THEMA: Ersttäter on Tour: Freude, weinen & Heiratsantrag
15 Sep 2017 22:08 #489454
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[Tag 6] 28. Juli 2017: Fingerklippe + Fahrt zum Brandberg

Es ist Zeit uns den anderen Teilen Namibias zu widmen und den Etosha Nationalpark hinter uns zu lassen.

Am heutigen Tag steht die Fahrt zur Brandberg White Lady Lodge an. Auf dem Weg über die B1/C39/C35 stand noch die Fingerklippe auf dem Programm. In Outjo angekommen, gab es noch einen Kaffee und ein paar Gebäckstücke von der Outjo Bäckerei. Nächster Halt war Khorixas, wo wir uns noch mit Benzin und Geld eindeckten.

Über die D2743 fuhren wir die Fingerklippe an. Die Straße war in einem äußert guten Zustand, was uns einen etwas positiveren Eindruck über die Pads machte.
An der Fingerklippe angekommen gab es nicht allzuviel entdecken bis auf ein paar ganz nette Bilder von der Fingerklippe ansich und der Landschaft. Uns beiden hat die Landschaft sehr an Teile der USA Westküste erinnert.







Fazit zur Fingerklippe: Ganz nett zum Ansehen, aber jetzt auch kein MUSS.

Unsere Fahrt ging nun über die C35 Richtung Uis. Die Straße war in einem teilweise passablen, teilweise miserablen Zustand, was uns die Stimmung im Auto immer wieder etwas vermieste.

Gefühlt nach der Hälfte der Strecke legten wir am rechten Straßenrand eine Pause ein, da sich hier ein kleiner See befand und auch andere Touristen dort ihre Rast einlegten. Nach ein paar ruhigen Minuten begaben wir uns wieder auf die holprige Straße. Ab der Abzweigung zur D2319 wurde die Qualität der Straße noch schlechter. Meine Nerven waren leider schon so überstrapaziert, dass ich kurz an den Straßenrand gefahren bin um mal etwas Dampf abzulassen. Wenn ich mal wütend werde, belastet das auch die Elena, die dann eher emotional reagiert.

Nachdem ich mich wieder beruhigt habe, ging es weiter. Die letzten 19 Kilometer (die Zufahrt zur Lodge ansich) war dann eine Sandpiste die noch miserabler zu befahren war. Wir waren dann einfach nur froh, dass wir an der Lodge angekommen sind.
Unsere Stimmung besserte sich kurzfristig, als wir den schön angelegten Garten des Hauptgebäudes begutachtet haben – echt traumhaft.



Leider war die aufkommende Freude nur von kurzer Dauer. Obwohl auf der Website verschiedene Aktivitäten angeboten wurden, wurden die Sichtungsfahrten zu den weißen Elefanten nicht verfügbar, da die Elefanten aktuell nicht in der Umgebung waren – ok dafür konnte die Lodge nichts dafür.

Somit ging es für uns in unser Bush Chalet. Was uns dann dort erwartete war für uns echt eine Katastrophe. Wir wussten von den vorhandenen Bewertungen, dass diese Lodge hier sicher die einfachste Unterkunft der ganzen Reise sein würde, aber was wir dann vorgefunden haben, war für uns leider inakzeptabel:

1) keine richtigen Fenster eingezogen, sondern nur Gitter und einen Art Vorhang davor
2) extrem viele Spinnen im Zimmer
3) kein richtiges Licht im Zimmer (nur 2 kleine Lichtquellen die den Raum/das Bad nicht richtig ausgeleuchtet haben)
4) keine Steckdosen im Zimmer
5) keine Tür zum Badezimmer
6) Matratzen unbequem, eines extrem hart, das andere komplett durchgelegen

Kann ja gut sein, dass einige der oben erwähnten Punkte manch einer Person nicht stört oder vll sogar dieses Bush-Gefühl haben möchte. Aber die Krönung war dann, als ich die Toilette in der Nacht das erste Mal benutzt habe, durfte ich feststellen, dass die Spülung nicht funktioniert, da kein Wasser drinnen war und auch keines irgendwie reingepumpt werden konnte.

