THEMA: Die Eulenmuckels 2016 in Namibia und Botswana
06 Feb 2017 21:33 #462713
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Tag 29 – Freitag, 5. August 2016 – Gehen wir heut‘ auf Löwenjagd?

North Gate, Moremi

Der Morgen war frisch, aber mit fünf Grad kein Vergleich zur Kalahari. Wir standen früh auf, packten zusammen und fuhren nach Osten, um das Gebiet am Khwai zu erkunden. Sarah und Philipp wollten sich nach dem Frühstück nach Xakanaxa aufmachen, um nach ihrer Wildkamera zu schauen, die sie dort vergessen hatten.
Zunächst fuhren wir ein ganzes Stück durch Mopanegebüsch und Wald, bis wir dann ein paar Kilometer östlich des Gates an den Flutebenen des Khwai-Flusses herauskamen. Sofort sahen wir viele Letschwe-Antilopen und Wasservögel auf der Ebene. Bald entdeckten wir einen einzelnen Hornraben, der gemächlich durchs Gras schritt und nach Beute suchte. Dabei blähte er seinen roten Kehlsack auf und erzeugte einen tiefen, dumpfen Ton. Ab und zu schnappte er etwas zu Fressen auf und warf es in einem Schwung in seinen Rachen.







Nachdem wir über eine Viertelstunde vor und zurück gefahren waren, um den Vogel auch einmal im Profil und nicht immer nur im Weglaufen von schräg hinten zu erwischen, fuhren wir schließlich ein paar hundert Meter weiter um eine kleine Wasserstelle herum und blieben bei einer Herde Letschwes stehen.







Als wir zurückblickten, sahen wir genau an der Stelle, bei der wir den Hornraben beobachtet hatten, eine Herde Büffel aus dem Gebüsch marschieren. Sie liefen zum Wasser und tranken.





Da waren wir wohl ein wenig voreilig gewesen und wären besser noch etwas beim Hornraben stehen geblieben. Diese Ahnung verstärkte sich, als die Büffel plötzlich begannen, aufgeregt hin und her zu laufen. Mit dem Fernglas sahen wir im Gras einen männlichen Löwen, der sich ihnen zielstrebig näherte. Zunächst bewegte sich die Herde von dem Löwen weg, dann kehrten plötzlich alle Büffel um, stellten sich dem Verfolger entgegen und liefen los, worauf dieser abdrehte und die Flucht ergriff.







Auch wir wendeten unser Auto, weil wir näher am Geschehen sein wollten und fuhren schnell um den Teich herum zurück. Auf der anderen Seite erblickten wir noch einen zweiten Mähnenlöwen. Die beiden legten sich ein wenig abseits ins Gras und beobachteten die Büffelherde.



Inzwischen waren auch andere Fahrzeuge vor Ort und postierten sich. Uns war klar, dass früher oder später etwas passieren würde. Die Büffel waren unschlüssig, was zu tun sei, denn sobald sie den beiden Löwen ihre Hinterteile zuwandten, hefteten diese sich wieder an ihre Fersen. Blieben sie stehen und reckten ihnen ihre Köpfe mit den massiven Hörnern entgegen, hielten auch die Löwen respektvoll Abstand.



Zunächst standen wir sehr nah bei den Löwen, die sich abwartend im Gras niedergelassen hatten. Sie hatten keine Eile.
Die Büffel marschierten wieder zum Wasser, aber es dauerte nicht lange, bis sie ihren Durst gestillt hatten und unruhig wurden. Sie liefen ein wenig hin und her und erregten so wieder die Aufmerksamkeit der Löwen, die sie nicht aus den Augen ließen.







Wir konnten die gesamte Szene nur gegen die Sonne beobachten und parkten unser Auto daher noch einmal um, so dass wir näher bei den Büffeln standen. Auf einmal liefen die Tiere los, und das genügte dem ersten Löwen um anzugreifen.





