herrliche Landschaft weiter. Samwel zeigte uns in einem Baum eine Pythonschlange. Wir stehen direkt unter ihr, sie liegt zusammengerollt sehr hoch in einer Astgabel.





Elefanten, Gnus, Zebras, Impala, vereinzelt Dik-Diks und Wasserböcke durchziehen die Landschaft. Von einigen Tieren erblicken wir nur Beine...



... andere dekorieren die Landschaft mit schwarzen Punkten.

Und bei genauerer Betrachtung erkennen wir einen...

Morgen geht es weiter!
Biggi
Letzte Änderung: 15 Nov 2017 21:05 von tiggi.
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16 Nov 2017 08:15 #497323
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Wir sind immer noch im Tarangire unterwegs, schauen nach links und mal nach rechts und immer wieder ist der Fernblick sehr beeindruckend :) verträumt schaue ich umher und dann bewegen sich plötzlich Grashalme. Nur ein ganz bisschen, dunkle Flecken zeigen sich ...





Nein, diese Flecken meine ich nicht, es sind viel kleinere ... schaut genau ...


...da sitzt er - der Leopard - leider etwas entfernt von uns. Sein sehr aufmerksamer Blick ist in die Ferne gerichtet.



Plötzlich können wir ihn schleichen sehen, allerdings weit entfernt in einem Savannenstück mit hohem Gras. Wir bleiben auf einem gegenüberliegenden Hügel stehen und beobachten, wie er sich an eine Antilope heranschleicht. Ganz langsam, abgeduckt, kommt er dem Tier näher. Wir sind ganz angespannt und glauben, dass gleich etwas passieren wird. Ich stelle meine kleine Kamera auf Videoaufnahme um. Wir warten. Den schleichenden Leo sieht man kaum im Gras, da er sich so stark abduckt.





Doch plötzlich springt unvermittelt eine zweite Antilope aus dem Gras, wir haben das Tier gar nicht gesehen und beide beobachten jetzt den Leo, dieser geht ganz gemächlich an den Tieren vorbei. Dem Leoparden gelingt es nicht, die Tiere zu jagen. Eine erfolglose Jagd. :dry: Der Leo geht langsam weiter und verschwindet aus unseren Augen. Fast könnte man meinen, er wollte gar nicht jagen oder er fürchtet sich vor zwei Antilopen :sick: Nun hatten wir nur die Kamera meines Mannes zur Verfügung, meine Videoaufnahmen sind nicht perfekt, aber doch sehenswert, aber ...
Wir schauen wieder den fressenden Elefanten zu, Giraffen und Strauße tauchen auf, dann wieder Wasserböcke, Perlhühner, Hornraben und immer wieder schweift unser Blick in die Ferne, über die vielen Hügel und in die Savanne. Termitenhügel haben eigenartige Formen angenommen, schöne Baobabs zieren das Bild. Es geht auf einen Hügel hinauf und wieder hinunter, tolle Blicke eröffnen sich.










Victory-Termiten: Ganz neue Rasse entdeckt! :evil:

ganz kleine Tiere erregen auch unsere Aufmerksamkeit...




... und noch kleinere Tierchen



dann werden sie wieder sehr groß...



oder sind einfach verschwunden!


...und dann gibt es wieder die Landschaft zu bestaunen...


aus dem offenen Dach










Immer wieder mache ich Landschaftsaufnahmen. Ich bin doch sehr beeindruckt von diesen Tälern. :kiss:


Wir fahren weiter zwischen endlos großen Gnuherden hindurch über ein Plateau und gelangen in eine weitere schöne Ecke des Parks. In der Ferne sehen wir ein paar Safarifahrzeuge. Wir fahren heran und erkennen unter einem Baum eine Gepardin mit einem Jungtier liegen. Wir warten, schauen und beobachten, da erhebt sich plötzlich die Gepardin und... geht langsam zwischen den Autos hindurch auf die andere Seite des Weges...













Das Jungtier folgt der Mutter in respektvollem Abstand und weiß genau, was nun passiert.


