THEMA: 3 Generationen auf großer Namibia-Erstlingstour
24 Mär 2017 11:41 #468814
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  • Sasa am 24 Mär 2017 11:41
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Hallo Netti,
schön, dass Du noch dabei bist. Du hast Recht mit dem Gehege. Allerdings können die Erdmännchen da wohl raus. Habe ch zumindest des Öfteren hier im Forum gelesen. Ich meine auch, das schonmal jemand schrieb, dass die Erdmännchen nicht mehr da sind. Aber beides ist hören sagen.
Von Walvis Bay bis Swakopmund sind ca. 35 km gute Straße, das macht keinen großen Unterschied. Wir haben in Walvis BAy die Robbentour gemacht und deshalb direkt dort übernachtet. War auch mal interessant eine nicht touriste Stadt dabei zu haben.

Viele Grüße an den Rhein

Sasa
Die Freiheit des Einzelnen endet da, wo seine Faust die Nase eines anderen trifft.
3 Generationen zum ersten Mal auf Pad, Namibia 2016:
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24 Mär 2017 11:43 #468815
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  • Suzie am 24 Mär 2017 11:43
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Sasa schrieb:
Zu allem Übel hat sie gerade den fünften Teil von Greg´s Tagebuch zu Ende gelesen und natürlich kein weiteres Buch dabei. Meinen Kindle mit diversen Büchern lehnt sie kategorisch ab. Es muss der nächste Teil von Greg´s Tagebuch sein.

Hallo Sasa
Das ist naürlich gaaaaaanz übel :laugh: ;)
Mein Sohn ist ja auch 10 und liebt Greg's Tagebuch ebenfalls. Ich habe aber Glück, er liest gerne auf dem Kindle, das wird es etwas einfacher machen mit den Büchern. Dafür noch ein Gerät, das aufgeladen werden muss...

:) Suzie
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24 Mär 2017 11:57 #468818
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  • Sasa am 24 Mär 2017 11:41
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Hallo Suzie,
auch Dir danke für´s mitfahren. Ja, welches Kind in dem Alter kennt Greg nicht?
Das mit dem Buch wird noch ein kleines Kapitel im Bericht wert sein. Also, Geduld.
Viele Grüße
Sasa
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25 Mär 2017 09:06 #468900
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  • peter 08 am 25 Mär 2017 09:06
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Sasa schrieb:
........Der alte Mann rührt mich mit seinem traurigen Blick sehr an. Ich drücke ihm im Vorbeigehen einen 20 N$ Schein in die Hand......


Hallo Sasa,

vielen Dank für den Reisebericht.
20 $Nam sind in Namibia allerdings ein stolzer Lohn für ein trauriges Gesicht.

