THEMA: Südnamibia und KTP - die Pannentour 2015
21 Mär 2015 10:51 #378359
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  • Alex_Muc am 21 Mär 2015 10:51
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Hallo zusammen,

wie hier schon wegen der Route mal angefragt, waren wir im März knapp 3 Wochen in Namibia. Geplant waren ursprünglich ein Abstecher nach Norden, und dann der KTP. Aus privaten Gründen wären 2x 1 Woche Tour drin gewesen. Die letztendliche Planung sah so aus:

27.02. WDH
28.02. WDH
01.03. WDH
02.03. Erindi
03.03. Erindi
04.03. Erindi / WDH
05.03. WDH
06.03. WDH
07.03. WDH
08.03. kleine Tour / Süd-Tour verlängert (Alte Kalköfen, Oranje nach Noordoever)
09.03. kleine Tour / Süd-Tour verlängert
10.03. kleine Tour / Süd-Tour verlängert
11.03. Red Dune Camp
12.03. Mata Mata
13.03. Twee Rivieren
14.03. Rooiputs
15.03. Rooiputs
16.03. Red Dune Camp
17.03. WDH
18.03. WDH
19.03. WDH - Rückflug

Daraus wurde, aufgrund einiger Pannen (wir hatten schon immer Pech in Namibia, aber soviel ging nie schief), das folgende:

27.02. Transkalahari Inn / WDH
28.02. WDH
01.03. WDH
02.03. Erindi
03.03. Erindi
04.03. Erindi / WDH
05.03. WDH
06.03. WDH
07.03. WDH
08.03. WDH
09.03. Quivertree Forest / Keetmannshoop
10.03. Namuskluft / Rosh Pinah
11.03. Quivertree Forest / Keetmannshoop
12.03. Mata Mata
13.03. Twee Rivieren
14.03. Rooiputs
15.03. Rooiputs
16.03. Red Dune Camp
17.03. WDH
18.03. WDH
19.03. WDH - Rückflug

In nächster Zeit bearbeite ich die Fotos, und stelle Sie nach und nach ein, mit ein paar Infos. Hier erst mal die Zusammenfassung mit ein paar Zeilen zu den Zielen und Unterkünften.

Wir sind Alex und Melanie, und geplant war, dass mein Vater am 26.02. mit Melanie nach München kommt, wir gemütlich im ICE nach Frankfurt fahren und am Donnerstag die Condor nach WDH nehmen. Mittwoch morgen in der Arbeit kam dann der Anruf, dass mein Vater nicht mit kann, stark entzündete Augen und starke Schmerzen, vor ein paar Monaten hatte er eine Augen-OP. Kurzfristig also alle Dokumente und Schlüssel für Haus und Autos zusammengesucht, Melanie hat sie abgeholt, nach langer Überlegung wollten wir doch ohne ihn fliegen.
Das Meininger-Hotel am Flughafen können wir als günstig und gut gelegen empfehlen, mehr brauchts nicht. Am nächsten Tag dann gemütlich zum Security Check, der Flug verlief problemlos. Abends dann im Transkalahari Inn noch was gegessen und getrunken, natürlich waren die anderen Fluggäste im Transfer zum Hotel die letzten am Gepäck und Wechsel ;) Die Unterkünfte sind sauber und schön, das Essen wie immer gut, die Lage ideal. Von uns aus zu empfehlen.
Die nächsten 2 Tage waren dann Haus aufbekommen und reinigen (blöde Geckos), Wasser und Strom gängig machen, erster Kurzcheck Auto, Einkäufe etc. Lief erstaunlich gut dafür, dass ich das erste Mal wirklich alles allein machte. Nach 2 Tagen dann die Überraschung: Mein Vater hatte, da der nächste OP-Termin Ende März festgelegt war, alle Wimpern selbst herausgemacht, was die Entzündung schlagartig besser machte - er kommt also doch kurzfristig am 02.03. nach WDH. Ein Freund holt ihn ab, er kommt am nächsten Tag nach Erindi nach, wir fahren also vor...
Nach Erindi fahren wir über D-Strassen, um etwas vom Land zu sehen.. Zuerst (D2102) Richtung Swakop-Tal, Midgard und Okahandja, eine der schönsten Strecken für mich, und immer mit schönen Tieren.. und kurz vor Okahandja schöne Verwitterungen in Mauerform.. das Land ist staubtrocken.. von Okahandja weiter auf der D2110 (durch Okahandja am Bahnhof vorbei, dann links, dann gleich rechts, und parallel zu den Bahngleisen rausfahren aus der Stadt) über die D2121 und die D2328 nach Erindi - Elephant Camp.

