THEMA: Namibia - die Südroute mit Abwegen zur Regenzeit
26 Mär 2015 13:40 #379043
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2. März:
Nach einem weiteren recht erfolgreichen Gamedrive verlassen wir den KTP Richtung Südafrika. Die ersten 80 km geht es an einer roten Düne entlang und dann kommt der langweilige Teil durch die Kalahari bis Upington. Dort biegen wir auf die N14 nach Westen ab und machen in Keimoes eine Pause in der „De Werf Lodge“. Die neue Besitzerin nimmt sich viel Zeit, uns einige Sehenswürdigkeiten der Umgebung zu nennen und dazu einiges zu erklären. Da fahren wir dann mit offenen Augen weiter und sehen in dem landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebiet am Oranje etliches, was wir sonst wohl nicht wahrgenommen hätten. Es ist ein schöner Fahrabschnitt bis Kakamas, der nicht langweilig ist. Parallel könnte man – wie wir es beim letzten Mal gemacht haben – auch die R359 (Kokerboom-Route) fahren, die mehr durchs Gebirge geht und wo man an vielen Köcherbäumen vorbei kommt.
Kurz hinter Kakamas biegen wir nach Norden zu den Augrabies-Fällen ab. Das uns dort zu-gewiesene Chalet steht in der ersten Reihe und wir sind mit der Unterkunft recht zufrieden.
Im Restaurant kann man am Abend ganz gut essen. Es ist gute Mittelklasse.
Am Abend dann wieder Regen. Natürlich nicht bei uns, sondern am Horizont bei Sonnenun-tergang. So sehe ich zum ersten Mal roten Regen fallen.





Zum Glück haben wir keinen Tropfen von dem Blutregen abbekommen. ;)

3. März:
Für den heutigen Tag haben wir uns die große Runde im Nationalpark vorgenommen. Wenn man etliche Fotostopps einlegt und sich an die Geschwindigkeitsbeschränkungen hält - aller-dings haben wir nur selten wegen der vielen Kurven die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h erreicht – braucht man dafür einen halben Tag. Die Ausblicke auf den Oranje-Canyon halte ich landschaftlich für viel schöner als den berühmten Fishriver Canyon in Namibia.
Hier der Ausblick vom "Ararat" auf einen Bogen des Oranje.
Auch sonst hat die Route im Park einiges zu bieten, an Tieren z.B. Giraffen, Oryx, Gnus, Kuhantilopen, Strauße und etliche Vögel und auch einen Köcherbaumwald.
Natürlich ist nach der Tour am Abend noch ein Spaziergang an den Fällen selbst angesagt. Leider war wieder viel zu wenig Wasser im Oranje, ich hatte mir zur „Regenzeit“ mehr ver-sprochen.
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27 Mär 2015 05:47 #379145
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So, fahren wir nun weiter nach Warmbad, ein Ort, der nicht auf vielen Touristenrouten steht:
Am Nachmittag kommen wir in Warmbad an. Wir hatten über den Tour-Operator die „Warmbad Hot Springs Lodge“ gebucht. Bei unserer Ankunft ist in der Reception der Lodge eine Nama namens Loraine, die uns überrascht begrüßt. Sie hat keine Buchungsbestätigung! Und sogar noch mit Frühstück? Und ein Abendessen wollten wir auch noch im Restaurant? Das geht schon gar nicht, weil keinerlei Lebensmittel im Kühlschrank seien. Und unser letztes Brot hatten am Morgen die Affen gefressen. Einen Supermarkt? Gibt es in Warmbad nicht! Aber unsere freundliche Nama telefoniert mit der Stadtverwaltung und siehe da, Abendessen und Frühstück lassen sich arrangieren. Dann fahren wir zu unserem Chalet. Family Room! Super! Aber: 6 Betten in zwei Schlafzimmern, ein Schrank, in dem die Einlagebretter noch eingebaut werden müssen und in der „Küche“ eine Spüle mit Ersatzarmatur zum Einbauen darunter und ein leerer Kühlschrank, sonst überhaupt keinerlei Einrichtung. Für diese "Lodge" wäre auch ein halber Stern noch zu viel. Meine Frau ist frustriert.
Ich möchte mir das Museum anschauen. Den Schlüssel gibt es in der Bibliothek. Dort ange-kommen hat man keinen Schlüssel. Telefonat mit der Stadtverwaltung. Da sind so ein paar aufsässige Touristen, die wollen ins Museum! Die Stadtverwaltung schickt zwei nette höfliche Angestellte mit einem Schlüssel. Spannend für sie, denn sie haben das Museum selbst noch nie von innen gesehen. Die Einrichtung ist auch recht spärlich und ich schenke ihnen noch sechs Bilder aus der Kolonialzeit, die sie noch aufhängen wollen. Dann führen sie uns noch durch die Stadt. Eine Westernstadt 20 Jahre nach dem Goldrausch könnte nicht trostloser aussehen. Viele Gebäude aus der Kolonialzeit stehen als unbewohnte Ruinen herum. Dominierend sind drei Kirchen (bei 2000 Einwohnern!). Wir besichtigen die Reste des deutschen Forts, das nun das Polizeigebäude ist, den Friedhof mit deutschen Gräbern und das Denkmal für Jakob Morenga. Eigentlich hätte der Ort doch einiges zu bieten, was vor allem historisch interessant ist. Aber die Menschen sehen hier keine Perspektive, Sie liegen abseits der Haupttouristenroute, es gint keine Arbeitsplätze, die Jungen verlassen die Stadt, die Alten sitzen in der Shebeen, wo wir dann auch einige Flaschen "Windhoek Lager" (0,7l!!!) einkaufen. Unseren beiden Begleitern hat die Tour mit uns sichtlich Spaß gemacht und sie haben viel Neues über ihr Städtchen erfahren.
Man wollte ja auch hier einen Neuanfang wagen: Die Reception und das Restaurant der Lodge ist das alte deutsche Offiziershaus und wurde von der deutschen Botschaft restauriert und die Küche mt allem ausgestattet, was man an Geräten braucht. Sogar eine Dunstabzugshaube! Der Präsident hat 2009 die Lodge und die Fassung der heißen Quelle eingeweiht. Aber scheinbar ist dann alles im Dornröschenschlaf versunken. Schade!
Hier ein paar Eindrücke von Warmbad, die Polizeistation (das alte Fort) zwei Kolonialruinen und das Denkmal von Morenga, dem Uwe Timm in seinem gleichnamigen Roman ja ein schriftliches Denkmal gesetzt hat. Morenga selbst ist nicht in Namibia begraben.











