THEMA: "Hello again" - durchs Damaraland und Kaokoveld
27 Mai 2017 18:36 #476304
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Hallo Oliver,
herzlich willkommen als "Nachleser"
Ich hatte deinen Bericht auch verfolgt und konnte über einigen Kommentare bezügl. der Bildqualität nur den Kopf schütteln.
Mir haben deine Bilder gefallen.
Meine Namibiareisen sind ein ,,Zivilisation Time Out ...
So sehen wir das auch immer. Wir sind auch schon nach wenigen Tagen so was von tiefenentspannt.
Ich nehme an, Teile dieser Strecke dort kann man auch alleine unterwegs sein. Lese hier immer wieder, dass man im Kaokoveld nicht alleine reisen sollte, oder was sagt eure Erfahrung.
Nun sind wir keine Experten für das Kaokoland. Wir selbst waren ja erst 2x dort.
Wir fahren zwar auch immer alleine, jedoch sind wir allein zu zweit auf unseren Strecken. Das soll heißen, wenn einem von uns es nicht gut ginge, könnte der andere das Auto weiterfahren. In den ganz abgelegenen Gegenden ist dies wichtig. Es geht überhaupt nicht darum ob diese einfach oder schwierig zu fahren sind. Es könnte DIR dort ja auch etwas passieren. Und in diesen Gegenden kommt halt nicht alle 3 Stunden mal ein Auto vorbei.
Vorstellen könnte ich mir für dich, als Alleinreisender, die C 43 Richtung Palmwag Concession, dort etwas umher fahren und dann weiter auf der C 43 über Camp Aussicht nach Opuwo und dann evtl. bis Epupa.
In meinen Augen zwingend notwendig für diese Strecken ist ein Sat Phone. Für uns ist es unsere Lebensversicherung falls wir einmals Hilfe benötigen.

Herzliche Grüße
Dagmar
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27 Mai 2017 18:40 #476305
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27.03.17 So ein blöder Anfängerfehler




Heute werden nicht durch das Vogelgezwitscher geweckt, sondern durch das Piepen des Weckers.
Es ist 5:30 Uhr und noch stockdunkel draußen.
Unser Ziel ist es, den Sonnenaufgang über den Epupa Falls vom Viewpunkt aus zu sehen.
Leise packen wir alles zusammen, bezahlt hatten wir ja gestern schon. Dann öffnen wir das Tor und um 5:50 fahren wir durch die noch schlafende Siedlung.

Am Viewpunkt angekommen sind wir ganz alleine, wir suchen uns einen schönen Platz und warten auf das Erwachen des Tages.









Owen kommt noch vorbei



und während sich die Männer über den Bau der Bar unterhalten, vertreibe ich mir die Zeit mit einer schönen Sattelschrecke.





Da unser heutiges Endziel die Kunene Riverlodge sein soll und wir die entschärfte D3700 fahren wollen, erkundigen wir uns bei Owen über die Befahrbarkeit der Strecke. Kein Problem – sie ist wieder befahrbar.
Toll – freuen wir uns schon darauf.

Zuerst fahren wir aber noch an die Epupa Falls. Vor der Epupa Falls Lodge befindet sich noch immer ein kleiner Himba-Markt. Es ist noch früh und die Händler sind noch nicht da. Nur zwei kleine Mädchen halten „wacht“. Wir sagen, dass wir später wieder zurückkommen, jetzt zuerst aber zu den Falls wollen.
Ich glaube, sie haben uns das nicht wirklich geglaubt.

Für die Epupa Falls ist es die falsche Tageszeit, da sie sich im Gegenlicht befinden.





Wir laufen noch etwas umher.









Danach gehen wir zurück zu dem Himba-Markt. Etwas erstaunt und freudig überrascht, dass wir wirklich wiedergekommen sind, werden wir nun von den Händlerinnen umringt. Ich erstehe 2 sehr schöne Halsketten und damit alle etwas verdienen noch eine Holzschatulle.
Dann geht’s los Richtung D3700.



Die Strecke führt durch eine wunderschöne Landschaft, immer wieder mit Blick auf den Kunene , umsäumt von Palmen.
Teils verläuft sie parallel zum Kunene, teils führt sie etwas durchs Landesinnere.
Wir sind ganz entspannt.

Dann kommen wir an den Ombuko River, der noch etwas Wasser führt. Der Blick in das Flussbett ist einfach nur toll.



Wir steigen aus, machen ein paar Bilder und fahren, da das Wasser ja nur knöcheltief ist durch das Flussbett ohne dieses vorher abzugehen --- was für ein blöder Anfänge-Fehler!!