Ein sehr schönes Tier, auch wenn der Blick gerade nicht auf uns gerichtet ist.

Sie läuft durchs hohe Gras und sieht etwas, was wir nicht sahen, aber bald schrecklich schreien hören. :sick:






Das Jungtier wartet nun brav und folgt nicht der Mutter. Alles, was sich in den nächsten Sekunden abspielt, erfolgte so schnell, dass ich mit der Kamera nicht folgen konnte.


Und hier ist bereits alles geschehen, aber die Schreie des Impala werde ich so schnell nicht vergessen. :blush: Ich muss mir immer wieder klar machen, dass ist die Natur!
Erfolgreich gelingt es der Gepardin ein Impala zu reißen. Im hohen Savannengras ist das Impala kaum zu erkennen.


Diese wenigen Sekunden der Jagd brachte die Gepardin an den Rand der Erschöpfung. Sie lässt das Impala liegen und legt sich unter den wenige Meter entfernten Baum in den Schatten. Das Jungtier folgt ihr.




Der Baum ist recht weit entfernt, um noch Einzelheiten zu fotografieren.




Interessant zu beobachten ist, dass sich die Gepardin bald niederlegt, während das Jungtier die Umgebung bewacht.


Nun darf auch das Junge ruhen!
Es dauert ca. 15-20 Minuten, bis die Gepardin zum Kadaver zurückgeht und ihn in die Nähe des Baumes zerrt.


Dann wird abwechselnd gefressen. Es hält immer ein Tier Wache, erstaunlich ist für uns, dass das Jungtier schon so in die Aufgaben eingebunden wird!





Mama bewacht die Umgebung.
Und die Umgebung sieht dann so aus....

es warten natürlich immer noch andere Fahrzeuge neben uns,
Zebras und Gnus ziehen vorbei, Elandantilopen kommen vom Hügel herunter ...




Ein Stückchen weiter ist der Fluss noch wasserführend und schlammig. Dort sehen wir Zebras trinken, spielen ...





aber auch Paviane und diverse andere Tiere sind hier.



Samwel trifft einen anderen Guide und von Auto zu Auto unterhalten sie sich. Wir warten geduldig. Später erzählt er, dass dieses auch ein Bruder ist, aber von einer anderen Mutter.

Wir fahren nun zum Camp zurück, gegen 14.00 Uhr sind wir bei Prosper, der schon wieder mit einem üppigen Lunch wartet. Ich wäre jetzt lieber weiter gefahren, aber Samwel braucht seine Pause.








Und hier mal ein Portrait von unserem Koch!
Gemüsequiche, Hähnchenbrust und Nudelsalat, sehr lecker! Gut gefüllt entspannen wir bis 16.00 Uhr, dann will Samwel wieder los. Wir nutzen die Zeit zum Duschen, es ist sehr heiß und wir sind staubig und durchgeschwitzt. Unser Zelt finden wir an einem neuen Platz vor.


Dieses Bild entstand dann am Abend!
Es folgt aber noch ein Nachmittags-Gamedrive.... Aber es wird nicht mehr so spannend. Löwen, Leopard und Gepard - die Zusammenfassung des Vormittags! :) :laugh: :woohoo: :kiss: Das war so spitze!

Biggi
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17 Nov 2017 16:59 #497498
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Nachmittag im Tarangire



Hinter unserem Zelt grasen die Zebras. Wie schön!









Gnus und Giraffen warten auf uns.

