THEMA: "Wir halten auch für Gnus" - 3 Wochen Namibia 2015
04 Nov 2015 07:00 #406101
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  • Rennade am 04 Nov 2015 07:00
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Auf der Fahrt ins "richtige Afrika" kommen wir an Dörfern vorbei, die meiner Vorstellung vom richtigen Afrika schon eher entsprechen, als die Wellblechsiedlungen bisher. Dieses hier schien frisch gerichtet - z.T. neue Dächer - aber noch nicht oder gerade nicht bewohnt.



Nun hätte ich ergänzend zu Beles Bildern noch eines von unserer nächsten Unterkunft


und von unserer Bootsfahrt noch ein Krokodil

Letzte Änderung: 04 Nov 2015 07:17 von Rennade.
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04 Nov 2015 20:19 #406206
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  • Champagner am 04 Nov 2015 20:19
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2. September 2015 – Von der Hakusembe Lodge (Rundu) zum Camp Kwando (Kongola) oder auch
Der große Knall!

Der Tag beginnt wunderbar – während ich mich für die Suche nach dem Sonnenaufgang fertig mache, höre ich ein Geräusch auf meiner Terrasse: ein guter Geist der Hakusembe Lodge hat ein Tablett mit Kaffee und Milch auf dem Tischchen draußen abgestellt !
Da sieht man mal, wie vergesslich ich bin – Melanie (freak9965) hatte mir davon erzählt und sogar ein Foto geschickt – und ich war trotzdem völlig überrascht heute früh :lol: ! Okay, Vergesslichkeit kann auch seine positiven Seiten haben. Hier das Foto extra für Melanie :kiss: !!!



Schnell stürze ich das erste Tässchen runter – die Sonne zeigt sich bereits am angolanischen Ufer.



Ich klettere die Böschung vor meinem Chalet auf der Suche nach einem Platz für ein schönes Foto hinunter – dabei wäre ich fast ins Wasser geplumpst... :ohmy:








Zurück auf meiner Terrasse genieße ich die zweite Tasse Kaffee und auch Renate und Irmela sind inzwischen wach und begeistert von diesem Service – anscheinend hatte Renate kurz zuvor von der schönen Morgenstimmung geschwärmt und gemeint, jetzt würde nur noch ein Kaffee zu ihrem Glück fehlen – und schnips :silly: – stand er da schon!

Sogar aus meinem Fenster sieht man wie sich die aufgehende Sonne im Okavango spiegelt



Von der anderen Terrasse gibt es auch nur strahlende Gesichter.



Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass unsere Mienen sich im Laufe des Tages um einiges verfinstern werden... :evil:

Aber erst geht es mal zum Frühstück ins Hauptgebäude



und danach jagen wir noch einem Vogel nach, der vermutlich ein Golden Weaver ist.





Dieser Kerl ist einfach zu identifizieren – der erste Pied Kingfisher des Urlaubs.




Fazit Hakusembe River Lodge
: Schon bei der Zimmeranfrage sehr netten E-Mail-Kontakt, Anlage sauber und gepflegt (auch der Pool), vorallem die Dusche im Chalet (das aber rundherum sehr schön war) ist mir in guter Erinnerung, Abendessen in Büffetform, sehr schöne Sunset-Cruise, toller Blick nach Angola, Stimmung gut - also uns hat es sehr gut gefallen - zu 100% empfehlenswert für den häufig benötigten Stop auf dem Weg Richtung Caprivi/Vic Falls.

So, und weiter geht's:

Heute steht mal wieder Tanken auf dem Programm – das dürfte in Rundu ja kein Problem sein. Außerdem wollen Renate und Irmela sich die Stadt genauer anschauen, also fahren wir mitten rein ins Getümmel. In der Ferne sehen wir eine Shelltankstelle – also nichts wie hin, was gar nicht so einfach ist dank etlicher Einbahnstraßen. Als wir dann endlich dort sind, müssen wir feststellen, dass die besten Zeiten dieser Tanke wohl vorbei sind – Zapfsäulen gibt es auf jeden Fall keine mehr :angry: Mist!

