THEMA: Welcome to the Four Rivers.....
08 Feb 2015 14:58 #372541
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Da es im Forum zur Zeit einige Fragen zum Bushcamper gibt, werden wir das Hochladen des Anfangs unseres Reiseberichts etwas vorziehen und unsere Eindrücke vom Bushcamper zum Besten geben, wir können aber nicht versprechen, dass es immer schnell weitergeht mit der Beschreibung unserer Unterkünfte und Erlebnisse - schließlich will ja auch die KTP-Tour für März vorbereitet sein...... :whistle:

Nach unserer ersten Selbstfahrertour in Namibia im November 2013 - nachzulesen im Forum unter dem Titel "Gerüttelt, nicht geführt….“ - stand für uns bald fest, dass uns die nächste Namibiatour in den Nordosten des Landes, in die Region Sambezi führen würde. Als Gefährt(en) hatten wir einen Toyota Bushcamper 3.0 von Asco auserkoren - geradezu ein Möbelwagen im Vergleich zum Suzuki Jimny von unserer ersten Tour.
Die Experten im Forum wissen natürlich, dass mit den Four Rivers die Flüsse Okavango, Kwando, Sambesi und Chobe gemeint sind, die ganzjährig Wasser führen. Daher unterscheidet sich die Region Zambezi sehr vom Rest Namibias: Wir haben ein sehr grünes, wasserreiches - fast amphibisches - und relativ dicht besiedeltes Gebiet Namibias kennengelernt.

Wer ein paar Bilder von dieser Region sehen und die Beschreibung unserer Unterkünfte und Campsites lesen möchte - unser Möbelwagen bietet viel Platz zum Mitreisen. Also:




Flug und Ankunft
Wie schon bei unserer letzten Namibiareise haben wir uns für einen Flug mit SAA von Bremen über München und Johannesburg nach Windhoek entschieden. Alle Flieger waren bis auf den letzten Platz besetzt….leider, denn speziell auf meinen Gangnachbarn im Flugzeug von München nach Johannesburg hätte ich gerne verzichtet. Immer wieder hat er seine Beine soweit in den Gang gestellt, dass jeder Vorbeikommende sich an mir oder meiner Rückenlehne festhalten musste, um nicht ins Stolpern zu geraten. Noch nicht erlebt habe ich bisher auch, dass jemand bereits während des Essens vom Schlaf übermannt worden ist. Erst als dem Schläfer das volle Glas Rotwein auf die Hose gefallen ist, wurde er kurzzeitig wach. Geringer war der Schaden als ihm beim nächsten Nickerchen die Brille ins Essen fiel. Allerdings waren alle verfügbaren Taschentücher schon zur wenig erfolgreichen Beseitigung der Rotweinflecken verbraucht. In dieser Situation versucht man den Gedanken zu verdrängen, dass dieser Mitreisende sich möglicherweise gleich nach der Ankunft ans Steuer eines Mietwagens setzt, um eine größere Strecke zurückzulegen :ohmy: .

Eine weitere Überraschung bot sich uns nach unserer Ankunft in Windhoek. Bevor wir uns in der Ankunftshalle den üblichen Immigrationsformalitäten unterziehen durften, musste jeder Passagier eine Fiebermessung über sich ergehen lassen, um Ebola- Verdächtigen die Einreise zu verwehren. Die „Messung“ erfolgte mit einem kleinen Gerät mehr oder weniger im Vorbeigehen und auf eine Entfernung von 1 bis 2 Metern. Ich bin überzeugt, dass auch ein kochender Wasserkessel die Überprüfung anstandslos überstanden hätte.

Wir werden bereits vom Fahrer erwartet und direkt zur Station und in die Halle gebracht, wo sämtliche Mietfahrzeuge bereit stehen, die an diesem Tage abgeholt werden. Um welche Fahrzeuge es sich im Einzelnen handelt, um welche Uhrzeit sie von wem und für wie lange abgeholt werden und welche Extras bereit gestellt sind, ist auf einer großen Tafel, für alle Mitarbeiter ständig sichtbar, angeschrieben und trägt offensichtlich zu einer pünktlichen und zuverlässigen Abwicklung der Übergabe bei.



Die Einweisung in den Bushcamper - oh Schreck, so groß hatten wir ihn gar nicht in Erinnerung :unsure: - ist gewohnt professionell und detailliert und ohne Zeitdruck - jede Frage wird beantwortet, jede Beule, Schramme und Macke am Auto wird dokumentiert (es werden im Laufe unserer Tour noch so einige Schrammen dazukommen - alle auf der linken Seite :P ). Das Dach wird mehrmals auf- und zugeklappt und die Markise wird ausgefahren - juchhu, wir haben einen Camper, bei dem die Markise tatsächlich über der Tür angebracht ist und nicht auf der falschen Seite. Als wir das ganz begeistert feststellen, lacht sich der Asco-Angestellte schlapp über diese pingeligen Europäer.

Unser Gefährt(e)
Sorry, dieser Abschnitt beschäftigt sich jetzt etwas ausführlicher mit dem Bushcamper und ist vielleicht nur für diejenigen von Interesse, die vorhaben sich ebenfalls mit diesem Gefährt auf Pad zu begeben.

Schon bei der Rückgabe unseres Suzuki Jimny nach der ersten Tour hatten wir uns bei Asco in den Bushcamper verguckt, auch wenn uns die Grösse dieses Gefährts ziemlich eingeschüchtert hat.






Sowohl den Bushcamper als auch den Suzuki Jimny für unsere erste Selbstfahrertour hatten wir zuverlässig und günstig über Christian Rink bei Asco gebucht. Wir können die Erfahrung anderer Fomis bestätigen, dass eine Direktbuchung bei Asco teurer ist als über einen Vermittler.