Gruß
Peter
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25 Mär 2017 11:57 #468919
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  • Sasa am 24 Mär 2017 11:41
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Hallo Peter,
es ist mir klar, dass 20 N$ ein für einen Großteil der Bevölkerung viel Geld ist. Für einen anderen Teil aber wohl eher nicht.. Sonst weiß ich nicht wie all die riesigen Supermärkte mit ihren Preisen, die unseren gleich sind, so überleben. Ich weiß, dass eine Putzfrau im Swakop ca. 8N$ die Stunde bekommt, aber andere Namibier fliegen mehrfach im Jahr nach Deutschland und das nicht in der Holzklasse. Die teuren Lodges werden auch nicht nur von Ausländern gebucht und ein Smartphone haben ja nun mal auch die meisten. Diese krassen Unterschiede in Namibia sind für mich nicht einfach zu verstehen. Ich weiß, dass es bei uns auch Arm und Reich gibt, aber nicht so.
Ich hatte die 20N$ gerade als Wechselgeld in der Hand und habe die dem Mann gegeben. In Deutschland hätte mir das genauso mit ein paar Euros Wechselgeld in der Hand genauso passieren können. Die Geschichte mit dem alten Mann geht auch noch weiter.
Viele Grüße
Sasa
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30 Mär 2017 13:58 #469506
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  • Sasa am 24 Mär 2017 11:41
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Tag 10: Walvis Bay – Swakopmund
Wir gehen morgens zum Frühstück. Es bestärkt sich der Eindruck, dass hier eher Geschäftsreisende übernachten. Das Frühstück ist ganz in Ordnung. Die Auswahl ist nicht überragend, aber vollkommen ausreichend und Kaffee kann man sich selber nehmen. Damit ist der wichtigste Frühstücksbestanteil gesichert.
Wir sollen um 8.15 Uhr vor dem Hotel abgeholt werden, weil wir heute die Robben und Delfintour gebucht haben. Die Tour habe ich schon vor Monaten per Mail zusammen mit der Desert Tour bei Charlies Desert Tours gebucht. Der Kontakt mit Gerald, dem Besitzer, lief in Deutsch und reibungslos. Damit ich nicht mehrfach Kreditkarteninformationen mailen musste. Habe ich beide Touren über einen Veranstalter gebucht. Per Mail kamen dann auch die Unterlagen.
Als wir aus dem Hotel hinaustreten winkt uns von der Gegenüberliegenden Straßenseite jemand zu. Dann kommen Dankie Rufe dazu. Es ist der alte Mann dem ich gestern das Geld gegeben habe. Wir winken zurück. Er lacht übers ganze Gesicht und gefällt mir viel besser als den Abend vorher. Er erzählt zwei seiner Straßenfeger Kumpel etwas uns zeigt auf uns. Kurz denke ich, dass das mit dem Geld evtl. ein Fehler war und nun alle erwarten etwas zu bekommen, aber die beiden schauen nur zu uns rüber und winken auch freundlich. Dann machen alle mit ihrer Arbeit weiter.
Mittlerweile ist es halb Neun und kein Fahrer zu sehen. Jede Menge Taxis halten an und wollen uns gerne fahren. Wir winken jedes Mal ab. Nach weiteren 5 Minuten rufen wir bei Charlys an. Gerald selber ist nicht zu erreichen, aber eine Mitarbeiterin. Sie sagt, dass Steve, der Fahrer zwischen Swakop und Walvis Bay im Stau steht. Sie fragt aber noch nach wie viele Personen wir denn sind und stutzt als sie hört, dass wir zu fünft sind. Kommt uns seltsam vor. Allerdings werden wir am Nachmittag selber erleben, dass die Küstenstraße gesperrt wird und alle Parkplätze von Polizei bewacht werden, weil ein großer Konvoi mit Staatskarossen dort durch fährt.
Wir haben jetzt 8.45 Uhr und werden dann doch unruhig, denn die Bootstour soll um 9 anfangen. Kurz nach 9 kommt dann Steve mit einem kleinen Bus und fährt uns ein paar Straßen weiter zum Hafen. Da wären wir zu Fuß schon 10-mal gewesen. Nach dem Menschenandrang am Hafen zu urteilen sind wir aber auch noch nicht zu spät. Wir sollen uns bei Sun Sail Catamarans melden. Dort werden wir von Carol-Ann begrüßt. Da ihr Mann vor 3 Wochen bei einem Überfall im eigenen Haus erstochen wurde, sind wir überrascht, dass sie die Kraft hat hier zu sein. Ihre Mutter ist bei ihr.
Diese erzählt später, dass sie gestern mit Carol-Ann in Windhoek war, um fünf Verhaftete als die Mörder ihres Mannes zu identifizieren. Alle Achtung, hat diese Frau eine Kraft. Jetzt hier zu stehen und die Organisation zumachen. Carol-Anns Mutter wird nach dem Tathergang gefragt. Die fünf Einbrechen haben das Haus durchsucht und wurden durch ihren Schwiegersohn Hans überrascht. Sie haben ihr wohl sofort mit einem Messer niedergestochen. Carol-Ann ist auch wach geworden und wurde mit dem Messer bedroht. Sie sollte den Tresor öffnen. Ihr Mann lebte noch und sie hatte natürlich furchtbare Angst zumal die beiden Kinder auch in ihren Zimmern schliefen. Sie hat den Tresor geöffnet indem in verschiedenen Währungen ca. 800 € lagen. Dann wurde sie gefesselt. Erst nach Stunden konnte sie sich befreien und Hilfe für ihren Mann rufen. Leider verstarb er im Krankenhaus. Man möchte sich diese Situation, die Carol-Ann erlebt hat, nicht ausmalen. Unfassbar und schrecklich. Ich fragte nach den Kindern. Vor allem der jüngste Sohn ist sehr verstört, erzählt die Oma. Wie kann man einem Kind so etwas jemals erklären? Welch sinnlose Tat.
Die Offenheit der Frau macht das Ganze noch unbegreiflicher. Vielleicht ist es ihre Art die große Trauer um ihren toten Schwiegersohn, aber auch um ihre Tochter und die Enkelkinder, die dies erleben mussten, zu verarbeiten.
Erschüttert und sehr traurig betreten wir eines der Boote. Auf dem Steg sehen wir die ersten Pelikane.



Carol-Ann ist auf unserem Boot mit dabei. Sie gibt Anweisungen an die Mannschaft und bittet die Passagiere sich zu setzen. Überall auf Deck liegen Kissen und Decken. Es ist dicke Nebelpampe. Man kann nur wenige Meter weit schauen. Und es ist kalt. Wir sind sehr froh, dass wir die Skiunterwäsche drunter tragen. Mütze, Schal und Handschuhe sind auch nicht überflüssig.
Wir legen ab. Kurze Zeit später kommt ein Mann der Besatzung mit einem Eimer Fischen an den Bug. Wir haben hier vorne unser Basislager aufgeschlagen und sitzen direkt über dem Fangnetz. Da muss man aufpassen, dass die Füße nicht nass werden, wenn die Wellen hochspritzen.
Der Matrose hält einen Fisch hoch und sofort kommen Kormorane und Möwen an. In dem dichten Nebel kommen die Vögel quasi aus dem Nichts. Hitchcock hätte seine Freude dran.





Dann landet ein Kormoran an Bord.