Irgendwie verheddern wir uns dann in den vielen kleinen Sträßchen und verlieren die Orientierung :S . Dass unsere Navi-Dame heute ausnahmsweise sehr redselig ist macht die Sache nicht einfacher – wenn vier Frauen durcheinander quatschen wird eine Entscheidung schwierig. So entfernen wir uns immer mehr von Rundu – nur leider nicht auf der B8 - sondern auf der Parallel-Route, die von Meter zu Meter schrecklicher wird :blush: . Dass dies keine Option für unser Audole ist wird uns bald klar – aber solange Rennade und ich keine klaren Anweisungen geben, fährt Irmela einfach gerade aus weiter.....

Okay, da müssen wir uns wohl entscheiden und geben ihr die Order, nach recht abzubiegen, wo gerade auch ein Taxi fährt. Da muss doch wohl ein Durchkommen für uns sein – es ist zwar sehr sandig und die Piste steigt auch an – aber wenn die Taxi-Limousine das schafft, dann schaffen wir das auch. Leider zögert Irmela an einer Stelle wo sie eine Spur wählen muss den Bruchteil einer Sekunde zu lang – und schon haben wir uns festgefahren :ohmy: . Rien ne va plus.... Dummerweise kommt von hinten schon wieder ein Taxi – aber statt genervt zu hupen oder zu meckern, geben sie uns Ratschläge, wie wir wieder frei kommen könnten :) - das ist wirklich supernett!! Inzwischen hat Renate das Steuer übernommen – sie ist ja schwieriges Gelände gewohnt (Allgäu) und fährt auch entsprechend :whistle: . Ich würde sofort das Angebot der Beiden im Taxi, uns schieben zu helfen oder selber die Karre aus dem Sand zu fahren annehmen, aber das kommt für Renate natürlich nicht in Frage – ihr Ehrgeiz ist geweckt B) . Und tatsächlich – sie schaukelt das Ding im wahrsten Sinne des Wortes und braust dann bis nach oben, wo es eben wird. Irmela fährt im Taxi mit – ich entscheide mich für eine kleine Wanderung im Sand...

Uff – noch einmal gutgegangen :) . Durchgeschwitzt, aber wieder wohlgemut machen wir uns auf die lange und auch langweilige Strecke nach Kongola – nicht wissend dass es noch schlimmer kommen wird heute :pinch: .

Nun geht es schnurgerade auf Teer dahin – was aber nicht heißt, dass man immer schnell voran kommt. Ständig kreuzen Tiere den Caprivi Highway und das Überholen der Riesenlaster fordert auch volle Konzentration. Das ärgert Renate, weil sie gerne ein Privatrennen gegen die Ankunftszeitprognose des Navis fährt : „Yes, jetzt hab ich wieder drei Minuten gutgemacht“... so geht das die ganze Zeit :laugh: . Und wehe, einer bremst sie aus :blink: !!

Oje, und jetzt will ich auch noch tanken! In Divundu geht das sehr praktisch – man verliert kaum Zeit und wir können uns wieder auf Minutenjagd begeben :whistle: .



Wenig später ab dem Bwabwata Nationalpark ist dieser Spaß dann aber auch vorbei – nun sind nur noch 80 km/h erlaubt. Wir nutzen die Zeit um das Leben am Straßenrand zu betrachten, immer wieder kommen wir an Schulen vorbei, aus denen lachende Kinder mit und ohne Schuluniform strömen. Menschengruppen sitzen vor ihren Rundhütten und scheinen zu plaudern, manche schlendern an der Straße entlang, immer wieder sehen wir Verkaufsstände, Frauen tragen Wasser und Lebensmittel auf dem Kopf von A nach B. Alles wirkt ruhig und entspannt und meistens auch fröhlich – wir fragen uns daher, ob es den Menschen hier einigermaßen gut geht – sind sie zufrieden mit ihrem Leben? Für Außenstehende unmöglich einzuschätzen...

Nach einer zähen Fahrt passieren wir vor Kongola wieder eine Kontrolle und biegen dann rechts ab Richtung Mudumu /Mamili NP. Dort gibt es rege Straßenbautätigkeiten, alles wird ist/wird geteert und die Ränder werden befestigt. Wir sind froh, als wir rechts auf die 8 km (oder waren es 11? ....egal) Gravelroad Richtung Camp Kwando abbiegen dürfen.