Viele der angesprochenen Punkte wurden ja beim Betreten schon sichtbar. Leider konnte man uns an der Rezeption kein anderes Zimmer zur Verfügung stellen. Nach dem Abendessen, was sehr gut war, haben wir deshalb auch entschlossen, den Aufenthalt auf eine Nacht zu reduzieren und gleich nach Swakopmund zu fahren.

Abseits der Problematik mit dem Zimmer, haben wir aber den Sonnenuntergang am eigenen Sunset Point sehr genossen. Trotzdem war es für mich nicht der richtige Zeitpunkt für den Antrag.








Die Nacht war für uns beide dann leider mehr als unangenehm. Während Elena gar nichts geschlafen hat, konnte ich wenigstens ein paar Mal kurz einnicken. Beiden waren wir froh, als der nächste Tag angebrochen ist…

Fazit zum Tag: Die Nacht war für uns wirklich sehr unangenehm und trotz toller Eindrücke vom Brandberg und von der Fingerklippe, wird dieser Tag wohl eher mit negativen Gefühlen behaftet bleiben.
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16 Sep 2017 07:29 #489463
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Hallo FLH,

warum fliegst Du nach Afrika / Namibia, wenn Dich schon ein paar lächerliche C un D Pads zum ausrasten bringen ?
Das weiß man doch schon alles vorher.Du hast Dir doch so viele Infos aus dem Forum geholt.
Unglaublich !


Grüße
Mustang
Letzte Änderung: 16 Sep 2017 07:35 von Mustang05.
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16 Sep 2017 08:49 #489466
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Mustang05 schrieb:
Hallo FLH,

warum fliegst Du nach Afrika / Namibia, wenn Dich schon ein paar lächerliche C un D Pads zum ausrasten bringen ?
Das weiß man doch schon alles vorher.Du hast Dir doch so viele Infos aus dem Forum geholt.
Unglaublich !


Grüße
Mustang

Hallo Mustang,

danke für deinen Kommentar.

Ich glaub wenn ich die Zeilen lesen würde, würde ich mir das selbe denken wie du. Aber was soll ich sagen? Weder die Personen die schon vor Ort waren, noch Threads in in diesem Forum konnten mir die zT vorhandenen Straßenverhältnisse so schildern, wie wir sie dann selbst vor Ort erlebt haben. Womöglich erlebt man die Straßen in einem 4x4 Hilux etwas gemäßigter als in einem 2x4 RAV4? Ich kann nur von meinen Erlebnissen sprechen und es fühlt sich nicht gut an, wenn man die ganze Zeit das Gefühl hat, dass einem die Achse jede Sekunde brechen könnte bzw. der Reifendruck tschüss sagt.

lg Daniel
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16 Sep 2017 11:55 #489493
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Hi!
Danke, dass Du Deine Erlebnisse so ungeschönt schilderst, wie Du es nun mal erlebt hast. Gerade in Bezug auf die Gravelroads wird in anderen Reiseberichten oft von Gravel-Strecken geschwärmt, so dass Deine persönlichen Erfahrungen Neulingen m.E. auch sehr nutzen können, erfahren Sie doch so auch mal von negativen Erfahrungen dazu.
Dass man Gravel nicht mag heißt ja aus meiner Sicht nicht, dass man das Land nicht mag. Insofern möchte ich Dich ermuntern, genau so weiterzuschreiben, auch wenn es zu der ein oder anderen Aussage Gegenwind gibt.
Viele Grüße
Ria
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17 Sep 2017 19:06 #489688
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[Tag 7] 29. Juli 2017: Fingerklippe + Fahrt zum Brandberg

Die Nacht war leider sehr kurz. Elena hat so gut wie gar nichts geschlafen und ich, jemand der in der Regel nach 10 Sekunden im Bett einschläft, hatte auch eine eher unrunde Nacht.

Bei Sonnenaufgang ging es für uns Richtung Hauptgebäude, um das WC endlich zu benutzen, da das Wasser für die WC-Spülung immer noch nicht funktionierte.

Nach einem kurzen Frühstück ging es für uns Richtung Swakopmund via Henties Bay über die C35/C34.Die Rückfahrt über die Farmpad war genauso unangenehm wie die Hinfahrt und wir waren froh, als wir die C35 erreichten.

