THEMA: Begegnungen - In den Norden von Namibia
03 Jul 2016 08:21 #436316
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Dienstag, 24. Mai 2016 –Part II: Offroad in Palmwag

Gegen 10 Uhr verlassen wir das Schaudorf der Damara um einige Armreifen reicher :whistle:

Wir folgen nun der C39 in Richtung Westen. Nach einigen Kilometern sieht man im Nordwesten eine Gebirgskette als Silhouette auftauchen, die Gipfel sind unterschiedlich geformt.





Die Strecke ist die schlimmste Wellblechpiste, die wir hier je gefahren sind. Und es nimmt einfach kein Ende. Irgendwann halten wir einfach an, weil wir uns von dem Durchgerüttel „erholen“ müssen. Erst die letzten paar Kilometer werden etwas besser.



Nach nur 1,5 Stunden – also bereits um 11.30 Uhr – erreichen wir dann den gut gesicherten Veterinärzaun. Wir dürfen passieren, da wir ja von Süden nach Norden reisen. Und gleich dahinter ist dann die Tankstelle der Palmwag Lodge, an der auch wir nochmals tanken. Man weiss ja nie, wo es die nächste Tankmöglichkeit gibt.





Die Himbamädels rennen schon mal los, um rechtzeitig mit uns am Verkaufsstand zu sein. Geschäftstüchtig sind sie ja schon: Schliesslich wechseln drei Armreifen die Besitzerin :woohoo: .





Nun ist es nicht mehr weit bis zur Palmwag Lodge. Hier haben wir bereits vor langer Zeit einen Campground für zwei Nächte vorgebucht. Das war auch gut so - das Camp war voll.





An der Rezeption werden wir freundlich empfangen und wir haben den Campground Nummer 4. Super. Und wir sind auch für den morgigen Game Drive eingeplant. Abfahrt ist um 7 Uhr. Na ja, wenigstens nicht mitten in der Nacht.

Der Platz gefällt uns sehr gut. Direkt am Trockenflussbett mit einer schönen überdachten Veranda, einem schönen grossen Spülplatz und einen Grill gibt es natürlich auch. Toilette und Duschen sind gemeinsam zu benutzen und sauber – das Sanitärhäuschen ist ziemlich neu.





Und es gibt Strom: während wir letztes Jahr überhaupt keine Probleme hatten, mit dem Inverter unsere elektrischen Geräte zu laden und deshalb den Camper auch nie an Strom anschliessen mussten, ist die Batterie für den Inverter dieses Jahr einfach schwach. Wir müssen zwar nicht viel aufladen und haben auch noch keine Probleme bekommen, aber man weiss ja nie. Also nutzen wir die Gelegenheit und schliessen den Camper an und laden die nächsten zwei Tage alles was wir dabei haben – auf Vorrat sozusagen.



Wir haben noch nicht einmal richtig ausgepackt, da sind schon unsere Platznachbarn aus Viersen da und stellen sich vor. Die beiden sind ein ganzes Jahr lang mit ihrem eigenen Camper, den sie während dem letzten Jahr selber ausgebaut haben, unterwegs. Über Namibia, Simbabwe, Botswana soll es bis nach Tansania und Kenia gehen. Sie sind jetzt also erst am Anfang. Und sie haben Interesse an unserem Camper. Wir sind aber viel mehr an ihrem Gefährt - Marke Eigenbau - interessiert. Einfach super. Da kann man neidisch werden.
Ich mahne etwas zur Eile, weil wir noch eine Kleinigkeit essen wollen und danach ist geplant, noch ein bisschen in der Day Use Area herumzufahren. Aber kaum haben wir uns von den Nachbarn aus Viersen verabschiedet, steht schon das nächste Pärchen da und interessiert sich ebenfalls für den Camper. Sie kommen aus dem Ruhrpott und sind schon eine ganze Weile unterwegs fast schon auf dem Heimweg.
Sie waren bei den Epupa Falls, in Sesfontein – wo sie keinen Diesel mehr bekommen haben – sind auch etwas ins Kaokofeld gefahren und nun verbringen sie hier zwei Tage. Wie sie genau zurückfahren, wissen sie noch nicht so genau. Wir nennen sie der Einfachheit halber einfach die Ruhrpöttler - sorry, wir können uns einfach keine Namen merken, auch wenn wir uns gerne an die beiden zurückerinnern.
Letztendlich kommen wir doch noch dazu, etwas zu essen und dann fahren wir los. Zurück auf die Hauptstrasse und dann geht es recht bald links ab in Richtung „Palmwag Day Use Area“. Am Gate entrichten wir unseren Eintritt in Höhe von 200 N$/Tag und fahren los. Wir sind etwas angespannt, weil wir nicht so ganz wissen, was uns hier erwartet. Aber das legt sich bald: die Piste ist eher gut zu fahren, es geht halt nur langsam voran und Allrad ist schon von Vorteil. Unser Navi kennt sogar die einzelnen Pads, die auch gut ausgeschildert sind. Die Landschaft ist einfach umwerfend, nur leider sehen wir so gut wie keine Tiere. Schade. Aber wie gesagt: Dafür ist die Landschaft um so schöner. Und Hansi ist natürlich im Siebten Himmel –Offroad! :woohoo:













An diesem kleinen Canyon halten wir auch an, er führt sogar noch etwas Wasser. Somit ist es hier etwas grün - ganz ungewöhnlich.





Wir halten immer wieder an, um die Landschaft zu geniessen und Bilder zu machen und fahren die ganzen Viewpoints an.









Und trotzdem sind wir bereits um 15:30 Uhr wieder am Gate. Der Wächter dort fragt, ob wir beim Aub- Canyon die Löwen gesehen hätten? Löwen? Im Aub Canyon? Ja, vier Stück würden dort liegen – in Richtung Osten. Der Jeep, der gerade rausgefahren ist, hätte das berichtet und auch schon die Touris davor. Wie weit ist das? Wie lange brauchen wir dahin? Reicht uns das noch? Ja, das können wir schaffen. Wir bedanken uns für die Info, drehen um und machen uns auf den Weg zum Aub Canyon. Unterwegs sehen wir – für dieses Gebiet – recht viele Tiere, aber Hansi ist im „Fahrmodus“, das heisst: Für die „ganz normalen Tiere“ wird nicht angehalten. :angry: :angry: :angry:
Wir erreichen den Canyon, ohne auch nur einen Löwen gesehen zu haben, so sehr wir uns auch angestrengt haben. Am Viewpoint selber trauen wir uns aber nicht auszusteigen – was, wenn die Löwen wirklich hier sind? Ja, wir sind schon ganz schöne Feiglinge! :evil:

Wir fahren noch ein Stück weiter, halten angestrengt nach den Löwen Ausschau – wo ist denn nun Osten? – können aber nichts entdecken. Und wir müssen uns so langsam auch auf den Rückweg machen, es wird immer später. Das Licht ist super und uns laufen nun jede Menge Tiere über den Weg. Aber keine Löwen und Hansi ist nun wieder im „Fahrmodus“ :angry:





Aber einmal hält er – nur für mich – an, damit ich ein paar Bilder machen kann :kiss:

Schade, dass wir die Löwen nicht gesichtet haben, aber der Ausflug hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Wir kommen gerade noch rechtzeitig zum Sundowner im Camp an.