Ca. 2 km vor dem Camp unterhalten wir uns gerade über das kommende Programm und darüber, dass unser Audole morgen einen Ruhetag haben wird – da gibt es plötzlich einen mordsmäßigen Knall unter dem Fahrzeug :woohoo: :woohoo: :woohoo: . Es klingt als ob wir einen Felsbrocken– die es hier aber gar nicht gibt - an der Fahrzeugunterseite abbekommen hätten. Irmela, die seit Divundu wieder am Steuer sitzt, reagiert blitzschnell und hält den Wagen exakt am linken Rand an. Zuerst finden wir keinen Schaden, als wir aussteigen - aber als ich dann hinter dem Auto stehe, sehe ich dass eine Metallschiene auf den Boden runterhängt – das war wohl das laute Geräusch (leider gibt es von dem den Boden berührenden Metallteil kein Foto – die Vorstellung was passiert wäre, wenn wir noch ein paar Meter weiter gefahren und dann mit dem Ding irgendwo hängen geblieben wären, ist nicht sehr angenehm :unsure: ).

Hmmm... aber wo kommt dieses Metallteil her? Ich gehe weiter und erblicke dann dies:





Oweia :( – nach kurzer Überlegung komme ich zu der Diagnose, dass unser Benzintank tiefer gelegt wurde!! Die Metallspange, die ihn normalerweise an seinem richtigen Platz hält, ist gebrochen. Eins ist uns sofort klar: dieses Auto bewegen wir keinen Millimeter mehr :ohmy: . Okay, also schnell im Camp Kwando angerufen, ob sie uns abholen können. Ich habe ein Déjà-Vu: fotomatte wurde doch auch von denen „gerettet“! Ich habe sogar Fotos von der damaligen Aktion im Gepäck, die ich ihnen übergeben soll.

Diese junge Dame kommt kurz nach unserem Break-down bei uns vorbei und fragt sehr besorgt ob sie helfen könne und sie würde bleiben bis klar sei, dass wir abgeholt würden. Wir können sie dann aber doch überreden, weiterzugehen, denn sie hat uns zuvor gesagt, dass sie mit dem Maismehl in dem Eimer auf dem Kopf jetzt Millipap kochen gehen würde - nicht dass da irgendwo hungrige Münder wegen uns warten müssen. Es ist ja wohl auch nicht gefährlich, wo wie hier rumstehen :blush: .



Nach kurzer Zeit kommt auch schon das Game-Drive-Fahrzeug mit zwei jungen Männern (Steven und Gabriel), die sich erst mal mit unserem Fahrzeug beschäftigen und schnell zur selben Diagnose gelangen: fuel tank bracket broken – no chance to drive this car anywhere. Gut – ich liebe klare Ansagen :) – so richtig kaputt ist mir lieber als wenn mich einer mit diesem Blick „das könntest du aber auch selbst wieder reparieren :S “ anschaut..... :whistle:

Also räumen wir die Kiste aus, laden alles in den Landrover ein und verabschieden uns von unserem treuen Begleiter der letzten zwei Wochen – ganz wohl ist uns nicht bei dem Gedanken, ihn hier mitten im Busch über Nacht stehen zu lassen, aber wir haben ja keine andere Wahl :( .
Letzte Änderung: 05 Nov 2015 07:03 von Champagner.
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05 Nov 2015 20:11 #406356
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2. September 2015 - Ankunft im Camp Kwando

Heute leider noch einmal ein textlastiges Kapitel :( – das wird aber ab morgen besser, versprochen!

Im Camp Kwando angekommen checken wir in Ruhe ein und stellen unsere Uhren um (hier herrscht momentan Caprivitime, aber am Wochenende werden die Uhren im restlichen Namibia umgestellt, dann ist wieder alles einheitlich). Wie per Mail zugesagt bekommen wir die frisch renovierten Chalets (bzw. Tents) Nummer 1 und 2 – wieder ein Dankeschön an Hartwig (Tinochika) für diesen Tipp (dein ursprünglicher Tipp 2/3 war ja schon ausgebucht, aber so war es auch okay) :kiss: .

Das Foto wurde natürlich am nächsten Tag vom Boot aus gemacht - aber da es heute ja kaum Fotos gibt.....



Dann ist erst mal Telefonieren angesagt – und wie das so ist, muss ich unser Namibiahandy erst mal laden, also hocke ich neben der Steckdose auf dem Boden :unsure: . Auf dem Schlüsselanhänger des Autos steht die Notfallnummer von Europcar – und siehe da, es geht auch gleich jemand an den Apparat. Hätte schlechter laufen können ;) ! Relativ emotionslos werden meine Schilderungen notiert (dank der Camp-Kwando-Boys konnte ich die exakte Diagnose auf Englisch durchgeben) und ein Rückruf in einer halben Stunde versprochen. Eh klar, dass es sich um eine afrikanische halbe Stunde handelt...oder :whistle: ?

