THEMA: "Wir halten nur für Vögel" - NAM/BOT August 2017
05 Sep 2017 19:14 #488194
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Nachtrag zum 8. August - es ist mir über Nacht eingefallen, wo wir gegessen haben :) : nach ca. 3 Stunden Fahrt kamen wir durch Oshakati, einen sehr großen Ort. Dort beschloss Ruth, dass sie als Ersatz für das ausgefallene Frühstück nun UNBEDINGT Fritten braucht :woohoo: ! Wir irren eine Zeit lang auf der Suche nach einem, laut Werbung auf Plakaten an der Straße, hier ansässigen KFC durch die Stadt und werden dann tatsächlich fündig. Danke Ruth, das war eine sehr gute Idee :kiss: (auch wenn ich glaub in meinem ganzen Leben noch nie Pommes Frites am Vormittag gegessen habe :blink: ) – wir lassen es uns auf dem Parkplatz schmecken und können dann satt und zufrieden die lange Fahrt fortsetzen!

9. August 2017 – Von Rundu nach Drotzky’s Cabin oder „Birders Frust

Heute wird wieder richtig gefrühstückt und entsprechend spät (ca. 8.30 Uhr) geht es los in Richtung Botswana.

Wir hatten uns für diese eine Nacht am Panhandle entschieden, weil Ruth und Uwe dort schon schöne Bootstouren gemacht hatten – und ja, ich gebe es zu – weil wir auf eine Sichtung der Pel’s Fishing Owl gehofft hatten. Ich war ein bisschen hin und her gerissen, Botswana, ja, immer gerne, aber lohnt sich der Grenzübergang für eine Nacht? Und verlieren wir dadurch nicht Zeit, die wir auch gut im Mahango GR investieren könnten :dry: ?

Zunächst aber noch eine kurze Birdingeinlage in Namibia – bei der Ausfahrt aus der Hakusembe River Lodge über das Schwemmland bis hoch zur B10 stehen rechts schöne Rinder



und links turnt dieses Vögelchen in den Kuhfladen herum. Matthias, ich weiß, kein gutes Foto, aber ist das eine Red-capped Lark?



Danach kommt der Pflichtteil – wir müssen einkaufen! Während Ruth und Matthias lange in dem Laden unterwegs sind wird es Uwe und mir, den Fahrzeugwächtern, langweilig. Ich frage Uwe, was denn nun eigentlich an dem Antennenkabel kaputt ist und er entschließt sich spontan, der Sache mal auf den Grund zu gehen. Schlussendlich wird in einer OP am offenen Kabel versucht, eine Art Bypass zu legen. Dazu muss aber zuerst ein früherer ärztlicher Kunstfehler behoben werden, eine kleine Amputation ist nötig (wie gut dass Uwe so einen schönen Leatherman dabei hat ;) ) und dann verbindet der Chefarzt alle nötigen Organe und Gefäße wieder miteinander (Abschirmung und was weiß ich – ich plapper das jetzt nur nach… :unsure: ) fachgerecht miteinander. Die Wunde wird mit einem dicken Verband aus Panzertape keimfrei verschlossen – tata, fertig! :)

Naja, ob es funktioniert, wissen wir nicht – und irgendwie sind wir, was diese Funkgeräte betrifft, ziemlich unentschlossen unterwegs – einen entsprechenden Test werden wir nämlich erst Tage später durchführen :S . Fragt mich aber bitte nicht warum – unser Verhältnis zu diesen Dingern war zu dieser Zeit vermutlich einfach ziemlich gestört ….. wie der Funkkontakt selbst ja auch…. :lol: Und wir hatten keine Lust auf weiteren Frust mit ihnen.

Unsere Einkäufer sind alles andere als zufrieden mit ihrer Shoppingtour, frisches Gemüse Fehlanzeige, zumindest was unsere speziellen Wünsche angeht – hmmm, schade, da werden wir ein bisschen improvisieren müssen beim Kochen.

Jetzt aber hophopp über die Grenze – wir wollen ja mittags auf der Campsite sein! :silly:

Ich war ja wie gesagt etwas skeptisch, ob sich dieser Aufwand lohnt, aber zumindest in Sachen Roadpermit usw. war es schon mal nicht schlecht. Wir sind nämlich ziemlich alleine hier und werden somit sehr schnell abgefertig und bekommen auch die Papiere zügig ausgehändigt. Hätten wir dies in Ngoma erledigen müssen, dann wäre dies in dem engen Gebäude mit den vielen Menschen sicher weniger angenehm verlaufen :sick: .

So Matthias, und jetzt muss ich dir leider widersprechen :huh: – in deinem Reisebericht-Intro (juhu, dass du nun losgelegt hast und ich nicht mehr alleine unterwegs bin :kiss: ) schreibst du, dass die Bootstour auf dem Okavango vorgebucht war. Nein, war sie nicht – das haben wir irgendwie verpasst :unsure: .

Beim Einchecken erfahren wir nämlich nun zu unserem Entsetzen, dass die Chancen, heute noch auf den Fluss zu kommen, nicht sonderlich groß sind. Es gäbe schon soooo viele Buchungen und kein Personal mehr –meint der Chef hier, aber er werde mal drüber nachdenken und dann zu uns auf unsere Campsite, deren Nummer er uns nun nennt, rüberkommen und Bescheid geben. Hmmm, meine Laune ist nicht gerade die Beste – sind wir nicht extra wegen dieser Bootstouren hierhergefahren :( ?

Und da naht schon der nächste Frust – unsere Campsite ist bereits besetzt – dreimal dürft ihr raten von wem? Eine Gruppe von Südafrikanern erzählt uns irgendeine Story von wegen wir sollen auf die nächste, das sei so abgesprochen :whistle: . Haha, dann hätte der Chef an der Rezeption aber ein kurzes Gedächtnis, denken wir uns. Grrrrr……das passt ja zu dem bisherigen Verlauf des botswanischen Teils des Tages. Aber egal, es sieht hier noch leer aus und bevor die Menschenmassen auftauchen, die die ganzen Bootstouren gebucht haben, sichern wir uns nach längerer Suche die Nr.16 ganz weit hinten, aber nah am Wasser mit ein bisschen Sicht. Die gefällt uns und da bleiben wir jetzt - jawoll!