Da es nun schon dunkel ist und wir noch alles für morgen früh vorbereiten müssen, verzichten wir aufs Grillen, sondern machen uns lediglich Nudeln mit Tomatesauce - Lecker. Aber aufs Lagerfeuer verzichten wir nicht. Nachbars sind auch wieder da und es wird noch etwas geklönt – über Urlaub im Allgemeinen und Namibia und Afrika im Besonderen.

Und wir machen uns lustig über die vielen „Beware of Elephants“ Hinweise, den Elephant Hike und die Warnungen, alleine ins Flussbett zu gehen. Ha, ha, der letzte Elefant ist wahrscheinlich vor 40 Jahren hier vorbeigekommen oder so. Ha ha!





Wir „drohen“ noch an, dass wir früh rausmüssen – sie auch – das passt ja und dann verabschieden wir uns. Good night! :kiss:

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03 Jul 2016 11:33 #436330
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Mittwoch, 25. Mai 2016 (Afrikatag) – Game Drive auf Palmwag oder: wo sind die Elefanten?

Pünktlich um 7 Uhr wartet Marvin, unser Guide – wir konnten uns doch tatsächlich mal einen Namen merken :whistle: - an der Rezeption auf uns. Wir sind die einzigen Gäste – somit wird das also ein Private Game Drive :silly: . Super. Gebucht haben wir die ganztägige Damara Wildlife Tour.
Die Tour führt in die Konzessions Area hinein, durch die tolle Landschaft, weit weg von den normalen Touristenrouten. Unterwegs kann man die vielfältigen Wildtiere beobachten, wie etwa Zebras, Kudus, Oryxe, Springböcke, Strausse, Schakale und auch Hyänen. Mit viel Glück kann man auch ein schwarzes Nashorn, Wüstenelefanten oder Wüstenlöwen sehen. Wer Lust hat, kann in einem der natürlichen Pools hier ein Bad nehmen. Unterwegs wird dann zu mittag gegessen und am nachmittag geht es dann zurück zur Lodge. So die Beschreibung.

Auf diese Tour haben wir uns ganz besonders gefreut und so sind wir wirklich gespannt, was wir heute alles zu sehen bekommen. Haben wir so viel Glück wie beim letzten Game Drive? Werden wir heute die Löwen sehen?



Wir fahren in die Day Use Area hinein. Anfangs sind es dieselben Wege und Viewpoints, die wir gestern schon gefahren sind.





Aber Marvin hält immer wieder an, um nach Tieren Ausschau zu halten....









.... und er entdeckt auch Elefanten- und Löwenspuren. Die sind allerdings alle schon etwas älter. Ausser der tollen Landschaft, sehen wir am Anfang eher wenige Tiere. Wir geniessen es einfach, im Safari-Jeep in der Gegend herumzufahren – vor allem Hansi, der sich sonst ja eher auf das Fahren konzentrieren muss. Obwohl er ja schon gerne selber fahren würde :whistle:







Hier sind wir nochmals an dem kleinen Canyon mit Wasserloch, an dem wir gestern schon waren. Ob wir hier baden wollen? Besser nicht :silly:





Marvin „leidet“ viel mehr darunter, dass wir bis jetzt keine grossen Tiersichtungen haben und hält immer wieder an, um Ausschau zu halten.



Dann fährt er tiefer in das Gebiet hinein, zeigt uns diverse Wasserlöcher und dort können wir dann auch ein paar Strausse, Springböcke, Giraffen und Oryxe entdecken. Und sogar ein Schakal läuft uns vor die Linse B)















Aber die Elefanten und Löwen sind nicht aufzufinden :S .

Wir fahren noch weiter hinein in das Konzessionsgebiet - die Landschaft wird immer wilder, die Pad auch. Nun sehen wir immer mehr Tiere - wir freuen uns darüber :woohoo: - Marvin würde uns gerne mehr zeigen :dry:













Schliesslich kommen wir auch zum Aub Canyon. Wir dürfen aussteigen – gestern nachmittag haben wir uns das ja nicht getraut. Es ist wirklich schön hier.









Marvin erzählt uns, dass er gestern mittag, dort auf der gegenüberliegenden Seite, einen Löwen gesichtet hat. Von den vier Löwen, die sich am nachmittag hier herumgetrieben haben, hat er nichts gehört.



Und hier ist dann auch der Platz für unser Mittagessen: Schnell sind Tisch und Stühle ausgepackt, eine Tischdecke und Servietten hat Marvin auch dabei und so ist der Tisch rasch gedeckt. Ein Festmahl inmitten des Niemandslandes. Hm lecker.



Wir packen zusammen und fahren dann weiter. Unterwegs begegnen wir den beiden aus dem Ruhrpott, die schon den ganzen Tag im Konzessionsgebiet herumfahren und total begeistert sind. Können wir verstehen.

Nun wird es richtig ruppig - dicke Steinbrocken bilden nun den Untergrund. Wir sehen wieder Giraffen, Bergzebras und die Spuren von einem Nashorn, doch auch diese Spur ist schon ein paar Tage alt :S .









Marvin gibt wirklich alles, er möchte uns unbedingt wenigstens ein „grosses“ Tier zeigen. Wir sind aber auch so ganz glücklich und haben den Tag in vollen Zügen bisher genossen B) .
Und dann fährt er uns ganz enttäuscht zurück zum Camp. Wir sind gerade am Aussteigen, dann erhält er die Nachricht, dass ein Elefant in der Nähe sei. Wenigstens den möchte er uns präsentieren. Also steigen wir wieder ein und fahren ans Ende des Campgrounds, wo dann tatsächlich ein Elefant im Flussbett steht. Da fahren wir den ganzen Tag in der Gegend rum und dann steht er hier herum, gleich um die Ecke, einfach so :evil: .