Viehtrieb in Namibia...


ruhiger Affe auf Midgard..


Ansonsten überall Fluchttendenzen vor uns...
















Sogar Nyalas gibt es auf einer Farm südlich von Erindi..













Erindi - Elephant Camp Die Doppelsuiten dort (Self-Catering) sind wunderschön, groß, der Blick aufs Wasserloch von Terrasse und Braai gut. 2 Braaistellen, eine im Boden aussen, eine in Hüfthöhe mit Kamin (und Licht) unter der überdachten Terrasse. Das Wasserloch begrüßt und gleich mit einem "roten" Elefanten, die Hippos sind da (mit kleinem) und Krokodile liegen auch faul rum. Den Rest des Tages sitzen wir nah am Wasserloch mit Windhoek Draught, und sehen viele Tiere, erfreulich viele Warthogs, Antilopen, Giraffen...

Auf Erindi - hier gibts rote Warthogs.. der erste Blick beim Chalet - ein roter Elefant - natürlich ohne Kamera :unsure:


Und der Grund des Besuchs - Hippos










Hartebeester gibts auch..


Blick auf das Chalet..


Blick vom Chalet auf das Wasserloch..


Terrasse mit zeitweiligem Bewohner..






Baby-Hippo schlafend..





Baby-Hippo geht auch ins Wasser..



Und unserer Lieblinge - Warthogs ohne Ende, sie kommen wie am Fliessband ans Wasserloch..



























Sonnenuntergangsstimmung..







Gegen Abend wieder ein Elefant, der schlechtgelaunt erst das kleine Hippo, dann 3 Löwen verscheucht im Abgang, die anschließend, 10 Meter von uns, von den 2 Hippos beäugt, Wasser trinken. Dazu noch ein Rhino, und später weitere Elefanten. Diese sind gigantisch, Erindi hat wirklich die größten aus dem Khaudom geholt. Der Clou an der ganzen Geschichte: Bis auf eine 6-er Gruppe Studenten sind wir allein die ganze Zeit, das Camp-Site und die Chalets sind leer... Abends dann auch der Anruf, dass mein Vater gut ankam, er kommt am nächsten Tag nach..

Der schlecht gelaunte Elefant..


Faszinierend, was die Kameras heute leisten können... nur schwarzweiss, körnig, aber: man sieht die 3 Löwen, die kurz vorher noch vor dem Elefanten kuschten, Auge in Auge mit den Hippos. Das ging sicher 10 Minuten so, die Hippos machten nicht kehrt..










Und das ist der Grund, warum die Hippos Wache hielten.. das kleine graste auf der anderen Seite..



Zwischenzeitlich war noch ein anderer Elefant vor Ort.. Später dann: Riesen tauchen aus dem Dunkel auf, das wirkte dramatisch, weil absolut lautlos.. das Nashorn zieht es vor, abzuziehen..










Am nächsten Morgen dann großes Treiben am Wasserloch, und viel Bewegung und teilweise Konkurrenz..

















Danach dann große Exkursion, noch nach Cheetah und Leopard-Plätzen gefragt, die Cheetahs sehen wir nicht, aber tatsächlich auf den großen Felsen beim Lake Hippo ein Kopf eines Leopards in der Mittagssonne, und etwas später Hinterteil und Schwanz.. wir störten wohl doch. Die Routen durch Erindi sind schön, die 4x4 Tracks v.a. im Süden mit den großen Steinen in der Bergauffahrt durchaus knackig, aber kein Problem für den G.. für die Nerven des Fahrers schon eher ;)

Sehr unterschiedliche Landschaft in Erindi auf den Rundfahrten...







Hin und wieder versteckt sich etwas in den Büschen...





Und der Leopard, wie versprochen auf den Felsen über Lake Hippo... leider etwas weit weg...





Giraffen gibts auch, und nein, so schnell, dass dieser Sprint gerechtfertigt war, war ich nicht.. kurz vor der Kreuzung...!





Schöne Ausfahrten..





Die letzten 2,5 km des Canyon-Drive sind steil und steinig..



Auch sonst viele schöne Tiere...





Kurz vor dem Camp nochmal ein Elefant, der die Strasse quert.. und kurz später sind wir alle am Wasserloch...

