Unser Bushcamper hatte 60.000 Kilometer auf dem Buckel, war aber technisch in hervorragendem Zustand. Die Reifen, auch die der beiden Ersatzräder, waren fast neuwertig (und nicht nur schwarz "lackiert"), ebenso wie die 2. Batterie, die insbesondere den Kühlschrank mit ausreichend Strom versorgen muss, selbst wenn der Wagen einmal einen Tag nicht bewegt wird.
Wir hatten unsere Kleidung in Plastikbeuteln und Leinentaschen verpackt und das technische Equipment und einige Küchenutensilien in Plastikboxen, so konnten wir alles schnell aus den Koffern räumen und im Bushcamper verstauen. Zuerst standen wir zwar etwas ratlos mit unseren Armen voll Krempel im Bushcamper, aber bald waren alle Fächer, Klappen und Türen entdeckt und gefüllt. Die leeren Koffer haben wir bei Asco gelassen.
Oberhalb des Bettes gibt es reichliche Ablagemöglichkeiten,



Weitere Unterbringungsmöglichkeiten gibt es unterhalb des Bettes, das mit einer Länge von 1,90 Metern und einer Breite von 1,50 Metern sehr bequem ist - Kingsize für Camper :) . Für lange Menschen gibt es noch eine ausklappbare Bettverlängerung.



Weiterer Stauraum findet sich in den Schränken gegenüber dem Bett, hier ist auch der Kühlschrank untergebracht - bei dem sich übrigens der Deckel richtig öffnen lässt und einem deshalb nicht dauernd auf den Kopf knallt, wenn man darin auf der Suche nach dem Gin Tonic herumkramt.



Links neben den Schränken verfügt der Bushcamper über eine Chemietoilette. Wir haben sie nicht benutzt und fragen uns immer noch, wieso wir sie nicht einfach bei Asco gelassen haben, um mehr Stauraum zu haben.
Zum Laden von Akkus oder für sonstige Elektrogeräte stehen ausreichend Steckdosen zur Verfügung.



Ein ausreichend langes Kabel für eine externe Stromversorgung ist selbstverständlich vorhanden.
Camping Tisch und Stühle, 2 Gasflaschen, Küchenkiste, Stromkabel, Spaten und Werkzeuge sind durch abschließbare Klappen von außen zugänglich.
Es gibt insgesamt 4 Außenklappen - einschließlich dem Fach für die Chemietoilette, und am Anfang sind wir immer mehrmals um das Auto herumgelaufen, bis wir die Sachen aus den Fächern zusammengesucht oder wieder verstaut hatten.
Es gibt einen hochklappbaren Tisch, so dass man bei schlechtem Wetter oder hohem Insektenaufkommen (das war tatsächlich auch einmal notwendig) :angry: notfalls im Camper essen kann.



Wir hatten befürchtet, dass es im Camper nachts stickig sein könnte, das war aber überhaupt nicht der Fall. Durch das hochklappbare Dach hat man eine bequeme Stehhöhe, und durch die großen Fliegenfenster im Canvas bei aufgeklapptem Dach und die Schiebefenster in der Kabine war es im Camper immer luftig. Außerdem war das Innere des Camper immer nahezu staubfrei.
Durch den häufigen Gebrauch waren die Verbindungen zwischen Canvas und Dach teilweise etwas löchrig und boten Insekten Zugang in das Innere des Campers. Mit Panzertape haben wir diese Löcher erfolgreich abgedichtet.



Der Bushcamper sieht zwar sehr schwer und unbeweglich aus, die 3.0l Maschine hat ihn aber mühelos durch Tiefsand gebracht. Matsch- und Wasserdurchfahrten hatten wir zum Glück nicht.
Die einzige Schwachstelle eines für uns ansonsten perfekten Campers sind die Außenspiegel. Da der Aufbau des Wagens wesentlich breiter ist als die Fahrerkabine hätte es einer Umgestaltung der Spiegel bedurft. Zwar ist eine Verbreiterung der Spiegelhalterung erfolgt, diese ist aber so gering ausgefallen, dass die Sicht nach hinten absolut unbefriedigend ist. Dazu gibt es später noch eine Geschichte :ohmy:



Wir fanden den Bushcamper sehr zuverlässig, kuschelig und bequem und würden ihn immer wieder nehmen.

Fotoausrüstung
Ach ja, da gibt es noch eine Sache……., dir wir vielleicht gleich zu Beginn unseres Berichtes gestehen sollten…..vielleicht ersparen wir damit dem einen oder anderen Forumsmitglied das Weiterlesen. Angesichts der vielen tollen, extrem scharfen, kontrastreichen und perfekt belichteten Fotos in vielen Reiseberichten haben wir ernsthaft über einen Wechsel der „Fotoausrüstung“ nachgedacht, ….dem von der Lumix FZ 48 zu einer Spiegelreflexkamera. Einer Canon, oder besser einer Nicon? Das Canon 100 – 400, das von vielen als sensationell bezeichnet wird. Oder doch das Tamron 150 – 600, das angeblich optimale Objektiv für Namibia. Letztlich waren zwei Dinge entscheidend, auf eine schwerwiegende, nein, richtiger schwer wiegende Neuanschaffung zu verzichten: Wir fahren nach Namibia, in erster Linie, um Tiere zu beobachten und Landschaften zu betrachten, und nur in zweiter Linie, um sie zu fotografieren. Das endgültige Aus für die Neuanschaffung haben wir schließlich Champagner zu verdanken, deren Fotos uns immer wieder begeistert haben und die all diese herrlichen Fotos mit einer Kompaktkamera von Canon geschossen hat. An dieser Stelle herzlichen Dank an Bele für die Entscheidungshilfe. :lol: Wir wollen an dieser Stelle keine Diskussion über die perfekte Kamera und die unverzichtbaren 5 bis 10 Objektive auslösen, und schieben die manchmal fehlende Brillianz unserer Fotos auf die Jahreszeit und den oft wolkenverhangenen Himmel :whistle:
Unsere Route
Obwohl im Forum von dem einen oder anderen Teilnehmer geäußert wurde, dass ein Besuch des Caprivi bzw. der Sambesi Region eher langweilig und unspektakulär sei, hat uns diese Region sehr gut gefallen. Die Campsites haben wir nach dem Studium vieler Reiseberichte hier im Forum ausgewählt und die Buchung von den Magic Vibes vornehmen lassen, die diese Aufgabe sehr kompetent und günstig ausgeführt haben. Wir haben für jede Campsite einen Travel Voucher erhalten, in dem neben den Daten und der Buchungsnummer auch die Person mit aktueller Telefonnummer namentlich benannt wurde, bei der die Buchung abgeschlossen wurde. Unseren Voucher brauchten wir in der Regel gar nicht vorzulegen, weil die jeweiligen Campbetreiber vorab schon eine Kopie davon erhalten hatten.



