TAG 19: Waterberg Plataeaulodge
Kurz vor 15.oo Uhr werden mein Mann, meine Tochter und ich von unserem Guide mit einem Safarifahrzeug abgeholt. Ich bewundere seine Fahrkünste. Diesen Berg hinunter mit dem riesigen Fahrzeug ist schon eine Kunst.
Wir fahren zur Campside in der Nähe der Rezeption. Dort steigt eine große Gruppe dazu. Es handelt sich um 2 Familien die mit ihren Teenager Kindern, die mit Dachzelten unterwegs sind.
Dann geht es los. Wir fahren aus dem Wilderness Lodgegelände raus und queren die Straße. Nach einiger Zeit sehen wir diese Giraffe. Die Mitfahrer sind begeistert, da sie erst gerade mit ihrer Rundreise begonnen haben. Wir freuen uns natürlich auch über diese Sichtung, aber es ist eben nicht die erste Giraffe. Das ist nun mal ein ganz besonderes Ereignis für jeden.
Man kommt ins Gespräch. Die netten Mitfahrer erzählen, dass sie alle in der letzte Nacht bitterlich gefroren haben. Wir bieten ihnen unsere Fleeceschlafsäcke an, die wir sowieso hier lassen wollten. Ich bitte, dass sie die Schlafsäcke nach ihrer Tour auch bitte weitergeben. Das wird versprochen.
Wir fahren eine ganze Zeit ohne weitere Sichtungen weiter. Der Guide ist per Funk mit einem Kollegen verbunden. Er erzählt uns, dass die Rhinos ständig unter Bewachung stehen, wegen der Wilderer. Das Gelände ist Videoüberwacht und über Tag sind die Guide ständig hier unterwegs.
Der andere Guide scheint die Nashörner gefunden zu haben und wir fahren in Kreisen um das Gebiert, dass er genannt hat. Dann halten wir an und sollen aussteigen. Der zweite Guide kommt aus dem Busch und erzählt, dass wir jetzt zu Fuß die drei Nashörner aus dem Busch auf eine große Lichtung locken werden.
Er erklärt, dass Rhinos sehr schlecht sehen (sie sind kurzsichtig), aber sehr gut hören.
Die drei sind heute guter Laune und relaxt, deshalb dürfen wir zu Fuß an sie ran. An anderen Tagen ist das nicht erlaubt. Er bittet uns darum leise zu sein und auf keinen Fall zu rennen. Wir sollen nicht laut sprechen und darauf achten welche Anweisungen wir erhalten.
Die Nashörner sind neugierig und werden uns hören und um uns besser zu sehen, werden sie in unsere Richtung kommen. Wir sollen dann langsam Rückwärts aus dem Busch heraus gehen und die drei Dicken werden uns folgen.
Dann verschwindet er in den Busch und winkt uns zu sich. Wir schlagen uns durch die Dornenbüsche und holen uns alle ein paar dicke Schrammen. Dann zeigt der Guide an, dass wir stehen bleiben sollen und macht Zeichen leise zu sein.
Wir sehen nichts. Doch dann können wir einen großen grauen Körper im Dickicht erahnen. Der Guide zeigt per Handzeichen an, dass wir zurück gehen sollen. Wir ziehen uns zurück und weichen langsam rückwärts. Das Nashorn folgt tatsächlich. Es dauert einige Minuten bis wir wieder auf einem Weg sind.
Wir sammeln uns an einer breiten Stelle und dann tritt das erste Nashorn aus dem Busch. Es ist eine Kuh, der die Spitze des Horns fehlt. Der Guide erzählt, dass sie die Nashornkuh von einem privaten Gamereserve gekauft haben, die den Nashornbabys die Hörner kürzen, um Wilderei zu verhindern. Der Guide meint, dass das aber so ähnlich ist, als wenn man uns eine Hand abnimmt. Man kann damit leben, aber es ist besser zwei zu haben. Aus diesem Grund enthornen sie die Rhinos nicht, sondern setzten auf Überwachung.
Die zweite Kuh folgt.
Wir sollen ein wenig zurückweichen. Die Damen gehen einen zügigen Schritt und einige in der Gruppe werden schneller. Der Guide zeigt an, dass wir nicht so schnell gehen sollen. Zügig aber ruhig. Er ermahnt wieder zum leise sein und nicht zu rennen.
Dann kommt das dritte Nashorn aus dem Busch. Der Bulle. Er hat ein riesiges Horn und dürfte sicher ein lohnendes Ziel für die skrupellosen Wilderer sein. Ich finde ihn wunderschön. Ein Muskel- und Kraftpaket.
Wir ziehen uns weiter zurück bis wir die große Lichtung erreichen. Dort steht ein weiteres Safarifahrzeug.
Die drei Rhinos fangen an zu grasen und scheinen sich nicht um uns zu scheren. Man merkt ihnen an, dass sie das nicht zum ersten Mal erleben.
Wir dürfen noch fleißig fotografieren und erfahren, dass die Damen und der Herr seit 8 Jahren zusammen leben und, dass man nun langsam auf Nachwuchs hofft.
Dann werden wir gebeten wieder ins Fahrzeug zu steigen. Wir fahren noch ein Stück weiter und halten auf einer großen offenen Fläche. Dort gibt es den obligatorischen Sundowner.
Anschließend bitten unsere Mitfahrer den Guide sie noch mit zu uns hoch auf den Berg und anschießend wieder mit runter zu nehmen, damit sie die Schlafsäcke holen können. Das ist kein Problem und so fahren wir alle zuerst zur Campground, damit die Teenis schon mal Feuer machen können fürs Essen und dann fahren die Eltern mit uns zur Plateau Lodge. Wir holen die drei Fleeceschläfsäcke, die wir dabei haben und geben sie weiter.
Meine Eltern erzählen anschießend, dass sie einen wunderschönen Nachmittag mit traumhafter Aussicht bei Kaffee und Kuchen im Restaurant hatten. Sie waren die einzigen Gäste und wurden wohl sehr verwöhnt. Nachmittagskaffee ist bei Halbpension in der Plateau Lodge wie in vielen anderen Lodges inklusive.
Der Donkey ist natürlich bereits angeheizt und wir können warm duschen und machen uns dann für das Abendessen fertig.
Heute sind wir noch weniger Menschen im Restaurant als gestern. Wir haben wieder den Tisch direkt am Feuer. Schön!!!!!!!!!
Leider ist trotz nochmaliger Bitte, das Essen nicht so scharf zu machen, die Suppe für mich wieder zu scharf, aber es gibt ja Brot. Die weiteren Gänge sind sehr lecker.
Nach dem Essen genießen wir ein letztes Mal den fantastischen Sternenhimmel im Liegestuhl. Ein wenig Wehmut kommt dabei auf. Bald ist dieser Traum zu Ende. Leider.
ENDE TAG 19
Fortsetzung folgt……..