Er sprintete über die Ebene, und die Büffel preschten an uns vorbei dem nächsten Dickicht entgegen. Der Löwe beschleunigte und verschwand hinter der Herde im Gebüsch. Das ganze dauerte nur wenige Sekunden und passierte so nah an unserem Auto, dass wir mit den großen Objektiven etwas überfordert waren.









Nachdem keines der Tiere mehr zu sehen war, fuhren wir in einem großen Bogen auf einen Parallelweg. Doch auch dort war keine Spur mehr zu entdecken, geschweige denn ein Tier.
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06 Feb 2017 21:37 #462716
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Zurück in der Ebene sahen wir noch einige Vögel.

Helmperlhuhn





Langzehenkiebitz



Klunkerkranich



weibliches Schwarzkehlchen



Auf der Strecke zurück zum Camp kamen wir an einigen Hippos vorbei, die an Land standen. Der Weg führte unmittelbar neben der Gruppe entlang. Sie waren aber ganz friedlich und schauten nur, als wir sie passierten.









Bei einer Elefantenherde trauten wir und nicht vorbeizufahren. Sie stand nur fünf Meter von der Piste entfernt und hatte Jungtiere dabei. Daher wendeten wir und umfuhren sie weiträumig.
Zurück im Camp machten wir eine lange Pause.





Wir füllten unseren Wassertank auf und frühstückten. Uwe aß Müsli, Ruth machte sich die restlichen Nudeln warm. Wir spülten, duschten und beobachteten ein paar Elefanten, die über die Nachbarcampsite spazierten.



Am Nachmittag kamen Sarah und Philipp zurück. Ihre Wildkamera hatte tatsächlich immer noch am Baum gehangen. Während die beiden sich ausruhten, drehten wir eine kurze Runde in östlicher Richtung. Dabei entdeckten wir gegen Ende fünf Büffel auf einer Ebene und eine kleine Herde Pferdeantilopen, die jedoch sehr versteckt im Gebüsch stand.



Nachtflughuhn



Bronzeflecktaube





Zusammen mit den beiden anderen fuhren wir über die Brücke nach Khwai Village und pirschten auf einer Strecke am nördlichen Flussufer.



Von dort hatten wir gutes Licht und sahen wieder viele Hippos, diesmal hauptsächlich im Wasser.





Auf der Ebene standen zwei schöne Sattelstörche, und es saßen vereinzelt Pratinkolen am Ufer. Diese Vögel hatten wir noch nie aus der Nähe gesehen.

Bruchwasserläufer



Sattelstorch



männlich



weiblich



Brachschwalbe



Auf dem Rückweg beeilten wir uns, um noch vor Schließung wieder in den Park zu kommen. Rechtzeitig fuhren wir wieder auf unsere Campsite. In der Zwischenzeit war offensichtlich eine Horde Paviane zu Besuch gewesen. Unsere Solar Jar lag ein wenig abseits, und die Affen hatten sie geöffnet, um ihren Inhalt auf Geschmack zu testen. Einige Schoten und Baumfrüchte lagen verstreut oder waren verschwunden. Wir sammelten die Perlhuhnfeder und die Stachelschweinborsten wieder ein, mussten aber leider auf den roten Sand aus der Kalahari verzichten.
Zum Abendessen machten wir Rosmarinkartoffeln im Potije, grillten Fleisch, und dazu gab es einen gemischten Salat. Mit den Kartoffeln klappte es heute nicht so gut, weil wir die Hitze schlecht verteilten. Am Ende schmeckte es aber doch, und es blieb nichts übrig. Wieder besuchte uns ein Honigdachs, und eine Hyäne spazierte vorbei. Diesmal war sie aber nicht so neugierig. Im Zelt hörten wir sie heulen, Löwen brüllten in der Ferne, im Fluss raschelten Elefanten, und der Flughund fiepte.