Leider können wir durch den Vorfall mit dem Tank gekoppelt mit der Zeitumstellung die nachmittägliche Bootsfahrt nicht mitmachen – dazu wird es einfach zu knapp und vor allem wollen wir den Rückruf nicht verpassen. Ist aber nicht tragisch, wir haben morgen auch noch Zeit dafür. Alternativ schauen wir uns – nachdem das Handy ein bisschen aufgeladen hat – mal kurz in unserer neuen Umgebung um – leider ist das Wetter einmal mehr sehr diesig, etwas nach Rauch riecht es auch und in der ganz großen Fotografierlaune bin ich momentan sowieso nicht – daher gibt’s nur diesen Yellow-Bellied Greenbul



und einen Brown-Hooded Kingfisher.



Nachdem wir immer noch auf den Rückruf warten, der Akkustand aber schon wieder oder immer noch bedenklich niedrig ist, muss ich wieder in mein Chalet und das Ding an die Strippe hängen. Wahh... mir ist langweilig :angry: – Rumsitzen und Warten ist Höchststrafe. Irgendwann wird es mir zu doof und ich wähle noch mal die Notfallnummer, komme aber nicht durch. Beim nächsten Versuch erreiche ich einen neuen Mitarbeiter. Der weiß von nichts, will die Sache aber weiterleiten. :S Hmpff....sicherheitshalber rufe ich mal Armin von Nature Trekking an – hab ja eh sonst gerade nichts zu tun. Er beruhigt mich und meint, dass die sich ganz sicher melden werden.

Und tatsächlich klingelt kurz darauf mein namibisches Handy (ich hatte mittlerweile Bedenken, ob ich die Nummer richtig durchgegeben hatte....). Oje, jetzt heißt es sicher gleich: „Habt euch mal nicht so Mädels, damit kommt Ihr noch locker bis Kongola und da lasst Ihr die Karre reparieren“. Aber weit gefehlt - freundlich wird mir mitgeteilt, dass morgen sehr früh ein Mitarbeiter mit einem neuen Fahrzeug Windhoek verlassen und am späten Nachmittag/frühen Abend bei uns eintreffen wird. Na das klingt ja fein – so unkompliziert hatten wir uns das nicht vorgestellt :) .

Nachdem unsere Befürchtungen fürs Erste zerstreut sind bessert sich unsere Laune sofort und wir gehen ins Büro, um die Aktivitäten für morgen zu buchen. Als wir Steven erzählen, dass das Autoproblem so gut wie gelöst ist, wiegt er zweifelnd den Kopf und meint: 1200 km schafft der nie und nimmer bis zum frühen Abend.... das wird eher Nacht. Na ja, vielleicht hätten wir unsere Panne besser nicht an dem Ort haben sollen, wo wir auf unserer Reise am weitesten von Windhoek entfernt sind.... :blush: Aber egal, wenn es Nacht wird reicht uns das immer noch locker, wir müssen ja erst am nächsten Tag, und das ohne Stress, die 200 km bis Divundu fahren.

Also – Boatcruise am Morgen für uns alle drei, Game-Drive in den Mudumu für Rennade und mich. Hmmm... sagt Steven, noch sind keine anderen Anmeldungen für morgen Nachmittag da, wir fahren erst ab 4 Personen. Das weiß ich, bin aber trotzdem enttäuscht :( . Ungewissheit kann ich gar nicht leiden - irgendwie nicht unser Tag heute. Er beruhigt mich aber und schaut sogar in seinem Buchungssystem nach, wer alles für den heutigen Abend bzw. für den nächsten Tag erwartet wird. Ach, meint er, das klappt bestimmt!

Halbwegs beruhigt schauen wir uns den Sonnenuntergang am Kwando mit Blick auf Botswana an – leider sieht die gegenüberliegende Uferseite nicht sehr schön aus, sie wurde erst vor Kurzem abgefackelt und daher liegt auch ständig ein leichter Geruch nach Qualm und Asche in der Luft :sick: .





