THEMA: Die Märchen-Tour
01 Jun 2015 11:22 #386524
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26. Januar :

Wiederum habe ich herrlich geschlafen, denn so warm es tagsüber wird, kühlt es hier am Wasser nachts gut ab.
Leider haben wir auch diese Nacht kein Löwengebrüll geboten bekommen, es bleibt bei der Hyäne.
Im ersten Licht bin ich wieder auf den Beinen, denn der letzte Morgen hier am Chobe will genutzt sein.
Gerade vors Zelt getreten, höre ich wie gestern schon ein paar Meyer´s Parrots tschilpen. Diesmal sind sie aber nicht bloß überfliegend, sondern rufen aus einem grossen, toten Baum. Ich pirsche mich vorsichtig an, und entdecke sie dann an einer grossen Höhle, für die sie sich sehr interessieren.



Meyer´s Parrot-Goldbugpapagei


in der Höhle


das Paar


vor der Höhle


...und ab.

Auf dem Rückweg zum Zelt nehme ich noch einen aufgeblockten Fish-Eagle mit,




dann ruft das Frühstück, denn mittlerweile sind auch meine Mitfahrer aufgestanden. Hilde hat schon den Tee und einen Milliepap vorbereitet.



unser schöner Platz unter dem weit ausladenden Schattenspender.

Dann packen wir zusammen, denn wir wollen zurück in den Mahango Park. Wir gehen zum Hauptgebäude und bezahlen bei Opi unsere Rechnung. Natürlich verquatschen wir uns noch eine ganze Zeit, wir kaufen auch noch ein paar Kleinigkeiten im campeigenen Curio-Shop, und Opi zeigt uns stolz auch noch eines der wirklich schicken Zeltchalets. Sie zeigen alle Richtung Chobe und besitzen eine grosse Glasfront, sodass man vom Bett aus Elis kucken kann, oder was halt gerade so ans Wasser zieht.

Dann heisst es Abschied nehmen, und wir rumpeln die ausgwaschene Spur zurück bis Ngoma Bridge.
Diesmal hat auch der Curio Shop auf, und auch hier erstehen wir ein paar aus Gras geflochtene Schalen.

Ereignislos geht die Fahrt über Katima und Kongola bis an den Kwando. Nach der Polizeikontrolle und der Vet-Control halten wir noch auf der Brücke, Wild ist aber keines zu sehen.
Aber kurz nach der Brücke sehe ich links einen grauen Schatten im Wald, und ich lasse Bastian, der fahren darf, anhalten. Tatsächlich, Elefanten. Es sind drei oder vier Bullen, die sich gemütlich grasend im angenehmen Schatten der grossen Bäume aufhalten.






ein zweiter Bulle erscheint in einer Lücke auf rund dreissig Meter und versucht, Wind von uns zu holen. Wir scheinen aber Okay zu sein, er grast ruhig weiter.




Immer wieder passieren wir an der B 8 kleine Dörfer, und manchmal sieht man noch alte, traditionelle Ochsenschlitten im Einsatz.




Kurz vor Divundu fahren wir fast an einem Eli, der unmittelbar neben der Strasse steht, vorbei. Im letzten Moment registriere ich den Koloss. Auch er ist völlig entspannt und frisst Gras.




Nachdem er direkt vor uns die Strasse quert und weiter zieht, fahren auch wir weiter bis nach Divundu, wo wir unsere Vorräte ergänzen, um dann wieder ins Mahangu Camp einzufallen.

Direkt vor dem Camp halten wir, denn da segelt im schönsten Nachmittagslicht niedrig ein Greif mit charakteristischer weisser Binde im Stoss. Ich springe aus den Auto und kann ihn sofort als Gymnogene oder African Harrier-hawk ansprechen. Super, noch einer aus meiner Top-Five-Liste. Irgendwie hatte ich abgespeichert, dass die Höhlenweihe dämmerungs- und nachtaktiv sei. Offensichtlich nicht.
Bild gibt es keines von dem Vogel, da ich es vorgezogen habe, ihn im Fernglas so lange als möglich zu beobachten.

