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Tag 33 – Dienstag, 9. August 2016 – Chobe River Front
Chobe Safari Lodge, Kasane Die Nacht und der Morgen waren sehr warm. Wir standen bei über 11 Grad auf und zogen nur etwas Kurzärmeliges an. Dann packten wir zusammen und fuhren zum Sedudu-Gate des Chobe Nationalparks. Dort kauften wir ein Tages-Permit und begaben uns um kurz vor sieben Uhr auf die Strecke an der Riverfront entlang nach Westen. So früh am Morgen waren noch keine Antilopen oder Elefanten zu sehen, und Katzen halten wir am Chobe ja eh für ein Gerücht. Möchten wirklich mal wissen, wie ihr ständig Löwen und Leoparden so technisch einwandfrei in diese Landschaft eingefügt bekommt. Dafür entdeckten wir zahlreiche Wasservögel, und ein paar Baumhörnchen wärmten sich ihr Fell in den ersten Sonnenstrahlen und putzten sich ausgiebig. Brauner Sichler Lange standen wir an einem kleinen Wasserarm, in dem mehrere Löffler und ein Nimmersatt fischten. Mit dem Austrocknen des Tümpels und dem Rückgang des Wassers wurde der Lebensraum für die Fische immer kleiner, so dass sie nun offensichtlich in recht großer Zahl in den einzelnen Wasserbecken zurückblieben. Die Vögel waren daher sehr erfolgreich und schnappten regelmäßig kleine oder auch größere Fische, die sie schnell schluckten. Nimmersatt Afrikanischer Klaftschnabel Witwenente Afrikanischer Löffler Während rechts von uns die Fische in die Schnäbel der Wasservögel spazierten, erging es den Insekten am Ufer nicht viel besser. In den angrenzenden Büschen saßen einige Zwergbienenfresser, die von ihrem Ausguck nach Fluginsekten spähten. |
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Besonders hübsch anzuschauen war ein Pärchen, das nebeneinander (leider ein wenig zu nah für unser Objektiv) auf einem Ast saß. Immer wenn er eine Beute gefangen hatte, fütterte er seine Angebetete damit. Doch die Dame war wählerisch. Sie nahm längst nicht jedes Geschenk von ihm an.
Graukopfsperling Flussuferläufer Bronzefleckentaube Swainsonfrankolin Langspornkiebitz Als wir nach über anderthalb Stunden weiterfuhren, sahen wir einen Raubadler auf dem Boden hocken. Dies war ungewöhnlich, denn wir konnten kein Beutetier erkennen und hatten den schönen Vogel bisher ausschließlich erhöht in Bäumen sitzend entdeckt. Erst als er sich bewegte, wurde uns klar, dass der Adler verletzt war. Wahrscheinlich konnte er nicht mehr fliegen, denn er versuchte, zu Fuß eine kleine Anhöhe zu erklimmen. Perlkauz Am Ufer des Chobe sahen wir in einem Parallelstrom ein Boot, das sehr nah an eine Herde Hippos heranfuhr. Die Tiere erschraken und flüchteten in unsere Richtung. Sie überquerten die schmale Landzunge und platschten auf unserer Seite wieder in ruhigeres Gewässer. Kurz vor Serondela begegneten wir einer riesigen Büffelherde, die durch das Gebüsch zum Wasser zog. Wir schätzten mindestens 200 Tiere. Am Picknickplatz machten wir Pause und frühstückten allerhand Leckers, was wir noch in unseren Vorratsboxen finden konnten. Ein paar Meerkatzen hatten uns schnell entdeckt, umzingelt und kamen uns sehr nah. Sie hätten sicherlich gerne etwas vom Tisch geklaut, aber wir ließen weder sie noch unser Frühstück auch nur einen Moment aus den Augen. Anschließend nahmen wir zurück zum Sedudu-Gate nicht die Uferstraße oder die Parallelroute, da beide Strecken nur in eine Richtung befahren werden dürfen. Stattdessen schlugen wir die sog. Upper Route ein. Diese fuhren wir zum ersten Mal. Sie führte durch herbstlichen Wald, bergab und bergauf, teils tiefsandig. Die Strecke zog sich dahin, weil sie sehr kurvig war. Gegen Ende sahen wir im Gebüsch eine Herde Rappenantilopen. Strichelracke Vom Gate ging es dann zum Campingplatz, wo wir ein wenig ausruhten und duschten. Braunkopfliest Flötenwürger Außerdem mussten wir noch Geschirr spülen und einen Tisch für das Abendessen reservieren. So verging die Zeit wie im Flug, und schon bald packten wir unsere Kameras für die Bootstour zusammen. Im Zentrum von Kasane tankten wir über 130 Liter Diesel und fuhren dann zur Garden Lodge. Wir bekamen Kaffee und aßen Windbeutel, bevor wir mit dem Boot aufbrachen. Fortsetzung folgt. |