Auf 19 Uhr gehen wir zum Abendessen – im Camp Kwando gibt es feste Dinnerzeiten. Leider haben wir wohl beim Check-In etwas falsch verstanden, wir dachten, wie haben zwei Gänge zur Auswahl. Dies ist nicht so und daher sind wir etwas unglücklich über den Hauptgang, weil wir Lamm nicht gerne essen. Das Drumherum schmeckt aber und so machen wir kein Drama draus. Wir fragen aber später nach und uns wird erklärt, dass wir schon im Vorfeld sagen müssten, was uns nicht schmeckt. Gut, machen wir das also gleich mal für morgen, kein Problem .

Während des Essens malen wir uns aus, was alles bei unserer Panne hätte passieren können – und das kommt den Überlegungen von robertz ziemlich nahe: unser Tank war noch gut gefüllt (vor 200 km hatten wir vollgetankt) und wir waren wirklich froh, dass nichts gerissen und kein Benzin ausgelaufen ist..... allein schon die Umweltsauerei wäre eine große gewesen :woohoo: .

Auch über das perfekte Timing der Panne unterhalten wir uns kurz – wollen uns aber nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, denn noch wissen wir nicht, ob wir unser Ersatzfahrzeug morgen abend bekommen werden :unsure: .

Um kurz vor 20 Uhr sind wir etwas beunruhigt, weil das junge Paar noch nicht erschienen ist, das wir in der Hakusembe Lodge kennengelernt haben (sie ist übrigens auch Lehrerin – klar, wer sonst fährt schon freiwillig im August/Anfang September nach Namibia :whistle: ???).

Ich beschließe, dass ich Nachforschungen anstellen werde, falls sie bis 20 Uhr nicht auftauchen. Ich habe allerdings den Verdacht, dass sie die Uhren nicht umgestellt haben. Und so ist es wohl auch – Punkt 20 Uhr erscheinen sie und sind leicht verwirrt, dass das Abendessen in vollem Gange, bzw. teilweise auch schon vorbei ist :blink: .

Aber dies ist wohl nicht ihr einziges (huch, fast hätte ich einzigstes geschrieben :P ) Problem: sie hatten ein Treehouse gebucht, das aber schon von Baumhörnchen bewohnt und innenarchitektonisch entsprechend etwas umgestaltet worden war: Bettwäsche angenagt, überall Köttel und Pipi verteilt :sick: – also haben die Beiden sich geweigert, das Haus zu beziehen. Dies wiederum fand die Campleitung keine gute Idee und wollte darauf bestehen, dass dies die gebuchte Unterkunft ist, basta. Die Beiden haben sich aber auf die Hinterbeine gestellt und sind dann umquartiert worden. Wir erzählen ihnen von unserem Problem und sie meinen, dass sie sich bei der Anfahrt schon über den verlassenen Hyundai am Wegesrand gewundert hätten :huh: . Scheint wohl insgesamt kein guter Tag gewesen zu sein....


Nach dem Essen schaue ich noch mal schnell im Büro vorbei und überreiche Steven die Fotos von Matthias (fotomatte) - er freut sich und erinnert sich lachend an die damalige Aktion (www.namibia-forum.ch...rb=1&start=24#379473 ) .



Gleichzeitig erfahre ich dann auch, dass inzwischen genügend Personen für den nachmittäglichen Game-Drive in den Mudumu angemeldet sind. Na bitte, das sind doch gute Neuigkeiten :) .

Nach diesem versöhnlichen Ende dieses doch etwas stressigen Tages gehen wir einigermaßen beruhigt schlafen – mal schaun, was uns der nächste bringen wird.... hoffentlich ein Auto :unsure: !!!
Letzte Änderung: 06 Nov 2015 10:05 von Champagner.
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06 Nov 2015 17:17 #406455
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3. September 2015 - Morning-Boat-Cruise auf dem Kwando

- - - Achtung vogellastig - - - :lol:



Am frühen Morgen stehe ich auf meiner Holzveranda und schaue auf den Kwando. Lustig sind die vielen kleinen Inseln, die von Nord nach Süd hier vorbeitreiben – was man drumherum sieht ist aber weniger nett :( .



Das botwanische Ufer ist abgebrannt, wie gesagt liegt der Geruch noch in der Luft. Der Himmel ist mehr grau als blau. Ehrlich gesagt hatte ich mir das hier wesentlich idyllischer vorgestellt – ein Floodplain-Feeling kommt nicht so wirklich bei mir auf :unsure: .

Trotzdem freue ich mich natürlich sehr auf die Boatcruise, die nach dem Frühstück um ca. 8 Uhr beginnt. Wir sind zu siebt (oder zu neunt?) auf dem Boot – unser Kapitän ist Gabriel.