Heute sprühe ich mich intensiv mit Nobite gegen die Tse-Tse Fliegen ein. Leider stelle ich fest, dass das Mittel diese Tiere wohl eher anzieht, anstatt sie abzuhalten. :sick: Wieder erwischen uns die Biester. Der Stich ist schmerzhaft und hinterher juckt es wie …. verrückt! :silly:
Auch dieser Gamedrive ist erfüllt von vielen Tierbeobachtungen, aber so wirklich spektakuläre Erlebnisse sind nicht dabei. Vielleicht haben wir aber auch schon zu hohe Erwartungen! Samwel fährt mit uns in eine andere Ecke des Parks. Diese Schleife ist offensichtlich ein reines Elefantengebiet und landschaftlich wieder sehr schön. Wir sind Samwel sehr dankbar, dass er uns sehr unterschiedliche Bereiche des Parks zeigt. Anfangs habe ich mir auch eingebildet, ich könnte mir die Wege merken, aber irgendwann scheint alles in einem Gewirr aus Bäumen und Savanne unterzugehen. Als Samwel mich später fragt, wo es zum Camp zurück geht, kann ich zwar die Richtung angeben, aber nicht den direkten Weg.
Elefanten kreuzen wirklich sehr entspannt unseren Weg.







Eine Mutter mit ihrem Kalb kratzt die Wurzel eines Baobabs mit den Stoßzähnen aus dem Boden. Sie kniet am Boden, das sieht schon etwas unbeholfen aus. Es gelingt ihr aber von dem Baobab ein großes Stück zu „ernten“. Es macht Spaß. zu sehen, wie sich das Junge verhält und nie weit von der Mutter entfernt.
















Und dann entfernen sich Mutter und Kind und zeigen deutlich, was sie von uns halten... :woohoo:

Im besten Sonnenlicht stehen wir später mitten in einer großen Herde von Wasserbüffeln. Diese Tiere sind auch völlig entspannt. Sie befinden sich links und rechts vom Wagen, einigen versperren wir den Durchgang zu den anderen Tieren, aber keines der Tiere reagiert irgendwie aggressiv. Aus Botswana oder Sambia kennen wir solche Situationen ganz anders. Dort ist es undenkbar zwischen Wasserbüffeln zu parken, in Sambia haben und sogar die Elefanten uns gejagt.







Mir gefallen die undeutlichen Bilder im Gegenlicht gut, die anderen waren eher etwas blass. So wird auch der hässlichste Büffel noch als Silhouette schön!






Auf dem Weg durch den Park gibt es immer wieder tolle Ausblicke auf Elefanten...




Wer erkennt sie noch?





Auch heute erreichen wir das Camp erst nach Einbruch der Dunkelheit. Wieder hat Prosper ein leckeres Dinner in dieser einfachen Küche zubereitet. Er hat nur eine Gasflasche, aber bereitet ein 3-Gänge-Menü darauf. Eine Suppe als Vorspeise ist obligatorisch, ein Hauptgericht mit Fleisch (es gibt auch mal Fisch, aber den essen wir nicht!) und ein Obstteller gehören immer dazu.
Liebevoll serviert er sein Menü und ist sichtlich stolz, wenn wir ihn loben. Dabei scheint er immer auf die richtige Hygiene zu achten. Sein Essen ist wirklich in Ordnung!
Ein holländisches Pärchen sitzt am Nebentisch und wir kommen ins Gespräch, an einem anderen Tisch sitzt ein englischsprechendes Pärchen und irgendwie sind heute alle Tische belegt. Dieser Platz ist wirklich "busy". Prosper hat schön eingedeckt und einen Tisch gewählt, bei dem die Bänke auch entsprechend hoch sind, so dass man gut essen. Andere Bänke haben hier merkwürdige Höhen. Man sitzt so tief, dass der Mund direkt auf dem Tisch im Teller liegt! :silly: :blink: Hier passen Tischhöhe und Bänke nicht zusammen. Wer sich das ausgedacht hat?
Unser erster Campingplatz bzw. der Schlafplatz von gestern, ist von einer großen Reisegruppe belegt. Die Gruppe hat ein eigenes Aufenthaltszelt dabei. Es sind 16 Personen, von denen wir aber nicht viel hören. Der Platz ist groß genug, auch benutzen sie das erste Toilettenhäuschen, so dass sie uns nicht stören.

Wieder fallen wir erschöpft in unser Zelt. Das viele Beobachten, Schauen und Fotografieren ist doch sehr anstrengend und dann noch das viele gute Essen!