An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an Ute und Volker :) .

Unterkünfte
11.11. Ankunft
10.11. - 11.11. Ombo Restcamp
11.11. - 12.11. Potjie Camp
12.11. - 13.11. Kaisosi River Lodge Campsite
13.11. - 15.11. Mahangu Safari Lodge Campsite
15.11. - 17.11. Nambwa Campsite
17.11. - 19.11. Kalizo Lodge Campsite
19.11. - 22.11. Senyati Camp
22.11. - 25.11. Mavunje Camp
25.11. - 27.11. Mobola Lodge Campsite
27.11. - 28.11. Roy`s Restcamp
28.11. - 29.11 Weaver`s Rock
29.11. - 30.11. Pension Steiner
30.11. Rückflug

Wir sehen uns demnächst im Ombo Restcamp.
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10 Feb 2015 21:11 #372919
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„Ombo Restcamp“ und „Zum Potjie Restcamp“

Nach zwei Stunden Einweisung in den Bushcamper kann es endlich losgehen. Wir steuern zunächst den Maerua Superspar an, um uns für die nächsten Tage mit Lebensmitteln in fester und flüssiger Form einzudecken. Weiter geht es auf der B 1 Richtung C 31, wo sich unser erstes Übernachtungsquartier, die Campsite des Ombo Restcamps befindet.

Für die erste Nacht hatten wir bewusst eine Campsite gewählt, die nur etwa eine Stunde Fahrtzeit von Windhoek entfernt liegt, um nach Übergabe des Autos und Erledigung der Einkäufe noch vor Einbruch der Dunkelheit dort anzukommen.






Die Campsite ist nichts Besonderes - sieht irgendwie etwas unstrukturiert aus und von der nahen Straße hört man manchmal den Lärm der Lastwagen. Vielleicht sind wir aber auch nur müde von der langen Anreise und etwas mäkelig.



Längst wäre die Erinnerung an das Ombo Restcamp verblasst, hätte es da nicht Begegnungen gegeben, die einen Eintrag in das Guiness Buch der Rekorde verdient gehabt hätten……Kaum haben wir nach Einbruch der Dunkelheit unsere Kopflampen eingeschaltet, und wollen uns unser Abendessen bereiten, fallen hunderte, oder eher tausende von Insekten über uns her - irgendeine Insektenart scheint "Ausflug" zu haben. Besonders unangenehm fliegende Käfer, die sich an der Kleidung festkrallen und sich nicht freiwillig entfernen lassen. Wir knipsen das Licht aus und flüchten uns in den Camper - die Küche bleibt kalt. Den Weg zum Waschhaus legen wir im Dunkeln zurück, aber in den Waschräumen brennt Licht und die Fenster sind geöffnet….Jeder Insektenliebhaber hätte seine wahre Freude. Fußboden, Dusche und Waschbecken sind schwarz von krabbelnden und flatternden Tierchen…. :sick: :sick:
Später gibt es ein paar Regentropfen und wir schlafen wunderbar in unserer ersten Nacht im Bushcamper.

Am nächsten Morgen geht es weiter Richtung Norden zu unserer nächsten Zwischenstation auf dem Weg zu den Flüssen, zum Potjie Restcamp.



Dieses liegt 380 Kilometer nördlich von Windhoek zwischen Otavi und Tsumeb. Zum Potjie bietet einige gepflegte kleine Bungalows,



einige schöne Campsites





mit sauberen Sanitäreinrichtungen,



einen Pool



und eine gemütliche, familiäre Gästefarm-Atmosphäre.
Vor dem vorgebuchten Abendessen bleibt ausreichend Zeit für einen Spaziergang auf dem Farmgelände.





Das Farmhaus, in dem das Abendessen serviert wird, ist von einem schönen Blumengarten umgeben.



Zum ersten Sonnenuntergang unserer Tour



gibt es einen ausgezeichneten Shiraz, den Rest der Flasche genießen wir zu dem äußerst leckeren und reichhaltigen Abendessen. Das Farmhaus gleicht einem Museum, überall stößt man auf Gebrauchsgegenstände und Waffen aus vergangenen Zeiten. Besonders gefallen haben uns die kunstvoll geschnitzten Safaristühle.



Wir sind die einzigen Gäste und haben viel Zeit, den engagierten Erklärungen der Gastgeberin, Erika Kästner, zuzuhören und mit ihr über die Entwicklung des Landes und die Probleme des Farmlebens zu diskutieren.
Alles in allem ist ein Zwischenstopp im Restcamp „Zum Potjie“ sehr empfehlenswert. In Nachhinein hätten wir besser die erste Nacht wie gewohnt in der Pension Steiner in Windhoek verbracht und am nächsten Tag auf ausschließlich geteerten Straßen die 380 Kilometer bis zum „Potjie“ zurückgelegt.

Die nächste Etappe bringt uns dann endlich zum ersten der vier Flüsse. :)
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15 Feb 2015 21:03 #373556
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Kaisosi River Lodge

Das Ziel unserer heutigen Etappe ist die Kaisosi River Lodge. Sie liegt ca. 7 Kilometer östlich von Rundu an den Ufern des Okavango, und die heutigen 360 Kilometer legen wir ausschließlich auf Teerstraßen zurück. In einigen Reiseberichten war zu lesen, der Weg über die B8 sei eintönig und langweilig. Da wir das erste Mal auf dieser Strecke unterwegs sind, haben wir das nicht so empfunden. Bald hinter Grootfontein tauchen Palmen im Landschaftsbild auf - viele sehen allerdings kränklich und vertrocknet aus.





Immer wieder kommt man an typischen Dörfern vorbei





und hat kurze Einblicke in das Alltagsleben der Bewohner.



