THEMA: Namibia ganz nah - 4 Wochen unterwegs im Camper
01 Sep 2017 11:22 #487602
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  • Natur und weg am 01 Sep 2017 11:22
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01.06.

Wir standen früh auf, um wie geplant hoch zu den Höhlen der Blutkoppe zu klettern. Unterwegs trennten wir uns auf und versuchten jedes der einzigartigen Motive mitzunehmen, die sich überall um uns herum boten. Oben bei den obersten und größten Höhlen trafen wir uns wieder. Tom fand nach langem Überlegen, Planen und Abschätzen einen wenngleich möglichen, dann immer noch schwierigen Zugang zu der größten Höhle, in die er den Aufstieg am Vorabend nicht gewagt hatte. Den Rucksack hinter einem Stein abgelegt, um die Kletterei weniger riskant zu gestalten, kletterte er in die oberste Höhle und kam nach einiger Zeit freudestrahlend mit einigen Bildern mehr auf der Speicherkarte wieder herunter geklettert B)











































Nach dieser anstrengenden Tour kamen wir glücklich mit tollen Bildern zurück zum Camper und genossen ausführlich unser Frühstück. Anschließend ging es weiter zur Spitzkoppe mit Einkaufsstopp in Swakopmund, wo wir uns für die nächsten Tage gut eindecken wollten. Unsere Kühltruhen waren auch mittlerweile richtig leer geworden :huh: In Swakopmund besuchten wir den Superspar sowie den ATM Automaten und die Tankstelle. Die große, volle und belebte Stadt war für uns mal wieder ein richtiger Kulturschock und so waren wir froh, als wir vollbepackt zur Spitzkoppe weiterfuhren und wieder durch einsame Landstriche kamen. Unser Ziel, die Spitzkoppe, empfing uns im tiefen Dunst aus der Ferne. 

Wir bezahlten die Campsite für zwei Nächte, dann durften wir uns eine Campsite raussuchen. Zuerst fuhren wir zu den Campsites an der Felsenbrücke, aber dort war schon alles - teils sogar doppelt - belegt. Auf der Rückseite gab es noch Platz, aber dafür waren diese Plätze auch schon im Schatten und würden keine Nachmittagssonne mehr bekommen. Kam für uns deshalb auch nicht in Frage. Schlussendlich entschieden wir uns für die Campsite Nr. 3, weil hier weniger Wind ging, der mittlerweile ziemlich fetzte und wir noch ein Weilchen in der Sonne sitzen konnten. Neue schwarzgefiederte Freunde hatten wir auch sofort wieder gefunden.

Wir waren heute ziemlich K.O. von den letzten Tagen, das ständige frühe Aufstehen und Aktivsein schlaucht dann doch irgendwann einmal. Eigentlich hatten wir Urlaub, aber wir hatten öfters das Gefühl der Zeit hinterherzurennen. Es gab zu viele Motive und wir hatten für alles gefühlt viel zu wenig Zeit :silly: Da wir uns nun auch mal ein wenig erholen wollten, beschlossen wir, am nächsten Tag auszuschlafen und den Sonnenaufgang Sonnenaufgang sein zu lassen :woohoo: Abends grillten wir schön und aßen einen großen Salat, danach saßen wir am Feuer und ließen den Abend ausklingen. 



Die Campsite aus der Sicht des Weitwinkel


Die Campsite aus der "normalen" Sicht


Das gute Plumpsklo


Gut duftend geht anders, aber ein solches Klo ist besser als keins ;)


Nachdem unsere neuen Freunde gefühlt kurz vor dem Hungertod standen (Tierhalter kennen das :lol:), gab es einen letzten Rest Apfel






















Letzte Änderung: 01 Sep 2017 11:36 von Natur und weg.
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01 Sep 2017 11:27 #487603
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Namdu schrieb:
Wie waren die Nachttemperaturen im weiteren Verlauf eurer Reise?

Liebe Grüße

Da kannst Du dich auf keine Prognosen verlassen. Wir waren mehrere Tage in und um Etosha. An den Tagen mit Westwind habe ich im Dachzelt meinen Schlafsack bis oben hin zugemacht. Sicher <10 Grad, eher 5. Ein paar Tage drauf habe ich auf dem Schlafsack geschlafen, weils so warm war.
Sprich: Nehm Schlafsäcke mit, die bei 2 bis 4 Grad noch OK sind und wo man den Reisverschluss ganz aufmachen kann um diese eben als Decke zu verwenden --> passt dann immer.
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01 Sep 2017 11:46 #487607
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Hallo Landbub,

da hast Du natürlich Recht, dass man sich nicht auf Prognosen verlassen sollte. Im Endeffekt ist es immer besser, etwas für den Worst case mitzuhaben als dass man zu wenig mit hat und dann jämmerlich friert. Wir würden das nächste Mal wahrscheinlich auch eigene Schlafsäcke mitnehmen, weil wir die Handhabung mit den vier schweren Decken ungünstig fanden (ich kam mir immer ein bisschen vor wie lebendig begraben).