Uff, erleichtert – konnte er uns doch wenigstens einen Eli präsentieren. Wie wir später erfahren ist das Sebastian – ein recht alter Wüstenelefant, der sich hier wohl öfter aufhält. Für so viel Einsatz gab es noch ein extra Trinkgeld für Marvin, für den der Tag dann doch noch gut geendet hat :silly:

Zurück am Campground kommt dann plötzlich von den Nachbarn der Zuruf: „Viersen ruft Stuttgart – Elefant im Anmarsch“. :woohoo:



Und da marschiert Sebastian doch tatsächlich durch das Trockenflussbett, fast schon in greifbarer Nähe. „Beware of Elephants“ hat hier also schon seine Berechtigung.





Wir chillen noch etwas am Campground – schaut mal, was für einen schönen Baum wir gleich neben dem Camper haben ;)



Heute abend haben wir Essen dazugebucht, deshalb machen wir uns schon einmal auf den Weg in Richtung Bar...



... es ist Zeit für einen Sundowner.



Wir treffen wieder die beiden aus dem Ruhrpott und erzählen uns gegenseitig, was wir den ganzen Tag so gesehen und erlebt haben. Wir geniessen das Gespräch mit den beiden und dann fällt der Strom aus :ohmy: – aber hier ist man das wohl gewohnt und die Kerzen sind schnell herausgeholt. Ohne Strom wird das wohl auch nichts mit dem Essen, also wird schnell noch ein weiterer Sundowner bestellt und weiter erzählt und gequatscht. Ein schöner Abend, eine wirklich nette Begegnung. :cheer:
Schliesslich gibt es wieder Strom und wir gehen ins Restaurant zum Essen.
Das Essen schmeckt uns, der Wein ist gut und gerade als wir beim Nachtisch sind, werden wir auf die Terrasse gebeten – dort im Gebüsch steht ein Elefant - Sebastian. Eine schöne Überraschung :woohoo: .



Beschwingt gehen wir zurück zum Campground und trinken noch ein Gläschen Wein. Plötzlich werden wir durch zwei Gestalten aufgeschreckt, die um unseren Camper herumschleichen. Hallo? Psst! Hä? Dort! Was ist dort? Äh dort steht doch tatsächlich ein Elefant, etwa 1 Meter vom Camper entfernt und nascht an den Ästen des Baumes – ja, DES Baumes neben unserem Camper.



Schluck! Was machen wir nun? Und wo ist die Kamera? Wir stehen nun zusammen mit den beiden um den Camper herum und beobachten das Treiben. Sebastian hat wohl genug gegessen und macht sich auf den Rückweg. Zuerst durch den Platz von den Nachbarn aus Viersen – ja, denen geht es gut – und dann bleibt er auf dem Platz der beiden aus dem Ruhrpott stehen. Wir flüstern in Richtung Dachzelt und fragen, ob alles in Ordnung ist? Ja, schon- sie können halt leider gerade nicht herunterkommen und die Kamera ist vorne im Auto :S
Und dann verzieht sich Sebastian in Richtung Flussbett und geniesst die Äste, die es dort gibt.



Nun ist der ganze Platz zusammengekommen, jeder hat seine Kamera gefunden und gemeinsam wird dann noch gefilmt und gequatscht, bis auch der letzte genug von Sebastian gesehen hat.





Was für eine nächtliche Begegnung :woohoo: -was für ein Abschluss von einem schönen, aber fast tiersichtungslosen Game Drive Tag. :whistle:

Palmwag Lodge Campground
: Uns hat es hier sehr sehr gut gefallen. Auf dem Campground und auch auf der Lodge herrscht so eine ganz spezielle Atmosphäre. Hier trifft man sich, bevor man ins Kaokofeld oder sonstwohin fährt, hier erholt man sich von den „Strapazen“ der Tour, hier kann man tanken und die Neuigkeiten austauschen, die man für die weitere Reise braucht. Camper sind auch am Pool, der Bar, im Restaurant und bei den Game Drives herzlich willkommen. Die Plätze 1 und 2 sind nicht so schön, aber die anderen Plätze liegen alle am Trockenflussbett und man hat genügend Platz für sich selber. Es gibt Strom, Licht und einen Braiiplatz, eine schöne überdachte Veranda sowie ein neues und sauberes Sanitärhäuschen.
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04 Jul 2016 18:34 #436532
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Donnerstag, 26. Mai 2016 – Planänderung: es geht nach Purros

Irgendwie steckt uns der nächtliche Elefanten-Besuch doch noch in den Knochen - der war ja wirklich ganz nah und wir konnten ja nicht wirklich wissen, dass er hier schon fast zum Inventar gehört :whistle:


Das sind die Reste vom Baum, der Sebastian so gut geschmeckt hat.

Heute früh ist rumtrödeln angesagt, weil es nicht arg weit ist bis nach Sesfontein. Die nächsten zwei Tage werden wir im Sesfontein Fort übernachten und morgen an der Huanib Tour teilnehmen, so ist es bis jetzt geplant.

Wir beobachten mal wieder Vögel - unsere neue Lieblingsbeschäftigung, falls ich das noch nicht erwähnt habe - und wenn hier schon so viele Vögel bei uns vorbeischauen, dann muss man einfach zugreifen - äh fotografieren – oder es zumindest versuchen :silly: .
Zuerst kommen die üblichen „Verdächtigen“, doch wir lieben sie…









… dann gibt es aber noch den Cabanisweber….



…. Einen Schildraben….



..eine Akaziendrossel …



… und das könnte (nach langer Diskussion) eine junge Rauchschwalbe sein - oder wahrscheinlich doch nicht :S Natürlich nicht So sieht doch keine Schwalbe aus - Dank Beles Vogel-Kenntnissen weiss ich nun, dass es ein juveniler Bare-cheeked Babbler ist, ein Nacktwangendrossling - Dankeschön fürs Helfen :kiss:



Und dann bekommen wir wieder Besuch von Sebastian, der im Flussbett spazierengeht :woohoo: ...



... und ist wirklich zum Greifen nahe.