Kilometer: 69
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10 Feb 2017 18:58 #463280
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Tag 30 – Samstag, 6. August 2016 – Abschied vom Moremi

North Gate, Moremi – Baines Baobabs, Nxai Pans

Unser letzter Morgen im Moremi brach an. Auch vor dem Aufstehen hörten wir noch den Flughund und die Hyänen. Dann sangen die Coucals, die Frankoline schnatterten, und die Tauben stimmten ihr Lied an. Wir standen auf und packten zusammen. Bei der Nachbarcampsite sahen wir, wie ein großer Pavian etwas aus dem offenen Auto stahl, während die Bewohner einige Meter entfernt den Sonnenaufgang beobachteten. Während Sarah und Philipp noch Kaffee tranken, fuhren wir eine kleine Runde um die Pfanne hinter dem Khwai Camp. Dann brachen wir zusammen auf Richtung South Gate. Die direkte Verbindung war wie immer gut zu fahren, und wir brauchten eine knappe Stunde. Ruth war ein wenig enttäuscht, dass wir keinen Game Drive am Khwai mehr machen konnten, da sie gehofft hatte, noch einmal die Löwen zu sehen.



Am South Gate verließen wir endgültig den Moremi und begaben uns auf die schreckliche Piste nach Maun. Auch eine Woche später fühlte sie sich immer noch fürchterlich an. Aber auch diese Etappe ging vorbei. Vor Shorobe hielten wir, um Luft in die Reifen zu füllen und Brennholz zu kaufen.



In Maun trafen wir uns bei Hilary’s zum späten Frühstück, das gleichzeitig unser Abschiedsessen war. Sarah und Philipp hatten spontan noch ein paar Nächte in Savuti buchen können. Nach leckeren Sandwiches und Kaffee verabschiedeten wir uns von unseren Reisepartnern, mit denen wir ein paar sehr schöne Tage verbracht hatten. Dann ging es zum Einkauf in den Supermarkt. Wir kauften Lebensmittel für die nächsten Tage.
Mit frischen Vorräten verließen wir die Stadt nach Südosten. Die Straße Richtung Nata zog sich dahin, und nur am Vet-Fence hielten wir kurz an, um unsere Schuhe auf einer feuchten Matte gegen die Übertragung von Maul- und Klauenseuche zu desinfizieren. Am Gate des Nxai-Pans Nationalparks bezahlten wir den Parkeintritt. Parallel zu der bisherigen Pad nach Norden war ein bisschen weiter westlich eine neue, angeblich bessere Spur erstellt worden. Wir ließen wieder Luft aus den Reifen, und während wir die neue Straße fuhren, fragten wir uns, wie die bisherige sich in noch schlechterem Zustand befinden sollte. Grobes Wellblech und tiefe Bodenwellen schüttelten den Wagen und uns durch.
Nach einigen Kilometern und unerwartetem Gegenverkehr von ca. fünf Wagen bogen wir nach Osten zu den Baines Baobabs ab. Der Weg führte durch weite Grasebenen, und wir sahen viele Termitenschmätzer und Steinböckchen.

junger Marico-Flycatcher



Termitenschmätzer





Kurz vor unserem Ziel überquerten wir eine Salzpfanne.



Die Insel mit den eindrucksvollen Baobabs lag wunderschön im Abendlicht, und wir hatten den einmaligen Ort für uns alleine. Wir spazierten ein wenig um die Bäume herum und freuten uns über die Ruhe. Bei unserem letzten Besuch waren hier mehrere Autos gewesen, und eine große Kinderschar hatte für richtig Remmi-Demmi gesorgt. Nachvollziehbar, da es wirklich Spaß macht, die Bäume zu erklimmen und endlich einmal nicht im Auto sitzen zu müssen. So einsam war es uns trotzdem lieber.











Dann überquerten wir die Pfanne zu unserem Campingplatz gegenüber der Baines. Auch dieser Ort gehört zu unseren Lieblingsplätzen. In absoluter Stille errichteten wir unser Lager, machten Feuer und genossen den Abend.