Die heißen Quellen sind übrigens in einem Becken gefasst, das mit einem einfachen Gebäude überdacht ist. Einen kleinen Obulus muss man bei der Besichtigung entrichten. Das Wasser ist aber nicht "heiß", sondern eben nur "warm" (24°C). Die Lodgeanlage hat eine Campsite und Selbstversorgereinrichtungen und einen kleinen Pool.
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27 Mär 2015 05:59 #379146
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5. März:
Der Schock bei der Ankunft war bald verdaut und wir behalten Warmbad in guter Erinnerung, vor allem, weil uns die Offenheit der Leute gefallen hat, weil sie in Kürze alles Notwendige auf die Beine stellen konnten und weil Loraine, die Namafrau von den Bondelswarts, gut für uns gekocht hat.
Am nächsten Tag geht die Reise weiter zur Canyon Lodge, die ebenfalls zur Gondwana Collektion gehört. Der Weg führt uns über die M21 an Karasburg vorbei, dann die C10 entlang bis zur Einmündung der C37. Die C10 ist landschaftlich langweilig, aber die C37 zeigt sich von der angenehmen Seite. Die Landschaft weist sanfte Pastellfarben auf, die einen maleri-schen Kontrast zu den „Folgen der Regenzeit“, den vielen gelben Blumen entlang der Straße, darstellen.



Allerdings waren hier die Niederschläge nur sehr punktuell und schon nach einem Kilometer ist alles wieder wüstenhaft trocken. Tropfen haben wir wieder keine abbekommen. Zur Gondwana Canyon Lodge nur kurz ein paar Stichpunkte:
Schöne sehr nett eingerichtete Häuschen in der Felsenlandschaft mit eigener Terrasse und toller Aussicht; sehr gutes Essen als Menü am Abend und als Büfett am Morgen; sehr schöne Parkanlage und toller Pool mit sauberem klarem Wasser.
Und natürlich eine beindruckende Landschaft:


Zu empfehlen ist auch die Sundowner-Tour zu reizvollen landschaftlichen Stellen der Gegend, die dann in einem Köcherbaumwald endet, wo man einmalige Sonnenuntergangsfotos machen kann.





Die Tierwelt steht bei dieser Fahrt nicht im Vordergrund, sondern die Landschaft. Trotzdem trifft man z.B. auch auf Klippspringer, Steinböckchen oder den Bokmakiri.



