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So, ist jetzt doch ein bisschen mehr Blabla geworden als gedacht....
18. August 2017 : Xakanaxa-Campsite am Vormittag Schon einige Zeit vor Sonnenaufgang bin ich wach und gehe mal schnell rüber zu den Ablutions. Auf dem Rückweg entdecke ich jede Menge frische Elefantenspuren – da scheint jemand heute Nacht (oder heute Morgen?) zwischen unseren gemauerten Bänken und der Feuerstelle durchgestapft zu sein. Vielleicht sollte ich in Zukunft doch ein bisschen genauer schauen, wo ich in der Morgendämmerung hinlaufe - irgendwann lande ich mal mitten in einem Elefanten, so blauäugig, wie ich durch die Gegend streife . Wie ich nachher erfahre, hatte Matte von ihm Besuch und auch die Eulenmuckels haben gehört, dass er unterwegs war. Ich habe tief und fest geschlafen – schade… Nach Sonnenaufgang erklärt Matthias, dass er heute Vormittag keine Lust auf Pirschfahrt hat und lieber im Camp bleibt zwecks Birden Ups, das trifft mich unvorbereitet ! Hmmmm, die Strecken hier bei Xakanaxa, die zum Teil immer noch sehr schlammig, außerdem ziemlich rumpelig und auch oft sehr sandig sind, sind wohl nicht die beste Voraussetzung, um mich ausgerechnet heute zum ersten Mal ans Steuer des Hilux zu setzen. Und das Ganze auch noch alleine – bzw. in Gesellschaft dieses komischen Geräusches und darauf wartend, dass mir das Getriebe um die Ohren fliegt ! Okay – bleib ich eben auch hier ! Und da wir uns überlegt haben, eventuell morgen vor der Weiterfahrt eine Bootstour zu machen, erkläre ich mich bereit, nachher mal zur Bootsstation rüber zu spazieren und die Konditionen abzuklären. So wird mir schon nicht langweilig werden. Zunächst bleibe ich aber in der Nähe und freue mich sehr über diese Impalas, die über den Zweibeiner ohne 4 Räder unterm Hintern sehr erstaunt sind! Der Crested Barbet/Haubenbartvogel schaut eher grimmig als erstaunt aus den Federn. Wir sind noch seeehr müde – Red-billed Queleas / Blutschnabelweber Als die Sonne etwas höher steht, mache ich mich auf den Weg – endlich sehe ich auch mal das Wasser. An Vögeln mangelt es hier wahrlich nicht Greater Blue-eared Starling / Grünzschwanzglanzstar Wattled Starling/Lappenstar - allerdings ohne Wattle Ein ganzer Baum voller Vögel (welche?) Red-billed Hornbill/Rotschnabeltoko, der mich erfreulich nahe an sich rankommen lässt. Auch hier treffe ich wieder auf eine Herde verdutzter Impalas Swallow-tailed Bee-Eater/ Schwalbenschwanzspint Zwischendurch mal kein Vogel – dafür Baumhörnchen auf rotem Mopaneholz Am Bootsanleger angekommen finde ich schnell den Verantwortlichen, der zuerst etwas erstaunt ist, dass ich zu Fuß unterwegs bin und mich daran erinnert, dass es hier viele Elefanten gibt. Dann erklärt er mir aber bereitwillig die verschiedenen Möglichkeiten an Touren und Booten. Außerdem weist er auf seinen Shop hin - da gibt es einiges an Grundausstattung zu kaufen: Toilettenpapier, Peacefull Sleep, Feuerholz, Gin.... Zurück auf der Campsite versuche ich ein Plätzchen in der wärmenden Sonne zu finden, um doch irgendwie gemütlich lesen zu können. Es ist heute nämlich ziemlich kalt und vor allem windig. Weit komme ich in meinem Buch aber nicht, denn zuerst erscheint ein junger Mann und leert die Mülleimer. Kurze Zeit später große Aufregung: ein Pavian macht sich über die Tonne auf der unbewohnten Nachbarcampsite her. Matte und ich sind verwundert – wurde die denn nicht geleert? Offensichtlich nicht, denn der Affe angelt einen großen Müllsack heraus und inspiziert ihn. Matte schreitet ein, indem er schimpfend nach drüber rennt und die Verfolgung aufnimmt. Großes Kino – ich habe es gefilmt, aber mich nicht mal getraut