Dann bauen wir die Zelte auf, wir kennen uns ja aus.
Nach einem Besuch im Pool gehe ich noch eine Runde durch die Floodplains drehen, denn das milde Abendlicht ist einfach zu schön.



Woodland Kingfisher-Senegalliest



Zwei Coucals



Grey Lourie



White-faced Ducks-Witwenenten

Den Sonnenuntergang geniessen wir vom Beobachtungsturm, um dann wieder einen Drink überm Fluss zu nehmen.
Unser Abendessen nehmen wir auf unserem Platz ein, dazu unterhalten uns die Reed-frogs, die Hippos sowie von genau gegenüber des Flusses eine Hyäne.

Den nächsten Tag werden wir nochmals ausgiebig gamedriven.

bis dahin,
fotomatte
Letzte Änderung: 01 Jun 2015 11:54 von fotomatte.
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05 Jun 2015 18:03 #387058
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27. Januar : last call--unser letzter Tag im Caprivi

Ein wolkenloser Tag kündigt sich an,




und nach einer kalten Dusche und einem heissen Tee starten wir Richtung Gate vom Mahango Park, wo wir pünktlich um 6.00 Uhr einfahren.



Direkt hinter dem Tor kreuzen drei Roan die Pad, und knapp bevor der Busch sie wieder verschluckt, kann ich die letzte erlegen.



die Sonne geht theatralisch auf und taucht die Zebras in ein oranges Licht.

Wir schauen zunächst auf den Wiesen entlang der Fahrspur Richtung Wasserloch nach Wild, aber ausser Zebras, Gnus und Büffeln finden wir nur einen Grautoko.



junger Bulle



Bulle und Kuh



die Kuh ist ein ausgemachtes "Schlitzohr"



Grautoko

Dann drehen wir um und sehen auf der grossen Wiese, die an den Okavango grenzt, nach. Aber auch hier sehen wir nur die üblichen Verdächtigen, allerdings im schönsten Morgenlicht.



Impala-Bock



und sein Ende.

Auf der Pad lässt sich aber ablesen, dass hier in der Nacht auch andereTiere unterwegs gewesen sind...



Gegenverkehr

Wir drehen wiederum um und wollen schnell bis zur Grenze fahren, um dann wieder "mit Licht" unsere Runde zu beenden.
Kaum gewendet, entdecken wir einen prächtigen Sable-Bullen. Sofort muss Bastian anhalten, und zu Fuss schleichen wir uns an.



Der Bulle hält nicht allzuviel von unseren "Annäherungsversuchen", und entzieht sich der Beobachtung durch feige Flucht.




Nach dieser Episode setzen wir unseren Weg fort in Richtung botswanischer Grenze. Ich sitze hinten, und eben, als wir einen mächtig ausladenden Kameldorn passieren und ich so für mich denke, dass dieser eine waagerechte Ast eigentlich prädestiniert für einen Leo wäre, kreuzt so auf runde siebzig Meter vor uns Etwas die Strasse. Keine Antilope, nein, eine Katze, soviel ist gleich klar. Basti hält, ich springe aus dem Auto, und im Fernglas lässt sich eine wunderschöne Leopardendame einige Zeit, um über den Weg zu wechseln, und wir können sie gut beobachten. Klar, letztlich dauert das Vergnügen nur ein paar Sekunden, aber ich kann nun behaupten, endlich einen Leo gesehen-und nicht nur geahnt wie damals im Damaraland-zu haben. Es ist gerade mal sieben Uhr durch, und für mich ist der Tag eigentlich schon gelaufen. Kann da noch viel ( Besseres ) kommen? Abwarten.

Wir kommen wieder runter und beachten auch das "Normale".



Steppenzebras



Baobab



Riedböcke, die sich in einer Suhle abkühlen.



die Klunkerkraniche sind auch wieder da



auch der alte "Dagga-Boy" hat sich gesuhlt und sieht jetzt noch ungemütlicher aus.



zum guten Schluss finden wir noch diese Buschbockdame.
Es ist nun gerade zehn Uhr vormittags, und da es heute keine Wolken hat, ist es schon mächtig "warm", sodaß wir beschliessen, ins Camp zu fahren und erst mal zu frühstücken und dem Pool einen Besuch abzustatten.