Wir beschließen, dies gleich vorne an der Rezeption zu melden und mal nachzufragen, was es Neues wegen unserer Bootsfahrt gibt. Also begeben wir uns den recht weiten Weg zu Fuß nach vorne. Tja, es tut ihm leid, aber nur er selbst wäre frei, aber dies auch nur 1,5 Stunden, von 17 Uhr (wie haben botswanische Zeit, also geht die Sonne hier 1 Stunde später unter) bis 18.30 Uhr. Nicht gerade happy sagen wir zu – menno, gerade abends ist es auf dem Fluss sooo toll – und jetzt müssen wir uns mit dieser Notlösung zufrieden geben :( . Immerhin könnten er uns für morgen früh, wenn wir wollen, eine 2,5 stündige Bootstour mit seinem Guide Otto anbieten. Okay, da ist es sicher arschkalt :unsure: , aber besser als nichts und wir sagen semibegeistert zu.

Jammern hilft bekannterweise nichts – also birden wir eben ein bisschen auf dem langen Rückweg zur Campsite Nr.16. Das Ganze läuft wie gehabt ab, meine Drei pirschen mit gezückter Kamera zielsicher durchs Gebüsch, es raschelt nämlich im Laub – und ich folge ihnen einfach unauffällig, in der Hoffnung das, was sie sehen, auch zu finden :blush: . Die Green-Winged Pytilias treiben sich nämlich hier rum (aha :dry: ). Wer jetzt meint, das wären Vögel in ausreichender Größe, die sich frei auf einen Ast im besten Licht setzen, der irrt – ich gestehe, dass ich eigentlich nur Bewegungen im finsteren Laub wahrnehme und blind drauf losknipse. Dass meine Kamera tatsächlich etwas, nämlich ein Pytilia-Männchen, gefunden hat, erstaunt mich später sehr! Wir zwei sind ein gutes Team!



So, nun aber zur Bootstour: diese wird – vor allem für Ruth und mich – eine ziemlich frustrierende Angelegenheit, nix mit „abends ist es so schön auf dem Fluss“. :sick:

Zunächst mal wundern wir uns, dass höchstens ein Boot fehlt, das sieht nun nicht nach "fully booked" aus. Was full ist, ist das Papyrusgebüsch, in dem jede Menge Reiher ruhen. Wir vermuten, dass einfach zu wenig los ist, und deshalb auch kein Personal angefordert wurde.





Kurz nach der Abfahrt lacht uns dieses Buschbock-Mädel höhnisch aus :S - sie weiß wohl was kommt!



Wir Menschenmädels werden nämlich in den kommenden 1,5 Stunden - abwechselnd „völliger Matsch“ „total verwackelt“, „viel zu dunkel“ „Hast du ihn? Nöö! Ich auch nicht!“ vor uns hin jammern :blink: . An den Motiven liegt es eigentlich nicht– es hat nur zu viele Wackelfaktoren. Das Boot steht nie still, es bewegt sich auf und nieder, und was fast noch schlimmer ist, es treibt oft seitlich aus dem Bild weg, was mich völlig irritiert. Dazu ist das Licht schon recht schwach, bzw. beleuchtet falsche Stellen und ich selber habe heute nicht die ruhigste Hand. Boah, meine Laune geht echt in den Keller – ich glaube so viele unscharfe Fotos in so kurzer Zeit habe ich noch nie in meinem Leben produziert :angry: . Wie gut, dass Ruth und ich uns gegenseitig trösten können – wobei ich ehrlich gesagt beinahe sicher bin, dass bei ihr doch noch tolle Ergebnisse herausgekommen sind. Ich bin gespannt – und hoffe, dass auch Matthias zeigen kann, was wir wirklich alles gesehen haben!

Das sollen wohl Common Waxbill sein, bei denen man vor lauter schlechtem Foto die schöne Zeichnung gar nicht sieht….



Bei dem African Fish-Eagle, der wie man aus anderen Berichten weiß, hier mit einem Köder angelockt wird, kann man wenigstens in der Ferne etwas erkennen – auch wenn mir diese Vorführung schon fast ein bisschen zu viel Zoo-Charakter hat.





Aber die Umgebung ist ja auch ganz nett!



Schlangenhalsvogel kann jeder (und zwar wesentlich besser), die stehen ja auch immer wie versteinert da, trotzdem nicht 100%ig scharf – und sein Kormoran-Kumpel nebenan ist bereits wieder richtig matschig.



Ein Little Bee-Eater, vom Motiv her hübsch, ansonsten….. :sick: (Und Uwe, frag bloß nicht, warum ich das Bild dann überhaupt hochlade :evil: - ich will wenigstens später noch wissen, dass wir ein paar Vögel gesehen haben!)



African Skimmer – ich darf gar nicht an Sabine Applegreens Bilder denken....



Zwischendurch einer der vielen verzweifelten Blicke Ruths auf ihr Display…




Ein flüchtendes Water Thick-Knee....



So, nun noch der Malachite Kingfisher, der auch ganz oben auf meiner Wunschliste steht!

Er sitzt ein paar Mal wirklich schön an – könnt Ihr euch meine Verzweiflung vorstellen, als trotzdem kein Bild gelingen will? Hier hat er den Schnabel hinter einem Schilfrohr



und hier irgendwie eine komische Farbe!



Nein, ich übertreibe nicht, Ihr solltet mal die Fotos sehen, wo er perfekt und ohne störendes Material vor dem Gesicht in der Sonne sitzt – leider sind sie alles völlig unscharf. Aber wie gesagt, ich denke, Ihr werdet sie in den anderen Berichten gezeigt bekommen!

Aber ich will nicht zu sehr rumheulen, immerhin noch die besten Fotos von der kleinen Schönheit in meinem Leben, bisher habe ich nur ganz wenige überhaupt gesehen, und dann immer zu weit weg und zu spät abgedrückt – hier sind zumindest sehr viele vor Ort und recht nahe zu sehen. Und: es wird ja noch eine 2. Chance geben morgen früh, darauf hoffe ich ganz fest (oder schlafen Malachite Kingfisher morgens sehr lange bei der Kälte? :huh: )

Anschließend versuche mich noch am Sonnenuntergang – da hatte ich auch schon bessere – und dann ist die Cruise auch schon vorbei! Irgendwie bin ich fast froh darüber…..