zu fragen, ob ich das zeigen darf . Immerhin lässt der Pavian vom Müllsack ab und nimmt nur ein bisschen Inhalt mit. Aha, er bzw. natürlich sie hat ein Kleinkind dabei - das erklärt auch die komische Hinteransicht mit gleich zwei Schwänzen. Inzwischen sind auch Ruth und Uwe wieder eingetrudelt und es wird gemeinsam gebirdet. Matte, was haben wir denn da? Ich bin bei diesem schlecht gelaunt blickenden Kerl laut Roberts auf einen Village Weaver (Textor) in transition gekommen, sprich er wechselt wohl gerade vom Jugendkleid auf die Erwachsenenklamotten? Passt das? Unser Grillrost wird genau inspiziert vom Crested Barbet /Haubenbartvogel – irgendwie will mir von dem heute kein wirklich gutes Foto gelingen, dabei hüpft er und seine Familie die ganze Zeit in den Bäumen und auf dem Boden herum. Genau so wie der Black-colared Barbet / Halsbandbartvogel – er ist aber ein etwas dankbareres Model Ganz schöne „Beißerchen“ Der Unterboden mit den Greifvorrichtungen Kurz vor 12 Uhr bahnt sich Unbill an – eine Karawane von mehreren südafrikanischen Fahrzeugen nähert sich und tatsächlich biegen sie auf die Campsite neben uns ein. Mist – genau eine solche Invasion hatten wir uns natürlich nicht gewünscht! Während sie ihre Wagenburg installieren, führen auch wir ein paar bauliche Veränderungen durch . Da wir zwischen ihnen und den Ablutions stehen, haben wir natürlich die Befürchtung, dass sie für sämtliche Gänge, ob Spülen, Duschen oder Toilette, die Abkürzung über unseren Platz wählen werden. Das geht ja mal gar nicht ! Also basteln wir aus unseren diversen Wäscheleinen eine gaaaanz lange Schnur, die wir von Baum zu Baum spannen und mit möglichst vielen Handtüchern behängen. Na und – die müssen schließlich ja auch mal trocknen, oder ? So entsteht nicht nur eine Sperre, sondern gleichzeitig ein bisschen Sichtschutz. Verlängert wird die Demarkationslinie durch die Hängematte. Jupp, sieht gut aus – fertig! Allerdings müssen wir bei der Aktion über uns selbst lachen - schon ein bisschen kindisch, oder? Jetzt müssen wir nur hoffen, dass wir nicht nachts einen Elefanten zum Stolpern bringen! Vor neugierigen Blicken und Besuchern geschützt setzen wir unsere Birder-Session fort. Ich tapse mal wieder Ruth hinterher in der Hoffnung, auch ein paar ganze Vögel aufs Bild zu bekommen, aber bei den meisten fehlt irgendein wesentlicher Teil – ich hoffe auf tolle Fotos vom Rest der Truppe! Bei dem hier bin ich schlicht und ergreifend zu faul mich ans Bestimmen zu machen – Hilfe, Matthias, wie sagtest du immer so schön: „Ja wer bisch denn du jetzt?“ Mousebirds kann ich selber Den auch: Striped Kingfisher/Streifenliest. Wow - sechs verschiedene Kingfisher haben wir auf dieser Reise gesehen! Wieder ein Greater Blue-eared Starling / Grünzschwanzglanzstar Ganz schön ermüdend dieses stundenlange Vogelbeobachten! (Übrigens habe ich noch nie so viele gähnende Vögel auf einer Reise gesehen – ob das an uns lag?) Also dann – schnell ein Baumhörnchen dazwischenschieben – ich mag diese putzigen Kerlchen ! Und schon kommt der letzte Vogel in diesem Kapitel – bei ihm bin ich mir aber nicht 100%ig sicher. Schlechtes Foto, aber man sieht ein paar wichtige Merkmale Und noch drei andere Ansichten: Ich würde auf einen weiblichen Golden-tailed Woodpecker/ Goldschwanzspecht tippen – Matte, Muckels, was meint Ihr? Ich glaube mich zu erinnern, dass Matte vor Ort beim „Abglasen“ einen Jungvogel vermutet hat - was sagst du heute? Im nächsten Kapitel geht's dann wieder ein bisschen mit dem Auto in die traumhafte Landschaft um Xakanaxa und meine Beziehung zu den Yellow-Billed Storks wird weiter vertieft |
Letzte Änderung: 08 Okt 2017 07:43 von Champagner.