Am Straßenrand geht es sehr lebendig zu und wir müssen sehr auf Schulkinder auf dem Weg zum Schulbus oder zur Schule aufpassen. Viele winken fröhlich und wir haben nie erlebt, dass sie betteln oder nach "sweets" rufen.
Die Rinder, Schafe und Ziegen, die links und rechts der Straße grasen, haben die Ruhe weg, wenn sich Fahrzeuge nähern - immer geht es in gemächlichstem Tempo auf die andere Straßenseite :angry:



Insgesamt finden wir die Strecke bis Rundu abwechslungsreich und interessant - irgendwie "afrikanisch".

Kurz vor Erreichen der Kaisosi-Lodge streifen wir Rundu, eine quirlige und leicht chaotische Stadt.



Die Zufahrt zur Lodge ist unproblematisch, auch für Autos ohne 4 x 4 gut zu bewerkstelligen. In der Regenzeit, wenn die Zuflüsse aus Angola den Okawango über die Ufer treten lassen, wird es hier ganz anders aussehen. Man wird die Lodge dann nicht immer mit dem Auto erreichen können.





Die Lodge macht schon auf den ersten Blick einen sehr sympathischen Eindruck.



Sie verfügt über 12 Zwei-Bett Zimmer und 4 Doppel Zimmer sowie 16 Campsites mit privaten Waschräumen mit Dusche, WC, Strom und Grillplatz.





Während man von den Zimmern direkten Blick auf den Fluss hat, ist dies bei den Campsites leider nicht der Fall. Für unseren Geschmack liegen die Plätze auch zu dicht beieinander. Die Stellplätze kann man sich nicht selbst aussuchen, vielmehr werden sie bei der Ankunft in der Rezeption zugeteilt. Ob dies immer der Fall ist, wissen wir nicht, jedenfalls haben wir bei unserer Ankunft erfahren, dass sämtliche Zimmer und Campsites ausgebucht sind. Ein mit uns zeitgleich angekommenes Paar, das nicht vorgebucht hatte, musste unverrichteter Dinge den Rückweg antreten.

Wir sind das erste Mal am Okavango und wir sind richtig begeistert von der Landschaft und von der friedlichen Atmosphäre. Von der Terrasse des Restaurants aus hat man einen wunderschönen Blick auf den Fluss und wir genießen unseren Sundowner vor dem Essen, das im Restaurant serviert wird.







Worauf wartet dieser junge Mann in seinem Boot seit über 20 Minuten?



Er wartet nicht auf sein Abendessen, sondern auf die Arbeiter, die noch fleißig mit dem Anbau der Lodge beschäftigt sind und sich dabei waghalsig ohne richtiges Gerüst und Sicherung auf den schmalen Balken zu schaffen machen :ohmy:



Jetzt ist endlich Feierabend und es geht über den Fluss zurück nach Angola - kleiner Grenzverkehr zwischen Namibia und Angola.



Und wieso treibt dieser Mitarbeiter in die Hände klatschend die Gans vor sich her? Die beiden scheinen auf dem Weg in die Küche zu sein :P



Da hätten wir diesen Schreihals, der die ganze Nacht keine Ruhe gegeben hat, viel lieber in der Pfanne gesehen



Beide sind wohl am Leben geblieben, denn es gibt sowohl für uns als auch für die anderen Gäste so wunderbares Game, wie wir es selten serviert bekommen haben. Eine riesige Portion, äußerst zart, auf den Punkt gegrillt. Auch die Beilagen, die man aus einem großen Angebot auswählen kann, sind hervorragend - und das Ganze zu einem sehr günstigen Preis :cheer:



Das gemeingefährliche Messer ist bei der Zartheit des Fleisches gar nicht nötig.
Ein großes Lob an die Kaisosi River Lodge für die leckere Küche und die ungezwungene, nette Atmosphäre. Sie ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert, und auch die rückwärtige Lage und relative Enge der Campsites waren für uns für eine Nacht völlig in Ordnung.
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18 Feb 2015 21:38 #374020
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Jetzt wird es etwas bilderlastig, denn es fehlt uns etwas die Zeit zum Schreiben - ein defekter Toaster hat fast unsere Küche abgefackelt und wir müssen uns mit Versicherungen herumschlagen :angry:

Mahangu Safari Lodge

Zurück auf der B8 fahren wir noch einmal nach Rundu, um dort zu tanken. Wir haben noch ausreichend Lebensmittel, um nicht in die Stadt zu einem Supermarkt fahren zu müssen. Die Tankstelle liegt am Stadtrand von Rundu direkt an der B8 an einem sehr belebten Platz. Zunächst gilt unsere Aufmerksamkeit der Tankuhr, die schließlich bei 102 Litern stehen bleibt.



Wir haben einen durchschnittlichen Verbrauch von 13 Litern auf 100 Kilometer errechnet. Ganz schön durstig der Bushcamper dafür, dass wir mit maximal 80 Stundenkilometern ausschließlich auf Teerstraßen unterwegs waren.
Dem großen Angebot an Obst auf dem Platz können wir nicht widerstehen und kaufen einige Orangen. Damit haben wir auch die Genehmigung für diese beiden Fotos erhalten.





Wir haben bis zu unserer nächsten Unterkunft nur 220 Kilometer zurückzulegen, aber auf den Friseurbesuch verzichten wir.



Inzwischen unterhält uns auch eine lautstark diskutierende Gruppe junger Männer.



Worum es bei dem Palaver letztlich geht, können wir nicht feststellen. Möglicherweise streiken die Busfahrer und die angebotene Alternativbeförderung ist von einigen Fahrgästen als unangemessen abgelehnt worden.
Nur schwer können wir uns von diesem unterhaltsamen Ort losreißen, denn es hätte bestimmt noch das eine oder andere Interessante zu beobachten gegeben.