Dann auch ein Pelikan. Der große Vogel versucht auf der Brüstung zu landen, balanciert kurz hin und her und fällt dann von der Stange mir genau vor die Füße. Der Pelikan und ich sind beide perflex. Der Vogel rappelt sich aber schnell hoch und bekommt einen Schmerzensfisch. Tja, so Schwimmfüße sind im Wasser wirklich praktisch, aber eben nicht auf schmalen Metallstangen.





Dann pfeift der Matrose und hält seinen Fisch zum Wasser runter. Dort taucht dann auch kurz darauf eine Robbe auf. Sie wird aufs Boot einladen und folgt dem Matrosen bzw. dem Fisch rund ums Schiff. Carol-Ann erklärt dabei, dass es sich um einen Cape Cross Seebären handelt. Das ungewöhnliche an diesen Robben sind die Ohren.











Je weiter wir auf See fahren, um so mehr klart es auf. Die Robben werden mehr im Wasser. Ein weitere Pelikan kommt an Bord.











Wir halten auf die Robbenbänke zu. Der Matrose kommt mit einem Funkgerät nach vorne und sucht den Horizont ab. Er zeigt auf 2 Boote in zweiter Entfernung und sagt, da sei ein Wal. Ich kann es nicht glauben und frage nach. Ja, ein Wal, bestätigt er. Ich bin wie elektrisiert. Ich werde einen Wal sehen. Er zeigt mir, dass man zwischen den beiden Booten eine rollende Bewegung im Wasser sehen kann.



Das Boot hält darauf zu. Dann sehe ich es auch. Da ist etwas im Wasser. Ich werde immer aufgeregter. Ich zeige meiner Familie die Entdeckung. Mein Mann nimmt die Videokamera, ich den Fotoapparat. Andere um uns rumhaben auch gehört, dass ich von einem Wal gesprochen habe. Wie ein Lauffeuer verbreitet sich die Nachricht. Am Bug wird es voll. Alle wollen den Wal sehen. Als wir sehr nah dran sind, drehen die beiden andern Boote ab. Ich nehme an, dass unser Boot von denen die Info bekommen hat, und dass man uns jetzt den Platz überlässt, um das Tier nicht zu sehr zu stressen.
Carol-Ann kommt mit einem Plakat und zeigt uns die hier vorkommenden Wale. „Unser“ Wal ist ca. 18 m lang. Auf dem Boot ist es mucksmäuschen still. Dann taucht er wenige Meter neben uns auf. Es ist unbeschreiblich. Mir laufen die Tränen das Gesicht runter vor lauter Ergriffenheit. Mein Gott ist dieses Tier schön. Ich mache ein paar Fotos und begnüge mich dann mit Sehen und Staunen. Vor mich drängeln sich immer mehr Menschen mit meterlangen Objektiven, die auf die Finne warten. Der Wal tut ihnen den Gefallen aber nicht und taucht immer nur kurz mit dem Kopf aus dem Wasser auf. Mir ist das vollkommen egal. Ich stehe 5 Meter entfernt von einem Wal. Am liebsten würde ich ins Wasser springen. Ist natürlich viel zu kalt und außerdem dürfte der Wal meine Begeisterung nicht teilen. Dieser Moment ist unglaublich emotional.









Dann kommen andere Boote und wir drehen ab, um ihnen Platz zu machen. Vor lauter Begeisterung hat sich meine Blase gemeldet und ich gehe unter Deck. Dort treffe ich Carol-Ann, die mich nach meinem Walerlebnis fragt. Sie hat wohl meine Ergriffenheit gesehen. Wir sprechen noch kurz und ich wünsche ihr und den Kinder alles erdenklich Liebe und Gute für die Zukunft.
Als ich wieder an Deck komme ist dort wieder Tumult. Vor dem Boot tummeln sich 5 Delfine. Leider sind sie kurze Zeit später verschwunden. Ich bin ein bisschen traurig, weil ich sie verpasst habe. Aber der Wal entschädigt für alles.
Wir halten auf die Sandbank mit Robben und Kormoranen zu. Mit dem Leuchtturm sieht es hier wie an der Nordseeküste aus. Zwischen den Robben sind Kajakfahrer unterwegs. Das ist bestimmt auch ein klasse Erlebnis. Aber ich bin froh, dass wir uns gegen die Paddeltour entschieden haben, denn dann hätten wir den Buckelwal nicht gesehen.









Carol-Ann bittet zum obligatorischen Austern Essen. Sie erzählt einiges über die Zucht und die gute Qualität der Namibischen Austern. Ich kann mich nicht überwinden diese glibberigen Dinger zu essen. Mein Mann und mein Kind sind da mutiger. Beide sind sich einige, dass dies die erste und letzte Auster ihres Lebens sei. Salzig und glibberig ist die Meinung. Der Rest der Snack ist dafür sehr lecker und auch reichlich vorhanden. Dazu gibt es Sekt.



Dann geht es auch zurück. Die Sonne ist jetzt hoch am Himmel und der Nebel komplett verzogen. Zufrieden, satt und glücklich geht es zurück zum Hafen.



Fortsetzung folgt……
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Letzte Änderung: 19 Jun 2017 14:16 von Sasa.
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