THEMA: Namibia 2015/2016 - 4 Wochen durch den Nordteil
04 Nov 2016 22:46 #450833
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9. Tag: Aufbruch zum Zambezi - Katima Mulilo/Kalizo Lodge

Nach einer kurzen Frühexkursion packen wir unsere Sachen und verlassen mit einem weinenden und einem vorfreudig lachenden Auge das liebgewonnene Ngepi-Camp in Richtung Katima Mulilo. In Divundu erledigen wir in einem Supermarkt mit Lokal-Colorit ein paar Besorgungen.

Der Weg über die schnurgerade B8 verläuft ereignisarm. Wir versuchen, Tempo 80 nicht zu überschreiten, wegen eventuellem Wildwechsel. In der Nähe von Siedlungen gilt es, ein Auge auf kreuzende Rinder + Kinder zu haben. Nur etwa alle 5 Minuten kommt uns ein Auto entgegen... schnell ist man da dann doch auf einer höheren Geschwindigkeit gelandet.

Die B8 durch den Bwabwata NP


Um kurz vor Drei sind wir an der Kalizo-Lodge, 35 km hinter Katima Mulilo. www.kalizolodge.com/
Wir hatten bei unserer Routenplanung davon abgesehen, noch weiter Richtung Chobe oder gar zu den Victoria Falls zu fahren. Das wäre einfach zu viel Strecke und zu viel Hektik geworden.
Katimlia Mulilo stand als "Geheimtipp" in dem schönen "How to find Birds in Namibia"-Guide von Eckart Demasius/Christine Marais, den wir als Reisevorbereitung intensiv studiert haben.
www.namibiana.de/de/...bunte-vogelwelt.html
Zitat: "Katima Mulilo (...) wird selten als Touristenziel gewählt - Reisende passieren ihn auf dem Weg zu den Victoriafällen. Für eifrige Vogelfreunde wäre das ein Fehler." Die Kalizo Lodge wurde uns in einem ornithologischen Reisebericht nahegelegt, besonders im Hinblick auf die hier ansässige Brutkolonie des Karminspints (Southern Carmine Bee-eater) :woohoo:

Die Einfahrt zur Kalizo Lodge


Der erste Blick auf den auch in der Vorregenzeit mächtigen Zambezi:


Die Kalizo Lodge liegt direkt am Ufer:


...und wir ergattern wieder einen Schattenplatz:


Die Lodge ist gut geführt von einem Australier und seiner Frau. Sie ist gerade in den Weihnachtsferien sehr gut frequentiert von Angelfreunden. Dazu kann ich jetzt nicht mehr sagen, als dass die Freunde des gepflegten Fischens offenkundig auf ihre Kosten kamen. Siehe auch: www.kalizolodge.com/fishing/
Gleich bei unserer Ankunft werden wir von unseren südafrikanischen fischbegeisterten Nachbarn auf ein gepflegtes Bier eingeladen - und natürlich sammeln wir auch die ersten Kalizo-Vogelarten:

... gleich geht es weiter... ;)
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04 Nov 2016 23:58 #450838
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9. Tag: Kalizo Lodge

Die ersten Kalizo-Beobachtungen am Nachmittag, direkt am Campground:

Grünschwanz-Glanzstar (Greater Blue-eared Starling)


Bindennektarvogel (Marico Sunbird)


Graubülbül (Dark-capped/Black-eyed Bulbul) und Blutschnabelweber (Red-billed Quelea)


Beobachtungen des Graubülbüls war bei unserer Reise auf den Caprivi beschränkt, weiter westlich hatten wir nur den "normalen" Gelbbauch-Bülbül. Den Blutschnabelweber kannten wir bisher nur aus dem "Exotenhandel"... und bevor jemand fragt: natürlich haben wir zu Hause keine Voliere!

Und dann etwas weiter im Vorland des Camps:

Rahmbrustprinie (Tawny-flanked Prinia):


Sichelhopf (Common / Greater Scimitarbill), fem. oder juv.
(Werner meckert mit mir :angry: , dass ich dieses etwas unscharfe Bild hier mit reinnehme - aber ich denke, die Art ist interessant für den einen oder anderen...)