LG
Heike
Letzte Änderung: 01 Sep 2017 11:46 von Natur und weg.
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02 Sep 2017 12:14 #487757
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02.06.

Wir wachten auf zum Sonnenaufgang (irgendwie konnten wir nicht anders ;) ), aber standen nicht auf. Nachts hatte der Wind in Böen total geblasen, so dass wir nicht gut schlafen konnten. Als wir aufstanden, ließ sich die Sonne noch lange nicht blicken, aber zum Glück war es recht warm, obwohl der Wind fetzte. Ich ging zu unseren Campingstühlen und entdeckte kleine staubige Pfötchen darauf. "Schau mal Tom, wir hatten heute Nacht Besuch.", sagte ich erfreut.

Wir frühstückten mit vielen Begleitern, denn die Stare wollten auch etwas von unserem Frühstück haben und wichen voller Hoffnung nicht von unserer Seite. Danach ging es zu den Duschen, die nahe bei der Rezeption lagen. Ich wollte endlich mal wieder Haare waschen, ich fühlte mich schon total speckig :sick: Ab unter die Dusche, ahhh, das tut gut. Sogar warmes Wasser gab es!

Wir fuhren später durch das Spitzkoppegebiet, machten Fotos und suchten Stellen für den Sonnenauf- und untergang. Die besten Chancen sahen wir entweder im gesamten Bergmassiv oder in dem Felsenbogen, den wir später eventuell für Sternfotografie und für den Sonnenaufgang besuchen wollten. Mittags ruhten wir uns auf unserem Platz aus und überlegten uns, ob wir die Stare dazu animieren konnten, ein paar Flugübungen hinzulegen. Tom nahm dazu ein bisschen Brot in die Hand und probierte aus, ob die Stare ihm ein Stückchen aus der Hand holen würden. Das klappte in der Tat :woohoo: Interessanterweise trauten sich allerdings nur die Jungtiere (zu erkennen am dunklen Auge im Gegensatz zu den orangenfarbenen Augen der Elterntiere). Da wir die Tiere nicht mit allzuviel Brot versorgen wollten, hörten wir nach ein paar Versuchen wieder auf und widmeten uns anderen Dingen.





























Der Reisebericht wurde auf den neusten Stand gebracht und danach schnappten wir uns die Kameras und gingen auf Motivsuche ins nebengelegene Tal. Dort wurden ausgiebig Papageien, Agamen, ein Rüsselspringer und andere Vögel fotografiert, bis es Zeit war, zum Felsbogen zu gehen. Dort angekommen, war ich etwas ernüchtert. Der Felsbogen ist zwar ein schönes Motiv, aber nur etwas für Weitwinkel und genau dieselben Bilder wie Tom wollte ich nicht machen. Das machte für mich wenig Sinn. Tom war zudem schon etwas ungeduldig, weil sich ständig Leute dort niederließen, die er nicht auf dem Foto haben wollte ;) Es brauchte etwas Geduld und Einfallsreichtum, um den Bogen so aufnehmen zu können, wie er das wollte. Ich fand unterdessen nicht besonders viel Motive und war recht enttäuscht. Irgendwie hatte ich mir von dieser tollen Gegend mehr versprochen bzw. gelang es mir gerade nicht, hier ein besonderes Motiv für mich zu finden. Als wir zur Campsite zurückgingen, hatten wir dann aber nochmal richtig Glück, denn der Himmel färbte sich aufgrund der zahlreichen Schleierwölkchen schön glühend rot und rosa. Nach einem wunderschönen Sonnenuntergang war ich dann auch wieder komplett happy :)

Danach saßen wir wieder länger am Feuer, die Luft war angenehm warm und genossen den Abend. Tom meinte plötzlich: "Schau mal, da ist irgendwas neben Dir." Wir leuchteten vorsichtig dorthin und es saß eine Ginsterkatze ca. 4 Meter neben mir und starrte uns an. Danach schlich sie an uns vorbei in den Busch und etwas später verschwand sie. Wir sahen sie dann noch einmal unter unserem Campingtisch, wahrscheinlich nach ein paar Essensresten suchend, woraufhin sie dann aber endgültig verschwand. Wie schön! Eine Ginsterkatze direkt neben uns B) Wir nahmen an, dass dieser nächtliche Besucher auch die Pfotenabdrücke auf dem Stuhl in der vorherigen Nacht hinterlassen hatte.


































Letzte Änderung: 02 Sep 2017 12:15 von Natur und weg.
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11 Sep 2017 19:50 #489051
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03.06.