Auch wenn wir einerseits ein wenig traurig waren, uns von Sarah und Philipp getrennt zu haben, war es andererseits auch schön, dort ganz alleine zu stehen.
Wir grillten Boerewors, legten Kartoffeln in die Glut und machten Salat. Mäuse raschelten im Gras, und eine Schleiereule schrie durch die Dunkelheit. Nach dem Spülen wurde es etwas kühler, und so blieben wir nicht mehr lange am Feuer. Als wir die Kamera für eine Zeitraffer-Aufnahme starteten, brüllte in großer Entfernung ein Löwe.





Kilometer: 299
Letzte Änderung: 24 Feb 2017 17:45 von Eulenmuckel.
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16 Feb 2017 20:34 #464389
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Tag 31 – Sonntag, 7. August 2016 – Nxai Pans

Baines Baobabs, Nxai Pans – South Camp, Nxai Pans

Bei den Baines Baobabs waren wir alleine auf der Welt. Die Sonne ging auf, es war kein fremdes Geräusch zu hören.



Wir genossen die Stille und packten unsere Sachen zusammen.





Heute nahmen wir den nördlichen Weg zur Verbindungsstraße und entschieden uns dann für die alte Straße Richtung Norden, entgegen der Empfehlung der Rangerin. Anfangs sah der Weg wirklich sehr gut aus, entwickelte sich dann aber zu einer tiefsandigen Piste der übelsten Sorte. Wir hielten tapfer durch und schwammen auf verschiedenen Spuren durch das Sandmeer. Das Auto hatte keine Schwierigkeiten mit dem Sand. Bei sehr tiefen Bodenwellen schaukelten wir aber sehr.
Als wir beim South Camp ankamen, zeigten wir unser Permit vor und entdeckten einen kleinen Shop, den es vor zwei Jahren noch nicht gegeben hatte. Dieser war sehr gut sortiert, fast wie ein kleiner Supermarkt. Wir kauften Feuerholz und etwas zu trinken. Die Rangerin im Office hatte uns etwas von Löwen erzählt, die heute Morgen beim Camp gewesen seien. Möglicherweise könnten wir sie nun in der Nähe des Wasserloches finden. Das ließen wir uns nicht zweimal sagen und fuhren die drei Kilometer zur künstlichen Wasserstelle. Dies ist das einzige Wasserloch in den Nxai Pans. Dort tummelten sich viele Springböcke, ein paar Kudus und Schakale. Die Löwen waren allerdings weit und breit nicht zu sehen.















Unter den Springböcken gab es Unstimmigkeiten. Sie wirbelten immer wieder mächtig Staub auf, wenn sie mit gesenkten Köpfen aufeinander lospreschten und ihre Hörner ineinander verhakten.





Erdschmätzer



Später kamen noch Impalas dazu. Auch einzelne Gnus standen herum. Insgesamt war schon ziemlich viel Betrieb. Wir blieben jedoch nicht allzu lange, sondern fuhren zu unserer Campsite, um endlich Pause zu machen. Bei einem späten Frühstück aßen wir Brötchen mit Nutella, Marmelade, Wurst und Käse. Dazu gab es Tee und Kaffee. Anschließend ruhten wir uns ein wenig aus. Ruth las in der Sonne, während Uwe im Schatten Fotos sicherte. Anschließend gingen wir zur elefantensicheren Dusche, die super sauber war.

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16 Feb 2017 20:40 #464391
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Gegen zwei Uhr am Nachmittag brachen wir wieder auf. Beim Wasserloch waren einige Geier verschiedener Arten versammelt.

Ohrengeier



Sekretär



Sie blieben jedoch nicht lange, und auch wir drehten eine größere Runde durch die Pfanne bzw. an deren Rand entlang. Auffällig waren die teilweise sehr tief ausgefahrenen Wege. Während der Regenzeit muss hier die Hölle los gewesen sein. Wir kämpften uns durch oder neben den tiefen Spuren entlang und kratzten einige Male mit der Fahrzeugflanke an eng stehenden Büschen vorbei.
Wir sahen ein paar Giraffen, Steinböckchen, Strauße und andere Vögel. Sehr viele Tiere waren aber nicht unterwegs.