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18. August 2017 : Xakanaxa am Nachmittag/Abend
In der Mittagspause entscheiden wir uns für die Cruise am nächsten Morgen und so spaziere ich nochmals zum Bootsanleger, um alles fest zu machen. Dort lerne ich unseren Guide kennen, sein Name ist Zero, was Uwe am nächsten Morgen schwer ins Grübeln bringt: wie kann man sich nur so etwas als Spitznamen (denn dass es nicht sein richtiger Name ist, ist uns schon klar) aussuchen . Großes Kopfschütteln. Zero fragt mich wo wir schon waren und was wir unternommen haben und als ich von Khwai erzähle, meint er lachend, seine Freundin käme von dort. Wir stellen dann auch schnell fest, dass er die Sango-Brüder kennt, vor allem Judge ist ihm ein Begriff, weil er in die Politik gegangen sei. Botswana ist ein Dorf… Hier sichte ich übrigens auch diesen hübschen Bennett's Woodpecker, meine dritte Spechtart auf dieser Reise! Bevor wir zum Nachmittagsdrive aufbrechen, reparieren wir noch schnell unsere Markise – ich Schussel hatte damals (huch, das fühlt sich an, als wären seitdem Jahre vergangen ) auf dem Otjitheka-Trail eine Schnalle an der falschen Seite gelöst und da die Feder kaputt war, ließ sich das nicht so einfach wieder zusammenbasteln. Uwe, unser Allesheilemacher holt mal wieder seinen Leatherman - und schwupp ist es erledigt! Nun kann es losgehen – aber Achtung, es wird für Großwildjäger wieder ein langweiliges Kapitel! Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein, dass wir uns inzwischen auf dem Teil der Reise befinden, in welchem wir vor allem unsere Sozialkontakte pflegen. Ein erstes Treffen mit den Granatos in Savuti, das Wiedersehen mit Face in Khwai, ebenfalls ein Wiedersehen mit Diteko und Lawrence vor Xakanaxa – und auch heute treffen wir bei der Ausfahrt durchs Gate wieder die Granatos, die gerade einchecken. Unser Weg führt uns erneut zu den Paradise Pools, unterwegs (oder war es schon dort?) entdecken wir diesem African Hoopoe sowie ein Vertreter der gefährdeten Arten - den Slaty Egret/Schieferreiher. Ich meine mich zu erinnern, dass wir vor Ort von einem Black Heron gesprochen haben - aber ich bin mir zu 99% sicher, dass dieser gelbe Augen und auch gelbe Beine hat, und auch nicht aussieht wie ein Black Heron (die hab ich schon öfters gesehen) - leider war er weit weg. Weiter geht’s mit einem Black-winged Stilt/ Stelzenläufer Ein leider sehr weit entfernter Pied Kingfisher mit seiner riesigen Beute. Wir beobachten ihn, wie er lange Zeit den Fisch immer und immer wieder gegen den Baumstamm schlägt. Irgendwann hat er ihn dann so hin (oder zu-) gerichtet, dass er ohne sich zu wehren (weil er wohl tot ist) längs in seinen Schnabel passt. Naja, zumindest der Kopf…. Die nächste Sichtung beschäftigt uns wieder einige Zeit lang: ein Hooded Vulture (Kappengeier). Matte hatte noch nie zuvor einen gesehen und fotografiert und beobachtet ihn nun ausgiebig zuerst aus weiter Entfernung, dann aus allen möglichen Blickwinkeln und auf diversen abgestorbenen Ästen….. Der Geier hat dann aber irgendwann ein Einsehen (und vor allem ein bisschen Mitleid mit mir) und fliegt davon (zumindest bis auf Weiteres ) Uff, wir können weiterfahren. Jetzt kommen wir zu einer Szene, die mich vor Ort und auch jetzt, wenn ich die Fotos wieder anschauen, völlig begeistert hat . Zunächst das