Vorbei an unseren Zelthäusern geht es gen Südosten. (Und ja - das Licht war leider tatsächlich so :huh: )





Beide Uferseiten sehen deprimierend aus - Gabriel erklärt uns die Gründe: Botswana möchte durch das Abbrennen erreichen, dass frisches grünes Gras wächst und Antilopen anzieht, die wiederum Raubkatzen anlocken – schließlich möchte Botswana einen reichen Tierbestand in ihren Game Reserves.

Am namibischen Ufer ist das Dorf ganz in der Nähe des Camps für das Feuer zuständig – sie fürchten sich vor Elefanten und wollen sie durch verbrannte Erde, sprich keine Nahrung von sich fern halten. Leider ist das Feuer außer Kontrolle geraten und das Camp musste ein Gegenfeuer legen, so dass nun große Flächen mit einer Ascheschicht überzogen sind. Das Ganze fand wohl vor 2 Wochen statt.



Dieses Foto zeigt – nebem dem Reed Cormorant – abgebrannte Flächen mit etwas neuem Grün auf der botswanischen Seite.

Auf der namibischen Seite steht ein Elefant direkt am verbrannten Ufer – auch hier sieht man das zaghafte Sprießen des neuen Grases.



Der Elefant kann uns nicht leiden... :angry:



Also fahren wir langsam weiter. Plötzlich gibt Gabriel Gas und düst davon, gleichzeitig hören wir ein Platschen hinter uns :woohoo: . Als wir wieder langsamer werden, erklärt er uns was passiert ist: in dieser Gegend hat eine Hippomama ihr Revier – und sie hat ein ganz kleines Kälbchen. Dementsprechend nervös und aggressiv sei sie bei Störungen. Sie hat uns gesehen und ist blitzschnell ins Wasser geplumpst um uns zu verfolgen. Generell sind die Hippos hier eher von der ungemütlichen Sorte – das liegt vor allem an dem recht beengten Lebensraum zur Zeit, denn durch den extrem niedrigen Wasserstand drängt sich alles viel mehr als sonst im Kwando. Wir sollen also nicht beunruhigt sein, wenn er plötzlich Gas gibt – ein paar Nilpferdgruppen hier wären dafür bekannt, dass sie gerne Boote jagen.... :S

Ständig werden wir von solchen Gangs beobachtet – ganz wohl fühlt man sich dabei nicht.



Wobei ich die Kerls auch irgendwie verstehe – Motorboote, die jeden Tag durchs Wohnzimmer fahren können schon nerven.... :S



Trotz der an allen Ecken lauernden Hippos können wir uns über einige Vogelsichtungen freuen

Lilac breasted Roller



Hammerkop (wir haben unseren Spaß daran, wie Gabriel diesen Namen auf Afrikaans mit einem ganz langen rollenden R und einem ebenso schnellen Kop ausspricht – wir haben das inzwischen auch recht gut drauf ;) )



Ein richtig typisches Hammerkop-Foto hat übrigens Rennade, mal schaun, ob die auch mal wieder hier vorbeikommt (seh sie nachher und werd mal nachhaken :whistle: )

Über diesen Rufus-bellied Heron freue ich mich besonders – den letzen (und damals auch ersten für mich) habe ich 2014 in Botswana gesehen.



Weiter flussabwärts ist die Landschaft auf beiden Uferseiten schon wesentlich schöner und auch abwechslungsreicher – vor allem gefällt mir wie schon letztes Jahr der Papyrus auf botswanischer Seite.



Am namibischen Ufer versucht dieser Nilwaran auf Betriebstemperatur zu kommen.



Sein Kollege steht eben erst auf und verlässt langsam und vorsichtig seine Höhle.







Long toed Lapwing



Nicht fehlen darf natürlich ein African Fish Eagle



Ja, und das war’s dann auch schon – nach 2 Stunden sind wir wieder zurück an unseren Unterkünften, wo gerade noch geputzt wird.



An dieser Stelle ein paar Worte zu den Zimmern: sehr schön ist die Holzveranda mit Blick auf den Fluss (bei anderem Bewuchs und besserer Sicht sicher ein Genuss). Man kann von hier aus auch Vögel am Wasser und Seelilien betrachten. Innen ist frisch renoviert und es hat alles Nötige, vor allem eine Ladestation, an der man auch das Licht schaltet – Föhnbenutzung ist untersagt. Das Badezimmer ist offen, allerdings hinter einer optischen Abtrennung. Das Duschwasser fließt durch die Ritzen im Dielenboden direkt ins Gras.