Ob dann der finale Gamedrive nochmal einen drauf setzen kann, gibt´s im nächsten Kapitelchen zu lesen.

bis dahin,
hochsommerliche Grüsse

Matthias
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11 Jun 2015 13:01 #387806
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Während des Frühstücks bemerke ich einen African Paradise Flycatcher, der in den Bäumen neben unseren Zelten Insekten fängt-natürlich bestens gedeckt im Wirrwarr der Zweige. So gelingt mir nur ein Notschuss.



Paradiesschnäpper

Dann wechseln wir zum Aussichtsturm und beobachten an der Salzlecke am anderen Ufer wieder eine Buschbockgeiss mit ihrem Kitz, während davor an der Wasserlinie ein Krokodil sonnenbadet.
Neben uns in einem Mangobaum sitzt ein Black-eyed Bulbul und pickt an einer reifen Frucht.



Graubülbül



haarige Raupe

Nachdem wir uns herrlich im schattig gelegenen Pool erfrischt haben, starten Basti und ich zum finalen Gamedrive, während Hilde es angesichts der immer noch hochsommerlichen Temperatur vorzieht, lesend im Schatten zu entspannen.
Zuerst halten wir schnell am Office. Die Dame meint, wir müssten den Park aber wirklich lieben, wenn wir schon wieder hier wären. Jepp, das stimmt.
Wir wählen den Weg nach rechts Richtung Wasserloch. Längere Zeit tut sich gar nichts, jetzt um kurz nach 15.00 Uhr ist es den Tieren wohl noch zu heiss. Doch dann steht ein prächtiger Sablebulle direkt vor uns auf dem Weg. Da ich als Beifahrer so nicht fotografieren kann, steige ich vorsichtig aus und schleiche hinten ums Auto rum. In dem Moment setzt sich ein Guineafowl-Schmetterling auf meine Wade und saugt Schweiss. Jetzt stecke ich in einem Dilemma, denn den Falter habe ich noch nicht fotografiert. Trotzdem entscheide ich, es zuerst mit der Rappenantilope zu versuchen. Als ich gerade fokusiert habe, öffnet Basti die Tür, und die prächtige Antilope dreht auf der Hinterhand und ist weg.
Müssig zu erwähnen, dass der Guineafowl auch verschwunden ist. Ich bin angesäuert und brauche etwas Ruhe, so fahren wir bis zum Wasserloch, wo wir uns ins Hide-oder das, was davon noch übrig ist- setzen und warten.

Da sich die nächste halbe Stunde kein Tier am Wasser zeigen will, fahren wir zurück Richtung Kavango Floodplains.



auch die Giraffe mag ihren Schattenplatz noch nicht verlassen.



Black Egret-Glockenreiher



dann betreten Elefantenbullen die Szenerie. Zuerst Einer, der sich gleich mal nassmacht.



dann zwei



dann drei. Zuerst trinken sie, danach verpassen sie sich Schlammduschen, und schliesslich pudern sie sich noch mit Staub.

Nach Beendigung des Wellness-Programms steht etwas Lechwe-Mobbing an, denn das geht ja mal gar nicht: dass die Viecher seiner Majestät nicht die entsprechende Ehre erweisen und einfach liegen und verdauen.






nachdem alle Lechwe aufgemüdet sind, trollen sich die drei Bullen in den Busch-sichtlich zufrieden.

Nun haben wir mehr als eine halbe Stunde bei den Elefanten zugebracht, mittlerweile ist es 17.00 Uhr durch, und uns bleibt noch eine knappe Stunde. Das Licht wird besser, und wir fahren etwas Richtung Baobabs.



wir finden wieder einen verzierten Büffel,



und die Reedbucks liegen immer noch in ihren kühlen Erdsuhlen.