Ich weiß auch nicht, was uns hier geritten hat. Haben wir uns zu sicher gefühlt?
Und um dem ganzen noch das i- Tüpfelchen aufzusetzen, bleiben wir mitten im Rivier stehen, um noch ein Bild zu machen.
Hätte ich auch zu Fuß machen können!





So blöd kann man eigentlich gar nicht sein. Es ist ja nicht die erste Wasserdurchfahrt für uns.

Als wir unseren Fehler bemerken ist es bereits zu spät. Augenblicklich sackt das Fahrzeug ab.
Ist doch kein Problem bei unserem Auto – denken wir! :huh:
Untersetzung rein und weiter. Aber nichts geht – im Gegenteil wir sacken noch tiefer. :woohoo:
So ein Mist!

Es ist gerade erst 10:00 Uhr – da kommt ja nun doch etwas Arbeit auf uns zu.
Als erstes versuche ich Steine vor die Räder zu legen in der Hoffnung, dass das Fahrzeug dadurch wieder Halt findet und wir uns aus unserer misslichen Lage auf einfache Weise befreien können.
Doch es funktioniert nicht.
Von der gegenüberliegenden Seite kommt ein Auto, zuerst hält es an, dann fährst es mit Tempo durch den Fluss.
Na klasse denke ich – etwas Hilfe wäre ja auch nett gewesen. :whistle:
Doch es hält auf der anderen Seite an. Ich gehe zu den 3 Männern und sie fragen mich, ob wir Hilfe bräuchten.
Na – wonach sieht es denn aus?

Einer fragt, ob er das Auto herausfahren soll?
Da muss ich erst mal Jürgen fragen, ob er damit einverstanden ist. Ihr wisst ja – Männerehre und Auto. Doch in dieser Hinsicht ist Jürgen ganz relaxt und meint gerne doch.

Doch auch unser Helfer scheitert. Inzwischen ist ein 2. Auto, besetzt mit jungen Ovvahimba angekommen. Eine willkommene Abwechslung für sie.
Alle helfen mit, es herrscht ein lautes Sprachengewirr.









Viele Versuche scheitern, dann schaukeln alle gemeinsam das Auto hin und her, damit die Räder, die wie einbetoniert im treibenden Sand sind, sich lösen können. Und tatsächlich es funktioniert.
Diese ganze Aktion hat durch die Hilfe dieser Männer nur ca. ½ Stunde gedauert.

Beeindruckend ist, dass hier nicht lamentiert wurde, nicht gesagt wurde „wie blöd habt ihr euch denn angestellt“ – Nein, es wurde einfach geholfen und angepackt.

Wir bedanken uns herzlich mit einem guten Trinkgeld für die „Himba-Mannschaft“.

Übrigens hätten sie letzte Woche 3 Autos herausgezogen, erzählt mir einer der Männer.
Außerdem hätten wir noch eine Wasserdurchfahrt kurz vor der Kunene-River-Lodge. Und mit einem breiten Grinsen fügt er hinzu, dass wir dort nicht mittendrin anhalten sollten.

Was hatten wir da für ein Glück – diese beiden Autos waren die einzigen, die uns auf dieser Strecke begegnet sind.

Nun haben wir aber wirklich unser Frühstück verdient. An einem schönen Platz mit Blick auf den Kunene machen wir Rast.



Die Strecke ist landschaftlich ein Traum.
Wir kennen die alte Strecke ja nicht, daher können wir es auch nicht vergleichen.

Bei der letzten Wasserdurchfahrt sind wir wieder vorsichtiger. Diesmal gehe ich die Strecke ab und prüfe den Untergrund.
Kein Problem.



Gegen 14:30 Uhr kommen wir an der Kunene River Lodge an. Es gibt noch genügend freie Stellplätze.
Wir erhalten Stellplatz Nr. 10, der wunderschön am Fluss liegt und gleichzeitig von der schönen Gartenlandschaft umringt ist.
Auch dieses Mal gefällt es uns hier sehr gut.



Nachem wir uns häuslich nierdergelassen haben, setzen wir uns erstmal auf die Terrasse der Lodge, trinken einen Rock Shandy und amüsieren uns köstlich über unsere Dusseligkeit, die zum Glück ja glimpflich beendet werden konnte.
Für heute Abend buchen noch die Sundowner Tour.

Der Beginn der Tour ist um 18:00 Uhr. Außer uns sind noch 2 deutsche Pärchen mit an Bord.
Florian, unser Skipper, verspricht uns bei der Tour viele Vögel und auch Krokodile.

