16.9.2017 Booting Safari Tag 3/ Teil1
Mokorotour und Morning Walk
Die Nacht verläuft ruhig, ich schlafe gut, bin aber schon vor 5 wach. Ich kuschle noch ein wenig im Bett und lausche wie ein neuer Tag unser Okawangoabenteuer anbricht.
System und Cicho machen Feuer und setzen schon Wasser auf. Um 6 ist wecken angesagt, aber ich bin ja schon munter und als erste draußen um Zähne zu putzen und Katzenwäsche zu erledigen. Zu zweit kann man in dem Zelt nicht aufstehen, und da hat der Guggumann schon gaaar nichts dagegen.
Wir sitzen dann noch ein bisschen sprechfaul herum und trinken Kaffee, tunken darin unseren Schiffszwiebak, den sie hier Rusk nennen, und schlabbern das in uns hinein. Ohne weichmachen geht da nichts denn der nächste Zahnarzt ist weit weg.
Gut schmecken ist aber anders.
Wir stieren noch ein wenig in unsere Müslischalen hinein und überlegen was der Tag bringen wird. Hinter uns steigt die Sonne langsam über dem Horizont.
Die aufsteigende Sonne verursacht eine magische Lichtstimmung und ich beschließe:
Der Tag kann nur wunderbar werden.
Heute Morgen werden wir eine Mokorofahrt mit anschließendem Walk machen. Um 7 fahren wir mit dem Motorboot in der Nähe von Xaxaba Village.
Hier kommen kurz nach uns unsere Poler an. Was früher in erster Linie von den Einheimischen zum Fischen genutzt wurde, ist heute ein beliebtes Transportmittel, um die Touristen durch die schmalen, seichten und manchmal nur 50 cm tiefen Wasserläufe zu schippern.
Es ist eine etwas wackelige Angelegenheit einzusteigen, Platz nehmen und dann nicht mehr groß bewegen - nur in Absprache mit dem Poler. So wackelig sich das ganze anfühlt, so geschickt können die Bootsführer den Einbaum ausbalancieren. Die Fortbewegung mit dem Mokoro erfolgt durch abstoßen und wegschieben des Mokoros mit einer langen Stange.
Ich finde es schön in diesem Einbaum zu sitzen, in Augenhöhe mit den Spitzen der Gräser, die aus dem Wasser heraus ragen.
Hier fahren keine Motorboote und wir müssen uns auch keine Sorgen wegen Hippos oder Krokodile machen.
Wir gehen dann an Land, das Aussteigen hat wieder zu Belustigung geführt, um mit den Polern eine Wanderung zu machen.
Wir bekommen wieder eine Einweisung, aber wir sind inzwischen schon Profi Walker und wissen wie wir uns verhalten sollen.
Der Morgen ist wunderschön, wir sehen keine Häuser, keine Stromleitungen, hören kein Motorgeräusch. Um uns herum ist nichts als Landschaft.
Über uns schwebt lautlos ein Fischadler.
In der Ferne sehen wir eine Gruppe Zebras und versuchen uns heran zu pirschen.
Das gelingt ganz gut und so können wir den Pyjamaträgern beobachten wie sie da stehen im goldenen Gras und wie wir, den Morgen genießen.
Irgendwie ist es ein beglückendes Gefühl hier in der Wildnis zu stehen und den Tieren zu beobachten.
Wir laufen dann durch schöne Landschaft zum Mokoro zurück.
Die ganzen kleinen Wasserarme scheinen einem Labyrinth zu entspringen. Einige sind breiter und klar erkennbar – die Highways sozusagen.
Andere fühlen sich an, als hätte der Poler sich verfahren und würde nie wieder aus dem Dickicht heraus finden.
Die Perspektive fühlt sich immer noch seltsam an. Ich fühle mich als wäre ich auf 40 cm geschrumpft als wir durch ein Meter hohes Gestrüpp aus Schilf fahren. Durch den Uferbewuchs sehen wir auch nicht wirklich viel.
Ein paar Eisvögel die mir wieder nicht so recht gelingen will, frusten mich schon wieder.
Der hier sieht aus als ob er an Basedow'sche Augenerkrankung leidet. Nur um zu veranschaulichen was ich mit versemmeln meine!!
Ein Schreiseeadler sitzt wieder in einem Baum
an einer offenen Stelle steht einer der grauen Riesen.
So schippern wir durch dieses Labyrinth aus Wasserwegen nach Xaxaba Village wo KK auf uns wartet.
Wir verabschieden uns und verteilen ein bisschen Trinkgeld. Auf einem Villagebesuch verzichten wir.
Dann geht es mit dem Motorboot wieder ins Camp zurück.
Wenn ihr wissen wollt wie der Tag sich weiter entwickelt, stay tuned…………