Gesamtresümee: Sehr empfehlenswert um mal zwei Tage richtig auszuspannen.
Am Nachmittag des zweiten Tages zieht dann gegen 15 Uhr am gesamten Horizont eine mächtige Gewitterfront auf. Alle verlassen den Pool und ziehen sich in die Häuschen zurück, Dann beginnt das Blitzlichtgewitter am Himmel und ein Sandsturm legt los.


Die Blitze sind so häufig, dass ich sogar einen aufs Foto bringe! :)
Und dann fallen die ersten großen Tropfen! Regen!!!!!!!! Es sind etwa 47 – 68 Tropfen. :( Dann ist der Spuk vorüber und das Gewitter zieht vorbei. Das Abendessen nehmen wir schon wieder bei Vollmondschein auf der Terrasse ein.
O,K,, es waren groooooße Tropfen! :P War ja schon mal ein schöner Anfang für uns - und Namibia! :)
Demnächst mehr.
Burschi
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27 Mär 2015 13:47 #379178
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Hab grad ein paar Minuten Zeit und kann weiterreisen:
7. März:
Heute verlassen wir die Canyon Lodge, und fahren auf der C37 und C12 nach Seeheim. Vor-her erleben wir bei wolkenlosem Himmel noch einen schönen Sonnenaufgang, der sanfte Farben auf die Landschaft zaubert, die wir von unserem Häuschen aus andächtig beobachten.



Auf Weiterfahrt sehen wir dann, dass es hier mächtig geregnet hat. Neben der Pad stehen große Pfützen und an einigen Stellen sind kleinere Riviere über die Pad gelaufen. Die Durchquerung derselben ist manchmal ziemlich matschig und man sollte hier mit Vorsicht queren, also vorsichtig fahren!!!
Bei Seeheim fahren wir bis Aus auf der B4. In Aus tanken wir und gönnen uns eine Pause im ehemaligen deutschen Bahnhof von Aus, der jetzt ein Restaurant ist, in dem man gut einen Zwischenstopp einlegen kann.







Hier beweist die Landschaft aber auch wie sie aussieht, wenn kein Tropfen Regen fällt.



Nach Aus fahren wir die C13 weiter bis zur Einmündung der D707, der sogenannten „Traum-straße Namibias“. Ganz ehrlich: Was wir bisher an Landschaften auf unserer Reise gesehen haben, hat oftmals die Landschaft der vielgerühmten D707 übertroffen. Gut, ich fahre sie zum dritten Mal und der Erstreiz ist vielleicht nicht mehr so groß, aber die wirklich tollen Ab-schnitte auf dieser Pad waren doch rarer als auf anderen Strecken.
Unser heutiges Tagesziel ist die Farm Namtib.
Dazu Kurzinfo: Nur wenige schön eingerichtete Chalets, dadurch ruhige Lage inmitten beein-druckender Landschaft; hübsche Gesamtanlage der Farm, sehr nette deutschsprechende Gast-geber; gutes Essen mit der Farmfamilie Theile. Wir haben uns recht wohl gefühlt. Den botani-schen Wanderweg haben wir nicht gemacht, da wegen des ausgebliebenen Regens nur wenig zu sehen war. Hier war noch kein Tropfen gefallen.


Auf der Farm wurde übrigens derzeit die Schafzucht aufgegeben, weil kaum mehr Weide zur Verfügung steht. In diesem Jahr ist auch noch kein Tropfen Wasser gefallen und man stellt sich schon auf ein weiteres Trockenjahr ein. Da war unser Besuch natürlich auch nicht gerade produktiv, denn mit Regen hatten wir bis jetzt kein Glück.
:( ;)
Gruß:
Burschi
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28 Mär 2015 05:31 #379249
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Fahren wir mal weiter:
8. März:
Die Fahrt geht weiter über die D707 und die C27 nach Sesriem. Es wird mein vierter Besuch in Sossusvlei und eigentlich hatte ich gehofft in der Regenzeit vielleicht ein wenig Wasser im Vlei zu finden. Weit gefehlt! Es ist knochentrocken dort und das Thermometer steigt mittags auf nahezu unerträgliche 41° C. Als Unterkunft hatten wir zum ersten Mal die Sossusvlei Lodge gewählt. Die Lodge ist nett angelegt, die Häuschen geräumig mit Klimaanlagen ausgestattet, die Verpflegung am Morgen und am Abend ist in außerordentlich guten Büfetts organisiert und lässt keine Wünsche offen. Der Service ist sehr gut, Pool mit sauberem Wasser ist vorhanden.
Trotzdem: Es wird mein letzter Aufenthalt im Sossusvlei gewesen sein. Welch Unterschied zu meinem ersten Besuch vor 16 Jahren! Damals existierte zwar schon die Lodge, hatte aber nur wenige Häuschen. Jetzt sind es weit über ?? Weiß nicht genau, wir hatten Haus Nr. 119. Außerdem sind weitere Lodges wie die Pilze aus dem Boden geschossen. Es gibt nun zwei Tankstellen mit Shops und ATM-Automaten. Auch Campsites sind in Fülle vorhanden. Aus einer kleinen Lodge mit Campsite ist ein größeres Dorf geworden und dementsprechend ein Rummelplatz für Touristen. Natürlich wollen wir auch am Morgen bei Sonnenaufgang ins Vlei, stehen da aber in einer Schlange von 20 wartenden Autos, z.T. mit laufenden Motoren am Gate und warten auf die Öffnung