Der Abend auf der Campsite ist aber nett – wir hören es ganz nah unterhalb Mattes Zelt plätschern und prusten und schrecken tatsächlich ein Hippo mit unseren Taschenlampen auf. Huch, das ist aber seeehr nah! Und weiter hinten, in Richtung Ende des Campgrounds, klingt es auch verdächtig nach Flusspferden. Nachts alleine hier rum zu streifen bietet sich wohl wirklich nicht an – also nichts wie ab ins Bett und die vielen verschiedenen herrlichen Tiergeräusche in Sicherheit genießen :) ! Und natürlich Daumendrücken, dass Mattes Zelt nicht auf dem Hippoweg steht :blink: !
Letzte Änderung: 10 Sep 2017 12:02 von Champagner.
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06 Sep 2017 16:14 #488390
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10. August 2017 – Boatcruise auf dem Okavango oder "Birders Lust"!

Der Morgen beginnt vielversprechend – Matthias wurde nicht vom Hippo gefressen, und der Sonnenaufgang macht Laune.



Kurz vor 7.30 Uhr sind wir am Bootssteg – was für ein Anblick!



Die Fahrt geht pünktlich los und wir merken schnell, dass wir mit unserem Guide Otto auf einer Wellenlänge liegen: ein sehr ruhiger, kompetenter und sehr sympathischer junger Mann, der sein Boot beherrscht und weiß, was Birder wollen!



Ich hatte je befürchtet, dass es kalt und eher dunkel sein würde – nichts dergleichen (auch wenn Otto, warum auch immer, diese Mütze aufhat!)! Da wir eh nicht schnell fahren, frieren wir auch nicht, und das Licht ist vom ersten Moment an wunderbar und beleuchtet die richtige Uferseite.



Nur der Greenbacked Heron kapiert nicht, dass er sich ins Licht setzen sollte – im Gegenteil, er macht sich immer sehr schnell aus dem Staub.



Keine Sorge, ich werde nicht von allen Vögeln, die wir gesehen haben, Fotos zeigen, manchmal war einfach zu viel Gegenlicht oder zu viel Bewegung, aber es war trotzdem ein Genuss und alles sehr stimmig! Viele „Normalos“ sahen in dieser besonderen Umgebung für mein Empfinden auch ganz besonders aus!

Die African Pied Wagtail trällert fröhlich ihr Lied



Ach da schau her, die Malachite Kingfisher sind doch schon wach, hier in dieser Gegend tummeln sich unglaublich viele Vögel auf kleinster Fläche!



White-browed Robin-Chat, der uns immer mit seinem Gesang erfreut



Das Wiedergutmachung für gestern folgt alsbald



dieses Kerlchen schaut immer wieder ganz gespannt aufs Wasser



Und zack, hat es sich ein Fischlein geangelt. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich mich über diese Fotos nicht unglaublich freue :) !




Danach ist alles nur noch Zugabe - aber was für eine!

Reed Cormorant



Völlig hin und weg bin ich von dieser White-fronted Bee-Eater-Kolonie, noch nie habe ich so eine große und in gutem Licht gesehen und wir lassen uns viel Zeit hier.









Finde den Fehler B)



Gemütlich geht die Fahrt weiter

Holub’s Golden Weaver



Grey Go-away-Bird



Einfach nur die Stimmung und die Farben genießen







Pied Kingfisher mit einem kleinen Wels



Crested Barbet



Emerald-spottet Wood-Dove



Squacco Heron




Little Egret



Purpel Heron



Krokodile gibt’s hier auch, sind aber sehr scheu



Schwalben (Uferschwalben?)



Menschliche Fischer ;)



Yellow-billed Stork – zu dem habe ich während der Reise eine etwas engere Beziehung gewonnen, da ich ihn oft beobachten konnte und ihn plötzlich gar nicht mehr so langweilig fand.





Water-thick-knees



Hammerkopf



Uferbewuchs mit Vögeln



Nochmal ein Malachite in einer anderen Deko



Unsere ersten Elefanten sehen Matthias und ich auch hier



Auch die Nummer mit dem Fish Eagle gibt es heute wieder



Otto erklärt uns, dass alle hier in der Region lebenden Schreiseeadler wissen, was kommt, wenn sich ein Boot nähert und ein Objekt (ein leckerer Bambus-Fisch-Spieß) ins Wasser geworfen wird. Okay, schaden wird’s den Tieren hoffentlich nicht, selber fischen müssen sie trotzdem noch, denke ich mal.

Hier mal ein paar bewegte Bilder, zuerst in Echtzeit, begleitet von den „Gewehrsalven“ der Muckelschen Kanonen, dann noch ein bisschen Zeitlupe – schon faszinierend, wie der Adler ab einem bestimmten Punkt sich ohne Flügelschlag nähert und nur noch navigiert.



Glücklich und höchst zufrieden beenden wir um 10 Uhr nach zweieinhalb Stunden diese wunderschöne Bootstour mit Otto, den ich hiermit sehr gerne weiterempfehle!

P.S.: Natürlich haben wir die Pel's Fishing Owl gesucht - aber leider nicht gefunden! Irgendwie aber auch beruhigend, dass dies hier also doch kein Zoo ist :lol: !
Letzte Änderung: 11 Sep 2017 05:23 von Champagner.
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08 Sep 2017 18:50 #488733
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10. August 2017: Teil 2 - Von Drotzky’s Cabin (BOT) zur Mahangu Safari Lodge (NAM)

So, nach diesem Vogelfeuerwerk geht’s los in die zweite Tageshälfte, die einen ganz anderen Charakter haben wird! Wir fahren wieder zurück über die Grenze nach Namibia, unser Ziel ist ganz nah: die Mahangu Safari Lodge.

Der Grenzübergang geht erneut flott von statten und so sind wir tatsächlich mal wieder zur Mittagszeit auf der Campsite. Diese liegt direkt am Wasser, es gibt einen betonierten Sitzplatz mit Schattendach und so richten wir es uns gemütlich ein, duschen, waschen, vespern…..