Gesamtarrangement in Sachen Tiere, Landschaft und Farben Und dann lerne ich – wie bereits erwähnt – völlig neue Seiten der Yellow-billed Storks/Nimmersatte kennen. Sie waren für mich bisher zwar recht farbenfrohe, aber ansonsten eher langweilige Vögel. Nun hatte ich sie in Khwai schon in größeren Gruppen fliegen sehen und fand dies sehr beeindruckend. Hier kann ich sie in der Gruppe beobachten, beim Putzen, Ruhen, Schmusen, ….. Ist dieser Jungvogel nicht niedlich, wie er da auf seinen „Unterschenkeln“ hockt? Und das ist mal wieder so ein ratloser „Was bin ich und warum“-Yellow-billed-Stork Aber auch ohne Nimmersatte ist die Gegend traumhaft schön – für meinen Geschmack. Wir versuchen, ein bisschen weiter in die Wassergebiete vorzudringen, aber der Aufwand ist uns dann doch zu groß - auf unsichere Matschdurchfahrten haben wir heute keine Lust . Also geht’s zurück zum Geierbaum – aber zuerst schummelt sich noch einmal ein Storch ins Bild – ist doch toll, wie er da oben mit seinen langen, dünnen Beinen und dem kräftigen Körper das Gleichgewicht halten kann. Der Geier ist immer noch da und fliegt von Baum zu Baum – aber nie weit genug weg, damit das Thema mal erledigt ist . Aber klar, er weiß von dem Riss und möchte sich dort auch bedienen. Ein Lechwe-Bock, so wie sie unweit ja in Mengen herumstehen. Irgendwann lässt sich der Greif dort im Gras nieder und sitzt laut Matte im schönen abendlichen Gegenlicht, ich seh’s gar nicht, entweder weil er zu tief sitzt oder weil ich nicht richtig schaue – auf jeden Fall hab' ich kein Foto davon. Aber ich weiß noch ganz genau, dass das Fenster offen war und ich (weiß der Geier warum ) aus Versehen - ganz ehrlich, ich hab’s nicht absichtlich getan, ich schwöre! - meinen Screen an der Kamera zu laut umklappe – zack, fliegt der Geier auf . Blödes Vieh , jetzt sitzt der stundenlang auf irgendwelchen dürren Ästen rum, und dann macht er hier so ein Theater – und ich handele mir Ärger ein . Matte kann wohl noch ein (1!) Foto machen, aber Freude sieht anders aus. Auf jeden Fall hält uns hier jetzt nichts mehr – und so gibt es statt eines großen braunen Vogels mal wieder einen kleinen bunten….(Little Bee-Eater/Zwergspint) Wir machen uns nun auf zu einem italienisch klingenden Trail, dessen Namen ich mal wieder vergessen habe (ganz davon abgesehen, dass ich keinen Schimmer habe, wo wir uns befinden ). Auf dem Weg zu einem passenden Sundownerplatz versuchen wir die herrliche Gegenlichtstimmung einzufangen Noch schnell ein Greif – juveniler Bateleur Eagle (Gaukler) Und dann versuchen wir uns an diesem netten Spot mit ein bisschen mit Sundowner-Fotografie. Die Rückfahrt zum Camp erfolgt in der Dämmerung und ich bin mal wieder total erstaunt, als wir plötzlich auf unserem Platz stehen. Echt, ich wäre ein dankbares Opfer für jede böse Stiefmutter – niemals würde ich wieder nach Hause finden . Beim Spülen fraternisiert Uwe mit unseren südafrikanischen Nachbarn – sie sind wohl gar nicht so unsympathisch. Später machen wir noch einen Nachtspaziergang zu den Granatos und tauschen ein bisschen unsere Erlebnisse aus. Tatsächlich herrscht bei der Rückkehr auf dem Platz neben uns Ruhe und auch die Nacht verläuft störungsfrei – aber wir hatten ja auch keinerlei Vorurteile und schlimme Befürchtungen, oder ? |
Letzte Änderung: 12 Okt 2017 22:25 von Champagner.