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Tag 33 – Dienstag, 9. August 2016 – Chobe River Front, Nachmittag
Zusammen mit unserem Fahrer Peter waren außer uns noch zwei weitere Paare an Bord, ein älteres Paar aus Holland und ein jüngeres aus der Schweiz. Es war wieder mal eine wunderschöne Fahrt. Die Sonne schien warm und legte ein tolles Licht über den Chobe. Abgesehen davon, dass außer uns noch viele andere, meist größere Boote unterwegs waren, fühlten wir uns großartig. Wir sahen wieder unzählige Wasservögel, darunter African Skimmer, verschiedenste Reiher und Störche. Ein Schlangenhalsvogel trocknete sein ausgebreitetes Gefieder. Rallenreiher Graureiher Die Graufischer rüttelten in der Luft und stießen dann pfeilschnell senkrecht ins Wasser. Dieser hier ging leider leer aus. Schreiseeadler Langzehenkiebitz Elefanten, Büffel, Letschwe und Wasserböcke standen oder lagen auf den Inseln im Chobe und fraßen. Wir wussten gar nicht, wohin wir zuerst gucken sollten. Krokodile wärmten sich in der Sonne. Manche glitten lautlos ins Wasser, andere blieben ruhig liegen, wenn wir uns mit dem Boot näherten, so dass wir sie fast hätten berühren können. |
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Ein noch sehr kleiner Elefanten-Baby-Bulle versuchte, mit seiner Mutter, seinen Tanten und Geschwistern mitzuhalten. Alle passten auf, dass er nicht aus der Reihe tanzte und nah bei der Herde blieb. Er mühte sich eifrig, es den Großen nachzumachen und wickelte sich die Pflanzen um den Rüssel.
Ein Waran glitt durch das Gras, und wir freuten uns über einen Nachtreiher. Scherenschnabel (Skimmer) Waffenkiebitz Sporengans Junges Blaustirn-Blatthühnchen Kurz vor dem Sonnenuntergang positionierte Peter das Boot so, dass vor der Sonne noch ein paar Elefanten standen. Überhaupt machte er seine Sache sehr gut. Auf dem Rückweg, bei dem wir wie immer sehr schnell fuhren, war die Luft noch angenehm warm. In der Garden Lodge bezahlten wir und fuhren im Dunkeln zurück zur Campsite. Dort gingen wir wieder zum Buffet. Wir ließen uns alles schmecken, aßen Bobotije, Spinat, Reis, Roast Beef, frisch Gebratenes, Suppe und Nachtisch. Es war sehr lecker. Morgen geht es wieder zurück nach Namibia auf unsere letzte Etappe dieser Reise von Osten nach Westen durch den Caprivi. Kilometer: 64 |
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Tag 34 – Mittwoch, 10. August 2016 – Zurück nach Namibia
Chobe Safari Lodge, Kasane – Kalizo-Lodge, Katima Mulilo Der Morgen verlief wie gestern. Wir standen im Dunkeln auf und packten alles zusammen, tranken Tee und Kaffee und verließen Kasane. Beim Sedudu-Gate kauften wir ein Tagespermit und fuhren entlang der River-Front am Chobe entlang. Wieder sahen wir viele Wasservögel. An einem ruhigen Seitenarm standen Nilgänse, Witwenenten und Löffler, und Nimmersatte fischten im seichten Wasser. Dann kamen plötzlich zwei Skimmer, die den aufgeklappten Schnabel im Flug durch das Wasser zogen und so Beute machten. Nilgans Witwenente Löffler Skimmer Am gegenüber liegenden Ufer zankten oder spielten zwei junge Hippos. Riedscharbe Als wir schon kurz vor Serondela