Dann pirschen wir den Black Crakes hinterher, die sich an der Uferböschung im Schatten rumtreiben und immer schnell das Weite suchen.



Aber was ist das? Auch Sumpfhühner sind neugierig :laugh: : Ruth hat ihre Solar-Jar zum Laden aufgestellt und diese Henne würde zuuuu gerne an die Deko gelangen. Dafür wagt sie sich auch ganz in unsere Nähe.






Um 15 Uhr sind wir dann bereits wieder im Mahango Game Reserve und cruisen vor uns hin. Zuerst gibt es im schlechten Licht ein bisschen gemischte Tierwelt,



dann Klunkerkraniche (Wattled Cranes)





Marico Flycatcher



Dieser sub-adulte African Fish Eagle wirkt etwas unentspannt ;) :







Hippofamilie



Diese Tsessebegruppe meint wohl, sie könne uns mit ihrer Erdfarbe täuschen



Aber uns entgeht nichts :P : da hat wohl jemand im Matsch gespielt (und hat dazu noch den gnu-ähnlichen irren Blick drauf :blink: )!



Während Matthias auf Pirsch nach irgendeinem unsichtbaren Vogel ist, halte ich mit dem Hartlaubs Babbler ein Schwätzchen:



Zwischendurch mal wieder etwas Buntes – an der Tatsache, dass es bereits kurz vor 17 Uhr ist, kann man erkennen, dass wir bisher nicht so wirklich viel gesehen haben (da nimmt man dann auch dankend eine Gabelracke B) .)



Aber die Landschaft und die Farben sind wie immer sehr schön und so fahren wir weiter bis kurz vor Mohembo Border Post. Wir denken gerade ans Umdrehen, da stehen plötzlich diese beiden Jungs auf der Ebene. Ach wie schön, das ist ja ein netter Abschluss – Sable Antelopes, meine Lieblingsantilopen.











Wir beobachten sie eine gute Zeit lang und machen uns dann auf den Rückweg, als plötzlich eine Roan Antelope vor uns auf dem Weg steht. Sie ist genauso überrascht wie wir



betrachtet uns eine Weile





und verschwindet dann ins tiefe Gras.



Matthias und ich klatschen uns ab – na das ist doch mal was, erst ein recht ruhiger Game Drive, und dann gleich zwei der etwas besonderen Antilopen gesichtet! :)

Es ist bereits halb sechs, wir sollten langsam zurück Richtung Gate, Matthias ist natürlich ganz relaxed, ich, die Zeitwächterin fragt aber immer mal wieder, ob wir das noch schaffen :S . "Ja klar….!"

Und schwupps entdeckt Matthias diesen zwischen juvenile (ein bisschen Färbung vorne fehlt für mein Gefühl noch) und immature schwankenenden Martial Eagle (Kampfadler), der wie auch schon der African Fish Eagle vorhin ziemlich aufgeregt ist, er klettert rufend in diesem Busch herum





bis er dann offensichtlich eine Aussichtsposition gefunden hat, die ihm zusagt. Ein toller Anblick bei dem Gegenlicht (auch wenn es blöd zum Fotografieren war :S ) …und wieder können wir uns nicht losreißen.









Wir haben immer noch ein gutes Stück zu fahren, aber für diesen hübschen Keiler halten wir natürlich gerne ;) .



So, jetzt ist es Viertel vor Sechs, los geht’s!
Aber wir haben die Rechnung ohne den Wirt gemacht :woohoo: – hier haben die Elefanten das Sagen, und dieser kommt ohrenwedelnd auf uns zu.







Sein Kumpel steht auf der anderen Straßenseite und wird von Matthias fotografiert. Irgendwann ist Ruhe und wir können weiterfahren.

Äh nööö, bitte doch noch mal kurz anhalten, Zebrafohlen hab ich noch nicht!



Und im selben Augenblick erkennen wir im abendlichen Gegenlicht nicht nur diesen Rappenantilopenbock



sondern eine ganze Gruppe, die über die Ebene zieht, was für ein Anblick :ohmy: (nur wegen des Lichts leider nicht zu fotografieren auf die Schnelle). Als wir nach links schauen, entdecken wir eine ganze Gruppe weiblicher Sables, sie verschwinden gerade im Dickicht (Suchbild, aber Ihr könnt es uns ruhig glauben).



So, jetzt ist es 5 vor 6….. was für ein verrückter Game Drive, ganz am Schluss noch so viele interessante Dinge gesichtet – aber nun nichts wie raus hier. Eigentlich sind wir pünktlich dran (ich sollte mir dringend von Mattes Timing und vor allem von seiner Gelassenheit ein bisschen was abschauen ) aber ups, das Tor ist schon geschlossen und niemand mehr zu sehen. Uff, es lässt sich aber leicht selbst öffnen – nochmal Glück gehabt! Wir haben keine Ahnung, ob Ruth und Uwe vor uns sind, wir haben uns schon lange aus den Augen verloren – und auch heute mal wieder nicht dran gedacht, die Funkgeräte zu testen :evil: , oh Mann :whistle: ! Aber hier geht ja niemand verloren und wir trudeln kurz hintereinander auf der Campsite ein.

Dort wird ein großes Feuer entfacht, da heute Pizzatag bei den Muckels ist und sie dafür viel Glut benötigen. Leider ist das Holz nicht der Burner (ha, nettes Wortspiel!). Dies wird aber zwischenzeitlich völlig zur Nebensache, denn wir erleben etwas, was zumindest für mich völlig neu und sehr beeindruckend ist.

Hier das gegenüberliegende Ufer, gar nicht sooo nah, gell?



Und hier die Elefantengruppe, die dort steht (nur zur besseren Votstellung).