Der sich langsam meldende Hunger erinnert uns aber daran, dass wir auf dem Weg zu unserem Tagesziel noch der Mobola Lodge, wo wir auf der Rückreise für zwei Nächte eine Campsite vorgebucht haben, einen Besuch abstatten wollen. Da wir in mehreren Reiseberichten hier im Forum gelesen haben, dass es dort köstliches tiefgefrorenes Gamefleisch geben soll, beschließen wir, den geringen Umweg in Kauf zu nehmen und uns bei dieser Gelegenheit auch gleich die schönste Campsite reservieren zu lassen.
Bald ist die Mobola Lodge erreicht



und wir sind sehr überrascht, mit Salutschüssen begrüßt zu werden, zumal wir unseren Besuch gar nicht angekündigt haben. Kurze Zeit später erfahren wir, dass die Schüsse nicht unserer Begrüßung, sondern einer Schlange galten, die durch das Gebüsch gehuscht war und dort vertrieben werden sollte, um nicht die beiden Hunde des Eigentümers zu gefährden. Um seine Gäste nicht allzu sehr zu erschrecken, hält Alex seinen noch rauchenden Colt auf dem Rücken versteckt.



Auf der Suche nach der schönsten Campsite kommen wir an eine Brücke, die auf eine zur Lodge gehörende kleine Insel führt



und vor deren Betreten durch folgendes Schild gewarnt wird.



Bei unserer Besichtigung begleitet uns Alfred auf Schritt und Tritt.



Das äußerst liebe und anhängliche Dackelchen lässt uns nicht einen Augenblick aus den Augen.

Mit einigen Portionen Gamefleisch und mit großer Vorfreude auf unseren zweitägigen Aufenthalt lassen wir die Mobola Lodge und einen tief traurigen Alfred zurück.
Nach wenigen Kilometern Gravel, wo überraschend viele Menschen zu Fuß unterwegs sind, wie z.B. diese Frau mit ihrem Kind,



sind wir zurück auf der Teerstraße. Da sich hier derartige Behinderungen



in Grenzen halten und wir hier nicht eingekehrt sind,



kommen wir bald zu diesem Wegweiser



und wenig später zu der Lodge.





Die Lodge bietet außer Campsites, 10 Bungalows, 6 Safarizelte,



einen Pool,



und offensichtlich auch gelegentliche nächtliche Hippo Besuche.



Eine Auswahlmöglichkeit hinsichtlich der Campsite gibt es nicht, da alle übrigen Plätze belegt sind. Gleichwohl sind wir mit unserer Campsite sehr zufrieden. Sie liegt, wie alle anderen Plätze auch, direkt am Fluss,



von wo aus man einen guten Überblick auf alles hat, was sich oberhalb



und unterhalb der Wasseroberfläche abspielt.



Obwohl es am Nachmittag ein wenig geregnet hat und noch immer dunkle Wolken mit weiteren Niederschlägen drohen, werden die Tische auf den Holzdecks oberhalb des Okawango liebevoll für das Abendessen eingedeckt.



Der Blick auf die Speisekarte



und auf den von uns gewählten Tisch



lassen die Vorfreude auf das Dinner steigen. Leider wird das Essen dem stimmungsvollen Ambiente nicht gerecht :S :S
Nach dem Essen sitzen wir noch ein wenig auf unserer Campsite und lauschen dem abendlichen Frosch- und Grillenkonzert bis die Sonne vollständig untergegangen ist.





Nachts haben wir tatsächlich Hippo-Besuch auf unserer Campsite, wir hören es vor dem Bushcamper Gras rupfen.
Nach dem Frühstück



geht es in den nahe gelegenen Mahango Game Park



Der Park gefällt uns sehr gut wegen der großen Vielfalt an Tieren und auch weil wir fast allein im Park unterwegs sind.

Unsere erste Lechwe























Als wir uns einem Wasserloch nähern, stehen dort ein einzelner Elefant und ein Geländewagen. Da uns sofort auffällt, dass der Wagen den Rückwärtsgang eingelegt hat, fahren wir nicht näher an das Wasserloch heran, sondern suchen einen Platz, von dem aus wir die Situation beobachten können.



Wir wissen nicht, was sich vor unserer Ankunft abgespielt hat, auf jeden Fall ist der Elefant sehr aufgebracht und setzt sich schnellen Schrittes und laut trötend in Richtung des Geländewagens in Bewegung :ohmy:

Der fährt nun zügig rückwärts in unsere Richtung, so dass auch wir den Rückwärtsgang einlegen müssen - und nun wäre es gut, Außenspiegel zu haben, die einen uneingeschränkten Blick nach hinten zuließen. So müssen wir durch die heruntergelassenen Seitenscheiben die Lage peilen, um rückwärts den schmalen Weg zurückzufahren. Daher gibt es leider nur wenige Bilder von dem wütenden Elefanten, dafür aber den einen oder anderen heftigen Kratzer durch die Büsche, die dem breiten Bushcamper nicht ausreichend Platz lassen.



Erst als der Elefant stehen bleibt, und dann zum Wasserloch zurückkehrt, können wir ein Foto machen





Als er kurze Zeit später erneut drohend auf uns zugelaufen kommt,



wird es uns zu mulmig. Wir machen ein letztes Foto,



und schlagen einen anderen Weg ein - an dem Wasserloch kommen wir heute nicht vorbei. Wir warnen noch einen gerade neu hinzukommenden Hilux Fahrer und machen uns auf den Rückweg.



Erst jetzt bemerken wir, dass auch andere aus einem sicheren Versteck heraus den Auftritt des Elefanten aufmerksam beobachtet haben.



Da es stark nach Regen aussieht, machen wir uns auf den Weg zurück zur Mahangu Lodge. Als ein weiterer großer Elefant plötzlich unseren Weg kreuzt, bekommen wir zunächst einen riesigen Schreck, stellen aber bald fest, dass es sich um ein friedfertiges Exemplar handelt.



Am nächsten Morgen beim Frühstück genießen wir noch einmal den Blick auf den Okavango, dann heißt es Abschied nehmen von einer wunderschönen Lodge, wo zumindest Selbstversorger keinen Punkt zur Kritik finden dürften.