Biggi
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Letzte Änderung: 20 Nov 2017 17:11 von tiggi.
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20 Nov 2017 18:09 #497904
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Nachdem sich die Aufregung ein wenig gelegt hat, beginne ich den nächsten Teil unserer Safari.
Leider verlassen wir den Tarangire Park.

Unser Fazit: Absolut fantastisch, wenig Touristen, viele, viele Tiere und eine unglaublich, abwechslungsreiche Landschaft :kiss: :kiss: :kiss: In nur zwei Tagen haben wir immer wieder Löwen, Geparden und Leoparden mit vielen Elefanten gesehen!
Natürlich sahen wir immer wieder andere Safarifahrzeuge, aber in dem Park verteilen sich die Touristen mehr als in der Seronera Area der Serengeti. Wir kommen bestimmt irgendwann wieder ... Dieser Park hat uns super gut gefallen!

Auf dem Weg in die Serengeti Mittwoch, 4.10.17
Heute morgen erwartet uns Prosper wieder mit seinen vielfältigen Köstlichkeiten zum Frühstück um 7.00 Uhr.
Unser Zelt haben wir schon abgebaut und unser Gepäck sammelt sich vor der Küche. Das sieht dann ungefähr so aus....




Samwel klärt mit Prosper, wie lange es noch dauert.

Wir helfen beim Abräumen und spazieren dann noch ein wenig über die Campsite. Ein paar Vögel erregen meine Aufmerksamkeit, aber meistens sind sie schneller weg, als ich mit dem Fotoapparat dabei oder sie sitzen zwischen den Zweigen





Plötzlich taucht eine Gnuherde auf und trabt über die Campsite. Wir stehen mitten drin, allerdings mit einem Baum im Rücken (!), die Tiere schauen einmal kurz auf, bleiben stehen und laufen weiter. So entspannte Tiere kennen wir aus dem südlichen Afrika nicht.







Irgendwann ist alles verpackt, wir starten. Kurz hinter der Campsite warten Giraffen, Zebras, Warzenschweine und Antilopen, nur wenig weiter befindet sich das Wasserloch, auch hier stehen Giraffen. Gnus und Zebras sind erstaunlich ruhig. Das muss einen Grund haben und dann sehen wir den Grund. Ums Wasserloch verteilt liegen 6 Löwinnen.
Leider kommt man nicht ganz dicht heran, wir beobachten das Verhalten der Tiere so dicht wie möglich. Samwel fährt auf meinen Wunsch noch einmal hinter den Hügel. Dort liegen zwei weitere Löwinnen. Eine Löwin erhebt sich und zieht vom Loch weg. Es ist nicht zu erkennen, ob sie etwas jagen will, denn Gnus und Zebras sind hier überall und sie geht nicht zielgerichtet auf eine Tiergruppe zu. Die Zebras werden etwas unruhig und haben die Löwin aber im Blick, als sie näherkommt, stürmen sie ein bisschen weiter, bleiben aber wieder stehen. Die Löwin legt sich dann wieder nieder, die anderen Tiere dösen so vor sich hin. Es passiert nichts Spannendes an diesem Morgen an diesem Wasserloch.











Wir verlassen irgendwann den Park, um heute in die Serengeti zu fahren.
Außerhalb des Parks...


Der Blick aus dem Auto..



Wieder ziehen die Massai mit ihren Rinderherden umher, kurz vor dem Abzweiger in Makuyuni, befindet sich eine Müllhalde, in die Prosper unseren Müll entsorgt. Das ist zwar einerseits gut, aber dennoch bin ich über dieses Loch entsetzt.

Bald erreichen wir auf sehr guter Straße Lake Manyara- Ort.




Begegnungen unterwegs!
Diese Bilder sind alle aus dem fahrenden Auto entstanden.


Hier ist deutlich die Abbruchkante des Rifft Valley zu erkennen. Leider hat Samwel hier nicht gehalten, deshalb ist auch diese Aufnahme aus dem fahrenden Auto entstanden.

