Eine andere Familie begleitete uns. Deren kleiner Junge „Lukas“ hatte Geburtstag und war sehr aufgeweckt und redselig und sprach uns des Öfteren an. Der Mutter war das eher unangenehm und sie entschuldigte sich mehrfach. So kamen wir ins Gespräch und erfuhren, dass sie Vegetarierin sei und seit einigen Jahren kein Fleisch mehr gegessen habe. Die Familie übernachtete zumeist in kleinen Lodges und Gästefarmen und als es dort keine Alternative gab, habe sie einmal Oryxfilet gegessen. „Es war okay, aber ich mache es nicht wieder“, war ihre Erklärung dazu, die ihr sichtlich peinlich war. Abends hat sie dann Kudu und am nächsten Tag Oryx gegessen... – dafür gab es Stress, weil Papa dem Lukas zum Geburtstagssundowner eine Cola gestatten, Mama ihm das aber wieder verbieten wollte. Wir gewannen den Eindruck, dass sie das Übermaß an Disziplin, das sie ihren Sprösslingen abverlangte, mit einem Mangel an Selbstdisziplin kompensierte.
Nachdem wir schon einige Spitzmaulnashornkälber in Okaukuejo bewundern durften, bekamen wir jetzt auch noch ein kleines Breitmaulnashorn zu sehen.