Um 15:30 Uhr sind wir am Camp, um meinen Vater zu empfangen und den Braai vorzubereiten.. Tiere sind viele da zum Schauen.. aber: er kommt nicht, inzwischen ist es 17.30 Uhr. Dann ruft er an: In WIndhoek war ein Gewitter, er fuhr langsam auf eine Ampel (rot, vor der Feuerwache) zu, trotz ca. 20 Meter Abstand zum Vordermann (-frau) beim Bremsversuch Null Wirkung, er rutschte einfach weiter. Beim Aussteigen war auch die Ursache sichtbar: Ein schöner Ölfilm auf dem Wasser.. Zum Glück keine Personenschäden, Frau und Töchter im vorderen Auto waren unverletzt, aber das Auto ziemlich lädiert.. am G meines Vaters ist die Stossstange leicht verbogen und ein Scheinwerfergitter abgerissen.. die nächsten 4 Stunden hat er sich mit City Police und den Formularen beschäftigt, sehr angenehm, er versteht gut Englisch, aber sprechen bei so etwas ist dann doch sehr viel für ihn… Wir braaiten dann ohne ihn, einen Gewitterregen bekamen wir auch um 19.00 Uhr, das wars dann für den Abend..

Und am nächsten Morgen (früh!): Cheetah-Walk, mit 500 N$ pro Nase nicht günstig, aber schön, und Kaffee (mit Schuss Amarula) gibts auch... 2 km gefahren, 1 km gelaufen, dann lagen sie da, Mutter mit 2 halbwüchsigen Kindern, sehr faul, bis ca. 5 m konnten wir herangehen.





Wer hätte die Tiere so aus dem Auto gesehen aus 20 Meter?



Der Riss der Geparden vom Vortag, ein Impala... der Rest, der nach der Nacht noch zu finden war...



Löwen gibts auch.. ein "alter" Riss...



Nach dem Kaffee gings noch auf einen kurzen Gamedrive, mit dem Auto in der Nähe bewegen sich die Katzen..















Generell zu Erindi: Sicher nicht günstig, aber sowohl Campsites als auch Chalets sehr schön und sauber, guter, freundlicher Service, enormer Wildbestand (Hippos waren uns wichtig), schöne Möglichkeit für Drives, viele Walks. Als Start- oder Endpunkt mit Luxus sicher nicht verkehrt.

Der Rückweg nach WDH wieder ohne Vorkommnisse über die D-Strassen, um 13 Uhr waren wir da, Begrüßung mit Vater, und eher gemütlicher Ausklang des Tages mit Braai.

Junges Kudu im Swakop-Tal..

Letzte Änderung: 26 Mär 2015 20:55 von Alex_Muc.
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22 Mär 2015 14:04 #378495
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Die nächsten 2 Tage dann Vorbereitung des „Reisemobils“ und werkeln am Haus, genug zu tun war.. das Auto ist eine sehr lange Version des Mercedes G, mit einem Wohnaufbau, der mal auf dem Unimog war, Selbstbau meines Vaters.



Das Auto ist seit 10 Jahren eingemottet gewesen, jetzt also flott machen für die Reise: Lichtmaschinenhalter tauschen (macht Spass ohne was anderes auszubauen), putzen, Kleinigkeiten reparieren, Vorglühsicherung tauschen, von 7.50x16 Bereifung auf die 9.0x16 Sandreifen von Michelin wechseln, am Haus werkeln…



Zudem extrem schlechtes (Namibier sagen: schönes) Wetter bei Windhoek: Regen, Bewölkung, Wind, gefühlte 15 Grad, bei mir kündigt sich eine Erkältung an, ich fühle mich elend…





Aber: Nach 2 Tagen Probefahrt, 1 km auf Pad, dann: kein Gang mehr einzulegen. Mein Vater unters Auto, 2 Gänge sind drin. Von Hand die Umlenkstangen rausgedrückt, weiterfahren, geht. Zweite Probefahrt mit Melanie auf Asphalt: Beim wenden in einer Plot-Einfahrt: Kein Gang einzulegen.. ich unters Auto, bekanntes, Rückfahrt, das Programm für den nächsten Tag steht fest… Also aus anderem Auto Schaltkulisse ausgebaut, im „Reisemobil“ ebenso, andere Kulisse Einbauversuch - moment mal, das ist doch ein 5-Gang-Getriebe, ganz hinten oben versteckt sich eine Umlenkstange, die losgerüttelt ist… also alles rückgebaut, mit viel Gefiesel in und unter Auto, und nach 8 Stunden tut alles. Da alle anderen Autos 4-Gang-Getriebe haben, fiel uns (nach 10 Jahren) das Fehlen des 5. Gangs nicht auf… super, ein verschwendeter Tag.