Lake Manyara (Mto wa Mbu) ist ein wunderschöner Ort mit viel Grün, vielen Obstplantagen und Händlern am Straßenrand. Wir halten hier kurz, um ein paar Kartoffeln einzukaufen, dann geht es schnell weiter. Unser Weg ist noch lang.










Grüne Kochbananen und gelbe Obstbananen

Der Ort hat mir ausgesprochen gut gefallen. Es ist sicherlich eine Option, bei einem weiteren Besuch hier eine Nacht zu planen.
Noch wissen wir nicht, warum Samwel es so eilig hat. Der Tag verspricht noch ein paar Überraschungen. Am Eingang zum NP machen wir ein Foto, fahren aber nicht hinein. Wir folgen der Escarpmentroad über das Rifft Valley hoch. An einem Aussichtspunkt halten wir und genießen den Blick auf den See, der schon fast ausgetrocknet ist. Gerne wäre ich durch den Park gefahren, aber dazu schreibe ich am Ende noch etwas.


Lake Manyara in weiter Ferne


Wir fahren bald weiter, hinauf aufs Plateau.
Später stoppt Samwel an einem typischen Touristen-Abzocke-Handcraft-Shop. Ein sehr modernes Gebäude, mit sehr modernen und sauberen Toiletten und teilweise museumsähnlichen Exponaten. Drinnen herrscht strenges Fotografierverbot. Viele der edlen Schnitzereien sind kaum zu bezahlen. Wir würden nichts kaufen, aber alle Touroperator halten hier. Das hätten wir uns schenken können, denn außer dem Toilettenbesuch lohnt sich das nicht, weil selbst eine Postkarte viel teurer ist, als im übrigen Land.
Ein paar Bilder habe ich außerhalb aufgenommen....


Parkplatz vor dem Gebäude



vor dem Eingang - "Türöffner" mit modernen Schuhe!




Wer Interesse an schönen Schnitzereien und tollen Souveniren hat, sollte unbedingt hier halten. Für uns war die Toilette nett, aber dann hätten wir auch wieder fahren können. Leider war dieser Halt nicht abgesprochen und somit hätte ich die Zeit gerne woanders verbracht. Auch das ist ein Punkt, den wir beim nächsten Mal besser absprechen werden.

Biggi
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Letzte Änderung: 10 Dez 2017 19:32 von tiggi.
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23 Nov 2017 08:36 #498340
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Auf in die Serengeti!
Über ein Hochplateau und auf wirklich sehr guter Straße erreichen wir alsbald Karatu.


Karatu befindet sich am Kraterrand des Ngorongoro. Der Ort ist geprägt durch viele kleine und große Hotels, in denen einige Gruppen übernachten. Ein sehr geschäftiger Ort!



Straßenszene; auch die Handys haben hier Einzug gehalten!



Smalltalk auf der Straße.





Trotz des braunen Staubes, leuchtet das Leben bunt! :laugh:



Öffentliche Verkehrsmittel: Das Tuk-Tuk! Interessant ist der Platz des Reservereifens :woohoo:


Hier gibt es noch echte Handarbeit!

Wir lassen den Reifendruck herab, tanken und verlassen bald den Ort. Nun wird es spannend. Wir fahren auf den Kraterrand des Ngorongoro, durchqueren die Ngorongoro Conservation Area mit äußerst abwechslungsreicher Vegetation. In Serpentinen und auf enger schlechter Piste geht es zum Gate. Die Landschaft ist hier so ganz anders. Regenwald, mit viel Feuchtigkeit haben unterschiedliche Pflanzen wild wachsen lassen.


Am Gate erledigt Samwel die Formalitäten, ein kleines Museum und ein Coffeeshop warten auf Gäste.






Schautafel im Museum.
Wir schauen uns kurz um, aber Samwel drängt schnell zur Weiterfahrt.
Bald erreichen wir das Grab von Michael und Bernhard Grzimek, verweilen hier einen Moment ...



...und stoppen dann am Kraterrand, an einem Aussichtspunkt. Inzwischen hat sich der Nebel und die Feuchtigkeit verzogen, so dass wir einen fabelhaften Blick in den Krater haben. Fotos werden gemacht und dann fahren wir wieder am Rand des Kraters entlang.