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19. August 2017: Morning-Boatcruise Xakanaxa
Heute können wir es ruhig angehen lassen, denn die Bootstour startet erst um 8 Uhr. Die Sonne scheint schon wieder zuverlässig wie jeden Tag! Ruth und Uwe haben allerdings Hummel im Hintern und fahren schon mal los zu einer kurzen Pirschfahrt. Matthias und ich frühstücken in Ruhe (zumindest müsste das logischerweise so gewesen sein ) und machen das Auto startklar, wobei wir schlussendlich dann zu Fuß rüber zum Bootsanleger gehen. Selbst ist die Frau – schon nach den ersten Tagen der Reise war es mir zu blöd, immer bitten zu müssen, dass Matthias das Dach zuklappt. Und siehe da – das Ganze ist weniger eine Frage der Kraft als eher der Technik. Man muss nur seinen Schwerpunkt (und davon hab ich ja ausreichend ) richtig setzen und einen gewissen Anfangswiderstand überwinden, dann geht alles wie von selbst. Pünktlich starten wir mit unserem Guide Zero. Er erklärt uns auf unsere Frage hin, dass die Kanäle ehemalige Hippo-Highways waren und von den Betreibern der Boatcrusies nach ihren Bedürfnissen breiter geschnitten wurden. Die Fahrt wird keine spektakulären Tiersichtungen bieten, uns aber in eine Traumlandschaft entführen . African Stonechat / Schwarzkehlchen– für mich eine Erstsichtung Neben diesen Farben erfreuen mich vor allem die Red Lechwes, die immer wieder aus dem hohen Gras herauslinsen. Nach der Hälfte der Zeit erreichen wir offeneres Wasser und ich muss erleben, wie scheu die Pygmy-Geese hier sind. Die beiden Kormorane scheinen ihr Inselleben zu genießen Und dann erwische ich sie doch noch, die Zwerggänse Bei den African Jacanas verweilen wir ausgiebig, Zero gibt sich viel Mühe, um das Boot ruhig zu halten und so zeigen sie keine Scheu – es macht so viel Spaß, sie in Ruhe zu beobachten! So nah war ich noch nie längere Zeit an den Blaustirnblatthühnchen dran! Hier versteckt sich jeder der kann in den Gräsern oder Schilfhalmen oder was immer das ist ... Eine halbe Stunde später dürfen wir aussteigen – aber nicht, weil unsere Tour zu Ende ist. Hier befindet sich ein kleiner behelfsmäßiger Steg (den ich leider vergessen habe zu fotografieren, aber ich glaube, Matthias hat ihn), über den man auf festen Boden gelangt. Eine kleine Red-Lechwe-Herde steht dort – die Mädels beobachten uns mindestens so interessiert wie wir sie. Immer wieder etwas Besonderes, zu Fuß die Tiere zu erleben. Ihr Chef steht in seiner ganzen Schönheit inmitten seines Bilderbuch-Reviers Und hier die kleine Herde Zweibeiner – Zero knipst eines der ganz seltenen Fotos, auf denen wir alle vier zu sehen sind (und nicht völlig bescheuert wie auf denjenigen Selbstauslöserfotos von Uwe, die ich bisher gesehen habe, dreinschauen ). Unschwer an meinen drei mitreisenden Warmduschern und ihren Wintermützen zu erkennen, dass es recht frisch ist – der kräftige Wind hingegen lässt sich prima an meiner schicken Frisur ablesen ! Zurück im Boot fahren wir noch eine knappe halbe Stunde bis zu unserem Ausgangspunkt, wiederum durch diese schöne Kombination aus Wasser, Schilfrohren, den Bäumen von Xakanaxa – das Ganze mit dem blauen Himmel Botswanas im Hintergrund . Kurz nach 10 Uhr legen wir wieder an und verlassen unser kleines Boot, dessen Sitze ein bisschen gewöhnungsbedürftig sind: ausgelegt als Drehsitze bewegen sie sich aber noch um diverse andere Achsen - soll heißen, sie sind ganz schön wackelig und vor allem von Ruth hörte man am Anfang der Cruise den einen oder anderen erschrockenen Quiekser . Trotzdem sind wir – oder zumindest ich in meiner Erinnerung rundherum zufrieden mit dieser Tour, Zero war ein angenehmer Guide, der Foto-Stress gering, da es kaum Vögel zu sehen gab, dafür hatten wir lange Stopps, um in Ruhe zum Beispiel die African Jacanas zu beobachten – und natürlich tolle Landschaften bei schönem Wetter (auch wenn es am Anfang etwas zugezogen hatte, schlussendlich war es wohl nur Hochnebel). Zurück auf der Campsite treffen wir die Granato-Frauen beim Wäschewaschen – tschüss bis zum South-Gate. Die Südafrikaner kommen von ihrer Nachbarcampsite zu uns rüber (auf legalem Wege ), um sich unsere Bushcamper ganz genau anzuschauen und erklären zu lassen. Ihre Fahrzeuge sind ihnen mittlerweile (man wird ja auch nicht jünger) im Aufbau zu zeitaufwändig – sie liebäugeln daher auch mit so einem Modell wie dem unseren. Bis zu unserer Abfahrt Richtung Third Bridge werden daher möglichst viele Details nachgefragt und von uns gerne erklärt. Ach übrigens: es sind wirklich total nette Leute ! |
Letzte Änderung: 12 Okt 2017 22:46 von Champagner.