Am nächsten Tag, mir gehts immer noch sehr schlecht (danke an die namibische Freund, die mich umarmte zur Begrüßung und hinterher sagte „ach übrigens, ich habe die flu“), dann um 09.30 Uhr Abfahrt nach Süden, statt 08.00 Uhr.. Standard ;) Laune ist bei allen schlecht, bloß weg und auf Pad…

Windhoek geht gut, es läuft, eine Riesenbaustelle auf der B1 geht relativ schnell vorbei, bei Aris dann - plötzlich Vollgas mit einem Schlag, Pedal geht ohne Widerstand, also aus Tempo 100 schnell raus, Motorhaube auf (schön heiss..), Not-aus am Motor - geht nicht. Wieder ins Auto, alles bei Vollgas, die Ohren dröhnen, Schlüssel rum, nach 10 Sekunden geht der Motor aus.. und kochen tut er nach ca. 1 Minute Vollgas natürlich auch… Anruf bei meinem Vater, Diagnoseversuche: Die Rückholfeder des Gestänges von Gaszug zu Einspritzpumpe ist gebrochen, d.h. die Pumpe steht auf Vollgas. Er sagt, dass er kommt, nach 1,5 Stunden Wartezeit bei über 30 Grad ist er da. Arbeiten in praller Sonne, keinerlei Platz zwischen Motorblock und Einspritzpumpe (vll. 5 cm), nach 1 Stunde Fieselei ist die Feder ausgetauscht (mit Standardmitteln: langer Draht und Schraubenzieher und enorm viel Geduld).

487 km zum nächsten Abbiegen...



Reparaturservice.. zum Glück gibts meinen Vater.. ich hätt das nicht geschafft ohne alles auszubauen, was im Weg ist..



Mir gehts schlecht, Stimmung auf dem Beifahrersitz ist „Amoklauf“, aber wir kommen weiter. Schnell meinem Vater gedankt, mit Tankstopps in Mariental und Keetmannshoop (bei Tempo 100-110 säuft der Turbodiesel dann doch mit der Schrankwand hintendrauf) schaffen wir es gerade noch nach Quivertree Forest zum Sonnenuntergang. Der ist herrlich, da viele Gewitterwolken am Himmel, Klippschliefer springen herum, eine herrliche Landschaft. Ein bisschen was essen, trinken, ich falle wie tot ins Bett. Am nächsten Morgen Gesundheit und Stimmung nicht viel besser. Weiter nach Aus.











Kurz vor Aus (30 km): Der Spritanzeiger zeigt Reserve an, die Lampe flackert nervös (wie meine Nerven), also die 20 Liter aus dem Kanister einfüllen. Hat die schwankende Spritanzeige doch nicht gestimmt. Der Tankrüssel ist natürlich nicht dicht, aber mit einer Plastiktüte als Dichtung gehts dann.. in Aus gehen in den 80 Liter Tank (incl. ca. 7 Liter in den Reservekanister) 79,8 Liter rein… also, Tankwarte ab jetzt nach dem ersten Abstellen zum langsamen weiterfüllen auffordern, es gehen dann noch 10 Liter rein.. man lernt. Ab jetzt schwankt auch die Tankanzeige nicht mehr… :angry:

Zum Teil langweilige Strecke..



Aber dann schöne Strecke..



Weiter, bei brütender Hitze, ich fühle mich weiter sehr schlecht und wickle mir eine Jacke um den Hals, nach Rosh Pinah, wir beschliessen, dort am Namuskluft- Camping zu übernachten. Die Anfahrt ist schon sehr schön, das Camp liegt sehr ruhig zurückgesetzt in einem Tal zwischen den Bergen. Wir sind allein, sehr freundlicher Empfang, alles schön und sauber, wir haben die freie Auswahl beim Campsite. Wandern und 4x4 Tracks sind auch möglich, ein kleiner Swimmingpool ist auch da. Mir geht es dank Ass+C etwas besser, wir machen eine kurze Wanderung (1,5 km laut Aussage) zu einer Höhle („Bushman-Cave“). Der Aufstieg ist um 16.00 Uhr in der Hitze knackig, aber schön. Und: Wir sehen unsere ersten Klippspringer, 4 Stück kraxeln in den Felsen herum. Die Landschaft rundherum ist sehr schön, der Weg sehr gut mit weissen Zeichen ausge“schildert“. Kleiner Tipp: Der Rückweg von der Höhle führt noch über mehrere Höhenzüge und weiter tief ins Tal, nach einer weiteren Stunde bin ich fix und fertig und wir kürzen ab zurück zum Anfangspunkt (zum Glück sichtbar). Auf Swimmingpool habe ich gar keine Lust, war wohl doch zuviel an Anstrengung, aber schön wars trotzdem.. Wir machen das Feuer fertig, Paprikagemüse in der Pfanne und leckere (Wild-)Käseknacker von unserem „Hof-„ Metzger bei Windhoek. Sehr gut, aber der Sternenhimmel hält mich nicht lange draussen, ich bin erschlagen und gehe ins Bett, frierend. Am nächsten Tag: Abfahrt, es wird schnell heiss, die Abgeschlagenheit ist besser, aber mein Hals tut mehr weh, schlucken macht keinen Spass…