Die erste Sichtung auf angolanischer Seite lässt auch nicht lange auf sich warten.

Ein Goliathreiher steht am Ufer.









Wir gleiten über den Kunene.





Ich glaube, diese Vögel hat er „Dickkopf“ genannt.





Langsam wird das Licht schlechter.
Bee-Eater



Schreisee - Adler



Wir fahren bis zu den Stromschnellen, dort wendet er das Boot und wir fahren langsam in einem herrlichen Sonnuntergang zurück.









Kein einziges Krokodil hat sich gezeigt.

Florian ist selbst etwas darüber enttäuscht und wechselt zum „Alternativ-Programm“.
Er stellt den Motor ab und wir warten, dass es dunkel wird. Nun gibt es eine kleine Exkursion in die Sternenkunde. Er erklärt uns die einzelnen Sterne und Sternenbilder, die nun langsam erscheinen. Er kennt sich damit sehr gut aus und es macht Spaß ihm zuzuhören.
Lautlos gleiten wir durch die Dunkelheit, begleitet von dem afrikanischen Abendkonzert der Tiere.
Trotz weniger Tiersichtungen, war es eine sehr schöne Tour.



Wir beschließen den Abend zusammen mit den beiden Pärchen mit einem gemeinsamen Grillabend.

Gefahren km: 99

Und morgen sagen wir wieder „Hello again“
Anhang:
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Letzte Änderung: 27 Mai 2017 19:16 von take-off.
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28 Mai 2017 11:12 #476342
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  • bayern schorsch am 28 Mai 2017 11:12
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Oh Mann, das war wohl eine große Aufregung, oder?!?



Wäre ich ein böser Mensch, dann würde ich jetzt sagen:
;) ... mit einem Duster wäre Euch das nicht passiert !!! ;)

Hallo Dagmar,
es ist einfach nur schön, bei Eurer Reise mit dabei sein zu dürfen. Zugegeben - auf das Steckenbleiben im Revier könnte ich verzichten, andererseits hättet Ihr dann nicht dieses schöne Erlebnis mit den hilfsbereiten Menschen gehabt. Und es ist ja gut ausgegangen - zum Glück!

Die Bootstour in der Kunene-River-Lodge haben wir ebenso als etwas ganz Besonderes empfunden. Wir hatten Peter als Kapitän, Ihr hattet Florian, das ist ein ganz symphatischer junger Mann. Und Ihr hattet im Gegensatz zu uns zumindest ein paar wenige Sichtungen, wir hatten gar keine. Und trotzdem war´s ein unvergesslicher Abend.

Der Goliathreiher im Flug - das sind ganz tolle Aufnahmen!

Bis dann
der bayern schorsch
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Letzte Änderung: 28 Mai 2017 11:14 von bayern schorsch.
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28 Mai 2017 12:14 #476345
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  • AndreasG2523 am 28 Mai 2017 12:14
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Hallo Dagmar,

ich habe eben nochmal meine Bilder angeschaut, und wir hatten 12 Tage vorher höchstens halb so viel Wasser im Ombuko River und trotzdem sind wir nicht durchgefahren. Feiglinge halt. :whistle:
Nunja es gehört glaub ich dazu, hi und da mal was falsch zu machen, sonst wird es ja langweilig. Solange es so gut ausgeht hat man hinterher was zu erzählen. Und die Bootsfahrt hat sicher den Tag noch sowas von abgerundet. Ich sehe schon, ich muss da auch mal hin.

Danke für die Bilder und das teilhaben lassen am Erlebnis.
LG
Andreas
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28 Mai 2017 15:41 #476356
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Hallo Claus,
nun musste ich doch erst mal herzhaft lachen.
Wäre ich ein böser Mensch, dann würde ich jetzt sagen:
;) ... mit einem Duster wäre Euch das nicht passiert !!! ;)

Da hast du vollkommen Recht, denn mit einem Duster hättet ihr es erst gar nicht versucht, da durch zu fahren. :whistle:
Was natürlich unbestritten seine Vorteile gehabt hätte. :laugh:

Aber es ist ja alles gut gegangen.

Liebe Grüße
Dagmar
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28 Mai 2017 16:54 #476361
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  • BMW am 28 Mai 2017 16:54
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Guten Abend Dagmar,

"Fehler" bringen uns weiter.......das Erfahrungsmodul wird laufend angepasst.......bereits bei

der nächsten relevanten Querung auf 17-18-50 / 13-47-38 habt Ihr davon profitiert...... :) :) :)

lg.........BMW
Letzte Änderung: 28 Mai 2017 16:58 von BMW.
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