THEMA: 4 Wochen Namibia und KTP - Gib Gummi Alter...
31 Dez 2015 13:10 #412886
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Nachdem unsere Reise nun schon seit einiger Zeit Geschichte ist (10.09. - 10.10.2015), wage ich mich auch endlich an einen Reisebericht heran. Schließlich haben mir eure Berichte bei der Planung unserer ersten Afrikareise sehr geholfen. Es ist Zeit Danke zu sagen und hiermit ein klein wenig zurückzugeben. Doch erst mal zu uns: Meine liebe Frau Katrin und ich (Jürgen) wollten uns zu unserer Silberhochzeit (01.10.2015 - Himmel wo ist die Zeit geblieben?) einen lang gehegten Traum verwirklichen - AFRIKA!

Also begann ich Anfang des Jahres intensiv zu recherchieren und war dabei Dauergast in diesem Forum. :cheer:

Das ist dabei herausgekommen:



Schon jetzt kann ich verraten, die Reise hatte es in sich. Ich sag nur so viel: Wir könnten ein neues Buch schreiben: 'Hummeldumm für Individualreisende' :woohoo:

Was es mit dem seltsamen Thementitel auf sich hat? Lasst euch überraschen und springt mit auf....

Viele Grüße
Jürgen
Letzte Änderung: 01 Jan 2016 15:10 von Yogie.
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31 Dez 2015 15:44 #412908
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Hallo Wolfgang, Ruth, Uwe, Zapea und Pascalinah,

freut mich, dass ihr mit an Bord gehüpft seid! :cheer:

In der Tat hatten wir uns ein sportliches Programm vorgenommen. Klar, uns erwartete kein Erholungsprogramm aber wer sagt uns vorher, ob wir uns vom Afrika-Virus anstecken werden oder nicht? Da wir nunmal mit unseren 50+ nicht mehr die jüngsten sind (hüstel, hüstel), wollten wir von dieser Reise so viel Eindrücke wie möglich mitnehmen, denn wer sagt uns, ob wir nochmal wiederkommen? Falls der Virus dann doch zuschlägt (um es vorweg zu nehmen, das hat er!), wissen wir wenigstens, welche Ziele wir beim nächsten mal intensiver bereisen wollen und welche Ziele wir auslassen können.

So, es geht los - bitte anschnallen und das Rauchen einstellen:

Die Anreise

Bei den Flügen ist es ja so eine Sache. Beim Preisvergleich stellte sich heraus, dass ein Flug über Katar 600 Euro billiger war, als der Direktflug nach Windhuk. Wir entschieden uns also für die Variante München-Doha-Kapstadt-Windhuk-Johannesburg-München.





10.09. / 11.09.
Nachdem ich gestern keine Lust mehr hatte die Kameraausrüstung für die Reise fertig zu machen, musste ich heute morgen alles packen. Oh man, da kommt ganz schön was zusammen. Warum muss eine Fotoausrüstung auch nur so schwer sein. Wenn die mein Handgepäck wiegen wird es mal richtig teuer. So, jetzt noch schnell geduscht, dann kann es losgehen. Auf der A8 Richtung München reiht sich eine Baustelle an die andere. Trotzdem kommen wir recht zügig durch und haben am Flughafen angekommen noch genügend Zeit zum Einchecken. Die brauchen wir auch, denn wir stehen eine geschlagene Stunde in der Schlange. Das Handgepäck wird nicht gewogen, gut so! Wir gehen zum Gate und werden bei der Kontrolle genau gefilzt. Zuerst wird von meinem Fotoequipment ein Abstrich gemacht - Sprengstoffschnelltest! Dann möchte der Beamte durch beide Kameras und mehrere Objektive durchschauen. Könnten ja Attrappen sein! Einerseits ganz schön nervig, aber andererseits dient es auch unserer Sicherheit. Also lasse ich es über mich ergehen und bin froh, als wir endlich zum Gate gehen dürfen. Jetzt müssen wir nur noch durch das Boarding kommen, dann wäre die erste Etappe gemeistert. Von meinem Hangepäck nimmt keiner Notiz. So bleibt einzigst auf dem Flug nach Doha zu erwähnen, dass die Sitzreihen sehr eng bestuhlt waren und der Flug gespickt mit heftigen Turbulenzen war. :sick:







Oh man, sowas kann auch nur mir passieren. Wir steigen in den Flieger nach Kapstadt ein. An unserer Sitzreihe angekommen, versuche ich mit Schwung den schweren Fotorucksack in die Ablage zu schwingen, soll ja keiner merken, dass mein Handgepäck über 30kg schwer ist). Das war dann aber ein wenig zu viel Schwung - ich stoße mit dem Hinterkopf gegen den offenen Ablagedeckel hinter mir. Im Bruchteil einer Sekunde knallt der Kopf wieder nach vorne. Dabei ramme ich mir die Nase in den Fotorucksack. Super - ich schmecke Blut. Gebrochen scheint nichts zu sein, aber dann wäre die Nase vielleicht endlich wieder gerade.... (Anmerkung: Nach 30 Jahren Handball ist bei mir nicht mehr wirklich alles heile) Naja, ich nehme meinen Sitzplatz am Fenster ein. Auch hier sind die Sitzreihen wieder total eng bestuhlt. Keine Ahnung, wie ich das über neun Stunden mit meinem kaputten Knie aushalten soll. Um das alles noch zu toppen, fährt mein Vordermann seinen Sitz zurück - super!
Wir sind pünktlich in Kapstadt angekommen. Obwohl wir unser Gepäck direkt nach Windhoek durchgecheckt haben, landeten unsere Koffer auf dem Gepäckband. Gottseidank hatte ich von ähnlichen Erlebnissen bereits hier im Forum gelesen und war gewarnt. Das wäre ja lustig geworden, wenn wir am Airport Windhoek ohne Koffer angekommen wären.
Wir schnappen also unser ganzes Hab und Gut und verladen es auf einen Kofferkuli. Ich frage noch schnell jemanden nach dem Weg zum Schalter von Southafrican Airlines um dort erneut einzuchecken. Laut den Anweisungen sollten wir mit einem Aufzug in den zweiten Stock fahren. Logischerweise erwischten wir den falschen Aufzug und standen plötzlich mit unserem Wagen vor den Flughafenbüros. Um das noch zu toppen, fuhr ich mit dem Kuli auf meinen Fuß. Suuuuuper - Nase gebrochen, Fuß gebrochen und die Reise noch nicht einmal richtig gestartet. Wenn das so weitergeht, kann ich bald auch ein Buch schreiben: Hummeldumm für Individualreisende. Damit könnte ich echt reich werden....

So, die Koffer sind wieder eingecheckt. Jetzt haben wir noch drei Stunden Zeit bis der Flieger geht. Wir bummeln also noch ein wenig auf dem Flughafen und gehen dann ans Gate. Als der Flug aufgerufen wird, finden sich gerade einmal 30 Personen ein. Erfahrungen aus früheren Reisen zeigten uns, dass meistens dann das Flugzeug einer Streichholzschachtel gleich kommt. Katrins Mine beginnt sich zu verfinstern. Wir fahren mit dem Bus los und rätseln schon, zu welchem Flieger uns der Fahrer bringen wird. Zielsicher steuert er den kleinsten Flieger weit und breit an. Katrins Laune sinkt ins unermessliche...


Anhang:
Letzte Änderung: 01 Jan 2016 14:45 von Yogie.
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01 Jan 2016 15:05 #412978
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Willkommen den Zugestiegenen und allen eun gutes neues Jahr!

@Helen: geht klar, ich werde mich bessern.... ;)

12.09. - Die Zechpreller...