Die Anfahrt auf Namuskluft



Das Camp..


Landschaft beim Wandern..


sehr trocken ist es..


Klippspringer flüchten.. endlich sehen wir mal welche.




Wir fahren weiter in Richtung des Oranje, die Route soll ja sehr schön sein. Und: Sie ist eine Wucht, man fährt durch die Berge, enge Felsentore für die Strasse, und plötzlich das Wasserband und Grün unter einem, wirklich wunderschön. Das Ganze in der Vormittagssonne. Wir geniessen die Tour, sehen noch eine Meerkat mit Jungen (wusste gar nicht dass die da wohnen), werden von einem entgegenkommenden LKW fast abgeschossen (der schleudert schon beim Ausweichen), ansonsten ist es allerdings wenig Verkehr. Diese Route kann ich wirklich jedem empfehlen.

Die Anfahrt auf den Oranje..





Begeisterung beim ersten Anblick















Meerkat mit Jungem


Es wird eng hin und wieder..


Und natürlich kommt dann Gegenverkehr! Aber: Auch wenn es anders aussieht, er bremste und fuhr dann sehr langsam vorbei, nicht Kampflinie..






Richtung Aussenkehr / Noordoewer dann links Wüste mit Dünen und Fels, rechts bewässertes Land, auch ein interessanter Gegensatz. Die Gegend erinnert mich, ohne Bewässerung, ein bisschen an die Sahara.










In Noordoewer dann der Versuch, die wirklich starken Halsschmerzen (Ass wirken nicht, schlucken geht schwer) zu besiegen. Sehr freundliche Hilfe im Shop, irgendwelche Halstabletten („like Leckers“) und Soda zum Gurgeln.. nutzen tuts nichts. Bei etwa 40 Grad, Jacke um Hals, und mit möglichst wenig trinken gehts dann nach Keetmannshoop, wir haben uns entschieden, nochmals im Quivertree Forest Station zu machen, und diesmal vor 19.00 Uhr da zu sein.. das klappt dann auch, wobei ich um kurz nach 7 ins Bett falle, Essen möchte ich auch nichts, der Hals tut so weh, dass schlucken wirklich nicht mehr geht.. dementsprechend angenehm ist die Nacht.

Diesmal mehr Zeit zum Fotografieren, da wir nicht erst um 19 Uhr ankommen..









Jede Menge Rock-Dassies... Melanie lässt sich nicht mehr in die Nähe des Autos bringen..









Der Grund der Aufmerksamkeit der Klippschliefer..



Morgens dann noch Besuch von vielen Vögeln, da die Zuleitung des Wasserhahns leicht leckt..



Und Fuchsmangusten sind auch da..