Zuerst geht der Mond, der inzwischen nicht mehr ganz rund ist, einmal mehr leicht dramatisch orangegefärbt auf



Bei Einbruch der Dunkelheit bricht dort drüben dann ein Höllenspektakel los. Wir wissen nicht, was der Grund ist und was sich dort im Detail abspielt, aber wir hören viele Elefanten laut und ausdauernd tröten und kreischen, dazu das tiefe Grollen, das sie produzieren – und zwar nicht nur ein paar Sekunden lang, sondern gefühlt ewig und mit vielen Wiederholungen. Wir sind uns einige – so etwas „Wildes“ haben wir selten gehört, da kommen Löwen kaum dagegen an. Es klingt….ja….irgendwie archaisch! Ich bin heute noch begeistert und vor allem tief beeindruckt, wenn ich an dieses Erlebnis denke!


Begleitet von dieser Geräuschkulisse versucht Uwe alles, um eine anständige Oberhitze für die legendären Muckel-Pizzas zu produzieren, aber das Backen zieht sich über den ganzen Abend hinweg.



Was aber völlig egal ist, es schmeckt super (schlechtes Foto - gutes Essen :lol: )



und immer wieder flackert nebenher das Elefantengeschrei am anderen Ufer auf. Dazu dieser Mond, der inzwischen hell leuchtend dort drüben am Himmel steht und eine silberne Brücke zu uns schlägt.



Schon wieder so ein unvergesslicher afrikanischer Abend mit Gänsehautfeeling.......
Letzte Änderung: 09 Sep 2017 07:06 von Champagner.
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10 Sep 2017 11:29 #488890
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11. August 2017: Teil 1 - Von der Mahangu Safari Lodge-Campsite
zur Nambwa-Campsite über die Buffalo Core Area

Der heutige Morgen steht ganz im Zeichen des traumhaften Sonnenaufgangs, den man hier in erster Reihe geboten bekommt.











Langsam wird es Tag







Einer meiner speziellen Freunde ist auch schon unterwegs Richtung Wasser



Unter Beobachtung!



Wir genießen nach dieser ausführlichen Foto-Session unser Frühstück direkt am Okavango.



Gemütlich packen wir anschließend zusammen und besteigen noch den Aussichtsturm vorne bei der Rezeption, von wo aus man über die Wipfel der Bäume blickt.





Hier gelingt mir endlich mal ein brauchbares Foto von dem Green Wood Hoopoe, wobei man das „Green“ wohl nicht so wörtlich nehmen darf (was aber an der weniger brauchbaren Perspektive liegt :sick: ).



Matthias war schon öfters auf der Mahangu-Safari-Lodge-Campsite und hatte vorgeschlagen, hier eine Nacht zu verbringen. Definitiv eine gute Empfehlung! Die Ablutions bei uns in der Nähe haben jeweils kleine Abteile (ich meine, es waren 4 Stück) mit jeweils Dusche, WC und Waschbecken, ausreichend Platz sowie Haken und Abstellfläche.

Um halb zehn (Caprivi-Time) verlassen wir diesen netten Platz und machen uns auf in Richtung Nambwa. Da die Buffalo Core Area so geschickt auf der Strecke liegt, beschließen wir, mal kurz :whistle: dort vorbei zu schauen – sowohl Matthias als auch Ruth und Uwe waren (meines Wissens) noch nie dort.



Die Strecke zieht sich aber ein bisschen, sowohl bis zum als auch nach dem Gate – man fährt durch relativ dichten Bewuchs und sieht nicht sehr viel. Am Gate sind die Muckels früher dran und so trennen sich unsere Wege.

Matthias und ich kommen an der Stelle vorbei, wo Renate, Irmela und ich uns 2015 festgefahren haben :blink: . Damals sind wir dann noch mutig rechts abgebogen und ein Stück weitergefahren, haben aber kurz darauf, als es immer rustikaler wurde, umgedreht, obwohl wir ja unbedingt – nomen est omen – in diesem Park noch die fehlenden Büffel sehen wollten. Nur erschien uns die Strecke für unseren 2x4-SUV dann irgendwie doch nicht so geeignet :ohmy: .

Auch heute biegen wir rechts ab, und Matthias, der die Geschichte kennt, meint an einer besonders tiefsandigen und ruppigen Stelle süffisant :whistle: : „Naja, spätestens hier wäre für euch dann aber echt Schluss gewesen“. Rennade (ich weiß ja, dass du mitliest): es war eine unserer besonders guten Entscheidungen, damals dort gewendet zu haben ;) – wir wären bei der Weiterfahrt kläglich gescheitert, das weiß ich nun!

Matte quält sich und unseren Hilux aber natürlich erfolgreich durch die schwierigen Passagen und kurz vor 11 Uhr bietet sich uns dann als Belohnung dieser Anblick. Herrlich der Blick über den Okavango und seine Sandbänke (kommt auf einem Foto natürlich niemals so raus wie in der Wirklichkeit, außerdem fehlen wie immer die Geräusche und die Gerüche!



Ein Bearded Woodpecker sitzt auch parat – das freut mich, den konnte ich noch nie fotografieren!



Gleich drauf ein aufmerksam nach rechts und links blickender Swallow-tailed Bee-Eater.





Eine halbe Stunde lang geht es weiter durchs Gebüsch, bis wir dann am Wasser ankommen. Hier hat man einen herrlichen Blick über die Schwemmebene.





Die Namensgeber des Parks dürfen natürlich nicht fehlen und glotzen uns Störenfriede an.



Das eigentlich Objekt unserer Begierde, der Rufous-bellied Heron, den man gerade noch links unten am Bildrand erkennen kann, entwischt uns aber leider…. :dry: Fahren wir also weiter!

Am Wegesrand: Just ears



Just branches ;)



Auch heute sehen wir wieder eine Rappenantilope – wie schön!



Mitten in dieser wunderbaren Landschaft starrt der Bock uns zuerst an, legt sich dann etwas umständlich hin – um wenige Minuten später, warum auch immer, wieder aufzustehen.











Dies ist für mich die schönste Sichtung hier, abgesehen von der Antilope begeistert mich vor allem diese ursprüngliche Landschaft mit dem Sand, den hohen Schilfhalmen, dem Wasser, den riesigen Termitenhügeln, dem knorrigen Totholz, den Bäumen….. Leider gibt es solche Anblicke hier nicht so oft, meistens fährt man vom Wasser entfernt durchs Gebüsch, auf zum Teil recht tiefsandigen Wegen.