Es ging nun recht zügig gen Südwesten. Dadurch, dass das W-LAN in der Lodge nicht funktionierte und wir noch immer keine SIM Karte von MTC hatten, war unser Plan, dass wir nach Henties Bay fahren, dort ein Cafe suchen, um von dort ein Hotelzimmer zu buchen.
Gefühlt ca. 50 Kilometer vor Hentiesbay wurde der Wind während der Fahrt immer stärker, der sich nach wenigen weiteren Kilometer zu einem starken Sandsturm entwickelte, wodurch unsere Sicht auf vll 1-2 Meter schrumpfte. Dadurch, dass die wenigen entgegenkommenden Autos auch nur in letzter Sekunde sichtbar wurden, kämpften wir uns diese 50 Kilometer in (fast) Schritttempo Richtung Meer.

In Henties Bay angekommen, wo der Sandsturm nicht schwächer ist, standen wir vor dem in unseren Reisedokumenten aufgeschriebenen Cafe/Restaurant „Misty Bay Cafe“. Schnell stürmten wir aus dem Auto um in das Cafe zu gehen, um aber dann zu bemerken, dass das Cafe (aufgrund des Sandsturmes) geschlossen hatte. Als wir ins Auto zurückwollten, kam aber zufälligerweise der Besitzer des Cafes an und lies uns trotzdem ins Cafe, um dort das WC zu benützen, einen Kaffee zu trinken und das W-LAN für die Hotelbuchung zu benützen.

Wir waren dem Besitzer und seinem Team extrem dankbar, da wir mit so viel Freundlichkeit und Gastlichkeit in dem Moment gar nicht gerechnet haben. Nachdem wir unseren Kaffee ausgetrunken haben und zur Freude der Mitarbeiter scheinbar ein sehr hohes Trinkgeld für deren Hilfe und Gastlichkeit dagelassen haben, ging es im Sandsturm nun Richtung Swakopmund.

Im Hotel angekommen (Swakopmund Plaza, relatives neues Hotel was ein tolles Preis-Leistungsverhältnis hatte) machten wir uns erstmal frisch, kamen etwas zur Ruhe um dann unseren ersten Sightseeing Spaziergang in Swakopmund zu starten.



Für uns ging es gleich Richtung Jetty, da wir auch eine Reservierung für den nächsten Abend tätigen wollten. Nach einem Spaziergang am Strand und einem kleinen Einkauf im Supermarkt, ging es dann auch zurück ins Hotel um zu überlegen, welches Restaurant wir am Abend ansteuern möchten.



Dadurch, dass im Bräuhaus keine Plätze mehr gab, gingen wir ins Kücki’s Pub. Auch das Restaurant war randvoll, wir konnten mit Glück noch einen kleinen Tisch ergattern. Das Essen selbst war jetzt nicht umwerfend, aber sättigend und hat für uns gepasst.



Nach dem Essen begaben wir uns auch schnell zurück ins Hotel, da wir durch die letzte Nacht doch einiges an Schlaf aufholen wollten.

2 Punkte gab es dann vor dem Schlafengehen noch zu planen. Einerseits die Aktivität für den neugewonnenen Tag in Swakopmund (wir entschieden uns für die Fahrt zur Spitzkoppe) andererseits die möglichen Aktivitäten für die weitere Zeit in Swakopmund. Wir entschieden uns für die Living Desert Tour (www.livingdesertnamibia.com), schrieben eine E-Mail und bekamen auf unsere Anfrage auch am späten Abend noch eine positive Rückmeldung. Somit waren die groben Punkte für die nächsten 2 Tage auch fertiggestellt.

Fazit zum Tag: Wir waren ehrlich gesagt einfach nur froh, dass wir die Lodge am Brandberg verlassen haben, um direkt nach Swakopmund zu fahren. Der Sandsturm war zwar mehr als nervig (laut dem Besitzer vom Misty Bay Cafe war ein solch starker Sandsturm auch nicht normal), doch waren wir froh, dass wir einen Tag mehr in Swakopmund und deren Umgebung hatten.
Letzte Änderung: 17 Sep 2017 19:09 von FLH.
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17 Sep 2017 21:09 #489699
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  • jaffles am 17 Sep 2017 21:09
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Wunderbare und ehrliche Schilderung eurer Erlebnisse :) . Jetzt bin ich aber besonders gespannt, wie es euch auf der Camelthorn Lodge gefallen hat! Die steht nämlich im Februar auf unserer Liste!

LG und Danke für den Bericht
Claudia
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