6,10.2017 Ein letzter Akt im tierischen Theater bevor der Vorhang fällt….
Einer der Hotspots im Etoscha ist das Wasserloch in Okaukuejo. Aber auch hier ist kein Garant für tolle Sichtungen, man muss einfach Glück haben.
Um diese Zeit sind die meisten im Park unterwegs gewesen und es sind kaum Leute am Wasserloch. Dafür hat es ganz viele Tiere und wir erleben ein letztes Mal ein Tierisches Theater. Es sind viele Springböcke, Zebras, Oryxe und Gnus die ihren Durst löschen. Es herrscht aber ein ständiges Kommen und Gehen, wobei Elefanten und Giraffen fehlen, aber das hatten wir ja gerade.
Die Zebras gehen, dafür kommen Kududamen
Und gleich darauf männliche greater Kudus mit ihren imposanten Spiralhörner
Die Gnus stehen in Wartestellung
Eine neue Gruppe Zebras ist angekommen
Die Springböcke legen den Unterkiefer flach auf das Wasser und ziehen das köstliche Wasser in sich hinein
Dieser Zebra fühlt sich offensichtlich wohl
Schwarznasenimpalas hat es auch
Spießbock – Oryx – Gemsbock : Er ist der Inbegriff für Zähigkeit und Bedürfnislosigkeit und das Wappentier Namibias. Beide Geschlechter haben die bis 1,5 m langen spitzen Hörner. Sie geben ein malerisches Bild ab, wie sie bis zum Bauch im Wasser stehen und sich die größte Mühe geben den Wasserstand zu senken.
Es hat für mich eine magische Stimmung, wie die Tiere da so friedlich neben einander agieren. Ich nehme das alles in mir auf, denn wir wissen nicht ob wir je wiederkommen.
Eigentlich wollten wir jetzt schon unseren Weg nach Vreugde starten, aber irgendwie können wir uns nicht so richtig losreißen und sagen,
1 geht noch. Bis nach Okondeka ist es ein Katzen(Löwen)Sprung und wir sind sicher, dass sich dort irgendwo Löwen verstecken. Wir fahren zügig die Pfanne entlang und missachten die üblichen Verdächtigen die rechts und links der Straße stehen.
Als wir ankommen ist erst mal dumm gucken angesagt. 4 Sekretärvögel stolzieren herum und sonst sind nicht mal Steppentiere da.
Wir scannen alle denkbaren Büsche nach Löwen ab, aber nada.
Ich schaue dann durch das Tele und möchte testen ob die Sekretäre nahe genug für ein Bild sind. Sind sie nicht, und ich mache ein total versemmeltes Beweisbild.
Aber STOP. 2 Meter neben den Vögeln sehe ich was Rotbraunes im Gras aufblitzen. Das Tele ist schwer, ich kann das Ding nicht stabil halten und kann das braune Büschel zunächst nicht wiederfinden. Wir suchen beide und nach einer Weile sehen wir es wieder und merken uns ein Punkt zum Navigieren. Dann heißt es schwitzen und warten.
Nach gefühlt einer Ewigkeit kommt Bewegung in der Sache. Es sind 2 Löwenbrüder und sie rappeln sich langsam auf und bewegen sich in unsere Richtung. Es dauert nicht lange bis die Speicherkarte glüht.
Sie legen sich auf die Sandfläche und es gibt eine letzte Bilderschwemme in diesem Urlaub.
Die zwei Brüder gehen ganz zärtlich miteinander um.
Auch ich habe ein Löwenherz und kann nicht genug bekommen von den zwei halbstarken.
Es sind ein paar Steppentiere in der Nähe aber sie halten Abstand zu den Löwen.
Heute hat der Park mal wieder alles gegeben und wir sind glücklich über diese letzte Dreingabe.
Die Löwenbrüder verabschieden sich in den wohlverdienten Schlaf und wir verabschieden uns von den Löwen und von Etoscha.
Es gab für uns im Etoscha viel Licht, aber auch ein wenig Schatten. Wir haben tolle Sichtungen gehabt, da sind wir mehr als zufrieden. Die Unterkünfte in Halali und besonders in Okaukuejo waren für diesen Preis undiskutabel. Auch die Angestellten, vor allem in der Rezeption, müssten noch ein Kurs in Freundlichkeit machen und ab und zu ein Lächeln wurde so manche Situation entspannen. Im Grunde verstehe ich nicht wie man das Tafelsilber so achtlos verhökern kann. Auch, dass man tagelang kein Diesel bekommt geht eigentlich gar nicht.
Wir setzen unseren Weg fort und es wird nicht mehr fotografiert. In Okaukuejo machen wir schnell Halt um auf die Toilette zu gehen und es dauert nicht mehr lange und wir fahren zum Andersons Tor hinaus. Nach einer knappen Stunde kommen wir in Vreugde an. Wir sind sehr gespannt, haben wir doch darüber nur Gutes gehört und es soll einer der besten Gästefarmen in Namibia sein.
Wir werden herzlich von Dani begrüßt und wir trinken zuerst ein kaltes Windhuk während Dani uns ein bisschen was über die Farm erzählt. Elsies (Mama von Dani) Garten ist ein grünes Juwel und es tut einfach gut hier zu sitzen und den Anblick genießen.
Wir ziehen dann in unser Zimmer, was sehr schön ist. Ich habe hiervon leider keine Fotos gemacht.
Während Guggumann Kaffee trinken geht, versuche ich ein paar der Vögel die hier herumhüpfen zu fotografieren.
Rotbauchwürger
Maskenbülbül
Akaziendrossel
Blutschnabelweber
Langsam trudeln auch die anderen Gäste ein und es bilden sich nette Gespräche. Als wir nochmal das Dieselproblem in Etoscha ansprechen, lacht Rachel (Danies Frau) und meint, wenn wir wussten wie oft sie da ihre Gäste zu Hilfe haben kommen müssen. Die Tanks in Etoscha sind uralt und aus der Zeit wo das Touristenaufkommen nur halb so groß war. Rachel sagt, sie haben schon so viele Briefe und Petitionen geschrieben, aber bis jetzt hat es nicht geholfen.
Dann wäre das Rätzel auch gelöst.
Nach den Nasszellen in Etoscha, ist es eine Wohltat in dem großzügigen Bad zu duschen.
Vor dem Abendessen trinken wir wieder einen GT; never change a running system.
Das Essen war von Elsie gekochte Namibische Hausmannskost, und nach drei Mal Buffet in Etoscha, hat es uns mehr als gut geschmeckt. Dazu süppeln wir einen Wein. Wir reden noch eine Weile mit den anderen Gästen und dann geht es das 2. Letzte Mal in Namibia ins feine Heiabettchen.
Ich lasse unsere Erlebnisse Revue passieren und ja, ich bin glücklich…………