Aber irgendwann ist es halt auch nichts Besonderes mehr, einen Elefanten als Haustier im „Vorgarten“ zu haben und wir versuchen, ihn zu ignorieren. Ist aber gar nich so einfach B)







Und dann hat er genug von unseren Sträuchern und drollt sich von dannen :laugh:


Tschüss Sebstian, schön, dass wir Dir begegnet sind :evil:

Wir räumen jetzt dann auch unsere sieben Sachen zusammen und verlassen dieses tolle Camp. Ja, hier kann man es gut aushalten, hier wird einem nie langweilig.



Wir tanken nochmals, da wir nicht wissen, ob und wann es in Sesfontein wieder Diesel gibt und fahren dann los. Eigentlich wollte ich Hansi eine Freude machen und über die Day Use Area fahren, aber da haben wir ja schon die letzten zwei Tage verbracht. Also werden wir von Sesfontein aus einfach auf der D3707 ein Stück in Richtung Purros fahren und dann rechtzeitig wieder umkehren – just for fun :silly: .

Bis Sesfontein sind es nur etwa 100 Kilometer. Hier ein paar Eindrücke von unterwegs:









Ja, glücklich ist, wer nicht zu Fuss gehen muss :woohoo:

















Gegen 11 Uhr sind wir dann bereits in Sesfontein - die Zufahrt ist etwas speziell, aber, wir sind hier schon richtig :woohoo: :



Wir werden freundlich begrüsst, man hat uns bereits erwartet. Zum Glück frage ich noch nach der Huanib Tour. Ja, die können wir gerne machen. Allerdings müssten wir für vier!!! Personen bezahlen, da es keine weiteren Anmeldungen gibt. Ähm, schluck, nein :ohmy: . Das wären fast 4.000 N$ :dry: . Das ist uns dann doch etwas viel :evil: .
Aber was sollen wir dann gen ganzen Tag hier in Sesfontein machen? Ganz nach Purros fahren und wieder zurück? Da ist guter Rat teuer :S
Aber wir haben eine Idee: Warum heute nicht ganz nach Purros fahren, dort übernachten und morgen dann zurückkommen, um hier zu übernachten. That´s it! :woohoo:
Wir stornieren die heutige Übernachtung und fahren gleich weiter. An der "Tankstelle" - eigentlich ja nur zwei Zapfsäulen - fragen wir vorsichtshalber mal nach Diesel – ja der Tankwagen ist gestern gekommen. Super, wir haben ja heute früh getankt, das reicht bis morgen.
Dann kaufen wir noch schnell ein paar Getränke im Bottleshop....





... und dann kann es losgehen. Purros, wir kommen :silly: .

Die Landschaft wechselt ständig ab, auch die Farben ändern sich ständig. Die Fahrt ist echt kurzweilig.





















Anfangs war die Pad noch ganz gut, wird dann aber immer holpriger und geht letztendlich in eine üble Wellblechpiste über. Die Piste ist so schlecht, dass es schon zwei oder drei Parallelspuren gibt.







Trotzdem macht es Hansi jede Menge Spass hier zu fahren.



Der letzte Rest ist Tiefsand. Alles ganz nach Hansis Geschmack :woohoo: .





Und dann endlich das erste Schild zum Campground:









Für die knapp 100 km haben wir etwa 4 Stunden gebraucht – mit Fotopausen - so dass wir gegen 16 Uhr den Campground der Community erreichen.



Wir bekommen Platz 2 zugewiesen, schön im Schatten mit einem Abolution Block, Dusche und Toilette. Wow, das hätten wir hier nicht erwartet. Wir sind jetzt beide froh, dass wir in Sesfontein so schnell reagiert haben und weitergefahren sind. Wir fühlen uns hier sofort sehr sehr wohl.













Die Jungs vom Camp kommen zur verabredeten Zeit vorbei, um den Donkie anzuheizen und Feuerholz vorbeizubringen - Toller Service - hier im Niemandsland B)

Bald ist es auch wieder mal Zeit für den Sundowner :whistle:









Und wer braucht schon ein Vier-Gänge-Menü in einem Fort, wenn Hansi „Tomaten-Zwiebel-Fetakäse“-Päckchen mit Kartoffeln und Kürbis in der Folie macht :woohoo: . Eben – niemand. Durch das Gerüttel der letzten Tage ist ein Weinschlauch leicht „durchgescheuert“, auf jeden Fall muss der Rest getrunken werden – No problem, das schaffen wir heute abend locker :whistle: . Was für ein toller Campground und dazu gehört natürlich auch ein tolles Lagerfeuer.



Purros Community Campground: Ja, was soll ich sagen: Ein toller Campground, mitten in der Natur am Ufer des Hoarusib und hier kommen sicherlich auch hin und wieder Elefanten vorbei.... Entsprechende Anzeichen waren zumindest zu sehen :woohoo: . Es hat wirklich alles was ein Campground braucht: Dusche, Toilette, Feuerring und Abolution Block - fertig ist der Luxuscampground.
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Letzte Änderung: 04 Jul 2016 19:53 von LolaKatze.
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Freitag, 27. Mai 2016 – Fort Sesfontein – Luxus pur

Bereits zum Sonnenaufgang bin ich wieder wach und: es gibt kein Wasser :ohmy: ! Das ist aber seltsam, gestern abend ging doch noch alles !?! Naja, wir haben zum Glück noch genügendend im Wassertank.
Wir frühstücken ausgiebig – das gehört für uns im Urlaub einfach mit dazu – und gegen 7 Uhr kommen die Jungs vom Campground. Kurz darauf wird es kurz laut und ich habe eine Idee: Ja, wir haben wieder Wasser. Dann haben die also die Pumpe oder was auch immer angeworfen.

Hier hat es besonders viele und besonders freche Vögel - das muss einfach sein :woohoo:









Hansi freut sich natürlich wieder auf die Rückfahrt :silly: .



Aber zuerst geht es mal durch die „Vororte“ von Purros…







… dann gibt es wieder Tiefsand…









Wir geniessen die Landschaft, aber verfluchen die Wellblechpiste – die braucht kein Mensch.



Bereits gegen 13 Uhr kommen wir in Sesfontein an.





Wir tanken gleich – sicher ist sicher - lassen uns einen Makkalani-Schlüsselanhänger – Nummer ich weiss nicht wie viel – aufschwätzen und fahren dann weiter ins Fort.





Man kennt uns ja bereits :P und wir können gleich in unser Zimmer gehen. Boh, das ist aber schön hier :woohoo: So richtig im Kolonialstil und mit Klimaanlage!





Wir nutzen die Gelegenheit, um mal wieder unsere sämtlichen elektrischen Geräte aufzuladen...