Nach dem Frühstück packen wir unsere sieben Sachen zusammen. Eigentlich hätten wir bereits um sieben Uhr abgeholt werden sollen. Doch bereits gestern Abend kam Roland, der Manager der Etango Ranch vorbei und meinte, der Autovermieter hätte sich gemeldet, sie würden erst um halb neun kommen. Katrin schiebt natürlich schon wieder die Panik, wir könnten mit unserem Tagesprogramm nicht durchkommen und müssten dann in der Dunkelheit fahren und das Zelt aufbauen....
Der Fahrer kommt mit leichter Verspätung und bringt uns nach Windhoek zu Fam. Hester von Kalahari Car Rentals. Frau Hester erklärt uns ausführlich alle Einzelheiten und nach ca. einer Stunde fahre ich mit dem Toyota Hilux aus dem Hof. Wir müssen gleich zur Tankstelle, da der Wagen leer übernommen und abgegeben wird. Das tanken dauert über zwanzig Minuten. Da in dem Fahrzeug zwei Tanks verbaut sind, kann der Tankwart nur sehr langsam das Diesel einfüllen. Bei einem Tankinhalt von 120 Liter dauert das dann eben etwas länger. Ich nutze die Zeit und gehe derweilen zu einem Bankautomaten an dem angrenzenden Shop. Nachdem dies erledigt und die Tankrechnung bezahlt ist, fahren wir zum SuperSpar und kaufen für die ersten Tage ein. Als auch das erledigt ist, holen wir noch das angemietete SAT-Phone ab und sind froh, Windhoek endlich hinter uns lassen zu können. Linksverkehr in einer Stadt ist einfach nicht mein Ding...
Wir fahren Richtung Süden und mit jedem Kilometer den wir zurücklegen wird der Verkehr weniger und die Landschaft schöner. Als wir nach rund 200km die Hauptstraße verlassen um zur Kalahari Anib Lodge - unserem Tagesziel zu fahren, bekommen wir auch endlich die ersten afrikanischen Tiere zu sehen (außer bisher zerquetscht auf der Straße). Ein paar Oryxe und Springböcke kreuzen unseren Weg. Um ca. 17 Uhr erreichen wir die Loge - ein Traum! Eine wahre Oase in der Wüste. Wir checken ein, melden uns für ein 4-Gänge-Dinner an und fahren dann zu unserer Campsite. Wir haben einen weitläufigen Platz mit eigenen Duschen und WC. Wir klappen das erste mal das Dachzelt auf und alles klappt auf Anhieb.







Katrin ist mal wieder am nörgeln, da sie jetzt schon Schiss vor dem Rückweg in völliger Dunkelheit hat. Wir haben aber eine helle Taschenlampe dabei und jetzt muss ich wohl oder übel Katrin mit dem einen oder anderen Bierchen ruhig stellen, sonst wird der Abend unangenehm.... :huh:
Da das Menü erst um 20 Uhr beginnt, überbrücken wir die Stunde an der gemütlichen Bar. Wir lassen die Getränke auf unsere Campsite 3 anschreiben und gehen dann um 8 Uhr auf die Terrasse, wo für die Gäste aufgedeckt war. Das Essen war der Hammer! So was von lecker, einfach gigantisch.





Wir lassen wieder auf unsere Campsite 3 anschreiben. Etwas später kommt jemand vom Personal und macht uns darauf aufmerksam, dass wir nicht die Camper von Campsite 3 sein können. :ohmy: Die Ohren des Paares am Nachbartisch wurden immer länger. Kein Wunder, denn sie waren diejenigen, die auf Campsite 3 ihr Zelt aufgeschlagen hatten - ein frisch verheiratetes Ehepaar aus München. Wir bedankten uns bei ihnen, dass wir den Abend auf ihre Rechnung geköstigt hatten. Wir hatten in Wirklichkeit Campsite 1. Als sich alles aufgeklärt hatte, kamen wir noch näher ins Gespräch. Wir liesen die Tische aneinanderrücken und verbrachten noch einen sehr netten Abend...
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01 Jan 2016 22:54 #413022
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13.09.2015

Unsere erste Nacht im Dachzelt. Ich bin überrascht, wie geräumig das Zelt doch ist. Ich kann eigentlich ganz gut schlafen, lediglich meine Hüfte beschwert sich über die dünne Matratze. :blink:
Für Katrin ist es dagegen eine kurze Nacht. Auch die Ohrstöpsel können nicht wirklich mein Schnarchen entscheidend dämpfen. Ich schiebe das jetzt mal auf meine angeschlagene Nase. Seit dem Malheur im Flieger bekomme ich noch schlechter Luft durch die Nasenflügel als zuvor.
Am nächsten Morgen werden wir gleich zu Sonnenaufgang von einer partiellen Sonnenfinsternis überrascht.