standen, gab uns ein entgegenkommendes Pärchen den Tipp, dass in den Puku Flats zwei Löwen lägen. Es sei nicht weit. Wir drehten um und fuhren ein paar Kilometer zurück. Als wir die Flats erreichten, sahen wir schon von weitem mehrere Autos an einer Stelle stehen. Tatsächlich lag ein männlicher Löwe im hohen Gras. Lediglich sein Kopf war zu sehen. Es war zu erkennen, dass er schon älter sein musste, denn er wirkte ein wenig ramponiert. Besonders sein rechtes Auge schien nicht in Ordnung zu sein. Wenige Meter neben ihm streckte auch die Löwin kurz den Kopf in die Höhe. Mehr Action war von beiden nicht zu sehen und wohl auch nicht zu erwarten. Ein weiteres Fahrzeug traf ein und fuhr off road bis zehn Meter neben die Löwen. Das war wohl tatsächlich in Ordnung, denn auf dem Wagen stand „Do not follow. Filming team“. Vielleicht sollten wir uns auch mal so einen Aufkleber besorgen. Tatsächlich standen auf der Ladefläche des Pickups einige Leute, alle mit Kameras bewaffnet. Obwohl diese beiden Löwen die ersten Katzen waren, die wir nach vielen Besuchen am Chobe gesehen haben, blieben wir nicht lange bei ihnen und fuhren weiter nach Serondela. Dort picknickten wir und behielten unseren Tisch im Auge, da wieder eine Meerkatze im Baum neben uns saß und zur Tarnung ganz unbeteiligt schaute. Frankolinküken Anschließend entschieden wir, nicht weiter bis Ihaha zu fahren, sondern die direkte Verbindung zur Transitstraße durch den Chobe zu nehmen. Dort bogen wir nach Westen ab und erreichten bald bei Ngoma die Grenze. Zuvor sahen wir noch eine große Elefantenherde bei der Straßenüberquerung. |
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Die Grenzformalitäten waren sowohl auf botswanischer als auch auf namibischer Seite wie immer schnell erledigt, und wir konnten weiterfahren. Selbstverständlich wurden wir per Temperaturpistole auf Ebola getestet. Bis kurz vor Katima Mulilo fuhren wir auf Teer, dann bogen wir nach Osten ab. Fast auf der ganzen Strecke bis zum Abzweig zur Kalizo Lodge wurde die Schotterstraße erneuert. Daher führte die Piste parallel neben der Baustelle entlang. Viele Schulkinder waren auf dem Heimweg.
Bei der Lodge sahen wir schon, dass viele Campingplätze belegt waren. Wir liefen ein wenig herum und suchten uns einen noch freien Stellplatz im hinteren Teil des Campingareals aus, wo es etwas ruhiger war und mehr Vögel herumflogen. Zum Glück hatten wir fast den ganzen Nachmittag Zeit. Uwe sicherte viele Fotos, und Ruth sorgte dafür, dass ihm die Arbeit nicht ausging. Wie erhofft kamen viele spannende Vögel zu uns: Weißstirnspint Halsband-Bartvogel Bindennektarvogel Rahmbrustprinie weiblicher Schneeballwürger Pünktchenastrild Graufischer Graukopfsperling weiblicher Senegal-Amarant Langspornkiebitz Unter dem Schattendach, das zu unserem Platz gehörte, waren einige Schwalbennester, und die kleinen Streifenschwalben landeten direkt neben uns. Es war recht windig, und viele Wolken zogen über den Himmel. Wir duschten, spülten Geschirr und unterhielten uns mit den Campnachbarn, einem älteren Pärchen aus Südafrika. Am Abend kochten wir Nudeln mit Soße aus Tomaten, Paprika, Möhren und Bohnen. Darüber rieben wir Käse. So langsam gehen unsere Vorräte zu Ende, aber auch der Urlaub geht ja nun leider in die letzte Woche. Kurz schaute noch ein Hundertfüßer vorbei, der allerdings recht rasch das Weite suchte, als wir ihn mit der Taschenlampe anstrahlten. Nach Sonnenuntergang fingen die Frösche an zu quaken, und wir genossen die warmen Temperaturen am Sambesi. Kilometer: 153 |
Letzte Änderung: 13 Mär 2017 19:51 von Eulenmuckel.
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