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19. August 2017: Von Xakanaxa nach Third Bridge
Kaum sind wir kurz vor 12 Uhr Richtung Third Bridge gestartet geht schon wieder nichts mehr! Während wir diesen Elefantenbullen, der zunächst recht weit abseits am Wasser steht, betrachten, beschließt er, dass er jetzt genau neben unserem Weg an einer kleinen grünen Stelle fressen will. Also dreht er ab und positioniert sich entsprechend. Reine Schikane – da gibt es bestimmt bessere Plätze mit saftigerem Gras hier! Wir warten und beratschlagen, die Elefanten von Xakanaxa sind ja nicht alle als friedfertig bekannt . Da sich der graue Riese aber keinen Millimeter bewegt und genüsslich vor sich hin mampft, beschließen wir, es zu wagen – die Eulenmuckels opfern sich und fahren zuerst . Die Fotos davon seht Ihr dann in ihrem Reisebericht (Erscheinungstermin noch unbekannt …). Als wir an der Reihe sind hat sich der Kerl schon etwas zurückgezogen, trotzdem bleibt immer noch ein leicht mulmiges Gefühl – wer weiß schon, was in so einem Dickkopf vor sich geht? Er lässt uns zum Glück ohne Probleme passieren – uff, Elefantenprüfung für heute bestanden. Von wegen – zu diesem Zeitpunkt wissen wir noch nicht, dass dies für Matthias und mich nur ein leichtes Warm-Up für eine wesentlich intensivere Begegnung am späten Nachmittag sein sollte . Auf der Weiterfahrt sehen wir ein buntes Potpourri aus Tieren, Pflanzen und Landschaft Kurze Zeit später erreichen wir einen kleinen Tümpel, der voller Pelikan, Reiher, Hammerköpfen, Waffenkiebitzen, Stelzenläufer und Braunen Sichlern ist – das sind zumindest die Vögel, die ich auf den ganze Fotos von dort gesehen habe - Matthias hat bestimmt noch mehr entdeckt. Hier ist einiges an Unterhaltung geboten und so machen wir einen etwas längeren Stopp. Der nächste Halt macht mich traurig – eine Elefantenmama mit ihrem Kleinen kommt aus dem Gebüsch. Oje, ihm fehlt der ganze Schwanz und ein Stück des Rüssels. Was hat der kleine Kerl in seinem kurzen Leben schon leiden müssen – fast unvorstellbar, dass er solche Verletzungen überlebt hat . Matthias und ich können ihm beim Fressen beobachten. Sehr geschickt dreht und wendet er Gestrüpp am Boden mit seinen Beinen so lange, bis kleine Äste soweit nach oben reichen, dass er sie mit seinem kurzen Rüssel erreichen und ins Maul schieben kann. Als die beiden verschwunden sind und wir weiterfahren möchten, kommt die nächste Elefantenmama von links: dieser kleine Halbstarke hat sowohl Rüssel als auch Schwanz und ist ganz schön lustig drauf! Allerdings meine ich an seiner Brust ein Geschwür oder ähnliches zu sehen…. 13.20 Uhr: wir erreichen 4th Bridge. Kurz vor 3rd Bridge entdecken wir diese Würgeschlange Und diesen exakt abgefressenen Baum – schade dass die Verursacher gerade nicht da sind. Dieser Black-crowned Tchagra (Senegal-Tschgra) ist kein sehr dankbares Motiv – ständig unterwegs und dies vorzugsweise im Gebüsch. Kurz vor 14 Uhr passieren wir 3rd Bridge – unseren Ablutionblock bereits im Blick. Allerdings wissen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass wir auf diesem Teil des Camps landen werden. Laut unserem Voucher haben wir nämlich Nr.6. Der freundliche Herr im Büro teilt uns mit, dass diese bereits vergeben ist – und zwar an eine große Gruppe, weil sie wohl viel Platz bietet . Aha Wir sollen Nr.7 nehmen. Da ich schon von den Muckels wusste, dass sie mit diesen Nummern gar nicht glücklich sind, meckere ich mal versuchsweise rum, dass wir nicht neben einer großen Gruppe stehen wollen und ob es denn nichts etwas näher am Wasser gebe?! Hmmmm……okay, wir sollen die Nr.3 nehmen. Beim Office wärmt sich diese ??? – wer kann mir bei der Bestimmung helfen? Zurück am Auto funke ich die Eulenmuckels, die noch unterwegs sind, an, um unsere neue Campsitenummer durchzugeben und dass alles schon erledigt ist und sie sich nur noch schnell eintragen müssen. Ich bin gespannt, ob es nun eine gute oder schlechte Idee war wegen eines neuen Platzes zu verhandeln - uff, Ruth freut sich total, dass wir die Site tauschen konnten, weil sie die Nr.3 wohl kennt und mag. Na dann bin ich ja beruhigt ! Wir vereinbaren, dass wir zur Brücke zurückfahren und die Beiden beim Überqueren derselben filmen. Angekommen auf Nr.3 entdeckt Matthias sofort Elefantenspuren – es muss ein ganz kleiner gewesen sein, denn Matte und er haben fast die gleiche Schuhgröße ! Nun ist es aber Zeit für eine gemütlich Mittagspause (14.15 Uhr geht mal wieder beinahe als „mittags auf der Campsite“ durch ) - um kurz nach halb Vier werden wir zum nächsten Game Drive aufbrechen. |
Letzte Änderung: 15 Okt 2017 10:15 von Champagner.