Ich komme dann doch selbst auf die Idee, einen Arzt aufzusuchen, die Meinung auf dem Beifahrersitz, ich würde nur wieder „Männerschnupfen“ haben, ist inzwischen der Einsicht gewichen, dass es wohl doch etwas schlimmer ist.. Dank Reiseführer von 2014 (und nicht 1995, wie sonst immer ;) ) ist die aktuelle Adresse eines Arztes in Keetmannshoop auszumachen, angerufen, ich soll vorbeikommen, Frage: Links oder rechts der Brücke der B1 - „left“. Ok, wir rein in die Vorstadt, nichts zu finden von der „Puma Tankstelle“. Also jemand gefragt, der meint, es sei im alten Teil der Stadt, also rechts der Brücke… Afrika.. An der Puma-Tankstelle gefragt, freundlich, ja, da hinten irgendwo. Wir fahren nach „da hinten“, nichts zu sehen. Nochmal angerufen in der Praxis, direkt neben der Tankstelle, neben dem Reifendienst… 30 Meter über den Parkplatz wären es gewesen..
Also, Arzt (2 Praxen) in Keetmannshoop: Von Norden kommend (rechts) in den alten Teil fahren, links vor einer Ampel ist eine Puma-Station, dort links abbiegen, und direkt im Anschluss an Tankstelle und Reifendienst liegt im rechten Winkel dazu das Arztgebäude, schönes altes Gebäude mit Zaun und etwas Gras… (siehe Screenshot). Wir kommen relativ schnell dran, sehr freundlicher Arzt, lässt erzählen (nicht so ungeduldig wie die deutschen Ärzte), schaut dann mal in den Hals „Oh shit“, lässt Melanie mal schauen, die Mandeln sind komplett geschwollen… Tonsilitis.. Also, Antibiotika und Ibuprofen 800 verschrieben.. kostet 450 N$, für uns Europäer nicht viel. Die Medis gibts direkt über die Strasse, 20 Minuten später haben wir sie, kostet 720 N$. Mal gespannt, ob meine Auslandskrankenversicherung was übernimmt..



Die Schmerztabletten (3 Stück = 2400 mg in 3 Stunden) wirken gleich mal gar nichts, aber weiter gehts Richtung Mata Mata. Endlich wieder Gravel, schöne Strecke, wir fahren die C17 über Koes, und nehmen dann die D511 zur C15 nach Mata Mata. Die C17 war schon schön mit den Dünen am Ende, aber die D511 kann ich nur jedem empfehlen - direkt durch die Dünen, herrliche Strecke, bei uns waren die Dünen auch noch grün.. toll!

Schöne Tabletten..


Schöne Gravel-Pad..


Schöne Dünen..


Letzte Änderung: 26 Mär 2015 21:39 von Alex_Muc.
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EDIT: Weiter hinten gehts mit Fotos weiter..
Letzte Änderung: 04 Apr 2015 16:26 von Alex_Muc.
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auch hier gilt: Weiter hinten gehts weiter, diesmal mit Fotos...
Letzte Änderung: 04 Apr 2015 17:02 von Alex_Muc.
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04 Apr 2015 16:11 #380311
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Hallo zusammen,

da es einfacher ist, jetzt neue Beiträge mit Text und Bildern gemeinsam.. zwischenzeitlich hatten sich auch noch Logicboard und Festplatte verabschiedet.. juhhuu.. :blink:

Mata Mata ging dann schnell an der Grenze, gar kein Problem, im Park auch kein Problem mit den Formalitäten, ca. 15 Uhr ist es jetzt. Wir finden auf dem vollen Parkplatz noch einen schönen Standplatz (direkt neben der Auffahrt, aber nicht im 20er Pulk der Südafrikaner), und beschliessen, dann doch noch eine kurze Ausfahrt zu machen. Es ist brütend heiss, 20 km fahren wir in den Park, Giraffen, Springbock, Oryx, und unter einem herabgefallenen Webervogelnest eine Wildkatze (oder sogar, wegen der großen Augen, eine Schwarzfuß(pfoten?)katze, schwer zu sagen. Sehen wir aber nicht selbst, jemand anders steht schon da…












Schlucken geht immer noch nicht, aber 2 Windhoek Draught müssen gehen, die Antibiotika müssen ja runter ;) Gegen Abend Aufregung, wir essen unser Rührei fertig (das geht noch halbwegs zu essen), laufen dann in der Dämmerung an den Zaun - am Wasserloch sind 3 Löwen.. die legen sich später 50 Meter vom Zaun hin, ein schöner Beginn. Die Antibiotika melden sich bei mir inzwischen im Verdauungstrakt (juhuu, das im Park), und ich beschliesse, schlafen zu gehen. Das Camp ist für den hohen Füllgrad erstaunlich ruhig, schlafen geht schlecht.. Mata Mata ist schön angelegt, direkt am Campplatz ist ein Hide (hochgestelltes Haus für Fotografen), vom Zaun aus zum Wasserloch sind es vielleicht 10-15 Meter. Blitzsaubere Toiletten und Duschen, sehr schöner Standard, guter Shop. Mir hat das Camp sehr gut gefallen, ich kann es empfehlen.

