TAG 18: Tsuneb – Hoba Meteorit - Waterberg Plateau Lodge
Wir fahren die C42 Richtung Grootfontein und biegen dort auf die D2859 ab, um den Hoba Meteoriten zu bestaunen. Die Strecke zieht sich ein wenig und es gibt nicht so viel zu sehen, als wir am Meteoriten ankommen wir das mit dem Eintritt zahlen schwierig, weil es kein Wechselgeld gibt. Es sind nur wenige N$ und wir möchten auf das Rückgeld verzichten. Der Vorschlag wird aber kategorisch abgelehnt. Hier geht alles ganz korrekt zu. Wir erklären, dass wir vielleicht beim Rausgehen das Rückgeld bekommen können, wenn auch andere den Eintritt bezahlt haben. Auch der Vorschlag kostet ein bisschen Überzeugungsarbeit, wird dann aber akzeptiert.
Wir lesen die Infotafeln und erfahren, dass der Hoba Meteorit der größte bisher gefundene ist. Er soll ca. 60 t schwer sein und er besteht zu mehr als 80% aus Eisen.
Als wir am Eingang vorbei sind, müssen wir herzhaft über dieses Schild lachen.
Nach ein paar Fotos geht es einen kleinen Pfad lang weiter zum Meteoriten. Am Ende des Pfades kommt man auf eine Freifläche in deren Mitte so eine Art kleines Amphitheater in den Boden eingelassen ist. In der Mitte befindet sich der Meteorit.
Rund um den Meteoriten gibt es mehrere Grillstellen. Wie wir später erfahren, ist der Meteorit ein beliebtes Familienausflugziel. Man fährt hier mit Sack und Pack, Kind und Kegel hin, macht hundert Fotos von allen Familienmitgliedern auf dem Hoba, brait und macht sich einen schönen Tag.
Wir sind noch nicht lange da, da erscheint eine große Gruppe Afrikaner. Alle im Feiertagsoutfit. Was bedeutet, dass eine Dame zum altrosa Pailletten Kostüm ein paar Latschen trägt, die man oft in Hotels im Zimmer hat oder dass die Oma der Sippe einen Adidas Trainingsanzug mit Strickmütze voller Stolz trägt. Die Damen sind laut, vergnügt, lachen und schwatzen. Die drei zugehörigen Herren halten sich im Hintergrund. Wir werden gefragt wo wir denn herkommen, als wir : „Germany.“ Antworten, zücken alle ihre Handys und wollen ein Selfi mit „the german friends.“
Ich kann mich gar nicht retten vor lauter netter schwarzer Ladys, die mit mir aufs Foto wollen. Dabei wird wieder laut gelacht und geschwätzt. Herrlich!!!!!! Es ist einfach köstlich. Zuletzt schaffen wir dann noch ein Gruppenfoto, wobei die Herren auch hier im Hintergrund bleiben.
Diese schöne junge Frau auf dem Foto ist unglaublich Stolz auf ihre Zöpfe, die sie selber angeflechtet hat.
Ich finde, dass sie es überhaupt nicht nötig hätte, diese Kunststoffhaare zu tragen. Aber man will ja immer das haben, was man nicht hat. Eine andere junge Frau aus der Gruppe, trägt als einzige ihre sehr kurzen natürlichen Krausen ohne Kunsthaarverlängerung und sie sieht einfach toll aus. Leider habe ich kein Porträtfoto von ihr.
Nachdem der große Fotorun vorbei ist, kommen die Herren und bitten meinen Mann und meinen Vater mit ihnen zusammen ein Foto am Meteoriten zu machen. Als ich mit der Kamera mitgehe, um auch ein Foto zu machen, wird das so gedeutet, dass ich aufs Foto mit möchte. Es wird mir klar gemacht, dass das ein „Männerbild“ wird. Ich weiß nicht genau, ob ich beleidigt oder amüsiert sein soll. Meine Tochter schummelt sich trotz „Frauenverbot“ aufs Foto.
Anschließend erzählen die Herren meinem Mann und meinem Vater, dass sie Gestern aus Südafrika mit drei Autos zu einer Hochzeit hierher gefahren sind. Der alte Mann ist gebürtig aus der Gegend und wollte unbedingt zum Hoba, den er als Kind das letzte Mal gesehen hat. Er meint, dass der Meteorit damals noch nicht so tief gelegen hätte.
Als ich eine Frage zu ihrer 2400km langen Fahr gestern stelle, werde ich sehr merkwürdig angeschaut. Die Frage wir dann von einem der Männer zwar beantwortet, aber mein Mann und mein Vater dabei angeguckt. Es ist ziemlich klar, dass ich als Frau nicht als akzeptable Gesprächspartnerin gelte.
Es juckt mich ein wenig, noch weiter zu fragen, aber ich lasse es dann doch. Die ganze Situation ist so witzig und hinreißend, da muss man sich jetzt nicht den Spaß verderben lassen. Ich werde die Kulturen hier nicht in 5 Minuten ändern, aber es ist eine interessante Erfahrung.
Die Mädels haben weiterhin eine Menge Spaß und das Fotoshooting geht weiter. Die Bilder werden selbstverständlich sofort getwittert oder zu Facebook gepostet. Zumindest kann ich ab jetzt nicht mehr mit der vollen Wahrheit behaupten: „Ich bin nicht auf Facebook.“
Als die Hochzeitsgesellschaft die Bühne verlässt, kommt ein junger Mann zu uns zum Meteoriten und möchte auch ein Foto mit uns machen. Und er ist nicht der letzte. Es scheint irgendwie wohl was besonders tolles zu sein mit deutschen Touris fotografiert zu werden. Warum auch immer.
Rund um den Hoba füllen sich mittlerweile die Braiplätze. Es ist wirklich spannend das Gewusel zu beobachten. Leider müssen wir dann doch mal los. Wir müssen ja noch zum Waterberg.
Noch ein letztes Bild vom Parkplatz.
Über die D2860 fahren wir Richtung Rietfontein und fahren dann weiter auf der D2512 zum Waterberg.
Auf dem Weg sind einige Gästefarmen und wir müssen einige Viehgatter öffnen und natürlich auch schließen, wie auf dem Schild gebeten.
Am Nachmittag erreichen wir dann den Waterberg
Anmerkung: Den Meteorit muss man nicht gesehen haben, aber wer am Wochenende in der Nähe ist, der sollte auf alle Fälle dahin, um sich das Spektakel anzuschauen. Diese Begegnung war ein wirkliches High Light unserer Reise und wir werden davon bestimmt noch oft sprechen.
Fortsetzung folgt………….