Rotscheitellerche (Red-capped Lark)



Doppelbandrennvogel mit Küken







Gabelracke



Unsere Runde führte auch wieder an der Campsite vorbei, wo wir eine kurze Toilettenpause einlegten. Dann fuhren wir zum Wasserloch, um dort den Sonnenuntergang zu sehen. Auf dem Weg dorthin entdeckten wir vier riesige Elefanten, die offensichtlich Richtung Wasser liefen. Also fuhren wir vor, um sie dort zu erwarten.

Maricoschnäpper



Waffenkiebitz



Am Wasserloch standen bereits vier andere Autos. Die Insassen von drei Fahrzeugen waren ausgestiegen, liefen umher und unterhielten sich miteinander. Begeistert wurde Selfie um Selfie mit der Wasserstelle im Hintergrund geschossen. Die Springböcke hielten respektvoll Abstand, und wir waren begeistert. Wenn man schon unbedingt im Nationalpark aussteigen muss, dann braucht man das ja nicht ausgerechnet dort zu machen, wo andere Leute auf Tiere warten. Aber dieses Thema haben wir ja bereits diskutiert.
Als endlich alle wieder den Weg in ihre Autos gefunden hatten, näherte sich sehr langsam eine einzelne Giraffe, die aus dem Trinken eine große Sache machte und viele Anläufe benötigte. Irgendwann erreichten auch die Elefanten das Wasser.









Sie tranken und plantschten. Man konnte ihnen den Spaß direkt ansehen, und wir freuten uns mit ihnen. Mit ihren dicken Beinen schlugen sie ordentlich Wellen und spritzten sich von oben bis unten nass, so dass die Pampe nur so durch die Luft flog.













Als die Sonne unterging, fuhren wir zurück ins Camp. Dabei liefen uns noch zwei Löffelhunde über den Weg. Da wir dieses Jahr noch keines dieser netten Kerlchen gesehen hatten, freuten wir uns besonders darüber.





Es war schon fast dunkel, als wir unseren Stellplatz erreichten. Wir machten Feuer und mussten uns ein wenig gedulden, da es ziemlich lange dauerte, bis das Holz brannte. Dann mussten wir noch unsere Vorratskiste auswischen, weil ein wenig Savanna ausgelaufen war. Uwe machte Teig, und Ruth schnippelte die Zutaten für die Pizza. Noch bevor wir aßen, hörten wir plötzlich das vertraute, tiefe Grollen eines Elefanten. Da wir dachten, dass er noch recht weit weg wäre, hatten wir keine Eile. Falsch gedacht! Als wir aufsahen, tauchte das riesige Tier plötzlich nur wenige Meter neben uns aus der Dunkelheit auf. Wegpacken konnten wir nichts mehr, sondern nur unverzüglich im Auto verschwinden. Zum Glück stand unser Abendessen offensichtlich nicht auf der Speisekarte des Dickhäuters, oder dieser hatte noch ein anderes Rendezvous. So schnell, wie er gekommen war, entfernte er sich wieder, und wir krabbelten aus dem Auto.
Mit viel Glut backten wir zwei Pizzen und aßen dazu fertigen Rote-Beete-Salat.



Kilometer: 96
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Tag 32 – Montag, 8. August 2016 – Fahrtag nach Kasane

South Camp, Nxai Pans – Chobe Safari Lodge, Kasane

Wir hatten uns keinen Wecker gestellt und wachten erst mit Sonnenaufgang auf. Nach einem schnellen Kaffee und Tee hatten wir alles an seinem Platz und konnten losfahren. Es ging nur bis zum etwa vier Kilometer entfernten Wasserloch. Dort war leider noch nicht viel los, außer vielen Tauben, die in den Büschen saßen und ans Wasser geflattert kamen. Wir regten uns erneut über die Südafrikaner auf, die nach einiger Zeit aus ihren Wagen stiegen und sich lautstark unterhielten. Als sie endlich wieder in ihren Autos verschwunden waren, ließen sich auch die ersten größeren Tiere blicken, bis es ein richtiges Getümmel war: Mindestens zwei Dutzend Strauße, zwei Riesentrappen, von denen sich das Männchen beim Verlassen des Wasserlochs aufplusterte und mit einem dicken Hals hinter dem Weibchen herlief, mehrere Gruppen Gnus, die ab und zu wie irre hin- und herliefen, Springböcke, Kudus und ein Zebra.