Weißstirn-Bienenfresser (White-fronted Bee-eater)
...als "Entschädigung" :whistle:


Ach ja, heute ist übrigends Heilig Abend! Etwas unwirklich an diesem Ort... :lol:
Wir versuchen den ganzen Abend unsere beiden daheimgebliebenen Töchter zu erreichen, die heute bei Oma und Opa sind. Tja, das klappt leider schlecht bis gar nicht: die Handyverbindung ist grottig, die E-Mail lösche ich versehentlich und später gibt es dann auch kein WLAN mehr. Zu Hause gibt es ein paar Tränen und auf beiden Seiten ziemlich Stress... :(

Ende Tag 9.
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07 Nov 2016 13:46 #451092
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10. Tag: Kalizo Lodge, Birdwalk und Bootstour

Der Birdwalk mit Guide Owens am Morgen führt uns zum den Sammelplatz der Karminspinte (Southern Carmine Bee-eater). Die Kalizo Lodge ist unter Birdern bekannt für ihren großen Brutplatz dieser prächtigen Vogelart. Wir sind froh, sie jetzt noch in großer Zahl antreffen, weil sie mit Einbruch der Regenzeit in das tropische Afrika wegziehen. Also profitieren wir von der untypischen Dürre um diese Zeit, die sonst im südlichen Afrika ja für erhebliche Probleme sorgt.
Für Interessierte hier der Species text in The Atlas of Southern African Birds: sabap2.adu.org.za/docs/sabap1/441.pdf

Wir treffen jetzt auf Altvögel, die mit einigen "Leckereien" die ausgewachsenen Jungvögel auf ein selbstständiges Leben vorbereiten und sie für den Vogelzug noch ein wenig mästen. Die kahlen Bäume, auf denen die Karminspinte sich versammeln sehen aus wie Tulpenbäume in voller Blüte - ein spektakulärer Anblick! :woohoo:







Am Mittag zurück an der Lodge gibt es zwar immer noch kein WLAN, aber ich kann eine Notfall-EMail an die auf Nachricht wartenden Lieben daheim absenden, in dem ich sie um Geduld bitte.
Die Luft steht in der Mittagshitze und kündet von dem, was das auf uns zukommt... Ein Duschbad zur Abkühlung wird abgelöst von der ganz großen Dusche. Hektische Aktivität auf dem Campground um uns herum: alle versuchen noch ihre sieben Sachen in Sicherheit zu bringen, während es buchstäblich wie aus Eimern schüttet. Ein Blitz schlägt in unmittelbarer Nähe ein, so dass die Lichter beim Auto unseres Campnachbarn aufblinken...

Die Ruhe vor dem Sturm:


Wer noch etwas retten muss, wird in Sekundenbruchteilen nass bis auf die Knochen:


Fantastisches Licht direkt nach dem Unwetter:


Nach der Sinntflut geht es zum liebevoll vorbereiteten Chrismas-Dinner. Die Rinderfilets, die auch in Anbetracht des australischen Familienbesuchs des Besitzers kredenzt werden, haben mindestens 4 Sterne verdient! Wir amüsieren uns mit den bereitgelegten Weihnachts-Gimmiks:




Ich muss jetzt den Bericht in kleinere "Häppchen" teilen, weil er mir jetzt zum zweiten Mal beim Hochladen abgeschmiert ist. Gestern Abend hatte ich meinen Text nicht zwischengespeichert, aber man wird ja schlauer mit der Zeit... Also, ich hoffe es klappt jetzt und dann kommt auch gleich der Rest des Tages...
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07 Nov 2016 14:20 #451097
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Fortsetzung 10.Tag, Bootstour Kalizo Lodge

Nach dem Essen stellt sich die Frage, ob unsere geplante Bootstour in Anbetracht der rundum am Horizont grollenden Donnerwetter stattfinden kann. Owens wählt das Speedboot, damit wir gegebenenfalls vor einer sich uns in den Weg stellenden Gewitterfront flüchten können. Wir fahren flussaufwärts. Und das dramatische Licht sowie der Logenplatz auf dem Speedboot lassen Werner in Naturfotografenträumen schwelgen. Der drehbare Sitz ist eigentlich für die Angler konzipiert, erleichtertert aber auch Werner die Arbeit mit dem großen Teleobjektiv. Captain Owens macht seinen Job sehr gut und führt uns gekonnt und behutsam an jede Sehenswürdigkeit heran, die wir ihm nennen. Am Ufer präsentieren sich die Objekte der Begierde im schönsten Licht und Werner betätigt allein auf dieser Tour ca. 600x den Auslöser!