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Champagner schrieb:
Wir vereinbaren, dass wir zur Brücke zurückfahren und die Beiden beim Überqueren derselben filmen. Und da ist das Filmchen - musste noch auf die Freigabe warten ! LG Bele |
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19. August 2017: Nachmittagsfahrt Third Bridge - Elefanten hautnah
Die Nachmittagspirsch beginnt ganz harmlos und erfreulich – erstens ist das Licht nicht mehr so grell wie über Mittag und zweitens gibt es mal wieder eine Erstsichtung für mich: ein Schnurrbärtchen / Scaly-feathered Finch. Die finde ich besonders niedlich (auch wenn das kein ornithologischer Fachausdruck ist ) Bei dem hier bin ich mir mal wieder unsicher: junger Textor/ Village Weaver? Oder wie oder was? Die ist klar – wie immer leicht hysterisch blickend: Rotschopftrappe /Red-crested Korhaan Eine schlafende Rotschnabelente /Red-billed Teal (für die Statistik ) So, genug Vögel gesehen – nun passieren wir nach kurzem Überlegen eine matschige Stelle in der Hoffnung, dass es danach auch weitergeht und wir nicht wieder umdrehen müssen. Das hatten wir nämlich zuvor schon einmal . Pech gehabt – es geht auch dieses Mal nicht weiter! Vor uns steht ein Roadblock aus grauen Riesen Rechts ist hohes Gras, in welchem sich ebenfalls Elefanten befinden links ist Wasser…plus Rüsseltier. Tja und hinter uns sieht es nicht besser aus! Hilfe, wir sind eingekesselt – mittendrin statt nur dabei - und wir sind ganz alleine, keine Muckels in der Nähe..... "Wir halten nur für Vögel" interessiert die Elefanten wohl nicht.... Das wäre ja alles nur halb so schlimm, wenn nicht plötzlich die Chefin der Herde beschließen würde, unser Fahrzeug einer Inspektion zu unterziehen. Leider sind unsere Scheiben nicht ganz sauber, aber vielleicht wollte ich das sowieso nicht ganz genau sehen – auf jeden Fall sind die Fotos dementsprechend! Die bewährte Strategie, den Elefanten die Pad frei zu machen, damit sie selbst entscheiden können, ob sie lieber Straße oder Wiese nehmen, funktioniert hier nicht, wir können schlicht und ergreifend keinen Meter ausweichen. Also Motor aus und abwarten, was bleibt uns auch anderes übrig. Mein Pulsschlag erhöht sich etwas… Oweia, sie hat tatsächlich Kinder in der Herde – also ist mit ihr sicher nicht gut Kirschen essen . Madame schaut ganz genau hin und scheint auch nicht wirklich zufrieden zu sein mit dem Zustand unseres Fahrzeugs, sie schüttelt Kopf und Ohren. Es wäre ein leichtes für sie, mal eben kurz mit ihren Stoßzähnen die Dicke des Blechs zu testen, oder mit ihrer Körpermasse uns aus dem Weg zu schieben. Mir schießt die Geschichte durch den Kopf, die ich von jemandem, der sich bei OAR auskennt, gehört habe. Ein Elefant im Moremi hatte das Auto von einem Touristenpaar gerollt, weil es nachts fahruntüchtig genau auf seinem Weg stand, die Beifahrerin wurde schwer verletzt und vom Hubschrauber der Okavango Air Rescue ausgeflogen. In welcher Tasche meines Rucksacks ist gleich nochmal mein OAR-Mitgliedsausweis??? Nach einigem Hin und Her, "geh ich rechts oder links oder doch geradeaus?", beschließt die Chefin, dass die Mannschaft nach rechts abzutreten hat. Uff, Glück gehabt- und danke, da ist auch das Licht viel besser. Also schießen wir nach dieser eindrücklichen Begegnung noch ein Abschiedsfoto mit Hinterteilen (die wir in diesem Moment sehr gerne sehen) Weiter geht