Dicker Staub liegt wie dichter Nebel über der Ebene. Und dann wird losgedüst, eine Rallye ins Vlei beginnt. Kaum eine Autobesatzung achtet auf die Oryxe, Springböcke und Schakale am Straßenrand. Am Shuttleparkplatz steht eine große Zahl von Großraumtransportern für die Touristen, die nicht mit einem 4x4 da sind. Wir fahren weiter bis ins Vlei. Da stehen schon mindestens 10 Autos, :woohoo: die lange vor Toröffnung hier eingefahren sind und von Lodges stammen, die einen privaten Zugang haben. Eine Touri-Karawane zieht sich ins Deadvlei – hier stehen bald mehr Touris herum als tote Bäume – und eine weitere Karawane strömt auf die höchste Düne. Frustriert mache ich ein paar Erinnerungsbilder und dann treten wir den Rückweg an. Hier, auf diesen Wüstenrummelplatz werde ich nicht mehr herkommen! :(
Auf dem Rückweg haben wir die Düne 45 für uns allein. Noch schnell ein paar letzte Bilder, da die Morgensonne wieder mal besonders beeindruckende Pastellfarben produziert und nochmals muss die zigtausendmal fotografierte Baumleiche dort herhalten.






Kurz vor Mittag steigen wir noch in den Sesriem Canyon hinunter. Auch hier kein Tropfen Wasser! Es ist unerträglich heiß geworden und als wir wieder aus dem Canyon steigen sind wir klitschnass geschwitzt. Jetzt nichts wie unter die Dusche und in den Pool und dann – einfach flach liegen, hecheln, und trinken, trinken!
Am Horizont den ganzen Nachmittag über eine schwarze Wolkenfront mit Donner und Blitzen. Hier regnet es keinen Tropfen.
Langsam beginne ich an der "Regenzeit" zu zweifeln. ;)
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10. März:
Nach zwei Übernachtungen in der Sossusvlei Lodge geht es weiter auf der C19 und C14 nach Swakopmund. Hier mal eine angenehme Überraschung: Die Gravelroads sind alle in hervor-ragendem Zustand, kein Vergleich mehr zur Wellblechrüttelpiste vor zwei Jahren. Der Stopp in Solitaire ist obligatorisch. Meine Frau bekommt das letzte Stück Apfelkuchen. Moose schaut von einem großen Foto auf uns herunter.