Am nächsten Tag Antibiotika, Kaffee und 1600 mg Ibuprofen - und nach 2 Stunden merke ich tatsächlich eine Wirkung! 3 Stunden später bin ich das erste Mal seit 4 Tagen schmerzfrei. Wir fahren die Strecke nach Twee Rivieren, es ist heiss, wir sehen viele Tiere, gleich ein paar km hinter Mata Mata eine faule Hyäne, Antilopen, Sekretäre, Adler, aber keine Katzen. Zwischendurch bemerkte ich, dass die komplette Elektrik der Mittelkonsole nicht funktiniert: Uhr, Radio (sowieso nie an, deshalb nicht gemerkt), und blöd: Zigarettenanzünder. Eine Sicherung ist durchgebrannt. Im Shop gibts keine, also mit Büroklemmer und Vogeldraht gefllickt, es zischt ein bisschen, aber hält.. Auslöser war wohl der Kühlschrank im Wohnteil, die kleine Engel-Box vorne funktioniert noch.. also jeden Tag Eis kaufen und im hinteren Kühlschrank deponieren.. incl. abends Wasser wischen ;) In Twee Rivieren tanken, Eis kaufen, Platz im Restaurant reservieren (endlich wieder essen ;) ) dann nochmal los, im Nossobtal hoch bis zur ersten Querverbindung, und im Auob zurück.

Die faule Hyäne am nächsten Morgen.. gleich das 1. Highlight nach ein paar Kilometern..






































Abends dann das Essen im Restaurant, im Vergleich zu Namibia erstaunlich wenig Game auf der Karte, insgesamt gutes Essen, aber in Namibia habe ich schon besseres Steak bekommen. Egal, ich kann schlucken ;) Generell ist Twee Rivieren zwar groß, aber bei halb vollem Platz fanden wir es sehr schön und ruhig. Die Ablution Blocks sind sehr sauber, wie in Mata Mata, der Standard gefällt uns. Im Shop gibt es einiges an Auswahl, und der ATM funktioniert dann tatsächlich, die Comdirect Visa mochte er nicht, die Barclaycard Visa nahm er dann nach bitten..

Am nächsten Morgen dann einkaufen und entspannt zur Verwaltung, Südafrika- und Botswanateil liegen ja nur 5 Meter auseinander.. sehr freundliche Begrüßung durch die Dame in Botswana, Rooiputs Buchung ist ok, viel Spaß wünscht Sie uns, das wars.. der Frühgamedrive fällt aus, da die Verwaltung erst um 08.30 Uhr aufmacht, egal, wir versuchen unser Glück Richtung Nossob. Wir sehen nicht viel, viel Wellblech nervt, und es wird wahnsinnig heiss.



















Kudus gibts tatsächlich auch..



Zu spät..


Und endlich Cheetahs in Freiheit, ohne Sendehalsband, nach zig Jahren ;)





Und nochmal ein Kudu... !









Was wieder sehr schön ist: Die Rastplätze sind sehr sauber und gepflegt, auch hier könnte der NWR im Etosha mal spickeln, wie es funktionieren kann. Wir schaffen es in der Hitze nicht bis Nossob, sondern fahren an der 2. Querverbindung Richtung Auob. Kurz hinter der Einfahrt ins Auob-Tal dann Autos, links unter einem Busch 2 Vorder- oder Hinterfüße eines Springbocks, dahinter Mama Cheetah mit 2 Jungen, die mit vollen Mägen ausruhen.. doch schon einmal „Jagderfolg“. Sonst viel schöne Landschaft, Antilopen, Vögel, und Hitze ;)

Abends dann kommen wir erst gegen 17.00 Uhr in Rooiputs an, die Campsite ist schön (Nr. 5), die Lodge leicht zu sehen, aber sooo Wilderness ist das gar nicht.. die anderen Campsites sind doch recht nah, und das Klo riecht bei 40 Grad doch deutlich in unsere Richtung. Es gibt nochmal Rührei, ein bisschen Sterne schauen, dann heisst es für mich gegen 9 Uhr schlafen, mit aufgestelltem Dach, es ist wirklich heiss. Melanie behauptet doch glatt, abends noch eine Ginsterkatze gesehen zu haben, was ich aus Neid natürlich hartnäckig leugne als Möglichkeit ;) Das ist aber auch der einzige Besuch von Wildtieren im Wilderness Camp, ausser Essigkäfern...

Letzte Änderung: 11 Apr 2015 09:11 von Alex_Muc.
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04 Apr 2015 17:02 #380317
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Und auch hier: Ein neuer Beitrag mit Text und Bildern gemeinsam...