Hier eine klitzekleine Auswahl der Ausbeute:
(Ich werde am Ende der Kalizo-Etappe wieder einen Extrateil für die vogelinteressierten Leser beisteuern, möchte hier aber den Lesefluss nicht überstrapazieren. :lol: )

Zu Beginn der heutigen Bootstour begrüßt uns ein Nilwaran (Water Monitor) neben dem Anleger:



Rallenreiher (Squacco Heron)



Witwenpfeifgans (White-faced Whistling Duck)



Schmarotzermilan (Yellow-billed Kite)



Es gibt auch Sehenswertes ohne Federn:





Man beachte die unfreiwillige "Zahnseide" bei diesem kapitalen Burschen:



The Beast and the Beauty: Seerosen am Zambezi








Und das zugehörige Blaustirn-Blatthühnchen (African Jacana)




An diesem Abschnitt des Zambezi sehen wir kaum Nilpferde und auch keine Huftiere am Ufer. Hier ist halt kein Nationalpark und das Jagdgeschäft scheint zu blühen. Eine Hippo-Trophäe kostet ca. 4000 US$ und ein All-Inclusive-Dangerous-Animal-Hunting-Safari-Paket inklusive 1 Hippo- und ein Krokoabschuss bucht man für schlappe 20.000 US$. *kopfschüttel*

Zum Sonnenuntergang sind wir erschöpft aber zufrieden zurück an der Lodge.




Unsere Nachtruhe wird dann empfindlich gestört durch etliche Mücken im Dachzelt, die wir wegen der Malaria-Gefahr vollständig eliminieren müssen. Nach einer Weile entdecken wir die Lücke im System (ein 5 cm geöffneter Reißverschluss und zwei systembedingte Löcher an der Aufklappstelle des Dachzelts. Reißverschluss zu, Löcher mit Plasiktüten abgedichtet - danach schlafen wir recht friedlich.

Ende 10.Tag
Anhang:
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11. Tag: Kalizo Lodge, 2. Bootstour auf dem Zambezi

Heute geht es - erneut mit Owens - mit dem Speedboot flussabwärts. Da der Fluss hier weniger verzweigt ist, und es auch schon früh sehr heiß wird, gibt es etwas weniger zu sehen als gestern. Aber wir wollen mal nicht meckern...

Owens weiß, wo es langgeht:


Die Angelfraktion ist auch schon unterwegs:


Sie gehen auf "Tigerfish":
(Foto: Kalizo Lodge, www.kalizolodge.com/fishing/)


Es gibt auch noch andere Fischfanatiker: Ein Otter...


Aber wir sind auf etwas anderes aus. Zunächst kauft Owens auf der Sambia-Seite des Flusses ein paar kleine Fische:



Durch diese hindurch bastelt er einen Schilfhalm, möglichst ohne die Schwimmblase zu verletzen. So präpariert stößt er einen Pfiff aus, der offensichtlich schon bekannt ist:











Auf der heutigen Bootstour sichten wir insgesamt etwa 10 Schreiseeadler!

Nach diesem tollen Erlebnis verbringen wir den Nachmittag sehr entspannt auf dem Campground, bemüht im Schatten zu bleiben und sich möglichst wenig zu bewegen. Einige trockene Kekse werden - waidmännisch nicht ganz korrekt ;) - genutzt zur Anfütterung etwas kleinerer Gesellen:



Brillentaube (African Mourning Dove)


Hartlaubdrossling (Hartlaub's Babbler)


Buschhörnchen (Smith's bush squirrel)


Das gestrige Gewitter hat offensichtlich die Stromversorgung auf dem Zeltplatz lahmgelegt. Daher muss Werner seine arg strapazierten Akkus im Office aufladen, von wo wir auch zur Kommunikation mit daheim den privaten Hotspot der Chefin nutzen können. Endlich!



Ende Tag 11.
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Kalizo-Lodge/Zambezi - "Birder's Special - A"

Wie versprochen kommt hier noch mal eine Extra-Auswahl von "Kalizo-Spezialitäten" aus dem Reich des Federviehs... :silly:
Wer nichts von Vögeln hält, kann diesen Teil überspringen und auf den nächsten Tag unserer Reise warten... ;)

Weils so schön ist: Hier noch einmal ein Baum voll mit Karminspinten (Southern Carmine Bee-eater):


Zunächst "einige" Arten, die wir am Fluss gesehen haben - sorry, ich konnte mich jetzt nicht mehr bremsen bei der Auswahl :laugh: :silly: - deswegen gibt es das Ganze jetzt auch häppchenweise, damit es mir nicht wieder die Datei zerschießt beim Upload... :side:

Eine Riedscharbe (Reed Cormorant) im Jugenkleid:


Hagedasch (Hadeda Ibis)


Goliathreiher (Goliath Heron)


...und im Porträt


Purpurreiher (Purple Heron)


Rallenreiher auf Beutezug:


Mangrovenreiher (Green-backed/Striated Heron)


Sporngänse (Spur-winged Goose)


Klaffschnabel (African Openbill) mit Leckerei,
Witwenpfeifgans (White-faced Whistling Duck)


Hammerkopf (Hamerkop)


Junger Schreiseeadler (African Fish Eagle)


So, das war Teil A ... und wer A sagt, muss auch B sagen... :silly:
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Letzte Änderung: 10 Nov 2016 15:51 von Birgit und Werner.
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