Dazwischen liefen immer wieder ein paar Schakale herum und versuchten, Tauben oder Flughühner zu erwischen.







Die meisten Jagdversuche blieben erfolglos, aber einmal schnappte sich ein Schakal eine Taube. Leider hatte er sie schon verspeist, bis wir an die Stelle gefahren waren, wo er fraß.
Es war ständig etwas los, es herrschte Kommen und Gehen. Zusätzlich waren noch unzählige Perlhühner und andere Vögel dabei.
Möglicherweise ein junger Gabarhabicht, dessen Gefieder bereits ein wenig ins Graue wechselt?



Morgens 10 Uhr in Botswana – da sitzt das Frühstückchen ;-)



Bruchwasserläufer (vielen Dank für die Bestimmung, Matthias)



Eine Bushways-Gruppe stand ebenfalls sehr lange am Wasserloch, und der Fahrer wies die Südafrikaner darauf hin, dass sie durch das Verlassen ihrer Autos ständig die Tiere vertrieben. Das fanden wir super. Die Autotüren blieben daraufhin geschlossen.
Wir mussten uns losreißen, da wir noch einen langen Weg vor uns hatten. Wir verließen das Wasserloch und fuhren die Strecke bis zur Teerstraße. Diesmal nahmen wir die vorgegebene Route und fuhren etwas schneller. So rappelte das Wellblech nicht so sehr am Auto. Am Gate verließen wir die Nxai-Pans und pumpten Luft in die Reifen. Danach frühstückten wir: Brötchen mit Marmelade, Brot mit Salami und Senf-Frischkäse. Dazu gab es in der heißen Sonne etwas Kühles zu trinken.
Nach dieser Stärkung fuhren wir gerade nach Osten und erreichten Nata am frühen Nachmittag. Dann ging es nach Norden. Den ursprünglich geplanten Stopp bei Elephants Sands ließen wir links liegen und fuhren weiter. Die Strecke führte manchmal kilometerlang durch endlose Getreide- oder Maisfelder. Verloren standen dort einzelne Arbeiter im Feld. Wir fragten uns, was sie dort machten bzw. ob die gesamte Fläche von Hand bewirtschaftet werde.
In Kasane fuhren wir zur Chobe Safari Lodge. Aus der Vergangenheit wissen wir, dass es dort nicht einfach ist, einen Campingplatz zu bekommen. Da wir dort aber gerne zum Abendessen gehen wollten, drückten wir sämtliche Daumen, als wir an der Rezeption nach einem Stellplatz für zwei Nächte fragten. Wir hatten Glück und bekamen eine kleine Parzelle zugewiesen. Dann fuhren wir kurz zur Garden Lodge, um uns für die Bootstour auf dem Chobe für morgen Nachmittag anzumelden. Auch das klappte. Als wir durch Kasane fuhren, war unmittelbar bei der Tankstelle die Hauptstraße gesperrt. Es gab einen riesigen Menschenauflauf. Wir konnten nicht viel erkennen, aber es sah nach einem Verkehrsunfall aus. Hoffentlich ist nichts Schlimmes passiert.
Zurück auf unserem Campingplatz sicherte Uwe Fotos, und wir duschten. Inzwischen war die Sonne untergegangen, und der Horizont hinter dem Chobe leuchtete orange.



Das Abendessen in der Lodge war wie immer sehr reichlich. Wir versuchten, möglichst viel am Buffet zu probieren. Als wir satt und todmüde waren, schleppten wir uns zum Auto und krabbelten ins Zelt.

Kilometer: 526
Letzte Änderung: 01 Mär 2017 19:46 von Eulenmuckel.
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