Wieder passieren wir die riesige Impalaherde mit dem ganzen Kindergarten voller Kitze, wir kennen sie schon vom Besuch letzte Woche.
Ein kurzes Stück weiter, bemerken wir einen Roanbullen, der aufmerksam und unentwegt in eine Richtung sichert. Da scheint wohl eine Katze im hohen Gras verborgen zu sein. Ich steige aufs Dach des Condors, kann aber auch von oben nicht den Grund erkennen.




Da sich zehn Minuten lang nichts an der Situation ändert, drehen wir und fahren zurück Richtung Tor.
Wir kommen wieder zu den Impalas. Sie stehen teils direkt neben der Strasse, fast könnte man sie berühren. Aber was ist hier los. Auch sie sichern alle in eine Richtung, dazu schnauben sie unaufhörlich. Ich sage zu Bastian, dass wir hier jetzt stehen bleiben, Gate-closing-hour hin oder her, denn hier liegt was im Busch, und ich denke, wir stehen kurz davor, eine Löwenjagd zu erleben.
Ich versuche, in der Richtung, in die die Impalas sichern, etwas auszumachen-erfolglos.
Da kuckt mich Basti plötzlich wie entgeistert an, und stammelt: "Im ( linken ) Spiegel ( der seit vielen Jahren sich nicht mehr bewegen lässt und so etwas zu tief schaut ) hab´ich nen Leppard, der kreuzt direkt hinterm Auto die Pad."
Tatsächlich, vielleicht zehn, zwölf Meter hinter uns schleicht der Kuder tief geduckt über den Weg und will sich an die Impalas ranmachen, das ist offensichtlich.
Ich gleite aus der Tür und schleiche bis ans Heck, zeitgleich stelle ich die Kamera ein, der Leo verhofft und muss erst mal die neue Situation eruieren, in dieser Zeit drücke ich drei Mal auf den Auslöser, und der Leo ist mit einem Satz unter einer Sägeblattpalme verschwunden.




Es ist fünf vor sechs. Höchste Zeit. Aber was für ein Abschied vom Mahango Park. Einfach märchenhaft.
Aber noch sind wir nicht so weit. In Höhe der grossen Wiese, da, wo vorhin die Elis waren, steht wiederum ein riesiger Bulle auf dem Weg. Auf unserem Weg.
Er weiss, dass es sein Weg ist.
Gerade denke ich laut:" Äähm, Eli, sorry, wir müssten mal...", da zeigt er uns, dass er mal muss, erst klein ( was für ein Strahl ), dann gross. Gut, das ist natürlich ein Argument, wir warten also. Irgendwann ist er fertig, und ganz langsam gibt er die Strasse frei.
Wir fahren weiter, es ist sechs Uhr durch, da überfällt direkt vor uns ein Roanbulle die Strasse. Wir halten an, nicht so jedoch die Pferdeantilope. Also, dann halt kein Bild.
Und jetzt aber wirklich: Mahango Good-bye.

Völlig beseelt fahren wir zurück. Direkt vorm Mahangu Camp sitzt auf der Leitung ein ganzer Trupp White-fronted Bee-eater. Die hatten wir bislang auf dieser Tour auch noch nicht.








Hilde hat schon das Abendessen zubereitet, und während wir essen, erzählen wir in allen Einzelheiten von unserem Erlebnis.
Dieser Abend verlangt geradezu nach einem Sundowner auf der Terrasse überm Okavango, und wir lassen unseren überaus erfolgreichen-so finden wir einmütig-Aufenthalt in der Sambesi-Region Revue passieren.

Der nächste Tag sieht uns auf Pad zurück Richtung Windhoek.

Bis dahin,
viele Grüsse

Matthias
Letzte Änderung: 11 Jun 2015 15:34 von fotomatte.
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15 Jun 2015 17:37 #388332
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28. Januar :

Noch einmal stehe ich im ersten Licht auf, leider nicht, weil wir wieder in den Park wollen, sondern ich will einfach den frühen Morgen am Okavango geniessen. Und den Sonnenaufgang natürlich. Et voila.