Was diese Ritzen zwischen den Holzplanken betrifft bin ich mir nicht mehr sicher – ich glaube sie sind überall im Zelt, denn ich meine mich zu erinnern dass ich mal dachte „Hoffentlich fällt mir nichts Kleines aus der Hand oder aus der Hosentasche, denn das ist dann weg.“ :blush: Das würde aber auch bedeuten, dass kleine Tierchen von unten nach oben gelangen können :sick: . Das geräumige und neue Moskitonetz würde dann aber keinen großen Sinn machen (da wäre mir mein rundherum geschlossenes Bodenzelt lieber!). Ich muss mal Renate fragen, ob sie noch weiß, wie das war oder vielleicht weiß es ja auch jemand von Euch.

Die Gesamtanlage ist nett, leidet aber während unseres Aufenthaltes durch den Geruch nach Feuer und durch das diffuse Licht. Schade... :(

Nach der Bootstour gehen Rennade und ich noch auf private Vogeljagd. Es gibt jede Menge Federvieh, aber sie sind auch ganz schön schnell und tricky, Verstecken im Schilf oder Papyrus ist Programm!

Dieses Vogelfragment ist mir blöd durchs Bild gelaufen :P – danach hab ich ihn nicht mehr richtig erwischt Das unscharfe Ganzkörperfoto erspare ich euch, aber Matthias hat’s angeschaut und tatsächlich rausgefunden, dass es ein Hartlaub’s Babbler ist – ich hatte mir schon die Finger wundgesucht in meinen Büchern. Danke fotomatte!!



Wer kennt den hier? Ich wollte den Herrn aus dem Schwarzwald nicht noch mehr nerven... ;)



Mein Bauch sagt irgendein Prinia, vielleicht der Tawny-flanked... aber mein Bauch sagt viel wenn der Tag lang ist – sprich: ich hab keine Ahnung :ohmy: !!! Ich weiß, das Foto gibt nicht viel her, aber vielleicht hat ihn ja schon jemand mal gesehen und weiß sofort Bescheid – ich wäre sehr dankbar! Er war übrigens sehr klein und ich vermute mal, dass das andauernde Piepsen und Zwitschern an diesem Ort von ihm kam – Renate und ich konnten es aber nicht zweifelsfrei zuordnen.

Ein paar Blümli und Pflänzchen gibt’s auch










Und der Rest ist schnell erklärt

Noch ein Brown-hooded Kingfisher (vermutlich der selbe wie gestern )



Black Crake – hyperaktiv und unkooperativ :S



Dark-capped Bulbul – vor und nach dem Bad!





Golden Weaver – sehr gerne hinter und zwischen Zweigen und Grashalmen :pinch:









Hörnchenschwanz



White-fronted Bea-Eater



Wie war das gleich noch mal???? (stand doch neulich in einem Thread von Fotoexperten): immer möglichst auf Augenhöhe fotografieren…. Sag das mal bitte einer den Piepmätzen!



Fazit: vogeltechnisch ist hier ganz schön was los :) :) :)

Heute nachmittag geht es dann in den Mudumu NP, darauf freue ich mich schon sehr!
Letzte Änderung: 06 Nov 2015 22:09 von Champagner.
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Hier mein Foto vom Hammrkopf

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07 Nov 2015 20:37 #406600
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3. September 2015 – Game-Drive in den Mudumu NP (Teil 1)

- - - Achtung elefantenlastig :lol: - - -



Am liebsten würde Rennade selbst am Steuer ihres neuen Fahrzeugs sitzen :whistle: – aber nix da, wir werden zusammen mit einem deutschen und einem französischen Paar nach hinten verbannt. Nur 6 Gäste – das ist natürlich super, jeder hat einen „Fenster“platz.

Auf dem Weg Richtung Teerstraße sehen wir unser Audole wieder – es steht immer noch brav und vollständig am Straßenrand. Dies beruhigt uns etwas.... man weiß ja nie, welches Ersatzteil gerade irgendwo benötigt wird :blink: .



Während unserer Fahrt nach Süden Richtung Parkeingang fahren wir an einigen Siedlungen vorbei...