Danach tut sich tierisch nicht mehr viel, wir drehen bei Nova (was eine Rangerstation zu sein scheint) um und fahren auf zum Teil anderen Wegen, meistens aber wieder durch dichten Mopanebusch Richtung Ausgang. Einmal kommen wir wieder ans Wasser, dieses Mal steht hier eine Impala-Herde.



Dieser Habicht ist laut Matthias (zumindest meinte er das vor Ort) der Dark Chanting Goshawk






Noch ein Elefantensuchbild zum Schluss (den Moment, als er mitten auf der Pad steht, verpasse ich leider)



und dann verlassen wir um ca. 13 Uhr die Buffalo Core Area. Die Eulenmuckels haben wir nicht mehr gesehen, wobei wir uns bei unserer langsamen Fahrweise eigentlich sicher sind, dass sie schon lange vor uns den Park verlassen haben – wie war das gleich nochmal mit unseren Funkgeräten :blush: ? Wir haben sie immer noch nicht getestet und daher auch nicht eingeschaltet :woohoo: .

Egal, wir sind ja keine kleinen Kinder – also machen wir uns ohne Begleitfahrzeug auf den Weg zu unserem nächsten Ziel, der Nambwa-Campsite in der Kwando Core Area.
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12 Sep 2017 18:23 #489129
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11. August 2017 : Von der Buffalo Core Area zur Kwando Core Area (Nambwa Campsite)

Wie gesagt verlassen Matthias und ich den Park um 13 Uhr und machen uns auf die ca. 2 stündige Fahrt zum Entrance Gate der Kwando Core Area. Dort tragen wir uns ins Buch ein und sind sehr erstaunt, dass die Muckels noch nicht drin stehen! Hä :huh: ?? Eigentlich waren sie doch heute früh vor uns am Gate gewesen - was ist passiert? Hoffentlich nicht irgendwo im Tiefsand stecken geblieben? Dank unserer immer noch nicht in Betrieb genommenen Funkgeräte :whistle: können wir auch keinen Kontakt aufnehmen.

Naja, sie werden schon irgendwann auftauchen – fahren wir mal Richtung Nambwa. In einem sehr tiefsandigen Stück sehen wir schon von Weitem ein Fahrzeug, das sich festgefahren hat. Hmmm, blöd, dann müssen wir hier auch anhalten. Als wir ausseigen, stinkt es nach verbrannter Kupplung, der Vater der Familie in dem Auto kämpft schon länger, um freizukommen – seine Frau und die beiden Teenager-Töchter schieben fleißig. Die Mutter kommt zu uns und erklärt ein bisschen die Lage: niemand hat ihnen gesagt, dass es zur Nambwa Lodge so schwierig zu fahren sei und sie haben zwar ein Allradfahrzeug, aber mit ziemlich schlechten Straßenreifen. Matthias gibt ein paar Tipps, wie sich der Fahrer verhalten soll und während wir noch reden, schafft er es aus dem Tiefsand auf ein etwas festeres Stück zu gelangen. Die Mutter ist leicht beunruhigt, ob sie es mit der heißen Kupplung und überhaupt bis zur Lodge schaffen werden. Wir beruhigen sie, dass nach uns notfalls noch ein weiteres Fahrzeug kommen und Ihnen gegebenenfalls helfen kann. So trennen sich unsere Wege wieder – wir machen einen Stopp bei Fort Doppies - hier hat man einen herrlichen Blick über den Kwando, bzw. seine diversen Nebenarme.





Unterwegs eine Gabelracke als Schattenriss



und diese Emerald Wood Dove, die mich etwas verwirrt. Ich dachte, die braunen Federn sieht man nur im Flug? Ich habe auch kein Foto bzw. keine Zeichnung in meinen Bestimmungsbüchern gesehen, wo sie so gezeigt wird. Matthias – Hilfe – was ist da kaputt??





Am Nachmittag kommen wir dann auf unserer Campsite an – wir hatten laut Buchung die Nr.4 (die am nächsten zur Lodge liegt), baten jedoch damals schon, die Nr.1 zu bekommen, falls sie frei ist. Zugwiesen bekommen wir die Nr.2 ;) ! Auch wenn die Nr.1 noch schöner liegt ( 1-4 liegen am Wasser, die anderen auf der anderen Seite der Zufahrt leicht erhöht im Busch), weil rechts neben ihr nur noch freie Natur ist, so sind wir doch zufrieden, weil bei uns das Holzdeck im Gegensatz zur Nr.1 intakt ist. Dort steht nur ein Metallgerüst und das sieht ja nun nicht so nett aus und würde sich auch nicht wie auf der Nr.2 für Matthias als Schlafplatz nutzen lassen :) . (Noch stehen da Stühle, aber er wird tatsächlich sein Zelt dort aufschlagen!)



Ich wate kurz durchs Wasser auf die andere Uferseite – so hat man einen besseren Blick auf unseren Platz. Schäääärz :silly: – das Foto habe ich geklaut, als ich im Vorfeld das Netz nach Bildern von Nambwa durchstöbert habe – und siehe da, genau diese Campsite haben wir! (Aber niemals würden wir so eine pinkfarbene Tischdecke auflegen :sick: !)



Mir persönlich gefällt unser Platz sehr, sehr gut, wir haben mehrere Bäume, die Schatten spenden und der Leberwurstbaum zieht mit seinen Blüten viele Vögel an.





Die Aussicht aufs Wasser ist wunderschön





.....und es hat auch Vögelchen, wir dürfen schließlich nicht den Zweck unserer Reise vergessen. B)

Als Erinnerung für mich, nicht, weil das Foto so toll wäre :blush: , sondern weil ich den Southern Black Tit bisher noch nicht habe und ihn sonst gleich wieder vergesse....




Brown Firefinches – ziemlich nervig, da klein und ständig im Laub zugange





Auch wenn er nicht bunt ist – der Arrow-marked Babbler gefällt mir mit seiner interessanten Zeichnung (eben den Pfeilen) und seinen knallorangenen Augen und seinem entsprechend furchteinflößenden Blick :woohoo: sehr gut





Der arme Black-collared Barbet (Halsbandbartvogel) plagt sich mit einer Hinterlassenschaft unserer Vormieter herum. Ich kann nicht erkennen, was es ist (Tomate, Paprika, Obst?) – aber es quellen ihm vor Anstrengung fast die Augen aus dem Kopf!