Die Natur legt sich echt für uns ins Zeug! :laugh:
Wir brechen unsere Zelte ab und fahren nochmals zur Lodge um zu Frühstücken und auszuchecken. Ich bin echt überrascht: 2x Viergängemenü, 5 Bier, 2x Frühstück für insgesamt 32 Euro. Da kann man nicht meckern.
Auf der Fahrt Richtung Hauptstraße holen uns die zwei Münchner Astrid und Walter ein. Wir beschließen spontan uns Ihnen bei der Fahrt zum Hardap Damm anzuschließen. Dort angekommen umfahren wir den Stausee zur Hälfte.







Wir sehen zwei Strauße, mehrere Kormorane und Pelikane. Leider ist es ziemlich diesig, was die Aussicht sehr trübe wirken lässt.

Wir verabschieden uns von den beiden und fahren in Richtung Quivertree Forest Rest Camp, dem ursprünglich geplanten Tagesziel. Da wir aber kürzlich den Tipp bekommen hatten, lieber das Mesosaurus Fossil Bush Camp anzufahren, planten wir um. Dort angekommen, begrüßte uns Giel, der Besitzer des Grundstücks und nahm uns mit auf eine Besichtigungstour. Er zeigte uns die Fossilienfunde, einen wunderschönen Köcherbaumwald und bizarre Felsformationen. Auf heitere Art vermittelte er uns viel Hintergrundwissen und machte sogar an einem Felsen mit Steinen Musik. Eine echt tolle Tour und Giel ein wundervoller Guide.












Nach der Tour erklärt er uns noch den Weg zum Bushcamp. Wir verabschieden uns von ihm und schlagen unser Zelt im Bush Camp auf. Lediglich noch ein Paar aus Südafrika geniest hier die völlige Abgeschiedeheit. Jetzt noch schnell ein paar Bilder zum Sonnenuntergang und ein Lagerfeuer angezündet.










Wir lassen das Feuer herunterbrennen und hauen uns noch auf die Glut zwei Rumpsteaks auf das Grillgitter. Schlagartig wird es stockdunkel. Wir genießen noch unsere Steaks und liegen bereits um halb neun in unseren Kojen. Morgen geht es endlich in den KTP nach Südafrika...

Letzte Änderung: 01 Jan 2016 22:59 von Yogie.
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02 Jan 2016 12:31 #413045
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Willkommen Tilikum, Michael und Konni - freut mich, dass ihr mit an Bord seid!

14.09. - Südafrika wir kommen...

Noch vor Sonnenaufgang packen wir unsere sieben Sachen zusammen. Wir haben heute eine weite Strecke vor uns, da ist ausschlafen nicht drin. Wenn wir schon nicht schlafen können, dann sollen es unsere Campingnachbarn auch nicht. Also öffne ich die Fahrertür und die Alarmanlage bellt los - Bingo! Ich habe immer noch nicht das System durchschaut, mal geht die Sirene an, mal nicht. Naja, so kann man sich auch Freunde machen. :whistle:

Wir verlassen den Campingplatz und biegen für die nächsten 200km in eine staubige Pad, ein. Noch ist alles easy, man muss nur konzentriert fahren und dem Gegenverkehr, tiefen Sand und spitzen Steinen aus dem Weg gehen. Aber die Strecke wird noch anspruchsvoller. Auf den letzten 80km gleicht die Pad einer Achterbahn. Es wird so hügelig, dass man am liebsten das Gaspedal durchdrücken möchte um sich die Talfahrten zu ersparen. :lol:

Wir erreichen mit dem Kgalagadi Transfrontier Park Südafrika. Nach erledigen der Formalitäten und nach einem Tankstopp biegen wir in den Park ein. Wow, ich bin echt geplättet - eine schöne Landschaft mit blühenden Bäumen erwartet uns. Aber auch die Tierwelt hat es in sich. Direkt vor uns sitzt eine Eule im Gebüsch.





Kurze Zeit später erwartet uns ein absolutes Highlight. Ein Gepard hat gerade einen Springbock gerissen und zerlegt ihn direkt vor unserer Autotür. Ein tolles Schauspiel! Wir bleiben eine ganze Weile und schauen fasziniert zu wie der Gepard ungestört von unserer Anwesenheit sein üppiges Mahl verdrückt.