Das hat Hansi für unsere Urlaube „gebastelt“. Die Steckerleiste mit einem PC-Standardanschluss hat er im Internet gekauft. Im Urlaubsland kauft man dann in einem PC-Laden einen ortsüblichen Stecker für den PC (oder bestellt das schon daheim). Nun kann man die beiden Teile zusammenstecken und hat so immer die passende Steckerleiste dabei und muss sich keinen Kopf um die Adapter machen.

.... und ausgiebigst Körperpflege zu betreiben.



Während Hansi Augenpflege betreibt, lege ich mich an den Pool, wo ich sofort wieder verstochen werde - Nerv. Aber sonst ist es sehr sehr schön hier.







Sesfontein war ja wirklich mal ein Fort und somit geht eine Mauer rund um das Gebäude mit einem Aussichtsturm.



Die Zimmer sind in den alten Stallungen untergebracht und im Innern des Forts hat es Palmen, viel grün, einen Brunnen und auch den Pool.







Das erinnert an eine Art Klostergarten und man hat eher den Eindruck in einer Art Oase zu sein. Das ganze ist wirklich sehr schön gemacht. Man fühlt sich hier sofort wohl. Im Garten verstreut gibt es Sitzgelegenheiten.







Irgendwann gehe ich ins Zimmer zurück und dann sitzen wir da und wissen nicht so wirklich, was wir mit uns anfangen sollen :S . „Eingesperrt“ in so einem schönen Zimmer, aber ohne Balkon und ohne die Möglichkeit, Vögel/Natur zu beobachten. Kennt ihr dieses Gefühl?
Da hilft nur eins: ganz schnell raus in den Garten und schon einmal mit dem Sundowner anfangen :woohoo: .











Um 19 Uhr gibt es Abendessen – die Tische draussen sind schon gedeckt.



Es gibt ein Vier-Gänge-Menü. Das wird ja überall ziemlich angepriesen und jetzt sind wir mal gespannt, ob das Essen hält, was es verspricht.






Ja, nicht zu viel versprochen, lecker :laugh:

Das Essen hier ist wirklich richtig richtig gut, aber die Wartezeit zwischen den Gängen ist schon recht lang – da haben wir doch glatt eine zweite Flasche Wein gebraucht :whistle:
Am Nebentisch sass ein etwas älteres deutsches Paar, das schon seit zig Jahren nach Namibia kommt und diese Gegend wohl wie ihre Westentasche kennen. Sie erzählen dann einiges über Land und Leute hier während dem Essen und so vergeht der Abend wie im Fluge.
So zwischendurch ist es schon mal angenehm, in so einem Ambiente zu übernachten und sich verwöhnen zu lassen. Wir finden es zwar immer noch schade, dass die Tour nicht stattgefunden hat, aber der Ausflug nach Purros hat uns dafür voll entschädigt.
Diesen Abend wanken wir zurück in unser Bett :evil:

Fort Sesfontein: Das alte deutsche Fort wurde 1896 zur Eindämmung der Rinderpest, der Wilderei und des Waffenschmuggels erreichtet und mit 25 Mann besetzt. 1914 zogen die Schutztruppler weg und überliessen das Fort und den kleinen Friedhof mit drei Gräbern sich selbst, die gepflanzten Dattelpalmen wurden von den Einheimischen ausgegraben und anderswo eingesetzt. Erst zu Beginn der 90er Jahre erhielt ein privater Investor die Genehmigung das Fort zu restaurieren und als Lodge zu nutzen. Die Palmen wurden zurückgekauft und wieder beim Fort gepflanzt. Die Einheimischen im Maurern und Tischlern unterwiesen, so dass Arbeitskräfte für die Restaurierung nicht von auswärts kommen mussten, und auch das Servicepersonal stammt aus dem Dorf, die Gäste wohnen in den ehemaligen Stallungen des Forts.
Uns hat das Ambiente sehr gut gefallen, die Zimmer sind im Kolonialstil gehalten, haben Klimaanlage und sind sauber. Das Vier-Gänge Menü ist wirklich gut. Mit 1400,-- N$/Person nicht die günstigste Unterkunft, aber für uns haben Preis-/Leistung gestimmt. Man gönnt sich ja sonst nichts :lol:
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Samstag, 28. Mai 2016 – Camp Aussicht – oder was für ein Gegensatz

Auch heute können wir uns Zeit lassen, bis zum Camp Aussicht ist es nicht weit.
Ich drehe morgens noch eine kleine Runde im Garten und geniesse die Ruhe.





Wir lassen uns beim Frühstück verwöhnen, packen so langsam zusammen und fahren dann los.



Wie hier schon oft berichtet wurde, ist der Joubert Pass wieder befahrbar - frisch geteert :blush:





Überhaupt ist die Pad hier um einiges angenehmer zu fahren wie die Wellblechpiste bis Palmwag. Angeblich durch EU-Gelder finanziert – meint Marius unser heutiger Gastgeber.



Bald sind wir am Schild, dass uns anzeigt, dass es hier nach rechts zu Camp Aussicht abgeht. Für die Südauffahrt, muss man wissen, wo es abgeht - wir wussten es nicht.



Dafür kamen wir in den Genuss dieser Sprüche. Tom hat uns ja in seinem Bericht schon gezeigt, welch schöne Sinnsprüche sich Marius auf der Abfahrt einfallen lassen hat, aber: auch die Auffahrt ist nicht ganz „sinnfrei“.















Die Pad ist holprig und schlängelt sich den Berg hoch, ist aber immer gut zu fahren.





Kurz nach 11 Uhr sind wir dann oben. Marius empfängt uns gleich sehr herzlich, so dass wir uns hier sofort sehr wohl und willkommen fühlen.



Wir können uns eine Campsite aussuchen – wir entscheiden uns für die fünf, ganz oben :woohoo: ....



.... und gegen 16 Uhr können wir gerne vorbeikommen, um die Mine zu besichtigen. Au ja, das hört sich gut an. Dann also bis heute nachmittag.

Über das Camp ist ja schon viel geschrieben worden, aber es übertrifft unsere Erwartungen dann doch. Jede Campsite ist sehr grosszügig angelegt und hat Blick über die Weite der Landschaft – nicht umsonst heisst das hier Camp Aussicht.





Es gibt ein überdachtes Sonnendach, ein Duschhäuschen mit einer Eimerdusche und ein Plumsclo mit Aussicht. Ach ja, der Feuerring darf natürlich auch nicht fehlen.