Das Buschhörnchen dagegen knabbert genüsslich mit geschlossenen Augen.



Der Wüllaufsbüldbüllbüll, der ständig seinen Platz wechselt, dient freundlicherweise spontan als Deko für den knorrigen Ast, der auf der Campsite in der Luft schwebt!



Irgendwann trudeln auch die Muckels ein, sie sind wohl in der Buffalo Core Area noch weiter gefahren als wir und haben erst viel später umgedreht. Und wenn ich mich richtig erinnere hat es ihnen sehr gut gefallen. Ich bin gespannt auf ihre Fotos von dort!!

Matthias und ich haben uns ja schon eingerichtet, also beschließen wir noch eine ganz kurze Abendtour zu machen. Wir fahren bis zur Long Lagoon (jemand hatte sie mal Hippo Lagoon in einem anderen Thread genannt, ich habe aber diesen Namen bei Google angezeigt bekommen, leider habe ich unsere Papierkarte, die wir am Eingang bekommen haben, nicht mehr – aber vielleicht weiß jemand von euch den korrekten Namen?).



Dort gibt es einen Hide, von dem aus man aufs Wasser schauen kann und kaum sind wir oben, marschieren auch schon die Elefanten an.





Zuerst noch bei letztem Sonnenschein und dann in der Dämmerung, es ist ein ständiges Kommen und Gehen, Spielen und Saufen.






Apropos Kommen und Gehen:

Die Muckels kommen auch noch angefahren, können aber nicht weiter und bleiben daher gegenüber des Hides am anderen Ufer stehen, weil die Elefanten am oberen Ende des Wassers den Weg blockieren .








Wir würden gerne gehen, können aber nicht weg, aus dem selben Grunde. Immer wenn eine Gruppe abzieht, ist die andere schon im Anmarsch. Die Kleinen wirbeln dabei mächtig Staub auf!







18.10 Uhr – sie saufen in aller Seelenruhe weiter…..menno, da bekommt man beim Zuschauen ja Durst - wir würden jetzt eigentlich gerne heimfahren und einen Gin Tonic trinken :(



Als das Verkehrsaufkommen etwas weniger wird, zögern wir trotzdem den Hide zu verlassen, da von der einen Seite ein einsamer Elefant, der vom Trinken kommt, an den Autos vorbeizieht (außer uns ist noch eine Mutter mit erwachsenem Sohn hier oben, dies ist deren Fahrzeug).



Außerdem bubeln auf der anderen Seite, zwar nicht auf dem Weg, aber direkt hinter unserem Hilux mehrere Jungbullen herum - es ist schon Viertel nach sechs.



Hmmm…..was tun? Wir schleichen uns vorsichtig zum Auto und warten dann – seeeeehr lange – auf einen uns geeignet erscheinenden Moment, wo die Elefantenlücke groß genug ist. Puhhhh, geschafft, und erst bei Einbruch der Dunkelheit kommen wir auf der Campsite an.

Nach einem leckeren Essen (sag ich jetzt mal, ohne zu wissen was es gab, aber es war ja eigentlich immer lecker) möchte Uwe noch ein Gruppenfoto am Campfire machen. Seine Anweisungen, wie wir uns zu verhalten haben und wie lange wir stillhalten müssen (Langzeitbelichtung) amüsiert uns aber dermaßen, dass der Druck auf den Selbstauslöserknopf gleichzeitig ein anhaltendes Gekicher bei uns auslöst :silly: . Ich bin echt gespannt, ob was Gscheites dabei rausgekommen ist :sick: – wir durften zwar mal aufs Display schauen, aber wie das in groß aussieht? Keine Ahnung :dry: !

So, morgen haben wir den ganzen Tag für die Gegend um Nambwa, denn wir haben hier zwei Nächte gebucht :) !
Letzte Änderung: 12 Sep 2017 19:50 von Champagner.
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12. August 2017 - Nambwa / Kwando Core Area am Vormittag

Sehr früh bin ich schon auf den Beinen – nur nicht den Sonnenaufgang verpassen!



Die Location ist perfekt – wieder sitzen (bzw. stehen) wir in erster Reihe und genießen die Stimmung mit dem Nebel und dem von lila zu orangerot wechselnden Licht am Wasser.





Sobald die Sonne ihre ersten Strahlen zu uns schickt, beginnt in den Bäume um uns herum ein Gezwitscher und Gezirpe und es wird auch bereits fließig gehämmert.



Leider habe ich von den Spechten über unseren Köpfen kein verwertbares Foto und kann sie daher nicht bestimmen – hier hoffe ich ganz stark auf meine Mitreisenden! Die Lesser Striped Swallows sind hier allgegenwärtig, ständig flitzen sie übers Wasser, sitzen im Schilf und Papyrus gegenüber und gerade widmen sie sich über uns ihrer Morgentoilette.







Darling Starling ist natürlich auch vor Ort und schaut mal, ob es bei uns etwas zu holen gibt.



Angesichts des tollen Lichtes fällt das Frühstück aber mal wieder aus (so habe ich es zumindest in Erinnerung…) und wir machen uns schnell auf den Weg. Heute werde ich den Teil südlich von Nambwa kennenlernen – ich freue mich schon! :)

Wir sind kaum aus dem Camp, da schaut uns ein Buschbock-Mädel mit großen Augen an.



Sie würde gerne die Pad überqueren, den vor ihr ist zu viel Wasser, aber da stehen ja wir! Um sie nicht länger zu verunsichern fahren wir weiter und machen ihr den Weg frei.





Wir nähern uns dem Horse-Shoe, und nein, es gibt heute früh noch keine Elefanten hier, dafür aber etwas anderes Niedliches: viele Pygmy Geese und auch junge African Jacanas sind zwischen den Waterlillys, die ihre Blüten noch nicht geöffnet haben, unterwegs.











Besonders gefällt mir dieses Wimmelbild: am rechten Rand ein schön ausgefärbtes Männchen und in der Mitte ein lachendes Gänschen….



Ganz hinten kann man den Hide erkennen, der wohl beim letzten Besuch von Matthias hier noch nicht stand.