Wir fahren weiter und legen immer wieder kleinere Fotostopps ein.

































Um ca. 16 Uhr erreichen wir Twee Rivieren am Südtor des Parks. Wir schlagen unser Zelt auf, machen uns frisch und gehen Essen. Hundemüde von der langen Fahrt und den vielen Eindrücken fallen wir früh in unsere Kojen.
Letzte Änderung: 02 Jan 2016 12:46 von Yogie.
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15.09. - Freud und Leid...

Um 06:30 Uhr ist die Nacht für uns vorbei. Rund eine Stunde später geht es für uns wieder auf die Pad. Doch zuvor lassen wir noch Luft aus unseren Reifen. Die gestrige Fahrt war sehr holprig und so versprechen wir uns besser durchzukommen.
Heute geht die Fahrt rund 160km entlang der Grenze zu Botswana in das Herz des Parks. Ziel ist das Nossob Rest Camp, wo wir ein Chalet angemietet haben. Was die Tiersichtung angeht, sind wir etwas enttäuscht, nur selten lassen sich Tiere blicken, aber die schöne Landschaft entschädigt einen dafür. ;) Wenn sich dann mal doch Tiere blicken lassen, wird natürlich gestoppt und fotografiert was das Zeug hält. Standardspruch lautet: "So nah hatte ich ein .... noch nicht vor der Linse!" :laugh:







































Um 15 Uhr kommen wir in Nossob an.




Wir melden uns an und beziehen unser Chalet. Unser Nachbar fragt mich, ob ich die zwei Löwen rund 5km südlich vom Camp gesehen hätte. Einer wäre bereits tot und der andere wäre es bereits fast. Als er dort war, sah er in der Nähe der Löwen eine Kobra und dachte erst, die Schlange hätte die Löwen auf dem Gewissen. Er fragte später einen Ranger, der meinte, ein größerer Löwe einer anderen Gruppe, hätte die beiden angegriffen. Wir sind dann dort hingefahren und tatsächlich einer der beiden Löwen war noch am Leben. Es war echt schlimm so hilflos mit ansehen zu müssen, wie der eine noch mit seinem Leben ringt.






Wir fuhren zurück und Katrin fragte den Ranger, warum niemand dem Tier hilft oder es zumindest erlöst (Der Angriff musste sich wohl bereits vor zwei Tagen abgespielt haben). Der Ranger meinte nur, das sei die Natur und da würden sie generell nicht eingreifen. Dennoch stellt sich uns die Frage, warum man den Löwen so lange leiden lässt und ihn nicht erlösen kann.
Den Rest des Tages verbringen wir im Camp. Wir kochen uns Spaghetti, sitzen auf unserer Veranda, schreiben Tagebuch und genießen unseren ersten Sundowner (GinTonic) in Afrika.
Als es bereits Dunkel ist, hören wir lautes Löwengebrüll. Wir wundern uns noch, dass einige Leute mit Taschen- und Stirnlampen an uns vorbeiziehen. Kurz danach erzählt uns unser Nachbar, dass die Löwen gerade am Wasserloch wären. Wasserloch? Hab ich da etwas nicht mitbekommen? Wir schnappen uns auch schnell eine Lampe und die Kamera.


Wir gehen an die Grenze des Camps und tatsächlich, ein Tunnel führt uns an eine Beobachtungsstation direkt vor einem beleuchteten Wasserloch. Gerade noch können wir zwei ausgewachsene Löwenmännchen mit prächtiger Mähne ausmachen, doch bevor ich die Kamera in der dunklen Beobachtungsstation richtig einstellen konnte, waren die beiden auch schon wieder verschwunden. Schade! Wir sitzen noch fast eine Stunde vor dem Wasserloch, leider tut sich aber nichts mehr. Wir gehen zurück zu unserem Chalet und stoßen mit einem Sundowner auf das erlebte an. Um 22 Uhr wird im ganzen Camp der Strom abgeschaltet - Zeit ins Bett zu gehen...
Letzte Änderung: 03 Jan 2016 12:50 von Yogie.
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