Das Wasser wird während der Regenzeit in riesen Tanks gesammelt und gefiltert und reicht – wenn man sparsam ist – dann für das ganze restliche Jahr. Respekt. Auch wir haben hier – und für die Zukunft – etwas mehr wie sonst darauf geachtet, kein Wasser zu verschwenden.



Das ist so richtig ein nachmittag zum Faulenzen: Wäsche waschen, Fotos sichern, Camper aufräumen und das immer grösser werdende Loch im Dach des Campers flicken.


Nein, wir haben keine Angst, dass es reinregnen könnte, aber wir wollen auf keinen Fall Viecher im Camper haben - und am wenigsten die achtbeinigen. :whistle:

Und natürlich auch Vögel zu beobachten – die gibt es hier in allen Grössen und Farben. Toll. (na ja, ein bisschen haben wir nachgeholfen :evil: ).

















Es gibt aber auch noch andere Tiere zu beobachten:





Wir gehen noch auf den Aussichtspunkt hoch – da hat Marius extra eine Plattform gebaut, damit man eine noch bessere Aussicht hat – aber für mich ist das nichts: Ich bin nicht schwindelfrei und habe Höhenangst. Mir reicht die Aussicht von hier unten.









Schau mal, wir haben gar nicht gemerkt, dass da noch jemand gekommen ist - Da sind Panthers :woohoo: .





Dann wird es auch schon Zeit, bei Marius vorbeizugehen. Unterwegs treffen wir noch die anderen Camper, also Panthers, und wir setzen uns dann auf die schöne Terrasse:





Marius zeigt uns dann die Steine aus der Dioptasmine und den Schmuck, den er daraus macht.




Der Dioptas wird auch Kupfersmaragd genannt und ist eigentlich nur für Sammler interessant.

Die Mine ist ein Standbein von ihm, die Gästezimmer und der Campground ein zweites. Und wir klären auch recht schnell, dass Marius nicht aus der Schweiz kommt! (Irgendwo kursiert dieses „Gerücht“ und er hat sich schon gewundert, weshalb wir ihn mit einem Grüezi begrüsst haben). Wenn dann hat er holländische Wurzeln.
Panthers erzählen von ihrer bisherigen Tour , auch Marius hat jede Menge zu erzählen und wir als Namibia-„Neulinge“ hören gespannt zu. Das macht alles Lust auf mehr – mehr Namibia, mehr Offroad, mehr Kaokoveld. Die Zeit vergeht wie im Fluge und so wird es nichts mehr mit der Minenbesichtigung. Aber morgen ist ja auch noch ein Tag :silly: .

Schliesslich verabschieden wir uns von Marius und laufen mit Panthers zusammen zurück zum Campground. Sie erzählen von ihrem Malheur im Hoarusib, ihrer verzweifelten Suche nach einer Werkstatt in Opuwo und zeigen uns ihren Bushcamper. Ja, der gefällt uns schon sehr sehr gut. Ich glaube, das nächste Mal – aha, das nächste Mal :whistle: :evil: :whistle: – werden wir wohl so einen Camper nehmen (müssen). Nicht ganz so komfortabel, aber ein Tick mehr geländegängig.
Es wird spät, bis wir endlich bei uns ankommen, aber nicht zu spät, um noch den Sonnenuntergang zu bewundern und uns vor dem Kochen noch einen Sundowner zu gönnen.





Es gibt Tomaten-Feta Päckchen – arg viel mehr gibt unser Kühlschrank nicht mehr her - und ein schönes Lagerfeuer danach - mir ist es das erste Mal kalt am Abend in diesem Urlaub :S .

Und hier packt Hansi auch mal wieder seine Kamera aus für ein paar Sternenbilder.





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  • LolaKatze am 03 Jul 2016 08:21
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Sonntag, 29. Mai 2016 – "Moro" – Besuch bei den Himbas

Hier oben auf etwa 1600 m Höhe ist es recht kalt – das erste Mal, dass ich morgens warme Wollsocken brauche. Und die Sonne braucht bis 8 Uhr, bis sie über dem Berg ist und es etwas wärmer wird. Das wird ein "eisiges" Frühstück, sind wir gar nicht gewohnt :silly:







Um kurz nach 8 Uhr machen wir uns auf den Weg zu Marius. Bei Panthers ist noch alles ganz ruhig – schade, wir hätten uns gerne kurz verabschiedet.
Marius wartet schon auf uns – heute geht es mit ihm zusammen zu den Himbas.
Wir können es uns so gar nicht vorstellen, einfach in ein Himbadorf zu gehen und dann dort herumzulaufen und zu fotografieren. Deshalb haben wir uns für den Ausflug zusammen mit Marius entschieden. Er kennt die Himbas hier sehr gut, betreut und besucht sie schon seit Jahr(zehnt)en und er spricht auch ihre Sprache - fliessend.
Zuerst geht es in das Dorf, das auch schon die Mustangs besucht haben. Wegen einer Beerdigung sind nur wenige Frauen mit ihren Kindern im Dorf. Die Kids freuen sich sehr über unseren Besuch. Sie springen an uns hoch, rennen um uns herum und lachen jedes Mal, wenn wir ihnen wieder ein Bild von ihnen zeigen.







Zusammen mit Marius fällt die anfängliche Zurückhaltung auf beiden Seiten bald weg und wir bewegen uns recht unbeschwert im Dorf.
Marius weist uns immer wieder auf Dinge hin:
So sehen Kinderhände und –füsse hier aus, die wahrscheinlich noch nie Wasser gesehen haben.




Ihr habt sicherlich unterwegs auch schon einmal ganz junge Himbas mit ihren Lendenschurzen gesehen, die stolz an der Strasse entlanggehen. In diesem Dorf tragen die Kinder aber alte abgetragene Kleider, Lumpen, und es kümmert sich niemand drum, ob sie nun kaputt sind oder nicht.



Die Kinder laufen hier weitgehend "unbeaufsichtigt" frei herum, sitzen auf dem schmutzigen Boden - wo auch sonst? - und spielen im Dreck (so sieht das aus unseren europäischcen Augen zumindest aus).









Die Frisuren bezeugen den sozialen Stand eines Gemeinschaftsmitglieds: Mädchen tragen ihr Haar in zwei zur Stirn gerichteten Zöpfen...



.... doch sobald sie in die Pubertät kommen und zu den Frauen gehören, werden ihre Haare mit Erde zu vielen kleinen Zöpfen geflochten und mit Leder und Perlen geschmückt....


