7. bis 11.September Omandumba Erongo Gecko Camp
64km
Am Morgen suchten wir die schönen, hohen Bäume am Flussufer des Omaruru sorgfältig mit dem Fernglas ab, um die Zwergohreule vielleicht doch zu entdecken, aber das war ein aussichtsloses Unterfangen: So groß wie ein Spatz und graues Gefieder, ähnlich der Baumrinde.
Nach ein paar Einkäufen und einem Kaffee im Omaruru Souvenirs & Kaffeestube machten wir uns auf den Weg zu unserem letzten Ziel, dem Erongo. Wir hatten uns für die letzten Tage vorgenommen, uns nach der langen Fahrerei mal wieder mehr zu bewegen und ein wenig zu wandern. Empfohlen worden war uns in Omaruru das Erongo Plateau Camp, aber je näher wir dem kamen, umso weniger gefiel uns die Landschaft drumherum. Uns fehlten die typischen roten Riesenfelsen. Also fuhren wir weiter in Richtung Ai-Aiba und fragten auf der Omandumbafarm der Familie Rust nach einer Möglichkeit zu campen. Deike bot uns das in einiger Entfernung von der Farm liegende Gecko Camp an, das einem Freund von ihnen gehört – ihre eigenen Campsites waren alle belegt. Wir nahmen das an und fanden dort fast nichts zu mäkeln – abgesehen davon, dass der Mülleimer überquoll und der Nachschub an Feuerholz erbettelt werden musste. Ansonsten haben wir uns dort auf dem gut durchdacht angelegten Platz sehr wohlgefühlt, denn es gab reichliche Vögel zu beobachten. (120 ND pP)
Der Freund aus Swakop muss ein Vogelfreund sein. Vogelfutterstellen und –tränke, sowie Nistmöglichkeit aus einem löchrigen Topf unter dem Dach befestigt, der von einem Familiar Chat besetzt war. Jeden Abend knickste der kleine Vogel vor seiner Wohnung, bevor er in seine Behausung flog.
Der Donkey versorgte Dusche und Waschtisch mit reichlich warmem Wasser, sehenswert sind Spiegel und Duschbrause.
Biologische- physikalische Verwitterung
Den ersten Vormittag dort verbrachten wir mit einer Fahrt zu den vielen Buschmannszeichnungen dort, zu denen uns Salomè Visser führte. Es sind ganz außergewöhnlich klare und schöne Zeichnungen, die ganze Geschichten erzählen. Eine Zeichnung z.B. zeigt einen Köcherbaum und einen Schwarm Bienen, die ein paar Menschen verfolgen.
Bienenschwarm
Die größte zusammenhängende Geschichte ist die einer Heirat zwischen einer Frau aus dem Erongo und einem Mann vom Brandberg. Lt. Salomè galt eine Ehe bei den Buschleuten erst dann als offiziell, wenn die Frau schwanger war. Und so sieht man eine große Zeichnung, die alle Phasen eines Festes und seiner Vorbereitung (ein Gehege bauen, Wild hineintreiben, Wild erlegen, essen, mit Fackeln in der Hand tanzen) zeigt: Die zu den Zeichnungen gehörenden Geschichten wurden dem Großvater der Rusts überliefert.
3 Elefanten-Fels
Hallo Guggu, kannst Du die Elefanten jetzt erkennen?????
Wir sahen auch ein paar Tiere: Impalas, Springböcke, Klippspringer und viele Monteirotoko, (aus Video kopiert, leider unscharf).
Monteiro's Hornbill
Übrigens hat Salomè Visser ein kleines Buch über ihre Zeit als Erbauerin und Betreiberin einer Lodge im Caprivi geschrieben („Meine Insel in Afrika“), das keine große Literatur, aber ganz nett und informativ zu lesen ist.
Über das Erongogebirge und seine Geologie hat Guggu in ihrem letzten Reisebericht ausführlich geschrieben, so dass wir das hier nicht zu wiederholen brauchen.
Die restlichen Tage verbrachten wir sehr geruhsam mit Herumklettern, vergeblichen Versuchen, Klippschliefer zu filmen oder fotografieren – sie waren immer schneller als wir –, obwohl wir manchmal mehr als eine Stunde im beißenden „Duft“ einer „Klippschliefer-Urinsammelstelle“ verharrten.