Am nächsten Morgen dann wirklich früh los, Punkt 06:30 Uhr gehts los, und gleich einmal Autos an der Strecke: Hyänen (Tüpfel), 3 Stück, rennen zum Wasserloch. Ein paar km weiter (zwischen Rooiputs und Kij Kij ist eine Baustelle mit seitlicher Umleitung) dann die nächste Tüpfelhyäne, die auch noch in unserer Richtung rennt.

Dunst am Morgen...



Energie am Morgen..











Gnu und Hyäne am Morgen...













Platzmangel im Schatten...



Den Tag über dann, bis zur ersten Querverbindung zum Auob gefahren, dann wieder nach Twee Rivieren, und bei Samevloeiing liegt dick und fett und mit Atemnot ein Mähnenlöwe im Schatten, und lässt sich auch durch Autos, die auf 5 m heranfahren, nicht stören. Hin und wieder schafft er es, sich zumindest aufrecht zu legen, aber meist reisst es ihn schnell wieder in die stabile Seitenlage. Nach einer halben Stunde wird es uns zu heiss, wir fahren einkaufen nach Twee R., am zurück liegt der Löwe immer noch da ;) den Rest des Tags verbringen wir faul im Schatten in Rooiputs, sehen ausser ein paar Springböcken aber nicht viel.









Versteckt am Wegesrand, unterm Baum.. wer findet die Schildkröte.. ;) (Gehalten hatten wir natürlich wegen was anderem...)



Der Löwe.. noch sieht er nur faul aus...





hier schon etwas überfressen..





Puuhh, mein Bauch...





Liegen hilft auch nicht...



Dieses Bauchdrücken.. diese Hitze...





Irgendwann gings dann weiter... wieder zu spät!



Wieviele Sekretäre stehen bei Rooiputs?



Bewohner nahe Camp Site 3, Rooiputs...







Besucher Camp Site 3, Rooiputs..





Sonnenuntergang bei 3 Regentropfen...




Abends nieselt es 5 Tropfen, das wars dann. Zusammengefasst ist Rooiputs schön, aber wir waren nach den Schilderungen etwas enttäuscht. Alle Nachbarn sind in Sichtweite, die sanitären Einrichtungen nicht überragend (Campsite 3 am 2. Abend war aber sauberer und schöner), v.a. hört man die anderen Touris, leider. Da kennen wir in Namibia einige schönere, ruhigere Plätze. Sicher schön, aber etwas mehr hatten wir erhofft.

Am nächsten Morgen Aufbruch Richtung Mata Mata, um 06:25 Uhr.. illegal.. und gleich, hinter 2 anderen Autos (noch früher gestartet), 3 Löwinnen, die sich entgegen uns direkt neben der Strasse bewegen. Als Nachzügler kommt noch ein junger Mähnenlöwe. Nach wenden und etwas mitfahren wird es langweilig, und ein paar km weiter läuft eine (Tüpfel)hyäne neben uns her, und bellt sogar während des laufens.. irgendwann quert sie vor uns die Strasse, und läuft in eine große Gruppe (sicher >100 Tiere) Springböcke, die einen Sicherheitsabstand einnehmen zu ihr.. sehr interesant. Ein Gnu, das mit dort steht, verjagt dann die Hyäne.. sehr sehenswert! Am ersten Rastplatz dann Kaffee, direkt hinter uns auf der Kalkfelsenmauer (Melkvlei) steht eine Braune Hyäne auf und schaut, wer stört... man sieht die Tiere wirklich nicht ;)



Schon wieder Löwen? Aber schlankere.. und beweglicher..















Dann die Hyäne..







Und die Springböcke, etwa einen Kilometer weiter..















Gnu jagt Hyäne..











Oryx.. und tolles Licht..







Am Rastplatz dann irgendwann eine Bewegung hinter uns...







Letzte Löwen im Kgalagadi.. wieder eher faul...



Weiter über die 2. Querverbindung nach Mata Mata nichts viel herausragendes, einfach schöne Landschaft, und Hitze. In Mata Mata auf südafrikanischer Seite kein Problem, die Immigration in Namibia ist, wie immer bei weiblicher Besetzung bei mir, ein Problem: If you scratch like this, you have to fill out a new form… warum sind die immer so giftig? Der (männliche) Kollege übernimmt dann das Stempeln, kein Problem. Beim Herauskommen dann Stiefel hinter der Motorhaube (oben war nix zu sehen ;) ), die Polizei prüft License und trägt uns ein, eine sehr freundliche Dame diesmal. Wir fahren gemütlich über die C15 zum Red Dune Camp und B&B.

Viele Grüße
Alex
Letzte Änderung: 11 Apr 2015 08:57 von Alex_Muc.
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