Die drei Bilder habe ich zu einer Panoramaaufnahme zusammengesetzt, aber leider ist die so umfangreich, dass ich sie nicht hochladen kann. Der Blick war schon wirklich beeindruckend, zumal ich bisher keine solche Vorstellung vom Krater hatte.
Die Ränder des Kraterrandes sind mit immergrünen Resten der Bergwälder, Akazien oder Busch- und Heideland bewachsen. Nun folgen wir den Massai in die Serengeti und besuchen den Krater erst auf dem Rückweg.
Demnächst geht es tierisch weiter...
Biggi
Letzte Änderung: 23 Nov 2017 19:25 von tiggi.
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24 Nov 2017 18:10 #498596
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Besuch bei den Massai
Samwel folgt der einzigen Ringroad am Kraterrand entlang.
Bald geht es bergab, hinein in ein Tal, das ausschaut, wie die mongolische Steppe. Irgendwie wirkt alles sehr unwirklich. Die Farben beschränken sich auf die Palette der Brauntöne. Gerade eben waren wir noch von viel Grün umgeben. Jetzt fühlen wir uns, wie auf dem Mond!




Trostlosigkeit macht sich breit, nur die Kleider der Masaai leuchten etwas.




Massai Dörfer, sogenannte Krale, liegen verteilt in der Landschaft.
Das Gegenlicht erlaubt kaum Fotos, die Luft flimmert und trotzdem hat dieses Fremde etwas Anziehendes, fast Surreales an sich.
Die Massai ziehen mit ihren Herden umher, wieder sind eigenartige Pflanzen an den trockenen Bäumen erkennbar. Die tägliche Feuchtigkeit dieses besonderen Klimas lässt sie wachsen. Ich bitte, kurz zu halten, weil ich das Panorama im Bild festhalten möchte. Plötzlich tauchen aus dem Nichts zwei Jungen mit Bemalung im Gesicht am Auto auf. Sie tragen die dunklen Umhänge der Maasai und bitten um Geld, doch Samwel teilt auf Swahili mit, dass sie nichts bekommen.


Es sind Maasai-Jugendliche, die drei Monate außerhalb der Familie überleben müssen, um den Übergang vom Jungen zum Mann zu erleben. Dabei müssen sie in der Wildnis alleine zurechtkommen.

Der Ngorongoro Krater ist ein Bestandteil des Nationalparks Serengeti. Als Ngorongoro Conservation Area wird er durch die Massai verwaltet, gehört aber zum Nationalpark der Serengeti. Er liegt an der Peripherie dieses gewaltigen Naturreservates und gehört zum Weltnaturerbe der UNESCO. Er liegt auf einer Höhe von rund 1.700 -2200 Metern über dem Meeresspiegel. Noch heute sind die Kraterwände deutlich sichtbar. Sie sind zwischen 400 und 600 Meter hoch. Der Krater besitzt einen Durchmesser von mehr als 20 Kilometern und umfasst verschiedene Lebensräume mit unterschiedlicher Vegetation, die hier an den Außenwänden gerade etwas trocken ausschauen (Bilder oben, trockene Dörfer). Ein Stückchen weiter zurück, in anderen Höhenlagen sah es noch so aus:




Bäume, wie aus einem Märchenwald
Das Klima weist, bedingt durch die unterschiedlichen Höhenlagen, zum Teil erhebliche Schwankungen auf. Während in großer Höhe die Luft meist feucht und neblig ist, dominieren am Grund des Kraters trockene Savannenlandschaften (Bilder folgen später, wenn wir im Krater unterwegs sind!) mit deutlichen Temperaturschwankungen. Vereinzelt wachsen kleine Akazienwälder am Boden des Kraters. Die Hänge sind mit flachem Buschwerk bewachsen und teilweise existieren noch Reste von immergrünen Bergwäldern (siehe oben).
Dennoch weiden in der Höhe Zebras und Giraffen neben Nutztieren, ein ungewohnter Anblick!
Wir fahren immer weiter in die trockene und staubige Ebene der Serengeti hinab, viel weißer feiner Staub umhüllt unser Auto. Ich bange um meine Kameras, da der Staub durch alle Ritzen zieht. Samwel hat einen sehr scharfen Fahrstil und fliegt förmlich über alle Wellblechunebenheiten, vor einigen Tiefsandpotholes bremst er scharf ab und durchfährt diese zum Glück sehr rücksichtsvoll.
Wer im Gebiet um den Ngorongoro-Krater und den Serengeti-Nationalpark unterwegs ist, dem fallen an der Straße Maasai sitzend und auf Touristen wartend, auf. Sie winken, geben Zeichen, dass sie Wasser haben möchte und machen das internationale Zeichen für Geld mit ihren Händen. Viele Touristen machen Fotos von ihnen, irgendwie ist dieses Nomadenvolk in unseren Augen immer noch sehr exotisch. Die vielen bunten Farben in dieser tristen, weißen Landschaft sehen fremdartig und schön zu gleich aus. Ihre Lebensweise ist fern der unseren, sie werden als eindeutig andere Kultur gesehen. Es gibt viele Maasai, die zu einem Foto bereit sind, aber sie sagen: „In Ordnung, aber erst bezahlen.“ Ich finde, sie akzeptieren damit, dass sie zur Ware werden.
Bald hält Samwel an einem Maasai Kral, auch hier gilt: Erst zahlen! Ein Auto, dabei spielt es keine Rolle wie viele Personen darin sitzen, kostet immer 50 $. Das ist nicht wenig Geld.
Wir geben uns dem Touristenspektakel hin. Einmal sollte man es gesehen haben.
Inzwischen zieht ein unangenehmer Sandsturm über die Ebene unterhalb der Kraterwände und hüllt die Landschaft in weißen Puderstaub. Meine Kameras lasse ich erst im Auto, entscheide dann aber doch ein paar Fotos zu machen. Schließlich wurden wir dazu aufgefordert. Es ist befremdlich, die Menschen so nah zu fotografieren.
Vor dem Kral erwarten uns eine Gruppe Männer und etwas entfernt eine Gruppe Frauen, die uns mit Tänzen begrüßen.








Bevor ich denken kann, wird mir ein Halsreif umgelegt und ich muss mit den Maasai tanzen. Typische Touri-Special-Einlage! :silly: :blush: :woohoo:



Nach den Tänzen folgen wir den Massai in ihre Behausungen




Maasai gelten Vielerorts in Deutschland und Europa als Verkörperung des ganzen Kontinents Afrika, aber in Tansania und anderen afrikanischen Ländern, so auch in Kenia, sind sie eher Außenseiter. Wir haben auch in Arusha Maasai getroffen, sie tragen nicht mehr das traditionelle Tuch, sie leben wie wir, betreiben Mainstream-Lebensstile und führen Kleinunternehmen, häufig auch in der Tourismusbranche. Auf dem Markt in Nanja konnten wir feststellen, dass das Leben, welches wir im Kral gezeigt bekommen, längst nicht mehr für alle Maasai gilt. Auch hier ist ein großer gesellschaftlicher Wandel im Gange.
Man führt uns im Kral in die "Dorfmitte" , weitere Tänze folgen. Zu unseren Füßen liegt ein abgedeckter Maasai. Ich denke erst, der ist frisch verstorben, aber nein, er lebt noch, ist aber krank. Kranke Maasai legt man einfach in den Schatten unter einen Baum und versorgt sie mit Heilmitteln der Natur. Verändert sich der Gesundheitszustand nicht zum Besseren, transportiert man die Person auf zwei Eseln zum Ngorongoro Center. Dort befindet sich eine Krankenstation.

Ein englischsprechender Massai spricht über die Lebensweise im Dorf, gibt Erklärungen zu den traditionellen Heilmitteln, der Ernährung (Blut von den Rindern trinken usw.), er stellt Alltagsaufgaben vor, die je nach Alter und Geschlecht der Personen gut verteilt sind. Dann betreten wir zum ersten Mal eine Maasaihütte.