Zum Sonnenaufgang stand ich auf, hatte aber wieder Probleme mit der Motivsuche. Eigentlich wollte ich das Bergmassiv fotografieren, aber es waren entweder Menschen im Bild oder rot leuchtende Plumpsklos :blink: Machte aber nix, dann sparte ich mir das mit dem Fotografieren heute früh. So richtig warm geworden war ich fotografisch nicht mit der Spitzkoppe. Ich hatte mich ursprünglich unheimlich auf dieses Areal gefreut, aber die Umsetzung vor Ort fand ich sehr schwierig. Aber so ist das mit den Erwartungen - sie strecken Dir auch manchmal einfach die Zunge heraus :laugh:

Da wir am Vortag die Stare mit ein bisschen Brot versorgt hatten, hatten diese jetzt vollends jeden Respekt vor uns verloren und so gebärdeten sich diese hübschen Besucher bei unserem Frühstück an diesem Morgen ziemlich nervig. Da wurde auch schon das Stück Nutellabrot direkt aus der Hand geklaut, wenn man nicht achtsam genug war :woohoo: Selbst schuld, kann man da nur sagen ;)

Tom ging vorne bei der Rezeption nochmal duschen, dann ging es weiter zur Madisa Campsite. Die Straße war glücklicherweise kurz vorher von einem Grader bereinigt worden, so dass wir sehr gut fahren konnten. In Uis tankten wir und kauften noch Kleinigkeiten ein. Danach trafen wir an einer sehr sandigen Stelle einen festgefahrenen Overlander. Wir versprachen dem Reiseleiter, den Grader zu benachrichtigen, falls wir an ihm vorbei fahren würden. Zum Glück konnten wir durch eine andere tief sandige Stelle vorbei fahren und dank unseres Autos und Toms umsichtigem Fahrmanöver bereitete uns das auch keine Probleme. 

Hier also hält sich Houdini versteckt ;)


Wir trafen dann auch wirklich auf den Grader, sagten diesem Bescheid und weiter ging es. Als wir auf eine andere Straße abbogen, war es allerdings vorbei mit dem Komfort. Tiefe Riffels wollten bewältigt werden und zehrten ein bisschen an den Nerven :angry: Gegen kurz vor 12 Uhr mittags erreichten wir Madisa, bekamen die Campsite 1 zugeteilt und machten uns sofort dort breit. Wäsche wollte gewaschen und der Bushcamper von Staub und Sand befreit werden. Ein schönes Plätzchen war das hier! Schattige Bäume, große runde Felsen ähnlich wie bei der Blutkuppe und Spitzkoppe, nur natürlich nicht sooo groß. Überall flogen Schmetterlinge herum und der ein oder andere noch nicht bekannte Vogel ließ sich auch blicken.
   
Die großen Schmetterlinge (Foxy Emperors) waren wunderschön und einer landete in unserer Nähe, so dass wir ihn fotografieren konnten. Tom machte einen kurzen Ausflug über die Felsen und ich entdeckte etwas beinahe Magisches. Ich näherte mich einem der Bäume. Aber das war kein normaler Baum. Dieser brummte und surrte. Unter dem Baum stehend sah ich, dass massig Insekten unterwegs waren, die überall am Baum Platz nahmen und scheinbar tranken. Offenbar sonderte der Baum irgendwas Nahrhaftes aus, das die Insekten tranken. Vielleicht eine Art Harz oder so etwas (ich würde mich sehr freuen, wenn es jemand genau weiß und mir die Erklärung dazu liefert).

Unser neuer vierbeiniger Freund in Madisa


Ein wunderschöner Erdbeerbaumfalter


Buffet für alle


Auch diese hübschen Gesellen surrten permanent um uns herum


Keine Ahnung, was das ist. Aber ein bisschen sieht es aus wie ein Teufelchen - findet ihr nicht?


Es war einfach Wahnsinn unter diesem Baum zu stehen und diese Massen an Tieren zu beobachten. Der Baum selbst schien vor Leben nur so zu strotzen :woohoo: Ich rief Tom und er staunte ebenfalls. Überall diese großen Schmetterlinge und andere helikopterartige Insekten, deren Flügel wunderschön blaugrün schimmern. Wir machten jede Menge Fotos und waren begeistert: Wir hatten DEN Insektenbaum gefunden :woohoo:







Wo viele Insekten, da auch viele Vögel




Zum Sonnenuntergang stiegen wir auf die Felsen und genossen dort die Szenerie in die Ferne. Danach gab es eine Suppe und der Abend klang langsam aus.

















Letzte Änderung: 11 Sep 2017 20:00 von Natur und weg.
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11 Sep 2017 20:17 #489053
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Hallo Heike und Tom,

einfach wunderwunderschön sind Eure Fotos :)
Danke, dass Ihr sie hier teilt!

Viele Grüße
Helga
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