.... und wenn man kein Leder und keine Perlen hat, dann tut es auch Abfall: Schleifen aus alten Plastiktüten.

Diese Frauen sind verheiratet: sie tragen kleine Fellhauben auf dem Kopf, die sie stolz wie eine Krone tragen.





Diese Frau klagt Marius ihr Leid, weil sie niemanden mehr hat, der ihr beim Ziegenhüten hilft – ihre Kinder sind noch zu klein dafür. Bisher hatte sie ein Mädchen aus dem Nachbardorf, das ihr geholfen hat, aber die kann jetzt nicht mehr. Marius will schauen, ob er ihr jemanden findet.







So geht Marius von Hütte zu Hütte, spricht mit den Frauen, kümmert sich um die Kinder, während wir von den Kindern „herumgeführt“ werden.







Natürlich darf auch der Besuch bei der Medizinfrau nicht fehlen und ich bekomme wieder mal „Kriegsbemalung“:





Und zum Schluss werden die Decken ausgebreitet und weitere Armreifen wechseln die Besitzerin.



Gerne hätten diese Frauen noch für uns getanzt und gesungen. Aber wir haben dankend abgelehnt - das wäre uns peinlich gewesen.

Aber eines muss ich unbedingt noch machen und darüber freuen sich die Frauen dann auch wirklich: Wie fühlen sich diese Haare an?



Marius verteilt noch Maismehl und andere Dinge, worüber sich die Himbafrauen wirklich freuen und dann fahren wir weiter, zum nächsten Dorf.

Bei den Himbas wohnt Jede Familie in einem Dorf, dem sogenannten Kral, der von einem Zaun umgeben ist. In einem Kreis sind die Rundhütten der Frauen des Chiefs – in der Regel haben die Männer mehrere Frauen – angeordnet. Jede Frau hat eine eigene Hütte, die meist aus gesammelten Kuhdung und Ästen besteht, in der sie mit ihren Kindern lebt. Das Oberhaupt der Familie verbringt die Nächte abwechselnd in den Hütten seiner Frauen. In der Regel verstehen sich die verschiedenen Frauen gut untereinander.



Unsere Ankunft spricht sich schnell herum und die gleich kommen die ganzen Kids angerannt.



In diesem Dorf hat es jede Menge Frauen, aber Männer Fehlanzeige :whistle: . Bei den Himbas herrscht Frauenüberschuss :woohoo: .



Frisuren, Kleidung und Schmuck spielen in der Kultur der Himba eine sehr wichtige Rolle. Besonders die weiblichen Angehörigen dieses Volkes verbringen morgens mehrere Stunden mit dem „Schminken" und Schmücken ihres Körpers.



Morgens stehen sie Stunden vor den Männern auf, um ihren gesamten Körper über einer Art Weihrauch zu parfümieren. Zur Intimpflege setzen sie sich über den Rauch. Gebadet wird hier nicht. Die Himbafrauen reiben ihre Körper von Kopf bis Fuß mit einer Mischung aus rotem, pulverisiertem Eisenoxid, Butterfett, Kräutern und dem Harz des Omuzumba-Strauches ein. Dieses Verfahren dient in einem der trockensten Gebiete der Welt, wo Wasser eine Kostbarkeit ist, der Reinigung des Körpers und dem Schutz vor Krankheiten, ist darüber hinaus aber auch als eine Art „Ganzkörper-Make up" zu verstehen, ein unverzichtbares Ausdrucksmittel für ihr Schönheitsideal, ohne das sie sich nicht in der Öffentlichkeit zeigen. Das Gleiche gilt für den üppigen Schmuck. Die sehr auffälligen Stücke sorgen dafür, dass die eigentliche Nacktheit bei all der Pracht kaum noch wahrgenommen wird.



Auch auf Schmuck wird viel Wert gelegt. Armbänder, große Muscheln und Halsringe verzieren die Körper der stolzen Frauen. Ein weiteres Schönheitsideal ist eine Zahnlücke in der Mitte der unteren Zahnreihe - doch das macht nicht mehr jede Frau.







Auch hier können wir überall herumlaufen, mit den Frauen und Kindern "reden" und Bilder machen, so viel wir wollen. Das machen wir natürlich gerne:









In diesem Dorf lebt auch eine Hererofrau mit ihren Kindern:




und auch hier weiss man mit den alten Klamotten nicht immer was anzufangen. Hauptsache irgendwas an - da wird der Pullover auch mal zur Hose und die Schuhe dürfen gerne etwass grösser sein.

Am Ende unseres "Rundgangs" werden auch hier die Decken ausgebreitet - und ich erwerbe noch ein paar Armreifen - ja, da habe ich jetzt schon eine ganze Menge davon - und Hansi auch :evil:



Als Marius zum Schluss ein Fell auspackt, mit dem die Himbafrauen ihre Röcke herstellen, hören wir einen richtigen Freudensschrei, eher ein freudiges Quicken :woohoo: . Auch in dieser entlegenen Region freuen sich die Frauen über ein neues Kleidungsstück B)



Diese Frau hat wohl das Herz eines Mannes erobert - warum? War die Jagd auf das andere Geschlecht erfolgreich, erhält die Dame von ihrem Auserwählten einen bestickten Gürtel, der nun täglich über dem Lederschurz getragen wird, so dass er für jeden sichtbar ist. Dieser Gürtel drückt die Gefühle des Mannes zu seiner Partnerin aus: Je üppiger er mit Metallperlen, Schlüsseln, Ketten, einfachen Grafischen Mustern oder sogar alten Patronenhülsen (oft Überbleibsel aus dem Angolakrieg) verziert ist, desto verliebter der Mann - wie schön :silly: .

Dann verabschieden wir uns von diesem Dorf und fahren weiter. Marius hat uns hier aber auch nocheinmal auf eine grosse "Problematik" der Himbas hingewiesen :dry:



Bisher hat man die Himbas fast unbehelligt ihr traditionelles Leben führen lassen. Aber durch die Schulpflicht in Namibia lernen die Kinder Englisch, muss westliche Kleidung getragen werden und die Kids passen sich ihren Schulkameraden an. Sie sehen das „moderne Leben“ im Fernsehen, das für sie eigentlich unerreichbar weit weg ist, das für sie aber nun begehrenswert erscheint, es werden Wünsche und Bedürfnisse geweckt, die sie bisher gar nicht kannten. Und dafür wird Geld gebraucht – mit Ziegen und Kühen kann man sich nun mal kein Smartphone und auch keinen IPad kaufen.
Viele der jungen Menschen haben sich bereits in Teilen dem westlichen Lebensstil angepasst und verlieren immer mehr den Kontakt zu den alten Werten. Alkoholismus und Bettelei breiten sich aus.