In der Dunkelheit erkennen wir nur ein Holzgestell für ein „Elternbett“, hinter einem Vorhang verbirgt sich ein Kinderbett, die Mitte des Raumes wird durch ein Feuer, einen Topf und Eimer bestückt.


Der Guide steht vor dem Kinderzimmer


Manfred sitzt auf dem Ehebett


Alle Hütten sind bewohnt

Ich stelle viele Fragen, die alle beantwortet werden, jedoch nicht immer zu meiner Zufriedenheit. So wird uns erklärt, dass die Frauen 3 Stunden zur nächsten Wasserstelle laufen müssen und drei Stunden zurück.
Im Dorf befindet sich einer der bekannten schwarzen 1000 l und mehr Fassungsvermögen, Wasserbehälter. Ich bin mir sicher, dass ein Tankwagen diesen regelmäßig auffüllt. Solche Tankwagen sind uns am Kraterrand begegnet, warum sollen sie nicht auch hierher fahren?


Frauen, die ein wenig beschäftigt sind




Ein bisschen verzweifelt wartet diese Frau auf Hilfe für den Hausbau oder sie wohnt schon zur Probe! :woohoo:


selbstbewusster Junge ;)







Zahnärzte und Kieferorthopäden kommen nur selten vorbei :side: :silly:




Auf dem Weg zur "Schule"
Das Dorf hat 160 Einwohner und besitzt 70 Rinder sowie eine Schule für 3-6 Jährige. Diese Schule besuchen wir später und erfahren, dass die Kinder täglich am Nachmittag 3 Stunden Unterricht erhalten: Eine Stunde Mathematik, eine Stunde Swahili und eine Stunde Englisch. Ältere Kinder besuchen das Internat im Ngorongoro Center auf dem Krater oder in Karatu. Hierfür wird viel Geld benötigt. Eine Spendenbox befindet sich passend dazu an dieser Stelle. Die Kinder singen Lieder für uns und stellen schüchtern ein paar Fragen.


Die Tafel wurde schon vorbereitet



Nach diesem Besuch wird uns die tolle Auswahl an „selbsthergestelltem“ Schmuck gezeigt. Wir sollen herumgehen und uns was aussuchen, den Preis sagt man uns später. Ich entscheide mich für eine Dose, die weitere drei kleine Dosen beinhaltet und einen Massai-Halsring. Unser Begleiter rückt allerdings nicht mit dem Preis heraus, er ermuntert uns weiter zu schauen. Ich mache ihm klar, dass ich nichts weiter haben möchte und würde jetzt gerne den Preis erfahren. Dann ist es soweit, er dreht den Reifen und schaut noch einmal in die Dosen, eine ältere Frau wird befragt und dann sagt er, dass der Halsreifen 45 $ kostet und die Dosen 40 $. Ich verfalle in eine Art Schnappatmung und mache ihm klar, dass das viel zu viel ist. Nun erzählt er, dass die Perlen aus dem Fluss stammen und beschreibt mir den Produktionsprozess. Wüsste ich nicht, dass die sogenannten „Indianerperlen“ alle aus China stammen, hätte ich das vielleicht noch geglaubt, außerdem sieht keine der Frauen aus, als würden sie tagelang daran arbeiten. Eine Frau im Dorf hatte eine Kette zum Aufziehen von Perlen in der Hand, alle anderen wirken träge und faul. Diesem Tourinepp wollten wir uns nicht unterwerfen und so verlassen wir das Dorf, mit vielen bunten Fotos, aber ohne materielle Erinnerung.
Auf den Märkten oder in den Handcraft-Centern kann man diese Dinge deutlich günstiger erwerben.




Unser Fazit zu dem Besuch: Um schöne farbenfrohe Fotos zu erstellen ja, sonst eher nein!

Biggi
Anhang:
Letzte Änderung: 24 Nov 2017 19:53 von tiggi.
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