Ringsum erwacht das vielfältige Vogelleben, im Schilf neben dem Zelt sitzen die Zwergspinte tratschend und putzen sich.
Leider sind sie schwer durch die Schilfhalme zu fotografieren.







In aller Ruhe sitzen wir in der schönen Morgensonne und geniessen unser letztes Frühstück im Caprivi.
Endlich gelingt mir auch mal ein Bild einer Black Crake, von denen hat es zwar einige hier auf dem Campground, aber mit ihren hektischen Bewegungen sind sie gar nicht so leicht zu kriegen.




Dann packen wir zusammen und bezahlen unsere Rechnung, und etwas schwermütig rumpeln wir letztmalig über die ausgefahrene Spur der Zufahrt zur Mahangu Lodge.
Unspektakulär geht es über die B 8 an Rundu vorbei. Einen Stop legen wir noch an einem Töpferstand ein, wo es diese herrlichen Tonkrüge und die blau-schwarz-weissen Perlhuhn-Blumentöpfe gibt. Schon oft habe ich beim Vorbeifahren gedacht, da müsste man mal halten. Heute also ist es soweit.



"Perlhühner" in allen Variationen



der Verkäufer ist der Künstler selbst, wie seine lehmverschmierten Hände verraten, und er ist überglücklich, als zwei seiner Hühner den Besitzer wechseln.
Wir fahren weiter bis zum Vet-Fence. Dort werden wir gebeten, ob wir einen Landsmann mitnehmen könnten, der hitchhikend und couchsurfend unterwegs ist und nun schon einige Zeit hier gestrandet ist.
Je weiter wir Richtung Südwesten fahren, desto bedrohlicher sieht die Gewitterfront aus, in die wir letztlich hineinfahren, und es regnet tatsächlich--zum zweiten Mal auf dieser Reise. Achja, ist ja auch Regenzeit.
Schon bald kommt unser Abdreh zu Roy´s Rest Camp, wo wir übernachten wollen.
Wir verabschieden den Hitcher, er will noch bis Grootfontein heute.

In Roy´s Camp stellen wir letztmalig unsere Zelte auf, wir haben freie Platzwahl, denn ausser einem Tourbus mit jungen Engländern sind wir die einzigen Camper.
Dann gehen wir uns abkühlen im Pool, später gibt´s einen Gin-Tonic an der Bar.
Letztmalig kochen wir ein Abendessen, nebenher fallen mir ein paar Schmetterlinge auf, die offensichtlich zum Schlafen einen Baum aufsuchen.



es müsste sich um Wandering Donkey Acraeas handeln, jedenfalls eine noch nicht fotografierte Spezies. Freut mich.

Nach dem Abendessen gehen wir nochmals an die Bar, und da ein schönes Campfire brennt, nehmen wir hier einen weiteren Absacker.
Dann verkriechen wir uns in die Zelte, aber bald schon müssen wir ganz fix nochmal raus, denn das Gewitter ist zurück. Es regnet, und ohne Überzelt-nur mit Mossienetz- wird´s doch schnell ungemütlich.
Als das Überzelt drauf ist, hört es auch schon bald wieder auf zu regnen.
Egal, unsere letzte Nacht gibt es also keinen Blick in die Sterne.

Fehlt nur noch der Tag des Heimflugs,
bis dahin.

liebe Grüsse,
Matthias
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16 Jun 2015 20:29 #388491
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29. Januar :

Da ja das Überzelt drauf war, habe ich gar nicht direkt mitbekommen, dass der neue Tag erwacht war. So sind wir nicht von der einsetzenden Helligkeit geweckt worden, sondern von drei, vier englischen Mädels, die sich direkt neben unseren Zelten ihren morgendlichen Yoga-Verrenkungen widmen, nicht ohne exzessiv zu schnattern. Wo gibt´s denn sowas? Der komplette Campground ist frei, und diese Weiber müssen sich hier ihre Knoten in die Leiber machen.
Nach einem scharfen, durchaus unfreundlichen "Shut up" von meiner Seite ist tatsächlich Ruhe am Set.