Matthias und ich sind uns einige - hier ist es traumhaft und wir könnten ewig bleiben. Aber wir sind natürlich auch neugierig, was es sonst noch zu sehen gibt! Unser Weg führt uns zunächst weg vom Wasser, denn diese Strecke wurde entschärft, in dem die Pad weiter nach Westen verlegt wurde. Zu viele Touristen waren entweder im Tiefsand hier stecken geblieben und/oder von den großen Elefantenherden, die angeblich hier nachmittags zum Trinken kommen, aufgehalten worden.
Zwei Impala-Mädels starren zwar aufmerksam nach links, aber wir können nichts Verdächtiges erkennen



Am Hide angelangt, es ist inzwischen 8 Uhr, machen wir einen kurzen Stopp und schauen uns um – niemand zu Haus!



Auf dem Weg zum nächsten Halt, wo man den Blick von der anderen Seite auf den Horse-Shoe hat, entdecken wir eine African Green Pigeon



und diesen Red-Billed Hornbill.



Wir halten unter einem Baum an



und steigen aus – pfuiteufel :sick: , hier stinkt es nach Paviankacke, offensichtlich haben wir unter ihrem Schlafbaum geparkt, nichts wie weg hier.

Ruth und Uwe kommen zufällig auch gerade angefahren, wir signalisieren ihnen (nein, wir haben unsere Funkgeräte immer noch nicht getestet geschweige denn in Betrieb :blush: ), lieber weiterzufahren.



Gemeinsam stehen wir eine Weile bei einer großen Gruppe Hammerköpfe, die für Nachwuchs sorgen. Danach trennen sich unsere Wege wieder und wir fahren weiter nach Süden Richtung Botswana.



Ich mache jede Menge schlechte Vogelbilder – die meisten erspare ich euch.



@Matthias, ich hab auch eines mit Pratincoles, das aber so grauenvoll ist, dass ich es nicht zeigen kann. Der eine Vogel darauf sieht aus wie ein Collared Pratincole adult breeding. Kann das stimmen? Du weißt ja sicher noch, was das war, richtig?

Und nochmal @ Matthias: welchem Vogel (Lerche?) bist du hier lange hinterher gepirscht???



Die Landschaft am Fluss ist herrlich, wir halten immer mal wieder für ein Foto. Ansonsten sehen wir nicht wirklich viel ( außer ab und zu üblichen Verdächtigen - Red Lechwes, und Impalas).





Dieser immature (?) Martial Eagle sitz sehr weit weg – Matthias steigt aus und pirscht sich an, ich bleibe lieber sitzen, sonst wäre ich es bestimmt, die ihn durch eine falsche Bewegung aufschreckt. Womöglich müsste ich dann zur Strafe ans Steuer (Tiefsand :ohmy: ) oder sogar heimlaufen :S ??





Es ist schon 10 Uhr und ich glaube wir sind schon wieder auf dem Rückweg. Wir treffen Tessesbes, Zwergspinte und die Eulenmuckels....

Die Magpie Shrikes singen schön, halten aber gar nichts davon, sich für ein Foto ins rechte Licht zu setzen.



Noch schlimmer sind die White-crested Helmetshrikes – ich habe es die ganze Reise über nicht geschafft, ein normales Foto von denen zu machen (und ich erinnere mich an Situationen, wo Ruth und ich ewig über eine Campsite gehirscht sind, immer diesen Viechern hinterher, die sich so gerne hinter Zweigen verstecken).



Dabei sehen sie ja schon cool aus mit ihren gelben Augenringen…

Leicht gelangweilt cruisen wir durch den tiefen Sand, viel ist hier nicht los. Plötzlich kommt Leben in Matthias :woohoo: : „Da fliegt eine Racke – aber die fliegt nicht wie eine Gabelracke!“ „Aha“…. :blink: Ich hab nicht mal gesehen, DASS da was fliegt, geschweige denn WIE :unsure: . Schnell macht er sich an die Verfolgung, sieht den Vogel irgendwo sitzen, raunt mir voller Begeisterung zu: „Eine Spatelracke!!!“ und steigt aus. Hmmmm…… mich plagt die Neugier, die würde ich schon auch gerne sehen, aber wenn ich die jetzt aufscheuche? Egal, ich packe meinen ganzen Mut zusammen und mache mich ebenfalls zu Fuß auf die Suche, dabei jedes Ästchen auf dem Boden meidend :dry: .

Und oh Wunder – sie ist gar nicht so scheu!



Zwar wechselt sie ab und zu die Position, so dass wir auch genug Bewegung im Busch haben, lässt uns aber doch recht nahe herankommen.



Etwas tricky wird es, als sie sich in die unteren Zweige eines Baumes setzt, wo kaum Licht hinkommt. Dafür bleibt sie ruhig sitzen, obwohl Matthias von rechts immer näher kommt - ich bin sehr gespannt auf seine Bilder.



Eine Viertelstunde lang schleichen wir hinter ihr her, freuen uns, dass sie noch einmal ans Licht kommt




und steigen dann hochzufrieden wieder in unseren Hilux (den wir sperrangelweit offen am Weg haben stehen lassen vor lauter Jagdeifer!). Auf dem restlichen Weg treffen wir noch Lechwes (nicht dass es wieder heißt "nuuuur Vögel...")



und eine hübsche Gabelracke (ups, schon wieder ein Vogel.... :whistle: )



und trudeln dann auf der Campsite ein. Durch die Spatelracke wurde dieser Game Drive am Ende noch deutlich aufgewertet und wir machen uns jetzt Gedanken, wie wir die Sichtung den Muckels beibringen, denn sie sind auf dieses Vögelchen wohl auch recht scharf, wie Matthias weiß.

Aber alle Sorgen sind umsonst – sie haben ebenfalls eine Spatelracke gesehen, na bitte :) ! Ich persönlich fand ja die Pygmy Geese irgendwie noch viel netter - und somit ist für uns alle die Welt in Ordnung und wir gönnen uns eine gemütliche und ausgiebige Mittagspause auf unserem wunderschönen Platz!
Letzte Änderung: 15 Sep 2017 18:03 von Champagner.
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