05.06.
Wir entschlossen uns zu einer Tour kurz nach Sonnenaufgang und sahen kurz darauf einige Schakale direkt auf der Straße stehen und liegen. Wir hatten das Glück, dass die Tiere aufstanden und näher kamen, vielleicht weil wir sie getrennt hatten, wie wir daraufhin bemerkten, denn hinter unserem Bushcamper sahen wir noch einen Schakal im Rückspiegel, auf den die Gruppe zu marschierte. Auf jeden Fall konnten wir sogar ein paar schöne Portraitaufnahmen von den hübschen Gesellen machen und waren sehr zufrieden mit unserem Tagesbeginn
Danach gab es die üblichen (aber immer hübschen) Etosha-Zebras und Springböcke zu verzeichnen. Die Strecken waren wieder ziemlich riffelig und wir fuhren nach einigen Wasserlöchern wieder zum Camp zurück.
Ein Schakal auf der sehr hellen Straße - sieht ein bisschen surreal aus
Wir frühstückten und überlegten kurz, ob wir die Strecke durch den neu eröffneten Westen des Parks vielleicht außen umfahren sollten, da die Pisten teils so schlecht waren, dass man entweder mit 70 drüberheizen musste, was aber Beobachtungen unmöglich machte und sich außerdem wegen der zahlreichen Tiere schon verbot (ist ja auch nur 60 erlaubt und das kommt einem schon recht schnell vor). Oder man wackelte und rüttelte sich im Schritttempo durch den Park. Wir beschlossen, es mit der Rüttelpiste aufzunehmen, es konnte ja nicht bis zum Ende so weitergehen und außerdem waren wir ja hier wegen der Tiere und nicht wegen der Straßen
Dann schnappten wir unsere Sachen und besetzten die besten Plätze am schönen Wasserloch. Dort verbrachten wir dann auch den gesamten Nachmittag bis nach Sonnenuntergang. Wir sahen jede Menge Zebras und Antilopen, Vögel und Warzenschweine und erholten uns in den ruhigen Stunden, unterbrochen immer mal von einem Schwätzchen mit anderen Reisenden. Hier lernten wir auch Adrian und Veronica von der Campsite neben uns etwas kennen. Die beiden waren uns aufgefallen, weil sie mit einem sehr cool und abgenutzt aussehenden alten 4x4 LKW aus den 70ern unterwegs sind. wir erfuhren, dass die beiden seit etwa 25 Jahren in Südafrika leben, vor 6 Jahren ihr Haus und ihren Besitz verkauft hatten, um ein Jahr lang durch Afrika zu reisen. Mittlerweile würden sie aber eine Guestfarm mit Weingut bei Kapstadt betreiben und insofern fiele der Urlaub zeitlich wieder spärlicher aus. So verbrachten wir zu viert den gesamten Tag am Wasserloch und konnten dann auch schön erleben, welche Vorgänge sich im Laufe eines Tages hier abspielen.
So konnten wir beispielsweise beobachten, dass Gaukler und Sekretäre nicht die größten Freunde sind. Nach einem spannenden Aufeinandertreffen dieser beiden Spezies gab der Gaukler ziemlich entnervt auf und verließ das Wasserloch. Das Ganze konnte ich zwar fotografisch dokumentieren, allerdings hatte ich versehentlich meine Belichtungskorrektur von vorher noch nicht rückgängig gemacht, so dass ich die Bilder nachträglich am PC ziemlich abdunkeln musste und das Mittagslicht hatte aus fotografischer Sicht das Ganze auch nicht verbessert. Wirklich scharf sind sie zudem auch nicht alle geworden - aber gut - wie gesagt für dokumentarische Zwecke sollten sie genügen
Ansonsten war es einfach schön, die eintreffenden kleineren Gruppen von Tieren zu beobachten. Der Tag verging so ganz gemächlich und relaxt, bis die rote Sonne in der Ferne am Horizont unterging.
Sekretäre kommen an...
Die Sekretäre trinken etwas...
Dem einen Sekretär missfällt der Gaukler, der sich rechts am Wasserloch aufhält...
Immer wieder wird der Gaukler von oben attackiert...
Und wieder...
...bis er endlich das Feld räumt.