Nachdem wir nun schon wach sind, gehe ich mal duschen. Dazu "muss" ich zufällig über den Platz der britischen Gruppe gehen und spendiere noch einen bösen Blick. Ob sie es geschnallt haben? Keine Ahnung, sie waren schon wieder heftig am Schnattern, während sie ihren Porridge gelöffelt haben. Na, das ist ja auch Strafe genug.

Wir frühstücken in aller Ruhe, packen dann ein letztes Mal zusammen und nehmen dann den Teer Richtung Grootfontein unter die Räder. Bastian darf fahren, und er geniesst es, mit 120 Km/h dahin zu brettern. Das bekommt aber meiner inneren Ruhe und Zufriedenheit überhaupt nicht, und nachdem einige Ermahnungen, es doch bitte etwas gemütlicher anzugehen, so rein gar nichts bringen, übernehme ich nach einer Pause das Steuer. Nun cruise ich mit satten Neunzig Richtung Otjiwarongo, und habe so Zeit und Musse, ein bisschen rechts und links der Pad nach Vögeln und Wild Ausschau zu halten. Nun, viel los ist nicht.

In Otji holen wir uns im Spar ein paar heisse Snacks und ein paar coole Drinks, kaufen in einem Andenkenladen ein paar Postkarten und bekommen ein Gespräch zwischen einem Farmer und der Ladenbesitzerin mit, die sich übers -na was wohl, klar, das Wetter unterhalten. Es will und will einfach nicht regnen, und die ersten Farmer haben schon wieder Vieh notschlachten lassen müssen, weil sie keine Weide mehr haben.

Wir versuchen noch im Cymot eine neue Kurbel für die im Kwando :evil: badengegangene als Ersatz zu kaufen, gibt es aber nicht einzeln.
Dann besuchen wir noch die am Bahnhof aufgestellte Dampflok Nr.41, die seit der Umspurung auf Kapspur Ende 1960 hier ihr Dasein fristet. Sie wurde 1912 bei Henschel in Cassel gebaut.



die 1´D1´-Aussenrahmen-Schlepptendermaschine Nr. 41. Ganz schön riesig für eine 600mm-Spurweite.

Da die Strassenbäume in Otji in voller Blüte stehen, halten wir auch hier nochmal, und ich mache ein paar Bilder von den Flammenbäumen. Es sind Exoten, die ursprünglich aus Madagaskar kommen.






die sehr attraktive, orchideenähnliche Einzelblüte

Dann fahren wir weiter auf der B 1 Richtung Süden, und gegen fünfzehn Uhr sind wir zurück in Windhoek. Hilde und Bastian erledigen hier ihren Grosseinkauf, denn sie sind ja die nächste Zeit auf der Farm, die Glücklichen.
Ich erstehe noch ein schönes Stück Rauchfleisch sowie zwei Pakete Biltong in verschiedenen Würzrichtungen, und dann verlassen wir Windhoek auf der B 6.
In den Bergen östlich hängt eine Gewitterfront, in unserem Rücken scheint die tiefstehende Abendsonne, das ergibt einen schönen Regenbogen. Da ich nicht gleich halten kann wegen des Verkehrs, ist natürlich dieser praktisch erloschen, als ich schliesslich links rangefahren bin.
Aber da es das letzte Foto meiner Märchentour 2015 ist, zeige ich es trotzdem.



kurz vor dem Airport Husea Kutako. Namibia Good-bye.

Das also ist sie gewesen, die diesjährige Tour durch den Süden mit KTP und den vielen Katzen, Sylvester an den Augrabiesfällen, einer gigantischen Kanutour auf dem Oranje River und einem unvergesslichen Sonnenuntergang im Köcherbaumwald, sowie der Runde durch den Caprivi an und auf den vier Flüssen Okavango, Kwando, Zambesi und Chobe.

Es war eine absolut "runde" Tour, und deshalb wird es im nächsten Winter wohl wieder eine ähnliche Reise geben. Die Pläne nehmen Kontur an.

Ich danke allen Kommentatoren und "Danke"-Clickern für die menthale Unterstützung,
und grüsse herzlich

Matthias
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