Wir sehen uns in Nambwa wieder.
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01 Mär 2015 16:28 #375434
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Der Brandschaden in der Küche hält uns auf Trab - eine neue Küche muss her :( - und dass alles noch vor unserer Namibiatour, die in 2 Wochen beginnt und die wir eigentlich entspannt angehen wollten. Da heute aber ziemlich mieses Wetter ist, haben wir noch ein Kapitel unserer Reiseberichts geschafft.
Auf geht´s zum

Nambwa Camp
Auf dem Weg von der Mahangu Lodge zurück zur B8 kommt man direkt an den Popa Rapids vorbei,





die aber am Beginn der Regenzeit keinen besonders spektakulären Anblick bieten. Ein letzter Blick auf den Okavango.



In Divundu - ein kleines Nest mit Tankstelle und Supermarkt an der Brücke über den Okavango - kaufen wir ein paar Getränke im Supermarkt und tanken den Bushcamper bei einem fröhlichen Tankwart auf, der mit uns über unser nächstes Ziel plaudert und gar nicht verstehen kann, wieso man noch weiter in den Osten fahren möchte. Er kann nicht richtig vermitteln, was ihn "im Osten" stört, aber Divundu scheint für ihn ein Hort der Zivilisation und Sicherheit zu sein :silly: :silly:



Wir jedenfalls gehen die "gefährliche" Weiterreise Richtung Osten an und müssen uns - nunmehr im Bwabwata Nationalparkt - auf die Fahrbahn und evtl. querende Elefanten konzentrieren.



Nach knapp 200 Kilometern ohne Begegnung mit auch nur einem Elefanten, gelangen wir an die Zufahrt zur Nambwa Campsite. Sie befindet sich kurz vor dem Kwando River auf der rechten Seite. Wir fahren erst einmal daran vorbei, weil uns das Navi eine andere Zufahrt vorschlägt, die aber offensichtlich nicht mehr existiert. Man sollte hier mehr auf die Hinweisschilder achten, als sich auf das Navi zu verlassen.



Der deutliche Hinweis, dass die Zufahrt nur mit 4 x 4 Fahrzeugen zu bewältigen sei, sorgt bei uns für ein etwas mulmiges Gefühl in der Magengegend. Aber wir sind ja durch diverse Berichte im Forum vorgewarnt, wie tiefsandig diese 16 Kilometer lange Zufahrt sei und dass dort schon erfahrene 4 x 4 Fahrer zur Schaufel greifen mussten. Da es sich für uns um die erste echte Tiefsandfahrt handelt, können wir eine gewisse Nervosität kaum verbergen. Aber bevor wir uns auf den Weg machen können, müssen wir uns in der Ranger Station das Permit besorgen.



Die Station ist unbesetzt und der junge Mann, der sich vor dem Gebäude aufhält, versteht kein Englisch. Nachdem wir 20 Minuten vergeblich gewartet haben, beschließen wir, das Permit beim Verlassen des Bwabwata Parks zu bezahlen und uns jetzt endlich auf den Weg zu machen.

Schon auf den ersten hundert Metern merken wir, dass es eine sehr anstrengende Fahrt werden wird. Der Sand ist noch tiefer als erwartet und wir trauen uns nicht, in den 3. Gang zu schalten. Den Gedanken, es könnte uns auf den 16 Kilometern eine Auto entgegenkommen, versuchen wir zu verdrängen. In diesem Moment kommt uns ein Regierungsfahrzeug entgegengeschlingert, die Fahrerin wedelt uns entnervt aus dem Weg, so dass wir die Spur verlassen müssen :evil:



Da stehen wir nun im Tiefsand und merken endlich, dass wir trotz aller Vorwarnungen vergessen haben, den Reifendruck zu reduzieren :whistle: (huhu Freshy), das holen wir nun schleunigst nach. Unsere diesbezügliche Ausstattung lässt zum Glück nichts zu wünschen übrig. Wir verfügen über das von Asco zur Verfügung gestellte Luftdruckmessgerät sowie den zur Ausstattung des Wagens gehörenden Kompressor. Vorsichtshalber haben wir auch noch einen eigenen Kompressor im Gepäck, mit dem wir schon zu Hause das Reduzieren des Luftdrucks sowie das Aufpumpen der Reifen mehrmals geübt haben (Anfänger halt). Wir senken den Luftdruck auf 1,5 Atü und nehmen die verbleibenden 15 Kilometer in Angriff.



Etwa nach der Hälfte der Strecke kommen wir an einen Platz, an dem man den Tiefsand verlassen und etwas durchschnaufen kann.



Von hier hat man einen herrlichen Blick auf den Kwando, der hier eine große Schleife macht, die zwar einem Hufeisen ähnelt, gleichwohl handelt es sich nicht um den berühmten Horseshoe, dessen Besuch wir erwartungsvoll engegenfiebern und über den wir später noch berichten werden.



Nach 30 Minuten Fahrt im Tiefsand werden wir etwas mutiger und schalten nun auch schon mal in den 3. Gang. So erreichen wir bald die Rezeption des Nambwa Camps.



Nach Zahlung der 700 Namibischen Dollar für zwei Übernachtungen, richten wir uns auf unserer Campsite Nr. 2 häuslich ein und nehmen schon einmal einen kleinen Imbiss zu uns.



Dabei leistet uns ein überaus neugieriger und zutraulicher Haubenbartvogel Gesellschaft.



Bei unserem ersten Rundgang stellen wir fest, dass hier mit Besuch gerechnet werden muss.



Das Waschhaus liegt nicht weit von unserer Campsite entfernt,



Waschbecken, Duschen und Toiletten sind sauber und in ausreichender Zahl vorhanden.







Über eine aufwendig gestaltete Brücke gelangt man von den 6 Campsites zur Lodge, die bei unserem Besuch kurz vor der Eröffnung steht.





Von hier aus hat man einen schönen Blick auf die herrliche Landschaft und das natürliche Wasserloch.





Bei der Vorbereitung unseres Abendessens werden wir auf ein blubberndes Geräusch aufmerksam. Dachten wir zunächst an ein Hippo, sehen wir kurze Zeit später, dass es sich um das für die Lodgegäste neu angeschaffte Boot handelt, das sich offensichtlich auf seiner Jungfernfahrt befindet. Den stotternden Geräuschen nach zu urteilen ist das Boot nicht mit einem Hilux Motor, sondern mit einem günstigen Produkt aus China ausgestattet :P



Das Feuer ist schon fast soweit, dass wir mit dem Braaien beginnen können.