Vor der Lodge ein frisches Grab. Fast werde ich ein wenig sentimental. Als ich das erste Mal hier war, wurde Benzin noch mit der Handpumpe gezapft, es gab einen kleinen Laden und das war´s. Keine Großbäckerei, keine Lodge, kein Rummelplatz für Bustouristen, von denen kurz zuvor zwei Ladungen ausgespuckt wurden und die bis auf ein Stück allen Apfelkuchen weggefressen haben. :(
Die letzten 100 Kilometer bis Walvisbay sind wie immer unerträglich langweilig. Doch hier dann der nächste Schock: Überall riesige Baumaschinen. Hier wird an allen Ecken und Enden gebaut, als wolle man in Namibia die Bauweltmeisterschaft gewinnen. Und dann entlang von Langstrand: Hier gibt man sich die größte Mühe die hässlichsten 30 Kilometer Strand Afrikas zu produzieren. Hoffentlich muss ich hier nicht wieder her!
In Swakopmund wohnen wir im Prinzessin Rupprecht Hotel. Ich mag das Prinzip hier, mit einem Hotel ein Altenheim zu finanzieren. Die Zimmer sind nach deutschen Städten benannt und eines ist der Geburtsort meiner Frau, also habe ich dieses Zimmer gebucht. Es ist sehr groß, ein ehemaliges Krankenzimmer des Rotkreuzheimes in der Kolonialzeit, es ist sauber und enthält alles, was man braucht. Das Frühstück ist ausreichend. An der Reception spricht man Deutsch, der Neuberliner hier aber muss sich in Swakopmund erst noch eingewöhnen, vom Ort hat er kaum eine Ahnung, nicht einmal die 300 Meter entfernte Kulturhalle kennt er.
An den drei Tagen in Swakopmund besuchen wir an einem Abend ein Theaterstück in eben dieser Kulturhalle (Den Schauspieler aus der Schweiz habe ich im Pool der Canyon Lodge kennen gelernt, das Theaterstück „Die Judenbank“ ist sehr beeindruckend.), An einem Tag fahren wir mit Bekannten nach Mondesa DRC und besuchen hier einen Kindergarten und die Frauenselbsthilfegruppe, die wir seit Jahren unterstützen. Hier bin ich wieder mal frustriert, wie explosionsartig sich dieses Elendsviertel ausbreitet.
Ich kann euch ein paar Eindrücke von dort nicht ersparen, denn auch das gehört zu Namibia und selbst wenn ihr eine "Townshiptour nach Mondesa macht, ins noch viel "elendere" DRC werdet ihr dabei nicht kommen.






Ich hoffe, dass jetzt keinem übel wird, wenn er den Schubkarren mit dem Fleischberg betrachtet. Zum Glück kann ich keinen Geruch übertragen, der war nämlich wirklich unerträglich. :sick: :sick:
Der von uns unterstützte Kindergarten dort ist wie eine kleine Oase, saubere Container und ein großer Spielplatz, eine Suppenküche und sogar ein kleines Gewächshaus zum Gemüseanbau.


Ja, es war schon ziemlich kalt hier, wie man an den Mützen der KInder erkennen kann. Nur knapp über 25 Grad! :) :)

Am folgenden Tag unternehmen wir eine Moonlandscapetour in die Wüste mit Batis Birding Safaris. (Gegründet vom Vogelexperten Steve Braine, der einst die Hobatere Lodge hatte.) Die Delfin-Tour und die Little Five Tour haben wir schon mehrfach gemacht, also geht es in die Wüste. Ich kann euch zu allen Touren nur empfehlen, mal auch einen der kleineren Anbieter zu wählen. Inzwischen haben Tommy und Chris etliche Führer ausgebildet, die bei verschiedenen Unternehmen einspringen. Die sind auch nicht schlecht und einen Vorteil hat das Ganze, man muss nicht wie bei den beiden genannten mit zwei oder drei Autos in Karawane durch die Wüste fahren und sich beim Gecko in Reihe zum Foto anstellen, sondern ist allein oder vielleicht noch mit einem anderen Paar unterwegs. Unser Führer hieß Cleo und er zeigte uns auch Tiere, die wir noch nicht gesehen hatten, wie z.B. eine winzige aber sehr giftige "Sechsaugenspinne". Leider fehlen mir von dieser eindruckvollen Fahrt - Gruß auch an Chrigu, an dessen Wohnsitz wir vorbeigefahren sind - die Bilder,. die sind irgendwie aus dem Netbook gefallen und im Sand versackt. :( :woohoo: :(
Zum Essen sind wir einmal in Kücki´s Pub, einmal in der Pizzeria im Western Saloon, und einmal im TUG. Wir waren eigentlich immer zufrieden. Leider hatten wir in Swakopmund Probleme mit Kreislauf, Magen und Darm, denn die Umstellung von der Hitze in der Wüste auf das kühle Seeklima machte uns doch etwas zu schaffen. (Swakopmunder Krankeit, wie uns erzählt wurde.)
Ein Besuch auf dem neuen Swakopmunder Holzschnitzermarkt war leider auch nicht so er-freulich. Die Zahl der Touristen, die sich dort hin verirren, ist wesentlich kleiner geworden, die Preise sind dafür stark gestiegen und die Qualität der Produkte ist dem Preis entgegengesetzt in den Keller gegangen. Billiger Ramsch zu überhöhten Preisen! Und das Wetter? Hier war es kühl und feucht, geregnet hat es aber auch nicht. ;)
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