es mit einem Zebra in schöner Landschaft Mahaliweber /White-browed Sparrow-Weaver und Kaptäubchen/Namaqua-Dove. Giraffe mit Zahnfehlstellung. Ruhende Zebras in meinem geliebten goldenen Gras Ein junger Mangrovenreiher / Greenbacked Heron, der kurze Zeit später mit einem Frosch im Schnabel daher kommt - leider taugen meine Fotos davon nichts, vielleicht hat Matthias eins gemacht. Spornpieper ? / African Pipit ? Weißscheitelwürger /White-crowned Shrike Dann, im Licht der tiefstehenden Sonne, ein Zebra-Zickenkrieg (mal wieder Schulhofambiente, nur viel schöner ) Von den unzähligen Löwen, über die von anderen Fahrern bzw. Tourguides erzählt wurde, fehlt jede Spur. Apropos Spur: die Tracks sind zum Teil richtig übel, rechts und links jeweils ein Stück versetzt gibt es tiefe Löcher im Sand, so dass das Auto immer mehr aufschaukelt – und unser komisches Geräusch besonders oft zu hören ist. Uwe teilt uns auf dem Rückweg irgendwann über Funk mit, dass er mittlerweile die Taktik geändert hat – nicht langsames und vorsichtiges Schleichen durch die Löcher ist die Lösung. Nein – ähnlich wie bei Wellblech sei das Ganze am besten zu ertragen, wenn man mit recht hoher Geschwindigkeit quasi „darüber fliegt“. Wir sehen uns das bei ihm auch einmal von hinten an und versuchen es dann ebenfalls – aber es ist schon ziemlich riskant und fordert gute Nerven und hohe Konzentration . Im Gegensatz zum Wellblech ist die Tiefe und Länge der Löcher nicht immer einschätzbar und außerdem gibt es etliche Kurven, hinter denen ja auch etwas stehen könnte. Und siehe da – zum Glück sind wir hier langsam unterwegs, denn mitten in der Spur liegt dieses Schnuckelchen und genießt kurz nach 18 Uhr, also kurz vor Sonnenuntergang, die Restwärme des Sandes. Eine zweite Hyäne liegt etwas abseits im Gras. Nachdem wir die Genießerin mit ihren Knopfaugen eine Weile beobachtet haben, fahren wir ganz vorsichtig auf sie zu, denn wir müssen langsam mal nach Hause – es wird bald dunkel! Sie schaut zwar kurz mal auf, wenn auch nicht in unsere Richtung- bleibt dann aber unbeeindruckt und ganz entspannt liegen. Ähmm….links geht die Sonne unter, und wir würden gerne zur Campsite fahren. Also rücken wir ihr vorsichtig noch näher auf den Pelz. Nur sehr zögerlich steht sie auf und marschiert widerwillig ein paar Schritte weiter. Die andere Hyäne liegt im letzten Licht des Tages und schaut uns eindringlich an ! Nun wird auch sie aktiv, sie leckt an einer großen Wunde, die sie auf dem Rücken hat, schaut uns noch einmal tief in die Augen, erhebt sich dann ebenfalls und sucht das Weite. Einen ähnlichen Blick ernten wir von der Kleineren – in welchem Verwandschaftsverhältnis, falls überhaupt, die beiden stehen, erfahren wir nicht. Langsam zieht sie witternd von dannen. Oh, das war jetzt aber doch noch ein schönes Erlebnis nach einer erneut völlig katzenfreien Pirschfahrt. Kurz vor der Campsite steht nochmal ein Elefant am Wegesrand – über Elefantenmangel können wir wirklich nicht klagen. 20 Minuten später ist es bereits dunkel und wir verbringen einen weiteren schönen Abend am Lagerfeuer - glücklich lauschen wir den vielen Tiergeräuschen und sind gleichzeitig ein bisschen traurig: nur noch zwei Nächte im Busch, heute hier und morgen am South Gate – dann hat uns die Zivilisation wieder |
Letzte Änderung: 16 Okt 2017 19:37 von Champagner.
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