Das köstlich aussehende und ebenso schmeckende Fleisch haben wir sehr günstig auf unserem kleinen Abstecher in der Mobola Lodge erworben.



Natürlich gibt es für jeden ein solches Stück vom Kudu. Das Grillzubehör, das sich schon früher als sehr praktisch erwiesen hat, gehört nicht zur Küchenausstattung von Asco, sondern ist von uns aus Deutschland mitgebracht worden.



Nun müssen wir noch ein skandalöses Geständnis machen, Braai-Puristen sollten hier bitte nicht weiterlesen: Da wir die Befürchtung hatten, es könnte nachts im Bushcamper zu stickig sein, hatten wir einen kleinen, Batterie-betriebenen und sehr leistungsstarken Ventilator von zu Hause mitgebracht. Die Befürchtung erwies sich als grundlos, aber zum schnellen Entfachen einer höllenmäßigen Braaiglut war der kleine Ventilator einfach unschlagbar. Hoffentlich werden wir jetzt nicht aus dem Forum ausgeschlossen :unsure:



Nach dem Essen sitzen wir noch ein wenig am Feuer, lauschen den Geräuschen der Natur und schauen bei einem Gin Tonic dem Untergang der Sonne zu.



Während wir ganz entrückt den Einbruch der Dunkelheit genießen, hören wir hinter dem Bushcamper ein Rupfen und Schnaufen. Ein riesiges Hippo rupft sich gemächlich seinen Weg über unsere Campsite in Richtung Lodge und Wasserloch. Am nächsten Morgen sehen wir die Hippospuren direkt am Waschhaus und denken darüber nach, was passieren würde, wenn man dem Hippo beim Verlassen des Waschhauses auf zwei Meter Entfernung gegenüber steht. Da das Hippo diesen Weg wahrscheinlich jeden Tag zurücklegt, und irgendwelche Zwischenfälle bisher nicht bekannt geworden sind, dürfte es sich um ein friedfertiges Exemplar handeln.

Während wir am nächsten Morgen noch frühstücken, wird bereits der Braaiplatz sauber gemacht und neues Holz für den Abend bereit gelegt.



Wir halten uns nicht mehr lange auf der Campsite auf, damit wir schnell zum Horseshoe kommen, um nicht die erhofften Elefanten zu verpassen. Der Weg zum Horseshoe ist eher noch tiefsandiger als die Zufahrt zur Campsite, aber inzwischen haben wir uns an den Sand gewöhnt und wissen, dass der Hilux sich selbst im 4. Gang durch den tiefsten Sand wühlt, ohne dass man Angst haben muss, stecken zu bleiben. Muss oder möchte man im Tiefsand einmal anhalten, ist das auch kein Problem. Wenn man im 3. Gang anfährt, was dem Hilux keinerlei Probleme bereitet, braucht man keine Angst zu haben, sich im Sand einzugraben. Wir legen uns zunächst an dem von T4A empfohlenen Aussichtspunkt auf die Lauer.





Nach einer Stunde vergeblichen Wartens beschließen wir, ein wenig durch die Gegend zu fahren und anschließend am zweiten Aussichtspunkt Stellung zu beziehen. Nach der einen oder anderen kleinen Wasserdurchfahrt



kommen wir in offenes Gelände,





wo sich weder Elefanten noch andere Tiere zeigen.
Zurück am zweiten Aussichtspunkt warten wir weiterhin auf das Erscheinen der Elefanten.



Gesellschaft leisten uns der eine oder andere Kormoran sowie ein Hammerkopf.







Wir machen uns einen kleinen Mittagsimbiss zurecht, danach fangen wir tatsächlich an, etwas zu dösen - es ist so still und friedlich und wir sind weit und breit die einzigen Besucher.
Und plötzlich sind sie da, die Elefanten. Völlig geräuschlos sind sie gekommen, wo eben nur weißer Sand zu sehen war, ist alles voller Elefanten



Einige trinken nur kurz und ziehen sofort weiter.







Andere nehmen ein ausgiebiges Bad und haben offensichtlich großen Spaß dabei.





Immer weitere Elefanten kommen zum Horseshoe, wir zählen etwa 200 Elefanten, die sich dort gleichzeitig aufhalten.



Auch aus den anderen Richtungen kommen jetzt Elefanten dazu.



Der eine oder andere Elefant kommt dem Bushcamper neugierig näher, ohne die geringste Aggressivität.





Wir sind vollkommen in den Bann geschlagen und beobachten die Elefantenherden fast 2 Stunden lang - wir sind weiterhin die einzigen Zuschauer.
Nachdem die Elefanten endgültig abgezogen sind, ziehen dunkle Wolken auf und auch wir machen uns auf den Rückweg.



Gleichwohl statten wir dem Grasland noch einen Besuch ab, in der Hoffnung, noch das eine oder andere Tier zu finden. Diese scheinen sich aber schon alle verkrümelt zu haben.





Zurück auf der Campsite sind die Vorbereitungen zum Braai schnell getroffen,



so dass vor dem Kochen noch die Zeit für einen Sundowner reicht.
Seht ihr unsere Seelen baumeln?





Die Eindrücke des Tages waren so überwältigend, dass wir tief und fest schlafen. Sogar den erneuten nächtlichen Hippobesuch auf der Campsite verschlafen wir.







Offensichtlich haben diese beiden Hippos auf dem Rückweg von der Weide die Abkürzung an unserem Bushcamper vorbei genommen.

Da wir bis zu unserem nächsten Ziel, der Kalizo Lodge bei Katima, nur 170 Kilometer zurückzulegen haben, fahren wir noch einmal zum Horseshoe. Aber außer ein paar Gnus und zwei Impala Kindern bekommen wir an diesem Vormittag keine Tiere mehr zu sehen.