Marius fährt mit uns noch etwas in der Gegend herum, erzählt uns alles mögliche über Land und Leute, die Flora, die Tiere und überhaupt..... Wir fühlen uns zusammen mit ihm rundum wohl – weil er einfach so toll erzählen kann und obwohl er das ja immer wieder erzählt, merkt man ihm einfach an, wie ihm das alles am Herzen liegt B)

Doch irgendwann ist diese Tour zu Ende und wir fahren zurück nach Camp Aussicht.



Uff, der Ausflug zu den Himbas hat uns schon sehr nachdenklich gemacht: Wie einfach sie dort leben, unter welchen „Bedingungen“ (aus europäischer Sicht) dort Kinder aufwachsen und mit wie wenig man doch glücklich sein kann – zumindest hatten sie den Eindruck bei uns hinterlassen. Wie gut geht es uns doch, dass wir uns solche Reisen „leisten“ können, mit was für lächerlichen „Problemen“ wir uns manchmal rumschlagen und wie unglücklich und unzufrieden doch viele Menschen hier sind, obwohl wir eigentlich alles haben – zumindest materiell.



Und wir lernen noch etwas: Was meint ihr? Wie viele handelsübliche Eimer Wasser benötigt man zum Duschen? 1 Eimer? 2 Eimer? Mehr?



Schaut selber: Erst bin ich dran - als ich fertig bin, ist noch jede Menge Wasser übrig. Also reicht es auch noch für Hansi, der es auch nicht schafft, alles Wasser zu verbrauchen! Wow. :P Damit wir das Wasser nicht unnütz wegschütten, verwende ich es noch zum Spülen.
Somit reicht ein Drittel Eimer Wasser für eine Dusche! Schafft ihr das auch bei euch zuhause? Wir nicht :whistle:
.
Den restlichen nachmittag geniessen wir einfach diese traumhafte Stille und die tolle Aussicht.



Was uns nun schon den ganzen nachmittag beschäftigt: Was machen wir mit der Malaria-Prophylaxe? Heute abend müssten wir damit beginnen. Unterwegs haben wir ja nun jede Menge Leute getroffen, die oben am Kunene waren: Die einen haben die Prophylaxe vertragen, die anderen nicht :blink: . Einstimmig hat uns aber jeder erzählt, dass es praktisch keine Mücken gäbe im Moment. :S
Wir haben uns an Lillytrotters Antwort auf diese Frage erinnert: „Zu welchen Uhrzeiten sind die Moskitos am aktivsten?“
Ihr Antwort: „6:35-7:15 - dann eine kurze Pause - 7:25-9:30.
Und wieder 16:52-17:40 - kurze Pause 17:59-20:15 (quasi direkt mit der Tagesschau)“.
:evil:
Aber auch an Gerd´s Ratschlag: „Im Winter nimmt er eigentlich keine Mittel, weil es dann der Malaria-Fliege zu kalt und sie deshalb nicht aktiv ist. Erst wenn die Temperaturen in der Dämmerung und/oder Nacht über 20 Grad liegen, werden die Fliegen aktiv.“
Also Lillytrotters Zeiten, an die kann man sich halten :woohoo: . Aber abends ist es im Moment schon noch recht warm. Hm? Und dann beschliessen wir: Wir lassen es bleiben. Wir werden uns abends und morgens gut „einpacken“, von oben bis unten mit Peaceful Sleep einreiben und einsprayen, den Camper ebenfalls gut aussprühen und genügend flüssige Malariaprophylaxe zu uns nehmen. Wir riskieren es. Punkt! (Das muss aber wirklich jeder für sich ganz alleine entscheiden, ob er das Risiko, von einer Malaria infizierten Mücke gestochen wird oder nicht, auf sich nimmt).

Und dann machen wir uns auf den Weg zur Mine - ja, da wollten wir ja gestern schon hin, dann sind wir aber bei Marius und den Panthers hängengeblieben :whistle: .
Hier geht es rein - boh, das ist aber dunkel :S





Und überall hängen hunderte von Fledermäusen:woohoo: . Sie werden durch uns aufgeschreckt und fliegen in grossen Schwärmen um uns herum - irgendwie "gruselig".




Und wie das stinkt :woohoo:

Wir entdecken aber auch eine Dioptase-Ader - wie toll das aussieht



Dann sind wir aber froh, als wir hier wieder rauskommen - frische Luft





Es wird auch bald Zeit fürs Abendessen bei Marius und Lotti: da freuen wir uns richtig drauf. Erst sitzen wir bei einem Glas Wein auf der Terrasse, geniessen den Sonnenuntergang und lassen die heutigen Erlebnisse bei den Himbas nochmals Revue passieren.



Dann bittet Lotti zu Tisch. Wow, der biegt sich ja förmlich.



Es gibt Wiener Schnitzel – das beste Wiener Schnitzel, das wir je hatten – mit einem selbstangebauten Tomatensalat – the best salad ever -, einer echt leckeren Pilzsauce und Kürbisgemüse. Marius und Lotti sind einfach die perfekten Gastgeber, man fühlt sich hier einfach wohl, willkommen und schon fast eher wie bei guten Freunden.
Und dann bekommen wir Besuch:



Drei Stachelschweine - die hier zur Familie gehören - wollen zu ihren vorbereiteten Näpfen, sie haben Hunger. Erst war uns etwas komisch zumute – stechen die? Beissen die? Sind die gefährlich? Nein, alles gut. Nur streicheln sollte man die nicht unbedingt.
Und da wir – und die beiden sicherlich auch – morgen früh raus müssen, verabschieden wir uns von den beiden. Dankeschön für diesen wunderschönen Abend :woohoo:

Heute gibt es noch nicht einmal ein Lagerfeuer – wir sind so müde und so vollgegegessen, dass wir gleich in unseren Camper fallen. Gute Nacht, das war ein wirklich langer und erlebnisreicher Tag.

Camp Aussicht: Ohne Worte – Bilder sagen mehr wie tausend Worte. Ja, das war hier definitiv ein Higlight.
Anhang:
Letzte Änderung: 09 Jul 2016 11:49 von LolaKatze.
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