...dieses Foto dient allerdings eher der Dokumentation des immer noch bedeckten Himmels. Später werden wir sogar ein paar Regentropfen abbekommen – aber in unwesentlicher Menge, nass werden wir nicht.



Das Paar aus Frankreich frage ich ein bisschen aus (endlich mal wieder französisch quasseln), ich hatte nämlich heute früh auf dem Boot durch eine Bemerkung von Gabriel mitbekommen, dass sie Probleme bei der Anreise hatten. So war es wohl auch, sie sind am Vortag morgens in Kasane gelandet und wollten dann mit dem Mietwagen direkt ins Camp Kwando fahren (offensichtlich keine Forumsmitglieder, die wissen nämlich, dass man nach dem langen Flug erst mal vor Ort bleibt B) ). Das Dumme: der Mietwagen war nicht da – und auch niemand von der Firma erreichbar. Es gab wohl ein langes Hin und Her bis sie dann endlich starten konnten und so mussten sie einen Teil der Strecke hierher in der Dunkelheit zurücklegen. Uaahhhh, das wünscht sich niemand :woohoo: .

Von der Teerstraße biegen wir rechts ab in den Mudumu NP, wir werden nicht registriert und es gibt auch kein Gate in dem Sinne, da der Park ja gar nicht eingezäunt ist. Die Tiere wandern frei in den Park hinein und aus ihm heraus, ganz wie sie wollen - wir werden das später noch erleben.



Zuerst schauen wir kurz am Wasser bei den Hippos vorbei, aber die sind ähnlich drauf wie heute morgen :angry: und dümpeln schlechtgelaunt vor sich hin (behaupte ich jetzt einfach mal so... :P ).




Viel mehr bekommt man von ihnen nicht zu sehen – heee Jungs, ich bin extra wegen Euch in den Caprivi gefahren :ohmy: , ich will doch, dass Renate und Irmela auch mal so richtige Nilpferde in ihrer ganzen Hässlichkeit erleben :P .



Na gut, dann eben nicht (und keine Sorge – das mit der Hässlichkeit ist nicht völlig ernst gemeint – nur ein bisschen :silly: – und wir werden noch sehr nette und wesentlich attraktivere kennen lernen auf unserer Reise!)

Ich fühle mich gleich wohl hier – die Sandpisten erinnern mich an Botswana und die Landschaft, bzw. die Flora ebenso. Ja, und Elefanten gibt es hier auch in jeder Größe – schnell noch ein Schlückchen von Mama, bevor es weitergeht.







Gabelracke hatten wir zwar schon, aber diese schaut wenigstens in die andere Richtung.



Rotschnabeltoko, gerade so erwischt...



Und dann – endlich – Impalas, ganz normale, ohne Schnarchnasen....






Wie ich diese Farben liebe...!!







Gleichzeitig mit uns kommt diese Vierergruppe in verschiedenen Gewichtsklassen ans Wasser









Während die Mama den Kleinen vom Wasser wegschiebt, sondert sich ein Halbstarker von der Gruppe ab und kommt plötzlich Richtung Auto gelaufen. Ich kapiere zuerst nicht, warum er sich so aufregt – aber dann bittet unser Guide in sehr strengem Ton den Herrn hinter mir, sich nicht aus dem Fahrzeug zu hängen. Was genau er gemacht hat hab ich nicht gesehen, weil ich da gerade in Richtung Elefantenkind fotografiert habe. Den Dickhäuter scheint es auf jeden Fall zu irritieren, denn er kommt mit weit aufgestellten Ohren dicht zu uns heran – allerdings nicht so nahe wie der Wüstenelefant vor sieben Tagen (gefühlt ist das übrigens schon Wochen her.. :huh: .). Trotzdem reicht es für formatfüllende Aufnahmen :woohoo: .









Schnell beruhigt er sich aber wieder, da der Störfaktor ja zwischenzeitlich „beseitigt“ wurde und dreht ab.



Ich finde das Erlebnis sehr interessant, denn dieses dumme Verhalten eines Touristen zeigt dass es durchaus angebracht ist, die äußere Form des Fahrzeuges, die den Tieren ein nicht furchteinflößendes Behältnis ohne interessanten Inhalt vermittelt, nicht zu „durchbrechen“ (Ausnahmen bestätigen die Regel, manchmal sind sie trotzdem neugierig – siehe Wüstenelefanten - aber immerhin nicht agressiv).

Bald geht’s weiter....
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