Auf dem Rückweg bereitet uns der Tiefsand keine Probleme mehr. Wir fahren nun überwiegend im 4. Gang. Als wir am Aussichtspunkt noch einmal anhalten, treffen wir auf einen Asiaten, der mit Guide und Dolmetscher unterwegs ist. Das Gespräch der drei dreht sich um Trophäen und Waffen :evil:

An der Ranger Station zahlen wir 180 Dollar für unser Permit, 160 Dollar für 2 Europäer und 20 Euro für das Auto.



Der Ranger kann nicht fassen, dass wir auf dem Rückweg extra zum Bezahlen anhalten und bedankt sich mehrmals. Er erzählt uns, dass es auf der anderen Seite der B8 bald eine Community Campsite mit angebotenen Aktivitäten geben soll, die man dann über ihn buchen kann. Er hat uns auch seine Handynummer aufgeschrieben, die sich aber leider nicht wiederfinden lässt. Vielleicht weiß ja ein Caprivi Spezialist, um welches Camp es sich handelt und wie man es bucht.

Es war wohl die letzte Gelegenheit, das Nambwa Camp ohne Lodgebetrieb zu erleben. Obwohl wir das "alte" Nambwa Camp ja nicht kennen und es uns auf unserer Campsite sehr gut gefallen hat, können wir die Wehmut der Nambwa-Liebhaber sehr gut nachvollziehen. Die Ursprünglichkeit, Stille und Einsamkeit von Nambwa wird es so wohl so nicht mehr geben :(

Nun erhöhen wir wieder den Reifendruck, bevor es auf der B8 in Richtung Katima und Kalizo Lodge geht.
Letzte Änderung: 01 Mär 2015 17:51 von Mopane.
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  • Mopane am 08 Feb 2015 14:58
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Huhu, wir schauen mal ganz vorsichtig um die Ecke, ob wir uns hier noch blicken lassen dürfen :blush:

Nach der Küchenkatastrophe, einer kleinen KTP-Auszeit und beruflicher Abwesenheit soll es nun endlich mit den Four Rivers weitergehen, die nächste Station ist

Zambezi Fishing Camp (Kalizo Lodge)

Noch ganz in den Gedanken an die vielen Elefanten am Horse Shoe denken wir nicht mehr daran, dass sich am Ende der Brücke über den Zambezi eine stationäre Veterinärstation befindet. Zum Glück gibt es 200 Meter vor der Kontrolle auf der linken Seite einen kleinen Parkplatz, wo man gerade noch die Gelegenheit hat, im Schutze des Schilfes den Wagen etwas "umzuräumen".



Die Mühe hätten wir uns sparen können, denn es finden zumindest in Richtung Katima keine Veterinärkontrollen statt. Wie man uns schon auf der Mobola Lodge gesagt hatte, sei das Risiko der Kontrollen in Gegenrichtung wesentlich höher.

In Katima machen wir kurz halt, um uns an einem Automaten mit Geld zu versorgen. Nach unseren ersten Eindrücken von dem Ort sind wir überrascht, tatsächlich Namibische Dollar aus dem Automaten zu erhalten.





Durch eine landschaftlich schöne Gegend,



vorbei an so manchem unfertigen Bauwerk



und mit dem einen oder anderen der üblichen Hindernisse auf der Straße



erreichen wir nach 25 Kilometern die Zufahrt zur Kalizo Lodge.



Aber Achtung, wer auf seinem Navi bei den POI`s „Kalizo Lodge“ eingegeben hat, wird diese Zufahrt nicht erreichen. Die zutreffende Bezeichnung, um richtig hierher geleitet zu werden, lautet: Zambezi Fishing Camp“. Insbesondere Angler werden sich hier sehr wohl fühlen, aber auch Vogelliebhaber finden hier ein kleines Paradies.





Die Lodge liegt direkt am Zambezi, ebenso einige der Campsites - allerdings haben nicht alle Campsites Schatten. Natürlich sind alle Schattenplätze besetzt und so quetschen wir unseren Bushcamper unter einen schattigen Baum direkt an der Bar.



Von hier aus hat man einen kurzen Weg zu dem sehr sauberen Waschhaus, während viele Plätze ziemlich weit vom Waschhaus entfernt sind.





Den schönsten Schattenplatz direkt am Ufer besetzt eine Gruppe von Zeugen Jehovas aus Korea, die tagsüber die Bevölkerung in den umliegenden Dörfern "missioniert". Wir hatten uns schon sehr über das merkwürdige Outfit mit gebügelten Hemden und langen Blümchenröcken gewundert.
Wir verbringen einen faulen Nachmittag auf der Campsite, weil es sehr heiß ist, und genießen den herrlichen Blick über den Fluss.







So manch ein Zwei- oder Vierbeiner leistet uns dabei Gesellschaft.


White fronted bee-eater ?


White crowned lapwing?


Lodge - Hund


Ground squirrel


Vervet monkey


Monitor

Lange sitzen wir abends am Feuer





bis die Nacht hereinbricht.



Während sich am nächsten Morgen der Zambezi eindrucksvoll im Fenster unseres Bushcampers spiegelt,



warten wir auf unseren Guide, der uns zu der Kolonie der carmine bee-eaters führen wird.
Für die Fotos hätten wir uns einen blauen Himmel gewünscht, aber auch so ist es ein wunderbares Erlebnis. Bei der Tourplanung hatten wir lange überlegt, ob wir den weiten Weg zur Kalizo Lodge machen sollen, aber in der Brutzeit der Karminspinte hat es sich auf jeden Fall gelohnt.













Aber auch andere Vögel wie Löffler und Nimmersatt gibt es in großer Zahl zu bewundern.





Wir sind übrigens die einzigen Gäste auf der eigentlich zweistündigen Tour, aber der Guide hat genauso viel Spaß an der Tour wie wir und geht sehr ausführlich auf unsere vielen Fragen ein. So erzählt er auch, dass er früher Vögel gefangen bzw. gewildert hat, dann aber zum Vogelschützer und Birder geworden ist. Nach drei äußerst interessanten Stunden Vogelkunde verabschieden wir uns von unserem überaus
fachkundigen und sympathischen Guide.



Demnächst geht es ins Senyati Camp......
Anhang:
Letzte Änderung: 04 Mai 2015 21:32 von Mopane.
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